90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
47
König Antiochusiv. Epiphanes den israelitischen Gottesdienst bei Todesstrafe verbot und blutige Verfolgungen der die treuen Bekenner verhngte, erhob sich dagegen der Priester Mattathias (167) und nach seinem Tode sein heldenmtiger Sohn Judas der 167. Makkaber zu tapferem Widerstand. Auch sein Heldentod machte der Bewegung kein Ende. Seine Brder Jonathan und Simon setzten sein Werk bis zur gnzlichen Befreiung (142) fort. In Simons Hause wurden darauf Hohepriestertum und Frstentum fr erblich erklrt. Blhende Zustnde kehrten freilich auch mit den Makkaberu nicht ein. Phariser und Saddnzer standen einander feindlich gegenber. Endlich fiel das Land im Jahr 63 in die Gewalt 63. der Rmer.
In der Zeit nach Alexander und in den Reichen, die aus seiner Erbschaft hervorgegangen waren, verbreitete sich berall die griechische Sprache. In dieser hellenistischen Welt blhte Handel und Jndu-ftrie. Auch die Kunst hatte, wie in der letzten Zeit der griechischen Freiheit, fo auch zur Zeit Alexanders und nach ihm noch glnzende Namen (die Bildhauer Praxiteles, den Erzbildner Lysippus, die Maler Zeuxis, Parrhasins, Apelles) aufzuweisen. Alexandria namentlich war ein Sitz blhender Wissenschaft. Statt der Weltweisheit des Plato oder Aristoteles sammelten die Schulen der Epikureer und Stoiker Anhnger, von denen jene den Lebensgenu fr das hchste Gut erklrten, diese gleichmtige Ergebung in das Verhngte forderten, beide im Grunde gleich irreligis waren. Viele fragten, an allem zweifelnd: Was ist Wahrheit?
< ( C. Rmische Geschichte.
1. Das Land. Italien zerfllt in das fruchtbare Poland und in die schmale vom Apennin durchzogene Halbinsel, deren Westseite viel gnstiger ist fr die Entwicklung eines Volkes als die stliche. Das ganze Land, fruchtbarer als Griechenland, aber ohne gnstige Kstenumrisse und schiffbare Flsse, weist seine Be-wohner mehr ans Ackerbau und Viehzucht als auf Handel hin. Man unterscheidet: 1. 6 e li t &Ujln, einst Gallien diesseits der Alpen (Grallia cisalpina) genannt und gar nicht zu Italien ge-rechnet. _ Das eigentliche Italien beginnt mit dem Kstenflusse Bubico im Osten und zerfllt in 2. Mittelitalien, zu welchem Etrurien, Latium und Campanien im Westen, Umbrien, das Land der S a b i n e r und der verwandten Völker, S a m n i n m im Osten gehrten; und 3. Uftteritfltipn. mit Lncanien und Brnttinm im Westen, Apulien und Calabrien im Osten. Von den umgebenden Inseln ist das 25500 qkm groe Sizilien in der Geschichte die wichtigste.
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Extrahierte Personennamen: Jonathan Simon Simons Alexander Alexander Alexanders Praxiteles Erzbildner_Lysippus C._Rmische Bubico
12
Fürsten des Altertums, als Feldherr und Staatsmann gleich hervor-ragend, insbesondere ein Fürst von seltener Milde.
Sein Sohn Kambyses vergrerte das Reich durch die Eroberung von gypten (525). Der letzte König Psammetich Iii. wurde bei Pelusium geschlagen. Andere Unternehmungen miglckten. Spter herrschte Kambyses mehr und mehr als ein unmenschlicher Tyrann und beging immer mehr Taten einer wahnsinnigen Grausamkeit, bis er an einer Verletzung, die er, zu Pferde steigend, sich beigebracht, starb. Nach einer kurzen Zwischenregierung wurde Darius I., der Sohn des Hystaspes, (von 521 an) der Herr des riesigen Reichs, das sich vom Sden gyptens und vom Hellespont bis zum Jaxartes und Indus erstreckte. Auch in Europa begann er es auszubreiten. Wir werden in der griechischen Geschichte sehen, wie er den Zug gegen die Scythen unternahm und wie sich daraus die fr Persien so uu-heilvollen Kriege gegen Griechenland entwickelten. Darius war aber auch ein groer Regent seines gewaltigen Reiches, das unter ihm seine Bltezeit hatte. Von der Hauptstadt Susa aus regierte der Groknig durch seine Satrapen (Statthalter) die Provinzen des weit gedehnten Reiches. Eine wohl eingerichtete Post vermittelte den raschen Verkehr mit den Auenteilen. Handel und Ackerbau blhten. Mit Terxes I. begann der Niedergang des Perserreichs, dem wir in der griechischen Geschichte oft begegnen werden. Alexander der Groe hat ihm (334327) das Ende bereitet.
V. Das Dolk Israel.
Nicht durch Taten der ueren Geschichte, durch groen Umfang seines Gebietes oder durch glnzende Leistungen in weltlicher Kultur zeichnete sich das Volk Israel aus, aber es war das auserwhlte Volk Gottes, dem Gott sich in besonderer Weise geoffenbart hat und aus dem der Heiland und das Heil der Welt hervorgehen sollte. Das Nhere der dieses Volk erzhlt die biblische Geschichte; hier gengt eine kurze bersicht.
1. Die Anfnge. Der Stammvater des Volkes, Abraham, wurde aus Babylouieu und Mesopotamien in das Land der Ver-heiung berufen, das seinen zahlreichen Nachkommen gehren sollte und in dem er und die andern Erzvter nur als Fremdlinge lebten. In gypten, wohin Joseph seine Familie sich nachzog, wuchs die Familie Jakobs zum Volk heran. Anfangs freundlich aufgenom-men, litten die Kinder Israel spter harten Druck, bis Mose, von Gott berufen, sie aus gypten fhrte und am Berg Sinai ihnen c. 1500 oder das Gesetz gab. (Als Zeit des Auszugs wurde frher 1500, von c. 1300. Neueren, die meist Ramses Ii. S. 5 fr den Pharao der Bedrckung halten, ca. 1300 oder spter angegegeben. Sicher lt sich die Zeit noch nicht bestimmen.) Zosua fhrte dann in mehrjhrigen Kmpfen
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Extrahierte Personennamen: Psammetich Darius_I. Darius_I. Darius Alexander_der_Groe Alexander Abraham Joseph Jakobs Gott Ramses
Extrahierte Ortsnamen: Europa Griechenland Israel Israel Gottes Babylouieu Mesopotamien Israel Berg_Sinai
24 Alte Geschichte. 2. Zeitr. I. Abschn.
demokratisch. Nach der mosaischen Konstitution war der Ho-
hepriester der eigentliche Regent des Staats, der Dolmetscher
Iehova's, der als der König der Israeliten vorgestellt wurde.
Er war ferner der höchste Richter; die Priester und Leviten
waren gebohrne Unterrichter, und, da sie den einzigen gelehrten
Stand ausmachten, in dem Besitze aller wichtigen Aemter. Man
nennt diese Regierungsform Theokratie. Bey gefährlichen,
besonders Kriegsvorfällen, wählten einige oder alle Stämme
einen weltlichen Anführer, der Schophet oder Richter hieß.
Als der Priesterstand auch diese Würde an sich riß, so fühlten
die Israeliten seinen Druck so heftig, daß sie ihre Regierungs-
form in die eingeschränkte königliche abänderten, (i Sam. io,
35.) Diese wurde in dem Davidischen Hause erblich, war
aber sehr beschränkt. Als das Land eine babylonische und dar-
auf eine persische Provinz geworden war, wurde es von Statt-
haltern regiert. Aber nach der babylonischen Gefangenschaft
hatten der Hohepriester und das Synedrium vielen Autheil
an der Staatsverwaltung.
4. Regierung^form von Aegypten.
Wir erhalten aus den widersprechenden Berichten der Grie-
chen keine deutlichen Begriffe von der ä g y p t i sch e n Regie-
rungsform. Sie scheint eine eingeschränkte monarchische ge-
wesen zu seyn. Der Thron war in der königlichen Familie erb-
lich. Nach Abgang derselben wählten die Priester und Sol-
daten den König. Sein Titel scheint Pharao gewesen zu seyn.
Die Nation bestand, nach dem Berichte des Herodot, aus
sieben Kasten, von denen die Priesterkaste die vornehmste, und
nebst der Kriegerkaste im alleinigen Besitze der Grundstücke
war.
5. Mittel-asiatische Reiche.
Die asiatischen Reiche Assyrien, Babylonien und
Persien hatten eine despotische Negierungsform. Der Des-
pot, von Weibern und Eunuchen umgeben, überließ die Ge-
schäfte seinen Ministern. Die Provinzen wurden von wenig
abhängigen Satrapen, oder von tributbaren Königen regiert.
$. 6. Regierungsformen von Griechenland.
Alle griechische Staaten waren anfangs eingeschränkte
Monarchieen, nahmen aber in der Folge eine republikanische
Regierungsform an, hie entweder demokratisch oder aristokra-
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i8o Alte Geschichte. 4. Zeitr. 2. Abschn.
Sehr fehlerhaft zog er die Truppen von den Gränzen weg, und
verlegte sie in die Städte. Unter seinen Söhnen verwüsteten
die Franken Gallien, bis sie Julian zurück jagte, der auch die
Allemannen besiegte. Konstantius Ii. focht glücklich gegen die
Quaden und Iuthungen, und stand den Sarmaten gegen ihre
leibeigenen Unterthanen, die Limiganten, bey. Den gothischen
Krieg gegen Valens, 378, haben wir oben erzählt. Sie blie-
den in Thracien als römische Unterthanen wohnen. Die Fram
ken, Allemannen und Sachsen ängstigten Gallien.
$. 5. Eroberung der vom. Provinzen von den Deutschen.
Nach des Theodosius Tode konnten die Römer'den Deut-
schen nicht ferner widerstehen. Auch begnügten sie sich nun
nicht, die Provinzen auszuplündern, sondern sie entrissen sie den
Römern gänzlich und ließen sich darin nieder. Die Vandalen,
Sueven und Alanen eroberten Spanien, und die Vandalen
hernach Afrika; die .Westgothen: Süd-Gallien und Südost-
Spanien; die Angeln und Sachsen: Britannien; die Franken:
Nord-Gallien; die Burgunder: Länder am Rheine; und ein
vermischter Haufe Heruler, Rugier^ Gothen und anderer, um
ter Odoacers Anführung: Italien.
Drittes Kapitel.
Jüdische Geschichte.
}. 1. Des Herodes Haus.
Merodes der Große war ein tapferer, staatskluger, aber grau-
samer Regent, Mörder seiner eignen Familie. Mit 'großer
Klugheit zog er sich aus den Gefahrei:, in die ihn die römischen
Bürgerkriege brachten. August erweiterte seine Staaten. Er
bauete den Tempel zu Jerusalem, prächtiger, als er vorher war.
Jesus Christus ist unter ihm gebohren, 3983. Sein Reich wur-
de vom August unter seine Söhne Archelaus, als Ethüarchen,
Philipp und Antipas, als Tetrarchen, getheilt, I. Ehr. 2.
Archelaus wurde wegen seiner Tyranney abgesetzt und seine Te-
trarchie in eine römische Provinz verwandelt, 6. Der Druck
der kaiserlichen Prokuratoren oder Statthalter erregte schon un-
ter dem Pontius Pilatus innere Unruhen. Nach Philipps
Tode, 34, erhielt Herodes Agrippa, Herodes des Großen En-
kel, seine Tetrarchie, 37, und den Königstitel; die Tetrarchie
des abgesetzten Antipas, 40, und vom Klaudius das ganze vä-
terliche Reich, 41. Judäa erholte sich unter diesem guten Ne-
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Extrahierte Personennamen: Julian Theodosius_Tode August Jesus_Christus August Philipp Philipp Archelaus Pontius_Pilatus Philipps Philipps Herodes_Agrippa Judäa
206 Mittlere Geschichte. I. Zeitr. I. Abschn.
lichen gerechnet, doch hatten sie sich schon in ordentliche Gesell-
schaften vereinigt. Auch wandten sie sich mehr zu gelegnen Be-
schäftigungen. Die orientaltschen Klöster folgten gewöhnlich der
Regel des heil. Basilius (st. 380), im Occideme aber nahm
man fast überall um das Jahr 515, die Regel Benedikts von
Nursia an. Seine Schwester Scholastika war die Stffrerinn
ähnlicher Nonnenklöster. Im sechsten Jahrhundert wurden die
Klöster durch Kolumban vermehrt. Chrodegang, (st. 769,)
wurde der eigentliche Stifter der Kanduici. Daß viel Guies
durch die Klöster gestiftet ist, kann niemand laugnen; besonders
haben manche Läuder den Anfang ihrer Kultur, und viele Ge-
genden ihren Anbau Klöstern zu danken, auch waren sie die
Stütze des Christenthums unter den heidnischen Nationen: es
fehlt aber viel, daß dieses Gute das moralische und politische
Uebel, das sie gestiftet haben, aufwiegen solüe. Die Klöster
wurden häufig von der Gewalt der Bischöfe erimirt.
4. Muhammedanisches Religioussystem.
Muhammed lehrte seine Religion im sechsten Jahrhundert
in Arabien, und sie breitete sich von da über emen beträchtli-
chen Theil von Asien, der Küste von Afrika und Spanien aus.
Seine Predigten sammelten Abubekr und Othmann in dem Ko-
ran. Die Hauptlehren dieser Religion sind: die Einheit Got-
tes, Muhammeds göttliche Sendung, eine unbedingte Vor-
herbestimmung, eine Auferstehung und künftige Strafen und
Belohnungen. 'Als nicht erlaßliche Pflichten schreibt sie vor:
fest gesetzte Gebete und Waschen, Almosen, Fasten und Wall-
fahrten zu der Kaaba oder Moskee zu Mekka. Die Muham-
medaner wallfahrten auch nach Muhammeds Grabe, beschnei-
den ihre Kinder, und glauben an Mittelgeister, die auf die
Körperwelt einwirken. Sie nennen ihre Religion Islam, und
ihre Bekenner Möslemim. Sie sind in zwey Religionsparteyen
getheilt: die Sunniten, welche ein mündliches Gesetz anneh-
men ; und Aliten, die es verwerfen, Ali für den rechtmäßigen
Chalifen erkennen, und von den Sunniten Schiiten, oder Ab-
trünnige, genannt werden. Ihre Priester heißen Imane, ihre
Mönchs Derwische. Die Bekämpfung der Vielgötrerey und
die damahlige Beschaffenheit der christlichen Religion machten
Muhammeds Lehre zu einem Geschenke für die Menschheit.
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121
5. Kap. Geschichte von Judäa.
Simon, 3 84-1 (ö. Chr. 142), entzog sich der syrischen Herr-
schaft völlig. Die Religions - und polltischen Sekten der Pha-
risäer und Sadducäer entstanden während dieser syrischen Ver-
folgungen. Johann Hyrkan, Simons Sohn, 3849, gab
anfangs dem Antiochus Sidetes Tribut, befreyete sich aber bald
davon, und unterwarf sich Samaria und Jdunräa.
§. 2. Asmonaische Könige.
Aristobulus, Hyrkans Sohn, nahm den königlichen
Titel an und eroberte Zturäa, 3880 (v. Chr. 103). Unter dem
grausamen, aber staatsklugen Alexander, dem Feinde der
Pharisäer, 3881, erreichte der Staat die höchste Stufe des
Wohlstandes. Salome, seine Wittwe, war Regentinn und
Vormünderin« ihres Sohnes, des trägen, ungeschickten H y r -
kans, 39<08 (v. Chr. 75). Sein Bruder Aristobulus Ii.
ergriff gegen ihn die Waffen, und rief den Pompejus zu Hülfe,
der jedoch für den Hyrkan entschied, ihn zum Ethnarchen von
Judäa ernannte, aber dieses Land den Römern tributbar machte,
und die eroberten Länder ihm entriß. Hyrkans Minister, An-
tipater, ein Idumäer, herrschte anstatt seiner, und wußte so-
wohl Cäsars, als des Casfius Freundschaft zu erhalten. Er
wurde von den auf ihn eifersüchtigen Juden vergiftet, 3940
(v. Chr. 43). Seine Söhne Phasael und H e r 0 d e s hielten
den Hyrkan in Abhängigkeit, Antonius erklärte sie zu Tetrar-
chen. Zwar fiel Antigonus, Aristobuls Ii. Sohn, mit Un-
terstützung der Partker in Judäa ein, tödtete den Phasael und
ließ den Hyrkan verstümmeln, 3944 (v. Chr. 39), aber der
nach Rom geflüchtete H ero des wurde von den Triumvirn zum
Könige von Judäa ernannt, überwand den Antigonus, und
verdrängte auf diese Art das asmonäische Haus von dem jüdi-
schen Throne, 3947 (v. Chr. 36).
Sechstes K a p i t e s.
Geschichte einiger kleineren Staaten.
$■ 1. Geschichte von Thracien.
thracien wurde frühzeitig von mehreren Nationen bevölkert.
Die Perser unterwarfen sich das Land. Nach deren Besiegung
durch die Griechen legten die letzten viele Pflanzörter daselbst an.
Der König Philipp von Makedonien bemächtigte sich des größ-
ten Theilö von Thracien. Lysimachus errichtete, wie wir
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Extrahierte Personennamen: Judäa Simon Johann_Hyrkan Johann Simons Antiochus_Sidetes Asmonaische_Könige Alexander Alexander Judäa Hyrkans Cäsars Antonius Judäa Philipp_von_Makedonien Philipp
z. Kap. Jüdische Geschichte. 181
geriten. Sein Bruder Herodes wurde König von Chalcis.
Nach Agrippa's Tode, 44, wurden seine Staaten wieder rö-
mische Provinz. Sein ihm sehr ungleicher Sohn, Agrippall.,
erhielt anfangs Chalcis, 47; darauf Philipps Tetrarchie, zz.
2. Untergang des jüdischen Staats.
Die Tyrannen und Habsucht der Statthalter vermehrten
den Haß der Juden gegen das römische Joch. Der Uebermuth
und die Ungerechtigkeit des Gessius Florus erregten endlich ei-
nen allgemeinen Aufstand, 66. Die Juden führten den Krieg
anfangs glücklich; Nero sandte den Fl. Vespafianus gegen sie,
dem die Uneinigkeiten der Parteyen den Sieg erleichterten.
Dessen Sohn Tttus belagerte Jerusalem. Ungeachtet Parteyen
darin gegen einander wucheren, so vercheidigten sie doch die
Stadt mit solcher Hartnäckigkeit, daß Titus sie nur mit ihrer
und des Tempels Zerstörung erobern konnte, 70. Dieser Men-
schen fressende Krieg machte dem jüdischen Staate ein Ende.
Die Juden wurden in andere Länder zerstreut. Eilt Aufruhr
derselben in 'Aegypten endigte auch den Gottesdienst in dem dor-
tigen Tempel. Ägrippa behielt sein Reich. Er starb 90. Die
Juden machten einige vergebliche Versuche, ihr Land wieder zu
erobern. Der Aufruhr Dar Kochabs, als Hadrian die Stadt
Aelia Kapitolina und einen Jupiterstempel auf Jerusalems und
des Jehovahtempcls Grund und Boden erbauen ließ, endigte
sich mit einem entsetzlichen Menschenverluste auf jüdischer Seite.
Julian konnte seine Absicht, den Tempel wieder herzustellen,
nicht ausführen.
Viertes Kapitel.
Geschichte der Parther, Perser und
Chinesen.
$. 1. Geschichte von Parthien.
^archien wurde von innern Unruhen erschüttert, die ihm end-
lich den Untergang brachten. Seine Könige waren: Phraa-
tes Iv., getödtet. Phraates V. iz. Orodes Ii., umgebracht.
Vonones 14, vertrieben. Artabanus, König von Medien,
Stifter eines neuen arsacidischen Stammes, 16. Gotarzes 41.
Bardanes 43, ermordet. Gotarzes abermahls 47. Vono-
nes ll. 50. Vologeses I. 50; Krieg mit den Römern über Ar-
menien , welches von dieser Zeit an der Zankapfel zwischen den
beiden Nationen wurde. Pakorus Ii. 90. Koshroes 112; un-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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Extrahierte Personennamen: Chalcis Philipps_Tetrarchie Philipps Titus Ägrippa Hadrian Julian Phraates_V.
56
10. Der erste Kreuzzug (1096).
1. Veranlassung. Palästina gehörte schon vor Christi Geburt zum
Römerreiche, dessen Kaiser bis ums Jahr 300 n. Chr. Heiden waren. Kon-
stantin der Große wurde ein Christ und erhob ums Jahr 324 das Christen-
tum zur Staatsreligion. Mit seiner frommen Mutter Helena ließ er über
der Grabesstätte Jesu eine Kirche erbauen, die das Ziel vieler frommer
Pilger aus dem Abendlande war. Im 7. Jahrhundert kam Palästina in
den Besitz der mohammedanischen Araber, welche jedoch die christlichen Pilger
ungehindert nach den heiligen Stätten reisen ließen, da sie selbst Ehrfurcht
vor diesen Orten hatten.
Als aber Palästina in die Hände der Türken geriet, wurden die
Kirchen und Heiligtümer geschändet, die Pilger beraubt und mißhandelt.
Ein abendländischer Mönch schilderte die Not in bewegter, eindringlicher
Rede. Da forderte Papst Urban Ii. ans einer Kirchenversammlung die
Christen ans, das Heilige Land den Ungläubigen zu entreißen. Unter den
Zuhörern entstand eine große Bewegung: „Gott will es!" rief die ganze
Versammlung, und der Kriegszug zur Befreiung des Gelobten Landes war
beschlossen. Ein Feuer der Begeisterung durchglühte die Christenheit, so
daß ein Zeitgenosse schreiben konnte: „Es schieden Gatten von Gatten,
Eltern von Kindern, und kein Band der Liebe fesselte stark genug, um die
Begeisterung zu hemmen. Mönche verließen die Klöster, Büßer ihre ein-
fachen Zellen; kein Stand, kein Alter wollte ausgeschlossen sein von der
Teilnahme an dem großen Beginnen." Jedem Teilnehmer wurde ein Kreuz
von rotem Tuch ans die Schulter geheftet (Kreuzfahrer).
2. Verlauf. Ritter und Mönche, Bürger und Bauern strömten aus
Frankreich, England und Italien zusammen. Viele trieb allein die Be-
geisterung in das Heilige Land, andere die Lust nach Abenteuern und die
Aussicht ans gute Beute. Der Leibeigene wollte die Freiheit erlangen, der
Schuldner seinen Schulden entrinnen, der Mönch dem lästigen Klosterleben
entfliehen und der Verbrecher von der Strafe befreit werden. Der Papst
versprach Erlaß der Kirchenstrafen. Im August des Jahres 1096 zog
das Heer unter der Führung des tapfern Herzogs von Lothringen, Gott-
fried von Bouillon, dem Osten zu und kam glücklich nach Konstantinopel.
In Kleinasien zählte das Heer 100000 Mann zu Fuß und ebensoviele
Reiter; Weiber, Kinder, Mönche und Knechte mitgerechnet betrug die
Zahl der Kreuzfahrer 600 000. Unter unsäglichen Mühen und Gefahren,
von Hunger und Durst gequält, von den Türken verfolgt und von den
Griechen verraten, kamen sie nach Antiochien, das nach langer Belagerung
in ihre Hände fiel. Die Kreuzfahrer wurden aber von einem Türkenheere ein-
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Extrahierte Personennamen: Palästina Helena Palästina Palästina Urban August
Extrahierte Ortsnamen: Christi Jesu Frankreich England Italien Lothringen Konstantinopel Kleinasien