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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 30

1836 - Eisleben : Reichardt
30 Erstes Kapitel. verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st, Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge- schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak- turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor- züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen- stände des Handels oder Waaren sind. Verschiedenheit der Menschen in der Religion und Regierungeverfassung. §. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh- rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju- den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men- schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir- ten gehören, und in Griechische Christen. Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie, der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt, indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge- setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung, wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas- sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge- bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei- heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge- setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 375

1832 - Leipzig : Brockhaus
375 in Tibet. Schamanen sind bei den Tungusen Zauberer und Priester des sehr entstellten Buddhismus 17). — Von den Brahminen wurden die Buddhisten aus Vorderindien ver- jagt, weil Buddha die heiligen Religionsbücher der Brah- minen, die Vedas, verwarf, auch den Unterschied der Kasten und einen Theil des Ceremonialgesetzes aufhob. — A. W. Schlegel klagt schon, daß es ihm nie habe gelingen wollen, sich von der Lehre des Buddha und ihrem innern Zusammen- hange einen deutlichen Begriff zu machen 18 19). Eine von Klaproth mitgetheilte mongolische Nachricht ") führt folgende 10 Gebote Buddha's an: 1) nicht todten; 2) nicht stehlen; 3) Keuschheit; 4) Vermeidung falschen Zeugm'ffes; 5) nicht lügen; 6) nicht schwören; 7) Vermeidung aller schändlichen Worte; 8) Uneigennützigkeit; 9) keine Rache zu hegen; 10) nicht abergläubisch sein. Mit diesen 10 Geboten stim- men die vom Engländer Mahony aus Ceylon, also aus ei- ner von den Mongolen sehr entfernten Quelle, mitgetheilten 10 Gebote Buddha's sehr überein 20). Das zehnte dieser ckngalesi'schen Gebote verbietet falschen Göttern zu folgen. Unwillkürlich dringt sich der Gedanke auf: ob Buddha, der wahrscheinlich zur Zeit des Exils der Juden lebte, nicht den Dekalogus kennen gelernt; aber gerade das erste, wichtigste positive Gebot: „Ich bin der Herr dein Gott", ist nur als ein sehr zweideutiges Verbot: falschen Göttern zu folgen, auf- geführt. — „Buddha's tiefgedachtes System", heißt es in der angeführten mongolischen Nachricht21a), „ist auf die endliche Auflösung alles Geschaffenen und von Menschen Ge- dachten in das Nichts der Leerheit gegründet." „Aller Glaube gehört, nach ihm, dem Reiche 'der Leerheit. Alles besteht nur in der Einbildung" 21 b). — Wie mag man 17) Asiat. Maaazin von Klaproth I. 166. 18) Ind. Bibliothek Iv. 414. 19) Asia polyglotta. S. 142. 20) Asiat, res. Vii. 40. 21a) Asia polyglotta. S. 146. 21b) Klaproth im Asiatischen Magazine (I, 154 fg.) gibt Aus- züge aus einem chinesischen Werke des Buddha (Fo), in wel- chem als vier Hauptsätze aufgestellt werden: „1. Nicht zu todten. 2. Nicht zu stehlen. 3. Nicht unrein und Ehebrecher zu sein, und 4. nicht zu lügen." Ferner: „Zehn böse Thaten, die zu guten Handlungen werden, wenn man sich deren enthält", als: Mord, Diebstahl, Wollust rc. Als höchstes Ideal wird ein Mensch auf- gestellt, „der nichts thut, nichts denkt und in eine gänzliche Un- empfindlichkeit gegen Alles versunken ist." Die Uebereinstimmung mit dem aus cingalesischen und mongolischen Quellen Mitgetheilten ist auffallend.

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 381

1832 - Leipzig : Brockhaus
381 wird, es sei gut oder böse, einzig und allein von dem göttlichen Willen herrühre, und von aller Ewigkeit unwider- ruflich festgestellt und aufgezeichnet sei""). Ein solcher graulicher Fatalismus ward zur Quelle des verzweifeltesten Mu- thes muhammedanischer Krieger, da jeder überzeugt war, es widerfahre ihm gewiß, was ihm bestimmt sei, ec könne nichts gegen das Verhängniß thun. Und dieser fatalistische Kriegs- muth ward gesteigert, da Muhammed den Krieg gegen die Ungläubigen predigte und die in demselben Fallenden für Märtyrer erklärte, welche alsbald ins Paradies aufgenommen würden. Sie nennen das Schwert den Schlüssel von Him- mel und Hölle "). Muhammed selbst soll in 27 Feldzügen gefochten haben Und welches Paradies wird den Bekennern des Islam als höchstes Ziel des irdischen Lebens hingemalt? Da sei die Erde von Weizenmehl, der Baum Tuba hange voll Gra- naten, Trauben; wenn den Seligen „nach Fleisch gelüstet, stehen alsbald gebratene Vögel vor ihm." Bei der Bewir- thung der Auserwählten wird der Fisch Nun verzehrt, dessen Leber allein für 70,000 hinreicht. Die Aeste des erwähnten Baumes beugen sich zu dem, der pflücken will; aus seinen Früchten brechen „gesattelte und gezäumte, mit köstlichen Schabracken und Geschirr gezierte Rosse und Kameele" her- vor. „Aber alle diese Herrlichkeit wird durch die schönen Mägdlein des Paradieses verdunkelt werden, in deren Genuß und Umgang ein Stück der vornehmsten Glückseligkeit der Gläubigen bestehen werde." Daher das Paradies auch „Garten der Wollust" genannt wird. Der, Geringste in diesem Paradiese wird 60,000 Diener, 72 Weiber aus den Mägdlein des Paradieses nebst'den Weibern, die er in dieser Welt gehabt, erhalten 38 39 40 41)- Solch Schlaraffenland malten der Prophet und seine Apostel den Anhängern als künftiges Paradies hin, er, der ihnen auf Erden nur 4 Weiber ge- stattet, selbst aber 21 Weiber und 11 Concubinen hatte. —> Wenn der Christ in der weiten Ausbreitung des Christen- §. 316. thums über die Erde Gottes Führung erkennt, so wird ihm Die Aust-rei, wol von Zweiflern die schnelle, große Verbreitung des Mu-^"6 des Chr,« hammedanismus entgegengehalten. Erstreckte sich dieselbe doch des zwei Jahrhunderte nach Muhammed von den Pyrenäen durch damsmus »r.r Afrika bis zum Indus! Ist das wirklich ein Wunder? Wenn glichen. 38) Sale a. a. O. S. 130. 39) Ehcnd. S. 178. 40) Ebend. S. 66. 41) Ebend. S. 121 fg.

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 382

1832 - Leipzig : Brockhaus
382 «in kriegerisches, nie besiegtes, durch einheimische Kriege, wie das alte Rom, eingeübtes, sinnliches nomadisches Reitervolk der Wüste, eisern stark durch Fatalismus, wenn das zum Kampfe gegen die Ungläubigen, d. i. gegen alle andern Völ- ker der Erve, ausbricht, durch den Märtyrertod in Schlach- ten ein Paradies voll Sinnenlust zu gewinnen hofft, wenn überdies seine Nachbarvölker, Griechen und Perser, ganz im Verfall sind, ist es ein Wunder, daß es siegt und erobert? Jsts ein Wunder, daß es seine Religion kraft des Schwertes unter Christenvölkern ausbreitet, deren Glaube erloschen war, und mit dem Glauben aller Muth zum Märtyrerthum; daß eine Religion unter Namenchristen wie unter Heiden Glück machte, welche allen Gelüsten der Menschen schmeichelte, vor- nehmlich der Gewaltsamkeit und Herrschsucht des Hochmuthes, und welche der Fleischeslust ewigen fleischlichen Paradieses- genuß versprach? Wie ist doch die Ausbreitung des Christenthums das volle Gegentheil von der Ausbreitung des Muhammedanis- mus ! Muhammed ein stolzer, gewaltsamer Kriegsfürst; Christus der geduldigste, demüthkgste Fciedefürst, der sich selbst erniedrigte und gehorsam war bis zum Tode am Kreuz; Muhammed's Apostel wilde, kriegerische, erobernde Chalifen, Bekehrer durch das Schwert; Christi Apostel demüthig, sanft- müthig, die meisten durchs Schwert der Heiden als Mär- tyrer hingerichtet; Muhammed predigt Krieg auf Erden, ver- heißt Fleischeslust im zukünftigen Paradiese; Christus predigt Frieden und Sanftmuth, Ertödtung des Fleisches, und verheißt eine Seligkeit, da sie weder freien noch sich freien lasten. Die Finsterniß und der Schatten des Todes, in welchen die Heiden zu Christi Zeit saßen^ waren ägyptisch, die Welt in einen Abgrund von Gräueln der Abgötterei, Ruchlosigkeit und viehischer Lüste versunken. Das ist nun ein Wunder vor unsern Augen, daß das Christenthum, welches schnur- stracks gegen allen Trieb und Lust des ungeschlachten Ge- schlechtes auftrat, Buße, Demuth, Keuschheit, Mäßigkeit predigte, die in gegenwärtiger Sinnenlust Ertrunkenen auf die Hoffnung unsichtbarer, unsinnlicher Herrlichkeit verwies, daß es durchdrang, seine Kirche durch das Blut der Mär- tyrer wuchs, und daß es ohne Schwertstreich nach drei Jahr- hunderten des Märtyrerthums den Kaiserthron einnahm. Ja, ein Wunder ist es, daß das antimuhammedanischste, dem natürlichen Verstände unbegreiflichste Paradoxon aus dem Munde der Wahrheit sich in jenen ersten drei Jahrhunderten als Wahrheit bewährte, das Wort: Selig sind die Sanft- wüthigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 378

1832 - Leipzig : Brockhaus
378 Es war eine Zeit, da alle Völker im Schatten des Todes saßen; ein Mann ward damals aus ihnen erwählet, ergänz allein predigte vom Namen des Herrn als die Stimme eines Predigers in der Wüste. Der Mann war Abraham. Ihm verhieß der Herr: er solle ein Vater vieler Völker werden, die unzählbar wie der Staub auf Erden, wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres. Und in ihm sollten gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. Diese Verheißungen erhielt der kinderlose Abraham, als er und sein Weib Sarah so bejahrt waren, daß sie nach der Ordnung der Natur kein Kind mehr erwarten konnten; und 4 die Verheißungen wurden erfüllt und werden fort und fort erfüllt werden bis ans Ende der Tage. Alle Völker der Erde, welche den 300 bis 400 Millionen Heiden gegenüber- stehen, sind Abrahams leibliche und geistige Nachkommen; es sind ihrer auch 300 bis 400 Millionen, und zwar §. 313. 4. Die Juden, deren man etwa 9 Millionen rechnet. i. Juden. Erwählt von Gott, daß sie ihn als den einigen wahren Gott anbeten, sein heiliges Volk sein, und aus ihnen der Messias, der Erlöser der Menschen, hervorgehen sollte; verworfen, weil sie den Messias verwarfen, ihn daher nach den Weis- sagungen ihrer Propheten heute noch vergeblich erwarten; unter alle Völker der Erde zerstreut, bis sie der Herr wie- der sammelt. §. 314. 2. Die Christen, welche an Christum, als den wah- 2. Christen, ren Messias und Erlöser, und an seine Lehre glauben. Ihre nähere Charakteristik sollte für christliche Leser unnöthig sein. — Schon früh traten wol christliche Secten auf, die erste Haupt- trennung der Christen geschah aber im neunten, definitiv im elften Jahrhundert (1054), da sich die griechische Kirche von der römischen trennte. Im sechzehnten Jahrhundert schieden sich die Lutheraner und Reformirten von den römischen Katho- liken. Eine Menge kleinerer Gemeinden (Separatisten, Dis- sidenten) schließen sich mehr oder minder den Protestanten an, als: die Herrnhuter, Methodisten, Anabaptisten u. A. Malte Brun rechnet: Katholiken [ • 88 Mill. 1 , . ng Millionen ' I außer Europa 28 - f Glieder der griechischen Kirche ...... 70 - Protestanten................................ . 42 - 228 Millionen.

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 380

1832 - Leipzig : Brockhaus
380 dessen Hülfe er einen Luftritt auf dem Grauschimmel Alborak von Mekka nach Jerusalem gemacht haben, und da auf einer Leiter bis in den siebenten Himmel gestiegen sein wollte, wie- wol jeder Himmel 500 Jahrreisen vom andern entfernt sei. Und in diesen Himmeln war er von Adam, Abraham, Moses, Jesus rc. ehrerbietig bewillkommt, als Liebling Gottes und größter Prophet erkannt worden. Im siebenten Him- mel hörte er schon Gott mit einem Engel zu seinem Lob und von seiner Sendung reden. Einen Engel sah er, der 7000 Köpfe, jeder Kopf 7000 Gesichter, jedes Gesicht 7000 Mäu- ler, jedes Maul 7000 Zungen hatte, jede Zunge 7000 Spra- chen sprach *4) u. s. w. Dies aus Vielem zum hinläng- lichen Beweise, daß Muhammed ein Lügenprophet gewesen. — 622 mußte er aus Mekka nach Medina fliehen; von dem Jahre beginnt die muhammedanische Zeitrechnung der Hedschra. — 632 starb er im 63. Jahre. Man rechnet gegenwärtig an 110 Millionen Muham- medaner. Vom Stammlande Arabien verbreitet sich der Muhammedanismus weit in O. und No. zu den Persern und Tataren, in So. bis zu den Sundainseln und Philip- pinen. Die Türken brachten ihn nach Europa, er zieht sich rings um Afrika und selbst durch das Innere dieses unseligen Welttheils. Merkwürdig ist es, daß er auf der westlichen Halbkugel keine Statte hat; vom Meridian von Ferro west- lich bis zum Meridian der Philippinen (von 0° L. bis 220° in W.) dürften sich wenige Muhammedaner finden; selbst in dem nordamerikanischen Pantheon nicht. Muhammed nahm in seine Lehre heidnische, jüdische, christliche Elemente auf, um es als Eklektiker Allen recht zu machen. Die Lehren: Es ist Ein Gott und Muhammed ist sein Prophet, und zwar der letzte und vornehmste Pro- phet 34 3s), der Koran 36 37) ist Inbegriff der dem Muhammed durch Gabriel mitgetheilten göttlichen Offenbarungen — diese Lehren wurden, als Fundamente des Islam 3 7), von den Arabern geglaubt, somit auch die andern im Koran enthal- tenen Dogmen. Unter diesen war das Dogma: „daß Alles, was in dieser Welt geschehen ist, noch geschieht oder geschehen 34) Roos' Kirchengeschichte Ii. 9. 35) Der Koran von Sale. 1745. Einleitung S. 80. Mu- hammedaner behaupten: Muhammed sei der von Christo verheißene Paraklet (Tröster), lesen aber: korrektes, derberühmte. So ver- drehen sic wie ihr Meister das alte und neue Testament schmählich. 36) Koran: Das, was gelesen werden soll, le^enlla. Der Koran hat 114 Suren oder Capitel. 37) Islam: Ergebung in den Willen Gottes. Sale S. 89.

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 383

1832 - Leipzig : Brockhaus
383 / s' So viel zur Charakteristik der vielen Millionen leiblicher und geistiger Nachkommen Abrahams, dieser Scharen von Feinden des Heidenthums, welche unzählbar sind wie die Sterne am Himmel und der Sand am Meere; so hatte es der Herr dem Stammvater verheißen. — Ich will mit einer Betrachtung über die Religionen §. 317. schließen, welche nur Dem als ungehörig für eine allgemeine Schlußbemer- Geographie erscheinen könnte, der in der Religion und Re-kung über die ligiosität eines Volkes nicht das wesentliche Fundament seines verschiedenen Charakters und seiner Geschichte erkennt, daher Kenntniß der 1 I910nen‘ Religionen nicht für das Hauptelement der Völkerkunde, die- ses wichtigsten Theils der Geographie, halt. In unserer Zeit hört man es so oft: „eine Religion sei wie die andere, zuletzt führten alle Wege zur Seligkeit." Daran muß Jeder zweifeln, welcher bei näherer Betrachtung die Wege höchst divergirend, ja einander stracks entgegen- gesetzt sieht. Der Christ z. B. glaubt durch Christum als den wahren Messias und Erlöser selig zu werden, der Jude verwirft ja Christum, und ebenso verwirft Muhammed Christi Gottheit und das Wesen seiner Lehre. Jene Gleichsetzung aller Religionen muß noch mehr be- zweifelt werden, wenn man die Früchte der verschiedenen Religionen betrachtet. Die Frucht der Abgötterei ist vom Apostel Paulus als solche beschrieben"). Weil sie dem Geschöpf, sagt er, mehr gedienet als dem Schöpfer, hat sie Gott dahin gegeben in schändliche Lüste, in verkehrten Sinn, zu thun, was nicht taugt. Von Kriegsthaten, Kunstwerken, Classikern bezaubert, übersehen Viele das aus der Abgötterei stammende, tiefe, sittliche Verderben der Griechen und Rö- mer. Neuerdings regt sich eine ähnliche blinde Verehrung gegen die Inder. In der aus einem Ei geborenen Trimucti wollte man die christliche Dreieinigkeit sehen. Jene Trimurti ist die nicht heilige, nicht heiligende noch geistig liebende Natur kraft, deren Zeugen im Brahma, das Erhalten im Vischnu, das Zerstören im Siwa verehrt wird. Wie durste man den Brahma, die schaffende Na tur kraft, mit Gott dem Vater vergleichen, den Vischnu und seine Jncarnatkonen in Gestalt eines Fisches, einer Schildkröte oder in der Per- son des übermüthigen, kriegerischen, sinnlichen Krischna mit dem demüthigen, reinen Heiligen in Israel, wie den Siwa, dieses personisicirte zerstörende Feuer des Zornes und der Wollust mit seinem unzüchtigen Emblem, diesen Schutzherrn 42) Rom. 1, 25 — 32.

9. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 385

1832 - Leipzig : Brockhaus
385 am Gewissen ihr lebendiges Organ hat, mit der Gewissen- losigkeit der Inder 80b)5 man vergleiche das Wachen und den Heiligungskampf der durch Christum frei Gemachten mit der erstarrten Willenlosigkeit der Inder. Man vergleiche diese Heiden, welche ohne Hoffnung leben, sich vergeblich nach einem langst verschwundenen goldenen Zeitalter der Vergangen- heit zurücksehnen, mit den Christen, deren ganze heilige Schrift ein Buch der Hoffnung und des Trostes, eine Hinweisung auf ein goldenes Zeitalter der Zukunft ist; man vergleiche endlich den egoistischen, lieblosen Hochmuth der Brahminen mit der Sanftmuth, Demuth und Liebe der Christen auch gegen die Aermsten und Geringsten. — Nicht die Gaben eines Menschen und eines Volkes, nicht mit Menschen- und mit Engelzungen zu reden, den Leib zu brennen. Berge zu versetzen, noch weniger Kriegesthaten, sind das Maaß wahrer Größe, nämlich der Ehre bei Gott; hier gelten nur die Früchte demüthkger Liebe, welche im Glauben wurzelt. — Den gegenwärtigen Juden charakteristrt die Verwerfung Christi; welche Früchte dieser Verwerfung ärntet das un- selige, unter alle Völker zerstreute, von allen verachtete und gedrückte Volk seit der Zerstörung Jerusalems bis auf den heutigen Tag! Muhammed's heillose Lehre ward durchs Schwert aus- gebreitet, und das brachte schon Jammer über Millionen; hat denn der Muhammedanismus irgend Segen gebracht? Man betrachte sein Stammland Arabien, hier ein unseliges, von ewigem innerm Kriege bewegtes Volk, ohne Einheit der Regierung, ohne Frieden des Gesetzes, daher auch ohne Früchte des Friedens. Und die Türken, deren Sultan Ober- haupt (Chalif) aller Muhammeoaner, Schutzherr von Mekka ist! Unter diesem Einen Despoten, und dennoch ohne Ein- heit, bei stetem Aufruhr; lange Zeit Abscheu und Geißel christlicher Völker, Eroberer zum Verderben. „Der Islam", sagt A. W. Schlegel51a), „hat in Java seine gewöhnlichen Wirkungen hervorgebracht: Stumpfsinn in der Wiffenschaft, Verwahrlosung der edleren Künste, Gleichgültigkeit gegen alles, was das Leben verschönert, eigentlichen Luxus und baaren Sinnesgenuß ausgenommen; endlich knechtische Bieg- samkeit unter dem Fatalismus despotischer Willkür." „Die Religion Muhammed's, des unwissendsten aller Menschen, 50b) Büßungen, Opfer rc. der Inder zeugen freilich von Got- tesfurcht, aber von knechtischer, welche nicht der Weisheit, der Bekehrung, Anfang ist. Zacob. 2, 19. 51a) Indische Bibliothek. Bd. I. Heft 4. S. 401. 25

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 389

1832 - Leipzig : Brockhaus
389 Mosis Gesetzgebung bekräftigte Gott auf dem Sinai im Angesichte des Volkes Israel; 4000 Jahre sind seitdest, ver- flossen, und der Eindruck göttlicher Herrlichkeit lebt heute noch unter den Juden fort. — Kaiser und Könige der Christen regieren von Gottes Gnaden, darum gehorchen ihnen die Völker; der Mißbrauch des hohen Prädicats durch unchrist- liche Despoten hebt den Gebrauch nicht auf. Wie der Staat die irdischen Verhältnisse regelt, so ist die Kirche eine Verbindung zur Förderung des Reiches Gottes auf Erden, eines Reiches, das nicht von dieser Welt ist. Im Staate leben verschiedene Stände zusammen. In der alten Welt, z. B. Ln Aegypten, Persien, Indien, finden oder fanden sich Kasten. Bei den Indern sind deren vier, nämlich: 1) die Brahminen: Priester und Theologen; 2) die Kshatriyas: Krieger; 3) die Vaisyas, deren Geschäft Handel, Land- und Viehwirthschaft; 4) die Sudras: Handwerker. Diese Kasten gelten ihnen als ursprüngliche, vom Schöpfer herrührende Abtheilungen der Menschen, als Naturbegriffe, wie es die Begriffe bestimmter Species von Thieren sind. Kinder, aus Mißheirathen entsprungen, wenn der Mann aus einer andern Kaste als das Weib, werden zu 42 verworfenen Elasten gerechnet, verworfen, weil man das Dasein solcher Menschen als eine personificirte Sünde gegen die Natur be- trachtet 7). Sowie jede Kaste ihren eigenthümlichen fort- erbenden Beruf hat, so ist auch das Geschäft jeder einzelnen verworfenen Classe genau bestimmt. Ein Chandala z. B., der Sohn einer Brahminin und eines Sudra, wird Leichen- träger und Scharfrichter; ein Vadya, der Sohn eines Brah- minen und eines Vaisyaweibes, wird Mediciner u. s. w. Es ist nicht wohl möglich, die Stände der europäischen christlichen Staaten im Allgemeinen zu charakterisiren, da ein uyd derselbe Stand in dem einen Staate hoch in Ehren, im andern aber nicht geehrt oder gar verachtet ist. Der schwe- dische Bauer hat eine bedeutende Stimme auf den Reichs- tagen, in den slavischen Ländern ist er gewöhnlich der er- barmungswürdigste Leibeigene. Welch eine geringe Rolle spielt der Kaufmann und Fabrikherr im Kirchenstaate, welch eine gewaltige in England; aber freilich der englische Fabrik- arbeiter eine um so elendere. Wie hoch stand sonst der 6) Colebrooke enumeration of Indian Classes. Asiat, res. V. 53 fg. 7) Ebend. S. 61. §. 322. Stände.
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