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Iii. Westasien. Arabien.
Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett,
schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus,
thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen,
Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner
wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden,
Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln,
ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel
Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd-
früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind
vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut.
Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der
Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien
weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm-
me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein
Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen.
Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die
Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend,
aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi,
schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur
Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich
von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen-
dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl-
reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi,
ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig-
keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene
Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige,
neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor-
züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der
Herrschaft des Pascha von Aegypten.
Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von
Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge-
gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige
Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn
soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem
§eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem
Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der
Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha-
rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä-
te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten
Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere,
ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die
südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges
Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In-
sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber
jetzt von den Britten besetzt.
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TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Abraham
Extrahierte Ortsnamen: Westasien Asien Arabiens Mekka Mekka Medina Mekka Basra Afrika
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
84
555 Italien wird Provinz des griechischen Kaiser-tums. Erarchatzuravenna. Narses ersterexarch. 568 Albuin grndet das langobardischc Reich in Italien. Die Langobarden hatten mit Hilfe der Avaren das Reich der Gepiden an der Donau erobert, muten es jenen aber bald berlassen. Darauf zogen sie im Bunde mit 20000 Sachsen nach Italien'), welches sie den Griechen fast ganz entrissen. Pavia, erst nach dreijhriger Belagerung erobert, wurde Hauptstadt des neuen Reiches.
Alboins Gemahlin, Rosamunde. Tochter des Gepiden-knigs Knnimund. Auf einem Gastmahl der Schdel des Vaters als Trinkgef; Ermordung Alboins2).
Das Langobardenreich bestand etwa 200 Jahre lang (bis 774).
622 Mohammeds Flucht von Mekka nach Medma (Hedschra).
Begrndung des Islam.
Mohammed in Mekka in Arabien geboren, aus dem Stamme Koreifch. Sein Oheim Abu Taleb. Aufseher der Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Witwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d.i. glubige Ergebung; die Anhnger Moslemin, d.i. Glubige. Es giebt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet"^).
622 Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra, mohammedanische Zeitrechnung). 630 Eroberung von Mekka, 631 Angriff gegen das byzantinische Reich, 632 Tod Mohammeds, sein Grab in Medina. Der Koran, d.i. Schrift. Sekten der Schiiten und Sunniten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren Abu Bekr, Omar, Othman und Ali. Omar eroberte Pal-stina, S.yrien und Persien, während sein Feldherr Amru gypten unterwarft). Bald wurde auch Afrikas Nordkste erobert.
711 Tank setzt nach Spanien der; Schlacht bei Xerez
de la Frontera.
Gibraltar Gebel al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der letzte Westgotenknig Roderich verliert die Schlacht bei Xerez de la Frontera, Musa vollendet die Eroberung Spaniens. Nur in den asturischen Gebirgen behauptet sich ein kleines westgotisches Reich. Von hier aus kmpften die Christen fortwhrend gegen die Mauren
1) Angeblich durch den von der Kaiserin Sophia beleidigten Narses gerufen. ,
2) Tod der Rosamunde und des Helmichis durch Gift.
3) Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgnger.
*) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der groen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
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TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König]]
Extrahierte Personennamen: Erarchatzuravenna Alboins Mohammeds Mohammed Abu_Taleb Kadidscha Mohammed Hedschra Mohammeds Abu_Bekr Omar Omar Gibraltar__Gebel Roderich Musa Sophia Jesus M.
alle Sonntage des Jahres — fallt, heißt der Sonntagsbuch-
stabe. Dieselben Jahre des Sonnencirkels haben dieselben
Sonntagsbuchstaben.
1. 1830 siel Neujahr auf einen Freitag. A bezeichnet
also den Freitag, B den Sonnabend, C ist der Sonn-
tagsbuchstab. — Ueber die Art, den Sonntagsbuch-
staben zu finden, ihn zur Bestimmung, auf welchen
Wochentag jeder Monatstag fällt, zu gebrauchen, wie
auch über den doppelten Sonntagsbuchstaben eines Schalt-
jahrs siehe Bode's Einleitung Ii. §. 888 und Gehler's
physikalisches Lexikon, neue Auflage, Artikel: Kalender
(von Brandes), S. 819.
Es würde hier zu weit führen, das Nähere über die
alten Zeitepochen anzugeben. In der Kürze dieses:
a. Die Periode der Schöpfung der Welt. Nach
gemeiner Rechnung 3949 vor Christus. Das Jahr
1830 wäre hiernach 5779, nach den Juden ist es aber
5590, nach den neuern Griechen 7738.
b. Die Periode seit Christi Geburt ward 525
Jahre nach Christi Geburt vom Römischen Abt Dio-
nysius Exiguus eingeführt.
e. Die Hegira, nach welcher Araber und Türken rech-
nen, beginnt von der Flucht Mahomed's von Mekka
nach Medina 622 nach Christus. Sie rechnen nach
Mondenjahren, daher 1792 das 1207te Jahr der He-
gira war, nicht das 1171ste (Sonnenjahr).
d. Die griechischen Olympiaden, deren eine 4 Jahre
betrug, begannen 776 vor Christi Geburt.
e. Die Erbauung Roms, nach welcher die Römer
rechneten, fällt 753 vor Christus.
§. 126.
Zeitepochen.
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TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke]]
Extrahierte Personennamen: Brandes Christus Christi Christus Christi Christus
381
wird, es sei gut oder böse, einzig und allein von dem
göttlichen Willen herrühre, und von aller Ewigkeit unwider-
ruflich festgestellt und aufgezeichnet sei""). Ein solcher
graulicher Fatalismus ward zur Quelle des verzweifeltesten Mu-
thes muhammedanischer Krieger, da jeder überzeugt war, es
widerfahre ihm gewiß, was ihm bestimmt sei, ec könne nichts
gegen das Verhängniß thun. Und dieser fatalistische Kriegs-
muth ward gesteigert, da Muhammed den Krieg gegen die
Ungläubigen predigte und die in demselben Fallenden für
Märtyrer erklärte, welche alsbald ins Paradies aufgenommen
würden. Sie nennen das Schwert den Schlüssel von Him-
mel und Hölle "). Muhammed selbst soll in 27 Feldzügen
gefochten haben
Und welches Paradies wird den Bekennern des Islam
als höchstes Ziel des irdischen Lebens hingemalt? Da sei
die Erde von Weizenmehl, der Baum Tuba hange voll Gra-
naten, Trauben; wenn den Seligen „nach Fleisch gelüstet,
stehen alsbald gebratene Vögel vor ihm." Bei der Bewir-
thung der Auserwählten wird der Fisch Nun verzehrt, dessen
Leber allein für 70,000 hinreicht. Die Aeste des erwähnten
Baumes beugen sich zu dem, der pflücken will; aus seinen
Früchten brechen „gesattelte und gezäumte, mit köstlichen
Schabracken und Geschirr gezierte Rosse und Kameele" her-
vor. „Aber alle diese Herrlichkeit wird durch die schönen
Mägdlein des Paradieses verdunkelt werden, in deren Genuß
und Umgang ein Stück der vornehmsten Glückseligkeit der
Gläubigen bestehen werde." Daher das Paradies auch
„Garten der Wollust" genannt wird. Der, Geringste in
diesem Paradiese wird 60,000 Diener, 72 Weiber aus den
Mägdlein des Paradieses nebst'den Weibern, die er in dieser
Welt gehabt, erhalten 38 39 40 41)- Solch Schlaraffenland malten
der Prophet und seine Apostel den Anhängern als künftiges
Paradies hin, er, der ihnen auf Erden nur 4 Weiber ge-
stattet, selbst aber 21 Weiber und 11 Concubinen hatte. —>
Wenn der Christ in der weiten Ausbreitung des Christen- §. 316.
thums über die Erde Gottes Führung erkennt, so wird ihm Die Aust-rei,
wol von Zweiflern die schnelle, große Verbreitung des Mu-^"6 des Chr,«
hammedanismus entgegengehalten. Erstreckte sich dieselbe doch des
zwei Jahrhunderte nach Muhammed von den Pyrenäen durch damsmus »r.r
Afrika bis zum Indus! Ist das wirklich ein Wunder? Wenn glichen.
38) Sale a. a. O. S. 130.
39) Ehcnd. S. 178.
40) Ebend. S. 66.
41) Ebend. S. 121 fg.
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TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Muhammed Muhammed Apostel Muhammed
382
«in kriegerisches, nie besiegtes, durch einheimische Kriege, wie
das alte Rom, eingeübtes, sinnliches nomadisches Reitervolk
der Wüste, eisern stark durch Fatalismus, wenn das zum
Kampfe gegen die Ungläubigen, d. i. gegen alle andern Völ-
ker der Erve, ausbricht, durch den Märtyrertod in Schlach-
ten ein Paradies voll Sinnenlust zu gewinnen hofft, wenn
überdies seine Nachbarvölker, Griechen und Perser, ganz im
Verfall sind, ist es ein Wunder, daß es siegt und erobert?
Jsts ein Wunder, daß es seine Religion kraft des Schwertes
unter Christenvölkern ausbreitet, deren Glaube erloschen war,
und mit dem Glauben aller Muth zum Märtyrerthum; daß
eine Religion unter Namenchristen wie unter Heiden Glück
machte, welche allen Gelüsten der Menschen schmeichelte, vor-
nehmlich der Gewaltsamkeit und Herrschsucht des Hochmuthes,
und welche der Fleischeslust ewigen fleischlichen Paradieses-
genuß versprach?
Wie ist doch die Ausbreitung des Christenthums das
volle Gegentheil von der Ausbreitung des Muhammedanis-
mus ! Muhammed ein stolzer, gewaltsamer Kriegsfürst;
Christus der geduldigste, demüthkgste Fciedefürst, der sich
selbst erniedrigte und gehorsam war bis zum Tode am Kreuz;
Muhammed's Apostel wilde, kriegerische, erobernde Chalifen,
Bekehrer durch das Schwert; Christi Apostel demüthig, sanft-
müthig, die meisten durchs Schwert der Heiden als Mär-
tyrer hingerichtet; Muhammed predigt Krieg auf Erden, ver-
heißt Fleischeslust im zukünftigen Paradiese; Christus predigt
Frieden und Sanftmuth, Ertödtung des Fleisches, und verheißt
eine Seligkeit, da sie weder freien noch sich freien lasten.
Die Finsterniß und der Schatten des Todes, in welchen
die Heiden zu Christi Zeit saßen^ waren ägyptisch, die Welt
in einen Abgrund von Gräueln der Abgötterei, Ruchlosigkeit
und viehischer Lüste versunken. Das ist nun ein Wunder
vor unsern Augen, daß das Christenthum, welches schnur-
stracks gegen allen Trieb und Lust des ungeschlachten Ge-
schlechtes auftrat, Buße, Demuth, Keuschheit, Mäßigkeit
predigte, die in gegenwärtiger Sinnenlust Ertrunkenen auf
die Hoffnung unsichtbarer, unsinnlicher Herrlichkeit verwies,
daß es durchdrang, seine Kirche durch das Blut der Mär-
tyrer wuchs, und daß es ohne Schwertstreich nach drei Jahr-
hunderten des Märtyrerthums den Kaiserthron einnahm. Ja,
ein Wunder ist es, daß das antimuhammedanischste, dem
natürlichen Verstände unbegreiflichste Paradoxon aus dem
Munde der Wahrheit sich in jenen ersten drei Jahrhunderten
als Wahrheit bewährte, das Wort: Selig sind die Sanft-
wüthigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.
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Extrahierte Personennamen: Muhammed Christus Apostel Apostel Muhammed Christus Demuth
379
Einen Ueberblick der Verbreitung dieser Kirchen (wie aller
Religionen) gewährt die Religionskarte, welche dem Baseler
Missionsmagazine beigefügt ist. Der Katholicismus in Ita-
lien, Polen, den österreichischen Staaten, Frankreich, Irland,
Spanien und Portugal; durch Spanier und Portugiesen über
Südamerika, Mittelamerika und Mexiko ausgebreitet —
ebenso auf Malabar, einem Theile der Sundainseln, der
Philippinen. Der Protestantismus in einem großen Theile
Deutschlands und der Schweiz, in Holland, England, Schott-
land, dem dänischen und schwedischen Reiche; durch Deutsche,
Holländer, Dänen, vornehmlich durch Engländer, ist er in
Nordamerika verbreitet; auf mehrern der Antillen, in Neu-
holland und vielen Inseln des großen und indischen Oceans,
wie auch an einzelnen Punkten Vorderindiens. Der grie-
chischen Kirche sind vornehmlich Griechen und Russen zu-
gethan 3 3). —
Missionare breiten das Reich Christi weiter und wei-
ter aus, und das Heidenthum der Heiden nimmt mehr
und mehr ab. Unter den Protestanten erwachte der Mis-
sionseifer hie und da im siebzehnten Jahrhundert; durch A.
Hermann Franke und Zinzendorf's Herrnhuter wuchs ec, an
diese schloffen sich Methodisten und Baptisten an; Epoche
machte die 1795 in London gestiftete evangelische Missions-
societät; nachmals entstanden auch Missionsgesellschaften in
der Schweiz und in Deutschland. — So verbreitet Christus
als ein wahrhafter semper Augustus, Mehrer des Reichs,
seine heilige, gnadenreiche Herrschaft über die Erde.
3. Die Muhammedaner.
Ihr Name schon scheint dem eben Gesagten zu wider- 3.
sprechen. —
Muhammed, geboren in Mekka 570 n. Chr., zu einer
Zeit, da in Arabien Heiden, Juden und Christen durch einan-
der wohnten; aus dem Stamme Koreisch, welcher seine Ab-
kunft von Abrahams Sohne Jsmael herleitet. Wenn der
echte Messias dem Fleische nach vom echten und verheißenen
Sohne Abrahams, von Isaak abstammt, so stammt der
arabische Lügenprophet von dem Bastard, von welchem es
heißt: Er wird ein wilder Mensch sein, seine Hand gegen
Jedermann, Jedermanns Hand wider ihn. Seit 610 gab
Muhammed Umgang mit dem Engel Gabriel vor, durch 33
33) Die russische Großfürstin Olga.955, ihr Enkel Wladimir
988 und durch ihn Scharen von Russen getauft. (Gieseler's Kir-
chengeschichte, Ii. Bandes 1. Abthlg. S. 321.)
§. 315.
Muhamme
daner.
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Extrahierte Personennamen: Hermann_Franke Christus Augustus Muhammed Abrahams_Sohne_Jsmael Abrahams Abrahams Isaak Isaak Jedermann Muhammed_Umgang Muhammed Engel_Gabriel Abthlg
Extrahierte Ortsnamen: Ita- Polen Frankreich Irland Spanien Portugal Mittelamerika Mexiko Deutschlands Schweiz Holland England Nordamerika London Deutschland Mekka Abrahams
380
dessen Hülfe er einen Luftritt auf dem Grauschimmel Alborak
von Mekka nach Jerusalem gemacht haben, und da auf einer
Leiter bis in den siebenten Himmel gestiegen sein wollte, wie-
wol jeder Himmel 500 Jahrreisen vom andern entfernt sei.
Und in diesen Himmeln war er von Adam, Abraham, Moses,
Jesus rc. ehrerbietig bewillkommt, als Liebling Gottes
und größter Prophet erkannt worden. Im siebenten Him-
mel hörte er schon Gott mit einem Engel zu seinem Lob und
von seiner Sendung reden. Einen Engel sah er, der 7000
Köpfe, jeder Kopf 7000 Gesichter, jedes Gesicht 7000 Mäu-
ler, jedes Maul 7000 Zungen hatte, jede Zunge 7000 Spra-
chen sprach *4) u. s. w. Dies aus Vielem zum hinläng-
lichen Beweise, daß Muhammed ein Lügenprophet gewesen.
— 622 mußte er aus Mekka nach Medina fliehen; von
dem Jahre beginnt die muhammedanische Zeitrechnung der
Hedschra. — 632 starb er im 63. Jahre.
Man rechnet gegenwärtig an 110 Millionen Muham-
medaner. Vom Stammlande Arabien verbreitet sich der
Muhammedanismus weit in O. und No. zu den Persern
und Tataren, in So. bis zu den Sundainseln und Philip-
pinen. Die Türken brachten ihn nach Europa, er zieht sich
rings um Afrika und selbst durch das Innere dieses unseligen
Welttheils. Merkwürdig ist es, daß er auf der westlichen
Halbkugel keine Statte hat; vom Meridian von Ferro west-
lich bis zum Meridian der Philippinen (von 0° L. bis 220°
in W.) dürften sich wenige Muhammedaner finden; selbst
in dem nordamerikanischen Pantheon nicht.
Muhammed nahm in seine Lehre heidnische, jüdische,
christliche Elemente auf, um es als Eklektiker Allen recht zu
machen. Die Lehren: Es ist Ein Gott und Muhammed
ist sein Prophet, und zwar der letzte und vornehmste Pro-
phet 34 3s), der Koran 36 37) ist Inbegriff der dem Muhammed
durch Gabriel mitgetheilten göttlichen Offenbarungen — diese
Lehren wurden, als Fundamente des Islam 3 7), von den
Arabern geglaubt, somit auch die andern im Koran enthal-
tenen Dogmen. Unter diesen war das Dogma: „daß Alles,
was in dieser Welt geschehen ist, noch geschieht oder geschehen
34) Roos' Kirchengeschichte Ii. 9.
35) Der Koran von Sale. 1745. Einleitung S. 80. Mu-
hammedaner behaupten: Muhammed sei der von Christo verheißene
Paraklet (Tröster), lesen aber: korrektes, derberühmte. So ver-
drehen sic wie ihr Meister das alte und neue Testament schmählich.
36) Koran: Das, was gelesen werden soll, le^enlla. Der
Koran hat 114 Suren oder Capitel.
37) Islam: Ergebung in den Willen Gottes. Sale S. 89.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Alborak Adam Abraham Moses Jesus Muhammed Muhammed Muhammed Muhammed Gabriel Muhammed Christo
Extrahierte Ortsnamen: Mekka Jerusalem Gottes Mekka Medina Hedschra O. Europa Afrika Gottes
385
am Gewissen ihr lebendiges Organ hat, mit der Gewissen-
losigkeit der Inder 80b)5 man vergleiche das Wachen und
den Heiligungskampf der durch Christum frei Gemachten mit
der erstarrten Willenlosigkeit der Inder. Man vergleiche diese
Heiden, welche ohne Hoffnung leben, sich vergeblich nach
einem langst verschwundenen goldenen Zeitalter der Vergangen-
heit zurücksehnen, mit den Christen, deren ganze heilige Schrift
ein Buch der Hoffnung und des Trostes, eine Hinweisung
auf ein goldenes Zeitalter der Zukunft ist; man vergleiche
endlich den egoistischen, lieblosen Hochmuth der Brahminen
mit der Sanftmuth, Demuth und Liebe der Christen auch
gegen die Aermsten und Geringsten. — Nicht die Gaben
eines Menschen und eines Volkes, nicht mit Menschen- und
mit Engelzungen zu reden, den Leib zu brennen. Berge zu
versetzen, noch weniger Kriegesthaten, sind das Maaß wahrer
Größe, nämlich der Ehre bei Gott; hier gelten nur die
Früchte demüthkger Liebe, welche im Glauben wurzelt. —
Den gegenwärtigen Juden charakteristrt die Verwerfung
Christi; welche Früchte dieser Verwerfung ärntet das un-
selige, unter alle Völker zerstreute, von allen verachtete und
gedrückte Volk seit der Zerstörung Jerusalems bis auf den
heutigen Tag!
Muhammed's heillose Lehre ward durchs Schwert aus-
gebreitet, und das brachte schon Jammer über Millionen;
hat denn der Muhammedanismus irgend Segen gebracht?
Man betrachte sein Stammland Arabien, hier ein unseliges,
von ewigem innerm Kriege bewegtes Volk, ohne Einheit der
Regierung, ohne Frieden des Gesetzes, daher auch ohne
Früchte des Friedens. Und die Türken, deren Sultan Ober-
haupt (Chalif) aller Muhammeoaner, Schutzherr von Mekka
ist! Unter diesem Einen Despoten, und dennoch ohne Ein-
heit, bei stetem Aufruhr; lange Zeit Abscheu und Geißel
christlicher Völker, Eroberer zum Verderben. „Der Islam",
sagt A. W. Schlegel51a), „hat in Java seine gewöhnlichen
Wirkungen hervorgebracht: Stumpfsinn in der Wiffenschaft,
Verwahrlosung der edleren Künste, Gleichgültigkeit gegen
alles, was das Leben verschönert, eigentlichen Luxus und
baaren Sinnesgenuß ausgenommen; endlich knechtische Bieg-
samkeit unter dem Fatalismus despotischer Willkür." „Die
Religion Muhammed's, des unwissendsten aller Menschen,
50b) Büßungen, Opfer rc. der Inder zeugen freilich von Got-
tesfurcht, aber von knechtischer, welche nicht der Weisheit, der
Bekehrung, Anfang ist. Zacob. 2, 19.
51a) Indische Bibliothek. Bd. I. Heft 4. S. 401.
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TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Hochmuth Demuth Christi
Extrahierte Ortsnamen: Christum Jerusalems Mekka Indische_Bibliothek