Von Bonifatius.
73
sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward.
War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk.
Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet.
War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge.
Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter.
Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden.
Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume.
In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache.
Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten.
Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen.
so fand er im Kloster liebevolle Pflege.
Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen.
&,tc #7. (W
: - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %;
"j } . ' ' J . 7 ; -
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Extrahierte Personennamen: Bonifatius Christo Gott Jesus
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
Hrsg.: Keck, Heinrich, Sach, August, Johansen, Christian, Meyn, Ludwig
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
176
231. 3d) sende euch!
heiligen Geistes nicht widerstreben, sondern fragen: „Herr, was willst du, daß
ich thun soll?" und mit willigem Herzen auf seine Antwort lauschen.
Denk' nicht mit Kain: „Soll ich meines Bruders Hüter sein?" — Bist
du ein Christ, bist du aus Gott geboren, so liebst du die alle, für welche der
Sohn Gottes sein Blut vergossen hat, als deine Brüder und freuest dich mit
dem guten Hirten über jeglichen Sünder, der Buße thut, und stimmest von
Herzen ein in den Lobgesang auf die göttliche Nächstenliebe, den St. Paulus erhebt
in seinem ersten Briefe an die Korinther am Dreizehnten. Dem denke nach!
231. Ich sende euch!
Matth. 10, 16 — 20.
1. Ich sende euch; geht hin, ihr meine Zwölfe,
erobert mir die Welt,
ich sende euch wie Schafe unter Wölfe,
wehrlos zieht ihr ins Feld;
doch wandelt mutig eure Bahnen,
ihr ziehet mit geweihten Fahnen;
steht wider euch des Satans ganzes Reich:
ich sende end)!
2. Ich sende end); ich bin's, der Herr und Meister,
der end) vom Netz berief;
ich sende euch; id) bin's, der Fürst der Geister,
das euer Vollmgchtsbrief!
Und sperrt man Thüren end) und Gassen,
so sprecht: „Wir könuen's dod) nicht lassen,
Gott will's, drum Platz, o Welt! o Hölle, fiend)!
Ich sende euch!
Z. Ich sende euch; sie werden euch verdammen,
gleichwie sie mir gethan;
ich sende end) in Kerker, Blut und Flammen,
doch geh' ich selbst voran;
und schlägt die Welt euch einst mit Ruten,
dann denkt an eures Königs Bluten;
id), der am Fluchholz blutig hing und bleich,
ich sende euch!
4. Ich sende end); sorgt nicht, was ihr sollt reden,
id) geb' euch meinen Geist,
der wunderbar die Zunge löst den Blöden
und Thoren unterweist.
Er giebt zu rechter Zeit und Stunde
dem Geist ein Lid)t, ein Wort dem Munde;
zeuck), kleine Schar, mit meinem Segen zeuch!
Id) sende end)!
G e r o k.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser]]
Autor: Sach, August, Keck, Heinrich, Johansen, Christian, Meyn, Ludwig
Auflagennummer (WdK): 9
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
56. Polykarpus.
211
Und der Bischof nahm den Jüngling zu sich,
unterwies ihn, sah die schönsten Früchte
in ihm blühn, und weil er ihm vertraute,
ließ er nach von seiner strengen Aufsicht.
Und die Freiheit war ein Netz des Jüng-
lings ;
angelockt von süßen Schmeicheleien,
ward er müßig, kostete die Wollust,
dann den Reiz des fröhlichen Betruges,
dann der Herrschaft Reiz; er sammelt' um sich
seine Spielgesellen, und mit ihnen
zog er in den Wald, ein Haupt der Räuber.
Als Johannes in die Gegend wieder
kam, die erste Frag' an ihren Bischof
war: „Wo ist mein Sohn?" „Er ist ge-
storben",
sprach der Greis und schlug die Augen nieder.
„Wann und wie?" — „Er ist Gott abge-
storben,
ist, mit Thränen sag' ich es, ein Räuber."
„Dieses Jünglings Seele", sprach Johannes,
sordr'ich einst von dir! Jedoch wo ist er?" —
„Auf dem Berge dort!" „Ich muß ihn sehen!"
Und Johannes, kaum dem Walde nahend,
ward ergriffen; eben dieses wollt' er.
„Führet", sprach er, „mich zu eurem Führer."
Vor ihn trat er. Und der schöne Jüngling
wandte sich: er konnte diesen Anblick
nicht ertragen. „Fliehe nicht, o Jüngling,
nicht, o Sohn, den waffenlosen Vater,
einen Greis- Ich habe dich gelobet
meinem Herrn und muß für dich antworten.
Gerne geb' ich, willst du es, mein Leben
für dich hin; nur dich fortan verlassen
kann ich nicht! Ich habe dir vertrauet,
dich mit meiner Seele Gott verpfändet."
Weinend schlang der Jüngling seine Arme
um den Greis, bedeckete sein Antlitz
stumm und starr; dann stürzte,' statt der
Antwort,
aus den Augen ihin ein Strom von Thränen.
Auf die Kniee sank Johannes nieder,
küßte seine Hand und seine Wange,
nahm ihn neugeschenket vom Gebirge,
läuterte sein Herz mit süßer Flamme.
Jahre lebten sie setzt unzertrennet
mit einander; in den schönen Jüngling
goß sich ganz Johannes' schöne Seele.
Sagt, was war cs, was das Herz
Jünglings
also tief erkannt' und innig festhielt?
und es wiederfand und unbezwingbar
rettete? Ein Sankt-Johannes-Glaube,
Zutraun, Festigkeit und Lieb' und Wahrheit.
Herder.
56. Polykarpus.
„Was tötet ihr die Glieder?" rief die Wut
des Heidenpöbels: „Sucht und würgt das
Haupt!"
Man sucht den frommen Polykarpus, ihn,
Johannes' Bild und Schüler. Sorgsam hatten
die Seinen ihn aufs Land geflüchtet. „Ich
sah diese Nacht das Kissen meines Haupts
in voller Glut", so sprach der kranke Greis,
„und wachte mit besondrer Freude auf.
Ihr, Lieben, mühet euch umsonst: ich soll
mit meinem Tode Gott lobpreisen." Da
erscholl das Haus vom stürmenden Geschrei
der Suchenden. Er nahm sie freundlich auf:
„Bereitet", sprach er, „diesen Müden noch
ein Gastmahl, ich bereite mich indes
zur Reise auch." Er ging und betete,
und solgete mit vielen Schmerzen ihnen
zum Konsul. Als er aus den Nichtplatz kam,
rief eine mächt'ge Stimm' im Busen ihm:
„Sei tapfer, Polykarp!" — Der Konsul sieht
den heitern, schönen, ruhigsanften Greis
verwundernd. „Schone", sprach er, „deines
Alters
und opsre hier, entsagend deinem Gott!"
„Wie sollt' ich einem Herrn entsagen, dem
zeitlebens ich gcdienet und der mir
zeitlebens Gutes that?" — „Und fürchtest du
denn keines Löwen Zahn? — „Zermalmet
muß
das Weizenkorn doch einmal werden, sei's
wodurch es will, zur künft'gen neuen Frucht."
Der Pöbel rief: „Hinweg mit ihm! Er ist
der Christen Vater; Feuer, Feuer her!"
Sie trugen Holz zusammen, und mit Wut
ward er ergriffen. „Freunde", sprach er, „hier
bedarf's der Bande nicht: wer dieser Flamme
mich würdigte, der wird mir Mut verleih»!"
Und legte still den Mantel ab und band
die Sohlen seiner Füße los und stieg
hinauf zum Scheiterhaufen. Plötzlich schlug
die Flamm' empor, umwehend ringsum ihn
gleich einem Segel, das ihn kühlete,
gleich einem glänzenden Gewölbe, das
den Edelstein in seine Mitte nahm
und schöner ihn verklärte; bis ergrimmt
des ihm eine freche Faust das Herz durchstieß.
Er sank, es floß sein Blut, die Flamm' erlosch,
und eine weiße Taube flog empor.
Herder.
11*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Johannes Johannes Johannes Johannes
56. Polykarpus.
215
55. Der gerettete Jüngling.
Eine schöne Menschenseele finden
ist Gewinn; ein schönerer Gewinn ist
sie erhalten, und der schönst' und schwerste,
sie, die schon verloren war, zu retten.
Sankt Johannes, ans dem öden Patmos
wiederkehrend, war, was er gewesen,
seiner Herden Hirt. Er ordnet' ihnen
Wächter, ans ihr Innerstes aufmerksam.
In der Menge sah er einen schönen
Jüngling; fröhliche Gesundheit glänzte
vom Gesicht ihm, und aus seinen Augen
sprach die liebevollste Feuerseele.
„Dieseujüngling", sprach er zudem Bischof,
„nimm in deine Hut. Mit deiner Treue
stehst du mir für ihn! hierüber zeuge
mir und dir vor Christo die Gemeine."
Und der Bischof nahm den Jüngling zu sich,
unterwies ihn, sah die schönsten Früchte
in ihm blühn, und weil er ihm vertraute,
ließ er nach von seiner strengen Aufsicht.
Und die Freiheit war ein Netz des Jüng-
lings;
angelockt von süßen Schmeicheleien,
ward er müßig, kostete die Wollust,
daun den Reiz des fröhlichen Betruges,
dann der Herrschaft Reiz; er sammelt' um sich
seine Spielgesellen, und mit ihnen
zog er in den Wald, ein Haupt der Räuber.
Als Johaunes iu die Gegend wieder
kam, die erste Frag' an ihren Bischof
war: „Wo ist mein Sohn?" „Er ist ge-
storben",
sprach der Greis und schlug die Augen nieder.
„Wann und wie?" — „Er ist Gott abge-
storben,
ist, mit Tränen sag' ich es, ein Räuber."
„Dieses Jüuglings Seele", sprach Jo-
hannes,
„fordr' ich einst von dir! Jedoch wo ist er?" —
„Auf dem Berge dort!" „Ich muß ihn sehen!"
Und Johannes, kaum dem Walde nahend,
ward ergriffen; eben dieses wollt' er.
„Führet", sprach er, „mich zu eurem Führer."
Vor ihn trat er. Und der schöne Jüngling
wandte sich: er konnte diesen Anblick
nicht ertragen. „Fliehe nicht, o Jüngling,
nicht, o Sohn, den waffenlosen Vater,
einen Greis. Ich habe dich gelobet
meinem Herrn und muß für dich antworten.
Gerne geb' ich, willst du es, mein Leben
für dich hin; nur dich fortau verlassen
kann ich nicht! Ich habe dir vertrauet,
dich mit meiner Seele Gott verpfändet."
Weinend schlang der Jüngling seine Arme
um den Greis, bedeckte sein Antlitz
stumm und starr; dann stürzte, statt der
Antwort,
aus den Augen ihm ein Strom von Tränen.
Auf die Kniee sank Johannes nieder,
küßte seine Hand und seine Wange,
nahm ihn neugeschenket vom Gebirge,
läuterte sein Herz mit süßer Flamme.
Jahre lebten sie jetzt unzertrennet
miteinander; in den schönen Jüngling
goß sich ganz Johannes' schöne Seele.
Sagt, was war es, was das Herz des
Jünglings
also tief erkannt' und innig festhielt?
und es wiederfand und unbezwingbar
rettete? Ein Sankt Johannes-Glaube,
Zutraun, Festigkeit und Lieb' und Wahrheit.
Herder.
56. Polykarp ns.
„Ivas tötet ihr die Glieder?" rief die Wut
des Heidenpöbels: „Sucht und würgt das
Haupt!"
Man sucht den frommen Polykarpus, ihn,
Johannes'bild und Schüler. Sorgsam hatten
die Seinen ihn aufs Land geflüchtet. „Ich
sah diese Nacht das Kissen meines Haupts
in voller Glut", so sprach der kranke Greis
und wachte mit besondrer Freude auf.
„Ihr, Lieben, mühet euch umsonst; ich soll
mit meinem Tode Gott lobpreisen." Da
erscholl das Hans vom stürmenden Geschrei
der Suchenden. Er nahm sie freundlich auf:
„Bereitet", sprach er, „diesen Müden noch
ein Gastmahl, ich bereite mich indes
zur Reise auch.". Er ging und betete
und folgete mit vielen Schmerzen ihnen
zum Konsul. Als er auf den Richtplatz kam,
rief eine mücht'ge Stimm' im Busen ihm:
„Sei tapfer, Polykarp!" — Der Konsul sieht
den heitern, schönen, ruhigsanften Greis
verwundernd. „Schone", sprach er, „deines
Alters
und opfre hier, entsagend deinem Gott!"
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Christo Johaunes Johannes Johannes
231. Já) sende euch!
180
nicht widerstreben, sondern fragen: „Herr, was willst du, das ich tun soll?"
und mit willigem Herzen auf seine Antwort lauschen.
Denk' nicht mit Kain: „Soll ich meines Bruders Hüter sein?" — Bist
du ein Christ, bist du aus Gott geboren, so liebst du die alle, für welche der
Sohn Gottes sein Blut vergossen hat, als deine Brüder und freuest dich mit
dem guten Hirten über jeglichen Sünder, der Buße tut, und stimmst von
Herzen ein in den Lobgesang auf die göttliche Nächstenliebe, den St. Paulus erhebt
in seinem ersten Briefe an die Korinther am Dreizehnten. Dem denke nach!
231. Ich sende euch!
Matth. 10, 16 — 20.
1. Ich sende euch; geht hin, ihr meine Zwölfe,
erobert mir die Welt,
ich sende euch wie Schafe unter Wölfe,
wehrlos zieht ihr ins Feld;
doch wandelt mutig eure Bahnen,
ihr ziehet mit geweihten Fahnen;
steht wider euch des Satans ganzes Reich:
ich sende euch!
2. Ich sende euch; ich bin's, der Herr und Meister,
der euch vom Netz berief;
ich sende euch; ich bin's, der Fürst der Geister,
das euer Vollmachtsbrief!
Und sperrt man Türen euch und Gassen,
so sprecht: „Wir können's doch nicht lassen,
Gott will's, drum Platz, o Welt! o Hölle fleuch!
Ich sende euch!
3. Ich sende euch; sie werden euch verdammen,
gleichwie sie mir getan;
ich sende euch in Kerker, Blut und Flammen,
doch geh' ich selbst voran;
und schlügt die Welt euch einst mit Ruten,
dann denkt an eures Königs Bluten;
ich, der am Fluchholz blutig hing und bleich,
ich sende euch!
4. Ich sende euch, sorgt nicht, was ihr sollt reden,
ich geb' euch meinen Geist,
der wunderbar die Zunge löst den Blöden
und Toren unterweist.
Cr gibt zu rechter Zeit und Stunde
dem Geist ein Licht, ein Wort dem Munde;
zeuch, kleine Schar, mit meinem Segen zeuch!
Ich sende euch!
G e r o f,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser]]
164
Noch aber ist der Heiden Zahl nebst der der Jünger Mohameds und der
Zerstreuten aus Israel fast dreimal so groß, als die der Christen, und welche
Bollwerke des Satans sind noch zu überwältigen, bis jene herrliche Zeit erscheint!
Ja, wenn noch die ganze Christenheit ein Missionsvolk wäre! Aber
Unzählige, die sich Christen nennen, sind lau und kalt und feindselig dem heiligen
Werk gegenüber, das Christi Ehre und das Heil der Welt fördern will. Kein
wahrer Menschenfreund kann bei dieser großen Liebesarbeit unbetheiligt bleiben; wie
viel weniger darf, wer sich für einen Jünger Jesu hält, ihr seine lebendige
Theilnahme versagen, sich weigern, sie durch Opfer, Arbeit und Gebet zu
unterstützen!
Desgleichen darf ein Menschenfreund, geschweige ein wahrer Christ,
der inneren Mission nicht fremd stehen. Sie hat zum Ziel, das heidnische
Wesen innerhalb der Christenheit auf dem Wege evangelischer Belehrung
und Vereinigung zu bekämpfen und auszurotten, und der sittlichen Verkommen-
heit, der Armut, dem Elende aller Art zu steuern. Sie bildet Enthalt-
samkeits-, Erziehungs-, Jünglings vereine, Vereine zur Verbreitung
guter Schriften, Gefängnißgesellschaften; sie stiftet Rettnngs-,
Kranken-, Armenhäuser, Asyle zur Besserung entlassener Sträflinge, Dia-
konen- und Diakonissen-Anstalten, Kleinkinder-, Armen- und Sonn-
tagsschulen; sie sucht die in der Zerstreuung (Diaspora) lebenden Glau-
bensgenossen auf, bringt ihnen christliche Erbauung, und sammelt sie zu
kirchlichen Gemeinden, während die Gustav-Adolfs-Vereine bemüht sind,
ihnen Kirchen und Schulen, Prediger und Lehrer zu geben. Sowohl die innere,
als die äußere Mission schließen sich enge an die Bibelgesellschaften und an di'e
seit 170!) entstandenen Traktatgesellsch asten an. Alle diese christlichen
Vereinigungen sind unwidersprechliche Zeugnisse, daß in der evangelischen Kirche
der Geist des Herrn wieder mit Macht wehet und waltet. Und du sollst diesem
Zuge des heiligen Geistes nicht widerstreben, sondern fragen: „Herr, was willst
du, daß ich thun soll?" und mit willigem Herzen auf seine Antwort lauschen.
Denk' nicht mit Kain: „Soll ich meines Bruders Hüter sein?" — Bist
du ein Christ, bist du aus Gott geboren, so liebst du die alle, für welche der
Sohn Gottes sein Blut vergossen hat, als deine Bruder und freuest dich mit dem
guten Hirten über jeglichen Sünder, der Buße thut, und stimmest von Herzen ein
in den Lobgesang auf die göttliche Nächstenliebe, den St. Paulus erhebt in sei-
nem ersten Briefe an die Korinther am Dreizehnten. Dem denke nach!
231. Ich sende euch!
Matth. 10, 16-20.
1. Ich sende euch; geht hin, ihr meine Zwölfe,
erobert mir die Welt,
ich sende euch wie Schafe unter Wölfe,
wehrlos zieht ihr ins Feld;
doch wandelt muthig eure Bahnen,
ihr ziehet mit geweihten Fahnen;
steht wider euch des Satans ganzes Reich:
ich sende euch!
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
186
27. Und seine Blicke leuchten,
als wären sie verklärt;
er hat in ihrem Klange
wohl mehr als Klang gehört.
28. Hat auch geneigt den Nacken
zum Streich voll Zuversicht;
und was der Tod versprochen,
das bricht das Leben nicht.
29. Das ist der Glocken Krone,
die er gegossen hat,
die Magdalenenglocke
zu Breslau in der Stadt.
30. Die ward zur Sünderglocke
seit jenem Tag geweiht;
weiß nicht, ob's' anders worden
in dieser neuen Zeit.
41. Hans Euler.
1- „Horch, Marthe, draußen pocht es!
Geh', laß den Mann herein.
Es wird ein armer Pilger,
der sich verirrte, sein. —
Grüß' Gott, du schmucker Krieger!
Nimm Platz an unserm Tisch,
das Brot ist weiß und locker,
der Trank ist hell und frisch."
2. „Es ist nicht Trank, nicht Speise,
wonach es noth mir thut;
doch, so Ihr seid Hans Euler,
so will ich Euer Blut!
Wißt Ihr, vor Monden hab' ich
Euch noch als Feind bedroht;
dort hatt' ich einen Bruder,
den Bruder schlugt Ihr todt.
3. Und als er rang am Boden,
da schwor ich es ihm gleich,
daß ich ihn rächen wollte,
früh oder spät, an Euch!"
„Und hab' ich ihn erschlagen,
so war's im rechten Streit,
und kommt Ihr ihn zu rächen:
— wohlan, ich bin bereit!
4. Doch nicht im Hause kämpf ich,
nicht zwischen Thür und Wand;
im Angesichte dessen,
wofür ich stritt und stand!
Den Säbel, Marthe, weißt du,
womit ich ihn erschlug;
und sollt' ich nimmer kommen:
— Tirol ist groß genug!"
5. Sie gehen mit einander
den nahen Fels hinan,
sein gülden Thor hat eben
der Morgen aufgethan; —
der Hans voran, der Fremde
recht rüstig hinterdrein,
und höher stets mit beiden
der liebe Sonnenschein.
6. Nun stehn sie an der Spitze —
da liegt die Atpenwclt,
die wunderbare, große,
vor ihnen aufgehellt.
Gesunkne Nebel zeigen
der Thäler reiche Lust,
mit Hütten in den Armen,
mit Herden an der Brust.
7. Dazwischen Niesenbäche,
darunter Kluft an Kluft,
daneben Wälderkronen,
darüber freie Luft,
und, sichtbar nicht, doch fühlbar,
von Gottes Ruh' umkreist,
in Hütten und in Herzen
der alten Treue Geist.
8. Das sehn die beiden droben, —
dein Fremden sinkt die Hand;
Hans aber zeigt hinunter
aufs liebe Baterland:
„Für das hab' ich gefochten,
dein Bruder hal's bedroht;
für das hab' ich gestritten,
für das schlug ich ihn todt!"
9. Der Fremde sieht hinunter,
sieht Hansen ins Gesicht,
er will den Arm erheben,
den Arm erhebt er nicht:
„Und hast du ihn erschlagen,
so war's im rechten Streit;
und willst du mir verzeihen,
komm', Hans, ich bin bereit! "
42. Das Hufeisen.
Als noch, verkannt und sehr gering,
unser Herr auf der Erde ging,
und viele Jünger sich zu ihm fanden,
die sehr selten sein Wort verstanden,
liebt' er sich gar über die Maßen
seinen Hos zu halten auf der Straßen,
weil unter des Himmels Angesicht
man immer besser und freier spricht.
Er ließ sie da die höchsten Lehren
aus seinem heiligen Munde hören;
besonders durch Gleichnis; und Exempel
macht' er einen jeden Markt zum Tempel
So schlendert' er in Geistcsruh'
mit ihnen einst einem Städtchen zu:
'•>
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Hans_Euler Marthe Hans_Euler Marthe Gottes_Ruh' Hans Hansen Hans
2
3. Luthers Morgeusegen.
Das walte Gott Vater, Sohn und heiliger Geist. Amen. Ich danke
dir, mein himmlischer Vater, durch Jesum Christum, deinen lieber: Sohn,
meinen Herrn, daß du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behü-
tet hast, und bitte dich, du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden
und allem Uebel, daß dir all mein Thur: und Leben gefalle. Denn ich befehle
mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Deirr heiliger Engel
sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde. Amen.
4. Der Hirt.
Der Hirt führt seine Schafe aus der Hürde hinaus auf die grüne Weide
und leitet sie zu klaren Bächen. Wenrr die kleinen Lämmer müde sind, dam:
nimmt erste auf seine Arme, und wenn sie sich verirren, bringt er sie aus den
rechten Weg zurück. — Im Sommer bleibt er des Nachts mit der Herde draußen.
Dann schläft er bei seiner Herde in seinem Karren, und unter dein Karren
ruht sein Hund, der ihm die Herde bewachen hilft. — Abel, Moses und David
waren Hirten. Wer ist der Hirt aller Menschen?
5. Born guten Hirten.
Du lieber Heiland Jesus Christ, 2. so will auch ich dein Schäflein sein,
weil du ein guter Hirte bist will fröhlich folgen dir allein,
und merkst so treu auf deine Herde, will stets auf deine Stimme hören,
daß keins davon verloren werde: will nie nüch wieder von dir kehren.
3. Christ ist mein Helfer und mein Hirt,
der treulich für nrich sorgen wird
und mich behüten, führen, weiden,
in Ewigkeit nicht von mir scheiden.
6. Der kluge Staar. \ N
Ein durstiger Staar wollte aus einer Wasserflasche trinken, aber er konnte
das Wasser in derselben mit seinem kurzen Schnabel nicht erreichen. Er hackte
ins dicke Glas, aber er vermochte nicht, es zu zerbrechest. Dann stemmte er
sich gegen die Flasche, sie umzuwerfen; aber dazu war er zu schwach. Endlich
kam er auf den glücklichen Einsall, daß er Steinchen zusammenlas und sie in
die Flasche warf; da stieg das Wasser zuletzt so hoch, daß er es erreichen und
seinen Durst löschen konnte.
Die
und
daß
.und
7. Gottes Ohr.
Lerche singt so hell ihr Lied
lobt den Herrn,
der vom Himmel niedersicht
hört's gar gern.
3.
2.
Das Fischlein in dem Wasser schwimmt
so stumm dahin,
und doch sein Schöpfer auch vernimmt
des Fischleins Sinn.
So hört er deiner Stimme Ton
in Lust und Schmer;,
und kennt auch ohne Wort doch schon
dein ganzes Herz.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
Extrahierte Personennamen: Luthers_Morgeusegen Jesum_Christum David David Jesus_Christ
Aegypten. Iii
beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu-
mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche
Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem
Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der
ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als
auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und
Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand
der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch
andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa-
mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten-
gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger
Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das
letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die
wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst-
lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten,
„dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten
Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für
Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt-
sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales
Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen
Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre
mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle
Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches
Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder
Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren
mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische
Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für
die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen.
Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem
Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso-
stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach
den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer
Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam-
metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner
Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach-
folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter-
jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben,
das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per-
fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?)
Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier-
ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen-
schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung
und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig-
leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ-
mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon
früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen
östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch
kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die
Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und
zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem
allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule]]
Extrahierte Personennamen: Ramses Sefostris Herodot Necho Cambyses Cleopatra Marcus
Extrahierte Ortsnamen: Nilschilf Vorderasien Alexandria Christi