Von Bonifatius.
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sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward.
War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk.
Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet.
War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge.
Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter.
Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden.
Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume.
In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache.
Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten.
Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen.
so fand er im Kloster liebevolle Pflege.
Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen.
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TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Bonifatius Christo Gott Jesus
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
9
Z. vicelin (Wessel), der Zlpostel der Holsten und wagrier.
zurief, er solle nicht an Gottes Verheißung zweifeln. Alsbald kehrte der Friede
seiner Seele zurück, und er verschied in vollem Gottvertrauen am 3. Februar
865. Jahrhundertelang, bis in die Reformationszeit hinein blieb der Name
Anskars in nordischen Landen in hohem Ansehen, und noch in unseren Tagen
erinnerte ein alljährlich im Februar im Schwahl (= kühler Gang) des Schles-
wiger Doms abgehaltener Markt an die vielbesuchten Wallfahrten, die ihm zu
Ehren an seinem Todestage stattfanden.
5. Vicelin (Wessel), der Apostel der Holsten und Wagrier.
/C§ kam eine Zeit, wo alle Gemeinden, die Anskar im Lande der Holsten
gegründet hatte, wieder vernichtet wurden. Im Jahre 1066 brachen die
Abodrieten, wilde heidnische Volksstämme, aus Wagrien und Mecklenburg
(= große Burg) unter ihrem Fürsten Kruko hervor, mordeten mit ruchloser
Grausamkeit die Priester, zerstörten die Kirchen und Klöster und stellten das
Heidentum wieder her. Hamburg und Schleswig lagen in Schutt, viele Stor-
marn waren getötet oder in die Sklaverei weggeschleppt; 600 Familien verließen
ihre unglückliche Heimat und siedelten sich am Harze an, denn das Land war
voll von Räubern und Mördern. Wohl hatte ein Mann, der zu jener Zeit
lebte, Grund auszurufen: „Herr, die Heiden sind gefallen in dein Erbteil und
haben verwüstet deinen heiligen Tempel." Erst im Anfang des zwölften Jahr-
hunderts kehrten ruhige und für das Christentum günstige Zeiten zurück, als
der Fürst Heinrich die Herrschaft über die Wenden gewonnen hatte. Und bald
kam auch ein Mann ins Land, der trotz der Kriegsstürme, die das Volk be-
wegten, dessen Herzen für das Christentum zu gewinnen wußte. Es war Vicelin
aus Hameln an der Werra, ein Mann von großer Gelehrsamkeit und Frömmig-
keit. Längere Zeit predigte er in der Kirche zu Alt-Lübeck, wo Heinrich Hof
hielt. Als dieser aber, der ihn bisher beschützt hatte, im Kampfe gefallen war,
mußte er aus Lübeck weichen. Bald jedoch (1125) kehrte er im Gefolge des
Erzbischofs von Bremen zurück, der auf einer Visitationsreise im Lande der
Holsten und Stormarn begriffen war. Als sie auf ihrer Wanderung nach
Meldorf (Milinthorp = Dorf an der Mile) gelangt waren, erschienen mehrere
Einwohner aus Faldera (Neumünster) vor ihnen und baten um einen christ-
lichen Priester. Auf den Wunsch des Erzbischofs folgte Vicelin dem Rufe. Als
er nun unter dem Schutze des Landesältesten Markward, der als Bannerherr
und Overbode der nächste nach dem Grafen ursprünglich im Falderagau, dann
in Burnehovede (= Quellhaupt), dem neuen Mittelpunkt des holsteinischen
Adels, seßhaft war, glücklich nach Faldera gelangte, fand er eine endlose, dürre
Heidefläche und die Bewohner roh und ungebildet; vom Christentum hatten sie
nicht mehr als den Namen, und eine zerfallene hölzerne Kirche erinnerte nur
noch an die Gründung Anskars. Neben dem Gotte der Christen verehrten sie
auch die Götter ihrer Väter und brachten ihnen in heiligen Hainen und an
Quellen Opfer dar. Da er also in der Mitte dieses entarteten und verderbten
Volkes zu wohnen begann, an dem Orte schauervoller Einsamkeit, empfahl er
sich um so mehr dem göttlichen Beistände, je verlassener er von menschlichem
Troste war; der Herr aber, berichtet uns der Priester Helmold aus Bosau,
sein Zeitgenosse, gab ihm Gnade in den Augen des Volkes, als er von der
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Extrahierte Personennamen: Wessel Wessel Apostel Heinrich Heinrich Heinrich_Hof Heinrich
10
5. Diceiin (Wessel), der Apostel der totsten und wagrier-
Vergebung der Sünden, der Auferstehung der Toten und der Herrlichkeit
Gottes zu predigen begann. Eine große Menge wandte sich zur Buße, und
die Stimme seiner Predigt erscholl durch das ganze Land. Darauf rief er
Mönche aus den Ländern südlich von der Elbe herbei und gründete in Faldera
ein neues Kloster (novum monasterium = Neumünster), um in den unruhigen
Zeiten einen sichern Zufluchtsort zu haben. Dann begann er die umliegenden
Ortschaften in Stormarn und Holstein zu besuchen, zerstörte die Opferaltäre
und heiligen Haine und stellte überall, wo früher Kirchen gestanden hatten, den
christlichen Gottesdienst wieder her. Vor allem aber lag ihm die Bekehrung
der Wenden in Wagrien am Herzen. Doch erst als Knud, der Herzog von
Schleswig, von dem Kaiser Lothar zum König der Wenden erhoben ward und
mit starker Hand das Christentum schützte, konnte Vicelin daran denken, zu-
nächst die einst von Heinrich erbaute Kirche in Lübeck wieder einzuweihen. Oft
besuchte Knud auch das Land der Wagrier, kehrte in Faldera ein und bewies
sich gegen Vicelin und seine Genossen freundlich gesinnt und verhieß ihnen viel
Schönes, wenn der Herr sein Unternehmen im Wendenlande fördern würde.
Doch schon nach zwei Jahren ward er auf Seeland schmählich ermordet, und
von da an war sein Reich schutzlos wilden wendischen Fürsten überlassen, mit
denen der heidnische Götzendienst und die blutigen Menschenopfer zurückkehrten.
Besorgt um seine Gemeinden, eilte Vicelin an den Hof des Kaisers Lothar
und wußte ihn zu bewegen, selbst ins Land zu kommen und an der Grenze
Wagriens auf dem Alberge die Sigburg (Segeberg) zu erbauen. Die Fürsten
der Wenden mußten hier vor ihm erscheinen und sahen mit Ingrimm auf das
Werk des kahlköpfigen Priesters, wie sie Vicelin nannten. Am Fuße des
Berges ließ Lothar ein festes Kloster und eine Kirche errichten und nahm sich
vor, das ganze Volk der Wenden dem christlichen Glauben zu unterwerfen.
Aber der Tod hinderte ihn an der weiteren Ausführung seiner Pläne. Bald
jedoch gewann der Schauenburger Graf Adolf Ii., der Sohn Adolfs L, der
im Jahre 1110 oder 1116 mit der Grafschaft Holstein und Stormarn belehnt
war, das ganze Land der Wagrier. Nur an den Küsten, bei Lütjenburg und
auf der Halbinsel von Oldenburg, woraus auch der einsame, später vom Bischof
Gerold zerstörte heilige Hain ihres Gottes Prove lag, blieben Wenden als
zinspflichtige Leute des Grafen sitzen. Weil nun das eroberte Land meistenteils
menschenleer war, sandte Adolf Boten aus und ließ die, welche keinen Besitz
hätten, auffordern, mit ihren Familien nach dem fruchtbaren Wagrien zu
kommen. Den Holsten und Stormarn ließ er sagen: „Habt ihr nicht das
Gebiet der Wenden unterworfen und es mit dem Blute eurer Väter und
Brüder erkauft? Warum kommt ihr denn zuletzt, es in Besitz zu nehmen?"
Da erhob sich eine unzählige Menge aus verschiedenen Völkern, und sie kamen
mit ihren Familien und ihrer Habe zum Grafen Adolf, um sich in dem Lande,
welches er ihnen versprochen hatte, niederzulassen. Zuerst erhielten die Holsten
Wohnsitze an den sichersten Örtern von der Trave bis an den Plönersee. Die
Westfalen bezogen die Gegend um Segeberg, die Holländer besetzten Eutin,
und die Friesen bekamen Süsel. Kaum aber hatte Adolf das Land so ein-
gerichtet und bevölkert, da brachen die Abodrieten noch einmal aus Mecklenburg
hervor, streiften selbst bis nach Bornhöved und schleppten Weiber und Kinder
in die Sklaverei. Aber die befestigten Ortschaften leisteten tapferen Widerstand;
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Extrahierte Personennamen: Wessel Apostel Lothar Heinrich Heinrich Knud Lothar Lothar Adolf Adolfs Adolfs Gerold Adolf Adolf Adolf Adolf Adolf Adolf
Aegypten. Iii
beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu-
mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche
Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem
Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der
ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als
auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und
Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand
der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch
andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa-
mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten-
gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger
Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das
letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die
wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst-
lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten,
„dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten
Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für
Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt-
sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales
Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen
Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre
mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle
Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches
Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder
Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren
mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische
Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für
die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen.
Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem
Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso-
stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach
den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer
Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam-
metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner
Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach-
folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter-
jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben,
das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per-
fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?)
Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier-
ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen-
schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung
und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig-
leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ-
mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon
früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen
östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch
kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die
Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und
zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem
allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-
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Extrahierte Personennamen: Ramses Sefostris Herodot Necho Cambyses Cleopatra Marcus
Extrahierte Ortsnamen: Nilschilf Vorderasien Alexandria Christi
58
Klöstern die schrecklichsten Greuel verübt wurden. Dem Papste
waren sie indessen immer sehr willkommene Leute, weil sie
durch keine Familienbande an den Staat gefesselt waren, und
daher ganz zu seiner Verfügung standen. Vorzüglich erge-
den waren ihm die sogenannten Bettelorden, d. l. diejenigen
Mönche, welche außer dem Gelübde der Keuschheit auch
noch das der Armuth und des unbedingten Gehorsams lei-
steten: die Franziskaner (gestiftet von dem h. Franziskus
geb. 1200) und die Dominikaner (von Dominikus 1170 .
—1221). Diese Letzteren bildeten das eigentliche streitbare
Heer der Päpste, durch welches sie die Ketzer auf eine
schreckliche Weise verfolgten. Den Dominikanern war die
sogenannte Inquisition, ein Ketzergericht anvertraut, wel-
ches Diejenigen schon vor sich forderte, welche auch nur in
einem verbotenen Buche gelesen hatten, durch die fürchter-
lichsten Martern sie zu jedem beliebigen Geständnisse brachte
und dann auf die grausamste Weise hinrichtete. In Spa-
nien sollen allein 31000 Menschen durch dieses Gericht ver-
brannt worden sein.
Zu den von den Päpsten verbotenen Büchern gehörte
aber auch die Bibel. Arme Leute waren damals freilich
gar nicht einmal im Stande, sich eine Bibel anzuschaffen,
denn die kostete wohl 360 Gulden; wenn aber nun Einer
mit vielen Kosten eine solche erlangt hatte, so durfte er bei
Todesstrafe nicht darin lesen. Und warum nicht? Damit
die Leute in der tiefsten Unwissenheit erhalten würden und
nicht merkten, daß die Päpste wider Gottes Wort redeten
und thaten. Und die Finsterniß wurde denn auch über alle
Beschreibung groß. Die Geistlichen konnten selten lesen, viel
weniger predigen. Ihr Geschäft in dev Kirche war, daß sie
unter unverstandenen lateinischen Gebeten, vielem Bekreu-
zen und Kniebeugen vorgeblich den Leib Christi für Leben-
dige und Todte opferten (vergl. Hebr. 10, 12 — 11.), was
man die Messe nannte. Das Volk zählte dann an dem
Rosenkränze, einer Schnur von Kügelchen, die Hunderte
von Vater-Unsern ab, die es sprach, rief nicht Christum,
sondern die Jungfrau Maria und alle Heiligen, deren Zahl
die Päpste täglich vermehrten, in schwärmerischer Andacht
an; und schätzte sich selig, wenn es recht viele Reliquien be-
kommen konnte, unter denen man z. B. selbst eine Sprosse
von der Leiter, die Jakob im Traume gesehen hatte, und
einen Strahl von dem Sterne der Weisen aus dem Mor-
geulande vorzuweisen sich nicht scheute. Seine Sünden
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Extrahierte Personennamen: Franziskus Dominikus Maria Maria Jakob
254
Pus, welche er diesem entführt hatte. Er war es, der Jo-
hannes enthaupten ließ; er bekam aber seinen Lohn dafür,
denn auch er wurde von den Römern abgesetzt und verwie-
sen im Jahre 39 n. Chr. G. 4) Philippus, auch der
Vierfürst genannt, der beste von Herodes Söhnen, welcher
den nördlichen Theil des Landes jenseit deö Jordan tune
hatte und nach einer milden Regierung 39 Jahre n. Chr.
G. starb. Die letzte Gemahlin Herodes des Großen war
Martamne, eine treffliche Frau, welche er aber sammt den
mit ihr erzeugten beiden Söhnen Arist ob ul und Aleran-
der hinrichten ließ. Aristobul hatte 3 Kinder hinterlaffen,
1) die obengenannte Herodias, welche schamloser Weise
zwei Stiefbrüder ihres Vaters nach einander heirathete;
8) Herodes, der nicht weiter bekannt ist; 3) Hero-
des Agrippa I., der König über das ganze jüdische Reich
wurde, die Christen blutig verfolgte, aber auch in einem
plötzlichen Tode seinen Lohn dafür bekam. (Ap. Gesch. 12.)
Dessen Sohn, der letzte Nachkomme des Herodes, Hero-
des Agrippa Ii., wurde König über die Länder des
Vierfürsten Philippus und erlebte die Zerstörung Jerusa-
lems. Er war es, welchem Paulus (Ap. Gefch. 26.) das
Wort Christi bezeugte, aber vergeblich, denn wenn er gleich
sagte, es fehle nicht Viel, so überrede er ihn, daß er ein
Christ würde, so fehlte doch noch Viel daran, denn er wurde
es nie, und starb, wie die meisten seiner gottlosen Vorfah-
ren, in Sünden.
Xi.
Sprachübungen.
Der einfache Satz.
Der einfache Satz besteht aus einem Subjekt (Selbstand) und
einem Prädikat (Aussage).
Gott lenkt. Menschen denken. Friede ernährt. Unfriede
verzehrt. Die Sonne glänzt. Die Sterne flimmern. Der
Hund bellt. Die Nachtigall singt. Der Fisch schwimmt. Die
Rose duftet. Gott ist heilig. Christen sind fromm. Beten
ist löblich. Fluchen ist schändlich. Moses war ein Gesetzge-
der. David war ein König. Jerusalem ist eine Stadl. Die
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz]]
Extrahierte Personennamen: Herodes_Söhnen Jordan Herodes Aristobul Christi David David