Von Bonifatius.
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sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward.
War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk.
Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet.
War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge.
Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter.
Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden.
Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume.
In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache.
Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten.
Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen.
so fand er im Kloster liebevolle Pflege.
Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen.
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Extrahierte Personennamen: Bonifatius Christo Gott Jesus
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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
Autor: Sach, August, Keck, Heinrich, Johansen, Christian, Meyn, Ludwig
Auflagennummer (WdK): 9
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
1. Die Deutschen um die Zeit von Christi Geburt.
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ehrten sie den im Sturm daherfahrenden Allvater Wodan, den Spender des
Lichtes, der ihnen zugleich als Schlachtenlenker erschien und der die Gefilde mit
Fruchtbarkeit segne. Ihn glaubten sie umgeben von den Walküren, kriegerischen
Jungfrauen, welche im Kampfe die dem Tode geweihten Helden bezeichneten und
sie hinüberführten in die Walhalla, um hier mit Wodan täglich köstlichen
Met zu trinken. Daher erschien es den Deutschen als das herrlichste Los,
in der Schlacht zu fallen. Daneben aber verehrten sie als Ackerbauer die wohl-
thätige Mutter Erde und andere Götter, von denen sie Wind und Wetter ab-
hängig dachten. Die Vorstellung von der Erdgöttin hat sich selbst noch im
Aberglauben späterer, christlicher Zeiten erhalten; Frau Holle, von welcher
deutsche Märchen erzählen, ist ursprünglich nichts anderes, als die im Innern
der Erde thätige Kraft, welche den Menschen so segensvoll, aber auch so fürch-
terlich werden kann. — Ihren Gottesdienst hielten die alten Deutschen in heili-
gen Hainen oder aus heiligen Bergen; Tempel, wie sie bei anderen heidnischen
Völkern vorkamen, kannten sie nicht. Auch machten sie sich kein Abbild von den
Göttern, das schien ihnen mit der Größe derselben unverträglich; nur im
Glauben und mit dem Gemüte, meinten sie, könne das Wesen der Himmlischen
erfaßt werden. Den Zorn der Gottheiten suchten sie durch blutige Opfer zu
sühnen; gewöhnlich wurden dabei Eber und Pferde geschlachtet. Ihr Hauptsest
feierten sie um die Zeit des kürzesten Tages, im Norden hieß es das Julsest;
dann führte Wodan, wie sie glaubten, die abgeschiedenen Helden durch die Luft
daher, dann heulten seine Kriegshunde, und seine Rosse schnoben Feuer. Aus
dieser Vorstellung stammt noch der Aberglaube von der wilden Jagd. — Gött-
liche Weissagung beobachteten sie mit der größten Gewissenhaftigkeit; einen
Eichen- oder Buchenstab zerschnitten sie zu kleinen Reisern, ritzten in diese
bestimmte Zeichen und warfen sie dann durch einander auf ein weißes Gewand:
nach feierlichem Gebet hob hierauf jemand drei Reiser auf und deutete aus
deren Zeichen den Willen der Gottheit.
Daß ein so kräftiges und sittenreines Volk den bei aller Geistesbildung
doch sittlich verdorbenen Römern gefährlich und furchtbar ward, ist begreiflich.
Schon 100 Jahre vor Christi Geburt erschienen die deutschen Stämme der
Cimbern und Teutonen, die der Sage nach durch eine Überschwemmung
aus ihren Wohnsitzen im heutigen Schleswig-Holstein und Jütland vertrieben
waren, am Fuße der Alpen und begehrten Wohnsitze von den Römern; sie
schlugen viele der ihnen entgegengesandten Heere, aber endlich unterlagen sie
der List und Kriegskunst ihrer Feinde und wurden völlig aufgerieben. Später
drangen die Rönier über den Rhein hinüber in das nordwestliche Deutsch-
land ein und setzten sich hier mehr und mehr fest; als sie aber auch „ihre
Art Recht zu sprechen den Deutschen aufdrängen wollten und sie mit Über-
mut behandelten, erhob sich unter Anführung des Cheruskerfürsten Armin
oder Hermann ein mächtiger Aufstand, und im Teutoburger Walde
wurden die Legionen des Statthalters Barus völlig vernichtet, 9 nach Christi
Geburt. Von dieser Zeit an erfolgten noch viele Kämpfe zwischen Römern
und Deutschen, aber diese letzteren behaupteten immer mehr die Oberhand;
wobei denn freilich eine traurige Folge ihres trotzigen Freiheitssinnes die
war, daß, wenn der Krieg mit den Römern ruhte, sie unter einander sich
unablässig befehdeten. Keck.
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Extrahierte Personennamen: Holle Christi Armin Hermann
Extrahierte Ortsnamen: Christi Schleswig-Holstein Rhein Christi
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3. Die Karlssteine im Hohn.
Umllüht von brauner Heide, oder beschattet von alten Eichen, oft auch um-
diistert von dunkeln Föhrenwäldern oder von ödein Moor umgrenzt, treffen wir
Denksteine der grauesten Vorzeit, welche Jahrtausenden trotzten. Westfalen
und namentlich die Umgegend von Osnabrück ist reich an solchen Denkmalen.
Es mochten einst die Altäre sein, wo die alten Germanen dem Wodan und Thor
opferten; die Stätten, wo das Opferblut besiegter Feinde floß, wo die Priester
und Alrnnen wahrsagten. Vielleicht fand mancher angesehene Priester, manche
Wahrsagerin, mancher Heerführer und Siegesherzog an diesen Ehrenplätzen in
schlichter Urne seine Ruhe. — Jetzt liegen diese Denksteine verlassen, erloschen ist
das Gedächtnis der Thaten, deren Zuschauer sie einst waren, verklungen sind die
Namen der Helden, welche vormals hier gefeiert wurden. Gedankenlos schreitet
der Landmann an diesen stummen Zeugen der Vorzeit dahin. Doch treten ein-
zelne ihm nahe und sind ihm werth im Gewände lieblicher Sage. So die Karls -
steine am Hohn, eine Stunde von Osnabrück. In einer Waldschlncht, die der
Piesberg und der Harsterberg bilden, liegen sie, 3 ungeheure Granitblöcke, wild
und unbehauen, jeder auf 4 Steinunterlagen. Ihren Namen haben sie von
Kaiser Karl dem Großen.
Als Karl — so erzählt die Sage — eines Tages ans seinem Hoflager zu
Osnabrück mit zahlreichem Jagdgefolge zu den Waldhöhen ausgeritten war,
welche nördlich die Hase umgeben, traf er ans einer Berghöhe mit Wittekind zu-
sammen, der gekommen war, gemeinschaftlich mit dem Kaiser zu jagen. Sie hielten
ihre Rosse an und überschauten das Thal der Hase. Ernsten Antlitzes betrachtete
der Sachsenherzog die mächtigen Wälder seines Landes, die umzäunten Gehöfte,
welche in sächsischer Weise einzeln hier und da aus dem Schatten uralter Eichen
hervorblickten. Wie lange noch sollte der Sachsen Art hier gelten? Mit froher
Hoffnung sah der Frankenkaiser, wie hier und da die Wälder sich lichteten, sah in
der Mitte des Thales stattliche Wohnungen, neu angefangene Bischofshöfe, Thürme
und Mauern sich erheben und hoch empor des Domes Neubau ragen. Ob die
Zeit noch ferne, wo das Christenthum die Sachsen mit den Franken zusammen-
schmelzen würde? Da wandte er sich an Wittekind und bat ihn, das Christenthum
anzunehmen. — Streng und düster verweigert der Sachsenfürst dieses Ansinnen,
weist hin auf die Runensteine, auf die Opferaltäre, welche des Kaisers christliche
Anlagen umstanden, und . preist seine Götter, die ihn und sein Volk behütet bis
heute. —- „Laß Dich taufen!" bittetkarl, und seine Rechte ergreift diehand Witte
kind's, sein Auge glüht, seine Rede preist die wundersame Herrlichkeit des Christen-
thums. —
„Nun wohl denn!" sagte Wittekind, „wenn Dein Glaube so mächtig, Deine
Religion so voll Wunder ist, so zerschlage mit der Haselgerte, die Du in der Hand
hältst, diesen großen Runenstein, damit ich glaube!"— Da drückte Karl dem
Rosse, das vor dem großen Granitblocke scheute, die goldenen Sporen in die
Weichen, hieb voll gläubigen Höffens ans den Stein und — zerborsten lag dieser
vor Wittekind'« gesenktem Blicke. Bald darauf ließ der Sachsenherzog zu Belm,
unweit Osnabrück, sich taufen.
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Extrahierte Personennamen: Osnabrück Karls Osnabrück Karl_dem_Großen Karl Karl_— Karl Witte Karl
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Karls Piesberg Harsterberg Sachsen Sachsen
Aegypten. Iii
beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu-
mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche
Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem
Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der
ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als
auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und
Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand
der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch
andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa-
mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten-
gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger
Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das
letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die
wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst-
lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten,
„dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten
Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für
Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt-
sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales
Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen
Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre
mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle
Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches
Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder
Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren
mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische
Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für
die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen.
Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem
Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso-
stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach
den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer
Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam-
metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner
Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach-
folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter-
jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben,
das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per-
fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?)
Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier-
ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen-
schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung
und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig-
leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ-
mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon
früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen
östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch
kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die
Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und
zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem
allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-
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Extrahierte Personennamen: Ramses Sefostris Herodot Necho Cambyses Cleopatra Marcus
Extrahierte Ortsnamen: Nilschilf Vorderasien Alexandria Christi
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Klöstern die schrecklichsten Greuel verübt wurden. Dem Papste
waren sie indessen immer sehr willkommene Leute, weil sie
durch keine Familienbande an den Staat gefesselt waren, und
daher ganz zu seiner Verfügung standen. Vorzüglich erge-
den waren ihm die sogenannten Bettelorden, d. l. diejenigen
Mönche, welche außer dem Gelübde der Keuschheit auch
noch das der Armuth und des unbedingten Gehorsams lei-
steten: die Franziskaner (gestiftet von dem h. Franziskus
geb. 1200) und die Dominikaner (von Dominikus 1170 .
—1221). Diese Letzteren bildeten das eigentliche streitbare
Heer der Päpste, durch welches sie die Ketzer auf eine
schreckliche Weise verfolgten. Den Dominikanern war die
sogenannte Inquisition, ein Ketzergericht anvertraut, wel-
ches Diejenigen schon vor sich forderte, welche auch nur in
einem verbotenen Buche gelesen hatten, durch die fürchter-
lichsten Martern sie zu jedem beliebigen Geständnisse brachte
und dann auf die grausamste Weise hinrichtete. In Spa-
nien sollen allein 31000 Menschen durch dieses Gericht ver-
brannt worden sein.
Zu den von den Päpsten verbotenen Büchern gehörte
aber auch die Bibel. Arme Leute waren damals freilich
gar nicht einmal im Stande, sich eine Bibel anzuschaffen,
denn die kostete wohl 360 Gulden; wenn aber nun Einer
mit vielen Kosten eine solche erlangt hatte, so durfte er bei
Todesstrafe nicht darin lesen. Und warum nicht? Damit
die Leute in der tiefsten Unwissenheit erhalten würden und
nicht merkten, daß die Päpste wider Gottes Wort redeten
und thaten. Und die Finsterniß wurde denn auch über alle
Beschreibung groß. Die Geistlichen konnten selten lesen, viel
weniger predigen. Ihr Geschäft in dev Kirche war, daß sie
unter unverstandenen lateinischen Gebeten, vielem Bekreu-
zen und Kniebeugen vorgeblich den Leib Christi für Leben-
dige und Todte opferten (vergl. Hebr. 10, 12 — 11.), was
man die Messe nannte. Das Volk zählte dann an dem
Rosenkränze, einer Schnur von Kügelchen, die Hunderte
von Vater-Unsern ab, die es sprach, rief nicht Christum,
sondern die Jungfrau Maria und alle Heiligen, deren Zahl
die Päpste täglich vermehrten, in schwärmerischer Andacht
an; und schätzte sich selig, wenn es recht viele Reliquien be-
kommen konnte, unter denen man z. B. selbst eine Sprosse
von der Leiter, die Jakob im Traume gesehen hatte, und
einen Strahl von dem Sterne der Weisen aus dem Mor-
geulande vorzuweisen sich nicht scheute. Seine Sünden
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Extrahierte Personennamen: Franziskus Dominikus Maria Maria Jakob
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Pus, welche er diesem entführt hatte. Er war es, der Jo-
hannes enthaupten ließ; er bekam aber seinen Lohn dafür,
denn auch er wurde von den Römern abgesetzt und verwie-
sen im Jahre 39 n. Chr. G. 4) Philippus, auch der
Vierfürst genannt, der beste von Herodes Söhnen, welcher
den nördlichen Theil des Landes jenseit deö Jordan tune
hatte und nach einer milden Regierung 39 Jahre n. Chr.
G. starb. Die letzte Gemahlin Herodes des Großen war
Martamne, eine treffliche Frau, welche er aber sammt den
mit ihr erzeugten beiden Söhnen Arist ob ul und Aleran-
der hinrichten ließ. Aristobul hatte 3 Kinder hinterlaffen,
1) die obengenannte Herodias, welche schamloser Weise
zwei Stiefbrüder ihres Vaters nach einander heirathete;
8) Herodes, der nicht weiter bekannt ist; 3) Hero-
des Agrippa I., der König über das ganze jüdische Reich
wurde, die Christen blutig verfolgte, aber auch in einem
plötzlichen Tode seinen Lohn dafür bekam. (Ap. Gesch. 12.)
Dessen Sohn, der letzte Nachkomme des Herodes, Hero-
des Agrippa Ii., wurde König über die Länder des
Vierfürsten Philippus und erlebte die Zerstörung Jerusa-
lems. Er war es, welchem Paulus (Ap. Gefch. 26.) das
Wort Christi bezeugte, aber vergeblich, denn wenn er gleich
sagte, es fehle nicht Viel, so überrede er ihn, daß er ein
Christ würde, so fehlte doch noch Viel daran, denn er wurde
es nie, und starb, wie die meisten seiner gottlosen Vorfah-
ren, in Sünden.
Xi.
Sprachübungen.
Der einfache Satz.
Der einfache Satz besteht aus einem Subjekt (Selbstand) und
einem Prädikat (Aussage).
Gott lenkt. Menschen denken. Friede ernährt. Unfriede
verzehrt. Die Sonne glänzt. Die Sterne flimmern. Der
Hund bellt. Die Nachtigall singt. Der Fisch schwimmt. Die
Rose duftet. Gott ist heilig. Christen sind fromm. Beten
ist löblich. Fluchen ist schändlich. Moses war ein Gesetzge-
der. David war ein König. Jerusalem ist eine Stadl. Die
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Extrahierte Personennamen: Herodes_Söhnen Jordan Herodes Aristobul Christi David David