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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Bonifatius. 73 sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward. War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk. Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet. War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge. Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter. Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden. Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume. In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache. Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten. Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen. so fand er im Kloster liebevolle Pflege. Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen. &,tc #7. (W : - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %; "j } . ' ' J . 7 ; -

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 228

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
228 Drittes Buch. muhamedanischen Geistlichkeit steht der Mufti, der den Sultan bei der Thronbesteigung mit dem Schwerdte Muha- meds umgürtet, und dessen Gutachten von großer Bedeutung sind. Jmame heißen die Vorsteher der einzelnen Gottes- häuser oder Moscheen; von ihren schlanken Lhürmen, den M i n a r e t s, rufen die Muezzins, Ausrufer, die Gläubigen zu dem ömaligen täglichen Gebet. Der heilige Wochentag ist der Freitag, das höchste Fest das Bairamfest, das auf den Fastenmonat Ramadan folgt. Derwische sind die mu- hamedanischen Mönche, welche auch in verschiedene Gesell- schaften oder Orden zerfallen. Da übrigens das heilige Buch der Moslemim, der Koran, nicht bloß Quelle der Religion, sondern auch des Rechts ist; (die Ulemas erklären ihn) — da der Sultan als Nachfolger der Kalifen, S. 74., als weltlicher und geistlicher Beherscher der Gläubigen gilt: so ist weltliches und geistliches Regiment bei den Türken auf eigenthümliche Weise verflochten. Die im türkischen Gebiet lebenden Juden und Christen, zusammen Rajahs genannt, waren sonst in einem fast rechtlosen Zustande; in neueren Zeiten sind mehrere Gesetze zu ihren Gunsten erlassen, ohne daß gräßliche Ausbrüche der Volkswuth in einzelnen Provin- zen darum ihr Ende gefunden hätten. 1. Türkische Provinzen auf der Balkan- Halbinsel. Wir betrachten nun die Gegend an beiden Meerengen und die. Hauptstadt besonders, und durcheilen dann die türki- schen Provinzen auf der eigentlichen Halbinsel, indem wir hier wie später auch auf die Verhältnisse der alten Geschichte Rückblicke thun. a) Der Th eil des Mittelmceres, zwischen der östlichen Halbinsel und Kleinasien, heißt bei uns entweder äg ei sch cs Meer (von einem alten attischen Könige Acgeüs) oder Archipelagus, d, i. Jnselmeer. Mit dem letzteren Namen belegen es auch die Tür- ken. Im No. dieses Meeres tritt eine Landzunge der östlichen Halb- insel, bei den Alten thracischer Cherson es genannt, so dicht an die vorspringende kleinasiatische Küste, daß eine 6 M. lange, an den engste» Stellen 2500' breite Meerenge entsteht. Die Alten nannten sie Hellespont; auf europäischer Seite lag Sestos, auf asiatischer Abydus (Brücke des Lerxes; Hero und Leander); auch der Ziegcnfluß (Acg o s Po ta m o s) floß hier, wo Lysa nder am Ende des peloponncsischen Krieges die Athener gänzlich besiegte. Jetzt heißt die Enge Straße der Dardanellen. Die alten

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 111

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Aegypten. Iii beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu- mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa- mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten- gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst- lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten, „dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt- sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen. Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso- stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam- metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach- folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter- jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben, das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per- fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?) Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier- ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen- schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig- leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ- mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 241

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Drittes Buch. 241 sich am Hofe und in der Hauptstadt immer mehr. Am meisten muß noch auf den religiösen Glauben des Volkes Rücksicht genommen werden. An der Spitze der muhamedauischeu Geist- lichkeit steht der Mufti, der den Sultan bei der Thron- besteignng mit dem Schwerte Muhämeds umgürtet, und dessen Gutachten von großer Bedeutung sind. Jmame heißen die Vorsteher der einzelnen Gotteshäuser oder Moscheen; von ihren schlanken Thürmen, den Minarehs, rufen die Muez- zins, Ausrufer, die Gläubigen zu dem fünfmaligen täglichen Gebet. Der heilige Wochentag ist der Freitag, das höchste Fest das Beiram fest, das auf den Fastenmonat Rama- dan folgt. Derwische sind die muhamedanischen Mönche, welche auch in verschiedene Gesellschaften oder Orden zerfallen. Da übrigens das heilige Buch der Moslemin, der Kor«.n, nicht bloß die Quelle der Religion, sondern auch des Rechts ist: (die Ulemas erklären ihn) — da der Sultan als Aach- folger der Kalifen (S. 79) als weltlicher und geistlicher Beherrscher der Gläubigen gilt, so ist weltliches und geistliches Regiment bei den Türken auf eigeuthümliche Weise verflochten. Die im türkischen Gebiete lebenden Juden und Christen, znsam- men Rajahs [räbschahs] genannt, waren sonst in einem fast rechtlosen Zustande, sind aber in neuester Zeit in Bezug auf Rechte und Lasten den Türken gleichgestellt. 1. Länder der Balkan-Halbinsel unter türkischer Hoheit (Rumänien ausgeschlossen), 7200 Dm., 12 Mill. E. a) Der Theil des Mittelmeeres zwischen der Balkan-Halbinsel und Kleinasien heißt bei uns entweder Aegäisches Meer oder (griechischer) Archipslagus. Mit dem letzteren Namen belegen ihn auch die Türken. Im No. dieses Meeres tritt eine Landzunge der Balkan- Halbinsel, bei den Alten Thracischer Chersonßs genannt, so dicht an die vorspringende kleinasiatische Küste, daß eine 6 M. lange, an der engsten Stelle nur 800™ (2500') breite Meerenge entsteht. Die Alten nannten sie Hellespont; auf europäischer Seite lag Sestos, ans asiatischer Ab^dus (Brücke des ^erxes, Hero und Leander); auch der Ziegenfluß (Aegos Potamos) floß hier, wo Lys ander am Ende des peloponnestschen Krieges die Athener gänzlich besiegte. Jcht heißt die Enge Straße der Dardanellen. Die alten Dardanellen- schlösser liegen ziemlich an der Stelle der genannten alten Städte: durch eine Kette kann hier die Meerstraße gesperrt werden. Die neuen liegen am südlichen Eingange. n Da, wo der Hellespont, bei der Hafenstadt Gallipoli, 50,000 E., aushört, läuft das europäische Ufer gegen No. weiter, das asiatische aber zieht eine Strecke entschieden nach O., dann erst nach N., wo es zum zweiten Mal mit Europa zusammentrifft. Hierdurch entsteht das kleine Daniel's Lehrb. b. Geogr. 1873. 16

6. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 28

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
28 stehliche Hand des Herrn; er wird ans einem Saulus ein Paulus. Er ist das auserwählte Rüstzeug, welches den Namen des Herrn zu den Heiden bringen soll; eine neue Zeit beginnt für das Reich Gottes; immer reicher und voll- ständiger entfaltet sich die Erfüllung der göttlichen Verhei- ßungen. Petrus bahnt dem großen Apostel der Heiden den Weg. Er, wie alle Apostel, den Sinn ihres Volkes thei- lend, scheut jede Berührung mit den abgöttischen Heiden. Ein Gesicht vom Herrn aber belehrt ihn, daß er ohne Be- denken zu dem Heiden Cornelius, der ihn auf göttlichen An- trieb zu sich fordern läßt, eingehen soll; er predigt ihm und seinem ganzen Hause Christum, und da auch diese Heiden das göttliche Siegel des Glaubens, die Gabe des heiligen Geistes, empfangen, zweifelt er, und bald auch die anderen Apostel und Gläubigen nicht mehr, daß auch die Heiden Theil haben sollen am Reiche Gottes, und fasten Beschlüsse, wie es in Zukunft mit den aus dem Heidenthum Uebertre- tenden ztl halten fei. Zu Antiochien aber in Syrien sam- melte sich die erste Christengemeinde, welche auch bekehrte Hei- den in ihrem Schooße hatte. Dem Paulus indeß war es vorbehalten, die Menge der Heiden ins Netz des Evange- liums zu ziehen. Er gesellte sich zu verschiedenen Zeilen mehrere Begleiter zu, als: Barnabas, Markus, Lukas, Ti- molheus, Titus, Silas, Apollo und Andere. In Begleitung Dieser hat er drei große Missionsreisen gemacht fast in alle Gegenden der damals bekannten Welt. Die erste (i. I. 45.) ging über Cypern nach Kleinasien hin, auf welcher die Vor- fälle in Lystra und Derbe besondere Beachtung verdienen (Apg. 13, 14.); die zweite (i. I. 53.) erweckt insbesondere unsere Theilnahme, weil sie dem von uns bewohnten Welt- theile das Licht des Evangeliums brachte, indem sie den Apo- stel über Kleinasien nach Europa führte, und zwar zunächst nach Macedonien; die Bekehrung einer Lydia, eines Kerker- meisters zu Philippi (Apg. 16.), die Aufnahme, welche der Apostel in Theffalonich, dann zu Athen und zu Korinth fand (Apg. 17, 18.), sind das Merkwürdigste von dieser Reise. Nachdem der Apostel ein und ein halbes Jahr in Korinth ge- wesen war, ging er über Ephesus nach Jerusalem zum Fest, trat von hier seine dritte Missionsreise (i. I. 57.) durch Kleinasien an und verweilte zwei Jahre lang in Ephesus (Apg. 18, 11 —Is. 20.), wo er Gelegenheit fand, seine Wirksamkeit auf die ganze umliegende Gegend auszudehnen. Ein Aufruhr vertrieb ihn jedoch; er ging im Frühling des

7. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 33

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
33 zur Mildthätigkeit, zur Beharrlichkeit in der Buße und im Glauben. Der Brief an die Galater, welchen der Apostel eben- falls, wie den ersten an die Korinther, etwa im Jahre 58, von Ephesus aus schrieb, ist ein würdiges Seitenstück zu dem Briefe an die Römer. Die Galater wohnten in Klein- asien und waren die Nachkommen eines Schwarms ausge- wanderter Gallier, welche etwa drittehalbhundert Jahre vor Chr. G. sich hier niedergelassen und mit griechischen Ein- wohnern vermischt hatten; ein einfaches, gmmüthiges, aber leicht bewegtes Völkchen, welches der Apostel auf seinen mehr- maligen Reisen durch Kleinasien öfter besucht, und welches ihn in höchster Liebe aufgenommen hatte. (Gal. 4, 14. 15.) Aber unbeständig, wie sie waren, hatten sie sich nur zu bald und zu sehr jenen jüdischen Jrrlehrern hingegeben, die wir schon in Korinth bemerkten, und die überall, und auch hier das Ansehen des großen Heidenapostels zu verkleinern und das jüdische Gesetz den Gläubigen wieder aufzubürden trach- teten. Der Apostel muß auch in diesem Briefe zuerst wie- der sein apostolisches Ansehen vertheidigen; dann aber bittet er mit Allem, was die brünstige Liebe zu erlöseten Seelen ihm nur eingibt, die Galater, sich nicht wieder unter das knechtische Joch des Gesetzes fangen zu lassen, weil durch kein Werk des Gesetzes, durch kein menschliches Verdienst . und Thun, sondern allein durch den lebendigen, in Liebe thätigen Glauben an Jesum Christum Gerechtigkeit und Se- ligkeit erlangt werde. Der Brief an die Epheser, welchen der Apostel etwa im Jahre 64 nach Chr. G. in Rom während seiner Gefan- genschaft schrieb, ist zunächst zwar an die Epheser, die Bewoh- ner einer großen, reichen Handelsstadt in Kleinasien, bei denen der Apostel so lange und unter so großen Trübsalen weilte (Apg. 19. 1 Cor. 15, 32.), gerichtet; er ist aber eigentlich ein Nmlaussschreiben, welches von mehreren apo- stolischen Gemeinden gelesen werden sollte. Diese werden von dem Apostel nachdrücklich an ihren vormaligen trostlosen Zustand als Heiden, dann an das große Heil, was ihnen im Evangelio geworden, erinnert, und endlich feierlich er- mahnt, die Einigkeit im Geiste, zu welcher sie durch ihren Einen allerheiligsten Glauben berufen seien, zu bewahren, und als Glieder Eines Leibes an Dem, der das Haupt ist, immerfort zu wachsen. Allerlei köstliche Ermahnungen an- K! n d e r f r e u n i>, 3. Auff. 3

8. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 58

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
58 Klöstern die schrecklichsten Greuel verübt wurden. Dem Papste waren sie indessen immer sehr willkommene Leute, weil sie durch keine Familienbande an den Staat gefesselt waren, und daher ganz zu seiner Verfügung standen. Vorzüglich erge- den waren ihm die sogenannten Bettelorden, d. l. diejenigen Mönche, welche außer dem Gelübde der Keuschheit auch noch das der Armuth und des unbedingten Gehorsams lei- steten: die Franziskaner (gestiftet von dem h. Franziskus geb. 1200) und die Dominikaner (von Dominikus 1170 . —1221). Diese Letzteren bildeten das eigentliche streitbare Heer der Päpste, durch welches sie die Ketzer auf eine schreckliche Weise verfolgten. Den Dominikanern war die sogenannte Inquisition, ein Ketzergericht anvertraut, wel- ches Diejenigen schon vor sich forderte, welche auch nur in einem verbotenen Buche gelesen hatten, durch die fürchter- lichsten Martern sie zu jedem beliebigen Geständnisse brachte und dann auf die grausamste Weise hinrichtete. In Spa- nien sollen allein 31000 Menschen durch dieses Gericht ver- brannt worden sein. Zu den von den Päpsten verbotenen Büchern gehörte aber auch die Bibel. Arme Leute waren damals freilich gar nicht einmal im Stande, sich eine Bibel anzuschaffen, denn die kostete wohl 360 Gulden; wenn aber nun Einer mit vielen Kosten eine solche erlangt hatte, so durfte er bei Todesstrafe nicht darin lesen. Und warum nicht? Damit die Leute in der tiefsten Unwissenheit erhalten würden und nicht merkten, daß die Päpste wider Gottes Wort redeten und thaten. Und die Finsterniß wurde denn auch über alle Beschreibung groß. Die Geistlichen konnten selten lesen, viel weniger predigen. Ihr Geschäft in dev Kirche war, daß sie unter unverstandenen lateinischen Gebeten, vielem Bekreu- zen und Kniebeugen vorgeblich den Leib Christi für Leben- dige und Todte opferten (vergl. Hebr. 10, 12 — 11.), was man die Messe nannte. Das Volk zählte dann an dem Rosenkränze, einer Schnur von Kügelchen, die Hunderte von Vater-Unsern ab, die es sprach, rief nicht Christum, sondern die Jungfrau Maria und alle Heiligen, deren Zahl die Päpste täglich vermehrten, in schwärmerischer Andacht an; und schätzte sich selig, wenn es recht viele Reliquien be- kommen konnte, unter denen man z. B. selbst eine Sprosse von der Leiter, die Jakob im Traume gesehen hatte, und einen Strahl von dem Sterne der Weisen aus dem Mor- geulande vorzuweisen sich nicht scheute. Seine Sünden

9. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 254

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
254 Pus, welche er diesem entführt hatte. Er war es, der Jo- hannes enthaupten ließ; er bekam aber seinen Lohn dafür, denn auch er wurde von den Römern abgesetzt und verwie- sen im Jahre 39 n. Chr. G. 4) Philippus, auch der Vierfürst genannt, der beste von Herodes Söhnen, welcher den nördlichen Theil des Landes jenseit deö Jordan tune hatte und nach einer milden Regierung 39 Jahre n. Chr. G. starb. Die letzte Gemahlin Herodes des Großen war Martamne, eine treffliche Frau, welche er aber sammt den mit ihr erzeugten beiden Söhnen Arist ob ul und Aleran- der hinrichten ließ. Aristobul hatte 3 Kinder hinterlaffen, 1) die obengenannte Herodias, welche schamloser Weise zwei Stiefbrüder ihres Vaters nach einander heirathete; 8) Herodes, der nicht weiter bekannt ist; 3) Hero- des Agrippa I., der König über das ganze jüdische Reich wurde, die Christen blutig verfolgte, aber auch in einem plötzlichen Tode seinen Lohn dafür bekam. (Ap. Gesch. 12.) Dessen Sohn, der letzte Nachkomme des Herodes, Hero- des Agrippa Ii., wurde König über die Länder des Vierfürsten Philippus und erlebte die Zerstörung Jerusa- lems. Er war es, welchem Paulus (Ap. Gefch. 26.) das Wort Christi bezeugte, aber vergeblich, denn wenn er gleich sagte, es fehle nicht Viel, so überrede er ihn, daß er ein Christ würde, so fehlte doch noch Viel daran, denn er wurde es nie, und starb, wie die meisten seiner gottlosen Vorfah- ren, in Sünden. Xi. Sprachübungen. Der einfache Satz. Der einfache Satz besteht aus einem Subjekt (Selbstand) und einem Prädikat (Aussage). Gott lenkt. Menschen denken. Friede ernährt. Unfriede verzehrt. Die Sonne glänzt. Die Sterne flimmern. Der Hund bellt. Die Nachtigall singt. Der Fisch schwimmt. Die Rose duftet. Gott ist heilig. Christen sind fromm. Beten ist löblich. Fluchen ist schändlich. Moses war ein Gesetzge- der. David war ein König. Jerusalem ist eine Stadl. Die
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