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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Bonifatius. 73 sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward. War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk. Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet. War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge. Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter. Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden. Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume. In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache. Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten. Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen. so fand er im Kloster liebevolle Pflege. Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen. &,tc #7. (W : - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %; "j } . ' ' J . 7 ; -

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 210

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
210 55. Der gerettete Jüngling. 6. Des Königs Wangen leuchten Glut; im Wein erwuchs ihm kecker Mut. 7. Und blindlings reißt der Mut ihn fort, und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort. 8. Und er brüstet sich frech und lästert wild; die Knechteschar ihm Beifall brüllt. 9. Der König rief mit stolzem Blick; der Diener eilt und kehrt zurück. 10. Er trug viel gülden Gerät auf dem Haupt, das war aus dem Tempel Jehovahs geraubt. 11. Und der König ergriff mit frevler Hand einen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand. 12. Und er leert ihn hastig bis auf den Grund und rufet laut mit schäumendem Mund: 13. „Jéhovah! Dir künd' ich auf ewig Hohn! -- Ich bin der König von Babylon!" 14. Doch kaum das grause Wort verklang, dem König ward's heimlich im Busen bang. 15. Das gellende Lachen verstummte zumal; es wurde leichenstill im Saal. 16. Und sieh! und sieh! an weißer Wand, da kam's hervor wie Menschenhand; 17. und schrieb und schrieb an weißer Wand Buchstaben von Feuer und schrieb und schwand. 18. Der König stieren Blicks da saß, mit schlotternden Knieen und totenblaß. 19. Die Knechteschar saß kalt durchgraut und saß gar still, gab keinen Laut. . 20. Die Magier kamen, doch keiner verstand, zu deuten die Flammenschrift an der Wand. 21. Belsazar ward aber in selbiger Nacht von seinen Knechten umgebracht. Heine. 55. Der gerettete Jüngling. Eine schöne Menschenseele finden In der Menge sah er einen schönen ist Gewinn; ein schönerer Gewinn ist Jüngling; fröhliche Gesundheit glänzte sie erhalten, und der schönst' und schwerste, vom Gesicht ihm, und aus seinen Augen sie, die schon verloren war, zu retten. sprach die liebevollste Feuerseele. Sankt Johannes, aus dem öden Patmos „Diesen Jüngling", sprach er zu dem Bischof, wiederkehrend, war, was er gewesen, „nimm in deine Hut. Mit deiner Treue seiner Herden Hirt. Er ordnet' ihnen stehst du mir für ihn! hierüber zeuge Wächter, auf ihr Innerstes aufmerksam. mir und dir vor Christo die Gemeine."

4. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 210

1883 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
210 „ 55. Der gerettete Jüngling. 6. Des Königs Wangen leuchten Glut; im Wein erwuchs ihm kecker Mut. 7. Und blindlings reißt der Mut ihn fort, und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort. 8. Und er brüstet sich frech und lästert wild; die Knechteschar ihm Beifall brüllt. 9. Der König ries mit stolzem Blick; der Diener eilt und kehrt zurück. 10. Er trug viel gülden Gerät auf demthaupt, das war aus dein Tempel Jehovahs geraubt. 11. Und der König ergriff mit frevler Hand einen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand. 12. Und er leert ihn hastig bis auf den Grund und rufet laut mit schäumendem Mund: 13. „Jehovah! Dir künd' ich auf ewig Hohn! — Ich bin der König von Babylon!" 14. Doch kaum das grause Wort verklang, dem König ward's heimlich im Busen bang. 15. Das gellende Lachen verstummte zumal; es wurde leichenstill im Saal. 16. Und sieh! und sieh! an weißer Wand, da kam's hervor wie Menschenhand; 17. und schrieb und schrieb an weißer Wand Buchstaben von Feuer und schrieb und schwand. 18. Der König stieren Blicks da saß, mit schlotternden Knieen und totenblaß. 19. Die Knechteschar saß kalt durchgraut und saß gar still, gab keinen Laut. 20. Die Magier kamen, doch keiner verstand Zu deuten die Flammenschrift an der Wand. 21. Belsazar ward aber in selbiger Nacht von seinen Knechten umgebracht. Heine. 55. Der gerettete Jüngling. Eine schöne Menschenseele finden ist Gewinn; ein schönerer Gewinn ist ste erhalten, und der schönst' und schwerste, sie, die schon verloren war, zu retten. Santt Johannes, aus dem öden Patmos wiederkehrend, war, was er gewesen, seiner Herden Hirt. Er ordnet' ihnen Wächter, auf ihr Innerstes aufmerksam. In der Menge sah er einen schönen Jüngling: fröhliche Gesundheit glänzte vom Gesicht ihm, und aus seinen Augen sprach die liebevollste Fcuersecle. „Diesen Jüngling", sprach er zu dem Bischof, „nimm in deine Hut. Mit deiner Treue stehst du mir für ihn! hierüber zeuge mir und dir vor Christo die Gemeine."

5. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 198

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
198 4k 0. Des Königs Wangen leuchten Glut; im Wein erwuchs ihm kecker Muth. 7. Und blindlings reißt der Muth ihn fort, und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort. 8. Und er brüstet sich frech und lästert wild; die Knechtenschaar ihm Beifall brüllt. 9. Der König rief mit stolzem Blick; der Diener eilt und kehrt zurück. 10. Er trug viel gülden Geräth auf dem Haupt, das war aus dem Tempel Iehovahs geraubt. 11. Und der König ergriff mit frevler Hand einen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand. 12. Und er leert ihn hastig bis auf den Grund und rufet laut mit schäumendem Mund: 13. „Jehovah! Dir künd' ich auf ewig Hohn! — Ich bin der König von Babylon!" 14. Doch kaum das grause Wort verklang, dem König ward's heimlich im Busen bang. 15. Das gellende Lachen verstummte zumal; es wurde leichenstill im Saal. 16. Und sieh! und sieh! an weißer Wand, da kam's hervor wie Menschenhand; 17. und schrieb und schrieb an weißer Wand Buchstaben von Feuer und schrieb und schwand. 18. Der König stieren Blicks da saß, mit schlotternden Knieen und todtenblaß. 19. Die Knechtenschaar saß kalt durchgraut und saß gar still, gab keinen Laut. 20. Die Magier kamen, doch keiner verstand zu deuten die Flammenschrift an der Wand. 21. Belsazar ward aber in selbiger Nacht von seinen Knechten umgebracht. 55. Der gerettete Jüngling. Eine schöne Menschenseele finden ist Gewinn; ein schönerer Gewinn ist sie erhalten, und der schönst' und schwerste, sie, die schon verloren war, zu retten. Sankt Johannes, aus dem öden Patmos wiederkehrend, war, was er gewesen, seiner Herden Hirt. Er ordnet' ihnen Wächter, auf ihr Innerstes aufmerksam. In der Menge sah er einen schönen Jüngling; fröhliche Gesundheit glänzte vom Gesicht ihm, und aus seinen Augen sprach die liebevollste Feuerseele. „Diesen Jüngling," sprach er zu dem Bischof, „nimm in deine Hut. Mit deiner Treue stehst du mir für ihn! hierüber zeuge mir und dir vor Christo die Gemeine." Und der Bischof nahm den Jüngling zu sich, unterwies ihn, sah die schönsten Früchte

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 111

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Aegypten. Iii beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu- mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa- mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten- gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst- lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten, „dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt- sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen. Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso- stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam- metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach- folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter- jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben, das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per- fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?) Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier- ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen- schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig- leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ- mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-

7. ABC und Lesebuch für die untersten Classen der deutschen Schulen des Waisenhauses - S. 88

1806 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
83 Wo stehet das geschrieben f Gt. Psütus ju den Römern am sechsten spricht: Wir find samt Christo durch die Taufe begraben in de« Tod ; auf daß, gleichwie Christus iß von den Todten auferweckrt, durch die Herrlichkeit des Daters, also sollen wir auch i»s einem «e«en Leben wandeln. Das fünfte Hauprstück. Vvtn Saerament des Altars oder Abendmahls. was ist das Sacrament -es Mars i Es ist der wahre Leib und Blut unsers Herrn Jesu Christi, un, rer dem Brvdt und Wein, uns Christen zu esse« und zu trinke«, von Christo selbst eingesetzt. wo stehet das geschrieben * Go schreiben-die heiligen Evangelisten, Matthäus, Marcus, Lur ras, und Sr. Paulus. Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verrathen ward, nahm er das Brvdt, daukete und brachs, und gab es seinen Jün- gern und sprach: Nehmet hin und esset, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; solches thut ju meinem Gedächtniß. Desselben gleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abend- mahl, dankete, und gab ihne» den und sprach: Nehmet bin und trinket alle daraus; dieser Kelck ist das neue Testament in mei- nem Blute, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sün- den. Solches thut, so oft ihrs trinket, zu meinem Gedächtniß. was nutzer denn solch Essen und Trinken i Das:zeigen uns die Worte an : Für euch gegeben üpd vergossen zur Vergebung der Sünden. Nemlich, daß uns im Sacramrnt Dergebnug der Sünden, Leben und Seligkeit durch solche Werte gegeben (verheißen) wird: denn wv Vergebung der Sünden ist, da iß auch Leben und Seligkeit. wie lkany leiblich Essen und Trinken solche große Dinge thun i Essen vrrd Trinken thuts freylich nicht, sondern die Worte, s» ha stehen: Für euch gegeben und vetgsssen zur Vergebung der Künden. Welche Worte sind, neben dem leiblichen Essen und Trinken, das Hauptstück im Sacrcunent; und wer denselben Wor- ten chaubet, der bat, was sie sagen, und wie sie lauten, neinlich Vergebung der Sünden. wer empfäher denn solch Sattümenk würdigljch í Fasten und leidlich sich bereiten, iß wol eine feine äußerliche Zucht; aber der ist recht würdig und wohl gefctirfr, der den Glan- de n hat au diese Worte: Für euch gegeben und vergossen zur Der- gebung der Sünden. Wer aber diesen Worten nicht glaubet oder zweifelt, der ist unwürdig und ungeschickt. Den-n das Wort: tue euch, erfordert eitel gläubige Herzen.

8. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 4

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
4 gegeben, daß sie nicht verloren würden, sondern das ewige Leben hätten. Von Dem zeuget nun die ganze Schrift; er ist der Stern und Kern derselben; und Gott hat jene uns darum gegeben, daß wir zum Glauben an diesen seinen Sohn kommen, und durch ihn Gott und unsern Nächsten lieben lernen sollen, denn wer an den Sohn Gottes auf die rechte Weise glaubt, der liebet auch Gott und die Brüder. Der Hauptinhalt der heiligen Schrift ist euch damit nun freilich wohl gesagt, aber wenn ihr Alles wissen wollt, was in eurer Bibel steht, müsset ihr sie selbst durchlesen. Nun leset ihr wohl fleißig darin in der Schule und hoffentlich auch zu Hause mit euren lieben Eltern; aber es wird euch zum Ver- ständniß derselben nützlich sein, wenn ich euch hier eine kurze Uebersicht über Das gebe, was darin geschrieben steht, da- mit ihr es im Zusammenhange überschauet; und zwar will ich dieß nach der Ordnung der einzelnen Bücher thun, wie ihr sie in eurer Bibel habt. Zuerst will ich euch aber im Allgemeinen Etwas über die Letztere sagen. Was das Wort Btbel bedeutet, wisset ihr wohl schon; es kommt aus der griechischen Sprache her und heißt Buch, und dieß darum, weil die Bibel das vornehmste und wich- tigste von allen Büchern ist, die es gibt, und ich wünsche Nichts mehr, als daß sie das euch auch sei und bleibe. Auch das wißt ihr, daß man sie eintheilt in das alte und neue Testament. Das Wort Testament, das ursprünglich ein lateinisches Wort ist, heißt letzter Wille, aber cs heißt auch Bund. Dieser letztere Ausdruck, auf die heilige Schrift angewandt, bezeichnet aber die besonderen Offenbarungen und Veranstaltungen der Gnade Gottes, wodurch die gefallenen Menschen wieder mit ihrem Schöpfer verbunden werden soll- ten. Das alte und das neue Testament stehen in dem in- nigsten Zusammenhange; sie bilden Beide Ein sich allmählig entwickelndes Ganzes. Das alte Testament enthält die Vor- bereitungen und Voranstalten des neuen; es beschreibt, wie Sünde und Elend in die Welt gekommen, wie Gott sich dem aus allen Völkern der Erde von ihm erwählten Volke ge- offenbaret, wie er dieses durch die merkwürdigsten Veran- staltungen und Führungen zum Gehorsam gegen ihn, aber auch zur Erkenntniß der Sünde zu bringen gesucht, und wie er ihm in Bild und Wort die herrlichsten Verheißungen ci- ares zukünftigen Retters aus aller Noth gegeben habe. Das neue Testament dagegen beschreibt, wie alle diese Verheißun- gen durch die Menschwerdung des Sohnes Gottes in Er-

9. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 16

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
16 zeste, so in der ganzen Biblia stehet, gefastet und zu einem seinen Handbuche gemacht und zubereitet ist. Daher kömmt es auch, daß der Psalter aller Heiligen Büchlein ist und ein Jeglicher, in welcherlei Sachen er ist, Psalmen und Worte darin findet, die sich auf seine Sachen reimen und ihm eben so sind, als wären sie allein um seinetwillen also gesetzt, daß er sie auch selbst nicht besser finden kann, noch wünschen mag.» Die Sprüchwörter Salomonis begreifen drei verschiedene Theile. Der erste Theil (Kap. 1 — 9.) lehrt die wahre göttliche Weisheit lieben und erkennen, und stellt ihr unter dem schrecklichen Bilde einer Ehebrecherin die falsche Weisheit entgegen, welche den Bund mit Gort gebrochen und voll Unglaubens, trügerischer List und Bosheit die Seelen der Menschen zu ihrem eignen Berderben zu sich lockt. Der andere Theil (Kap. 10—24.) enthält allerlei Lehren der Frömmigkeit, Weisheit und Tugend; und der letzte (Kap. 25 —31.) einen aus eben solchen Lehren bestehenden Nachtrag, der später gesammelt ist und außer Salomo auch noch an- dere Verfasser zu haben scheint. Es sind in diesen Sprü- chen die Erfahrungen eines reichen Lebens niedergelegt; sie enthalten einen unerschöpflichen Schatz von Lebensweisheit für alle Verhältnisse des Menschen; und diese Lehren himm- lischer Weisheit sind in einer Sprache voll Geist und Kraft gegeben, so daß diese Sprüche mit Recht goldene Aepfel in silbernen Schalen genannt sind. Der Prediger Salomo hat nur ein Thema, mit welchem er in viel verschlungener, oft räthselbaster Rede, die manchen Klugen schon irre gemacht hat, die Endergebnisse ei- nes Erdenlcbens, dem kein Genuß versagt war, ausspricht; und das lautet: «Es ist alles eitel, ganz eitel.» Wir hören in diesem Buche Salomo reden, der nach manchem Irrweg in seinem hohem Alter zu dieser Erkenntniß kam, und sie mit der Ermahnung, das Ewige, allein Befriedigende zu suchen, mittheilt, weil sie Keiner so mittheilen konnte, als er. Das Hohelied würde in unsrer Bibel nichts stehen, wenn es nicht in einem hohem, als dem nächsten wörtlichen Verstände aufzufassen wäre. Es gleicht einem seligen Traume von Finden und Schwinden, von Scheiden und Umfassen; es ist mit einem rosigen Duft umschleiert, in welchem die Geheimnisse des himmlischen Liebeslebens, welches die gläu- bige Seele mit ihrem Herrn führt, dem offenbar werden, der jenes Leben kennt.

10. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 37

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
37 ist, und zur ernsten Vorbereitung auf den zuversichtlich zu er- wartenden Tag des Herrn ermahnt werden sollen. Die drei Briefe des Johannes sind ein schönes Ver- mächtniß, welches der ebenfalls aus der evangelischen Ge- schichte uns genugsam bekannte (Joh. 1, 36. 37. Luc. 9, 49. 54. Matth. 20, 20. Marc. 3, 3. Matth. 17, 1. 26, 37. Joh. 18, 15. 19, 27. Apg. 3,4. 8, 14.) Lieblingsjünger des Herrn außer seinem Evangelium uns noch hinterlassen hat. Er hat sie in seinem hohen Alter von Ephesus aus, wo er seinen Wohnsitz aufgeschlagen, geschrieben, und zwar den ersten an mehrere Christengemeinden in Asien. Hoch und süß klingt hier die Stimme der Liebe, die Gott selber ist. Er, der Aelteste der Gemeinde, locket, leitet ab von der Welt, und hin zum Licht und Leben. Er warnt väterlich die Kindlein, zu bewahren die Salbung, die sie empfangen haben, und sich zu hüten vor dem Geiste des Widerchrists, der da läug- net Jesum Christ, in das Fleisch gekommen, denn wer den Sohn làugnet, hat auch den Vater nicht. Er warnt, sich zu hüten vor den Jrrlehrern, und zu bleiben in der Liebe Got- tes und in der brüderlichen Liebe. Der zweite Brief ist an eine edle Frau, Namens Kyria, die wahrscheinlich ein Amt bei der christlichen Gemeinde bekleidete, gerichtet, und der dritte an einen gewissen Gajus, beide auch voll des war- men Hauches inniger Liebe und zärtlicher Warnung vor den Verführern. Der Brief an die Hebräer, dessen Verfasser nicht ausdrücklich genannt ist, ist wahrscheinlich ein Werk des Apostels Paulus; man bat ihn aber auch Barnabas, Lukas, Apollos und anderen apostolischen Männern zugeschrieben. Wenn die Hebräer als die Empfänger des Briefes in der Ueberschrift genannt werden, so sind darunter Christen aus dem Judenthum zu verstehen, gleichviel ob sie in Palästina oder den Heidenländern wohnten. Wir haben schon öfter zu bemerken Gelegenheit gehabt, daß diese sehr geneigt wa- ren, das doch nun aufgehobene Judenthum mit seinen äußer- lich glänzenden Anstalten und Gebräuchen noch festzuhalten und zu überschätzen. Der Zweck des Briefes ist, zu zeigen, wie Christus, der wahre Mittler zwischen Gott und den Men- schen, höher sei, als alle himmlische Wesen und- göttliche Gesandte, mehr, als Mose und alle Priester und Propheten des alteir Testaments, wie er sei der göttliche Hohepriester des neuen Bundes, und aller Gottesdienst des alten Bun- des nur Vorbild feiner vollkommenen und ewigen Versöh-
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