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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Bonifatius. 73 sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward. War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk. Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet. War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge. Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter. Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden. Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume. In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache. Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten. Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen. so fand er im Kloster liebevolle Pflege. Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen. &,tc #7. (W : - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %; "j } . ' ' J . 7 ; -

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 42

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
42 Erstes Buch. Erde verstreut etwa 4 — 6 Mill. Die Christliche Kirche zählt über 400 Mill. und hat sich im Laufe der Jahrhun- derte wieder in verschiedene Hauptbekenntnisse (Confessio- nen, Kirchen) getheilt. Die römisch-katholische Kir- che zählt über 200, die griechisch-katholische (die ihr sehr ähnlich ist) 70, die evangelisch-lutherische und evangelisch - reformirte (zusammen auch wohl die pro- testantische genannt) 70 Millionen. Was übrig bleibt, das nehmen kleinere Glaubensbekenntnisse oder Sekten ein, deren es fast an 100 geben mag. Näheres erfahrt ihr dar- über im Religions-Unterrichte; auch kommt bei einzelnen Ländern noch Einzelnes vor. Das Christenthum hat nun von feinem göttlichen Stifter die Verheißung, daß einst alle Völker der Erde sich zu ihm bekennen sollen. In der That ist es mit überraschender Schnelligkeit aus einem kleinen Sa- menkorne ein großer Baum geworden; die christliche Religion hat die meisten Bekenner unter allen. An der völligen Er- füllung jener Verheißung fehlt aber noch Viel, weshalb die Christen Verkündiger des Christenthums, Missionare, unter die nichtchristlichen Völker ausschicken. Unter diese gehören außer den Juden zunächst über 200 Mill. Muhameda- n er, d. h. Völker, welche dem Araber Muhamed glauben, daß er der letzte und höchste Prophet des alleinigen Gottes sei. Sie sind in West-Asien, Nord-, Ost- und zum Theil Central-Africa, in einem europäischen Lande verbreitet und zerfallen in zwei Haupttheile, Sunniten und Schiiten und gegen 70 Sekten. Weil aber Christen, Juden und Muhamedanern der Glaube an einen Gott gemein ist, nennt man sie mit einem allgemeinen Namen Monothei- sten, der das ausdrückt, und stellt sie den Polytheisten, die an mehrere Götter oder Götzen glauben, entgegen. Die Letzteren werden auch wohl kurzweg Heiden genannt. Ihrer giebt es noch über 600 Mill. auf der Erde. Unter den heidnischen Religionen sind die bei weitem am meisten verbreiteten der Bramaismus bei den kaukasischen und der Buddhaismus bei den mongolischen Heiden in Asien. Manche heidnische Religionen sind besonders bejammerns- würdig, z. B. solche, wo einzelne Thiere oder gar Holz- klötze oder Holzpuppen (Fetische, von dem portugiesischen Worte Fetisso — Klotz) die Stelle der Götzen vertreten. Ganz ohne Religion ist aber bis jetzt noch kein Volk

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

4. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 360

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
360 treffen, Straßen, die in allen Richtungen bis in die emferntesten Länder führen. Außerdem lag es zur Zeit des Heidenthums in der Mitte der Nationen, welche am frühesten menschliche Bildung angenommen hatten und zur höchsten Macht und Blüte gelangt waren: ringsherum wohnten die Aegypter, die Babylonier und Assyrier, die Phönizier und Syrer, die Griechen und die Römer und die Araber. So ist es denn wahr, was Hes. 5, 5 geschrieben steht: „Das ist Jerusalem, die ich unter die Heiden gesetzt habe und rings um sie her Länder." So war es diesen Völkern leicht, den Gott Israels kennen zu lernen und seine Herrlich- keit zu sehen; und als nachher die Apostel ausgingen, fanden sie gebahnte Wege, welche zu den entferntesten Gegenden der bekannten Welt führten. Diese Stra- ßen aber berührten das Heilige Land selbst nicht, sondern im Norden die phöni- zischen oder im Süden die ägyptischen Städte. Das Heilige Land ist eine Friedensinsel mitten im Ocean der Welt. Sie kann allem, was sie umgiebt, fremd bleiben, aber die ganze Erde ist ihren Bewohnern offen. In heiliger Einsamkeit und Stille reiste hier der Same des göttlichen Wortes, um dann mit wunderbarer Schnelligkeit unter alle Völker getragen zu werden. 86. Blick ins Weltall. Ies. 40, 26: Hebet eure Augen in die Höhe und sehet! Wer hat solche Dinge geschaffen und führet ihr Heer bei der Zahl heraus, der sie alle mit Namen rufet? 1. Die Erde und die Sonne. Nach dem Augenscheine und nach dem allgemeinen Glauben wäre die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern eine große, runde Fläche, gleich einer ungeheuer großen Scheibe.. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie angefügt, der wie eine große, hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berg oder Haus, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter, und bei Nacht der Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar ent- setzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Sternseher wissen's besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis ans Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der Hand Weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April von Hanse auö, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wenn er will, durch Deutschland, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Mohamedaner und Heiden, vom Land aufs Wasser, und vom Wasser wieder aufs Land, und immer weiter. Aber endlich, wenn er ein Pfeif- lein Tabak einfüllt und will daran denken, wie lang' er schon von den Scinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat ans Ende der Erde und wieder zurück, auf einmal, wird's ihm heimlich in seinem Gemüth, es wird nach und nach alles, wie es daheim war;, er hört seine Landessprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von Weitem einen Kirchthurm,. den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn hingeht, kommt er in ein wohlbe- kanntes Dorf und hat nur noch zwei Stunden oder drei, so ist er wieder daheim und hat das Ende der Erde nie gesehen. Nämlich er reist um die Erde, wie man einen Strich mit Kreide um eine Kugel herumzieht, und kommt zuletzt wieder aus den alten Fleck, von dem er ausging. Es sind schon viele solcher Reisen um die Erde nach verschiedenen Rich- tungen gemacht worden. In zwei biö vier Jahren, je nachdem, ist alles geschehen. Ist nicht der englische Seekapitän Cook kn seinem Leben zweimal um die ganze Erde herum-

5. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 365

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
365 Haaren eingefaßt wären, wie in den großen Bibeln die Köpfe der heiligen Evangelisten und Apostel aussehen und Johannes des Täufers. Hat aber ein solcher Stern einen Schweif, so hat er allemal das Ansehen eines Dunstes, der von Strahlen erhellt ist. Man kann hinter ihm immer die Sterne sehen, an denen er vorbeizieht; er ist immer etwas ge- bogen, wird bald größer, bald kleiner, bald heller, bald bleicher. 4. Die Milchstraße. Die Fixsterne sind so weit von uns entfernt, daß eö gar kein Mittel mehr giebt, ihre Entfernung auszurechnen. Der Sirius z. B. oder der Hundsstern, der mit seinem wunderschönen Glanze vor allen anderen Sternen herausstrahlt, muß wenigstens 28,00vmal weiter von uns entfernt sein, als die Sonne. Also kann er auch nicht fehlen, daß er noch viel größer als die Sonne und selber eine glorreiche, strahlende Sonne ist, die ihrerseits wieder vielleicht eine ganze Planetenwelt um sich schwingt. Und so ist auch jeder andere Fixstern eine Sonne; denn daß sie uns so viel kleiner erscheinen, rührt nur von ihrer größeren Entfernung her. Aber kennen wir nicht alle die Milchstraße, die wie ein breiter, flatternder Gürtel den Himmel umwindet? Sie gleicht einem ewigen Nebelstreif, den eine schwache Helle durchschimmert. Aber durch die Gläser der Sternscher betrachtet, löset sich dieser ganze Lichtnebel in unzählige kleine Sterne auf; und es ist wohl glaublich, daß, wenn ein Sternseher auf den letzten, obersten Stern sich hinaufschwingen könnte, der von hier aus noch zu sehen ist, so würde er noch nicht am Ende sein, sondern ein neuer Wunderhimmel voll Sterne und Milchstraßen würde sich vor seinen Augen anfthun bis ins Unendliche hinaus. Aber der ewige und allmächtige Geist, der alle diese Lichter angezündet hat und alle die Heere von Weltkörpern in den Händen trägt, sicht daö Kind lächeln auf der Mutter Schooß und ernährt auch bäd kleinste Insekt, und er umfaßt die Erde und den Himmel und aller Himmel Himmel mit Liebe und Erbarmung. Denn ob auch die unfaßbare Größe des Weltalls predigt: Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkest, und Adams Kind, daß du dich seiner annimmst? so wissen wir doch: Und ob auch eine Mutter ihres Kindes vergäße, so will ich doch deiner nicht ver- gessen, spricht der Herr. ■

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 111

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Aegypten. Iii beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu- mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa- mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten- gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst- lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten, „dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt- sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen. Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso- stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam- metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach- folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter- jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben, das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per- fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?) Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier- ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen- schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig- leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ- mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 44

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
44 Erstes Buch. südostasiatischen Archipel und den Südsee-Inseln. Nase breit, Mund groß, Schädel oben gewölbt. Als eine sechste Race könnte man die kraushaarigen und dunkelfarbigen Austrat- neger oder Negritos auf Neu - Holland und den benachbar- ten Inseln ansehen. § 34. Der Mensch im Verhältnitz zu Gott. Ties begründet im Wesen des Menschen liegt das Streben nach dem unsichtbaren Ewigen , das in dem sichtbaren Ver- gänglichen seiner Umgebung und in ihm selbst waltet. Aus diesem Gefühl der Abhängigkeit von übermenschlichen Mächten leiten die Religionen der Völker ihren Ursprung her. Die christliche Religion zählt 350 Millionen Anhänger und hat sich im Laufe der Jahrhunderte wieder in verschiedene Hauptbekenntnisse (Confefsionen, Kirchen) getheilt. Die römisch-katholische Kirche zählt über 200, die griechisch- katholische (die ihr sehr ähnlich ist) 75, die evangelisch- lutherische und evangelisch - reformirte (zusammen oft die protestantische genannt) über 70 Millionen. Was übrig bleibt, das nehmen kleinere Glaubensbekenntnisse oder Secten ein, deren es wohl über 100 geben mag. Das Christenthum hat von seinem göttlichen Stifter die Verheißung, daß einst alle Völker der Erde sich zu ihm bekennen sollen. In der That ist es mit überraschender Schnelligkeit aus einem kleinen Samenkorne ein großer Baum geworden; an der völligen Erfüllung jener Verheißung fehlt aber noch viel, weshalb die Christen Verkündiger des Christenthums, Missionare, unter die nichtchristlichen Völker ausschicken. Unter diese gehören außer den jetzt über die ganze Erde zerstreuten fast 5 Millionen Juden 120 Millionen Mnhamedaner oder Anhänger des Islam, d. h. solche, welche dem Araber Mnhamed glauben, daß er der letzte und höchste Prophet des alleinigen Gottes sei. Sie sind in West-Asien, Nord- und Central-Afrika, sogar noch zum Theil in Ost - Europa verbreitet und zerfallen in zwei Haupttheile (Sunniten und Schiiten) und gegen 70 Secten. Weil aber Christen, Juden und Muhamedanern der Glaube an Einen Gott gemein ist, nennt man sie mit einem dies ausdrückenden Gefammtnamen Monotheisten, und stellt sie den Polytheist.en, die an mehrere Götter

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 75

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Palästina. 75 von ihrem Völkertreiben, schwer zugänglich durch Wüsten und Meere, gesichert zwischen Klippen, Schluchten und Bergen. Ohne durch schiffbare Stromgebiete nach außen gelockt zu werden, konnte hier das Volk Israel durch Gottes Offenbarungen uugestört erzogen werden. Als aber die höchste Offenbarung, das Christenthum, auf seinen Boden gepflanzt war, da bot es, gerade da gelegen, wo die drei Erdtheile der Alten Welt sich am meisten nähern, den Sendboten des Evan- gelinms schnelle und bequeme Bahnen zu ihrer Verkündigung. In der Geschichte der Religion ist das unscheinbare Land das wichtigste der Erde, von allen Monotheisten verehrt und heiliges Land genannt. Ca na an — denn das ist sein ältester Name — wurde dem jüdischen Volke zugesagt, zugelobt (daher Gelobtes Land, terra promissa); die Juden haben es besessen bis zur Zerstörung von Jerusalem 70 n. Chr. Es verdiente — denn jetzt ist das wegen Verödung nicht mehr so der Fall — den Ruf eines lieblichen Landes voll trefflicher Weideplätze und reicher Vegetation; seine sogenannten Wüsten waren nur Grasflächen ohne Anbau. Darum sprüchwörtlich das Land, in welchem Milch und Honig fließt. Diese äußeren Segnungen waren ein Bild des geistigen Segens, der diesem Lande vor anderen zu Theil ward. Fast alle Erzählungen der Schrift haben dort ihren Schauplatz; darum kein Wunder, daß von jeher fromme Sehnsucht dies Land zu sehen wünschte, daß im Mittelalter die ganze abendländische Christenheit es durch die Kreuzzüge (1095 —1270) den Muhamedauern abzugewinnen suchte, daß immerfort gelehrte Reisende die Natur von Palästina, wie es später genannt ward, näher zu ergründen suchen. Wie in der Spalte der nördlichen Kalkhochebene des Oroutes, so strömt in der Spalte der süd- lichen Hälfte der Jordan. Seine Quellgegend ist am Her- mon, jetzt Dschebel-el-Scheik, eiuem etwa 2700™ (8400') hohen Berge, der mit dem Antilibanon zusammen- hängt. Zwei Quellbäche ergießen sich in den schlammigen Schilfsee Merom. Aus ihm tritt der Fluß als Jordan (d. i. der herabfließende) hervor und bildet darauf den größeren und lieblichen See Genezareth oder das Meer von Ti- berias (nach dem gleichnamigen Oertchen am Westufer), auch Galiläischer See genannt, schon 200™ (600') unter dem Mittelmeerspiegel, mit reizenden Bergufern und klarem, fischreichen Wasser. Die meisten Apostel haben hier als

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 80

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
So Zweites Buch. Mekka in einem engen, sandigen, von hohen Bergen umgebenen Thale, mit 45,000 E. Das Hauptheiligthum ist die würfelförmige Kaaba (ka-aba). Dem Abraham brachte Grabriel vom Himmel den berühmten schwarzen Stein (vielleicht ein Meteorstein), der in der Kaaba bewahrt wird. Dies Heiligthum ist im Innern mit Teppichen geschmückt und auch von außen mit einem großen Teppich bedeckt, auf dem in Gold- schrist die Hauptglaubenslehre gestickt ist: Es giebt keinen Gott außer Gott und Muhamed ist sein Prophet. Die Kaaba wird nur einmal im Jahre geöffnet. — Deu Hafen;von Mekka bildet Dschidda, dessen Häuser theilweise aus deu Korallen des Rothen Meeres gebaut sind. 2) Der Südtheil der Sw.-Küste oder Jemen, das Glückliche Arabien, ist das Vaterland köstlichen Weihrauchs und Balsams^ auch gedeiht hier vorzüglich der Kaffeebaum, der, jedoch erst im 15. Jahr- hundert aus Afrika hierher verpflanzt wurde. Der Kaffee besonders aus dem Hafen Mokka ausgeführt. — Die Engländer haben die Insel Per im in der Bab-el-Mandeb-Straße und Kamaran (weiter n.) in Besitz genommen; schon an der So.-Küste liegt im Grunde eines aus- gebrannten Kraters Aden, 1839 von deu Engländern erobert und seit- dem zu einem arabischen Gibraltar ausgebaut sowie zu einem Verkehrs- reichen Freihafen erhoben. 3) Die So.-Küste nimmt zum Theil das von zahlreichen Beduinen- stammen bewohnte Hadramaut, den Ostsaum Südarabiens aber das .Königreich Oman ein. Letzteres ist der schönste und bevölkertste Theil von Arabien, sein Beherrscher wird gewöhnlich Jmam von Maskat genannt. Diese bedeutende Handelsstadt mit 60,000 E. ist jedoch nicht die Hauptstadt. Zu Oman gehören auch die Städte am Persischen Küstensaum (§ 44), an der Küste von Beludschistan, ja selbst an der vstasrikanischen Küste. (In einer seiner afrikanischen Städte, Zanzibar [sänsibar], hatte der Jmam seit einigen Jahren seine Residenz genommen, jetzt regiert dort einer seiner Söhne.) Art der Küste des Persischen Golfs die Bah rein-Inseln mit starker Perlenfischerei. 4) Nedsched oder das binnenländische Arabien (Central-Ara-- bien) ist uns noch sehr unvollständig bekannt. Sein Boden ist keineswegs völlig eben, sondern von Felsengebirgen durchzogen (ö. der Hedschasküste der Dschebel Schammar), seine Wüste von weizen- und dattelreichen Oasen unterbrochen. Hier ist die Heimat der edelsten Rosse und der schnellsten Kameele; hier schuf ein neuer Muhamed, Abdulwahab's Sohn Scheikh Muhamed, im vorigen Jahrhundert die fanatische Secte der Waha- biten oder Wehabi t en, die eine Reformation des Islam bezweckt. Jbr Bekenntniß lautet: Es giebt keinen andern Gott als Gott, er ist allein und hat keinen Genossen. Sie verwerfen die abgöttische Verehrung des Propheten Muhamed und hassen als sittenstrenge Wüsten- söhne die in genußsüchtige Schlaffheit versunkenen Türken samt ihrem Sultan. Im Anfange dieses Jahrhunderts breiteten die Wahabiten nach ihrem Grundsatz „Glauben oder Tod" ihre Herrschaft über die ganze Halbinsel aus, bis sie später durch die Aegypter zurückgedrängt wurden. Sie herrschen aber immer noch von den Thoren Mekka's bis zum Persischen Golf; viele kleine Staaten, auch die Bahrein - Inseln, sind ihnen tributär.

10. ABC und Lesebuch für die untersten Classen der deutschen Schulen des Waisenhauses - S. 44

1806 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
44 Der lieblose Heinrich und der fromme Jude. Heinrich begegnete einmoldem alten l^achan, Hs ' nem sehr frommen und rechtschasnen Juden. und spotte- te seiner, gab ihm Schmrpfnainen und neckte ihn auf mancherley Weise. Der alte Mann that, als ob ers nicht merkte und ging seine Straße ruhig fort. Hcrn- richs Vater hatte dies aus dem Fenster mir angesehen. Als er nun nach Haufe kam, war dieser sehr betrübt und sprach: „das hatte ich niäyz von Lrrgedacht,mein Sohn, daß du eines alten Mannes spotten könntest.,, Ich, Vater, sagte Heinrich, es ist ja nur ein Jude. — ,Fllurein Jude? erwiederte der Vater. Ist er darum „schlechter, als du und ich? Ist e? nicht ein Mensch, wie „wir ? Und übertrifft er nicht viele Christen an Frömmig- keit undrechtschaffenheit,indem er nach seinererkennt- „niß handelt? Schäme dich vor dem Gott, der sein Va- „ter so gut als der deine ist. Unter allerley Volk, wer „Gott fürchtet und recht thut, ist ihm angenehm.» Hein- tich ward sehr gerührt und spottete nie wieder anderer Juden, und als er dem alten Nathan begegnete, bat er ihn um Vergebung. Der freute sich und sagte mit zit- ternder Stimme: Gott segne dich, mein Sohn! Der Mensch und das Thkee. Frih hatte einen sehr verständigen und liebreichen Vater, der ihn gern belehrte, und auf alle seine Fragen Antwort gab. Einmal ging er auch mktihmspahieren. Da sagte Mh zu ihm: „Vater! unser Lehrer hat gesagt, der Mensch wäre auch ein Thier. Ist das wahr?» Du wirst, antwortete der Vater-, deinen Lehrer nicht ganz verstanden haben. Er sagte gewiß, der Mensch sey in mancher Absicht dem Thier gleich, und das
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