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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Bonifatius. 73 sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward. War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk. Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet. War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge. Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter. Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden. Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume. In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache. Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten. Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen. so fand er im Kloster liebevolle Pflege. Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen. &,tc #7. (W : - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %; "j } . ' ' J . 7 ; -

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 42

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
42 Erstes Buch. Erde verstreut etwa 4 — 6 Mill. Die Christliche Kirche zählt über 400 Mill. und hat sich im Laufe der Jahrhun- derte wieder in verschiedene Hauptbekenntnisse (Confessio- nen, Kirchen) getheilt. Die römisch-katholische Kir- che zählt über 200, die griechisch-katholische (die ihr sehr ähnlich ist) 70, die evangelisch-lutherische und evangelisch - reformirte (zusammen auch wohl die pro- testantische genannt) 70 Millionen. Was übrig bleibt, das nehmen kleinere Glaubensbekenntnisse oder Sekten ein, deren es fast an 100 geben mag. Näheres erfahrt ihr dar- über im Religions-Unterrichte; auch kommt bei einzelnen Ländern noch Einzelnes vor. Das Christenthum hat nun von feinem göttlichen Stifter die Verheißung, daß einst alle Völker der Erde sich zu ihm bekennen sollen. In der That ist es mit überraschender Schnelligkeit aus einem kleinen Sa- menkorne ein großer Baum geworden; die christliche Religion hat die meisten Bekenner unter allen. An der völligen Er- füllung jener Verheißung fehlt aber noch Viel, weshalb die Christen Verkündiger des Christenthums, Missionare, unter die nichtchristlichen Völker ausschicken. Unter diese gehören außer den Juden zunächst über 200 Mill. Muhameda- n er, d. h. Völker, welche dem Araber Muhamed glauben, daß er der letzte und höchste Prophet des alleinigen Gottes sei. Sie sind in West-Asien, Nord-, Ost- und zum Theil Central-Africa, in einem europäischen Lande verbreitet und zerfallen in zwei Haupttheile, Sunniten und Schiiten und gegen 70 Sekten. Weil aber Christen, Juden und Muhamedanern der Glaube an einen Gott gemein ist, nennt man sie mit einem allgemeinen Namen Monothei- sten, der das ausdrückt, und stellt sie den Polytheisten, die an mehrere Götter oder Götzen glauben, entgegen. Die Letzteren werden auch wohl kurzweg Heiden genannt. Ihrer giebt es noch über 600 Mill. auf der Erde. Unter den heidnischen Religionen sind die bei weitem am meisten verbreiteten der Bramaismus bei den kaukasischen und der Buddhaismus bei den mongolischen Heiden in Asien. Manche heidnische Religionen sind besonders bejammerns- würdig, z. B. solche, wo einzelne Thiere oder gar Holz- klötze oder Holzpuppen (Fetische, von dem portugiesischen Worte Fetisso — Klotz) die Stelle der Götzen vertreten. Ganz ohne Religion ist aber bis jetzt noch kein Volk

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

4. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 55

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§ 36. Die Staaten der Erde. 55 die natürliche Entwickelungsfolge. Aus diesen Grundanschauungen hat sich nun eine grosse Menge von Religionen entwickelt. Natürlich ist die Zahl der Anhänger einer jeden eine sehr verschieden große. Das Christentum zählt 565 Mill. Anhänger und hat sich im Laufe der Jahrhunderte wieder in verschiedene Hauptbekenntnisse (Konfessionen, Kirchen) geteilt. Die römisch-katholische Kirche zählt 260 Mill., die griechische (auch die orthodoxe und nach ihrem Hauptsitz, Osteuropa, die orientalische genannt) 125 Mill., die evangelische Kirche, welche die lutherische, die reformierte und die anglikanische (oder bischöfliche) Konfession umfaßt, 170 Mill. Dazu kommen noch viele Sekten mit etwa 10 Mill. Anhängern. Zu den Monotheisten gehören ferner außer den jetzt über die ganze Erde zerstreuten 10 Mill. Juden noch etwa 240 Mill. Mo-hammedaner oder Anhänger des Islam, d.h. solche, welche in Mohammed den letzten und höchsten Propheten des einigen Gottes verehren. Sie sind in Westasien, Nord- und Mittelafrika, sogar zum Teil in Süd-europa verbreitet und zerfallen in drei Hauptbekenntnisse (Sunniten, Schiiten und Wahhabiten). Die Anhänger aller übrigen, nicht einen einigen Gott verkündenden Religionen nennt man Polytheisten (oder kurzweg Heiden). Ihrer gibt es noch etwa 800 Mill. auf der Erde (d.h. die Hälfte der Menschheit). Die am meisten verbreiteten Religionen sind der Brah-maismus mit 230 Mill. Anhängern bei den kaukasischen (in Vorderindien) und der von ihm ausgegangene, also jüngere Buddhismus mit 400 Mill. Anhängern, überwiegend bei den mongolischen Völkern in Asien, zumal in Hinterindien, China und Japan. Auf die niederen heidnischen Religionen kommen etwa 100 Mill. Anhänger. Monotheisten. Polytheisten. Christen............... 565 Mill. Brahamisten"lhindu) . 230 Mill. Mohammedaner . . . 240 „ Buddhisten usw. . . . 400 „ Juden....................10 „ Heiden..............._j_100 „ 815 Mill. 730 Mill. §36. Die Staaten der Erde. Die Menschen, zu geselligem Zusammenleben von Natur beanlagt, schließen sich allenthalben, wo nicht besondere Umstände, wie Meere, Gebirge, Wüsten, sie hindern, zu Vereinigungen zusammen, um nach be-

5. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 87

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§49. Die arabische Halbinsel. 87 Stammesgenossen. Im übrigen gilt der Kor Ln, das nach Mohammeds Tode aus seinen Aussprüchen zusammengestellte, aber mit mannigfachen Einschaltungen späterer Zeit versehene, heilige Buch der Moslim, als geistliches und weltliches Gesetzbuch. Politisch zerfällt die Halbinsel Arabien in Türkisch-Arabien .... 440000 qkm 1000000 Einrv. Britisch-Arabien .... 41000 „ 252000 „ Freies Arabien .... 2279000 „ 1950000 „ 1) Die ganze Süd Westküste ist türkischer Besitz. In ihrer Nordhälfte, der Landschaft H e d s ch ä s , liegen die beiden heiligen Städte der mohammedanischen Welt, zu denen jeder Gläubige, wenn es ihm möglich ist, wenigstens einmal im Leben wallfahren soll; wer den Hadsch (die Wallfahrt) ausgeführt hat, darf sich dann den Ehrentitel Hadschi beilegen. Medina (arabisch Medinat-al-Nabi, d.i. Stadt des Propheten) am Rande der Wüstenplatte, wo die Gräber Mohammeds und der ersten Kalifen sind, 20 000 E. Hierher flüchtete sich Mohammed, als ihm die Mekkaner, seine Landsleute, nachstellten, am 16. Juli 622, und nach dieser Flucht (H ed-schra) rechnen alle Mohammedaner ihre Jahre. Etwa 300 km südlicher liegt Mekka in einem engen, sandigen, von hohen Bergen umgebenen Tale, mit 60 000 E. Das Hauptheiligtum ist die große Moschee, ein von Kolonnaden eingefaßter Platz mit einer Anzahl besonders geheiligter Stätten. Die wichtigste derfelben ist die Kaaba [ta*aba], ein würfelförmiges Gebäude, in dessen eine Außenwand jener heilige schwarze Stein (vielleicht ein Meteorstein) eingemauert ist, welchen der Legende nach der Engel Gabriel Abraham vom Himmel gebracht hat. Die Kaaba ist mit einer Decke von schwarzer Seide behängen; ihr Inneres ist leer, jedoch mit einigen von der Decke herabhängenden Teppichen und Lampen geschmückt. Es zu betreten gehört nicht zu den Pilgervorfchriften, deren oberste vielmehr der Umlauf um die Kaaba und das Anhören der Predigt auf dem unweit Mekkas gelegenen Arafatberge sind. — Den Hafen für Mekka bildet D f ch i d d a (30 000 E.). 2) Auch die Süd hälfte der Südwestküste, die Landschaft Jemen, ist feit 1873 im Besitze der Türken. Sie ist das Vaterland köstlichen Weihrauchs und Balsams; auch gedeiht hier vorzüglich der Kaffeebaum. Der Kaffee wurde früher besonders aus dem Hafen M ö ch a (Mokka) ausgeführt, weshalb man den arabischen Kaffee bei uns Mokka-Kaffee zu nennen pflegt. Jetzt ist der Ort ganz verfallen, und der „Mokka-Kaffee" kommt fast ausschließlich aus der afrikanischen Landschaft Harär. — Die Engländer haben die Insel P ex im in der Bab-el-Mandeb-Straße in Besitz genommen und seit 1839 die vulkanische Halbinsel Aden (fchon an der Sw.-Küste), welche sie zu einem „Gibraltar des Ostens" ausgebaut, und deren Hafen sie zu einem verkehrsreichen Freihafen erhoben haben, fo daß die Stadt Aden [adenj (23 000 E.) die wichtigste Handelsstadt Arabiens, ja ein Knotenpunkt des Seeverkehrs zwischen Europa, Südasien und Ostafrika (vermittelst des Suezkanals) geworden ist. 3) Die So.-Küste nimmt zum Teil das von zahlreichen Beduinenstämmen bewohnte Hadramaut, den Ostsaum Südarabiens aber das

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 111

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Aegypten. Iii beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu- mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa- mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten- gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst- lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten, „dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt- sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen. Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso- stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam- metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach- folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter- jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben, das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per- fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?) Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier- ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen- schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig- leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ- mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-

7. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 4

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
4 gegeben, daß sie nicht verloren würden, sondern das ewige Leben hätten. Von Dem zeuget nun die ganze Schrift; er ist der Stern und Kern derselben; und Gott hat jene uns darum gegeben, daß wir zum Glauben an diesen seinen Sohn kommen, und durch ihn Gott und unsern Nächsten lieben lernen sollen, denn wer an den Sohn Gottes auf die rechte Weise glaubt, der liebet auch Gott und die Brüder. Der Hauptinhalt der heiligen Schrift ist euch damit nun freilich wohl gesagt, aber wenn ihr Alles wissen wollt, was in eurer Bibel steht, müsset ihr sie selbst durchlesen. Nun leset ihr wohl fleißig darin in der Schule und hoffentlich auch zu Hause mit euren lieben Eltern; aber es wird euch zum Ver- ständniß derselben nützlich sein, wenn ich euch hier eine kurze Uebersicht über Das gebe, was darin geschrieben steht, da- mit ihr es im Zusammenhange überschauet; und zwar will ich dieß nach der Ordnung der einzelnen Bücher thun, wie ihr sie in eurer Bibel habt. Zuerst will ich euch aber im Allgemeinen Etwas über die Letztere sagen. Was das Wort Btbel bedeutet, wisset ihr wohl schon; es kommt aus der griechischen Sprache her und heißt Buch, und dieß darum, weil die Bibel das vornehmste und wich- tigste von allen Büchern ist, die es gibt, und ich wünsche Nichts mehr, als daß sie das euch auch sei und bleibe. Auch das wißt ihr, daß man sie eintheilt in das alte und neue Testament. Das Wort Testament, das ursprünglich ein lateinisches Wort ist, heißt letzter Wille, aber cs heißt auch Bund. Dieser letztere Ausdruck, auf die heilige Schrift angewandt, bezeichnet aber die besonderen Offenbarungen und Veranstaltungen der Gnade Gottes, wodurch die gefallenen Menschen wieder mit ihrem Schöpfer verbunden werden soll- ten. Das alte und das neue Testament stehen in dem in- nigsten Zusammenhange; sie bilden Beide Ein sich allmählig entwickelndes Ganzes. Das alte Testament enthält die Vor- bereitungen und Voranstalten des neuen; es beschreibt, wie Sünde und Elend in die Welt gekommen, wie Gott sich dem aus allen Völkern der Erde von ihm erwählten Volke ge- offenbaret, wie er dieses durch die merkwürdigsten Veran- staltungen und Führungen zum Gehorsam gegen ihn, aber auch zur Erkenntniß der Sünde zu bringen gesucht, und wie er ihm in Bild und Wort die herrlichsten Verheißungen ci- ares zukünftigen Retters aus aller Noth gegeben habe. Das neue Testament dagegen beschreibt, wie alle diese Verheißun- gen durch die Menschwerdung des Sohnes Gottes in Er-

8. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 16

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
16 zeste, so in der ganzen Biblia stehet, gefastet und zu einem seinen Handbuche gemacht und zubereitet ist. Daher kömmt es auch, daß der Psalter aller Heiligen Büchlein ist und ein Jeglicher, in welcherlei Sachen er ist, Psalmen und Worte darin findet, die sich auf seine Sachen reimen und ihm eben so sind, als wären sie allein um seinetwillen also gesetzt, daß er sie auch selbst nicht besser finden kann, noch wünschen mag.» Die Sprüchwörter Salomonis begreifen drei verschiedene Theile. Der erste Theil (Kap. 1 — 9.) lehrt die wahre göttliche Weisheit lieben und erkennen, und stellt ihr unter dem schrecklichen Bilde einer Ehebrecherin die falsche Weisheit entgegen, welche den Bund mit Gort gebrochen und voll Unglaubens, trügerischer List und Bosheit die Seelen der Menschen zu ihrem eignen Berderben zu sich lockt. Der andere Theil (Kap. 10—24.) enthält allerlei Lehren der Frömmigkeit, Weisheit und Tugend; und der letzte (Kap. 25 —31.) einen aus eben solchen Lehren bestehenden Nachtrag, der später gesammelt ist und außer Salomo auch noch an- dere Verfasser zu haben scheint. Es sind in diesen Sprü- chen die Erfahrungen eines reichen Lebens niedergelegt; sie enthalten einen unerschöpflichen Schatz von Lebensweisheit für alle Verhältnisse des Menschen; und diese Lehren himm- lischer Weisheit sind in einer Sprache voll Geist und Kraft gegeben, so daß diese Sprüche mit Recht goldene Aepfel in silbernen Schalen genannt sind. Der Prediger Salomo hat nur ein Thema, mit welchem er in viel verschlungener, oft räthselbaster Rede, die manchen Klugen schon irre gemacht hat, die Endergebnisse ei- nes Erdenlcbens, dem kein Genuß versagt war, ausspricht; und das lautet: «Es ist alles eitel, ganz eitel.» Wir hören in diesem Buche Salomo reden, der nach manchem Irrweg in seinem hohem Alter zu dieser Erkenntniß kam, und sie mit der Ermahnung, das Ewige, allein Befriedigende zu suchen, mittheilt, weil sie Keiner so mittheilen konnte, als er. Das Hohelied würde in unsrer Bibel nichts stehen, wenn es nicht in einem hohem, als dem nächsten wörtlichen Verstände aufzufassen wäre. Es gleicht einem seligen Traume von Finden und Schwinden, von Scheiden und Umfassen; es ist mit einem rosigen Duft umschleiert, in welchem die Geheimnisse des himmlischen Liebeslebens, welches die gläu- bige Seele mit ihrem Herrn führt, dem offenbar werden, der jenes Leben kennt.

9. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 21

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
21 übrigen heiligen Schriften gleich geachtet sind, weshalb sogar von einigen Christen gegenwärtiger Zeit eine Trennung der- selben von unsrer Bibel in Vorschlag gebracht und auch ausgeführt ist. Wenn nun auch hin und wieder einige Un- richtigkeiten in denselben vorkommen, so sind sie doch, wie schon Luther geurtheilt hat, gut und nützlich zu lesen, theils, weil sie über den Zustand des jüdischen Volks zwischen den letzten Propheten und der Erscheinung Jesu Christi uns wich- tige Aufschlüsse geben, theils, weil sie viele nachahmungs- würdige Crempel und gute Lehren enthalten. Das Buch Judith erzählt die Geschichte einer Jüdin, welche durch ihren Heldenmuth ihre Vaterstadt Bethulia be- sreiete, die von Holofernes, — angeblich ein Feldherr Ne- bucadnezars, — belagert wurde. Es stellt das gläubige Israel im Kriegsstande dar. Das Buch der Weisheit enthält nur eine Nachah- mung der Sprüche Salomos, aber es ist nicht von Salomo, sondern von einem unbekannten Verfasser, der nach der Sitte der damaligen Zeit Salomos Namen zur Empfehlung seiner Lehren gebrauchte. Das Buch lobt die himmlische Weisheit und zeigt, wie sie von den Gottlosen zu ihrem eignen Ver- derben verachtet wird, wie die Frommen, welche sie lieben, zwar um ihretwillen in dieser Welt viel leiden müssen, aber doch wahrhaft glücklich durch sie werden hier und dort. Das Buch Tobia erzählt die Geschichte eineö from- men Juden in der assyrischen Gefangenschaft, der seinen Glau- bensgenossen viel Gutes that, aber viele Trübsale zu erdul- den hatte, und blind wurde. Sein frommer Sohn, den der Vater mit einem wichtigen Auftrage in eine ferne Gegend schickt, erfährt auf der Reise den besondern Schutz Gottes, kehrt mit Glück und Segen und einem Mittel zurück, wo- durch sein Vater das Gesicht wieder erhält. Die unmuthige Erzählung stellt das gläubige Israel im Hausstande dar, und gibt die wichtige Lehre, daß, wer Gott vertraut, die Hilfe Gottes auch zur rechten Zeit und auf wunderbare Weise erfährt. Jefus, der Sohn Sirachs, hat die köstlichen Per- len seiner vielumfassenden Sinn-und Sittensprüche, Lehren und Betrachtungen, welche den Salomonischen an bewährter Weisheit nicht weit nachstehen, etwa 200 Jahr v. Chr. G. zusammengereihet, und sein Enkel hat den hebräischen Tert des Buches ins Griechische übersetzt. Das Buch Baruch enthält ein Sendschreiben von Kla-

10. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 22

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Ss ge, Ermahnung und Trost aus Babel an die nach der Zer- ftöcunq des Reiches Juda in Jerusalem noch zurückgebliebe- nen Juden, und einen Brief des Propheten Jeremia, worin hinwiederum die Gefangnen in Babel vor der Abgötterei der Heiden gewarnt werden. Allen Anzeichen nach ist es aber von spaterer Hand geschrieben. Die Bücher der Makkabäer beschreiben eine spätere Heldenzeit der jüdischen Geschichte. Nachdem die Juden aus Babylon zurückgekehrt waren, kam für ihre Unterdrücker, wie von den Propheten vorhergesagt war, auch der Tag der Strafe. Alexander, ein mächtiger griechischer König, machte dem durch Kores gestifteten persischen Reiche, zu dem Judäa auch gehörte, ein Ende. Er behandelte die Juden mit vieler Güte. Nach seinem Tode zerfiel aber das ungeheure Reich in mehrere kleinere Königreiche, die in beständiger Fehde mit einander begriffen waren. Das jüdische Land kam erst in den Besitz der Könige von Egypten, dann der Könige von Syrien. Einer derselben, Antiochus Epiphanes (167), übte an ihnen die ärgste Tyrannei; ec entheiligte den Tempel, wie der Prophet Daniel vorhergesagt hatte (Kap. 11, 21 ff.), auf die empörendste Weise und wollte die Juden zwingen, den Glatiben ihrer Väter zu verlassen und den Götzendienst der Heiden anzunehmen. Etliche unter ihnen verläugneten auch den Gott ihrer Väter. Ein Mann aber, voll Glau- bens und Heldenmuths, Matathias und seine Sohne, welche man nach dem ältesten, Judas, der den Beinamen Makkabai d. i. Hämmerer trug, Makkabäer zu nennen pflegt, führten tm zweiten Jahrhundert vor Chr. G. das Volk an gegen seine Dränger, und es gelang ihnen durch Gottes Beistand, die Freiheit zu erkämpfen. Die Juden er- bielten nun wieder eigene Könige, bis sie etwa 100 Jahre später unter die Oberherrschaft der Römer kamen. Den hel- denmüthigen Kampf der Makkabäer erzählen die Bücher der Makkabäer, welche jedoch nicht als Anfang und Folge zu- sammengehören, sondern von denselben Zeitgeschichten berich- ten. Den Schluß der apokryphischen Bücher bilden fünf kleinere Schriften, welche man unter dem Namen Zusätze m Daniel begreift, welche aber alle einen spätern Ursprung verrathen. . . ^o
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