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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Bonifatius. 73 sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward. War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk. Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet. War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge. Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter. Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden. Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume. In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache. Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten. Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen. so fand er im Kloster liebevolle Pflege. Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen. &,tc #7. (W : - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %; "j } . ' ' J . 7 ; -

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 169

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
224. Adventlied. 169 geboren werdest, kannst dn nicht in das Reich Gottes kommen. An den folgenden Sonntagen wird uns vorgehalten, welche Früchte im besonderen wir nach der Wiedergeburt zu bringen haben. In aller Trübsal soll unser Wandel im Himmel sein; das predigt uns der arme Lazarus. Hüten sollen wir uns vor der Heuchelei, die den Herrn mit dem Munde bekennt, aber mit Herz und Wandel ferne von ihm bleibt; das ersehen wir aus dem Gleichnis vom großen Abendmahl. Von der Liebe und Treue Christi im Suchen der Sünder sollen wir uns finden lassen; daran erinnert uns das Evangelium vom verlornen Schaf und vom verlornen Groschen. Durch sein ernstes Wort vom Splitterrichten will der Herr Hochmütige demütigen und zum Gericht über sich selbst führen. So weist er nach, wie auf jedem Herzensacker Früchte der Gerech- tigkeit wachsen sollen. An jeden einzelnen von uns richtet diese Zeit die Frage: O Mensch, wie ist dein Herz bestellt? Hab' Achtung aus dein Leben! 4. Endlich kommt der Winter. Wie er aussieht in der natürlichen Welt, im natürlichen Jahr, das weißt du wohl. Die Sense ist über die Felder gegangen; die Stoppeln stehen da. Ode und still ist es draußen; die Stürme nur singen ihr Winterlied. Gott streuet den Schnee über die Felder hin und decket die Erde zu mit einem weißen Grabtuche; aber unter demselben liegt die Aussaat auf Hoffnung. Ähnliches zeigt uns ein Teil des Kirchenjahres. An den letzten Sonn- tagen der Trinitatiszeit handelt alle Predigt von den letzten Dingen: von dem Tode, von der Wiederkunft des Herrn zum Gericht, von der Auferstehung, vom jüngsten Gericht, vom ewigen Leben und von der ewigen Verdammnis. Da singt die Kirche: „Alle Menschen müssen sterben;" aber auch: „Jesus, meine Zuversicht." — Dann ist im Kirchenjahr ein solcher Lauf beendet, wie ihn die Erde alle Jahre um die Sonne zurücklegt. Dann sollen uns im geistlichen Leben alle die Segnungen widerfahren sein, welche Gott der Herr im Reiche der Gnade uns darbietet in dem, der da ist das A und das O, der da ist, der da war, der da kommen wird. Ahlfeld. 224. Adventlied. 1. Äein König kommt in nieder:: Hüllen, ihn trägt der lastbar'n Es'lin Füllen, empfang' ihn froh, Jerusalem! Trag' ihm entgegen Friedenspalmen, bestreu' den Pfad mit grünen Halmen! so ist's dem Herren angenehm. 2. O, mächt'ger Herrscher ohne Heere, gewalt'ger Kämpfer ohne Speere, o Friedensfürst von großer Macht! Es wollen dir der Erde Herren den Weg zu deinen: Throne sperren, doch du gewinnst ihn ohne Schlacht. 3. Dein Reich ist nicht von dieser Erden, doch aller Erde Reiche werden dem, das du gründest, unterthan. Bewaffnet mit des Glaubens Worten zieht deine Schar nach den vier Orten der Welt hinaus und macht dir Bahn. 4. Und wo du kommest hergezogen, da ebnen sich des Meeres Wogen, es schweigt der Sturm, von dir bedroht. Du kommst, auf den empörten Triften des Lebens neuen Bund zu stiften und schlügst in Fessel Sünd' und Tod. 5. O Herr von großer Huld und Treue, o komme du auch jetzt aufs neue zu uns, die wir sind schwer verstört! Not ist es, daß du selbst hienieden kommst zu erneuen deinen Frieden, dagegen sich die Welt empört. 6. O laß dein Licht ans Erden siegen, die Macht der Finsternis erliegen, und lösch' der Zwietracht Glinnnen aus, daß wir, die Völker und die Thronen, vereint als Brüder wieder wohnen in deines großen Vaters Haus. Nückert.

4. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 170

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
170 226. Gsterlied. 225. Die 1. 6) Bethlehem, du kleine, was färbt um Mitternacht dein altergran Gesteine für wunderhelle Pracht? Die Hirten draußen auf dem Feld, sie sehn von güldnem Glanze die Gegend rings erhellt. 2. Die Schäslein ruhn, nmschimmert von silberklarem Schein, und jedes Gräslein flimmert >vie grüner Edelstein, und mitten in dem schönsten Licht, da steht ein hoher Engel mit holdem Angesicht. 3. Der spricht mit mildem Munde: „Was fürchtet ihr euch so? Ich bring' euch gute Kunde, der alle Welt wird froh; denn heut ist in der Davidsstadt der Heiland euch geboren, wie Gott verheißen hat. 4. Geht hin und seht es liegen, das Kindlein hold und zart, gebettet statt der Wiegen in einer Krippe hart, gewickelt von der Mutter Hand in arme, dünne Windeln statt purpurnem Gewand." 5. Und aller Himmel Heere erscheinen plötzlich da und singen ihm zur Ehre ein selig Gloria: „Gelobt sei Gott in Himmelshöhu und Friede sei auf Erden, den Menschen Wohlergehn!" 226. 1. „Der Herr ist auferstanden!" Es schlägt das Schreckenswort die stolze Schar der Feinde, die ihn gestorben meinte, und tönet fort und fort, macht all ihr Werk zunichte und ruft sie zum Gerichte hienieden oder dort. heilige Nacht. 6. So tönt wie lauter Flöten, gemischt mit Harfenklang, der himmlischen Propheten entzückender Gesang, und leis verklingt's im Himmelsraum, und nur die Sterne funkeln: den Hirten dünkt's ein Traum. 7. Sie eilen hin zu sehen, was ihnen angesagt. O laßt mich mit euch gehen: Gott grüß' dich, reine Magd! Gott grüß' dich, o du Kindlein süß, du zarte Rosenknospe aus Gottes Paradies! 8. Heil euch, ihr treuen Augen, aus deren mildem Blick die ganze Welt soll saugen Licht, Frieden, Trost und Glück! Seid mir gegrüßt zu tausendmal, o sendet mir ins Herze nur einen Liebesstrahl! 9. Ja, laß ans Herz dich schließen, du süßer Himmelsgast, vom Haupte bis zu Füßen sei minniglich umfaßt: ist dir inein armer Dienst genehm, so sei mein Herz dein Kripplein, mein Haus dein Bethlehem. 10. Da wachse, thron' und wohne, du süßes Angesicht, als meines Herzens Krone, als meines Hauses Licht; so wird in deinem Gnadenschein mein Herz ein Tempel Gottes, mein Haus ein Bethel sein. Gerok. Osterlred. 2. „Der Herr ist auferstanden!" Der Mahnungsruf ertönt. Der Tod hielt ihn gebunden, er hat ihn überwunden und steht mit Sieg gekrönt. Ihr Zweifler, gebt ihm Glauben und laßt euch den nicht rauben, der euch mit Gott versöhnt.

5. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 178

1883 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
178 233. „ 3ch bin ein Christ/ Merk' auf und lerne, was das heißt und ist: „Ich bin ein Christ." 2. Cyrillus war ein Knabe so wie du; noch lag das Wort vom Kreuz in schwerem Banne, doch Christo führt' ihn früh die Mutter zu, zum Greuel den: noch unbetehrten Manne. Des muntern Knaben erstes Sprüchlein ist: „Ich bin ein Christ." 3. Zur Schule geht er, hold an Leib und Seel', doch wird der junge Beter bald zum Spotte, wie zwischen Elis Buben Samuel, wie Joseph unter seiner Brüder Rotte. Er trägt's und schweigt; sein Trost im Herzen ist: „Ich bin ein Christ." . 4. Die Mutter stirbt, o heißer Seelenschmerz! wer wird nun dich, verwaistes Lämmlein, hüten? Der Vater lockt und droht: ach, junges Herz, wer pflegt nun deines Glaubens zarte Blüten? — Ihm winkt die Sel'ge, daß er's nie vergißt: „Ich bin ein Christ." 5. Da geht ein Mordbefehl hinaus von Rom, daß man die Christen sahe, foltre, binde; Cäsarien durchstießt ein blut'ger Strom, die Schergen nahn dem Richter mit dem Kinde. Der fragt ihn ernst: „Sprich, Knabe, wer du bist?" - „Ich bin ein Christ." 6. „Ein Thor bist du, dein Vater stieß dich aus, und nun, so jung, willst du so schrecklich sterben?" - „O Herr, im Himmel ist mein Vaterhaus, da droben darf ich bess're Güter erben; nur zu, ihr Henker, handelt, wie ihr müßt: ich bin ein Christ." 7. Der Strick wird um sein zartes Fleisch geschnürt; vielleicht der Richtplatz wird den Waghals schrecken! Zum hohen Holzstoß wird er hingeführt, wo gierig schon die Flämmlein nach ihm lecken, doch freudig spricht er unterm Mordgerüst: „Ich bin ein Christ." 8. Der Richter warnt und fleht zum letzten Mal, die Henker weinen, die entmenschten Männer. „Was weinet ihr um meine kurze Qual?" so tröstet sie der fröhliche Bekenner, „o laßt mich heim, nur Pein ist jede Frist; ich bin ein Christ."

6. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 167

1883 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
223. Das Kirchenjahr. 167 weilet, weilet freundlich, über dieser Stadt! Möge nie der Tag erscheinen, wo des rauhen Krieges Horden dieses stille Thal durchtoben, "Wo rohe Kräfte sinnlos walten, da kann sich kein Gebild gestalten; wenn sich die Völker selbst befrein, da kann die Wohlfahrt nicht gedeihn. "Weh’, wenn sich in dem Schoss der Städte der Feuerzunder still gehäuft, das Volk, zerreissend seine Kette, zur Eigenhilfe schrecklich greift! Da zerret an der Glocke Strängen der Aufruhr, dass sie heulend schallt und, nur geweiht zu Friedensklängen, die Losung anstimmt zur Geryalt. Freiheit und Gleichheit! hört man schallen; der ruh’ge Bürger greift zur- Wehr’. Die Strassen füllen sich, die Hallen, und Würgerbanden ziehn umher. wo der Himmel, den des Abends sanfte Röte lieblich malt, von der Dörfer, von der Städte wildem Brande schrecklich strahlt! 2. Da werden Weiber zu Hyänen und treiben mit Entsetzen Scherz: noch zuckend, mit des Panthers Zähnen, zerreifsen sie des Feindes Herz. Nichts Heiliges ist mehr, es lösen sich alle Bande frommer Scheu; der Gute räumt den Platz dem Bösen, und alle Laster walten frei. Gefährlich ist’s, den Leu zu wecken, verderblich ist des Tigers Zahn; jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn. Weh’ denen, die dem Ewigblinden des Lichtes Himmelsfackel leihn! Sie strahlt ihm nicht, sie kann nur zünden und äschert Städt’ und Länder ein. 223. Das Kirchenjahr. 1 Tvr Frühling ist der Anfang des Naturjahres. Die Sonne rückt herauf; die Winde wehen milder; Frost, Schnee und Eis weichen und brechen. Es treibt in Bann: und Strauch, und nach der Stille des Winters fingen wieder die Vögel des Himmels in den Lüften; die Freundlichkeit Gottes breitet sich über die Erde, und bald steht die Natur da iu ihrer reichsten Herrlichkeit. Das Kirchenjahr hat auch seinen Frühling. Er hebet an mit dem Advent und geht hin bis in die Epiphanienzeit. Im Advent wird der Herr der Gemeinde verkündigt als der, welcher kommen will. Es klingen die Propheten- stimmen durch die Kirche hin wie Frühlingsgesänge: Bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr suchet, und der Engel des Bundes, des ihr begehret. Die Kirche singt: Wie soll ich dich empfangen, und wie begegn' ich dir? Endlich bricht der hohe Frühlingstag an. Es predigt der Engel: Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volke wider- fahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren. Und die himmlischen Chöre antworten: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Nach der Ankunft des Herrn auf Erden zeigen sich auch bald Wirkungen. 2n seliger Hoffnung stehen bei dem Kinde Joseph und Maria, Simeon und

7. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 169

1883 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
169 225. Die heilige llacht. 4. Endlich kommt der Winter. Wie er aussieht in der natürlichen Welt, im natürlichen Jahr, das weißt du wohl. Die Sense ist über die Felder gegangen; die Stoppeln stehen da. Öde und still ist es draußen; die Stürme nur singen ihr Winterlied. Gott streuet den Schnee über die Felder hin und decket die Erde zu mit einem weißen Grabtuche; aber unter demselben liegt die Aussaat ans Hoffnung. Ähnliches zeigt uns ein Teil des Kirchenjahres. An den letzten Sonn- tagen der Trinitatiszeit handelt alle Predigt von den letzten Dingen: von dem Tode, von der Wiederkunft des Herrn zum Gericht, von der Auferstehung, vom jüngsten Gericht, vom ewigen Leben und von der ewigen Verdammnis. Da singt die Kirche: „Alle Menschen müssen sterben;" aber auch: „Jesus, meine Zuversicht." — Dann ist im Kirchenjahr ein solcher Laus beendet, wie ihn die Erde alle Jahre um die Sonne zurücklegt. Dann sollen uns im geistlichen Leben alle die Segnungen widerfahren sein, welche Gott der Herr im Reiche der Gnade uns darbietet in dem, der da ist das A und das O, der da ist, der da war, der da kommen wird. Ahifeld. 224. Adventlied. 1. Dein König kommt in niedern Hüllen, ihn trägt der lastbar'n Es'lin Füllen, empfang' ihn froh, Jerusalem! Trag' ihm entgegen Friedenspalmen, bestreu' den Pfad mit grünen Halmen! so ist's dem Herren angenehm. 2. O, mächt'ger Herrscher ohne Heere, gewalt'ger Kämpfer ohne Speere, o Friedensfürst von großer Macht! Es wollen dir der Erde Herren den Weg zu deinem Throne sperren, doch du gewinnst ihn ohne Schlacht. 3. Dein Reich ist nicht von dieser Erden, doch aller Erde Reiche werden dem, das du gründest, Unterthan. Bewaffnet mit des Glaubens Worten zieht deine Schar nach den vier Orten der Welt hinaus und macht dir Bahn. 225. Die 1. (D Bethlehem, du kleine, was färbt um Mitternacht dein altergrau Gesteine für wunderhelle Pracht? Die Hirten draußen aus dem Feld, sie sehn von güldnem Glanze die Gegend rings erhellt. 4. Und wo du kommest hergezogen, da ebnen sich des Meeres Wogen, es schweigt der Sturm, vbn dir bedroht. Du kommst, auf den empörten Tristen des Lebens neuen Bund zu stiften und schlägst in Fessel Sünd' und Tod. 5. O Herr von großer Huld und Treue, o komme du auch jetzt aufs neue zu uns, die wir find schwer verstört! Not ist es, daß du selbst hienieden kommst zu erneuen deinen Frieden, dagegen sich die Welt empört. 6. O laß dein Licht auf Erden siegen, die Macht der Finsternis erliegen, und lösch' der Zwietracht Glimmen aus, daß wir, die Völker und die Thronen, vereint als Brüder wieder wohnen in deines großen Vaters Haus. Rückert. 2. Die Schäslein ruhn, umschimmert von silberklarem Schein, und jedes Gräslein flimmert wie grüner Edelstein, und mitten in dem schönsten Licht, da steht ein hoher Engel mit holdem Angesicht. heilige Nacht.

8. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 401

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
88. Blick ins Weltall. 401 6. Betrachten wir nun noch die Weltlage des heiligen Landes, so tritt uns immer klarer der Gedanke entgegen, daß keine Stätte geeigneter war zur Anzündung des Lichtes, das die Welt erleuchten sollte. Palästina liegt nicht nur im Mittelpunkte der alten Welt, sondern auch in einer Gegend, wo viele der großen Verkehrsstraßen der Völker zusammentrafen und teilweise noch zusammen- treffen, Straßen, die in allen Richtungen bis in die entferntesten Länder führen. Außerdem lag es zur Zeit des Heidentums in der Mitte der Nationen, welche am frühesten menschliche Bildung angenommen hatten und zur höchsten Macht und Blüte gelangt waren; ringsherum wohnten die Ägypter, die Babylonier und die Assyrier, die Phönizier und Syrer, die Griechen und die Römer und die Araber. So ist es denn wahr, was Hes. 5, 5 geschrieben steht: „Das ist Jerusalem, die ich unter die Heiden gesetzt habe und rings um sie her Län- der." So war es diesen Völkern leicht, den Gott Israels kennen zu lernen und seine Herrlichkeit zu sehen; und als nachher die Apostel ausgingen, fanden sie gebahnte Wege, welche zu den entferntesten Gegenden der bekannten Welt führten. Diese Straßen aber berührten das heilige Land selbst nicht, sondern im Norden die phönizischen oder im Süden die ägyptischen Städte. Das hei- lige Land ist eine Friedensinsel mitten im Ozean der Welt. Sie kann allem, was sie umgibt, fremd bleiben, aber die ganze Erde ist ihren Be- wohnern offen. In heiliger Einsamkeit und Stille reifte hier der Same des göttlichen Wortes, um dann mit wunderbarer Schnelligkeit unter alle Völker getragen zu werden. Nach O erste dt. 88. Blick ins Weltall. Jes. 40, 26: Hebet eure Augen iu die Höhe und sehet! Wer hat solche Dinge geschaffen und führet ihr Heer bei der Zahl heraus, der sie alle mit Namen rufet? 1. Die Erdr und die Lonne. nach dem Augenscheine und nach dein allgemeinen Glauben wäre die Erde niit allen ihren Bergen und Tälern eine große, runde Fläche, gleich einer ungeheuer großen Scheibe. Am Rande derselben weiter hinaus kommt nichts mehr, dort ist gleichsam der Himmel an sie angefügt, der wie eine große, hohle Halbkugel über ihr steht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem gewissen bekannten Berg oder Haus, bald rechts und bringt Tag und Nacht, Sommer und Win- ter, und bei Nacht der Mond und die Sterne, und sie scheinen nicht gar ent- setzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun alles gut, wenn's niemand besser wüßte; aber die Stern- seher wissen's besser. Denn erstlich, wenn einer daheim weggeht und will reisen bis ans Ende der Erde, an den Rand, wo man einen ausgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April von Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wenn er will, durch Deutschland, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Mohammedaner und Heiden, vom Land aufs Wasser und vom Wasser wieder aufs Land, und immer weiter. Aber endlich, wenn er ein Pseiflein Tabak einfüllt und will daran denken, wie lang' er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat ans Ende der Erde und wieder zurück, aus Vaterländisches Lesebuch. ofi

9. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 41

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
95. Drei Labeln. 41 3. „O helft, ich »ruß versinken in lauter Eis und Schnee! O helft, ich muß ertrinken im tiefen, tiefen See!" — Wär' nicht ein Mann gekommen, der sich ein Herz genommen, o weh! 94. Gebet eines Kindes 1. Du lieber heil'ger frommer Christ, der für uns Kinder kommen ist, damit wir sollen weiß und rein und rechte Kinder Gottes sein; 2. du Licht, vom lieben Gott gesandt in unser dunkles Erdenland, du Himmelskind und Himmelsschein, damit wir sollen himmlisch sein; 4. Der packt es bei dem Schopfe und zieht es dann heraus, vom Fuße bis zum Kopfe wie eine Wassermaus. Das Bnblein hat getropfet, der Vater hat geklopset es aus zu Haus. Gült. an den heiligen Christ. 3. du lieber heil'ger frommer Christ, weil heute dem Geburtstag ist, drum ist auf Erden weit und breit bei allen Kindern frohe Zeit. 4. O segne mich, ich bin noch klein, o mache mir das Herze rein! O bade mir die Seele hell in deinem reichen Himmelsquell. 5. Daß ich wie Engel Gottes sei, in Demut und in Liebe treu, daß ich dein bleibe für und für, du heil'ger Christ, das schenke mir! Arndt. V. 1. „kommen" für „gekommen" ist volkstümlich, aber echtdeutsch. Vgl. 99, V. I „Das Büblein ist spazieren gangen." 95. Drei Fabeln. 1. Eine Schwalbe flog auf ein Schaf, ihm ein wenig Wolle für ihr Nest ans- zurupfen. Das Schaf sprang unwillig hin und wieder. „Wie bist du denn nur gegen mich so karg?" fragte die Schwalbe. „Dem Hirten erlaubst dkl, daß er dich deiner Wolle über und über entblößen darf; und mir verweigerst du eine kleine Flocke? Woher kommt das?" „Das kommt daher", antwortete das Schaf, „weil du mir meine Wolle nicht mit eben so guter Art zu nehmen weißt, als der Hirte." 2. Der Rabe bemerkte, daß der Adler ganze dreißig Tage über seilten Eiern brütete. „Und daher kommt es ohne Zweifel", sprach er, „daß die Jungen des Adlers so scharfsichtig und stark werden. Gut! das will ich auch Um." Und seitdem brütet der Rabe wirklich ganze dreißig Tage über seinen Eiern; aber noch hat er nichts als elende Raben ausgebrütet. 3. Einst sprach der Pfau zu der Henne: „Sieh einmal, wie hochmütig und stolz dein Hahn einhertritt! Und doch sagen die Menschen nicht: „Der stolze Hahn!" sondern nur immer: „Der stolze Pfau!" „Das macht", sagte die Henne, „weil der Mensch einen gegründeten Stolz übersieht. Der Hahn ist auf seine Wachsanikeit stolz, aber worauf du? — Auf Farben und Federn." Lessing.

10. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 174

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
174 225. Die heilige Nacht. 1. (D Bethlehem, du kleine, was färbt um Mitternacht dein altergrau Gesteine für wunderhelle Pracht? Die Hirten draußen auf dem Feld, sie sehn von güldnem Glanze die Gegend rings erhellt. 2. Die Schäflein ruhn, umschimmert von silberklarem Schein, und jedes Gräslein flimmert wie grüner Edelstein, und mitten in dem schönsten Licht, da steht ein hoher Engel mit holdem Angesicht. 3. Der spricht mit mildem Munde: „Was fürchtet ihr euch so? Ich bring' euch gute Kunde, der alle Welt wird froh; denn heut ist in der Davidsstadt der Heiland euch geboren, wie Gott verheißen hat. So tönt wie lauter Flöten, gemischt mit Harfenklang, der himmlischen Propheten entzückender Gesang, und leis' verklingt's im Himmelsraum, und nur die Sterne funkeln: den Hirten dünkt's ein Traum. 7. Sie eilen hin zu sehen, was ihnen angesagt. O laßt mich mit euch gehen: Gott grüß' dich, reine Magd! Gott grüß' dich, o du Kindlein süß, du zarte Rosenknospe aus Gottes Paradies! 8. Heil euch, ihr treuen Augen, aus deren mildem Blick die ganze Welt soll saugen Licht, Frieden, Trost und Glück! Seid mir gegrüßt zu tausendmal, o sendet mir ins Herze nur einen Liebesstrahl! 225. Die heilige Nacht. 6. 4. Geht hin und seht es liegen, das Kindlein hold und zart, gebettet statt der Wiegen in einer Krippe hart, gewickelt von der Mutter Hand in arme, dünne Windeln statt purpurnem Gewand." 9. Ja, laß ans Herz dich schließen, du süßer Himmelsgast, vom Haupte bis zu Füßen sei minniglich umfaßt: ist dir mein armer Dienst genehm, so sei mein Herz dein Kripplein, mein Haus dein Bethlehem. 5. Und aller Himmel Heere erscheinen plötzlich da und singen ihm zur Ehre ein selig Gloria: „Gelobt sei Gott in Himmelshöhu und Friede sei auf Erden, den Menschen Wohlergehn!" 10. Da wachse, thron' und wohne, du süßes Angesicht, als meines Herzens Krone, als meines Hauses Licht; so wird in deinem Gnadenschein mein Herz ein Tempel Gottes, mein Haus ein Bethel sein. G ero k. 226. Osterlied. 1. „Der Herr ist auferstanden!' Es schlägt das Schreckenswort die stolze Schar der Feinde, die ihn gestorben meinte, und tönet fort und fort, macht all ihr Werk zunichte und ruft sie zum Gerichte hienieden oder dort. 2. „Der Herr ist auferstanden! Der Mahnungsruf ertönt. Der Tod hielt ihn gebunden, er hat ihn überwunden und steht mit Sieg gekrönt. Ihr Zweifler, gebt ihm Glauben und laßt euch den nicht rauben, der euch mit Gott versöhnt.
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