Von Bonifatius.
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sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward.
War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk.
Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet.
War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge.
Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter.
Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden.
Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume.
In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache.
Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten.
Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen.
so fand er im Kloster liebevolle Pflege.
Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen.
&,tc #7. (W
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"j } . ' ' J . 7 ; -
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Bonifatius Christo Gott Jesus
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
Hrsg.: Keck, Heinrich, Sach, August, Johansen, Christian, Meyn, Ludwig
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
86. .Das heilige Land.
389
wurde, war zugleich eine bedeutende Festung. Nicht weit von hier liegt das
alte Sichern, schon von der Zeit der Patriarchen an berühmt. Die Gegend
umher gehört zu den lieblichsten, fruchtbarsten und am besten angebauten in ganz
Palästina, abwechselnd mit Bergen und Thälern, reich an Brunnen und Quellen,
mit einträglichem Boden, reichlichem Regen, gesunder Luftkühle. Diese herrliche
Landschaft erstreckt sich bis in die Nähe von Jerusalem. Kaum irgend ein
Winkel eines Thales ist hier unbenutzt; alles ist bevölkert. An den steilsten
Felsenwänden steigen Manerterrassen empor, welche von Feigen, Olbäumen und
reichen Weingärten von oben bis unten beschattet werden. Die Felder sind mit
Baumwolle, Hirse. Hülsenfrüchten, Flachs und Korn besetzt. — Von allen
Seiten sind die Wege nach Samaria unbeschreiblich schwierig; daher liegt es
sehr abgeschlossen. Bevor aber Jerusalem stand, gingen doch hisweilen die Han-
delskarawanen durch Samaria; au eine solche ward Joseph von seinen Brüdern
verkauft. — Als Salmanassar Samaria eingenommen hatte, wurden heid-
nische Völker dahin versetzt und hierdurch ein Mischlingsvolk gebildet, das meistens
in einem feindlichen Verhältnisse zu Juda stand und sich bald mehr dem heid-
nischen, bald mehr dem jüdischen Gottesdienste näherte, wodurch es sich mit
Recht den Vorwurf zweideutiger Denkweise zuzog.
Der südlichste Teil von Palästina ist Judäa. Um seine Lage richtig zu
beurteilen, ist es gut, den Zugang dahin von der Küstenstadt Joppe (jetzt
Jaffa) her zu betrachten. Ihr Hafen ist schlecht, und Korallenriffe, welche
die Ankertaue leicht durchschneiden, ziehen sich der Länge nach an ihm hin;
aber er ist doch wichtig als Judäas einziger Hafen. Durch ihn standen David
und Salomo mit den Königen von Tyrus und Ägypten in Verbindung; hierhin
ließ Hieram das Zedernholz zum Tempelbau flößen; hierdurch erhielt Jerusalem
Zufuhr von Korn aus Ägypten. Dieser Hafen war und ist der Eingang aller
friedlichen Pilgerzüge von den Westländern nach Jerusalem. Aber der Weg
dahin steigt schließlich durch die unwegsamsten Klüfte und Felssteige empor.
Allmählich überwindet man vier gewaltige Stufen, welche durch nackte, oft gleich
Mauern steil emporgerichtete Felsenketten geschieden werden. Diese sind auf
mancherlei Weise zerklüftet und bieten daher zwar Durchgänge, aber dieselben
sind doch beschwerlich und werden leicht durch Räuber gesperrt.
5. Die Hauptstadt Judäas und des heiligen Landes ist Jerusalem.
Diese Stadt hat eine höchst eigentümliche Lage. Sie liegt an keiner der großen
Verkehrsstraßen, sondern hat eine wunderbar geschützte Abgeschlossenheit. Gegen
Osten hat sie die Wüsten des toten Meeres, im Norden und Westen die beschwer-
lichen Felsenwege, gegen Süden die Wüsten jenseit Hebron. Sie steht auf
Felsengrund, ohne Umgebung von Ackerland, ohne Grastriften, ohne Fluß, ja
fast ohne Quellen und Erdkrume. Aber welche Erinnerungen knüpfen sich an
diesen feierlich stillen Platz, von welchem das Heil der Welt ausgegangen ist.
Die Stadt ist auf vier Hügeln erbaut, von denen der Zion mit der
Burg Davids und der Morijah mit dem Tempel Jehovahs die wichtigsten sind.
Nach drei Seiten hin ist Jerusalem von schroffen Thälern umschloffen, im Westen
vom Gihon-, im Süden vom Hinnom-, im Osten vom Josaphatthal, nur die
Nordseite entbehrt einer solchen natürlichen Befestigung. Von der Herrlichkeit
des alten Jerusalem, von der Pracht seines Tempels, seiner Paläste und Burgen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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Extrahierte Personennamen: Joseph Salmanassar Judäa David David Davids
Hrsg.: Keck, Heinrich, Sach, August, Johansen, Christian, Meyn, Ludwig
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
86. Das heilige Land
387
an; aber in der trockenen Zeit ist er ein Schilfboden. Hier war es, wo Josua
einen großen Sieg über viele Bergfürsten gewann, wodurch das Quellenland
des Jordan in die Hände der Israeliten kam. Von hier fließt er in den See
Genezareth, welcher nach der Provinz auch das galiläische Meer und
nach der daran liegenden Stadt Liberias genannt worden ist. Die größte
Länge desselben folgt der Richtung des Flusses und beträgt reichlich 2 Meilen,
die Breite fast 1 Meile. Auf der westlichen Seite liegt das schöne gali-
läische Bergland, auf der östlichen das wüste Felsengebirge der Gadarener.
Er ist von einer herrlichen Alpennatur umgeben. Von dem westlichen Hochland
sieht der Betrachter auf das fruchtbare Küstenland des Sees nieder und die
majestätischen Bergketten der Ostseite hinan. Gen Norden erblickt er des Liba-
nons schneebedeckte Kuppen und tiefer hinab den Libanonwald. Näher gegen den
See zeigt sich im Norden Naphthalim und Sebulous Berglandschaft, und im
Südwesten, beinahe 21/2 Meilen vom See, erhebt sich der kegelförmige Tabor.
Der See ist klar, das Wasser oben warm, am Boden sehr kalt durch das von
den Bergen zuströmende Wasser. Das häufig gestörte Gleichgewicht zwischen der
kalten Lust der Berge und der warmen der Thäler verursacht, daß dieser See
so oft von Stürmen heimgesucht wird. Er ist reich an trefflichen Fischen. Die
Fruchtbarkeit des ihn umgebenden Thales ist berühmt. Die Bergumgebung bietet
so große Wärmeverschiedenheiten dar, daß das mannigfaltigste Pflanzenleben sich
hier auf einem kleinen Raume entwickeln kann. Die Dattelpalme, welche Hitze
verlangt, und der Walnußbaum, welcher Kühlung bedarf, gedeihen dort, ebenso
der Ol- und der Feigenbaum; die Weinrebe bringt hier einen außerordentlichen
Reichtum an Trauben.
3. Vom Genezareth an hat der Fluß ein bedeutendes Gefälle, aber
je weiter er sich entfernt, desto langsamer fließt er. In der Nähe des Sees ist
das Thal noch grasreich, aber weiter hinab zeigt es sich als nackte Felseinöde.
Weiter südlich von Jericho ist dies Thal mit einem salzhaltigen, sandartigen
und so weichen Lehm bedeckt, daß Pferde bis an die Kniee einsinken. —
Die Gegend von Jericho bildet eine Oase am Jordan. Sie ist von
Bergen umgeben und war im Altertum, als die Quellen eingefriedigt und rein
gehalten lvurden, ein reich bewässerter Garten in einer heißen Landschaft, ungefähr
x/2 Meile breit und dreimal so laug. Hier standen Palmen mit den süßesten
Datteln, Reben mit den köstlichsten Trauben und der berühmte Balsambusch.
Bei Jericho ist von Osten her einer der natürlichen Eingänge in das eigent-
liche Palästina; hier war es auch, wo die Israeliten eindrangen.
Von Jericho geht ein Weg nach Jerusalem hinaus, ungefähr 4 Meilen
lang: aber er geht durch so gefährliche Klüfte und Pässe in dem öden Kalkstein, daß
er zu den schrecklichsten gehört und stets durch Räuberanfälle berüchtigt war. Man
sieht also, daß Christi Gleichnis von dem Mann, der unter die Räuber fiel, als
er nach Jerusalem ging, sich an bekannte Naturverhältnisse gehalten hat.
Endlich fällt der Jordan in das tote Meer. Die größte Länge des-
selben liegt auch in der Richtung des Flusses. Der See ist 11 Meilen lang,
und seine größte Breite beträgt S1j2 Meilen. Er ist eine Salzlake, die bedeutend
schwerer ist als reines Wasser. Man kann deswegen darin nicht untersinken;
aber sich in diesem Wasser zu baden, ist doch nicht ratsam, da die Schärfe des-
25*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Liberias Libanonwald Naphthalim Tabor Jericho Jericho Jordan Jericho Jericho Jerusalem Christi Jerusalem
Hrsg.: Keck, Heinrich, Sach, August, Johansen, Christian, Meyn, Ludwig
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
388
86. Das heilige Land.
selben die Haut angreift. Die Oberfläche ist von Bergöl überzogen, wodurch die
Beweglichkeit des Wassers noch mehr vermindert wird; die Wellen plätschern daher
nicht, wie in leicht beweglichen Gewässern. Fast keine Pflanze wächst in demselben
oder in seiner Nähe, auch enthält er nicht Tiere wie andere Seeen. Bisweilen
steigen heiße Dampfmolken daraus hervor, die gefährlich sein können. Auf der öst-
lichen Seite, wohin die herrschenden Winde streichen, wird alles wie mit einer
Salzrinde überzogen, so daß sogar die Kleider der Wanderer von Salz durch-
drungen werden. Die ganze Gegend um ihn ist öde, so daß er nicht Menschen, Kunst-
fleiß und Handel heranzieht. Keine größeren Gegensätze kann es geben, als die para-
diesische Gegend um den Genezareth und die unfruchtbare Einöde um das tote
Meer. Es ist durch ein Erdbeben gebildet, und die ganze Gegend ist vulkanisch.
Obgleich der Jordan und einige kleinere Flüsse sich in das tote Meer
ergießen, ohne daß dieses einen Abfluß hat, wächst es doch nicht; die Verdam-
pfung schasst alles zuströmende Wasser fort. Denn die Luft über dem See ist
soviel wärmer, da die Oberfläche desselben gegen 350 m unter dem Spiegel des
nahen Mittelmeeres liegt.
In der Mitte der Westküste des Sees ist die Einsenkung Engaddi,
deren Höhle durch Davids Edelmut gegen Saul berühmt ist. Hier scheinen
die Weinberge gewesen zu sein, welche Salomo besingt, und die Burg und der
Palmenhain. Es ist eine Oase wie Jericho.
4. Das Land westlich vom Jordan wird zumeist durch einen großen
Bergbezirk gebildet, der als eine Fortsetzung des Libanon betrachtet werden kann
und etwa 17 Meilen breit ist. Er erstreckt sich von Dan bis Berseba; jenes
liegt dem Libanon am nächsten, dieses am südlichen Eingang, wo Abraham und
Isaak Brunnen gegraben hatten. Die Inden teilten diesen Bezirk ein in Ga-
liläa, Samaria und Judäa. Das erstere ist ein Bergland mit den herr-
lichsten Grastrlften, zum Teil auch vortrefflich zum Kornbau, namentlich an
deni östlichen und dem westlichen Abhange. Verbindung mit dem Meere hat
es durch Akre, ehemals Akko, einen der besten, vielleicht den besten Hafen an
der Küste dieses Laiides, welcher auch stets zu den wichtigsten Kriegsunterneh-
mungen in jener Gegend benutzt ward. Von dort aus steigt man im Thäte
des Flusses Kison auswärts und gelangt nach einer halben Tagereise an die erste
Stufe des Hochlandes. Dann windet sich der Weg zu fruchtbaren und wald-
reichen Thälern hinauf, bis man endlich nach Nazareth gelangt, das jetzt ein
Dorf aus einem öden Kalkfelsen ist. Von da führt der Weg weiter nach Kana,
Turon und Tiberias oder nördlich nach Kapernaum. Dieser Weg ward
besonders dadurch wichtig, daß Galiläa auf ihm nicht bloß seine Zufuhr vom
Meere erhielt, sondern daß der berühmteste Karawanenweg von Damaskus
hierüber führte; dadurch war Kapernaum eine wichtige Zollstelle.
Um von Galiläa nach dem südlich daran grenzenden Samaria zu
gelangen, muß man erst von der Hochebene Jesreel nieder- und dann zu
Samarias Bergstadt emporsteigen. Das Land ist bergig, hat Hochebenen,
wenig fließendes Wasser, aber häufige Regeiischaner, gute Brunnen, kein undank-
bares Erdreich; es trägt Kornarten, ist reich an Früchten, voll von Gras-
triften, und das Rindvieh giebt ungewöhnlich viel Milch. Die Stadt Samaria,
welche nach der Teilung des jüdischen Reiches die Hauptstadt des Reiches Israel
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Extrahierte Personennamen: Davids Dan_bis_Berseba Abraham Isaak Isaak
Autor: Sach, August, Keck, Heinrich, Johansen, Christian, Meyn, Ludwig
Auflagennummer (WdK): 9
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
86. Das heilige Land.
387
an; aber in der trockenen Zeit ist er ein Schilfboden. Hier war es, wo Josua
einen großen Sieg über viele Bergfürsten gewann, wodurch das Quellenland
des Jordan in die Hände der Israeliten kam. Von hier fließt er in den See
Genezareth, welcher nach der Provinz auch das galiläische Meer und
nach der daran liegenden Stadt Liberias genannt worden ist. Die größte
Länge desselben folgt der Richtung des Flusses und beträgt reichlich 2 Meilen,
die Breite fast 1 Meile. Auf der westlichen Seite liegt das schöne gali-
läifche Bergland, aus der östlichen das wüste Felsengebirge der Gadarener.
Er ist von einer herrlichen Alpennatur umgeben. Von dem westlichen Hochland
sieht der Betrachter auf das fruchtbare Mstenland des Sees nieder und die
majestätischen Bergketten der Ostseite hinan. Gen Norden erblickt er des
Libanons schneebedeckte Kuppen und tiefer hinab den Libanonwald. Näher
gegen den See zeigt sich im Norden Naphtha lim und Sebulons Berg-
landschaft, und im Südwesten, beinahe 21/2 Meilen vom See, erhebt sich der
kegelförmige Tabor. Der See ist klar, das Wasser oben warm, am Boden
sehr kalt durch das vou den Bergen zuströmende Wasser. Das häufig gestörte
Gleichgewicht zwischen der kalten Luft der Berge und der warmen der Thäler
verursacht, daß dieser See so oft von Stürmen heimgesucht wird. Er ist reich
an trefflichen Fischen. Die Fruchtbarkeit des ihn umgebenden Thales ist berühmt.
Die Bergnmgebung bietet so große Wärmeverschiedenheiten dar, daß das mannig-
faltigste Pflanzenleben sich hier auf einem kleinen Raume entwickeln kann.. Die
Dattelpalme, welche Hitze verlangt, und der Walnußbaum, welcher Kühlung bedarf,
gedeihen dort, ebenso der Ol- und der Feigenbaum; die Weinrebe bringt hier
einen außerordentlichen Reichtum an Trauben.
3. Vom Geuezareth an hat der Jordan ein bedeutendes Gefälle, aber
je weiter er sich entfernt, desto langsamer fließt er. In der Nähe des Sees ist
das Thal noch grasreich, aber weiter hinab zeigt es sich als nackte Felseinöde.
Weiter südlich von Jericho ist dies Thal mit einem salzhaltigen, sandartigen
und so weichen Lehm bedeckt, daß Pferde bis an die Kniee einsinken. —
Die Gegend von Jericho bildet eine Oase am Jordan. Sie ist von
Bergen umgeben und war im Altertum, als die Quellen eingefriedigt und rein-
gehalten wurden, ein reich bewässerter Garten in einer heißen Landschaft, ungefähr
Vs Meile breit und dreimal so lang. Hier standen Palmen mit den süßesten
Datteln, Reben mit den köstlichsten Trauben und der berühmte Balsambusch. Bei
Jericho ist von Osten her einer der natürlichen Eingänge in das eigentliche Palä-
stina; hier war es auch, wo die Israeliten eindrangen.
Von Jericho geht ein Weg nach Jerusalem hinauf, ungefähr
4 Meilen lang: aber er geht durch so gefährliche Klüfte und Pässe in dem
öden Kalkstein, daß er zu den schrecklichsten gehört und stets durch Räuberanfälle
berüchtigt war. Man sieht also, daß Christi Gleichnis von dem Mann, der
unter die Räuber fiel, als er nach Jerusalem ging, sich an bekannte Naturver-
hältnisse gehalten hat.
Endlich fällt der Jordan in das tote Meer. Die größte Länge des-
selben liegt auch in der Richtung des Flusses. Der See ist 11 Meilen lang,
und seine größte Breite beträgt 3 Vs Meilen. Er ist eine Salzlake, die bedeutend
schwerer ist als reines Wasser. Man kann deswegen bartu nicht untersinken:
aber sich in diesem Wasser zu baden, ist doch nicht ratsam, da die Schärfe des-
25 *
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Liberias Libanonwald Tabor Jericho Jericho Jordan Jericho Jericho Jerusalem Christi Jerusalem
Autor: Sach, August, Keck, Heinrich, Johansen, Christian, Meyn, Ludwig
Auflagennummer (WdK): 9
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
I
86. Das heilige Land. 389
wurde, war zugleich eine bedeutende Festung. Nicht weit von hier liegt das
alte Sichern, schon von der Zeit der Patriarchen an berühmt. Die Gegend
umher gehört zu den lieblichsten, fruchtbarsten und am besten angebauten in ganz
Palästina, abwechselnd mit Bergen und Thälern, reich an Brunnen und Quellen,
mit einträglichem Boden, reichlichem Regen, gesunder Lnstkühle. Diese herrliche
Landschaft erstreckt sich bis in die Nähe von Jerusalem. Kaum irgend ein Winkel
eines Thales ist hier unbenutzt; alles ist bevölkert. An den steilsten Felsenwänden
steigen Mauerterrassen empor, welche von Feigen, Ölbänmen und reichen Wein-
gärten von oben bis unten beschattet werden. Die Felder sind mit Baumwolle,
Hirse, Hülsenfrüchten, Flachs und Korn besetzt. — Von allen Seiten sind die
Wege nach Samaria unbeschreiblich schwierig; daher liegt es sehr abgeschlossen.
Bevor aber Jerusalem stand, gingen doch bisweilen die Handelskarawanen durch
Samaria; an eine solche ward Joseph von seinen Brüdern verkauft. — Als
Salmanassar Samaria eingenommen hatte, wurden heidnische Völker dahin
versetzt und hierdurch ein Mischlingsvolk gebildet, das meistens in eiüem feind-
lichen Verhältnisse zu Juda stand und sich bald mehr dem heidnischen, bald mehr
dem jüdischen Gottesdienste näherte, wodurch es sich mit Recht den Vorwurf
zweideutiger Denkweise zuzog.
Der südlichste Teil von Palästina ist Judäa. Um seine Lage richtig zu
beurteilen, ist es gut, den Zugang dahin von der Küstenstadt Joppe (jetzt
Jaffa) her zu betrachten. Ihr Hafen ist schlecht, und Korallenriffe, welche
die Ankertane leicht durchschneiden, ziehen sich der Länge nach an ihm hin; aber
er ist doch wichtig als Judäas einziger Hafen. Durch ihn standen David und
Salomo mit den Königen von Thrns und Ägypten in Verbindung; hierhin
ließ Hieram das Cedernholz zum Tempelbau flößen; hierdurch erhielt Jerusalem
Zufuhr von Korn aus Ägypten. Dieser Hafen war und ist der Eingang
aller friedlichen Pilgerzüge von den Westländern nach Jerusalem. Aber der
Weg dahin steigt schließlich durch die unwegsamsten Kliifte und Felssteige
empor. Allmählich überwindet man vier gewaltige Stufen, welche durch
nackte, oft gleich Mauern steil emporgerichtete Felsenketten geschieden werden.
Diese sind auf mancherlei Weise zerklüftet und bieten daher zwar Durch-
gänge, aber dieselben sind doch beschwerlich und werden leicht durch Räuber
gesperrt.
5. Die Hauptstadt Judäas und des heiligen Landes ist Jerusalem.
Diese Stadt hat eine höchst eigentümliche Lage. Sie liegt an keiner der großen
Verkehrsstraßen, sondern hat eine wunderbar geschützte Abgeschlossenheit. Gegen
Osten hat sie die Wüsten des toten Meeres, im Norden und Westen die
beschwerlichen Felsenwege, gegen Süden die Wüsten jenseits Hebron. Sie
steht auf Felsengrund, ohne Umgebung von Ackerland, ohne Grastriften, ohne
Fluß, ja fast ohne Quellen und Erdkrume. Aber welche Erinnerungen
knüpfen sich an diesen feierlich stillen Platz, von welchem das Heil der Welt
ausgegangen ist.
Die Stadt ist auf vier Hügeln erbaut, von denen der Z i o n mit der
Burg Davids und der Mo rijah mit dem Tempel Jehovahs die wichtigsten sind.
Nach drei Seiten hin ist Jerusalem von schroffen Thälern umschlossen, im Westen
vom Gihon-, im Süden vom Hinnom-, im Osten vom Josaphatthal; nur die
Nordseite entbehrt einer solchen natürlichen Befestigung. Von der Herrlichkeit
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Extrahierte Personennamen: Joseph Salmanassar Judäa David David Davids
Autor: Sach, August, Keck, Heinrich, Johansen, Christian, Meyn, Ludwig
Auflagennummer (WdK): 9
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
388
86. Das fyciltge Land.
selben die Haut angreift. Die Oberfläche ist von Bergöl überzogen, wodurch
die Beweglichkeit des Wassers noch mehr vermindert wird; die Wellen plätschern
daher nicht, wie in leicht beweglichen Gewässern. Fast keine Pflanze wächst in
demselben oder in seiner Nähe, auch enthält er nicht Tiere wie andere Seeen.
Bisweilen steigen heiße Dampfwolken daraus hervor, die gefährlich sein können.
Auf der östlichen Seite, wohin die herrschenden Winde streichen, wird alles
wie mit einer Salzrinde überzogen, so daß sogar die Kleider der Wanderer
von Salz durchdrungen werden. Die ganze Gegend um ihn ist öde, so daß
er nicht Menschen, Kunstsleiß und Handel heranzieht. Keine größeren Gegen-
sätze kann es geben, als die paradiesische Gegend um den Genezareth und die
unfruchtbare Einöde um das tote Meer. Es ist durch ein Erdbeben gebildet,
und die ganze Gegend ist vulkanisch.
Obgleich der Jordan und einige kleinere Flüsse sich in das tote Meer
ergießen, ohne daß dieses einen Abfluß hat, wächst es doch nicht; die Ver-
dampfung schafft alles zuströmende Wasser fort. Denn die Luft über dem
See ist soviel wärmer, da die Oberfläche desselben gegen 350 m unter dem
Spiegel des nahen Mittelmeeres liegt.
In der Mitte der Westküste des Sees ist die Einsenkung Engaddi,
deren Höhle durch Davids Edelmut gegen Saul berühmt ist. Hier scheinen
die Weinberge gewesen zu sein, welche Salomo besingt, und die Burg und
der P-lmenhain. Es ist eine Oase wie Jericho.
4. Das Land westlich vom Jordan wird zumeist durch einen großen
Bergbezirk gebildet, der als eine Fortsetzung des Libanon betrachtet werden kann
und etwa 17 Meilen breit ist. Er erstreckt sich von Dan bis Berseba; jenes
liegt dem Libanon am nächsten, dieses am südlichen Eingang, wo Abraham und
Isaak Brunnen gegraben hatten. Die Juden teilten diesen Bezirk ein in Ga-
liläa, Samaria und Judäa. Das erstere ist ein Bergland mit den herr-
lichsten Grastriften, zum Teil auch vortrefflich zum Kornbau, namentlich an
dein östlichen und dem westlichen Abhange. Verbindung mit dem Meere hat
es durch Akre, ehemals Akko, einen der besten, vielleicht den besten Hafen
an der Küste dieses Landes, welcher auch stets zu den wichtigsten Kriegsunterneh-
mungen in jener Gegend benutzt ward. Von dort aus steigt man im Thäte des
Flusses Kison aufwärts und gelangt nach einer halben Tagereise an die erste Stufe
des Hochlandes. Dann windet sich der Weg zu fruchtbaren und waldreichen
Thälern hinauf, bis man endlich nach Nazareth gelangt, das jetzt ein Dorf
ans einem öden Kalkfelsen ist. Bon da führt der Weg weiter nach Kana, Turon
und Liberias oder nördlich nach Kapernaum. Dieser Weg ward besonders
dadurch wichtig, daß Galiläa aus ihm nicht bloß seine Zufuhr vom Meere
erhielt, sondern daß der berühmteste Karawanenweg von Damaskus hierüber
führte; dadurch war Kapernaum eine wichtige Zollstelle.
Um von Galiläa nach dem südlich daran grenzenden Samaria zu
gelangen, muß man erst von der Hochebene Jesreel nieder- und dann zu
Samarias Bergstadt emporsteigen. Das Land ist bergig, hat Hochebenen,
wenig fließendes Wasser, aber häufige Regenschauer, gute Brunnen, kein un-
dankbares Erdreich; es trägt Kornarten, ist reich an Früchten, voll von Gras-
triften , und das Rindvieh giebt ungewöhnlich viel Milch. Die Stadt Samaria,
welche nach der Teilung des jüdischen Reiches die Hauptstadt des Reiches Israel
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Davids Dan_bis_Berseba Abraham Isaak Isaak
87. Das heilige Land.
397
Weiter südlich von Jericho ist dies Tal mit einem salzhaltigen, sandartigen
und so weichen Lehm bedeckt, daß Pserde bis an die Kniee einsinken. —
Die Gegend von Jericho bildet eine Oase am Jordan. Sie ist von
Bergen umgeben und war im Altertum, als die Quellen eingefriedigt und rein
gehalten wurden, ein reich bewässerter Garten in einer heißen Landschaft, unge-
fähr 31/2 km breit und dreimal so lang. Hier standen Palmen mit den süße-
sten Datteln, Reben mit den köstlichsten Trauben und der berühmte Balsambusch.
Bei Jericho ist von Osten her einer der natürlichen Eingänge in das eigentliche
Palästina; hier war es auch, wo die Israeliten eindrangen.
Von Jericho geht ein Weg nach Jerusalem hinauf, ungefähr 30 km
lang: aber er geht durch so gefährliche Klüfte und Pässe in dem öden Kalkstein,
daß er zu den schrecklichsten gehört und stets durch Räuberanfälle berüchtigt war.
Man sieht also, daß Christi Gleichnis von dem Mann, der unter die Räuber fiel,
als er nach Jerusalem ging, sich an bekannte Naturverhältnisse gehalten hat.
Endlich füllt der Jordan in das tote Meer. Die größte Länge des-
selben liegt auch in der Richtung des Flusses. Der See ist 97 km lang,
und seine größte Breite beträgt 26 km. Er ist eine Salzlake, die bedeutend
schwerer ist als reines Wasser. Man kann deswegen darin nicht untersinken;
aber sich in diesem Wasser zu baden, ist doch nicht ratsam, da die Schärfe des-
selben die Haut angreift. Die Oberfläche ist von Bergöl überzogen, wodurch die
Beweglichkeit des Wassers noch mehr vermindert wird; die Wellen plätschern daher
nicht, wie in leicht beweglichen Gewässern. Fast keine Pflanze wächst in demselben
oder in seiner Nähe, auch enthält er nicht Tiere wie andere Seeen. Bisweilen
steigen heiße Dampfwolken daraus hervor, die gefährlich sein können. Auf der
östlichen Seite, wohin die herrschenden Winde streichen, wird alles wie mit einer
Salzrinde überzogen, so daß sogar die Kleider der Wanderer von Salz durchdrungen
werden. Die ganze Gegend um ihn ist öde, so daß er nicht Menschen, Kunstfleiß
und Handel heranzieht. Keine größeren Gegensätze kann es geben, als die para-
diesische Gegend um den See Genezareth und die unfruchtbare Einöde um das tote
Meer. Es ist durch ein Erdbeben gebildet, und die ganze Gegend ist vulkanisch.
Obgleich der Jordan und einige kleinere Flüsse sich in das tote Meer
ergießen, ohne daß dieses einen Abfluß hat, wächst es doch nicht; die Ver-
dampfung schafft alles zuströmende Wasser fort. Denn die Luft über dem See
ist soviel wärmer, da die Oberfläche desselben gegen 400 m unter dem Spiegel
des nahen Mittelmeeres liegt.
In der Mitte der Westküste des Sees ist die Einsenkung Engaddi, deren
Höhle durch Davids Edelmut gegen Saul berühmt ist. Hier scheinen die Wein-
berge gewesen zu sein, welche Salomo besingt, und die Burg und der Palmen-
hain. Es ist eine Oase wie Jericho.
4. Das Land westlich vom Jordan wird zumeist durch einen großen
Bergbezirk gebildet, der als eine Fortsetzung des Libanon betrachtet werden kann
und etwa 110 km breit ist. Er erstreckt sich von Dan bis Berseba; jenes
liegt dein Libanon am nächsten, dieses am südlichen Eingang, wo Abrahmn und
Isaak Brunnen gegraben hatten. Die Juden teilten diesen Bezirk ein in Ga-
liläa, Samaria und Judäa. Das erstere ist ein Bergland mit den herrlich-
sten Grastriften, zum Teil auch vortrefflich zum Kornbau, namentlich an dem
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
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87. Deis heilige Land.
östlichen und dem westlichen Abhange. Verbindung mit dem Meere hat es durch
Akko, ehemals Accon, einen der besten, vielleicht den besten Hafen an der Küste
dieses Landes, welcher auch stets zu den wichtigsten Kriegsunternehmungen in
jener Gegend benutzt ward. Von dort aus steigt man im Tale des Flusses
Kison aufwärts und gelangt nach einer halben Tagereise an die erste Stufe des
Hochlandes. Dann windet sich der Weg zu fruchtbaren und waldreichen Tälern
hinauf, bis man endlich nach Nazareth gelangt, das jetzt ein Dorf auf einem
öden Kalkfelsen ist. Von da führt der Weg weiter nach Kana, Turón und
Tiberias oder nördlich nach Kapernaum. Dieser Weg ward besonders da-
durch wichtig, daß Galiläa auf ihm nicht bloß seine Zufuhr vom Meere erhielt,
sondern daß der berühmteste Karawanenweg von Damaskus hierüber führte;
dadurch war Kapernaum eine wichtige Zollstelle.
Um von Galiläa nach dem südlich daran grenzenden Sam aria zu ge-
langen, muß man erst von der Hochebene Jesreel nieder- und dann zu Sama-
rias Bergstadt emporsteigen. Das Land ist bergig, hat Hochebenen, wenig
fließendes Wasser, aber häufige Regenschauer, gute Brunnen, kein undankbares
Erdreich; es trägt Kornarten, ist reich an Früchten, voll von Grastriften, und
das Rindvieh gibt ungewöhnlich viel Milch. Die Stadt Samaria, welche nach
der Teilung des jüdischen Reiches die Hauptstadt des Reiches Israel wurde,
war zugleich eine bedeutende Festung. Nicht weit von hier liegt das alte
Sichem, schon von der Zeit der Patriarchen an berühmt. Die Gegend um-
her gehört zu den lieblichsten, fruchtbarsten und am besten angebauten in ganz
Palästina, abwechselnd mit Bergen und Tälern, reich an Brunnen und Quellen,
mit einträglichem Boden, reichlichem Regen, gesunder Luftkühle. Diese herrliche
Landschaft erstreckt sich bis in die Nähe von Jerusalem. Kaum irgend ein
Winkel eines Tales ist hier unbenutzt; alles ist bevölkert. An den steilsten
Felsenwänden steigen Mauerterrassen empor, welche von Feigen, Olbäumen und
reichen Weingärten von oben bis unten beschattet werden. Die Felder sind mit
Baumwolle, Hirse, Hülsenfrüchten, Flachs und Korn besetzt. — Von allen
Seiten sind die Wege nach Samaria unbeschreiblich schwierig; daher liegt es sehr
abgeschlossen. Bevor aber Jerusalem stand, gingen doch bisweilen die Handels-
karawanen durch Samaria; an eine solche ward Joseph von seinen Brüdern ver-
kauft. — Als Salmanassar Samaria eingenommen hatte, wurden heidnische
Völker dahin versetzt und hierdurch ein Mischlingsvolk gebildet, das meistens in
einem feindlichen Verhältnisse zu Juda stand und sich bald mehr dem heid-
nischen, bald mehr dem jüdischen Gottesdienste näherte, wodurch es sich mit
Recht den Vorwurf zweideutiger Denkweise zuzog.
Der südlichste Teil von Palästina ist Judäa. Um seine Lage richtig zu
beurteilen, ist es gut, den Zugang dahin von der Küstenstadt Joppe (je£t
Jasa) her zu betrachten. Ihr Hafen ist schlecht, und Korallenriffe, welche die
Ankertaue leicht durchschneiden, ziehen sich der Länge nach an ihm hin; aber
er ist doch wichtig als Judäas einziger Hafen. Durch ihn standen David und
Salomo mit den Königen von Tyrus und Ägypten in Verbindung; hierhin ließ
Hieram das Cedernholz zum Tempelbau flößen; hierdurch erhielt Jerusalem
Zufuhr von Korn aus Ägypten. Dieser Hafen war und ist der Eingang aller
friedlichen Pilgerzüge von den Westländern nach Jerusalem. Aber der Weg dahin
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Joseph Salmanassar Judäa David David