Von Bonifatius.
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sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward.
War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk.
Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet.
War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge.
Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter.
Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden.
Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume.
In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache.
Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten.
Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen.
so fand er im Kloster liebevolle Pflege.
Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen.
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TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Extrahierte Personennamen: Bonifatius Christo Gott Jesus
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
36
16. Die Belagerung und Erstürmung von Breitenburg.
Leipzig, Wittenberg, Jena und Rostock. Alle kehrten später heim, durchdrungen
von deutschem Wesen, und mit ihnen zog die hochdeutsche Sprache gen Norden.
Sie ward die Sprache der Religion und der damit verbundenen höheren Bildung
auch in unserem Lande. Südwärts nach dein großen Vaterlande waren von
da an aller Blicke gerichtet.
Wohl haben die deutschen Kaiser am Ufer der Elbe, der Eider, der
Königsau um die Nordmarken gerungen und ihnen das Christentum gebracht,
wohl haben die Schauenburger Grasen die Selbständigkeit der Herzogtümer er-
kämpft — aber sie haben nicht den Geist des Volkes an Deutschland gekettet.
Was das Herzogtum Schleswig hat an deutschem Sinn, an deutscher Sprache,
was unsere Vorfahren verteidigt und festgehalten in Gefahr und Not, das alles
verdankt es dem Bergmannssohne aus Eisleben, Dr. Dtartin Luther.
16. Die Belagerung und Erstürmung von Breitenburg.
der Stör im Lande Stormarn erhob sich um das Jahr 1530, rings von
Moor und Marsch umgeben, die hohe, feste Burg des siegberühmlen edlen Johann Rantzau.
Zein Sohn Heinrich (ch 1598), ein gelehrter und um seine Heimat hochverdienter Mann,
der zuerst von allen hierzulande Öl-, Loh-, Papier-, Pulver- und Sägemühlen anlegte,
hatte die Burg prachtvoll durch Bildsäulen und Gemälde ausgeschmückt und reiche Schätze
an ivertvollen Büchern, Schriften, kostbaren Kunstwerken aller Art daselbst angesammelt.
Die Pracht des Schlosses und die Herrlichkeiten, die es enthielt, waren weithin berühmt
und wurden von fremden Gelehrten vielfach in Augenschein genommen. — Ein tiefer und
breiter Graben umgab das Schloß, und über ihn führte eine schöne, doppelte Zugbrücke.
Mauern mit runden Türmen und ein hoher Wall schlossen die innere Feste ein, worin
Geschütz und Waffen in großer Menge aufgespeichert lagen. Die Burg war eine Zierde
des Landes und galt für eine der stärksten Festungen. Beinahe 100 Jahre hatte sie ge-
standen, als ihre Festigkeit zuerst erprobt werden sollte.
Tilly und Waldstein drangen im September 1627 über die Elbe durch Lauenburg
in Holstein ein und wollten das reiche und wohlhabende Land ausplündern und ihren aus-
gehungerten Heeren Unterhalt verschaffen. Der König Christian Iv., in offener Feldschlacht
bei Lutter am Barenberge geschlagen und von seinen Buirdesgenossen verlassen, gedachte
zuerst mit Hilfe der Holsten den Feinden Widerstand zu leisten und erließ ein allgemeines
Aufgebot an die Bewohner, sich zu Fuß und zu Roß zur Verteidigung des Landes ein-
zustellen. Aber ehe die Mannschaften noch zusammenkamen, waren die Feinde schon weit
vorgedrungen. Mit Ausnahme des unter Christian Iii. entstandenen und für uneinnehmbar
gehaltenen Krempe, das sich eine Zeitlang hielt, fielen alle Festungen, die den Zugang
zu den fruchtbaren Gefilden der Marsch deckten, Trittau, Pinneberg, Itzehoe, ihnen beim
ersten Anlaufe in die Hände. Nur die unter Christian Iv. 1616 an der Mündung des
Rhin angelegte Feste Glückstadt blieb uneingenommen. Voll Schrecken eilte das Heer des
Königs, im eigenen Lande plündernd und raubend, unaufhaltsam nach Norden und gab
alles den schrecklichen Feinden preis.
„Das Land", schrieb ein englischer Oberst, der unter Christian den Krieg mitmachte,
„war voll Segen und schwamm in Überfluß; aber binnen sechs Wochen brach das Ver-
derben herein und aller Wohlstand war dahin."
Auch das Schloß Breitenburg ward von dem Feinde berannt. Eben vorher hatte
noch der Burgherr, Gerhard Rantzau, in dem unter Christian Iii. befestigten Rendsburg
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Extrahierte Personennamen: Dtartin_Luther Johann_Rantzau Johann Heinrich_( Heinrich Tilly Waldstein Christian_Iv. Christian_Iii Christian_Iv Christian Gerhard_Rantzau Christian_Iii
Aegypten. Iii
beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu-
mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche
Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem
Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der
ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als
auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und
Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand
der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch
andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa-
mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten-
gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger
Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das
letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die
wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst-
lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten,
„dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten
Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für
Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt-
sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales
Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen
Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre
mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle
Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches
Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder
Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren
mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische
Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für
die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen.
Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem
Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso-
stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach
den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer
Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam-
metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner
Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach-
folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter-
jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben,
das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per-
fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?)
Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier-
ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen-
schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung
und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig-
leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ-
mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon
früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen
östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch
kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die
Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und
zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem
allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Ramses Sefostris Herodot Necho Cambyses Cleopatra Marcus
Extrahierte Ortsnamen: Nilschilf Vorderasien Alexandria Christi
390 Viertes Buch.
b) Der Regierungsbezirk Merseburg, §91. I.e. §92. 4.
b., umfaßt außer einem kleinen Theile des Fürstenthums Halber-
stadt (worin Falkenstein S. 359) und dem zum Herzogthum Magde-
bürg gehörigen Saalkreise, nebst dem schon früher preußischen Theile
der Grafschaft Mansfeld, lauter erst 1815 von Sachsen erworbene,
im alten obersächsischen Kreise liegende Gebietsteile.
«) Im altpreußischen Saalkreise: Halle, 50,000 G, an der
hier getheilten Saale, niit den dicht anliegenden Städten Neu markt
im N. und Glaucha im S. zu einer Gesammtstadt verbunden. Aenßer-
lich hat dieselbe wenig Reize: enge krumme Straßen, ein von den
Dämpfen der uralten, durch Arbeiter keltischen Stammes (Halloren)
bearbeiteten Salzwerke und dem Staube der Braunkohle gefüllter Dunst-
kreis fallen dem Fremden lästig. Auf dem Marktplatze das Erzbild
Handels, der in Halle geboren ist. Ueberhaupt hat die Stadt auf
dem geistigen Gebiete große Bedeutung; theils durch die 1694 gestiftete
Universität, welche namentlich für protestantische Theologie immer wich-
tig war, theils durch die aus kleinem Anfange erwachsenen Stiftungen
des frommen Professor Angust Hermann Francke, gestorben 1727.
Der/jspruch, welchen seine Stiftungen noch jetzt im Siegel führen
„Unsere Hülfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht
hat," war sein Wahlspruch und er hat Großes damit ausgerichtet.
Außer dem eigentlichen Waisenhause, der ersten Stiftung Francke's,
findet man hier ein Gymnasium (die sogenannte lateinische Hauptschule),
eine Realschule, eine höhere Töchterschule, eine Vorbereitungsschule,
Bürgerschule für Knaben und Mädchen, Armenschule desgleichen, im
ganzen acht Schulen (zwischen 3 — 4000 im Unterricht), eine Missions-
Anstalt, eine Bibelanstalt. Mit Recht weihte „Dem Gründer dieser
Anstalt die dankbare Nachwelt" im inneren Hofe der Stiftungen ein
Denkmal. — Bei Halle Giebichenstein mit dem Soolbade Witte-
kind, die Saale einige Stunden abwärts Wettin (S. 358). Iv2 M.
im N. der Stadt der weithin sichtbare Petersberg, 272™ (über 800'),
mit einer byzantinischen Klosterkirche, die wieder hergestellt ist.
ß) In sonst sächsischen Gebietstheilen und zwar in der
Elbgegend: Festung Wittenberg, an? — 10,000 E., bis 1817
Universität. Au ihr lehrte Luther, und somit ist Wittenberg die Wiege
der Reformation. Denkmal Luther's mit der Inschrift: „Isis Gottes
Werk, so wirds bestehn, ists Menschenwerk, wirds untergehn;" in der
Schloßkirche sein und Melanchthons Grab. Auch Melanchthon hat hier
seit 1865 ein Standbild. Von Wittenberg die Elbe aufwärts die
Festung Torgau am linken Ufer, 10,000 E. In der Nähe, auf der
Höhe von Süptitz, Sieg Friedrichs des Großen 1760. Noch weiter
die Elbe hinauf das Städtchen Mühlberg. Sieg Karls V. 1547
über den Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen
An der Saale, Elster und Unstrut: die Hauptstadt des
Regierungsbezirks, Merseburg an der Saale, 15,000 E.; dami
Weißenfels an der Saale (S. 358), 15,000 E.; und Naumburg
an der Saale, 15,000 E., mit lebhaftem Handel. Die Dome in Merse-
bürg und Naumburg deuten auf frühere Bischofssitze. Au der Saale
liegt oberhalb Naumburg die berühmte Landesschule Pforta (früher das
Kloster „Maria zur Pforten") und unweit davon das Soolbad Kösen
in sehr anmuthiger Gegend (Rudelsburg, Kösener Pforte S. 358). An
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Extrahierte Personennamen: Hermann_Francke Melanchthon Friedrichs Karls_V. Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich
58
Klöstern die schrecklichsten Greuel verübt wurden. Dem Papste
waren sie indessen immer sehr willkommene Leute, weil sie
durch keine Familienbande an den Staat gefesselt waren, und
daher ganz zu seiner Verfügung standen. Vorzüglich erge-
den waren ihm die sogenannten Bettelorden, d. l. diejenigen
Mönche, welche außer dem Gelübde der Keuschheit auch
noch das der Armuth und des unbedingten Gehorsams lei-
steten: die Franziskaner (gestiftet von dem h. Franziskus
geb. 1200) und die Dominikaner (von Dominikus 1170 .
—1221). Diese Letzteren bildeten das eigentliche streitbare
Heer der Päpste, durch welches sie die Ketzer auf eine
schreckliche Weise verfolgten. Den Dominikanern war die
sogenannte Inquisition, ein Ketzergericht anvertraut, wel-
ches Diejenigen schon vor sich forderte, welche auch nur in
einem verbotenen Buche gelesen hatten, durch die fürchter-
lichsten Martern sie zu jedem beliebigen Geständnisse brachte
und dann auf die grausamste Weise hinrichtete. In Spa-
nien sollen allein 31000 Menschen durch dieses Gericht ver-
brannt worden sein.
Zu den von den Päpsten verbotenen Büchern gehörte
aber auch die Bibel. Arme Leute waren damals freilich
gar nicht einmal im Stande, sich eine Bibel anzuschaffen,
denn die kostete wohl 360 Gulden; wenn aber nun Einer
mit vielen Kosten eine solche erlangt hatte, so durfte er bei
Todesstrafe nicht darin lesen. Und warum nicht? Damit
die Leute in der tiefsten Unwissenheit erhalten würden und
nicht merkten, daß die Päpste wider Gottes Wort redeten
und thaten. Und die Finsterniß wurde denn auch über alle
Beschreibung groß. Die Geistlichen konnten selten lesen, viel
weniger predigen. Ihr Geschäft in dev Kirche war, daß sie
unter unverstandenen lateinischen Gebeten, vielem Bekreu-
zen und Kniebeugen vorgeblich den Leib Christi für Leben-
dige und Todte opferten (vergl. Hebr. 10, 12 — 11.), was
man die Messe nannte. Das Volk zählte dann an dem
Rosenkränze, einer Schnur von Kügelchen, die Hunderte
von Vater-Unsern ab, die es sprach, rief nicht Christum,
sondern die Jungfrau Maria und alle Heiligen, deren Zahl
die Päpste täglich vermehrten, in schwärmerischer Andacht
an; und schätzte sich selig, wenn es recht viele Reliquien be-
kommen konnte, unter denen man z. B. selbst eine Sprosse
von der Leiter, die Jakob im Traume gesehen hatte, und
einen Strahl von dem Sterne der Weisen aus dem Mor-
geulande vorzuweisen sich nicht scheute. Seine Sünden
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Extrahierte Personennamen: Franziskus Dominikus Maria Maria Jakob
254
Pus, welche er diesem entführt hatte. Er war es, der Jo-
hannes enthaupten ließ; er bekam aber seinen Lohn dafür,
denn auch er wurde von den Römern abgesetzt und verwie-
sen im Jahre 39 n. Chr. G. 4) Philippus, auch der
Vierfürst genannt, der beste von Herodes Söhnen, welcher
den nördlichen Theil des Landes jenseit deö Jordan tune
hatte und nach einer milden Regierung 39 Jahre n. Chr.
G. starb. Die letzte Gemahlin Herodes des Großen war
Martamne, eine treffliche Frau, welche er aber sammt den
mit ihr erzeugten beiden Söhnen Arist ob ul und Aleran-
der hinrichten ließ. Aristobul hatte 3 Kinder hinterlaffen,
1) die obengenannte Herodias, welche schamloser Weise
zwei Stiefbrüder ihres Vaters nach einander heirathete;
8) Herodes, der nicht weiter bekannt ist; 3) Hero-
des Agrippa I., der König über das ganze jüdische Reich
wurde, die Christen blutig verfolgte, aber auch in einem
plötzlichen Tode seinen Lohn dafür bekam. (Ap. Gesch. 12.)
Dessen Sohn, der letzte Nachkomme des Herodes, Hero-
des Agrippa Ii., wurde König über die Länder des
Vierfürsten Philippus und erlebte die Zerstörung Jerusa-
lems. Er war es, welchem Paulus (Ap. Gefch. 26.) das
Wort Christi bezeugte, aber vergeblich, denn wenn er gleich
sagte, es fehle nicht Viel, so überrede er ihn, daß er ein
Christ würde, so fehlte doch noch Viel daran, denn er wurde
es nie, und starb, wie die meisten seiner gottlosen Vorfah-
ren, in Sünden.
Xi.
Sprachübungen.
Der einfache Satz.
Der einfache Satz besteht aus einem Subjekt (Selbstand) und
einem Prädikat (Aussage).
Gott lenkt. Menschen denken. Friede ernährt. Unfriede
verzehrt. Die Sonne glänzt. Die Sterne flimmern. Der
Hund bellt. Die Nachtigall singt. Der Fisch schwimmt. Die
Rose duftet. Gott ist heilig. Christen sind fromm. Beten
ist löblich. Fluchen ist schändlich. Moses war ein Gesetzge-
der. David war ein König. Jerusalem ist eine Stadl. Die
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz]]
Extrahierte Personennamen: Herodes_Söhnen Jordan Herodes Aristobul Christi David David