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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Bonifatius. 73 sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward. War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk. Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet. War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge. Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter. Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden. Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume. In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache. Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten. Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen. so fand er im Kloster liebevolle Pflege. Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen. &,tc #7. (W : - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %; "j } . ' ' J . 7 ; -

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 57

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
57 Iran. die Luft so trocken, daß die Saiten der Instrumente sich nicht verstimmen, das Eisen nicht rostet und Fleisch wohl vertrocknet aber nicht verfault. Alle im Wasser lebenden Thiere fliehen dies Plateau: keinen Frosch, keine Schnecke erblickt man. Auch der Pflanzcnwuchs ist ärmlich und spär- lich, namentlich die Baumwelt; nur in der Regenzeit des Frühjahrs überzieht sich der Boden mit frischem Grün und den duftendften Blumen; sonst grau und kahl. Das Klima im Winter etwa dem Winter im mittleren Deutschland gleich; im Sommer wird das versengte Land ein wahrer Glühofen. Als Aufnahmen, ja oft als völlige Gegensätze zu dieser Schilderung muß man immer die Terraffen-Landschaften jener Randgebirge und jene Mulden im Gedächtniß behalten. Iran ist in der Geschichte hintereinander der Mittelpunkt großer Despotenreiche gewesen, die oft noch Turan, ja ganz Vorderasien umfaßten. Gestiftet wurden sie alle von kräf- tigen Bergvölkern aus den Randgebirgen. Jenes schon bei Turan erwähnte Zend-Volk mochte auch hier seine Herr- schaft haben, wurde aber von den Medern unterjocht. Doch seinen Feuer- und Sonnendienst nahmen auch die Sieger an. Die Meder herrschten nach der gewöhnlichen Erzählung bis Astyages. Seine Tochter Mandane war an einen Tributfürsten der Perser vermählt, die eine Gebirgsebene am Südrande bewohnten. Der Sohn der Mandane, Cyrus (eigentlich Khor, d. i. Sonne), stellte sich an die Spitze seiner tapfern Landsleute und entriß den Medern die Herrschaft. Etwa seit 555 v. Ehr. bestand das alt-persische Reich, das beinahe ganz Vorder-Asien und noch Aegypten umfaßte. Selbst die Griechen suchte es zu unterwerfen (Darius Hystaspis, Terxes), das aber gelang ihnen nicht, im Ge- gentheil kam hernach ihm selber von daher die Zerstörung. Alexander der Große von Macedonien machte dem schon lange im Hinsterben begriffenen Reiche ein Ende um 330 (Darius Codomannus); bis nach Indien drang er vor. Alexander wollte ein neues ungeheures Weltreich stif- ten, welches das Morgen- und Abendland umfassen und verbinden sollte; aber schon 323 starb er. Da stritten sich seine Feldherrn lange Zeit um die Herrschaft; zuletzt blieben nur ein paar von jenen Kämpfern auf dem Platze und theil- ten sich in das Reich I. wurde ein Theil des syrischen Staates dep Seleuciden. Bald aber entstand hierbas

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

4. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 71

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§42. Jrln. * 71 möglich und auch erfolgreich gemacht. Indes im Nw. und im So. tritt auf weite Strecken das Salz als weiße Kruste zutage, und es breiten sich Salzwüsten mit einzelnen Oasen aus. Über dem ganzen Lande spannt sich ein Himmel aus, der, wenige Wochen im Jahre ausgenommen, immer wolkenlos ist; daher ist die Lust so trocken, daß die Saiten der Instrumente sich nicht verstimmen, das Eisen nicht rostet und Fleisch wohl vertrocknet, aber nicht verfault. Das Klima im Winter ist etwa dem Winter des mittleren Deutschlands gleich; im Sommer wird das versengte Land ein wahrer Glühosen. Ausnahmen indes bilden die Stusenlandschasten an den Randgebirgen und die Flußufer. Namentlich der Südrand des Kaspischen Meeres, die persische Provinz Masenderän, zeigt fast tropische Üppigkeit der Vegetation: hier gedeiht Zuckerrohr und Feige, und die Weinrebe rankt armesdick bis in die Wipfel der Bäume. Iran war in der Geschichte hintereinander der Mittelpunkt großer Despotenreiche, die oft noch Turan, ja ganz Vorderasien umfaßten. Gestiftet wurden sie alle von kräftigen Bergvölkern aus den Randgebirgen. Jene schon bei Turan erwähnten I r a n i e r heißen eben danach, daß sie im Altertum ihre Hauptmacht gerade in Iran entfalteten. Zuerst herrschte der im W. wohnhafte Stamm der Meder über die andern Jranier, bis Cyrus seinen Perserstamm an Stelle der Meder zum herrschenden machte, während derselbe vorher nur die schöne Sw.-Landschaft um das heutige Schiras inne gehabt hatte. Das somit (559 v. Chr.) gegründete a l t -persische Reich erweiterte sich (bis 525) über ganz Vorderasien und Ägypten, ward jedoch um 330 in seinem ganzen Umfang von Alexander dem Großen erobert, der sogar bis nach Turan und Indien vordrang. Alexander wollte ein neues Weltreich stiften, welches das Morgen- und Abendland umfassen und verbinden sollte; aber schon 323 starb er. Seine Feldherren stritten sich lange Zeit um die Herrschaft; zuletzt blieben nur ein paar von jenen Kämpfern auf dem Platze und teilten sich in das Reich. Iran wurde ein Teil des syrischen Staates der Seleukiden. Bald aber entstand hier (seit der Zeit um 250) das parthische Reich der Asarkiden, das vom Indus bis zum Euphrat reichte und selbst von den Römern gefürchtet ward. Der Perser Artaxerxes, Sassans Sohn, stiftete auf dm Trümmern des von ihm zerstörten Partherreiches das neupersische Reich. Die Dynastie der Sassaniden beherrschte es von 226 n. Chr. bis 642; dann wurde das besiegte Persien ein Teil des großen Reiches der Kalifen, hernach abwechselnd eine Beute der Mongolen (auch des mongolischen Tiinur um 1400) und der Turkmenen. Endlich gründete Ismael Sosi um 1500 das noch jetzt bestehende persische Reich. Aber auch dies wurde durch innere Un-

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 73

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Syrien und Palästina. 73 § 48. Syrien und Palästina. 1) Westlich vom Mittellaufe des Frat erhebt sich eine Kalk- und Kreideplatte, welche allmählich gegen 600—700m (2000'} steigt, dann aber steil gegen einen großen Erdspalt oder ein Längenthal abfällt. Man nennt es im allgemeinen das Ghör. Zwei Flüsse fließen in demselben, der Orontes, jetzt elasi, nach N., der Jordan nach S. Jenseits der Flüsse erhebt sich die Platte wieder und fällt dann zum Mittelmeere ab. Sowohl ihre östliche als ihre westliche Halste ist durch Zuflüsse zum Ghor oder zum Meer vielfach zerrissen; wie in Kalkgebirgen gewöhn- lich, giebt es zahlreiche Höhlen. Der Theil westlich von der Arabischen Wüste zerfällt in zwei Theile: den nördlichen, S yrien, und den südlichen, P alästina. —'In Syrien ist das Ghor breit und fruchtbar, seine Ränder aber nicht bloße Ab- sturzränder der beiden Plateaus, sondern mächtige Bergketten. Im Westen nämlich zieht sich bis gegen die Jssischen Pforten (§ 46) der Libanon (d.h. Weißes Gebirge). Die Einwohner benennen aber nur den südlichsten, höchsten Theil des Bergzuges so, der, etwa 4 Meilen breit, jäh nach der Spalte wie nach dem Mittelmeere abfällt und sich bis auf 3000™ (9400') erhebt. Das Gebirge ist stark bewohnt und mit Fleiß bebaut; schon aus der Schrift bekannt sind die Eedern des Libanon (jetzt auf einen Hain zusammengeschmolzen; zwölf Stämmen desselben schreibt man ein Alter von 3000 Jahren zu). Den östlichen Rand des Spaltes bildet der bei Weitem niedrigere Antillbanon. Nach O. verliert er sich in das eigentliche Plateau Syriens, das im So. in die großen Wüsten Arabiens unmerklich über- geht. Auch Syrien ist ebenso ein Land großer historischer Erin- nerungen, als einer elenden und kläglichen Gegenwart. Uralte Staaten erwähnt hier schon die heilige Schrift, und stets war das wichtige Land Zankapfel benachbarter Reiche, wie denn namentlich Aegypten von jeher nach diesem Besitze gestrebt hat. Nach Alexander wurde es Mittelpunkt der Monarchie der Seleuciden, dann nach einander Beute der Römer und Muha- medaner, denen es Europa in den Kreuzzügen vergeblich zu entreißen suchte. Noch immer bildet Syrien eine Provinz des türkischen Reiches, doch giebt es ziemlich zahlreiche christliche Ein- wohner. Wir zerlegen das Land zur näheren Betrachtung in seine natürlichen Theile und gehen dabei von W. nach O.

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 111

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Aegypten. Iii beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu- mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa- mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten- gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst- lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten, „dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt- sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen. Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso- stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam- metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach- folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter- jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben, das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per- fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?) Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier- ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen- schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig- leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ- mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 390

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
390 Viertes Buch. b) Der Regierungsbezirk Merseburg, §91. I.e. §92. 4. b., umfaßt außer einem kleinen Theile des Fürstenthums Halber- stadt (worin Falkenstein S. 359) und dem zum Herzogthum Magde- bürg gehörigen Saalkreise, nebst dem schon früher preußischen Theile der Grafschaft Mansfeld, lauter erst 1815 von Sachsen erworbene, im alten obersächsischen Kreise liegende Gebietsteile. «) Im altpreußischen Saalkreise: Halle, 50,000 G, an der hier getheilten Saale, niit den dicht anliegenden Städten Neu markt im N. und Glaucha im S. zu einer Gesammtstadt verbunden. Aenßer- lich hat dieselbe wenig Reize: enge krumme Straßen, ein von den Dämpfen der uralten, durch Arbeiter keltischen Stammes (Halloren) bearbeiteten Salzwerke und dem Staube der Braunkohle gefüllter Dunst- kreis fallen dem Fremden lästig. Auf dem Marktplatze das Erzbild Handels, der in Halle geboren ist. Ueberhaupt hat die Stadt auf dem geistigen Gebiete große Bedeutung; theils durch die 1694 gestiftete Universität, welche namentlich für protestantische Theologie immer wich- tig war, theils durch die aus kleinem Anfange erwachsenen Stiftungen des frommen Professor Angust Hermann Francke, gestorben 1727. Der/jspruch, welchen seine Stiftungen noch jetzt im Siegel führen „Unsere Hülfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat," war sein Wahlspruch und er hat Großes damit ausgerichtet. Außer dem eigentlichen Waisenhause, der ersten Stiftung Francke's, findet man hier ein Gymnasium (die sogenannte lateinische Hauptschule), eine Realschule, eine höhere Töchterschule, eine Vorbereitungsschule, Bürgerschule für Knaben und Mädchen, Armenschule desgleichen, im ganzen acht Schulen (zwischen 3 — 4000 im Unterricht), eine Missions- Anstalt, eine Bibelanstalt. Mit Recht weihte „Dem Gründer dieser Anstalt die dankbare Nachwelt" im inneren Hofe der Stiftungen ein Denkmal. — Bei Halle Giebichenstein mit dem Soolbade Witte- kind, die Saale einige Stunden abwärts Wettin (S. 358). Iv2 M. im N. der Stadt der weithin sichtbare Petersberg, 272™ (über 800'), mit einer byzantinischen Klosterkirche, die wieder hergestellt ist. ß) In sonst sächsischen Gebietstheilen und zwar in der Elbgegend: Festung Wittenberg, an? — 10,000 E., bis 1817 Universität. Au ihr lehrte Luther, und somit ist Wittenberg die Wiege der Reformation. Denkmal Luther's mit der Inschrift: „Isis Gottes Werk, so wirds bestehn, ists Menschenwerk, wirds untergehn;" in der Schloßkirche sein und Melanchthons Grab. Auch Melanchthon hat hier seit 1865 ein Standbild. Von Wittenberg die Elbe aufwärts die Festung Torgau am linken Ufer, 10,000 E. In der Nähe, auf der Höhe von Süptitz, Sieg Friedrichs des Großen 1760. Noch weiter die Elbe hinauf das Städtchen Mühlberg. Sieg Karls V. 1547 über den Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen An der Saale, Elster und Unstrut: die Hauptstadt des Regierungsbezirks, Merseburg an der Saale, 15,000 E.; dami Weißenfels an der Saale (S. 358), 15,000 E.; und Naumburg an der Saale, 15,000 E., mit lebhaftem Handel. Die Dome in Merse- bürg und Naumburg deuten auf frühere Bischofssitze. Au der Saale liegt oberhalb Naumburg die berühmte Landesschule Pforta (früher das Kloster „Maria zur Pforten") und unweit davon das Soolbad Kösen in sehr anmuthiger Gegend (Rudelsburg, Kösener Pforte S. 358). An

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 62

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
62 Zweites Buch. "buftenbften Blumen; sonst ist er grau und kahl. Das Klima im Wiuter etwa dem Winter im mittleren Deutschland gleich; im Sommer wird das versengte Land ein wahrer Glühofen. Als Ausnahmen, ja, oft als völlige Gegensätze zu dieser Schilderung muß man immer die Terrassenlandschaften jener Randgebirge und jene Mulden im Gedächtniß behalten. Iran war in der Geschichte hintereinander der Mittel- Punkt großer Despotenreiche, die oft noch Turan, ja ganz Vorder-Asien umfaßten. Gestiftet wurden sie alle von kräftigen Bergvölkern ans den Randgebirgen. Jenes schon bei Turan erwähnte Zendvolk entfaltete im Alterthum seine Hauptmacht gerade in Iran. Zuerst herrschte der im W. wohnhafte Stamm der Med er über die anderen Jranier, bis Cyrns (oder Koresch) seinen Perser-Stamm an Stelle der Meder zum herrschenden machte, während derselbe vorher nur die schöne Sw.- Landschaft um das heutige Schirls inne gehabt hatte. Das somit (559 v. Chr.) gegründete Alt- Persische Reich erweiterte sich (bis 525) über ganz Vorder- Asien und Aegypten, ward jedoch um 330 in seinem ganzen Umfang von Alexander dem Großen erobert, der sogar bis nach Turan und Indien vordrang. Alexander wollte ein neues ungeheures Weltreich stiften, welches das Morgen- und Abendland umfassen und verbinden sollte; aber schon 323 starb er. Da stritten sich seine Feldherren lange Zeit um die Herrschaft; zuletzt blieben nur ein paar von jenen Kämpfern auf dem Platze und theilten sich in das Reich. Iran wurde ein Theil des Syrischen Staates der Seleuciden. Bald aber entstand hier (seit der Zeit um 250) das Par- thische Reich der Arsaciden, das vom Indus bis zum Euphrat reichte und selbst von den Römern gefürchtet ward. Der Perser Artaxerxes, Sassan's Sohn, stiftete auf den Trümmern des von ihm zerstörten Partherreiches das Mittel- Persische Reich und die Dynastie der Sassaniden. Von 226 n. Chr. bis 650 herrschte dieselbe; dann wurde das besiegte Persien ein Theil des großen Reiches der Kalisen, her- nach abwechselnd eine Beute des mongolischen Tamerlan um 1400 und der Tnrkmanen. Endlich gründete Jsmael Sosi um 1500 das noch jetzt bestehende Neu-Persische Reich. Aber auch dies wurde durch innere Unruhen^ und Kämpfe nach außen hin geschwächt. Die ganze östliche Hälfte ist jetzt in den Besitz der Afghanen und Beludschen

9. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 58

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
58 Klöstern die schrecklichsten Greuel verübt wurden. Dem Papste waren sie indessen immer sehr willkommene Leute, weil sie durch keine Familienbande an den Staat gefesselt waren, und daher ganz zu seiner Verfügung standen. Vorzüglich erge- den waren ihm die sogenannten Bettelorden, d. l. diejenigen Mönche, welche außer dem Gelübde der Keuschheit auch noch das der Armuth und des unbedingten Gehorsams lei- steten: die Franziskaner (gestiftet von dem h. Franziskus geb. 1200) und die Dominikaner (von Dominikus 1170 . —1221). Diese Letzteren bildeten das eigentliche streitbare Heer der Päpste, durch welches sie die Ketzer auf eine schreckliche Weise verfolgten. Den Dominikanern war die sogenannte Inquisition, ein Ketzergericht anvertraut, wel- ches Diejenigen schon vor sich forderte, welche auch nur in einem verbotenen Buche gelesen hatten, durch die fürchter- lichsten Martern sie zu jedem beliebigen Geständnisse brachte und dann auf die grausamste Weise hinrichtete. In Spa- nien sollen allein 31000 Menschen durch dieses Gericht ver- brannt worden sein. Zu den von den Päpsten verbotenen Büchern gehörte aber auch die Bibel. Arme Leute waren damals freilich gar nicht einmal im Stande, sich eine Bibel anzuschaffen, denn die kostete wohl 360 Gulden; wenn aber nun Einer mit vielen Kosten eine solche erlangt hatte, so durfte er bei Todesstrafe nicht darin lesen. Und warum nicht? Damit die Leute in der tiefsten Unwissenheit erhalten würden und nicht merkten, daß die Päpste wider Gottes Wort redeten und thaten. Und die Finsterniß wurde denn auch über alle Beschreibung groß. Die Geistlichen konnten selten lesen, viel weniger predigen. Ihr Geschäft in dev Kirche war, daß sie unter unverstandenen lateinischen Gebeten, vielem Bekreu- zen und Kniebeugen vorgeblich den Leib Christi für Leben- dige und Todte opferten (vergl. Hebr. 10, 12 — 11.), was man die Messe nannte. Das Volk zählte dann an dem Rosenkränze, einer Schnur von Kügelchen, die Hunderte von Vater-Unsern ab, die es sprach, rief nicht Christum, sondern die Jungfrau Maria und alle Heiligen, deren Zahl die Päpste täglich vermehrten, in schwärmerischer Andacht an; und schätzte sich selig, wenn es recht viele Reliquien be- kommen konnte, unter denen man z. B. selbst eine Sprosse von der Leiter, die Jakob im Traume gesehen hatte, und einen Strahl von dem Sterne der Weisen aus dem Mor- geulande vorzuweisen sich nicht scheute. Seine Sünden

10. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 254

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
254 Pus, welche er diesem entführt hatte. Er war es, der Jo- hannes enthaupten ließ; er bekam aber seinen Lohn dafür, denn auch er wurde von den Römern abgesetzt und verwie- sen im Jahre 39 n. Chr. G. 4) Philippus, auch der Vierfürst genannt, der beste von Herodes Söhnen, welcher den nördlichen Theil des Landes jenseit deö Jordan tune hatte und nach einer milden Regierung 39 Jahre n. Chr. G. starb. Die letzte Gemahlin Herodes des Großen war Martamne, eine treffliche Frau, welche er aber sammt den mit ihr erzeugten beiden Söhnen Arist ob ul und Aleran- der hinrichten ließ. Aristobul hatte 3 Kinder hinterlaffen, 1) die obengenannte Herodias, welche schamloser Weise zwei Stiefbrüder ihres Vaters nach einander heirathete; 8) Herodes, der nicht weiter bekannt ist; 3) Hero- des Agrippa I., der König über das ganze jüdische Reich wurde, die Christen blutig verfolgte, aber auch in einem plötzlichen Tode seinen Lohn dafür bekam. (Ap. Gesch. 12.) Dessen Sohn, der letzte Nachkomme des Herodes, Hero- des Agrippa Ii., wurde König über die Länder des Vierfürsten Philippus und erlebte die Zerstörung Jerusa- lems. Er war es, welchem Paulus (Ap. Gefch. 26.) das Wort Christi bezeugte, aber vergeblich, denn wenn er gleich sagte, es fehle nicht Viel, so überrede er ihn, daß er ein Christ würde, so fehlte doch noch Viel daran, denn er wurde es nie, und starb, wie die meisten seiner gottlosen Vorfah- ren, in Sünden. Xi. Sprachübungen. Der einfache Satz. Der einfache Satz besteht aus einem Subjekt (Selbstand) und einem Prädikat (Aussage). Gott lenkt. Menschen denken. Friede ernährt. Unfriede verzehrt. Die Sonne glänzt. Die Sterne flimmern. Der Hund bellt. Die Nachtigall singt. Der Fisch schwimmt. Die Rose duftet. Gott ist heilig. Christen sind fromm. Beten ist löblich. Fluchen ist schändlich. Moses war ein Gesetzge- der. David war ein König. Jerusalem ist eine Stadl. Die
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