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1. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 137

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Der völlige Untergang der griechischen Freiheit. 137 Olympiaden- jahr. Jahr vor Chr. Politische Geschichte. j Kunst und Literatur. Сххх1у, 2. 243. Korinth und Megara mit dem achäischen Bunde ver- Kallimachosv), Lykophronw), einigt78). Apollonios1), Eratosthenesy)- Cxxxiy, 3. 242. Unglücklicher Versuch des Spartanerkönigs Agis Iv., ' ■ . die Lykurgische Verfassung wieder herzustellen79 * * * *). 78) Pol. Ii, 43. Flut. Ar. 16 — 24. In Akrokorinth lag eine makedonische Besatzung, durch welche Antigonos den ganzen Pelo- poiyies beherrschte, s. Flut. a. a. 0. 16. vgl. Paus. Vii, 7, 3. Aratos •eroberte Akrokorinth und führte die somit befreite Stadt dem Bunde zu. Seitdem war Aratos, der in diesem Jahre zum zweiten Male Strateg war, bis zu seinem Tode der eigentliche Leiter des Bundes, s. Pol. a. a. 0.: peeydxr\v de ngoxonrjv Ttovx\Gag xrjg imßoxrjg Iv oxiycrj Xqovq) Xoen'ov rjdrj deexixec ngogxaxwv /utv той xwv Ayaiwv e&vovg, Flut. a. a. 0. 24: war ¿nel perj хат Iveauxov li-rjv, nag ¿viuvtov algeigflac Gxgaxrjybv avxov, едуы de xal yvatfxij dea navxog agyeev. Auch Trözen und Epidauros schlossen sich in dieser Zeit dem Bunde an, s. Flut, ebend. Faus. Ii, 8, 4. Vii, 7, 1. 79) Der Verfall Spartas, welcher mit dem peloponnesischen Kriege beginnt und besonders durch das Eindringen grosser Geld- Hexametern verfasste. Ausserdem schrieb er noch mancherlei Ande- res, Suid. s. v. Macrob. Sat. V, 20. Vit. y (oepbdga noxvygafi- /uarog avrig). Sein Hauptwerk wurde ins Lateinische übersetzt von Cicero, de nat. d. H, 41, Caesar Germanicus und Festus Avienus, und stand trotz seiner gelehrten Eintönigkeit, Quint. X, 1, 55, bei den Römern in hohem Ansehen, Cic. de orat. I, 16. de rep. I, 14. Ovid. Amor. I, 15, 16: Cum sole et luna semper Aratus erit. v) Kallimachos aus dem Geschlechte der Battiaden zu Kyrene, •Schüler des Grammatikers Hermokrates, dann Vorsteher einer Schule zu Alexandreia und hierauf von Ptolemäos Philadelphos an das dor- tige Museum und die Bibliothek berufen, deren Vorstand er zuletzt wurde, Suid. s. v. Ilegl xoj/u. Viii, 20 f. Bergk, Proll. Aristoph., lebte um 260 — 230. Gelehrter, Dichter und Kritiker, soll er 800 Schriften verfasst haben, Suid. s. v. Wir besitzen von ihm 6 Hymnen und 60 Epigramme, von seinen übrigen Schriften haben sich nur Bruchstücke erhalten. Besonders wurden seine Elegieen geschätzt, Quint. X, 1, 58 (princeps elegiae), daher auch nachge- bildet von römischen Dichtern wie Ovidius, Propertius (vgl. Eleg. Iii, 1) und Catullus (Lxvi, de coma Berenices), wie auch sein Schmähgedicht ‘Tßtg auf den Apollonius von Rhodos das Vorbild zu dem gleichnamigen Gedicht des Ovidius war. Dann sind zu nennen seine aexea, eine überaus gelehrte Mythensammlung in 4 Büchern, und seine nivaxeg, in denen er den gesammten Bestand der grie- chischen Literatur nach Fächern verzeichnete und Begründer der griechischen Literaturgeschichte wurde. Suid. s. v. Auch als Lehrer hat er bedeutend gewirkt, Eratosthenes, Aristophanes u. A. waren seine Schüler (Kaxxe/uäyeeoe). Es heisst von ihm, Ovid. Amor. I, 15, 14: Battiades semper toto cantabitur orbe; | quamvis ingenio non valet, arte valet. w) Lykophron aus Challds auf Euböa, Dichter und Grammati- ker , war von Ptolemäos Philadelphos an der Bibliothek von Alexan- üreia angestellt, um die Werke der Komiker zu ordnen, Vit. a, Westerm. Vitt. min. p. 142. Suid. s. v. liege xcofi. Viii, 19 f. Bergk, Proll. Aristoph., und ward zu dem Siebengestirn (Ilxecdg) von Dich- tern der alexandrinischen Zeit gerechnet. Von seinen Schriften hat sich nur sein episches Gedicht Axe^avdga (irrthümlieh Kaggavdga Fcter, griech. Zeittafeln. 4. Aufl. summen in und nach demselben gefördert wurde, s. S. 85. Anm. 152, und welcher bald darauf eine weitere Nahrung durch die Rhetra des Epitadeus erhielt, s. S. 20. Anm. 20, zeigte sich besonders darin, dass der Grundbesitz sich immer mehr in den Händen einer kleinen Minderzahl vereinigte und die Zahl der Vollbürger immer mehr zusammenschmolz, s. Flut. Ages. 5: xayv xrjg eirnogiag elg oxiyovg avggueeorig nevea xrjv noxev xaxegyev avsxev&egiav xal xwv xaxuiv dayoxiav tmcpegovoa — anexectp&rjgav emaxoaeeov ov nxeioveg Znagxeaxae xal xovxcov cgcog exaxov paar oi yfjv xexxrjfxevoe xal xxrjgov, vgl. S. 90. Anm. 167. Agis eröffnete daher seine reformatorische Thätigkeit mit einem Gesetz, durch welches die Schulden erlassen wurden, und diesem folgte ein zweites Gesetz, welches bestimmte, dass eine neue Ackervertheilung vorgenommen und das ganze Gebiet in 4500 Loose für die Spartiaten und in betitelt) erhalten, Suid. s. v.: xb axoxeivov noirjpa. Alle übrigen Schriften, namentlich auch seine 20 Tragödien, Suid. s. v., sind verloren gegangen. x) Apollonios aus Alexandreia lebte um 250 —190, verliess aber seine Vaterstadt, als er mit der Vorlesung seines Epos Agyo- vavxtxä, angeblich in Folge der Missgunst und Schmähsucht ande- rer Dichter, durchfiel, Vit. a, ß’, Westerm. Vitt. min. p. 50. 51. Bei dieser Gelegenheit auch mit Kallimachos verfeindet, griff er denselben in einem Epigramm an, Antliol. Gr. Iac. T. Iii, p. 67, worauf dieser mit dem Ibis antwortete. Dann ging er nach Rhodos, eröffnete dort eine Redeschule und erwarb sich durch Vorlesung seiner Gedichte solchen Beifall, dass er das Bürgerrecht erhielt und daher auch den Zunamen 6 \Podeog, Vit. a, ß’. Später ward er nach Alexandreia zurückberufen an das Museum und wurde Ober- bibliothekar an der dortigen Bibliothek. Ausser seinem gelehrten Epos Agyovavxexd und dem genannten Epigramm hat sich von seinen Schriften nichts erhalten. y) Eratosthenes, geboren zu Kyrene im Jahre 276, wurde gebildet zu Athen, dann durch Ptolemäos Euergetes zum Vorsteher der alexandrinischen Bibliothek befördert, Suid. s. v. Itegl xwu. Viii, 21. Bergk, Proll. Aristoph., und starb im Jahre 196 oder 194 angeblich freiwillig den Hungertod, Suid. s. v. lucian. Macrob. 27. Man nannte ihn Brjxa, weil er in jeder Art vod Gelehrsamkeit den zweiten Rang einnahm, Suid. Er selbst soll sich zuerst tpexoxoyog genannt haben, Suet. de Grammatt. 10. Sein grosses Werk, Feco- ygaepixä (yeooygaepoh/ueva oder yecoygacpia), erhob die Geographie zur Wissenschaft, ist aber bis auf Anführungen bei Strabo verloren gegangen. Ausserdem erstreckten sich seine Schriften auf das Gebiet der Philosophie, Chronologie, Geschichte, Literaturgeschichte, Mathematik, Astronomie und Grammatik. Erhalten hat sieb von ihm nur ein Epigramm auf die Verdoppelung des Würfels, Anthol. Graec. Iac. I, P. 2. p. 315, und ein Brief an König Ptolemäos über dieses Problem, Fratosth. Bernhardt), p. 175 f. Die unter seinem Namen auf uns gekommenen Kaxaaxegegfxoi, ein Verzeichniss von Gestirnen, ist viel späteren Ursprungs. 18

2. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 9

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
X—1104 v. Chr. Vorgeschichtliches Zeitalter. 9 logie der berühmtesten Königsgeschlechter in Argos. Athen. Theben. Abas. i Pandion. I 1 Akrisios, Prötos9). i 1 Erechtheus. i Kadmos. i 1 Danae = Zeus. 1 Kreusa = Xuthos, Kekrops Ii. I Polydoros. 1 1 Perseus14). Ion 11 * 13), 1 Pandion Ii. 1 Labdakos. 1 1 Diod. Iii, 67. V, 57. Plin. N. N. Vii, 56. Nygin. fab. 277. Dass die griechische Buchstabenschrift mit der phönikischen verwandt ist, geht aus den Namen und den ursprünglichen Formen der phöniki- schen und griechischen Buchstaben deutlich hervor.] 9) Akrisios und Prötos führten Krieg mit einander; Prötos wird von seinem Bruder vertrieben, setzt sich aber in Tiryns fest und behauptet sich daselbst, während Akrisios in Argos bleibt, s. Paus. Ii, 16, 2. Apollod. Ii, 2, 1. Strab. p. 372 u. 373. Vgl. Nom. N. Vi, 152 — 210. Von den Mauern, mit welchen der Sage nach Tiryns von den Kyklopen umgehen wurde, s. Apollod. Ii, 2, 2. Paus. Ii, 16, 2, sind noch jetzt bedeutende Ueberreste —1 eins der merkwürdigsten Denkmäler der sogenannten kyklopischen Bauart — erhalten. 10) Eine Hauptstelle über die Schicksale und Wanderungen der drei Brüder ist die schon angeführte Stelle des Strabo (p. 383): (paal 6k Aevxaxicovog fj.lv 'Exxrjva eivui, tovtov 6k negl ttjv <f>\Nccv tcov fiixai'v ürjveiov xal Aoconoü Ivvc-gtevovtci tio ngs- Gßvzktcg tcov nac6cov naga6ovvai ttjv i'gyrjv, tovs <f axxovg E^co 6ianiu\pai tjjtrjaovtag i6gvgiv exugtov avtco’ cov Awgog fikv tovs nsgl Ilagvaggdv Acogiiag Gvvoixigag xavixmev Incavvfiovg avtov, Sovd-og 6k ttjv 'Ege/xhicog &vyatega yrjfiug dixige ttjv Tetoci- ■nok.iv ttjs Attixtjs, Oivdrjv , Maga&cova, Ilgoßaxiv&ov xal Tgi- xogvdov. Unter dem Namen der Aeolier wurde später der grössere Theil aller Hellenen zusammengefasst, s. Strab. p. 333: navteg yag ol ¿Xtog ’ig&fiov nxrjv Alrjvaiojv xal Msyaoicov xal rwv nsgl tov Itagvaggov Acogieiov xal vvv eti Aioxezs xaxovvrai, daher dem Aeolos auch eine besonders reiche Nachkommenschaft bei- gelegt wird. Nach der Anm. 7 angeführten Stelle hatte er 5 Söhne, Kretheus, Athamas, Sisyphos, Salmoneus, Perieres, nach Apollod. 1, 7, 4 hatte er 7 Söhne (ausser den genannten noch Deion und Magnes) und 5 Töchter, nach Anderen war die Zahl noch grösser, und von diesen Söhnen und Töchtern wurden die alten Herrscher- geschlechter in zahlreichen Städten und Ländern abgeleitet, so von Sisyphos (über welchen s. Nom. Ii. Vi, 152 ff. Od. Xi, 593 ff. Paus. H, 1. 2) die in Korinth, von Athamas die in dem Orchomenos der Minyer, von Kretheus die in Iolkos, von demselben sollten auch Neleus und Nestor in Pylos abstammen u. s. w. 11) Ueher die Dorier s. die Hauptstelle Nerod. I‘, 56: Acogixov yivog — noxvnxdvrjtov xciqtu' Inl fikv yag Aevxaxicovog ßagixiog oixee yfjv ttjv <Pd-trjtiv inl 6k Acogov tov "Exxrjvog ttjv vno Ttjv ’Oagav te xal tov Ovxvfinov /coqtjv, xaxeo/udvrjv 6k Pgttaifjtiv ’ ¿x 6k ttjs 'Iotiairjti6os dbg ¿'¿javeotrj vno Ka6fiei(ov, oixee Iv Iiiv6o) Maxs6vöv xuxe6/xevov' Iv&evtev 6e avtig ig ttjv Aqvo- n(6a fierdßtj xal ix tijg Aqvoni6og ovtcos ig Ilexonovvrjgov Ixd-ov Acoqlxov ixxrjo-rj. Ueber die ersten Sitze der Dorier in Hestiäotis vgl. noch Diod. Iv, 37. 67. Strab. p. 437. 475. 476. Peter, griech. Zeittafeln. 4. Aufl. 12) s. die Anm. 10 angeführte Stelle des Strabo (p. 383), welche über die Söhne des Xuthos so fortfährt: tcüv 6e tovtov nat6cov Ayaiog fikv tpovov axovgiov nqa'$ug sipvysv Elg Aax.e6aifiova xal Ayaiovg Toiig Ixel xxrjd-rjvai naqegx.evagev, Noov 6k tovs ftet Eufioxnov voxrjgag Qqäxag ovtcos rjv6oxifirjgev, cogt inetqeipav avtcn ttjv noxiteiav Axhjvacoi. о 6k ngcotov fikv Elg ткттадад cpvxag 6ietxe t6 nxijs-og, eita Elg тйттадад ßiovg. — оътса 6e noxvav6grjgai ttjv ycogav tote gwüuegev , cogte xal dnoixtav tcov Icnvcov Egteixav Elg Ilexonovvrjgov A&rjvaloi xal ttjv ycogav rjv xutegyov incbvvfiov euvtcov inoiijgav Icoviav ¿vt Aiyiaxov xxrjs-Eigav, ос te av6ges avti Alyiaxmv Ncoves ngogrjyogev&rjgav Elg 6(66exci noxeig fiegiaixevtes. Vgl. Paus. Vii, 1, 2 (nach welcher Stelle Achäos wieder nach Thessalien zurückging). Nerod. Vh, 94. Euripid. Ion. v. 59 ff. (wonach Ion der Sohn des Apollo und der Kreusa, aber von Xuthos adoptirt ist.) [Achäos galt aber zugleich für einen Pelasger, s. Einleitung Anm. 10. vgl. auch Paus. a. a. 0., wo die Söhne des Achäos, Archandros und Architeles, in der Zeit des Danaos aus Thessalien nach Argos kommen; aber selbst die Ionier gelten dem Herodot für Pelasger, s. I, 56. Vh, 94. Ein Beweis, wie die Genealogie, welche die Ionier und Achäer mit dem hellenischen Stamme verband, keineswegs volle und allgemeine Anerkennung gefunden hatte.] 13) Ion (welcher nach Conon. Narrat. 27 auch zum König von Attika gemacht wurde) gilt für den Stifter der 4 athenischen Stämme (cpvxai), s. Nerod. V, 66: Tetgacpvxovg Isvrag ’Ao-Tjvaiovg 6exci<pv- Xovg (o Kxeig&evtjs) tnocrjge, tcov "Icovog nai6cov Eexeovtos xal Alyixogeog xal Адуабесо xal "Onxrjtog anaxxa£ag тад incovvpu'ag. Vgl. Euripid. Ion. v. 1579 ff. Pollux Viii, 109. Plut. Solon. 23. Die Namen der 4 Stämme: Гехкогтед (andere Lesarten: Tex£ovtes, Te6eovtes) , сопхт]т£д, Alyixogeig, 'Адуабесд. 14) s. Apollod. H, 4, 1 — 5. Paus. Ii, 16. Schol. Apollon. Iv, 1091. Perseus kehrte, nachdem er den Nachstellungen seines Gross- vaters , der in Folge eines Orakelspruchs von ihm getödtet zu wer- den fürchtete, entgangen war und in der Fremde wunderbare Thaten verrichtet hatte (Haupt der Medusa, Andromeda), nach Argos zurück, suchte seinen Grossvater, der vor ihm nach Pelasgiotis entwichen war, dort auf, tödtete ihn unvorsätzlich durch einen Diskoswurf, und ver- tauschte dann, nach dem Peloponnes zurückgekehrt, Argos, das ihm durch den Tod seines Grossvaters verleidet worden, mit dem Gebiet von Tiryns, dem Antheile des Enkels des Prötos, Megapen- thes, haute sich aber daselbst eine neue Stadt und Burg Mykenae. Von beiden sind noch jetzt merkwürdige Ueberreste vorhanden, von der Burg das Thor mit zwei darüber in Relief dargestellten Löwen, von der Stadt neben andern weniger bedeutenden Trümmern das sog. Schatzhaus des Atreus. Vgl. hierüber Paus. a. a. 0. §. 4 und 5. 2

3. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 37

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das Zeitalter der inneren Entwickelung des Hellenenthums. 37 > Olympiaden- Jahr Politische Geschichte. jahr. vor Chr. Dorier. Athen. Kolonieen. Lxiv, 4. 521. j Tod des Kambyses; Pseudo - Smerdis ; Dareios, Sohn des Hystaspes91). Lxyi, 2. 515. Zug des Dareios gegen die Skythen 9'2). Lxyi, 3. 514. Hipparchs Ermordung93). Lxyh, 3. 510. Kleomenes und Demaratos, Könige von Sparta94). Hippias gestürzt95). Lxyh, 4. 509. 1 Fortbildung der Solonischen Verfassung durch Klei- sthenes96). 91) S. Anm. 89. 92) Die Zeit des skythischen Zugs (Serod. Iy, 1 —144) ist n:nicht mit Sicherheit zu hestimmen. Dass er vor 514 unternommen rr wurde, ist aus Thuc. Yi, 59 vgl. mit Serod. Iy, 138 zu folgern. 1!Früher als 515 kann er nicht wohl stattgefunden haben, da Dareios cfbis dahin mit der Unterwerfung der aufrührerischen Satrapen und Tprovinzen beschäftigt war, namentlich des Orötes, der Meder und b der Babylonier. Dareios liess bei seiner Rückkehr den Megabazos [i in Thracien zurück, um dasselbe zu unterwerfen, s. Serod. Iv, 143. 7 V, 1. 2. 15. Des Histäos Verdienst um Dareios, elend. Iv, 130 — i 139, und seine Belohnung, elend. V, 11. 93) Obgleich Hipparch nicht der Tyrann, sondern nur dessen I Bruder • war und seine Ermordung daher nicht die Befreiung von L Athen, sondern vielmehr zunächst nur einen härtem Druck der T Tyrannenherrschaft zur Folge hatte (s. die Anm. 99 angeführten 8 Stellen), so lebten doch die Mörder desselben, Harmodios und Ari- ra stogeiton, als die Befreier Athens in dem Bewusstsein der Athener ¡ und wurden als solche gepriesen. So in dem berühmten Skolion f bei Athen. Xv. p. 695: Sv [ivqxov xxudl x6 £i(pog (poqrjgw, | u wgtibq Aqiiosioq x Aqigxoyecxwv, \ oxe xov xvquvvov xxuvexrjv, | i loovd/uovg x A&rivag ¿7ioirjgccxr]v, x. x. X. 94) Dass die oben genannten Könige, die Nachfolger des S. Anaxandridas und Ariston, in diesem Jahre Könige waren, geht I) daraus hervor, dass beide an dem Zuge zur Befreiung von Athen T Theil nahmen, s. Serod. V, 64. Paus. Iii, 7, 7. [Nach Serod. Vi, 108 vgl. mit Thuc. Iii, 68 ist es wahrscheinlich, dass Kleomenes schon im Jahre 519 König war, vgl Serod. Iii, 148.] 95) Die Alkmäoniden brachten zuerst eine Heeresmacht zusam- h : men und zogen gegen die Peisistratiden, wurden aber bei Leipsy- b drion geschlagen, Serod. V, 62; sodann wurden die Spartaner durch f> die immer wiederholten Mahnungen des delphischen Orakels, dessen U Unterstützung die Alkmäoniden durch den Wiederaufbau des del- q phischen Tempels gewonnen hatten (welcher im Jahre 548 abge- d brannt war, Paus. X, 5, 5. Serod. I, 50. H, 180), bewogen, die V Vertreibung der Peisistratiden auf sich zu nehmen; sie schickten tb der Phokäer in Elea, Elegieen, Jamben und ein Lehrgedicht. Als ü Naturforscher und Philosoph bekämpft er den Götter - und Sagen- g glauben des Homer und Hesiod, Ihog. Laert. Ix, 18. Karsten Xen. daher erst den Anchimolios, welcher jedoch geschlagen wurde, dann den König Kleomenes gegen sie; Hippias zog sich auf die Akro- polis zurück, schloss dann mit Kleomenes einen Vertrag, als seine Söhne in dessen Gewalt gerathen waren, und begab sich nach Sigeion. S. die Anm. 90 angeführten Stellen, vgl. Serod. Vi, 123. Aristoph. Lysistr. 1129 flg., und über Sigeion, welches Peisistratos sich unterworfen hatte, Serod. V, 94. 96) Kleisthenes gehörte zum Geschlechte der Alkmäoniden und war ein Enkel des gleichnamigen Tyrannen von Sikyon, Serod. Vi, 131. Er war vorzugsweise für die Vertreibung der Peisistratiden thätig gewesen, elend. V, 66, gerieth aber nach seiner Rückkehr nach Athen mit einem andern Eupatriden, der aber nicht vom Geschlecht der Alkmäoniden war, Isagoras, in Streit, ergriff, weil er in Gefahr war seinem Gegner zu unterliegen (so wenigstens Herodot), die Partei des Volks und schritt zu seinen überaus wich- tigen und einflussreichen Reformen, deren Hauptgrundlagen in fol- genden Stellen enthalten sind. Serod. V, 66: /uexce Je xsxocupvlouq lovxcig Afxr\vuiovg dsxucpvxovg ¿Ttoirjoe, xwvawvog rcaiswv, Texk- ovxog xul Aiyixoosog xul 'Aqyudew xul aonxr\xog utiaxxu'^ag xdg ¿ncovvfxiug, ¿ntywqiwv ct sxtqcov rjqo'mv ¿ncovv/xiag igevqwv 7r«pf£ Aluvxog' xovxov Je «re ugxvyeixovu xul Gv[i/liu%ov £etvov iovxu Tiqogsxtexo, vgl. elend. 98, ferner Aristot. Pol. Vi, 2, 11: Sxl Je xul xocuvxu xuruaxevüg/auxu /Qrigi/au nqog xrjv drjfxo- xquxcuv xrjv xoiuixt]v, olq Kxtco&evrjq xs As^vt]atv ¿/orjoaxo ßovxöfisvog aigfjßui xrjv Srifioxquxiav —' (pvxai xe yctq erepat noerjxsat, Tixsiovg xul (fquxqiai xul xu xwv isicov isqdiv awux- xeov elg oxcyu xul xoivu xul nuvxa Goepigx^ov, bntog uv oxi /uüxißxu uvufxexxxtbai nuvxsg uxxrjxoig, ul 6k Gvvri&eiac diufev- X&Ügiv ul tiqoxsqov, und elend. Iii, 1, 10: noxxovg yttq iepvxk- xevgs {Kxsig&svrig) j-kvovg xul dovlovg ¡usxoixovg. D. h. er besei- tigte die alten 4 Phylen, vermöge deren immer noch ein Theil der Bürger von der Ausübung der Bürgerrechte ausgeschlossen war und richtete 10 ganz neue Phylen ein, in welche er nicht nur jene Bürger, sondern auch Fremde und Metöken (auch Sklaven ? Aristot. a. a. 0.) aufnahm. Die Namen der Phylen: Erechtheis, Aegeis, rei. fr. 1. 5. 7. Bergli, fr. 1, v. 22. (nxug/uuxa xwv 7tqoxìqwv). und lehrt, dass Gott die Einheit des Alls sei, Arist. Metaph. I, 5, Siog. laert. Ix, 19. Cìc. Acad. Iv, 37, 118.

4. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 117

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Der völlige Untergang der griechischen Freiheit. 117 Erster Abschnitt. 336 bis 323 v. Chr. Gründung der makedonisch-persischen Weltmonarchie durch Alexandros den Grossen. Olympiaden- Jahr Politische Geschichte. ♦ Kunst und Literatur. jahr. vor Chr. ' Cxi, 1. 336. Philipp ermordet* 1). Alexandros folgt2). Die Redner Demadesa), Deinarchosb). Alexandros unterdrückt die in Griechenland auf die Nach- Der Philosoph Aristo- richt von dem Tode seines Vaters entstehende Bewegung teles0). 1) Diod. Xyi, 91 — 94. Iustin. Ix, 6. Flut. Alex. 10. Er war 46 J. alt, Faus. Viii, 7, 4, (47. J. nach lustin. Ix, 8), und hatte 24 J. regiert, Diod. das. 95. Er wurde von einem Hauptmann der Leibwache, Pausanias, ermordet, dem er Genugthuung für eine ihm von Attalos zugefügte Beleidigung versagt hatte, vergl. Arist. Fol. V, 8, 10. Die Ermordung geschah indess nicht ohne Mitwissen und Mitschuld Anderer, Flut. a. a. 0.; insbesondere wird Olympias als Anstifterin bezeichnet, Iustin. Ix, 7, aber auch Alexandros blieb nicht unberührt von dem Verdachte, Flut. a. a. 0. Iustin. a. a. 0.; Alexandros selbst beschuldigte den Perserkönig der Anstiftung, Arr. Ii, 14, 5. a) Demades aus Athen, von niederer Herkunft, Suid. s. v., Tod- feind des Demosthenes, Flut. Dem. 28, wirkte nach seiner Gefangen- nehmung hei Chäroneia von makedonischem Golde bestochen für Phi- lipp, Diod. Xvi, 87. Gell. Xi, 9. Sext. Emp. I, 13. p. 281, stand I in Gunst bei Alexandros, dessen Rache er in Gemeinschaft mit Pho- kion von seiner Vaterstadt abwandte, Flut. Dem. 23. Diod. Xvh, 15. Von der über ihn verhängten Strafe der Ehrlosigkeit entban- den ihn die Athener, um ihn zu Antipatros zu schicken mit der Bitte, die makedonische Besatzung aus Munychia zurückzuziehn, Flut. Fhoc. 30. Später von diesem verräterischer Umtriebe gegen ihn hezüchtigt, ward er festgenommen und hingerichtet (319 oder 318) Diod. Xviii, 48. Faus. Vii, 10. Bestechlich, ausschweifend und verschwenderisch, Flut. Fhoc. 1. 20. 30. Suid. s. v., war er doch ein geborener und witziger Stegreifredner, Flut. Dem. 8. 10. Cie. Or. 26. Von ihm hat sich keine Rede erhalten, auch die Aechtheit eines ihm zugeschriebenen Bruchstückes (u7r«p rrjs Scossxaeriag) wird bezwei- felt, vgl. Cic. Brut. 9. Quint. Ii, 17, 12. b) Deinarchos, geboren zu Korinth um 361, Dionys. Din. 4, kam frühzeitig nach Athen, wo er mit Theophrastos und Demetrios Phalereus in nahe Verbindung trat, a. a. 0. 2, und sich als Fremder besonders durch gerichtliche Reden, die er für andere schrieb, Ruhm erwarb, a. a. 0. Als Anhänger der Makedonier, a. a.o. sprach er im Harpalischen Processe. Nach Athens Befreiung durch Demetrios Poliorketes ging er in die Verbannung nach Chalkis auf Euböa, Dion. a. a. 0. 3. Vit. ß. Westerm. p. 321, aus der er erst im J. 292 zurückkehrte. Als Greis sprach er zum ersten Male vor Gericht 2) Flut. Alex. 11: naqtxaßf — ttjv ßaotxttav, ipftovovg це- yaxovg xal chivä fiiarj xal xevsvvovg 7iavta%o&tv eyovdav. Ueber die äusseren ihm drohenden Gefahren s. Anm. 3 und 4; im Innern war er durch die Partei der Kleopatra, der Gemahlin Philipps, die er nach Verstossung der Olympias geheiratet hatte, und ihres Oheims Attalos bedroht, welcher von Philipp im J. 336 bereits nach Asien vorausgeschickt worden war, Diod. Xvi, 91. Xvii, 2. Alexandros liess daher den Attalos tödten, Diod. Xvii, 2. 5; aus- serdem aber wurden auch mehrere Glieder der königlichen Familie (z. Th. nur als Opfer des Hasses und der Grausamkeit der Olympias) hingerichtet, Faus. Viii, 7, 5. Iustin. Ix, 7. Aelian. V. Н. Xiii, gegen einen treulosen Freund Proxenos, der ihn um sein Vermögen betrogen hatte, Dion. a. a. O. 3. Vit. ß'. Wann er starb ist unge- wiss. Aus der Zahl seiner Reden, die verschieden angegeben wird, Vit. ß’, Suid. s. v., sind drei erhalten, sämmtlich im Harpalischen Process gehalten: Кати Агциоо&ёгоуд, Кати Aqiaroytirovog, Ката Фехоххёоад. Ueber seine Beredtsamkeit heisst es, Dion. a.a. 0.5 : oisiv yuq ovte xoivdv ош löiov soyev, ovt £v Tolg Id Coig ovt £v rozg Sriftoaioig dycoffiv, axxa xal тотд Avaiov Ttaqanhqaeog £otiv onov yivttui, xal Toig ‘Ynensidov xal Toig Агщоао-ivovg Xoyoig. c) Aristoteles, geboren zu Stageira in Chalkidike im J. 384, Sohn des Arztes Nikomachos, der auch naturwissenschaftliche Werke geschrieben {Suid. s. v. Nixofxuyog), Apollod. b. Diog. L. V, 9, kam 17 Jahr alt sorgsam erzogen, nachdem er seine Eltern verloren hatte, nach Athen, wo er 20 J. lang lebte, Diog. I. a. a. O. Arist. Vit. а . Westerm. Vit. min. p. 498. Dort war er der hervorragendste Schüler des Platon, der ihn den vovg einer Schule nannte, doch scheint in Folge verschiedener Lehrmeinungen trotz gegenseitiger Hochachtung eine Verstimmung zwischen ihm und seinem greisen Lehrer eingetreten zu sein, Diog. L. V, 2. Ii, 109. Ael. V. H. П1, 19. Iv, 9. Vit. a'. ß’. p. 399. W. Einmal wirkte er auch als Ge- sandter für die Athener hei Philipp, Diog. L. V, 2. Nach Platons Tode begab er sich zu seinem Freunde Hermeias, Tyrann von Atar- neus in Mysien, a.a.o. 7. 9—11, und nach dessen Sturz im J. 345 nach Mytilene auf Lesbos, a. a. O. Zwei Jahre darauf ward er vom Philipp zur Erziehung des jungen Alexandros berufen und blieb acht Jahre lang in Makedonien, a. a. O. Zu dieser Zeit erwirkte-

5. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 124

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
124 Fünfte Periode. Von 336 — 146 v. Chr. Olympiaden- jahr. Jahr vor Chr. ! Politische Geschichte. cxm, i. 328. Fortsetzung des Kriegs in Sogdiana23). Cxiii, 2. 327. Unterwerfung von Sogdiana24 25). Aufbruch nach Indien und Marsch bis in die Nähe des Indos2ö). cxiii, 3. 326. Er setzt über den Indos und dringt in Indien über den Hydaspes, Akesines, Hydrao- tes bis an den Hyphasis vor, wo er durch sein unzufriedenes Heer zur Umkehr genöthigt wird. ^Rückmarsch bis zum Hydaspes26). 23) Arrian. Iv, 16 — 17. Curlius Vii, 10 — Viii, 3. Die völlige Unterwerfung von Sogdiana war desswegen so schwierig, weil das Land zum grösseren Theile, mit Ausnahme der frucht- baren und fest angebauten Gegenden des Iaxartes (in seinem obe- ren und mittleren Laufe) und des Polytimetos (Kohik), aus Step- pen bestand und von Nomaden (bei Arrian Skythen und Massageten genannt) bewohnt war, und die Aufständischen in diesem Theile immer eine Zuflucht fanden und neue Kräfte sammelten. Alexan- dros durchzog das Land jetzt mit 5 Heereshaufen, die sich in der Hauptstadt Marakanda (Samarkand) wieder vereinigten, wo ihnen Alexandros einige Rast gewährte, Arrian. 16, 1 — 3. (Hier in Marakanda war es, wo Alexandros im Rausche seinen Freund Kleitos tödtete, Arrian Iv, 8 — 9. Curtius Viii, 1 — 2. Pint. Alex. 52 — 53.) Um das Land zu bezwingen, wurden neue Städte gegrün- det, Arrian 16, 3. 17, 4. Curtius Vii, 10, 15. Der grösste Vor- theil für Alexandros in diesem Jahre war aber, dass Spitamenes von den Massageten (nach Curtius von seiner Frau) getödtet wurde, Arrian 17, 4 — 7. Curtius Viii, 3. Seine Winterquartiere nahm er diesmal in Sogdiana selbst zu Nautaka, Arrian 18, 2. 24) Arrian. Iv, 18 — 20. Curtius (Vh, 11.) Viii, 4. Die Hauptunternehmung in diesem Jahre war die Eroberung des für uneinnehmbar gehaltenen Felsens des Oxyartes, dessen Tochter Roxane Alexandros darauf heirathete. Hiermit war die Eroberung von Sogdiana beendet, Arrian 21, 1. Alexandros zog nun zunächst nach Baktra, auf dem Wege dahin die Paraetaken unterwerfend, wobei er noch eine zweite ähnliche Burg, die Felsburg des Cho- rienes, eroberte, Arrian 21—22, 2. (Bei diesem Aufenthalt in Baktra wurde der Philosoph Kallisthenes auf Befehl des Alexandros hingerichtet, Arrian Iv, 10, 14. vgl. 22, 2. Flut. Alex. 53 — 55. Curtius Viii, 5 — 8.) 25) Arrian. Iv, 22 — 30. Curtius Viii, 9 — 12. Biodor. Xvii, 84 — 85. Alexandros brach zu Ende des Frühlings von Baktra auf, Arrian 22, 3. Seine Pläne daselbst 15, 6: uvtqi <?£ tu Pvswv £(pf] £V rw xorf uo.tiv 7 tovtovs yuq y.utuatqsipu/utvog ncigav uv tyetv t'i]V Aal uv • lyo/uevrig Sh Trjg 'Aacag Inavilvai lg tijv ‘Ellasa, Ixet&sv Sh l(f Exxrjgnovtov re xal trjg Jlqotiovrisog §Vv Trj Svvccfa.ft 7i(Xgy Ttj Tf Vuvtlxrj Xal Tt) 7l£&xrj Ixagilv flaw tov növxov. Er zog zunächst über den Paropamisos nach Alexan- dreia (s. Anmerkwtg 19) und von da nach dem Flusse Kophen (Kabul), wo auf dem Marsche der indische Fürst Taxiles zu ihm kam, um sich ihm zu unterwerfen, Arrian 22, 6. Alsdann schickte er Hephästion und Perdikkas mit einem Theile des Heeres voraus, um auf geradem Wege nach dem Indos zu marschieren und den Bau einer Brücke über denselben vorzubereiten, daselbst §. 7. Er selbst zog mit dem andern Theile des Heeres etwas nördlicher durch die südlichen Vorherge des Paropamisos (Hindukusch), unter fortwährenden Kämpfen mit den Hindernissen der Natur und den kriegerischen Bewohnern dieser Gegenden, (wobei er wiederum eine auf einem scheinbar unersteiglichen Berge gelegene Veste, Aornos genannt, eroberte, daselbst 29—30. Curtius 11. Biodor 85). [Als Alexandros durch diese gebirgigen Gegenden zog, war es Winter, und erst im Frühjahr stieg er in die Niederungen des Indos herab; dies wird mit Bestimmtheit von Aristobulos bezeugt, \ s. Strab. p. 691: Sicitqmpavtwv xard rrjv ooeivrjv hv re rfj Aoaec- xctvov yrj tov yeifxwvcc, tov S’ hctqog aq/ofx-lvov xatctßsßrjxotwv elg tu nesta —.] 26) Arrian V, 3 bis zu Ende des Buchs. Curtius Viii, 12 — Ix, 3. Biodor Xviii, 86 — 95. Die jetzigen Namen! der Flüsse sind: Hydaspes = Dschelum, Akesines = Dschenab, Hydroates == Rawi, Hyphasis = Sutledsch. Der bedeutendste Kampf, den er auf dem Zuge zu bestehen hatte, war der mit Poros, der sich am Ueber- gange über den Hydaspes aufgestellt hatte und den er nach seiner Besiegung aufs Edelmüthigste behandelt, Arrian 9 —19. Curtius Viii, 13 —14. Biodor 87 — 89. Am Hydaspes, auf dessen östli- chem Ufer, gründet er die Städte Nikäa und Bukephala, Arrian 19, 4. Die weiteren, durch die Weigerung seines Heeres verhin- derten Pläne s. daselbst 26, 1: el Sl Tig xal avttß noxi/uelv no&ei dxovoai o T17t6q hoiai nlqag, ¡uusitco otl oii noxxr\ hi rj/ulv rj Xomrj Iotlv egrs Inl tov noxa/xov tov rayyrjv xal tt]v ewav S-äxagaav Tavtrj Sh Xlyw vpuv £vvaiprjg (paveirae r\ 'Yfrxavia ■Saxagga’ xal lyw dnosei^w Maxssooi ts xal rotg £v/x/ud/oig tov /uhv Pvsexov xoxnov üvqqow ovva T(jj Hsqoixw, Trjv Sh ‘Yqxavcav tüi Pvsixqi' ano Sh tov Jtsqatxov lg Aißurjv 7i(Qi- 7ixevg&ria(Tae gtoxw ^fxtjlqw tu ¡us/qi Plqaxxlovg gti]Xwv ano Sh ott]Xwv rj Ivtog Aißirj naga ^/ustiqu ylyvarai xal rj Aaia Srj ovtw naga, xal oqol trjg Tavtrj agyrjg ovgnsq xal Trjg yrjg oqovg o &ebg Inoirjos. Die Stelle seiner Umkehr bezeichnete er durch 12 thurmhohe Altäre, die er daselbst aufrichten liess, Arrian. 29, 1. [Der Uebergang über den Hydaspes und der Kampf mit Poros findet in der Zeit nach der Sommersonnenwende statt, s. Arrian. 9, 3. 4, und diese Angabe wird durch das schon angeführte wichtige Zeugniss des Aristobulos bestätigt, wonach der Uebergang über den Hydaspes und der Marsch bis zum1 Hyphasis (der hier Hypanis genannt wird) und der Rückmarsch zum Hydaspes in die Zeit der Etesien, der Bau der Schiffe aber und die Vorberei- tung zu dem weiteren Zuge daselbst in die Zeit um den Untergang der Plejaden (d. h. nach Arrian Vi, 21, 2. um den Anfang des Winters) fällt, s. Strab. p. 691. Die Angabe des Arrian, V, 19,3, , wonach der Uebergang über den Hydaspes ln uqyovtog A\h]valoig 'Hysfjlovog fxrjvbg Movvvyiwvog (d. h. im April 326) stattgefunden haben soll, muss sonach irrthümlich oder unächt sein.]

6. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 136

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
136 Fünfte Periode. Von 336 —146 y. Chr. Olympiaden- jahr. Jahr vor Chr. Politische Geschichte. Kunst und Literatur. Cxxyii,1. 272. Tod des Pyrrhos 75). .Bukolische Dichtung q) Theokritos1-), Bion8), Cxxix, 3. 262. Athen wieder der makedonischen Herrschaft unterworfen76). Moschos ‘). Cxxxii, 2, 251. Aratos befreit Sikyon und vereinigt es mit dem achäischen Bunde 77). Alexandriner: Aratosu), 75) Pyrrhos machte, sobald er Italien verlassen (Flut. Fyrrlx. 26), also im J. 274, einen Angriff auf Makedonien, bemächtigte sich dieses Reiches und zog dann nach Griechenland; hier griff er zuerst Sparta an, jedoch ohne Erfolg, und wandte sich dann gegen Argos, wo er bei einem Yersuche, die Stadt durch Sturm zu nehmen, seinen Tod fand (wie erzählt wird, wurde er, als er schon in die Stadt eingedrungen, durch einen Dachziegel er- schlagen). S. Flut. Fyrrh. 26 — 34. Faus. I, 13, 5 — 7. Iii, 6, 2. Iustin. Xxy, 3—5. [Das Todesjahr ergiebt sich theils aus der Folge der Begebenheiten, theils daraus, dass nach Oros. Iv, 3 die Tarentiner sich auf die Nachricht vom Tode des Pyrrhos den Römern unterwarfen, was nach den Triumphalfasten im J. 272 geschah.] 76) Paus. Iii, 6, 3 Iustin. Xxyi, 2. Aus der Combination dieser beiden Slellen erhellt, dass Antigonos, wahrscheinlich kurz nach dem Tode des Pyrrhos, nach Griechenland zog, dass er dort ausser gegen die Griechen auch gegen eine Flotte des Ptole- mäos unter Patroklos zu kämpfen hatte, dass dieser Patroklos und der König Areus von Sparta den von Antigonos belagerten Athe- nern zu Hülfe kamen (was vor 265 geschehen sein muss, da Areus in diesem Jahre in einer Schlacht bei Korinth gegen Alexandros von Epeiros fiel, s. Flut. Ag. 3. Diod. Xx, 29), dass Antigonos von diesem Kriege zuerst durch einen neuen Einfall der Kelten in Makedonien und dann durch einen Angriff des Sohnes des Pyrrhos, Alexandros, abgerufen wurde, dass aber Athen endlich (nach Polyaen. Iv, 6, 20 durch eine Kriegslist des Antigonos) nach tapferer Gegenwehr unterlag. Das Jahr der Einnahme wird dadurch bestimmt, dass der Komödiendichter Philemon nach Suid. s. v. <Pix. unmittelbar vor derselben starb, und dass dessen Tod nach Diod. (Exc. Hoesch.) Xxiii, 7 ins J. 262 zu setzen ist. [Eine in neuerer Zeit aufgefundene, zuerst von Pittakis (’Etpiyu. Agyutoxoy. Nr. 1) herausgegebene Inschrift lehrt, dass Athen und Sparta, letzteres nebst seinen Bundesgenossen, um 270 mit einander und mit Ptolemäos ein Bündniss zur Vertheidigung ihrer und der übrigen Griechen Un- abhängigkeit geschlossen hatten, und liefert zugleich den interessan- ten Beweis für die Vermuthung Niebuhrs, dass der zwischen Anti- gonos und den Griechen geführte Krieg der von Athenäus (p. 250 f.) erwähnte Chremonideiscbe sei, indem Chremonides in der Inschrift erwähnt wird.] Antigonos legte Besatzungen in den Peiräeus, in Munychia und in das Museion; die letztere wurde jedoch bald darauf wieder von ihm zurückgezogen. 77) Fol. Ii, 43 (wo das J. angegeben wird). Flut. Ar. 2 bis 10. Mit und durch Aratos erhielt der Bund zuerst seine grössere Bedeutung und seine höheren Zwecke, s. Flut. Fhilop. 8. Ueber ihn im Allgemeinen s. des. Flut. Ar. 10: noxificx) fiev xul uywvc /Qi/aua&ue (fuvtqwg usugar/g xul Svgsxmg, xxtxjjui Sk Ttguyfiutct xcä ovaxtuüouaüui xgvcpu noxtig xcä Tvguvvovg tneßovxotutog, vgl. Pol. Tv, 8. 60. q) Die bukolische Poesie ist eine Mischgattung zwischen dar- stellender und erzählender Dichtung über Hirtenleben und Hirten- liebe, Anon. Iltgl twv Trjg noir/a. yuguxt.: ro Sk ßovxoxixov 77 oir]ua fiiy/iu tar) nuvrbg eisovg — rjyovv Siriyrj/iutixoh yrä Sgufiutixov —, civtti i] noir/mg tu twv uygoixwv rj&rj ix/iuaat- tcu. — Entstanden ist diese Dichtung vornehmlich aus volksthüm- lichen mit dem Dienste der Artemis verbundenen Hirtengesängen in Sicilien und Lakonika, Anon. Ijsgl Trjg ivgsaswg twv ßovxox., kunstmässig ausgebildet durch Theokritos. r) Theokritos aus Syrakus blühte zur Zeit des Ptojemäos Phi- ladelphos, war ein Schüler der Dichter Philetas von Kos und Askle- piades von Samos und lebte zu Kos, Syrakus und Alexandreia, Vit. u , Westcrm. vitt. min. p. 285. Suid. s. v. Theocr. Id. Xv, v. 56. Xv. Xvii. Mosch. Id. Iii; die Erzählung von seiner Hinrichtung durch Hieron wegen Schmähungen, Schol. Ovid.ibis. v. 551, hat, verglichen mit Id. Xvi, wenig Wahrscheinlichkeit. Wir besitzen unter Theo- kritos Namen 30 tlsrxxut, kleine dichterische Bilder des Hirten- lebens oder geselliger Zustände, und 26 Epigramme, zum grössten Theil in dorischem Dialekt, vgl. Ahrens, Bucolicor. Graecor. rell. p. 165 —175, doch ist die Aechtheit mehrerer dieser Gedichte zwei- felhaft. Andere Dichtungen desselben sind verloren gegangen, Suid. s. v. vgl. Quint. X, 1, 55: Admirabilis in suo genere Theocritus, sed mnsa illa rustica et pastoralis non forum modo verum ipsam etiam urbem reformidat. s) Bion, geboren bei Smyrna, Zeitgenosse des Theokritos, Suid. s. v. Mosch. 3enltutf. Biwv. v. 70, lehte in Sicilien a. a. O. v. 55 f. 76 f, und starb an Gift, das ihm beigebracht worden war. Von ihm hat sich vollständig erhalten ein Gedicht 3entracpiog Aswvisog, ausserdem Bruchstücke seiner Hirten- und Liebeslieder, vgl. Ahrens, Bucolicor'. Graecor. rell. I, p. 179 —193. In seinem Grab- liede heisst es: abv ccvtoj | xul to fiixog vid-vaxe xul oixtro Acoglg uocsu. t) Moschos aus Syrakus, Suid. s. v., jüngerer Zeitgenosse des Theokritos und Bion, 3ettlt. Biwv, Bekannter des Aristarchos, Suid. s. v. Unter den von ihm erhaltenen Gedichten ist das bedeu- tendste Evgwnr], Ahrens, Bucolicor. Graecor. rell. p. 197 — 210. [Die Verfasser von mehreren der dem Moschos wie dem Theokritos zuge- schriebenen Gedichte sind ungewiss, vgl. Incert. Idyll. Ahrens, a. a. O. 213—263.] u) Aratos, wahrscheinlich aus Soli in Kilikien, nach anderen aus Tarsos, aus edlem Geschlechte, Vit. u, Westerm. vitt. minor. p. 53. Vit. ß', a. a. O. p. 57, Vit. 6', p. 59. Suid. s. v., blühte um 284—276, Vit. cc. Suid. s. v., hörte zu Athen die Vorträge des Stoikers Persäos, Vit. «f, und ging mit demselben an den Hof des Antigonos Gonatas, bei dem er in Gunst stand, Vit. u, y, S', und auf dessen Veranlas- sung er sein Hauptgedicht, <Paivo(ievu, von den Bewegungen der Gestirne nebst einem Anhänge über die Wetterzeichen (Aioorj/isiu), in

7. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Bonifatius. 73 sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward. War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk. Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet. War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge. Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter. Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden. Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume. In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache. Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten. Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen. so fand er im Kloster liebevolle Pflege. Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen. &,tc #7. (W : - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %; "j } . ' ' J . 7 ; -

8. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 111

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Aegypten. Iii beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu- mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa- mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten- gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst- lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten, „dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt- sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen. Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso- stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam- metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach- folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter- jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben, das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per- fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?) Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier- ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen- schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig- leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ- mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-

10. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 58

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
58 Klöstern die schrecklichsten Greuel verübt wurden. Dem Papste waren sie indessen immer sehr willkommene Leute, weil sie durch keine Familienbande an den Staat gefesselt waren, und daher ganz zu seiner Verfügung standen. Vorzüglich erge- den waren ihm die sogenannten Bettelorden, d. l. diejenigen Mönche, welche außer dem Gelübde der Keuschheit auch noch das der Armuth und des unbedingten Gehorsams lei- steten: die Franziskaner (gestiftet von dem h. Franziskus geb. 1200) und die Dominikaner (von Dominikus 1170 . —1221). Diese Letzteren bildeten das eigentliche streitbare Heer der Päpste, durch welches sie die Ketzer auf eine schreckliche Weise verfolgten. Den Dominikanern war die sogenannte Inquisition, ein Ketzergericht anvertraut, wel- ches Diejenigen schon vor sich forderte, welche auch nur in einem verbotenen Buche gelesen hatten, durch die fürchter- lichsten Martern sie zu jedem beliebigen Geständnisse brachte und dann auf die grausamste Weise hinrichtete. In Spa- nien sollen allein 31000 Menschen durch dieses Gericht ver- brannt worden sein. Zu den von den Päpsten verbotenen Büchern gehörte aber auch die Bibel. Arme Leute waren damals freilich gar nicht einmal im Stande, sich eine Bibel anzuschaffen, denn die kostete wohl 360 Gulden; wenn aber nun Einer mit vielen Kosten eine solche erlangt hatte, so durfte er bei Todesstrafe nicht darin lesen. Und warum nicht? Damit die Leute in der tiefsten Unwissenheit erhalten würden und nicht merkten, daß die Päpste wider Gottes Wort redeten und thaten. Und die Finsterniß wurde denn auch über alle Beschreibung groß. Die Geistlichen konnten selten lesen, viel weniger predigen. Ihr Geschäft in dev Kirche war, daß sie unter unverstandenen lateinischen Gebeten, vielem Bekreu- zen und Kniebeugen vorgeblich den Leib Christi für Leben- dige und Todte opferten (vergl. Hebr. 10, 12 — 11.), was man die Messe nannte. Das Volk zählte dann an dem Rosenkränze, einer Schnur von Kügelchen, die Hunderte von Vater-Unsern ab, die es sprach, rief nicht Christum, sondern die Jungfrau Maria und alle Heiligen, deren Zahl die Päpste täglich vermehrten, in schwärmerischer Andacht an; und schätzte sich selig, wenn es recht viele Reliquien be- kommen konnte, unter denen man z. B. selbst eine Sprosse von der Leiter, die Jakob im Traume gesehen hatte, und einen Strahl von dem Sterne der Weisen aus dem Mor- geulande vorzuweisen sich nicht scheute. Seine Sünden
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