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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Bonifatius. 73 sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward. War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk. Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet. War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge. Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter. Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden. Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume. In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache. Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten. Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen. so fand er im Kloster liebevolle Pflege. Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen. &,tc #7. (W : - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %; "j } . ' ' J . 7 ; -

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 110

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 168. Graf Zinzendorf. meines Erlösers zu: wenn ich den nenne oder höre, so fühle ich eine neue Kraft und Freudigkeit in niir." So nahte denn unter Gebet und Flehen zu Gott der letzte Tag seines Lebens und fand ihn in der Kraft des Glaubens, der auch in der dunkelsten Stunde das Herz noch stark und freudig macht. Als er auf die Frage an die Umstehenden, wie lange wohl fein Leidenskampf noch dauern könnte, die Antwort erhielt: „Vielleicht noch eine Stunde!" wandte er sein sichtbar erheitertes Antlitz auf die Seite und sprach: „Nun, gottlob! nur noch eine Stunde!" Von nun an war sein Gebet nur ein stilles, und unter diesem Gebet entschlummerte er sanft. K. Heinrich. 168. Gras Zinzendorf. Einst kam der Graf von Zinzendorf, der Erneuerer der alten Brüder- gemeinde, der so viel auf Reisen gewesen ist, nach Düsseldorf. Unter vielen anderen schönen Gemälden fand er ein Bild Christi mit der Dornenkrone. Unter demselben stand geschrieben: „Das that ich für dich; was thust du für mich?“ Diese Drage fiel ihm schwer aufs Herz. Er konnte wenig darauf antworten. Aber der Vorsatz stand seit jener Zeit in ihm fest, dem treuen Heiland sich und sein ganzes Leben hinzugeben. Ahifeia. 169. Wie gut Gott ist. 1. Es ist kein Mäuschen so jung und klein, 3. Es ist kein bunter Schmetterling, es hat sein liebes Mütterlein; kein Würmchen im Sommer so gering, das bringt ihm manches Krümchen Brot, es findet ein Blümchen, findet ein Blatt, damit es nicht leidet Hunger und Not. . davon es ißt, wird froh und satt. 2. Es ist kein liebes Vögelein im Garten draußen so arm und klein, es hat sein warmes Federkleid, da thut ihm Regen und Schnee kein Leid. 4. Es ist kein Geschöpf in der weiten Welt, dem nicht sein eignes Teil ist bestellt, sein Futter, sein Bett, sein kleines Haus, darinnen es fröhlich geht ein und aus. Hey. 5. Und wer hat das alles so bedacht? Der liebe Gott, der alles macht und sieht aus alles väterlich, der sorgt auch Tag und Nacht für mich. 170. Von Druck und Schrift. i. 3n einem Buche reden die zu uns, welche vor hundert und tausend Jahren lebten, als wären sie noch unter uns. Ein Buch setzt alle die miteinander in Verbindung, toelche es lesen. Die Kaufmannsschiffe bringen Kaffee und Thee, Baumwolle und Seide, Gold, Silber, Eisen und vieles andere, das wir für unseren Leib brauchen; aber was unser Geist braucht, das führen Bücher uns zu von nah und fern. Durch ein Buch spricht der Weise zu den Weisen und zu denen, die es werden wollen. Durch ein Buch redet das erfahrene Alter zu der Jugend und zu den Kindern selbst. Das Buch lehrt die Welt kennen. Der Leser bekommt ferne Dinge zu sehen und zu hören, wie hinter den Bergen und jenseit des Wassers auch Menschen wohneit. Ein Buch tröstet die Traurigen und leistet den Einsamen Gesellschaft.

4. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 110

1883 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 168. Graf Zinzendorf. meines Erlösers zu; wenn ich den nenne oder höre, so fühle ich eine neue Kraft und Freudigkeit in mir." So nahte denn unter Gebet und Flehen zu Gott der letzte Tag seines Lebens und fand ihn in der Kraft des Glaubens, der auch in der dunkelsten Stunde das Herz noch stark und freudig macht. Als er auf die Frage an die Umstehenden, wie lange wohl sein Leidenskampf noch dauern könnte, die Antwort erhielt: „Vielleicht noch eine Stunde!" wandte er sein sichtbar erheitertes Antlitz auf die Seite und sprach: „Nun, gottlob! nur noch eine Stunde!" Von nun an war sein Gebet nur ein stilles, und unter diesem stillen Gebete entschlummerte er sanft. K. Heinrich. 168. Graf Zinzendorf. leinst kam der Graf von Zinzendorf, der Erneuerer der alten Brüder- gemeinde, der so viel auf Reisen gewesen ist, nach Düsseldorf. Unter vielen andern schönen Gemälden fand er ein Bild Christi mit der Dornenkrone. Unter demselben stand geschrieben: „Das that ich für dich; was thust du für mich?“ Diese Frage fiel ihm schwer aufs Herz. Er konnte wenig darauf antworten. Aber der Vorsatz stand seit jener Zeit in ihm fest, dem treuen Heiland sich und sein ganzes Leben hinzugeben. am seid. 2. 169. Wie Es ist kein Mäuschen so jung und klein, es hat sein liebes Mütterlein; das bringt ihm manches Krümchen Brot, damit es nicht leidet Hunger und Not. qut Gott ist. 3. Es ist kein bunter Schmetterling, kein Würmchen im Sommer so gering, cs findet ein Blümchen, findet ein Blatt, davon es ißt, wird froh und satt. Es ist kein liebes Vögelein im Garten draußen so arm und klein, es hat sein wannes Federkleid, da thut ihm Regen und Schnee kein Leid. 4. Es ist kein Geschöpf in der weiten Welt, dem nicht sein eignes Teil ist bestellt, sein Futter, sein Bett, sein kleines Haus, darinnen es fröhlich geht ein und aus. 3. Und wer hat das alles so bedacht? Der liebe Gott, der alles macht und sieht auf alles väterlich, der sorgt auch Tag und Nacht für mich. Hey. 179. Von Druck und Schrift. i. 3n einem Buche reden die zu uns, welche vor hundert und tausend Jahren lebten, als wären sie noch unter uns. Ein Buch setzt alle die mit einander in Verbindung, welche es lesen. Die Kaufmannsschisse bringen Kaffee und Thee, Baumwolle und Seide, Gold, Silber, Eisen und vieles andere, das wir für unseren Leib brauchen; aber was unser Geist braucht, das führen Bücher uns zu von nah und fern. Durch ein Buch spricht der Weise zu den Weisen und zu denen, die es werden wollen. Durch ein Buch redet das erfahrene Alter zu der Jugend und zu den Kindern selbst. Das Buch lehrt die Welt kennen. Der Leser bekommt ferne Dinge zu sehen und zu hören, wie hinter den Bergen und jenseit des Wassers auch Menschen wohnen. Ein Buch tröstet die Traurigen und leistet den Einsamen Gesellschaft.

5. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 114

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
114 168. Graf Zinzendorf. meines Erlösers zu; wenn ich den nenne oder höre, so fühle ich eine neue Kraft und Freudigkeit in mir." So nahte denn unter Gebet und Flehen zu Gott der letzte Tag seines Lebens und fand ihn in der Kraft des Glaubens, der auch in der dunkelsten Stunde das Herz noch stark und freudig macht. Als er auf die Frage an die Umstehenden, wie lange wohl sein Leidenskampf noch dauern könnte, die Antwort erhielt: „Vielleicht noch eine Stunde!" wandte er sein sichtbar erheitertes Antlitz auf die Seite und sprach: „Nun gottlob! nur noch eine Stunde!" Von nun an war sein Gebet nur ein stilles, und unter diesem Gebet entschlummerte er sanft. K. Heinrich. 168. Graf Zinzendorf. Einst kam der Graf von Zinzendorf, der Erneuerer der alten Brüder- gemeinde, der so viel auf Beisen gewesen ist, nach Düsseldorf. Unter vielen anderen schönen Gemälden fand er ein Bild Christi mit der Dornenkrone. Unter demselben stand geschrieben: „Das tat ich für dich; was tust du für mich?“ Diese Frage fiel ihm schwer aufs Herz. Er konnte wenig darauf antworten. Aber der Vorsatz stand seit jener Zeit in ihm fest, dem treuen Heiland sich und sein ganzes Leben hinzugeben. Ahifeid. 169. Wic gut Gott ist. Es ist kein Mäuschen so jung und klein, es hat sein liebes Mütterlein; das bringt ihm manches Krümchen Brot, damit es nicht leidet Hunger und Not. Es ist kein liebes Vögelein im Garten draußen so arm und klein, es hat sein warmes Federkleid, da tut ihm Regen und Schnee kein Leid. 5. Und wer hat das alles so bedacht? Der liebe Gott, der alles macht und sieht auf alles väterlich, der sorgt auch Tag und Nacht für mich. 3. Es ist kein bunter Schmetterling, kein Würmchen im Sommer so gering, es findet ein Blümchen, findet ein Blatt, davon es ißt, wird froh und satt. 4. Es ist kein Geschöpf in der weiten Welt, dem nicht sein eignes Teil ist bestellt, sein Futter, sein Bett, sein kleines Haus, darinnen es fröhlich geht ein und aus. He st. 170. Von Druck und Schrift. i. 3n einem Buche reden die zu uns, welche vor hundert und tausend Jahren lebten, als wären sie noch unter uns. Ein Buch setzt alle die miteinander in Verbindung, welche es lesen. Die Kaufmannsschiffe bringen Kaffee und Tee, Baumwolle und Seide, Gold, Silber, Eisen und vieles andere, das wir für unseren Leib brauchen, aber was unser Geist braucht, das führen Bücher uns zu von nah und fern. Durch ein Buch spricht der Weise zu den Weisen und zu denen, die es werden wollen. Durch ein Buch redet das erfahrene Alter zu der Jugend und zu den Kindern selbst. Das Buch lehrt die Welt kennen. Der Leser bekommt ferne Dinge zu sehen und zu hören, wie hinter den Bergen und jenseit des Wassers auch Menschen wohnen. Ein Buch tröstet die Trau- rigen und leistet den Einsamen Gesellschaft.

6. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 102

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
102 erhielt: „Vielleicht noch eine Stunde!" wandte er sein sichtbar erheitertes Antlitz auf die Seite und sprach: „Nun, Gott Lob! nur noch eine Stunde!" Von nun an war sein (Lebet nur ein stilles, und unter diesem stillen Gebete entschlum- merte er sanft. 168. Graf Ziiizendors. Einst kam der Graf von Zinzendorf, der Erneuerer der alten Brü- dergemeinde, der so viel auf lleiscn gewesen ist, nach Düsseldorf. Unter vielen andern schönen Gemälden fand er ein Bild Christi mit der Dor- nenkrone. Unter demselben stand geschrieben: „Das that ich für dich; was thust du für mich?" Diese Frage fiel ihm schwer aufs Herz. Er konnte wenig darauf antworten. Aber der Vorsatz stand seit jener Zeit in ihm fest, dem treuen Heiland sich und sein ganzes Leben hinzugeben. 169. Wie gut Gott ist. 1. Es ist kein Mäuschen so jung und klein, es hat sein liebes Mütterlein; das bringt ihm manches Krümchen Brot, damit es nicht leidet Hunger und Noth. 2. Es ist kein liebes Bögclein im Garten draußen so arm und klein, es hat sein warmes Federkleid, da thut ihm Regen und Schnee kein Leid. 5. Und wer hat das Der liebe Gott, 1 und sieht auf alle der sorgt auch Ta 3. Es ist kein bunter Schmetterling, kein Würmchen im Sommer so gering, es findet ein Blümchen, findet ein Blatt, davon es ißt, wird froh und satt. 4. Es ist kein Geschöpf in der weiten Welt, dem nicht sein eignes Theil ist bestellt, fein Futter, sein Bett, sein kleines Haus, darinnen es fröhlich geht ein und aus. alles so bedacht? er alles macht i väterlich, I und Nacht für’ mich. 170. Von Druck und Schrift. i. In einem Buche reden die zu uns, lvelche vor hundert und tausend Jahren lebten, als wären sie noch unter uns. Ein Buch setzt alle die mit einander in Verbindung, welche es lesen. Die Kaufmannsschiffe bringen Kaffee und Thee, Baumwolle und Seide, Gold, Silber, Eisen und vieles andere, das wir für unseren Leib brauchen; aber was unser Geist braucht, das führen Bücher uns zu von nahe und fern. Durch ein Buch spricht der Weise zu den Weisen und zu denen, die es werden wollen. Durch ein Buch redet das erfahrene Alter zu der Jugend und zu den Kindern selbst. Das Buch lehrt die Welt kennen. Der Leser bekonrmt ferne Dinge zu sehen und zll hören, wie hinter den Bergen und jenseit des Wassers auch Menschen wohnen. Ein Buch tröstet die Traurigen und leistet den Einsamen Gesellschaft. Wie entsteht ein Buch? Bis Guttenberg kam, hatte man nur geschriebene Bücher. Aber ein Drucker kann mehr drucken, als tausend Schreiber schreiben können. Darum sind durch das Drucken die Bücher billiger geworden. Vor Erfindung der Buchdruckerkunst galt eine Bibel 500 bis 600 Thaler, ein neues Testament 50 bis 60 Thaler.

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 111

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Aegypten. Iii beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu- mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa- mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten- gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst- lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten, „dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt- sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen. Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso- stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam- metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach- folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter- jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben, das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per- fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?) Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier- ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen- schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig- leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ- mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-

8. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 58

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
58 Klöstern die schrecklichsten Greuel verübt wurden. Dem Papste waren sie indessen immer sehr willkommene Leute, weil sie durch keine Familienbande an den Staat gefesselt waren, und daher ganz zu seiner Verfügung standen. Vorzüglich erge- den waren ihm die sogenannten Bettelorden, d. l. diejenigen Mönche, welche außer dem Gelübde der Keuschheit auch noch das der Armuth und des unbedingten Gehorsams lei- steten: die Franziskaner (gestiftet von dem h. Franziskus geb. 1200) und die Dominikaner (von Dominikus 1170 . —1221). Diese Letzteren bildeten das eigentliche streitbare Heer der Päpste, durch welches sie die Ketzer auf eine schreckliche Weise verfolgten. Den Dominikanern war die sogenannte Inquisition, ein Ketzergericht anvertraut, wel- ches Diejenigen schon vor sich forderte, welche auch nur in einem verbotenen Buche gelesen hatten, durch die fürchter- lichsten Martern sie zu jedem beliebigen Geständnisse brachte und dann auf die grausamste Weise hinrichtete. In Spa- nien sollen allein 31000 Menschen durch dieses Gericht ver- brannt worden sein. Zu den von den Päpsten verbotenen Büchern gehörte aber auch die Bibel. Arme Leute waren damals freilich gar nicht einmal im Stande, sich eine Bibel anzuschaffen, denn die kostete wohl 360 Gulden; wenn aber nun Einer mit vielen Kosten eine solche erlangt hatte, so durfte er bei Todesstrafe nicht darin lesen. Und warum nicht? Damit die Leute in der tiefsten Unwissenheit erhalten würden und nicht merkten, daß die Päpste wider Gottes Wort redeten und thaten. Und die Finsterniß wurde denn auch über alle Beschreibung groß. Die Geistlichen konnten selten lesen, viel weniger predigen. Ihr Geschäft in dev Kirche war, daß sie unter unverstandenen lateinischen Gebeten, vielem Bekreu- zen und Kniebeugen vorgeblich den Leib Christi für Leben- dige und Todte opferten (vergl. Hebr. 10, 12 — 11.), was man die Messe nannte. Das Volk zählte dann an dem Rosenkränze, einer Schnur von Kügelchen, die Hunderte von Vater-Unsern ab, die es sprach, rief nicht Christum, sondern die Jungfrau Maria und alle Heiligen, deren Zahl die Päpste täglich vermehrten, in schwärmerischer Andacht an; und schätzte sich selig, wenn es recht viele Reliquien be- kommen konnte, unter denen man z. B. selbst eine Sprosse von der Leiter, die Jakob im Traume gesehen hatte, und einen Strahl von dem Sterne der Weisen aus dem Mor- geulande vorzuweisen sich nicht scheute. Seine Sünden

9. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 314

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
31 i Genua, Hnb Belve leben vermuthlich noch in England, wo ihr Gemahl nach einiger Zeit die reichen Güter eines Ver- wandten erbte. Ich will aufrichtig gestehen, was mich selber an dieser Geschichte am meisten rührt. Am meisten rührt mich, daß der liebe Gott dabei war, als die sterbende Mutter ihre Toch- ter segnete, und daß er eine vornehme Kaufmannsfrau in Rotterdam in Holland und einen braven reichen Engländer am welschen Meere bestellt hat, den Segen einer armen ster- benden Wittwe an ihrem frommen Kinde gültig zu machen. Weg' hat Er aller Wege, An Mitteln fehlt's 2hm nicht. Hebn. Sanftmu 1 h; In einer bedeutenden Provinzialstadt Frankreichs lebte ein biederer Pfarrer, der nicht nur ein wackerer Prediger, sondern auch ein treuer Hirt, ein liebender Vater seiner Gemeinde war. Trost, Hilfe und Beruhigung zu bringen, wo es Noth that, dieß war des edeln, frommen Mannes eifrigstes Bemühen. Obgleich er indeß zu den eingesammel- ten Almosen den größten Theil seines eigenen Einkommens hinzuthat, so fehlte es ihm doch nicht selten an Mitteln, um der Noth der zahlreichen Armen seines Sprengels ab- zuhelfen. Einst suchte eine verheerende, ansteckende Krankheit die Gemeinde des wackern Mannes heim. Tod und Verderben bringend waren ihre Wirkungen. Keine Familie blieb ohne Krankheit; in jedem Hause, in jeder Hütte lag ein Todter oder ein Sterbender; aber überall auch erschien der treue Pfarrer den Leidenden helfend mit Speise, Pflege und Arzenei. Sein tröstendes Wort beruhigteste Verzweifelnden, seine Hülse rettete Manche vom Tode. Indessen vermochte er doch nicht die große Anzahl von Kranken aus der arbeitenden Klasse, von denen die Meisten in gesunden Tagen sich und ihre Familien nur durch ihrer Hände Arbeit ernährten, mit allen erforderlichen Bedürfnissen zu versehen. Was that der edle Mann? Sich selbst ver- gessend, verkaufte er seine besten Habseligkeiten, selbst sein entbehrlichstes Kirchengeräthe, um den Nothleidenden mit dem Ertrage zu helfen, und dev. .siegreichen Gewalt, welche die einfache, schmucklose Frömmigkeit nie ohne glücklichen Er- folg ausübt, verdankte er ansehnliche Beisteuern feiner bcmittel- .!' t .( •: tmt' " fl! H

10. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 254

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
254 Pus, welche er diesem entführt hatte. Er war es, der Jo- hannes enthaupten ließ; er bekam aber seinen Lohn dafür, denn auch er wurde von den Römern abgesetzt und verwie- sen im Jahre 39 n. Chr. G. 4) Philippus, auch der Vierfürst genannt, der beste von Herodes Söhnen, welcher den nördlichen Theil des Landes jenseit deö Jordan tune hatte und nach einer milden Regierung 39 Jahre n. Chr. G. starb. Die letzte Gemahlin Herodes des Großen war Martamne, eine treffliche Frau, welche er aber sammt den mit ihr erzeugten beiden Söhnen Arist ob ul und Aleran- der hinrichten ließ. Aristobul hatte 3 Kinder hinterlaffen, 1) die obengenannte Herodias, welche schamloser Weise zwei Stiefbrüder ihres Vaters nach einander heirathete; 8) Herodes, der nicht weiter bekannt ist; 3) Hero- des Agrippa I., der König über das ganze jüdische Reich wurde, die Christen blutig verfolgte, aber auch in einem plötzlichen Tode seinen Lohn dafür bekam. (Ap. Gesch. 12.) Dessen Sohn, der letzte Nachkomme des Herodes, Hero- des Agrippa Ii., wurde König über die Länder des Vierfürsten Philippus und erlebte die Zerstörung Jerusa- lems. Er war es, welchem Paulus (Ap. Gefch. 26.) das Wort Christi bezeugte, aber vergeblich, denn wenn er gleich sagte, es fehle nicht Viel, so überrede er ihn, daß er ein Christ würde, so fehlte doch noch Viel daran, denn er wurde es nie, und starb, wie die meisten seiner gottlosen Vorfah- ren, in Sünden. Xi. Sprachübungen. Der einfache Satz. Der einfache Satz besteht aus einem Subjekt (Selbstand) und einem Prädikat (Aussage). Gott lenkt. Menschen denken. Friede ernährt. Unfriede verzehrt. Die Sonne glänzt. Die Sterne flimmern. Der Hund bellt. Die Nachtigall singt. Der Fisch schwimmt. Die Rose duftet. Gott ist heilig. Christen sind fromm. Beten ist löblich. Fluchen ist schändlich. Moses war ein Gesetzge- der. David war ein König. Jerusalem ist eine Stadl. Die
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