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1. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 133

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Der völlige Untergang der griechischen Freiheit. 133 Olympiaden- jahr. Jahr vor Chr. Politische Geschichte. Cxxi, 1. 296. Kassandros stirbt. Thronstreitigkeiten in Makedonien 61). Cxxi, 3. 294. Demetrios bemächtigt sich Makedoniens 62). cxxm, 2. 287. i Demetrios durch Pyrrhos gestürzt 63). ' Die Athener unter Führung des Olympiodoros vertreiben die Besatzungen des Demetrios und machen sich frei64). Staatsverwaltung des Demochares65). Antigonos Gonatas, der Sohn des Demetrios, behauptet sich in einem Theile von Griechenland66). Cxxih, 3. 286. Pyrrhos von Lysimachos aus Makedonien vertrieben 67). % werfung seines Gegners benutzend, seine Herrschaft wieder in Griechenland aus, das. 31 (: Ugéntntov yctg hxaaiayótdsv at (fqovqal xal nclvra /ue&Corato ngog roiig noxtfilovg); in Athen sicherte er sich dieselbe dadurch, dass er den Lachares daseihst als Tyrannen einsetzte und durch seine Macht aufrecht erhielt, das. 33. Paus. I, 25, 5. Indessen Demetrios kehrte, nachdem er seine Streitkräfte durch einige anderweite Unternehmungen noch mehr verstärkt hatte, wieder zurück [die Zeit, wo dies geschah, lässt sich nicht genau bestimmen, der Zusammenhang der Ereignisse nach Plutarch macht es aber nöthig, eine Zwi- schenzeit von mindestens 2 , vielleicht sogar von 3 Jahren anzu- nehmen], eroberte Athen und legte nun eine Besatzung nicht nur in den Peiräeus und in Munychia, sondern auch in das Museion, Plat. 33 — 34. Paus. a. a. 0. 60) Plutarch berichtet his zu dem Zuge des Demetrios nach Makedonien nur so viel, dass Demetrios die Spartaner besiegt habe, Pemetr. 35; dass er jedoch in dieser Zeit den grössten Theil des Peloponnesos und in Mittelgriechenland ausser Athen auch Megara sich unterwarf, geht aus der Stelle das. 39 hervor, wo von ihm unmittelbar nach der Besitzergreifung von Makedonien gesagt wird: eyoiv xal trjg Ilexonowtigov Ta nxtlaxa xal T(3v ¿xróg Po&- [tov Méyaga xal la&r¡vag. 61) Plat. Pemetr. 36. Paus. Ix, 7, 3. Kassandros hinter- liess 3 Söhne, Philippos, Antipatros, Alexandros; ersterer starb sehr bald, und zwischen beiden letzteren entstanden Streitigkeiten, in Folge deren Alexandros sowohl den Pyrrhos von Epeiros als den Demetrios zu Hülfe rief. [Die Zeitbestimmung beruht auf Porphyr, fr. (ed. Müller, vol. Iii, p. 693 ff.) 3. §. 2 u. 4. §. 2, wonach Kassandros 19 Jahre nach der Ermordung der Olympias starb.] 62) Demetrios liess den Alexandros tödten und bemächtigte sich dann seihst des Thrones; Antipatros, der Bruder des Ale- xandros, wurde von Lysimachos getödtet, zu dem er sich geflüchtet hatte, s. Plut. Pemetr. 36 — 37. Pyrrh. 7. Iustin. Xvi, 1, Por- phyr. fr. 3 u. 4. §. 3. 63) Demetrios hatte sich durch seinen Hochmuth sowohl beim Heere als bei dem Volke verhasst gemacht; als er daher mit Lysimachos, Seleukos, Ptolemäos und Pyrrhos zugleich Krieg anfing, so verliess ihn sein Heer, als er es gegen Pyrrhos führte, und ging zu diesem über, Plut. Pemetr. 44. Pyrrh 11— 12. Iustin. Xvi, 2. Demetrios floh und starb nach mancherlei Aben- teuern im J. 283 als Gefangener des Seleukos, Plut. Pemetr. 52. [Die Herrschaft des Demetrios in Makedonien dauerte 7 Jahre nach Plut. Pemetr. 44, 6 Jahre nach Porphyr, fr. 3 u. 4. §. 3; nach eben dieser letzteren Quelle (fr. 4 §. 3) regierten die Söhne des Kassandros zusammen 3 J. 6 Mon., und es würde also hiernach der Regierungsantritt des Demetrios nicht 294, sondern 293 zu setzen sein.] 64) Das Factum, so wie die Zeit desselben beruht auf der Combination von Paus. I, 26, 1 — 3 mit Plut. Pemetr. 46. Pyrrh. 12; nach letzterer Stelle geschah die Befreiung mit Hülfe des Pyrrhos. 65) Plut. Vitt. X or. p. 847. D. p. 581. Polyb. Xii, 13. Er war der Helfe des Demosthenes und führte die Staatsverwaltung mit so viel Lob, dass ihm im J. 270 in Folge eines Volksbeschlusses, der uns hei Plut. a. a. 0. p. 851 erhalten ist, eine Statue gesetzt wurde. [Das J. 270 ergiebt sich aus dem Volks! eschlusse selbst, indem darin Pytharatos als Archon genannt wird, der nach Piog. Laert. X. §.15 in diesem Jahre Archon war; eben daraus.ergiebt sich auch, dass Demochares in diesem Jahre todt war; dass er die Staatsverwaltung im J. 287 übernahm, ist mit Wahrscheinlichkeit theils aus den obwaltenden Verhältnissen überhaupt, theils aus den in dem Volks- heschlusse enthaltenen speciellen Angaben über seine Verdienste zu schliessen.] 66) Dem Antigonos hatte Pyrrhos im J. 287 die Behauptung von Griechenland übertragen, Plut. Pemetr. 44. 51; doch wurde ihm ein Theil der Städte von Ptolemäos entrissen, das. 46. Pyrrh. 11. 67) Plut. Pyrrh. 12. Porph.fr. 3 u. 4 §. 4. Pyrrhos behauptete Makedonien nur 7 Monate, Porph. a. a. 0.

2. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 118

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
118 Fünfte Periode. Von 336 —146 v. Chr. Olympiaden- jahr. Jahr vor Chr. Politische Geschichte. Kunst und Literatur. Схг, 1. 336. durch sein schnelles Erscheinen daselbst und wird auf einer Versammlung zu Korinth in derselben Weise wie sein Vater zum Führer der Griechen gegen die Perser ernannt3). Derbildhauerljsvpipo$d). Stein-u.stempelschneide- kunst: Pyrgotelese). 36. — Alexandros war, als er den Thron bestieg, 20 J. alt, Flut. a.a. 0. Arr. I, 1, 1. Zu seiner Charakteristik s. des. Flut. 8. Biog. L. V, 1, 6. Strab. p. 69. Arr. Ind. Xx. (Wissbegierde und griechische Bildung.) Flut. 4. (Ruhmbegierde.) Arr. Vii, 14. Flut. 52. (Schwärmerische Freundschaft.) Arr. 5, 2 (on yag ygrjvai — t'ov ßagil^a dllo ti rj alri&eietv), Flut. 9. (Seine Tapferkeit schon in seiner frühesten Jugend.) Bas. 21. (Mässigung und Enthaltsamkeit in der früheren Periode sei- nes Lebens.) das. 73. 75. (Anhänglichkeit an den Volksglauben.) Sein Lob im Allgemeinen s. Arr. Vii, 28 — 30. Curt. X, 5. Ueber seine spätere Entartung s. Amn. 18. er у on Philipp oder Alexandros die Wiederherstellung seiner von Phi- lipp zerstörten Vaterstadt, a.a. 0. 4. Flut. Alex. 7. Darauf kehrte er nach Athen zurück, wo er dreizehn Jahre lang (335 — 322) als Leh- rer der Philosophie im Lykeion lehrte, Biog. L. V, 5, und theils streng wissenschaftliche Vorträge vor seinen Schülern im engeren Sinne hielt (üxgoattxa), theils gemeinverständliche vor einem grös- seren Zuhörerkreis (¿gwtegtxa), Gell. Xx, 5. Das Verhältniss zu seinem königlichen Zögling erkaltete in Folge der Einkerkerung und des Todes des Kallisthenes, eines Neffen von Ar., Biog. L. V, 10. Flut. Alex. 55. Nach Alexandros Tode der Gottlosigkeit angeklagt, Biog. L. a. a. 0. fand er eine Zuflucht in Chalkis auf Euböa unter Antipatros Schutz, a. a. 0. 5. 9. 14. Dort starb er 322 kurz vor De- mosthenes 63 Jahr alt, a. a. 0. 10. Vit. c<. Von seinen zahlreichen Schriften, die nach den überlieferten Verzeichnissen, Vit. у, p. 402 bis 404. W. Biog. L. V, 22 — 27, alle Gebiete menschlichen Wissens und Denkens umfassten und mehrere Wissenschaften, wie die Logik, die Naturgeschichte, die Theorie der Dichtkunst u. a., begründet haben, sind viele verloren und die unter seinem Namen überkomme- nen nicht alle ächt. Die bedeutendsten derselben sind folgende. Die Lehre von den Gesetzen des Denkens behandeln: Karrjyoglat, über die allgemeinsten Gattungsbegriffe, Itegl egfir]veias, über die Rede als Ausdruck des Gedankens, Avalvttxd пдбтеда, von den Schlüssen, Aval. vgrega, von dem beweisbaren Wissen und den Beweisen durch Schlüsse, Tonrxa, Gesichtspunkte für die Auffindung von Gründen und Gegengründen, Пед1 twv aocpigtixwv ¿leyywv, über die Trug- schlüsse. Diese sind zusammengefasst unter dem Titel ”Ögyavov. Von den Dingen der Welt und dem Wesen der Dinge handeln: Ta fieva та cpvgixd, über den allgemeinen Urgrund der Dinge, und unter den naturwissenschaftlichen Schriften über die Beschaffenheit der einzelnen Dinge besonders, Axgoagts cpvgixiallgemeine Natur- lehre, Ztegl yeve'gews xai cpd-ogas, Mstscogoloyixä, Ttsgl £wwv igtogia ; die Schrift Ilegl Jpvyrjg, eine der wichtigsten behandelt die Seelenlehre. Mathematischen Inhalts sind Itegl cirofjwv yga/jfjwv und Mrjyavixcc тсдо$1гцхати. Die Sittenlehre und die Lehre vom Staate umfassen vorzüglich U&txa Nixo/uayeta und Iiolitixd (По- linxi] dxg6agis), die Lehre von den redenden Künsten liege notrj- nxrjs und Ttyvri grjtogcxri. Vom Aristoteles heisst es, Vit. ß', p. 401. W.: iv cptlogocpia cf vnegßeßrjxe та av&gwniva /иётда, fjr\- dev ¿Ihnes rregl ainrjs ngayfj.atevgcifj.evos, «Ш« xal nolla аотг] ngoa&elg ¿x Trjs eavtov dyytvolag ttjv olrjv xavwg&wge cpilogo- cpiav. Seine Schule heisst die peripatetische, weil A. im Auf- und Abgehn (negtnatwv) zu lehren pflegte, Biog. L. V, 2. Cie. acad. I, 4. Gell. Xx, 5 u. o.; die Leiter derselben waren nach A. Theo- phrastos, Eudemos und Strato. d) Lysippos aus Sikyon blühte zur Zeit des Alexandros, Flin. A. N. Xxxiv, 51. Fans. Vi, 1. 2, war ursprünglich Metallarbeiter und als Künstler Autodidakt, Flin. a.a. O. 61, und soll 1500 Bild- 3) Biod. Xvii, 3—4. Arr. I, 1, 1 — 3. In Athen verkündigte Demosthenes zuerst dem Volke die Nachricht von Philipps Tode, Aesch. adv. Ctes. p. 64. §. 77. Flut. Alex. 11. Fhoc. 16, und das Volk beschloss, dem Mörder den Ehrenkranz zu verleihen und dem Alexan- dros die Hegemonie nicht zu gestatten, Flut. Bern. 22. Biod. Xvh, 3. Indess hier wie anderwärts schlug die Ankunft des Alexandros die Bewegung sofort nieder, und es wurden in Korinth dem Alexan- dros grössere Zugeständnisse gemacht, als man sie seinem Vater ein- geräumt hatte; nur die Spartaner weigerten sich auch jetzt wieder, die Hegemonie anzuerkennen, s. Arr. I, 1, 2: Aaxesatfjoviovs uno- werke, meist in Bronze, verfertigt haben, a. a. O. 37. Die berühmte- sten derselben waren: eine eherne Kolossalstatue des Zeus zu Tarent, Flin. Xxxiv, 40, ein Viergespann mit dem Sonnengott der Rhodier, a. a. O. 63, der Erzkoloss des Herakles zu Tarent, a. a. O. 40. Strab. -p. 278. Flut. Fab. Max. 22, und eine allegorische Figur des Kaigog, Jac. anal. П, n. 13. Callistr. stat. 6. Tzetz. Chil. Vni, 200. X, 322. Zahlreich und hochherühmt waren im Alterthum seine Darstellungen des Alexandros, Flin.a. a. O. 63, der nur von ihm plastisch dargestellt sein wollte. Arr. Alex. I, 16, 17. Flut, devirt. Alex. p. 335. a. Alex. 4: xal yag a fjähgra nollol twv öias6ywv voxegov xal twv cfilcav dnefjtfjovvto,Tijvt avaxagivtov avyivog eis evcovvjuov rjovyrj xexhfjivov xal ttjv ьудотт]та twv ofjfiatwv ötunетг\дг\хег axgtßwg. Er bildete den Alexandros im Gegensatz zum Apelles mit der Lanze, Flut. Is. et Osir. 24. p. 360, und von einer solchen Erzstatue heisst es in einem Epigramm, Anth.jac. П, 13. p. 50: Avginne, nlagxa Ntxvwvte, &agaalir) yelg \ öaie теугста, nvg toi 6 yalxos ogfj, | ov хат Ale^avsgov fjogcpäs y&S’ ovxixc fre/umol | Heg Gat • Gvyyvwfjr] ßovol leovra cpvyetv. Ausserdem fertigte Lysippos auch im Auftrag des Alexandros die Portraitstatuen der am Granikos gefallenen makedonischen Ritter, Flin. a. a. O. Arr. Al. a. a. O. Flut. Al. 17. Urtheile über ihn sind, Flin. a. a. O. 65: Statuariae arti plurimum traditur contulisse capillum exprimendo, capita minora faciendo quam antiqui, corpora graciliora siccioraque, per quae pro- ceritas signorum maior videretur, vgl. Fropert. Iii, 7, 9: Gloria Ly- sippi est animosa effingere signa. Nachbildungen von Werken des L. haben wir noch in dem Apoxyomenos des Vatikan und in dem Farnesischen Herakles. — An Lysippos schloss sich eine ganze Künstlerschule zu Sikyon und Argos. Dann aber hört in Griechen- land selbst die Kunstentwicklung für längere Zeit auf und setzt sich nur in Kleinasien weiter fort, wo sie in Pergamon und auf Rhodos eine besondere Blüthe erreichte. Die pergamenische Kunstschule hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Siege der Könige Attalos (241 — 195) und Eumenes (197 —159) über die Gallier durch ihre Werke zu verherrlichen {Flin. Xxxiv, 84) und schuf also historische Kunstwerke, von denen wir noch Nachbildungen in dem sterbenden Fechter und in der Gruppe der Arria und des Pätus zu Rom, bei- des Scenen aus den Gallischen Kämpfen, besitzen. Auf Rhodos ist die Richtung auf das Kolossale und das Streben durch die darge- stellte Handlung den Beschauer lebhaft zu erregen und zu spannen charakteristisch; die hervorragendsten Werke dieser Schule sind die Gruppen des Laokoon und des Farnesischen Stiers. e) Ueber die Steinschneidekunst heisst es Macrob. Vii, 13: Imprimebatur sculptura materiae anuli, sive ex ferro, sive ex auro foret —. Postea luxuriantis aetatis usus signaturas pretiosis gemmis coepit insculpere, vgl. Flin. Xxxvii, 1—9. Seitdem zu Alexandros Zeit die indischen Edelsteine bekannt geworden waren, beginnt die Blüthezeit der Steinschneidekunst. Am häufigsten sind

3. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Bonifatius. 73 sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward. War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk. Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet. War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge. Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter. Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden. Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume. In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache. Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten. Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen. so fand er im Kloster liebevolle Pflege. Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen. &,tc #7. (W : - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %; "j } . ' ' J . 7 ; -

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 101

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
101 Megypten. Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche Ibis, Hund und Katze, Stier, vor allen der Stier Apis, in dem Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt, wenn auch wohl immer nur als Göttermasken. Dabei richtete sich der ernste, düstere Blick der alten Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als auf das Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und Druckes. Doch hing Selig- keit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst-des Einbalsamirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines To d ten g-erich tes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch setzt über die wohlerhal- tenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köstlichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten, ,, dessen Land schon wie ein Sarg aussieht/' nicht bloß die oben erwähnten Gebirgsreihen auf große Strecken zu Kammern und Corridoren für Menschen - und Thiermumien ausgehöhlet; sondern der Könige Hauptsorge ist von ihrem Regierungsantritt an gewesen, sich ein kolossales Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen Kammer, ausgeführt: dann aber in jedem kom- menden Regierungsjahre mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen odxr Obelisken, die Säulen- reihen und Tempel; alle meistens mit ihrer Bilder- oder Hie- roglyphenschrift bedeckt. Europäische Gelehrte haben sie wenig- stens zum Theil entziffert und daraus Licht für die sehr verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen. Wahrscheinlich zerfiel dasselbe anfangs in mehrere kleine Staaten. Sage von dem Eroberer Sesostris. Druck der Juden im Dienst- hause Aegypten. Seit Psammetich nach 700 v. Ch. erscheint A. als ein Reich, und die Reihe seiner Könige oder Pharaonen wird bekannter. Was ist von dem nächsten Nachfolger N e ch o dagewe- sen? Der persische Eroberer Cambyses unterjochte das Land 525; mit Widerstreben, das mehrmals in offnen Aufruhr überging, trug A. das persische Joch, bis Alexander der Gr. die Befreiung brachte. Wann? Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier ein Königreich. Seine Nachfolger, die Pto- lemäer, schützten Wissenschaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., endigte die Unabhängigkeit von A. Es ward römische Provinz, seit 395 zum oströmischen Reiche gehörig. Dem Cfri- sten thume war das Land schon früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die Mitte des 7ten Jahrhunderts A. von den Arabern erobert und zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (H. 49.) Bei dem ällmäligen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Verschiedene Dynastien islamitischer Herrscher treten auf; der einen gehörte Sa-

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 417

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
417 Belgien. bensten Natur umschlingen sich hier in den mannigfachsten For- men und schaffen diesen südlichen Saum der hohen Alpen zu einem Paradiese um. Wie heißen die 4 größten Städte der Schweiz? Wie die Binnencantone? Die Außencantone? Die alten Can- tone? Die neuen Cantone? Die rein katholischen? Die rein reformirten? Die gemischten? Ii. Königreich Belgien, H. 90. 1. a. § 93. 1. a. (S. 341—343.). Die Lander, welche die Königreiche Bel- gien und Niederlande ausmachen, kamen nach dem Vertrage zu Verdun theils an Deutschland, theils an Lotharingen (S. 258.). Aber später wurde das Ganze deutsches Reichsgebiet und zerfiel bald in eine Menge von Herzog- tümern und Grafschaften, an welche noch jetzt die Namen der Provinzen erinnern. So galt z. B Flandern für die beste Grafschaft in der Welt. Im 15. Ihdt. war es dem Hause Burgund gelungen, fast alle diese kleineren Staats- gebiete unter seinem Herzogshute zu vereinigen. Lies die schöne Schilderung der Heersolge Hzg. Philipps des Gütigen in dem Prologe der Schillerschen Jungfrau von Orleans „-------die das glückliche Brabant bewohnen, die üppigen Genter, die in Sammt und Seide stolziren, die von See- land, deren Städte sich reinlich aus dem Meerwasser heben, die heerdenmelkenden Holländer" u. s. w. Der Sohn Phi- lipps, Carl der Kühne, siel 1477, ohne Söhne zu hin- terlassen; seine Tochter brachte die väterlichen Besitzungen dem österreichischen Erzherzog Maximilian zu. Durch sei- nen Enkel Carl (S. 177. 355.) wurden sie ein Bestand- theil der spanischen Monarchie. Unter seinem Sohne Philipp Ii. brach theils wegen Religionssachen — ein Theil der Niederlande hielt sich zur Reformation — theils wegen Eingriffen in die Privilegien der Landschaften und Städte ein Aufstand aus. Nach langem Kampfe, der eigent- lich erst 1648 endigte, erkannte Spanien die Unabhängig- keit der 7 nördlichen Provinzen an. Die südlichen katholisch gebliebenen, meist das heutige Belgien, blieben als bur- gundischer Kreis mit dem deutschen Reiche vereint, nur daß nach dem spanischen Erbfolgekriege 1713 sie österrei- chisch wurden (S, 177.). In den französisch-napole- onischen Kriegen wurde Belgien den Franzosen zur Beute, Daniel's Geographie. 5. Ausl. 27

6. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

7. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 7

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
4. Anskar, der Apostel des Nordens- 7 Solche Traumgesichte befestigten immer mehr in ihm den Entschluß, als Prediger des Evangeliums zu den Heiden zu gehen. Um sich nun die zu diesem Berufe nötigen Kenntnisse zu erwerben, widmete er sich mit dem größten Eifer den Wissenschaften, so daß er im Alter von 20 Jahren schon zum Vorsteher der Klosterschule ausersehen ward. Zwei Jahre lang hatte er mit Lust und Liebe für das Wohl seiner Schüler gesorgt, als er mit andern Mönchen nach dem Kloster Nett-Corvey in Westfalen versetzt wurde, das der Kaiser Ludwig der Fromme zu einer Missionsstätte unter den Sachsen bestimmt hatte. Hier verweilte er drei Jahre lang als Rektor der Schule und Volksprediger unter mancherlei Mühen, bis sein innigster Wunsch sich unerwartet erfüllen sollte. Es kam ihm die Kunde, daß Harald, der König von Südjütland, mit großem Gefolge am Hofe Ludwigs zu Ingelheim bei Mainz erschienen sei, um Hilfe gegen seine Feinde zu suchen, daß der Kaiser ihn ausersehen habe, den neube- kehrten König auf seiner Rückkehr in sein Reich zu begleiten, im Glauben zu stärken und unter seinem Schutze den heidnischen Jüten das Evangelium zu ver- kündigen. Mit hoher Freude vernahm Anskar seine Wahl, und alle Bemühungen seiner furchtsamen Freunde, ihn in seinem Entschlüsse wankend zu machen, waren vergebens. Rur ein Klosterbruder, Autbert mit Namen, war entschlossen, sich mit ihm dem heiligen Werke zu weihen. Getrosten Mutes traten sie mit Harald und seinein Gefolge die Reise an, fuhren den Rhein hinab und erreichten im Spätherbste des Jahres 826 nicht zur See über Hollingsted an der Treene, sondern zu Lande über Hammaburg die jütische Grenze. Wahrscheinlich schlugen sie schon damals nördlich von dem Danevirk, dem späteren Grenzwall der Dänen, zu Hethaby (= Heidestadt) oder Sliasvic ( = Schleibucht) ihre Wohnsitze auf. Es war ein vielbesuchter Hafen- platz, wo Kaufleute aus allen umliegenden Ländern zusammenströmten und alle Waren, die von der Nordsee nach der Ostsee geschafft werden sollten, auf- gespeichert wurden. Sogleich begannen die Glaubensboten ihre Predigt, allein sie wurden mit Mißtrauen und finsteren Blicken empfangen. Das Volk glaubte, daß der Gott Thor, der Herr des Donners, bald die Verkündiger des neuen Glaubens mit seinem Hammer zerschmettern würde, und mied ihre Nähe. Trotzdem war die Arbeit Anskars und Autberts nicht vergebens. Sie fragten und suchten eifrig nach gefangenen Knaben, um sie zu kaufen und zum Dienste des Herrn zu erziehen, und gründeten wahrscheinlich auch in Hethaby die erste christliche Schule; selbst der König Harald übergab willig mehrere aus seinem Gefolge ihrem Unterrichte. — Aber schon im folgenden Jahre (827) mußte Harald wieder vor seinen Feinden weichen, und auch Anskar folgte ihm über die Eider nach einem Gute, das der Kaiser Ludwig ihm geschenkt hatte. Von hier aus verkündigten sie bald unter den heidnischen Jüten, bald unter den christlichen Sachsen das Evangelium. Nachdem sie so zwei Jahre lang gewirkt, sah sich Autbert durch Kränklichkeit gezwungen, in das Kloster, wovon sie aus- gegangen waren, heimzukehren. Bald darauf ward auch Anskar von seinem Werke abberufen, da der Kaiser ihm eine Gesandt chaft nach Schweden übertrug, wo sich ein neues Feld zur Ausbreitung des Evangeliums öffnete. Nach seiner Rückkehr wurde er dann in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste um • die Mission unter den nordischen Völkern zum Erzbischof von Hammaburg (b. h. die Waldburg) ernannt, die, zur Zeit Karls des Großen an der Mündung der

8. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 33

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
1z. Die Einführung der Reformation. 33 der lutherischen Lehre erwarb sich sein ältester Sohn Christian, der in Ab- wesenheit des Vaters als Statthalter die Regierungsgeschäfte in den Herzog- tümern führte und seinen Sitz in Hadersleben hatte. Er war einst in Begleitung des Markgrafen von Brandenburg, bei dem er erzogen wurde, auf dem Reichstage in Worms zugegen und Zeuge gewesen, wie Luther glaubensmutig seine Lehre in der Versammlung verteidigte. Luthers Worte drangen tief in die Seele des jungen Fürsten, und er ward von Stund an sein treuer Anhänger. Als einst ein Mönch vor dem Kaiser und den Fürsten predigte und gar arge Worte gegen die neue Lehre und ihre Bekenner redete, wurde Christian, der unter der Kanzel saß, sehr ergrimmt in seinem Gemüte. Rach der Predigt kniete der Mönch auf der Kanzel nieder, um zu beten. Dabei geschah es, daß der Strick, den der Mönch statt eines Gürtels um seinen Mantel trug, durch eine Spalte der Kanzel gerade neben dem Prinzen herab- hing. Unvermerkt band jetzt Christian den Strick fest und schlug einen Knoten darin, so daß der Mönch sich nicht erheben konnte. Darüber geriet er in großen Ecker, wendete sich an den Kaiser und sagte: „Gnädigster Kaiser, auch in Eurer hohen Gegenwart scheut man sich nicht, uns armen Mönchen solches anzuthun; was wird erst geschehen in Eurer Abwesenheit!" Als der Kaiser später erfuhr, wer diesen Mutwillen verübt hätte, ward er sehr unwillig über den jungen Fürsten und soll schon vorausgesagt haben, daß Christian einst ein großer Feind der Mönche werden würde. Als Statthalter des Königs wirkte Christian in den Herzogtümern mit allem Ernst und Fleiß für die Sache der Reformation und rief viele lutherische Prediger aus den benachbarten deutschen Ländern herbei. Ihm standen hierbei die edelsten Männer aus der Ritterschaft zur Seite. Vor allen sein treuer Freund Johann Rantzau, der ihn einst als Hofmeister nach Worms begleitet hatte und, gleich ihm von evangelischer Gesinnung durchdrungen, unter seinen Standesgenossen und im ganzen Lande eine feste Stütze der neuen Lehre ward. Dann Benedikt von Ahlefeld, der Luther selbst in Wittenberg gehört hatte und sich rühmen konnte, seine Lehre als einer der ersten in die Heimat gebracht zu haben. Als nun der König Friedrich im Jahre 1533 auf seinem Schlosse Gottorp in seiner Residenzstadt Schleswig, der er bis zu seinem Tode seine Vorliebe be- wahrte, gestorben und im Dome der Stadt beigesetzt war, dachte Christian an Mittel und Wege, die der Reformation förderlich sein könnten, denn er hatte Gottes Wort von ganzem Herzen lieb; kein Tag verstrich, da er nicht knieend sein Gebet verrichtete und in seinem Gemache die Bibel für sich lesen und geistliche Gesänge singen ließ. Als einst sein Hosprediger ihn im Beicht- stühle mit seinem Königstitel anredete, fiel er ihm ins Wort und sagte: „Soll ich Euch erst lehren, die Leute zu absolvieren? Ich komme hier zu Euch nicht als König, sondern als ein armer Sünder, und heiße hier nicht allergnädigster Herr, sondern Christian. Ihr aber seid da an Gottes Statt und handelt mit mir nicht als ein Mensch, sondern als ein Diener Christi; darum sollt Ihr Euch aller Titel enthalten." Gleich nach seinem Regierungs- antritt erklärte er, lieber zu Fuß aus dem Lande gehen zu wollen, als noch länger den unchristlichen Wandel der Geistlichkeit zu dulden. Es war noch Schweres zu thun übrig; die Prälaten und die hohen Geistlichen beriefen sich Vaterl. Leseb. Anhang Schlesw.-Holst, v. Prof. Or. A. Sach. 19. Anst. 1901. Z

9. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 356

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
356 § 105. Die Staatenbildung auf deutschem Boden. mit seinem Herzen festhalten müsse, zeigte und zeigt sich eine Bewunderung des Ausländischen, die, wie einer unmutig bemerkt, in „Nachäffung sowohl fremder Kleider als Wortflicken, in Verachtung des guten Einheimischen" übergeht, „das ja nicht weit her ist". Haben wir so unsere Fehler gerügt, so dürfen wir auch auf die Vorzüge unseres Volkes hinweisen. Ausländer fühlen sich unter dem deutschen, biederen, treuherzigen, geraden und gutmütigen Volke sehr wohl und übersehen gern die mitunter ihm fehlende Umgangsgewandtheit, mit welcher andere Völker, wie Franzosen oder Polen, zu prunken lieben. Dabei kann der Deutsche kühn fragen: In welchem Lande ist wahre Bildung so allgemein bis in die untersten Volksmassen verbreitet? Welches Volk darf sich so tüchtiger Leistungen auf allen Gebieten des Wissens rühmen, wie das deutsche? § 105. Die Staatenbildung auf deutschem Boden. Aus dem großen Frankenreiche Karls des Großen ging durch den Teilungsvertrag von Verdun (843) das ältere Deutsche Reich hervor. Die Nachkommen Ludwigs des Deutschen, die karolingischen Könige, regierten Deutschland als sogenanntes ostfränkisches Reich bis 911; sie haften Lothringen zu ihrem Reiche gebracht, und auch nach Gründung des eigentlichen Deutschen Reiches durch Heinrich 1. (919—936) hielt man dieses vielfach zu Frankreich hinneigende west-rheinische Herzogtum, jedoch nicht ohne wiederholte Kämpfe, beim Reich. Aber die größte Plage waren damals die verheerenden Einfälle der U n -garn, der Normannen, der Slaven an der Elbgrenze. Unter solchen Nöten löste sich das ostfränkische Reich beinahe auf; der schwache letzte Karolinger, Ludwig das Kind, herrschte nur dem Namen nach, und die fünf großen deutschen Stämme der Franken, Sachsen, Bayern, Schwaben, Lothringer, schirmten sich unter eigenen Herzögen. Einer derselben, der tapfere Herzog Heinrich von Sachsen, erlangte seit 919 auch von seiten der übrigen Stammesherzöge durch kluge Nachgiebigkeit die Anerkennung der Oberhoheit seiner deutschen Königskrone und wurde ebendadurch der eigentliche Gründer des Deutschen Reiches, welches er durch Böhmen und das Wendenland rechts von der Elbe erweiterte, durch die erste Besiegung der Ungarn (auf dem Unstrutried 933) befriedete. Mit ihm beginnt die Reihe der s ä ch -sischen Könige und Kaiser (bis 1024). Sein großer Sohn Otto I. erwarb Italien und verband mit dem deutschen Königtum die römische Kaiserwürde. Unter den fränkischen oder salischen

10. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 31

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Das fränkische Reich bis zum Vertrage von Verdun. 31 Nach dem Tode Ludwigs des Frommen wollte der Kaiser Lothar mit Hilfe der Geistlichen die Reichseinheit aufrecht erhalten, dagegen wünschten Ludwig und Karl (Pippin war inzwischen gestorben) das Reich zu gleichen Rechten zu teilen. Bei Fontenap^) wurde Lothar von seinen Brüdern in einer blutigen Schlacht geschlagen, in der die Blüte des fränkischen Adels fiel. Als er auch jetzt nicht nachgab, vereinigten Karl und Ludwig zu Straßburg ihre Heere und schwuren, daß keiner von ihnen ohne Wissen des andern mit Lothar einen Vertrag eingehen wolle. (Die Eide, welche Ludwig und Karl damals schwuren, sind noch im Wortlaut erhalten und bilden ein wichtiges Denkmal der altfranzösischen und der altdeutschen Sprache.) Jetzt endlich gab Lothar nach und einigte sich im Vertrage zu Verdung im Jahre 843 mit 84$ seinen Brüden: zu folgender Teilung: Ludwig erhielt alles Reichsgebiet östlich vom Rheine und nördlich vom Kamme der Alpen (Ostfranken), Karl die Lande westlich von Schelde, Maas, Saone und Rhone (Westfranken), endlich Lothar den dazwischenliegenden Streifen von der Nordsee bis zum Mittelmeer und Italien mit der Kaiserwürde. Durch den Vertrag zu Verdun traten an die Stelle des Weltreiches Karls des Großen drei selbständige Reiche; von besonderer Bedeutung war die Bildung des deutschen Reiches- 1) Fontenay liegt in Burgund, südöstlich von Orleans. 2) Verduu liegt cm der oberen Maas.
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