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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Bonifatius. 73 sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward. War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk. Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet. War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge. Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter. Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden. Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume. In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache. Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten. Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen. so fand er im Kloster liebevolle Pflege. Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen. &,tc #7. (W : - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %; "j } . ' ' J . 7 ; -

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 176

1887 - Berlin : Dümmler
176 Scenen aus dem Volksleben in Ägypten. 5. Gebet eines mohammedanischen Knaben. Mein Freund Burton, erzählt Lane, der während seines langen Aufenthaltes in Ägypten einen großen Schatz wertvoller Kenntnisse über das Leben der heutigen Einwohner erlangt hat, ist so gefällig gewesen, mir eine arabische Abhandlung mitzuteilen, welche das Hezb oder Gebet mit den Verwünschungsformeln enthält, das die muslimi- schen Knaben in manchen Schulen Kairos täglich zur Zeit des Asr (nachmittags) hersagen, ehe sie wieder nach Hause gehen, außer Donnerstags, wo sie es zu Mittag sagen, weil sie an diesem Tage wegen des folgenden Freitags, ihres Sabbath und Ruhetages, die Schule früher, in der ersten Stunde des Duhr (mittags) verlassen dürfen. In den Moscheeenschulen wird jedoch dieses Gebet nicht re- citiert. Ich gebe hier eine Übersetzung: „Ich suche Zuflucht bei Gott vor Satan dem Verfluchten. Im Namen Gottes des Allbarmherzigen, des Erbarmers! O Gott! unterstütze den Islam und erhöhe das Wort der Wahrheit, und den Glauben, durch die Bewahrung deines Dieners, des Sultän der beiden Weltteile*) und Kfjäfän**), der beiden Meere***), des Sul- tän, Sohnes des Sultän [Mahmud t] Khätt. O Gott! stehe ihm bei und stehe seinen Heeren bei, und allen Heeren der Muslimen! O Herr aller Geschöpfe! O Gott! vernichte die Ungläubigen und Götzendiener, deine Feinde, die Feinde der Religion! O Gott, mache ihre Kinder zu Waisen, und verdirb ihre Wohnungen, und laß ihre Füße straucheln, und gieb sie, und ihre Familien und ihr Gesinde und ihre Frauen und ihre Kinder und ihre Verwandten durch Hei- rat und ihre Brüder und ihre Freunde und ihren Besitz und ihren Stamm und ihren Reichtum und ihre Länder den Muslimen zur Beute! O Herr aller Geschöpfe!" Es muß jedoch hinzugefügt werden, daß trotz dieses Fluch- gebetes, dem noch ähnliche, z. B. die Kliutbet ennaat, angereiht werden können, das ägyptische Volk nicht übertrieben fanatisch ist; und daß, nach den Mitteilungen verschiedener Jmams an Lane die Fluchformeln in der Moschee oft ausgelassen werden. *) Europa und Asien. **) Kaiser oder Beherrscher. ***) Des Mittelländischen oder Schwarzen Meeres, t) Der regierende Sultan zur Zeit als dieses geschrieben wurde.

4. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 300

1887 - Berlin : Dümmler
300 Abeokuta. fremden Sprache wird zuweilen recht unangenehm. Andere haben die Bibel, aber lesen sie nicht — wie sie ja auch in unserm Vater- lande in manchem Hause unbenutzt liegt. Und wenn sie oder das Gesangbuch auch hier zuweilen noch zur Wahrsagerei und Zauberei benützt werden, so können wir uns nicht wundern, wenn es unter den Egbachristeu solche giebt, denen die Bibel an die Stelle des alten Jfa getreten ist. Die treue Feier des Sonntags ist ebenfalls ein Zug markierten Unterschiedes zwischen Christen und Heiden. Die letzteren leben alle Tage in gleicher Weise dahin. Die Christen haben ihren Ruhetag, den sie selbst in bedrohlichen Kriegszeiten nicht fallen lassen. Sie sind fleißige Kirchengänger. Aber etwas mehr Ehrerbietung vor dem Gotteshause möchte man ihnen wünschen. Vor Beginn und nach dem Schlüsse des Gottesdienstes ist die Unterhaltung mit lebhaften Gestikulationen sehr laut. Die Christen in Abeokuta sind meist arme Leute; nur zu einem kleineren Teil gehören sie den vermögenden und einflußreichen Klassen an. Dennoch erreichen ihre Beiträge für kirchliche Zwecke meist eine sehr anerkennenswerte Höhe. Wir erwähnten fchon die Kollekte von 1400 Mark bei dem Eröffnungsgottesdienst in der Ake-Kirche. Ich greife aus einem Jahresberichte der C. M. S. (1879) die Angabe herans, daß die betreffenden Gemeinden 8400 Mark freiwillig für christliche Zwecke beigetragen hatten. Es ist ein Fonds gegründet, aus dem allmählich das Gehalt der Pastoren bestritten werden soll. Einige von den Schriftvorlesern werden schon vollständig von den Gemeinden unterhalten, sowie die Kosten für die weiteren Missions- arbeiten auf einigen Außenstationen (Ofojupupa und Ofada) ge- tragen. Wenn wir der Feier des heil. Abendmahls beiwohnten, so würde uns das Mißverhältnis zwischen der Zahl der Männer und der Frauen aufsallen. Erstere bilden oft nicht den vierten Teil der Kommuni- kanten. In Abeokuta hat die Erscheinung einen andern Grund als bei uns, und damit kommen wir auf einen der Hauptschäden der dortigen Gemeinde. Manche der jungen Männer, die dem Gottes- dienste mit beiwohnten, entfernen sich vor der Feier des Sakraments. Sie sind ausgeschlossen, weil sie den Versuchungen zur Polygamie uicht widerstanden haben. Die soziale Stellung wird im Volks- bewußtsein noch immer nach der Zahl der Weiber geschätzt, die ein Mann sein nennt. Ein Dienstmädchen zu halten, oder zu Zeiten eine

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 111

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Aegypten. Iii beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu- mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa- mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten- gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst- lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten, „dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt- sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen. Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso- stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam- metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach- folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter- jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben, das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per- fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?) Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier- ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen- schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig- leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ- mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-

6. Lehr- und Lesebuch für Töchterschulen - S. 143

1826 - Berlin : Dümmler
143 Viii. Religion. Aas beste und kräftigste Hülfsmittel, seiner Bestimmung stets eingedenk zu sein, und derselben gemäß zu leben, ist die Religion. Wer an einen Gott glaubt, und sich nach seinen Ge- setzen richtet, von dem sagt man, daß er Religion habe, oder ein religiöser Mensch sei. Diejenige Religion, zu welcher wir uns bekennen, ist die christliche, die deshalb so genannt wird, weil sie Jesus Christus bekannt gemacht und gelehrt hat. Jesus Christus wurde etwa 4000 Jahre nach Erschaf- fung der Welt, und etwa vor 1825 Jahren zu Bethlehem im jüdischen Lande geboren, als der Kaiser Augustus das römische Reich regierte. Seine Iugendjahre verlebte Je- sus in großer Stille und Eingezogenheit zu Nazareth in Galiläa, wo sein Vater, Joseph, ein Zimmermann, und seine Mutter, Maria, wohnten. Diese besonders hatte große Erwartungen von ihm, und hierin wurde sie nicht nur durch wundervolle Ereignisse, die sich bei seiner Geburt zutrugen, sondern auch durch die großen Geistes- fähigkeiten, welche Jesus schon früh zeigte, durch sein Zu- nehmen an Weisheit und Wohlgefallen bei Gott und den Menschen, bestärkt. Als Jesus das dreißigste Jahr erreicht hatte, machte Johannes der Täufer das jüdische Volk auf Jesum und sein neu zu stiftendes Reich aufmerksam, und forderte die Menschen zur Buße und Rechtschaffenheit auf, um als würdige Mitglieder in dieses Reich aufgenommen zu wer- den. Diejenigen, welche dieser Ermahnung folgten, er- klärte er zum Zeichen ihrer Reinigung von bösen Gesinnun- gen durch eine Taufe, oder Untertauchung unter das Was- ser, feierlich súrceme Schüler. Auch Jesus kömmt zu dem Johannes und läßt sich durch die Taufe zu dem von ihm zu stiftenden Reiche einweihen; nach dieser feierlichen Einwei- hung aber bereitet er sich auf sein großes Geschäft in der Einsamkeit vor, und tritt dann sein öffentliches Lehramt an. Er erregt durch seine eindringende Beredsamkeit,

7. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 58

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
58 Klöstern die schrecklichsten Greuel verübt wurden. Dem Papste waren sie indessen immer sehr willkommene Leute, weil sie durch keine Familienbande an den Staat gefesselt waren, und daher ganz zu seiner Verfügung standen. Vorzüglich erge- den waren ihm die sogenannten Bettelorden, d. l. diejenigen Mönche, welche außer dem Gelübde der Keuschheit auch noch das der Armuth und des unbedingten Gehorsams lei- steten: die Franziskaner (gestiftet von dem h. Franziskus geb. 1200) und die Dominikaner (von Dominikus 1170 . —1221). Diese Letzteren bildeten das eigentliche streitbare Heer der Päpste, durch welches sie die Ketzer auf eine schreckliche Weise verfolgten. Den Dominikanern war die sogenannte Inquisition, ein Ketzergericht anvertraut, wel- ches Diejenigen schon vor sich forderte, welche auch nur in einem verbotenen Buche gelesen hatten, durch die fürchter- lichsten Martern sie zu jedem beliebigen Geständnisse brachte und dann auf die grausamste Weise hinrichtete. In Spa- nien sollen allein 31000 Menschen durch dieses Gericht ver- brannt worden sein. Zu den von den Päpsten verbotenen Büchern gehörte aber auch die Bibel. Arme Leute waren damals freilich gar nicht einmal im Stande, sich eine Bibel anzuschaffen, denn die kostete wohl 360 Gulden; wenn aber nun Einer mit vielen Kosten eine solche erlangt hatte, so durfte er bei Todesstrafe nicht darin lesen. Und warum nicht? Damit die Leute in der tiefsten Unwissenheit erhalten würden und nicht merkten, daß die Päpste wider Gottes Wort redeten und thaten. Und die Finsterniß wurde denn auch über alle Beschreibung groß. Die Geistlichen konnten selten lesen, viel weniger predigen. Ihr Geschäft in dev Kirche war, daß sie unter unverstandenen lateinischen Gebeten, vielem Bekreu- zen und Kniebeugen vorgeblich den Leib Christi für Leben- dige und Todte opferten (vergl. Hebr. 10, 12 — 11.), was man die Messe nannte. Das Volk zählte dann an dem Rosenkränze, einer Schnur von Kügelchen, die Hunderte von Vater-Unsern ab, die es sprach, rief nicht Christum, sondern die Jungfrau Maria und alle Heiligen, deren Zahl die Päpste täglich vermehrten, in schwärmerischer Andacht an; und schätzte sich selig, wenn es recht viele Reliquien be- kommen konnte, unter denen man z. B. selbst eine Sprosse von der Leiter, die Jakob im Traume gesehen hatte, und einen Strahl von dem Sterne der Weisen aus dem Mor- geulande vorzuweisen sich nicht scheute. Seine Sünden

8. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 254

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
254 Pus, welche er diesem entführt hatte. Er war es, der Jo- hannes enthaupten ließ; er bekam aber seinen Lohn dafür, denn auch er wurde von den Römern abgesetzt und verwie- sen im Jahre 39 n. Chr. G. 4) Philippus, auch der Vierfürst genannt, der beste von Herodes Söhnen, welcher den nördlichen Theil des Landes jenseit deö Jordan tune hatte und nach einer milden Regierung 39 Jahre n. Chr. G. starb. Die letzte Gemahlin Herodes des Großen war Martamne, eine treffliche Frau, welche er aber sammt den mit ihr erzeugten beiden Söhnen Arist ob ul und Aleran- der hinrichten ließ. Aristobul hatte 3 Kinder hinterlaffen, 1) die obengenannte Herodias, welche schamloser Weise zwei Stiefbrüder ihres Vaters nach einander heirathete; 8) Herodes, der nicht weiter bekannt ist; 3) Hero- des Agrippa I., der König über das ganze jüdische Reich wurde, die Christen blutig verfolgte, aber auch in einem plötzlichen Tode seinen Lohn dafür bekam. (Ap. Gesch. 12.) Dessen Sohn, der letzte Nachkomme des Herodes, Hero- des Agrippa Ii., wurde König über die Länder des Vierfürsten Philippus und erlebte die Zerstörung Jerusa- lems. Er war es, welchem Paulus (Ap. Gefch. 26.) das Wort Christi bezeugte, aber vergeblich, denn wenn er gleich sagte, es fehle nicht Viel, so überrede er ihn, daß er ein Christ würde, so fehlte doch noch Viel daran, denn er wurde es nie, und starb, wie die meisten seiner gottlosen Vorfah- ren, in Sünden. Xi. Sprachübungen. Der einfache Satz. Der einfache Satz besteht aus einem Subjekt (Selbstand) und einem Prädikat (Aussage). Gott lenkt. Menschen denken. Friede ernährt. Unfriede verzehrt. Die Sonne glänzt. Die Sterne flimmern. Der Hund bellt. Die Nachtigall singt. Der Fisch schwimmt. Die Rose duftet. Gott ist heilig. Christen sind fromm. Beten ist löblich. Fluchen ist schändlich. Moses war ein Gesetzge- der. David war ein König. Jerusalem ist eine Stadl. Die

9. Volkswirtschaftliche Ergänzungen zum Lehrstoffe der Volksschule - S. 217

1888 - Berlin : Dümmler
Iv. Kreditanstalten oder Banken. 217 a. Aus der Geschichte Jesu wißt ihr, daß er bei Beginn seiner Die Banken im Lehrthätigkeit nach Jerusalem reiste und den Tempel besuchte. Hier Altertume, fand er in den Vorhallen Geldwechsler mit ihren Tischen, auch Taitbenkrämer stehen. Er trieb sie mit einer Geißel zilnt Tempel hinaus und sprach: „Meines Vaters Hans ist ein Bethaus; ihr aber habt es zur Mördergrube gemacht". Etwas Ähnliches ist uns in der heiligen Schrift während des letzten Aufenthaltes Jesu in Jeru- salem erzählt. In den Tempel strömten nämlich zu den hohen Festen Juden aus allen Ländern des weiten römischen Reiches her- bei, um anzubeten. Wie verschiedene Völkerschaften im Tempel am Pfingstfeste 34 n. Chr. vertreten waren, sehen wir aus der Grün- dungsgefchichte der christlichen Kirche. Lies Apostelgesch. 2, 9—12. (Parther, Meder, Elamiter sin Persien), und die wir wohnen in Mesopotamien und Kappadacien — Kleinasien, Pontns und skleinz Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und an den Enden dex Lydien ssahara) bei Kyrene, Ausländer von Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber.) Jeder redete natürlich seine Landessprache und war im Besitze seiner Landesmünzen. Die Tempel- abgabe, welche jeder erwachsene Jude zu geben hatte, konnte und durfte nur in Sekeln abgeliefert werden. Darum lebten in der Nähe des Tempels viele Geldwechsler, welche die ausländischen Münzen gegen Landesmünzen umwechselten, sich natürlich dabei eine kleine Vergütung berechneten. Ähnliche Einrichtungen finden wir bei römischen und griechischen Tempeln. Sie wurden im (blühenden) Altertume als heilig und unverletzlich betrachtet. Jetzt würden wir sagen: „Sie standen unter dem Völkerrechte". Bei Eroberungen, Kriegen rc. wurden sie geschont. Darum waren sie schon früh beliebt als die sichersten Aufbewahrungsorte für Wertsachen, National- und Staatsvermögen. So wurden zur Ausschmückung des salomonischen Tempels Hunderte von Centnern Gold verwendet. Die Nachfolger Salomos hatten in ihnen in Zeiten der Not einen bedeutenden Schatz zur Bewaffnung von Heeren k. Rohe und entartete Völker und Herrscher empfanden freilich keine Scheu vor dem Tempel Jehovahs. Gerade seine unermeßlichen Reichtümer reizten sie zu Plünderungen. Schon unter Rehabeam wurde der herrliche Tempel von den Edo- mitern ausgeraubt. Bei den Griechen und Römern kamen, als die Scheu vor den Göttern mehr und mehr schwand, Tempelansraubungen auch mehrfach vor. So eroberte Alexander der Große (333 v. Chr.) die persischen Tempelschütze. Seine Krieger brachten unermeßliche Summen in ihre Heimat zurück. Die Römer waren zu Jesu Zeit
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