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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Bonifatius. 73 sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward. War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk. Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet. War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge. Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter. Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden. Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume. In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache. Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten. Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen. so fand er im Kloster liebevolle Pflege. Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen. &,tc #7. (W : - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %; "j } . ' ' J . 7 ; -

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 179

1849 - Karlsruhe : Groos
Geschichte der alten europäischen Böller. 179 Esther) mit anderthalb Millionen Menschen, 4^0 v. Chr. Dieser Zug mislang gänzlich. Er verschaffte den asiatischen Griechen die Freiheit und veranlaßte den Zerfall des persischen Reiches. — Unter seinem Sohne Artarerres Longimanus tlanghand) kehrte unter Esras Anführung ein zweiter Zug Israeliten von Babylon nach Jerusalem zurück; er übertrug sogar seinem Mundschenken Nehemia die Statthalterschaft über Judäa. — Der letzte persische König war Darius Iii., Kodomannus; ihn bekriegte Alexander der Große von Macedonie», überwand ihn in mehreren Schlachten, und machte 33t v Ehr. dem persischen Reiche ein Ende. Von Nun an erhob sich Persien zu keiner bedeutenden Macht mehr. 3. Meder und Perser sind Völker verwandter Stämme; die Meder waren weichlich, die Perser in der frühern Zeit sich hart. Die Meder gehörten zum Zendvolk, welches nördlich von ihnen um das kaspilche Meer und den Aralsee wohnte. Sie hatten Zoroasters Lehre. Ihre Priester bildeten eine erbliche Kaste. Z oro áster lehrte das Bestehen zweier Reiche, ein Reich d,ü Lichtes (des Ormuzd), ein Reich der Finsternis t des Ahriman - Beide Reiche seien mit einander im Kampfe, an dem der Mensch thätigen Antheil nehme. Das Geschäft der Priester war, durch Opfer und Sühnung den Einfluß der bösen Geister abzuhalten. Den Himmelskörpern erwiesen sie ebenfalls göttliche Verehrung. Bon dem Zendvolke stammen die Parsen der, welche beim Feuer ihre Gebete verrichten. Diese Gebetweise verkehrte sich in die Anbetung des Feuers — Diese Religion ging auf die Perser über. 4. Der König der Perser betrachtete alle Eroberungen als sein Eigenthum. Ein glänzender Hofstaat umgab ihn; sieben Fürsten standen an der Spitze desselben. Dieselben führten die Ehrentitel: Augen, Ohren, Hand des Königs. Statthalter (Sa» trapén) brachten auf, was der königliche Hof und das Heer bedurfte. 2. Geschichte der alten europäischen Völker. 1) pik ìlr'lkchcn. 1. Einwanderung und Ueber blick über die g ri echi» 12.

4. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 185

1849 - Karlsruhe : Groos
Geschichte der alten europäischen Völker. 185 gehende Verderben aufzuhalten. Von den entsittlichten und ver- weichlichten Egyptern, Asiaten und Griechen ging die Macht und die Herrschaft auf die kräftigern und unverdorbenern Rö- mer über. 11. Die Feldherrn Alexanders kämpften 23 Jahre um die Herrschaft. Der gebildetste und weiseste, Ptolomlus, erhielt Egypten und Palästina. Er zog viele Juden in's Land und räumte ihnen große Vorrechte ein. Es bildete sich in dieser Zeit eine besondere alerandrinische Schule, deren rein- biblische Lehren durch griechische Weltweisheit verändert wurden. Sein Sohn, Ptolomäus Philadclphus (284 v. Ehr.) legte in Alexandrien eine große Büchersammlung an; die größten Ge- lehrten versammelten sich daselbst. Auf den Rath seines Biblio- thekars ließ er durch 72 jüdische Gelehrte die hebräische Bibel in die griechische Sprache übersetzen, welche Uebersetzung man die Septuaginta (die Siebzig) nennt. Unter den spätern Pto- lomäern riß durch Schwelgerei und Vergnügungssucht die größte Sittenlosigkeit ein; sie wurden mit dem Laude eine Beute der Römer. 12. Ein anderer Feldherr Alexanders, Scleucus, gründete das syrische Reich. Unter ihm drang ein Schwarm Gallier oder Deutscher in Kleinasien ein; diese gaben einer Landschaft in Phrygien den Namen Galatien. Ein Nachkomme desselben erhob Antiochien am Orontes, sechs Stunden vom Meer, zur Hauptstadt. Der Handel des innern Asiens zog sich dahin; diese Stadt wurde der Sitz des üppigsten Lebens. Palästina wurde von diesem Reiche abhängig. — Antiochus Iv., gewöhnlich Epiphanes genannt, suchte griechisches Wesen in Palästina zu verbreiten. Schon wurden in Jerusalem Schauspielhäuser er- richtet. Auf seinem Zuge nach Egypten besuchte er Jerusalem, entweihte und plünderte den Tempel, verbot den Dienst Jeho- vas, ließ überall Götzenaltäre errichten, und gebot den Juden, den heidnischen Götzen zu opfern, um sie mit den Syrern zu einem Volke zu verschmelzen. Der Priester Matthatias mit seinen fünf Söhnen stand 167 v. Eh. wider die Syrer auf; sein Sohn Judas Maccabäus schlug die Syrer aus dem Lande. Diese Priesterfamilie errang fürstliche und hohenpriesterliche

5. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 186

1849 - Karlsruhe : Groos
186 Geschichte der alten europäischen Völker. Wurde. Ein Nachkomme derselben, Johannes Hyrkanus, besiegte die Samariter und brachte die Idumäer (Edomiter) zur Annahme deö Gesetzes. Unter seinen Söhnen, die man Maccabäer nennt, erhoben sich Thronstreitigkeiten', die durch zwei Religionssecten, die der Phariiäer und der Sadducacr genährt wurden. Der Römer Pompejuö schlichtete diese Streitigkeiten. Unter diesen Wirren schwang sich der Edomiter Antipater empor. Der Sohn desselben war Herodes dcrgroße, der sich durch die Gunst der Römer zum unumschränkten König von ganz Judäa erheben liest. Unter ihm wurde Christus geboren. 2) Horn und die Römer. 1. Einwanderung und Ueber blick über die röm. Geschichte. Die Einwanderung der Völker nach Italien scheint von Illyrieu her stattgefunden zu haben und muß der von Griechenland vorangegangen sein. Die Römer selbst leiteten ihren Ursprung von Troja her. Unter den italischen Stämmen kom- men auf dem Festland Osker, Umbrer und Tuökcr vor; der Stamm der Etrusker weicht von den genannten stark ab und scheint von den Rhäticrn herzukommen, welche die Alpen (die Schwei;) bewohnten; die Rhätier aber scheinen mit den Ger- manen verwandt zu sein. Die Sprache der Römer oder die lateinische Sprache besteht als eine selbständige neben der der Griechen, verwandt mit derselben, und ist in Manchem reiner und altcrthümlichcr. Die Geschichte der Römer beginnt vom Jahr 754 v. Ehr.; ihr Glanz steht zwischen den Kriegen mit Carthago und der Eroberung Makedoniens (264—168 v. Chr.), hält aber an bis anderthalb Jahrhundert nach Chr; nach Antoniu und Mark Aurel beginnt des weiten Reichs Verfall. 2. Von der Stadt Rom ging römische Herrschaft,'römisches Wesen und römische Bildung aus. Die Stadt nahm nach und nach sieben Hügel ein, jetzt zwölf, und faßte später eine Million Bewohner. Sie ist sechs Stunden vom Meere entfernt. Eine liebliche Gegend, ein milder, warmer Himmel, beförderten das öffentliche Leben. Aus .47 Thoren führten 31, zum Theil pracht- volle, Kunststraßen nach allen Gegenden der Welt. Die Zwillings- .-rüder Ro mulus und Remus haben um's Jahr 773 v. Chr.

6. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 184

1849 - Karlsruhe : Groos
184 Geschichte der alten europäischen Völker. lagern auf fremdem Boden erwachte in Vielen die Lust, sich der Aufsicht der Staatsaufseher (Ephoren) zu entziehen und fieier zu leben. Den einfachen Sitten entwöhnt hatten sie fremde Ge- nüsse kennen gelernt, die sie sich nicht mehr versagen wollten. Bald wußten sie die Gesetze zu umgehen und so wurden nach und nach die lykurgischen Einrichtungen untergraben. Die Staaten 2. Rangs erhoben sich; unter diesen Theben, dessen großer Kriegsheld Epaminondas die Macht Spartas brach. Mit dem Tode des letzter» sank Griechenlands Größe dahin. 9. Philipp, König von Macedonie,,, mischte sich in die innern Angelegenheiten Griechenlands und unterdrückte durch List und Gewalt die griechische Freiheit. Sein Sohn Alexander führte 333 v. Chr. aus, waö sein Vater vorbereitet hatte; er löste das große persische Reich auf, eroberte Asien bis zum Indus und stiftete die griechisch-macedonische Weltmonarchie. Auf seinem Zuge durch Syrier, nach Egypten besuchte er Jeru- salem, betrat an der Hand des Hohenpriesters Iaddua den Tempel, brachte im Vorhofe desselben dem Jehova ein Opfer nach jüdischer Vorschrift. Er gründete Alexandrien; dasselbe wurde nun der Mittelpunkt des Welthandels und der Sit; der morgenländischen und abendländischen Geistesbildung. Perser und Griechen suchte er zu einem Volke zu verschmelzen. 10. Durch die Züge Alexanders des Großen wurde grie- chische Sprache und griechische Bildung nach Asien und Nord- afrika hin verbreitet. Selbst die Juden machten sich mit der griechischen Sprache und mit griechischer Weltweisheit bekannt. Ein allgemeiner geistiger Verkehr verbreitete sich von Alexan- drien aus. Die Völker lernten sich einander verstehen und ihre gegenseitigen Bedürfnisse kennen und werthschätzen. Die Auflösung deö großen persischen Reiches war für die einbegriffcnen Völker im Ganzen wohlthätig. Das Wohl der einzelnen Länder wurde durch Erklömme, die ans der Zerthei- lung des großen macedonijch-persischen Reiches hervorgingen, besser befördert, als durch Statthalter (Satrapen). Der neue geistige Verkehr und die griechische Bildung ver- mochten jedoch nicht, das auö dem Zerfall der Sitten hervor-

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 111

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Aegypten. Iii beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu- mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa- mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten- gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst- lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten, „dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt- sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen. Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso- stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam- metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach- folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter- jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben, das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per- fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?) Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier- ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen- schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig- leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ- mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-

8. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 58

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
58 Klöstern die schrecklichsten Greuel verübt wurden. Dem Papste waren sie indessen immer sehr willkommene Leute, weil sie durch keine Familienbande an den Staat gefesselt waren, und daher ganz zu seiner Verfügung standen. Vorzüglich erge- den waren ihm die sogenannten Bettelorden, d. l. diejenigen Mönche, welche außer dem Gelübde der Keuschheit auch noch das der Armuth und des unbedingten Gehorsams lei- steten: die Franziskaner (gestiftet von dem h. Franziskus geb. 1200) und die Dominikaner (von Dominikus 1170 . —1221). Diese Letzteren bildeten das eigentliche streitbare Heer der Päpste, durch welches sie die Ketzer auf eine schreckliche Weise verfolgten. Den Dominikanern war die sogenannte Inquisition, ein Ketzergericht anvertraut, wel- ches Diejenigen schon vor sich forderte, welche auch nur in einem verbotenen Buche gelesen hatten, durch die fürchter- lichsten Martern sie zu jedem beliebigen Geständnisse brachte und dann auf die grausamste Weise hinrichtete. In Spa- nien sollen allein 31000 Menschen durch dieses Gericht ver- brannt worden sein. Zu den von den Päpsten verbotenen Büchern gehörte aber auch die Bibel. Arme Leute waren damals freilich gar nicht einmal im Stande, sich eine Bibel anzuschaffen, denn die kostete wohl 360 Gulden; wenn aber nun Einer mit vielen Kosten eine solche erlangt hatte, so durfte er bei Todesstrafe nicht darin lesen. Und warum nicht? Damit die Leute in der tiefsten Unwissenheit erhalten würden und nicht merkten, daß die Päpste wider Gottes Wort redeten und thaten. Und die Finsterniß wurde denn auch über alle Beschreibung groß. Die Geistlichen konnten selten lesen, viel weniger predigen. Ihr Geschäft in dev Kirche war, daß sie unter unverstandenen lateinischen Gebeten, vielem Bekreu- zen und Kniebeugen vorgeblich den Leib Christi für Leben- dige und Todte opferten (vergl. Hebr. 10, 12 — 11.), was man die Messe nannte. Das Volk zählte dann an dem Rosenkränze, einer Schnur von Kügelchen, die Hunderte von Vater-Unsern ab, die es sprach, rief nicht Christum, sondern die Jungfrau Maria und alle Heiligen, deren Zahl die Päpste täglich vermehrten, in schwärmerischer Andacht an; und schätzte sich selig, wenn es recht viele Reliquien be- kommen konnte, unter denen man z. B. selbst eine Sprosse von der Leiter, die Jakob im Traume gesehen hatte, und einen Strahl von dem Sterne der Weisen aus dem Mor- geulande vorzuweisen sich nicht scheute. Seine Sünden

9. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 254

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
254 Pus, welche er diesem entführt hatte. Er war es, der Jo- hannes enthaupten ließ; er bekam aber seinen Lohn dafür, denn auch er wurde von den Römern abgesetzt und verwie- sen im Jahre 39 n. Chr. G. 4) Philippus, auch der Vierfürst genannt, der beste von Herodes Söhnen, welcher den nördlichen Theil des Landes jenseit deö Jordan tune hatte und nach einer milden Regierung 39 Jahre n. Chr. G. starb. Die letzte Gemahlin Herodes des Großen war Martamne, eine treffliche Frau, welche er aber sammt den mit ihr erzeugten beiden Söhnen Arist ob ul und Aleran- der hinrichten ließ. Aristobul hatte 3 Kinder hinterlaffen, 1) die obengenannte Herodias, welche schamloser Weise zwei Stiefbrüder ihres Vaters nach einander heirathete; 8) Herodes, der nicht weiter bekannt ist; 3) Hero- des Agrippa I., der König über das ganze jüdische Reich wurde, die Christen blutig verfolgte, aber auch in einem plötzlichen Tode seinen Lohn dafür bekam. (Ap. Gesch. 12.) Dessen Sohn, der letzte Nachkomme des Herodes, Hero- des Agrippa Ii., wurde König über die Länder des Vierfürsten Philippus und erlebte die Zerstörung Jerusa- lems. Er war es, welchem Paulus (Ap. Gefch. 26.) das Wort Christi bezeugte, aber vergeblich, denn wenn er gleich sagte, es fehle nicht Viel, so überrede er ihn, daß er ein Christ würde, so fehlte doch noch Viel daran, denn er wurde es nie, und starb, wie die meisten seiner gottlosen Vorfah- ren, in Sünden. Xi. Sprachübungen. Der einfache Satz. Der einfache Satz besteht aus einem Subjekt (Selbstand) und einem Prädikat (Aussage). Gott lenkt. Menschen denken. Friede ernährt. Unfriede verzehrt. Die Sonne glänzt. Die Sterne flimmern. Der Hund bellt. Die Nachtigall singt. Der Fisch schwimmt. Die Rose duftet. Gott ist heilig. Christen sind fromm. Beten ist löblich. Fluchen ist schändlich. Moses war ein Gesetzge- der. David war ein König. Jerusalem ist eine Stadl. Die

10. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 446

1839 - Karlsruhe : Groos
446 ' Dritte Stufe des Untcrichts. reu. Er wird in Ketten nebst allem Volke nach Babylonien geführt. Jerusalem nebst dem Tempel wird verbrannt. — 536 führt der jüdische Fürst Serubabel (aus dem Geschlechte Davids) auf die Aufforderung des persischen Königs Ko res (Cyrus) einen Theil der gefangenen Juden von Babel zu den Trümmern Jerusalems zurück. 535 beginnt der Bau des zweiten Tempels, der nach einer Verhinderung, zur Zeit der Propheten Haggai und Sacharja, auf Anordnung des persischen Königs Dariushystaspis 515 vol- lendet und eingeweiht wird. 462 — 458 wird die verwaiste Jü- din Esther die Gemahlin des Perserkönigs Ahasverus (sonst Xerxe8 genannt) und rettet ihr Volk im Perserreiche vor dem Judenfeinde Haman, woher das Fest Purim entstand. 457 zieht der Schriftgelehrte Esra (aus dem Geschlechte Aarons) unter dem persischen Könige Arthasastha (Artarerres, d. h. Langhand) nach Jerusalem. Er ordnet die Bücher des alten Testaments zu- sammen. 446 kommt Nehemia als persischer Statthalter nach Je- rusalem, läßt die Mauern Jerusalems wieder bauen und besorgt das Aeußere des Gottesdienstes. Der neue Tempclstaat ist nach der Eroberung des persischen Reichs durch die Macedonier bald mit Syrien (unter den Seleuciden), bald mit Egypten (unter den Ptolomäern) verbunden. Der Rath der Aeltesten (Synedrium, hohe Rath), aus 70 Mitgliedern bestehend, wird dem Hohen- priesterbeigegeben. 170 bemächtigte sich der syrische König Antioch- us Epiphanes Jerusalems, entheiligte den Tempel und ver- brannte die heiligen Bücher. Den Gegenkampf begannen der Prie- ster Mathatia aus dem priesterlichen Geschlechte der Hasmonäer und seine 5 Söhne, von welchen Judas Maccabäus sich als Kriegsheld auszeichnete und Simon Hoherpriester ward. Die Secten der Pharisäer, Sadducäer, und Essäer entstanden und feindeten sich an. Die sadducäische Partei rief die Römer in's Land. Pompejus eroberte 65 Jerusalem, betrat das Allerhei- ligste des Tempelsund machte Judäa zinspffichtig. Mord und alle Greuel herrschten unter den letzter» Hasmonäern.—Derjdumäer (von Edom, Esaus Nachkomme) Antipater machte sich unter Julius Cäsar sehr mächtig; dessen Sohn war Her ödes d. Gr.; derselbe ward 39 v. Chr. von den Römern den Juden zum Könige aufgedrängt. Um sich zu behaupten, löst? dieser Fremdling alle jüdi- schen Sitten und Einrichtungen auf, verfolgte auf das Grausamste die
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