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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Bonifatius. 73 sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward. War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk. Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet. War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge. Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter. Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden. Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume. In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache. Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten. Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen. so fand er im Kloster liebevolle Pflege. Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen. &,tc #7. (W : - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %; "j } . ' ' J . 7 ; -

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 111

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Aegypten. Iii beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu- mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa- mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten- gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst- lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten, „dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt- sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen. Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso- stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam- metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach- folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter- jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben, das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per- fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?) Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier- ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen- schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig- leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ- mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-

4. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 58

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
58 Klöstern die schrecklichsten Greuel verübt wurden. Dem Papste waren sie indessen immer sehr willkommene Leute, weil sie durch keine Familienbande an den Staat gefesselt waren, und daher ganz zu seiner Verfügung standen. Vorzüglich erge- den waren ihm die sogenannten Bettelorden, d. l. diejenigen Mönche, welche außer dem Gelübde der Keuschheit auch noch das der Armuth und des unbedingten Gehorsams lei- steten: die Franziskaner (gestiftet von dem h. Franziskus geb. 1200) und die Dominikaner (von Dominikus 1170 . —1221). Diese Letzteren bildeten das eigentliche streitbare Heer der Päpste, durch welches sie die Ketzer auf eine schreckliche Weise verfolgten. Den Dominikanern war die sogenannte Inquisition, ein Ketzergericht anvertraut, wel- ches Diejenigen schon vor sich forderte, welche auch nur in einem verbotenen Buche gelesen hatten, durch die fürchter- lichsten Martern sie zu jedem beliebigen Geständnisse brachte und dann auf die grausamste Weise hinrichtete. In Spa- nien sollen allein 31000 Menschen durch dieses Gericht ver- brannt worden sein. Zu den von den Päpsten verbotenen Büchern gehörte aber auch die Bibel. Arme Leute waren damals freilich gar nicht einmal im Stande, sich eine Bibel anzuschaffen, denn die kostete wohl 360 Gulden; wenn aber nun Einer mit vielen Kosten eine solche erlangt hatte, so durfte er bei Todesstrafe nicht darin lesen. Und warum nicht? Damit die Leute in der tiefsten Unwissenheit erhalten würden und nicht merkten, daß die Päpste wider Gottes Wort redeten und thaten. Und die Finsterniß wurde denn auch über alle Beschreibung groß. Die Geistlichen konnten selten lesen, viel weniger predigen. Ihr Geschäft in dev Kirche war, daß sie unter unverstandenen lateinischen Gebeten, vielem Bekreu- zen und Kniebeugen vorgeblich den Leib Christi für Leben- dige und Todte opferten (vergl. Hebr. 10, 12 — 11.), was man die Messe nannte. Das Volk zählte dann an dem Rosenkränze, einer Schnur von Kügelchen, die Hunderte von Vater-Unsern ab, die es sprach, rief nicht Christum, sondern die Jungfrau Maria und alle Heiligen, deren Zahl die Päpste täglich vermehrten, in schwärmerischer Andacht an; und schätzte sich selig, wenn es recht viele Reliquien be- kommen konnte, unter denen man z. B. selbst eine Sprosse von der Leiter, die Jakob im Traume gesehen hatte, und einen Strahl von dem Sterne der Weisen aus dem Mor- geulande vorzuweisen sich nicht scheute. Seine Sünden

5. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 254

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
254 Pus, welche er diesem entführt hatte. Er war es, der Jo- hannes enthaupten ließ; er bekam aber seinen Lohn dafür, denn auch er wurde von den Römern abgesetzt und verwie- sen im Jahre 39 n. Chr. G. 4) Philippus, auch der Vierfürst genannt, der beste von Herodes Söhnen, welcher den nördlichen Theil des Landes jenseit deö Jordan tune hatte und nach einer milden Regierung 39 Jahre n. Chr. G. starb. Die letzte Gemahlin Herodes des Großen war Martamne, eine treffliche Frau, welche er aber sammt den mit ihr erzeugten beiden Söhnen Arist ob ul und Aleran- der hinrichten ließ. Aristobul hatte 3 Kinder hinterlaffen, 1) die obengenannte Herodias, welche schamloser Weise zwei Stiefbrüder ihres Vaters nach einander heirathete; 8) Herodes, der nicht weiter bekannt ist; 3) Hero- des Agrippa I., der König über das ganze jüdische Reich wurde, die Christen blutig verfolgte, aber auch in einem plötzlichen Tode seinen Lohn dafür bekam. (Ap. Gesch. 12.) Dessen Sohn, der letzte Nachkomme des Herodes, Hero- des Agrippa Ii., wurde König über die Länder des Vierfürsten Philippus und erlebte die Zerstörung Jerusa- lems. Er war es, welchem Paulus (Ap. Gefch. 26.) das Wort Christi bezeugte, aber vergeblich, denn wenn er gleich sagte, es fehle nicht Viel, so überrede er ihn, daß er ein Christ würde, so fehlte doch noch Viel daran, denn er wurde es nie, und starb, wie die meisten seiner gottlosen Vorfah- ren, in Sünden. Xi. Sprachübungen. Der einfache Satz. Der einfache Satz besteht aus einem Subjekt (Selbstand) und einem Prädikat (Aussage). Gott lenkt. Menschen denken. Friede ernährt. Unfriede verzehrt. Die Sonne glänzt. Die Sterne flimmern. Der Hund bellt. Die Nachtigall singt. Der Fisch schwimmt. Die Rose duftet. Gott ist heilig. Christen sind fromm. Beten ist löblich. Fluchen ist schändlich. Moses war ein Gesetzge- der. David war ein König. Jerusalem ist eine Stadl. Die

6. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 24

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
24 Alte Geschichte. 2. Zeitr. I. Abschn. demokratisch. Nach der mosaischen Konstitution war der Ho- hepriester der eigentliche Regent des Staats, der Dolmetscher Iehova's, der als der König der Israeliten vorgestellt wurde. Er war ferner der höchste Richter; die Priester und Leviten waren gebohrne Unterrichter, und, da sie den einzigen gelehrten Stand ausmachten, in dem Besitze aller wichtigen Aemter. Man nennt diese Regierungsform Theokratie. Bey gefährlichen, besonders Kriegsvorfällen, wählten einige oder alle Stämme einen weltlichen Anführer, der Schophet oder Richter hieß. Als der Priesterstand auch diese Würde an sich riß, so fühlten die Israeliten seinen Druck so heftig, daß sie ihre Regierungs- form in die eingeschränkte königliche abänderten, (i Sam. io, 35.) Diese wurde in dem Davidischen Hause erblich, war aber sehr beschränkt. Als das Land eine babylonische und dar- auf eine persische Provinz geworden war, wurde es von Statt- haltern regiert. Aber nach der babylonischen Gefangenschaft hatten der Hohepriester und das Synedrium vielen Autheil an der Staatsverwaltung. 4. Regierung^form von Aegypten. Wir erhalten aus den widersprechenden Berichten der Grie- chen keine deutlichen Begriffe von der ä g y p t i sch e n Regie- rungsform. Sie scheint eine eingeschränkte monarchische ge- wesen zu seyn. Der Thron war in der königlichen Familie erb- lich. Nach Abgang derselben wählten die Priester und Sol- daten den König. Sein Titel scheint Pharao gewesen zu seyn. Die Nation bestand, nach dem Berichte des Herodot, aus sieben Kasten, von denen die Priesterkaste die vornehmste, und nebst der Kriegerkaste im alleinigen Besitze der Grundstücke war. 5. Mittel-asiatische Reiche. Die asiatischen Reiche Assyrien, Babylonien und Persien hatten eine despotische Negierungsform. Der Des- pot, von Weibern und Eunuchen umgeben, überließ die Ge- schäfte seinen Ministern. Die Provinzen wurden von wenig abhängigen Satrapen, oder von tributbaren Königen regiert. $. 6. Regierungsformen von Griechenland. Alle griechische Staaten waren anfangs eingeschränkte Monarchieen, nahmen aber in der Folge eine republikanische Regierungsform an, hie entweder demokratisch oder aristokra-

7. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 180

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
i8o Alte Geschichte. 4. Zeitr. 2. Abschn. Sehr fehlerhaft zog er die Truppen von den Gränzen weg, und verlegte sie in die Städte. Unter seinen Söhnen verwüsteten die Franken Gallien, bis sie Julian zurück jagte, der auch die Allemannen besiegte. Konstantius Ii. focht glücklich gegen die Quaden und Iuthungen, und stand den Sarmaten gegen ihre leibeigenen Unterthanen, die Limiganten, bey. Den gothischen Krieg gegen Valens, 378, haben wir oben erzählt. Sie blie- den in Thracien als römische Unterthanen wohnen. Die Fram ken, Allemannen und Sachsen ängstigten Gallien. $. 5. Eroberung der vom. Provinzen von den Deutschen. Nach des Theodosius Tode konnten die Römer'den Deut- schen nicht ferner widerstehen. Auch begnügten sie sich nun nicht, die Provinzen auszuplündern, sondern sie entrissen sie den Römern gänzlich und ließen sich darin nieder. Die Vandalen, Sueven und Alanen eroberten Spanien, und die Vandalen hernach Afrika; die .Westgothen: Süd-Gallien und Südost- Spanien; die Angeln und Sachsen: Britannien; die Franken: Nord-Gallien; die Burgunder: Länder am Rheine; und ein vermischter Haufe Heruler, Rugier^ Gothen und anderer, um ter Odoacers Anführung: Italien. Drittes Kapitel. Jüdische Geschichte. }. 1. Des Herodes Haus. Merodes der Große war ein tapferer, staatskluger, aber grau- samer Regent, Mörder seiner eignen Familie. Mit 'großer Klugheit zog er sich aus den Gefahrei:, in die ihn die römischen Bürgerkriege brachten. August erweiterte seine Staaten. Er bauete den Tempel zu Jerusalem, prächtiger, als er vorher war. Jesus Christus ist unter ihm gebohren, 3983. Sein Reich wur- de vom August unter seine Söhne Archelaus, als Ethüarchen, Philipp und Antipas, als Tetrarchen, getheilt, I. Ehr. 2. Archelaus wurde wegen seiner Tyranney abgesetzt und seine Te- trarchie in eine römische Provinz verwandelt, 6. Der Druck der kaiserlichen Prokuratoren oder Statthalter erregte schon un- ter dem Pontius Pilatus innere Unruhen. Nach Philipps Tode, 34, erhielt Herodes Agrippa, Herodes des Großen En- kel, seine Tetrarchie, 37, und den Königstitel; die Tetrarchie des abgesetzten Antipas, 40, und vom Klaudius das ganze vä- terliche Reich, 41. Judäa erholte sich unter diesem guten Ne-

8. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 206

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
206 Mittlere Geschichte. I. Zeitr. I. Abschn. lichen gerechnet, doch hatten sie sich schon in ordentliche Gesell- schaften vereinigt. Auch wandten sie sich mehr zu gelegnen Be- schäftigungen. Die orientaltschen Klöster folgten gewöhnlich der Regel des heil. Basilius (st. 380), im Occideme aber nahm man fast überall um das Jahr 515, die Regel Benedikts von Nursia an. Seine Schwester Scholastika war die Stffrerinn ähnlicher Nonnenklöster. Im sechsten Jahrhundert wurden die Klöster durch Kolumban vermehrt. Chrodegang, (st. 769,) wurde der eigentliche Stifter der Kanduici. Daß viel Guies durch die Klöster gestiftet ist, kann niemand laugnen; besonders haben manche Läuder den Anfang ihrer Kultur, und viele Ge- genden ihren Anbau Klöstern zu danken, auch waren sie die Stütze des Christenthums unter den heidnischen Nationen: es fehlt aber viel, daß dieses Gute das moralische und politische Uebel, das sie gestiftet haben, aufwiegen solüe. Die Klöster wurden häufig von der Gewalt der Bischöfe erimirt. 4. Muhammedanisches Religioussystem. Muhammed lehrte seine Religion im sechsten Jahrhundert in Arabien, und sie breitete sich von da über emen beträchtli- chen Theil von Asien, der Küste von Afrika und Spanien aus. Seine Predigten sammelten Abubekr und Othmann in dem Ko- ran. Die Hauptlehren dieser Religion sind: die Einheit Got- tes, Muhammeds göttliche Sendung, eine unbedingte Vor- herbestimmung, eine Auferstehung und künftige Strafen und Belohnungen. 'Als nicht erlaßliche Pflichten schreibt sie vor: fest gesetzte Gebete und Waschen, Almosen, Fasten und Wall- fahrten zu der Kaaba oder Moskee zu Mekka. Die Muham- medaner wallfahrten auch nach Muhammeds Grabe, beschnei- den ihre Kinder, und glauben an Mittelgeister, die auf die Körperwelt einwirken. Sie nennen ihre Religion Islam, und ihre Bekenner Möslemim. Sie sind in zwey Religionsparteyen getheilt: die Sunniten, welche ein mündliches Gesetz anneh- men ; und Aliten, die es verwerfen, Ali für den rechtmäßigen Chalifen erkennen, und von den Sunniten Schiiten, oder Ab- trünnige, genannt werden. Ihre Priester heißen Imane, ihre Mönchs Derwische. Die Bekämpfung der Vielgötrerey und die damahlige Beschaffenheit der christlichen Religion machten Muhammeds Lehre zu einem Geschenke für die Menschheit.

9. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 121

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
121 5. Kap. Geschichte von Judäa. Simon, 3 84-1 (ö. Chr. 142), entzog sich der syrischen Herr- schaft völlig. Die Religions - und polltischen Sekten der Pha- risäer und Sadducäer entstanden während dieser syrischen Ver- folgungen. Johann Hyrkan, Simons Sohn, 3849, gab anfangs dem Antiochus Sidetes Tribut, befreyete sich aber bald davon, und unterwarf sich Samaria und Jdunräa. §. 2. Asmonaische Könige. Aristobulus, Hyrkans Sohn, nahm den königlichen Titel an und eroberte Zturäa, 3880 (v. Chr. 103). Unter dem grausamen, aber staatsklugen Alexander, dem Feinde der Pharisäer, 3881, erreichte der Staat die höchste Stufe des Wohlstandes. Salome, seine Wittwe, war Regentinn und Vormünderin« ihres Sohnes, des trägen, ungeschickten H y r - kans, 39<08 (v. Chr. 75). Sein Bruder Aristobulus Ii. ergriff gegen ihn die Waffen, und rief den Pompejus zu Hülfe, der jedoch für den Hyrkan entschied, ihn zum Ethnarchen von Judäa ernannte, aber dieses Land den Römern tributbar machte, und die eroberten Länder ihm entriß. Hyrkans Minister, An- tipater, ein Idumäer, herrschte anstatt seiner, und wußte so- wohl Cäsars, als des Casfius Freundschaft zu erhalten. Er wurde von den auf ihn eifersüchtigen Juden vergiftet, 3940 (v. Chr. 43). Seine Söhne Phasael und H e r 0 d e s hielten den Hyrkan in Abhängigkeit, Antonius erklärte sie zu Tetrar- chen. Zwar fiel Antigonus, Aristobuls Ii. Sohn, mit Un- terstützung der Partker in Judäa ein, tödtete den Phasael und ließ den Hyrkan verstümmeln, 3944 (v. Chr. 39), aber der nach Rom geflüchtete H ero des wurde von den Triumvirn zum Könige von Judäa ernannt, überwand den Antigonus, und verdrängte auf diese Art das asmonäische Haus von dem jüdi- schen Throne, 3947 (v. Chr. 36). Sechstes K a p i t e s. Geschichte einiger kleineren Staaten. $■ 1. Geschichte von Thracien. thracien wurde frühzeitig von mehreren Nationen bevölkert. Die Perser unterwarfen sich das Land. Nach deren Besiegung durch die Griechen legten die letzten viele Pflanzörter daselbst an. Der König Philipp von Makedonien bemächtigte sich des größ- ten Theilö von Thracien. Lysimachus errichtete, wie wir

10. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 181

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
z. Kap. Jüdische Geschichte. 181 geriten. Sein Bruder Herodes wurde König von Chalcis. Nach Agrippa's Tode, 44, wurden seine Staaten wieder rö- mische Provinz. Sein ihm sehr ungleicher Sohn, Agrippall., erhielt anfangs Chalcis, 47; darauf Philipps Tetrarchie, zz. 2. Untergang des jüdischen Staats. Die Tyrannen und Habsucht der Statthalter vermehrten den Haß der Juden gegen das römische Joch. Der Uebermuth und die Ungerechtigkeit des Gessius Florus erregten endlich ei- nen allgemeinen Aufstand, 66. Die Juden führten den Krieg anfangs glücklich; Nero sandte den Fl. Vespafianus gegen sie, dem die Uneinigkeiten der Parteyen den Sieg erleichterten. Dessen Sohn Tttus belagerte Jerusalem. Ungeachtet Parteyen darin gegen einander wucheren, so vercheidigten sie doch die Stadt mit solcher Hartnäckigkeit, daß Titus sie nur mit ihrer und des Tempels Zerstörung erobern konnte, 70. Dieser Men- schen fressende Krieg machte dem jüdischen Staate ein Ende. Die Juden wurden in andere Länder zerstreut. Eilt Aufruhr derselben in 'Aegypten endigte auch den Gottesdienst in dem dor- tigen Tempel. Ägrippa behielt sein Reich. Er starb 90. Die Juden machten einige vergebliche Versuche, ihr Land wieder zu erobern. Der Aufruhr Dar Kochabs, als Hadrian die Stadt Aelia Kapitolina und einen Jupiterstempel auf Jerusalems und des Jehovahtempcls Grund und Boden erbauen ließ, endigte sich mit einem entsetzlichen Menschenverluste auf jüdischer Seite. Julian konnte seine Absicht, den Tempel wieder herzustellen, nicht ausführen. Viertes Kapitel. Geschichte der Parther, Perser und Chinesen. $. 1. Geschichte von Parthien. ^archien wurde von innern Unruhen erschüttert, die ihm end- lich den Untergang brachten. Seine Könige waren: Phraa- tes Iv., getödtet. Phraates V. iz. Orodes Ii., umgebracht. Vonones 14, vertrieben. Artabanus, König von Medien, Stifter eines neuen arsacidischen Stammes, 16. Gotarzes 41. Bardanes 43, ermordet. Gotarzes abermahls 47. Vono- nes ll. 50. Vologeses I. 50; Krieg mit den Römern über Ar- menien , welches von dieser Zeit an der Zankapfel zwischen den beiden Nationen wurde. Pakorus Ii. 90. Koshroes 112; un-
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