Von Bonifatius.
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sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward.
War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk.
Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet.
War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge.
Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter.
Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden.
Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume.
In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache.
Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten.
Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen.
so fand er im Kloster liebevolle Pflege.
Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen.
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Extrahierte Personennamen: Bonifatius Christo Gott Jesus
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
Aegypten. Iii
beliebte. Das im Nilschilf lauernde Krokodil so gut, wie der Jchneu-
mon, der die Eier dieser mörderischen Eidechse verzehrt, — der nützliche
Ibis, Hund und Katze, der Stier, vor allen der Stier Apis, in dem
Osiris Seele wohnte, wurden göttlich verehrt. Dabei richtete sich der
ernste, düstere Blick der alteu Aegypter mehr auf ein seliges Jenseit als
auf das beste Diesseit, den meisten eine Zeit harten Dienstes und
Druckes. Doch hing Seligkeit besonders von dem wohlerhaltenen Zustand
der Leiche ab; sonst mußte die Seele sich auf eine Wanderung durch
andere Leiber gefaßt machen; darum hier die Kunst des Einbalsa-
mirens in hoher Vollkommenheit. Der Ausspruch eines Tobten-
gerichtes, das selbst Könige nicht schonte, entschied nach strenger
Prüfung, ob ein Todter verwesen oder balsamirt werden solle. Das
letztere geschah dann mit solchem Geschick, daß wir noch jetzt über die
wohlerhaltenen Leichen oder Mumien erstaunen. Und diese ihre köst-
lichsten Schätze zu bergen, hat dies Volk des Todes und der Todten,
„dessen Land schon wie ein Sarg aussieht," nicht bloß die oben erwähnten
Gebirgsreihen ans große Strecken zu Kammern und Corridoren für
Menschen- und Thiermumien ausgehöhlt, sondern der Könige Haupt-
sorge ist von ihrem Regierungsantritte an gewesen, sich ein kolossales
Grab zu bauen. Es wurde eine Pyramide, inwendig mit einer engen
Kammer, ausgeführt; dann aber in jedem kommenden Regierungsjahre
mit einem neuen Steinmantel bekleidet. Kolossal waren übrigens alle
Bauwerke der Aegypter, zu denen die nahen Bergketten reichliches
Material lieferten: die aus einem Stück gearbeiteten Spitzsäulen oder
Obelisken, die Säulenreihen und Tempel, letztere im Inneren
mit ihrer Bilder- oder Hieroglyphenschrift bedeckt. Europäische
Gelehrte haben sie wenigstens zum Theil entziffert und daraus Licht für
die so verworrene älteste Geschichte des Landes gewonnen.
Anfangs zerfiel dasselbe in mehrere Staaten. Unter einem
Scepter dann vereint, trat es unter dem großen Ramses oder Seso-
stris nach Vorderasien und (wie wieder in unserem Jahrhundert) nach
den mittleren Nillanden hin erobernd auf. Sage von dem Eroberer
Sefostris. Druck der Juden im Diensthanse Aegypten. Seit Psam-
metich, nach 700 v. Chr., ist uns durch Herodot die Reihe seiner
Könige oder Pharaonen bekannter. Was ist von dem nächsten Nach-
folger Necho dagewesen? Der persische Eroberer Cambyses unter-
jochte das Land 525 durch seiuen Sieg bei Pelnsium; mit Widerstreben,
das mehrmals in offenen Aufruhr überging, trug Aegypten das per-
fische Joch, bisalexander der Große die Befreiung brachte. (Wann?)
Von seinen Feldherren gründete Ptolemäus, des Lagus Sohn, hier-
ein Königreich. Seine Nachfolger, die Ptolemäer, schützten Wissen-
schaft und Kunst; der Flor des Landes war groß. Mit der Besiegung
und dem Tode der Cleopatra, 30 v. Chr., ^ endigte die Unabhängig-
leit von Aegypten. Es ward römische Provinz, seit 393 zum oströ-
mischen Reiche gehörig. Dem Christenthnme war das Land schon
früh gewonnen (Marcus, Stifter der Gemeinde zu Alexandria), in seinen
östlichen Wüsten die ersten christlichen Einsiedler und Mönche; doch
kam Christi Kirche in eine gedrückte, armselige Stellung, als um die
Mitte des 7. Jahrhunderts Aegypten von den Arabern erobert und
zu einem Theile des Kalifenreiches gemacht ward (§ 49). Bei dem
allmählichen Zerfallen desselben wechselte auch hier die Herrschaft. Wer-
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Extrahierte Personennamen: Ramses Sefostris Herodot Necho Cambyses Cleopatra Marcus
Extrahierte Ortsnamen: Nilschilf Vorderasien Alexandria Christi
58
Klöstern die schrecklichsten Greuel verübt wurden. Dem Papste
waren sie indessen immer sehr willkommene Leute, weil sie
durch keine Familienbande an den Staat gefesselt waren, und
daher ganz zu seiner Verfügung standen. Vorzüglich erge-
den waren ihm die sogenannten Bettelorden, d. l. diejenigen
Mönche, welche außer dem Gelübde der Keuschheit auch
noch das der Armuth und des unbedingten Gehorsams lei-
steten: die Franziskaner (gestiftet von dem h. Franziskus
geb. 1200) und die Dominikaner (von Dominikus 1170 .
—1221). Diese Letzteren bildeten das eigentliche streitbare
Heer der Päpste, durch welches sie die Ketzer auf eine
schreckliche Weise verfolgten. Den Dominikanern war die
sogenannte Inquisition, ein Ketzergericht anvertraut, wel-
ches Diejenigen schon vor sich forderte, welche auch nur in
einem verbotenen Buche gelesen hatten, durch die fürchter-
lichsten Martern sie zu jedem beliebigen Geständnisse brachte
und dann auf die grausamste Weise hinrichtete. In Spa-
nien sollen allein 31000 Menschen durch dieses Gericht ver-
brannt worden sein.
Zu den von den Päpsten verbotenen Büchern gehörte
aber auch die Bibel. Arme Leute waren damals freilich
gar nicht einmal im Stande, sich eine Bibel anzuschaffen,
denn die kostete wohl 360 Gulden; wenn aber nun Einer
mit vielen Kosten eine solche erlangt hatte, so durfte er bei
Todesstrafe nicht darin lesen. Und warum nicht? Damit
die Leute in der tiefsten Unwissenheit erhalten würden und
nicht merkten, daß die Päpste wider Gottes Wort redeten
und thaten. Und die Finsterniß wurde denn auch über alle
Beschreibung groß. Die Geistlichen konnten selten lesen, viel
weniger predigen. Ihr Geschäft in dev Kirche war, daß sie
unter unverstandenen lateinischen Gebeten, vielem Bekreu-
zen und Kniebeugen vorgeblich den Leib Christi für Leben-
dige und Todte opferten (vergl. Hebr. 10, 12 — 11.), was
man die Messe nannte. Das Volk zählte dann an dem
Rosenkränze, einer Schnur von Kügelchen, die Hunderte
von Vater-Unsern ab, die es sprach, rief nicht Christum,
sondern die Jungfrau Maria und alle Heiligen, deren Zahl
die Päpste täglich vermehrten, in schwärmerischer Andacht
an; und schätzte sich selig, wenn es recht viele Reliquien be-
kommen konnte, unter denen man z. B. selbst eine Sprosse
von der Leiter, die Jakob im Traume gesehen hatte, und
einen Strahl von dem Sterne der Weisen aus dem Mor-
geulande vorzuweisen sich nicht scheute. Seine Sünden
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Extrahierte Personennamen: Franziskus Dominikus Maria Maria Jakob
254
Pus, welche er diesem entführt hatte. Er war es, der Jo-
hannes enthaupten ließ; er bekam aber seinen Lohn dafür,
denn auch er wurde von den Römern abgesetzt und verwie-
sen im Jahre 39 n. Chr. G. 4) Philippus, auch der
Vierfürst genannt, der beste von Herodes Söhnen, welcher
den nördlichen Theil des Landes jenseit deö Jordan tune
hatte und nach einer milden Regierung 39 Jahre n. Chr.
G. starb. Die letzte Gemahlin Herodes des Großen war
Martamne, eine treffliche Frau, welche er aber sammt den
mit ihr erzeugten beiden Söhnen Arist ob ul und Aleran-
der hinrichten ließ. Aristobul hatte 3 Kinder hinterlaffen,
1) die obengenannte Herodias, welche schamloser Weise
zwei Stiefbrüder ihres Vaters nach einander heirathete;
8) Herodes, der nicht weiter bekannt ist; 3) Hero-
des Agrippa I., der König über das ganze jüdische Reich
wurde, die Christen blutig verfolgte, aber auch in einem
plötzlichen Tode seinen Lohn dafür bekam. (Ap. Gesch. 12.)
Dessen Sohn, der letzte Nachkomme des Herodes, Hero-
des Agrippa Ii., wurde König über die Länder des
Vierfürsten Philippus und erlebte die Zerstörung Jerusa-
lems. Er war es, welchem Paulus (Ap. Gefch. 26.) das
Wort Christi bezeugte, aber vergeblich, denn wenn er gleich
sagte, es fehle nicht Viel, so überrede er ihn, daß er ein
Christ würde, so fehlte doch noch Viel daran, denn er wurde
es nie, und starb, wie die meisten seiner gottlosen Vorfah-
ren, in Sünden.
Xi.
Sprachübungen.
Der einfache Satz.
Der einfache Satz besteht aus einem Subjekt (Selbstand) und
einem Prädikat (Aussage).
Gott lenkt. Menschen denken. Friede ernährt. Unfriede
verzehrt. Die Sonne glänzt. Die Sterne flimmern. Der
Hund bellt. Die Nachtigall singt. Der Fisch schwimmt. Die
Rose duftet. Gott ist heilig. Christen sind fromm. Beten
ist löblich. Fluchen ist schändlich. Moses war ein Gesetzge-
der. David war ein König. Jerusalem ist eine Stadl. Die
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Extrahierte Personennamen: Herodes_Söhnen Jordan Herodes Aristobul Christi David David
24 Alte Geschichte. 2. Zeitr. I. Abschn.
demokratisch. Nach der mosaischen Konstitution war der Ho-
hepriester der eigentliche Regent des Staats, der Dolmetscher
Iehova's, der als der König der Israeliten vorgestellt wurde.
Er war ferner der höchste Richter; die Priester und Leviten
waren gebohrne Unterrichter, und, da sie den einzigen gelehrten
Stand ausmachten, in dem Besitze aller wichtigen Aemter. Man
nennt diese Regierungsform Theokratie. Bey gefährlichen,
besonders Kriegsvorfällen, wählten einige oder alle Stämme
einen weltlichen Anführer, der Schophet oder Richter hieß.
Als der Priesterstand auch diese Würde an sich riß, so fühlten
die Israeliten seinen Druck so heftig, daß sie ihre Regierungs-
form in die eingeschränkte königliche abänderten, (i Sam. io,
35.) Diese wurde in dem Davidischen Hause erblich, war
aber sehr beschränkt. Als das Land eine babylonische und dar-
auf eine persische Provinz geworden war, wurde es von Statt-
haltern regiert. Aber nach der babylonischen Gefangenschaft
hatten der Hohepriester und das Synedrium vielen Autheil
an der Staatsverwaltung.
4. Regierung^form von Aegypten.
Wir erhalten aus den widersprechenden Berichten der Grie-
chen keine deutlichen Begriffe von der ä g y p t i sch e n Regie-
rungsform. Sie scheint eine eingeschränkte monarchische ge-
wesen zu seyn. Der Thron war in der königlichen Familie erb-
lich. Nach Abgang derselben wählten die Priester und Sol-
daten den König. Sein Titel scheint Pharao gewesen zu seyn.
Die Nation bestand, nach dem Berichte des Herodot, aus
sieben Kasten, von denen die Priesterkaste die vornehmste, und
nebst der Kriegerkaste im alleinigen Besitze der Grundstücke
war.
5. Mittel-asiatische Reiche.
Die asiatischen Reiche Assyrien, Babylonien und
Persien hatten eine despotische Negierungsform. Der Des-
pot, von Weibern und Eunuchen umgeben, überließ die Ge-
schäfte seinen Ministern. Die Provinzen wurden von wenig
abhängigen Satrapen, oder von tributbaren Königen regiert.
$. 6. Regierungsformen von Griechenland.
Alle griechische Staaten waren anfangs eingeschränkte
Monarchieen, nahmen aber in der Folge eine republikanische
Regierungsform an, hie entweder demokratisch oder aristokra-
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i8o Alte Geschichte. 4. Zeitr. 2. Abschn.
Sehr fehlerhaft zog er die Truppen von den Gränzen weg, und
verlegte sie in die Städte. Unter seinen Söhnen verwüsteten
die Franken Gallien, bis sie Julian zurück jagte, der auch die
Allemannen besiegte. Konstantius Ii. focht glücklich gegen die
Quaden und Iuthungen, und stand den Sarmaten gegen ihre
leibeigenen Unterthanen, die Limiganten, bey. Den gothischen
Krieg gegen Valens, 378, haben wir oben erzählt. Sie blie-
den in Thracien als römische Unterthanen wohnen. Die Fram
ken, Allemannen und Sachsen ängstigten Gallien.
$. 5. Eroberung der vom. Provinzen von den Deutschen.
Nach des Theodosius Tode konnten die Römer'den Deut-
schen nicht ferner widerstehen. Auch begnügten sie sich nun
nicht, die Provinzen auszuplündern, sondern sie entrissen sie den
Römern gänzlich und ließen sich darin nieder. Die Vandalen,
Sueven und Alanen eroberten Spanien, und die Vandalen
hernach Afrika; die .Westgothen: Süd-Gallien und Südost-
Spanien; die Angeln und Sachsen: Britannien; die Franken:
Nord-Gallien; die Burgunder: Länder am Rheine; und ein
vermischter Haufe Heruler, Rugier^ Gothen und anderer, um
ter Odoacers Anführung: Italien.
Drittes Kapitel.
Jüdische Geschichte.
}. 1. Des Herodes Haus.
Merodes der Große war ein tapferer, staatskluger, aber grau-
samer Regent, Mörder seiner eignen Familie. Mit 'großer
Klugheit zog er sich aus den Gefahrei:, in die ihn die römischen
Bürgerkriege brachten. August erweiterte seine Staaten. Er
bauete den Tempel zu Jerusalem, prächtiger, als er vorher war.
Jesus Christus ist unter ihm gebohren, 3983. Sein Reich wur-
de vom August unter seine Söhne Archelaus, als Ethüarchen,
Philipp und Antipas, als Tetrarchen, getheilt, I. Ehr. 2.
Archelaus wurde wegen seiner Tyranney abgesetzt und seine Te-
trarchie in eine römische Provinz verwandelt, 6. Der Druck
der kaiserlichen Prokuratoren oder Statthalter erregte schon un-
ter dem Pontius Pilatus innere Unruhen. Nach Philipps
Tode, 34, erhielt Herodes Agrippa, Herodes des Großen En-
kel, seine Tetrarchie, 37, und den Königstitel; die Tetrarchie
des abgesetzten Antipas, 40, und vom Klaudius das ganze vä-
terliche Reich, 41. Judäa erholte sich unter diesem guten Ne-
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Extrahierte Personennamen: Julian Theodosius_Tode August Jesus_Christus August Philipp Philipp Archelaus Pontius_Pilatus Philipps Philipps Herodes_Agrippa Judäa
206 Mittlere Geschichte. I. Zeitr. I. Abschn.
lichen gerechnet, doch hatten sie sich schon in ordentliche Gesell-
schaften vereinigt. Auch wandten sie sich mehr zu gelegnen Be-
schäftigungen. Die orientaltschen Klöster folgten gewöhnlich der
Regel des heil. Basilius (st. 380), im Occideme aber nahm
man fast überall um das Jahr 515, die Regel Benedikts von
Nursia an. Seine Schwester Scholastika war die Stffrerinn
ähnlicher Nonnenklöster. Im sechsten Jahrhundert wurden die
Klöster durch Kolumban vermehrt. Chrodegang, (st. 769,)
wurde der eigentliche Stifter der Kanduici. Daß viel Guies
durch die Klöster gestiftet ist, kann niemand laugnen; besonders
haben manche Läuder den Anfang ihrer Kultur, und viele Ge-
genden ihren Anbau Klöstern zu danken, auch waren sie die
Stütze des Christenthums unter den heidnischen Nationen: es
fehlt aber viel, daß dieses Gute das moralische und politische
Uebel, das sie gestiftet haben, aufwiegen solüe. Die Klöster
wurden häufig von der Gewalt der Bischöfe erimirt.
4. Muhammedanisches Religioussystem.
Muhammed lehrte seine Religion im sechsten Jahrhundert
in Arabien, und sie breitete sich von da über emen beträchtli-
chen Theil von Asien, der Küste von Afrika und Spanien aus.
Seine Predigten sammelten Abubekr und Othmann in dem Ko-
ran. Die Hauptlehren dieser Religion sind: die Einheit Got-
tes, Muhammeds göttliche Sendung, eine unbedingte Vor-
herbestimmung, eine Auferstehung und künftige Strafen und
Belohnungen. 'Als nicht erlaßliche Pflichten schreibt sie vor:
fest gesetzte Gebete und Waschen, Almosen, Fasten und Wall-
fahrten zu der Kaaba oder Moskee zu Mekka. Die Muham-
medaner wallfahrten auch nach Muhammeds Grabe, beschnei-
den ihre Kinder, und glauben an Mittelgeister, die auf die
Körperwelt einwirken. Sie nennen ihre Religion Islam, und
ihre Bekenner Möslemim. Sie sind in zwey Religionsparteyen
getheilt: die Sunniten, welche ein mündliches Gesetz anneh-
men ; und Aliten, die es verwerfen, Ali für den rechtmäßigen
Chalifen erkennen, und von den Sunniten Schiiten, oder Ab-
trünnige, genannt werden. Ihre Priester heißen Imane, ihre
Mönchs Derwische. Die Bekämpfung der Vielgötrerey und
die damahlige Beschaffenheit der christlichen Religion machten
Muhammeds Lehre zu einem Geschenke für die Menschheit.
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121
5. Kap. Geschichte von Judäa.
Simon, 3 84-1 (ö. Chr. 142), entzog sich der syrischen Herr-
schaft völlig. Die Religions - und polltischen Sekten der Pha-
risäer und Sadducäer entstanden während dieser syrischen Ver-
folgungen. Johann Hyrkan, Simons Sohn, 3849, gab
anfangs dem Antiochus Sidetes Tribut, befreyete sich aber bald
davon, und unterwarf sich Samaria und Jdunräa.
§. 2. Asmonaische Könige.
Aristobulus, Hyrkans Sohn, nahm den königlichen
Titel an und eroberte Zturäa, 3880 (v. Chr. 103). Unter dem
grausamen, aber staatsklugen Alexander, dem Feinde der
Pharisäer, 3881, erreichte der Staat die höchste Stufe des
Wohlstandes. Salome, seine Wittwe, war Regentinn und
Vormünderin« ihres Sohnes, des trägen, ungeschickten H y r -
kans, 39<08 (v. Chr. 75). Sein Bruder Aristobulus Ii.
ergriff gegen ihn die Waffen, und rief den Pompejus zu Hülfe,
der jedoch für den Hyrkan entschied, ihn zum Ethnarchen von
Judäa ernannte, aber dieses Land den Römern tributbar machte,
und die eroberten Länder ihm entriß. Hyrkans Minister, An-
tipater, ein Idumäer, herrschte anstatt seiner, und wußte so-
wohl Cäsars, als des Casfius Freundschaft zu erhalten. Er
wurde von den auf ihn eifersüchtigen Juden vergiftet, 3940
(v. Chr. 43). Seine Söhne Phasael und H e r 0 d e s hielten
den Hyrkan in Abhängigkeit, Antonius erklärte sie zu Tetrar-
chen. Zwar fiel Antigonus, Aristobuls Ii. Sohn, mit Un-
terstützung der Partker in Judäa ein, tödtete den Phasael und
ließ den Hyrkan verstümmeln, 3944 (v. Chr. 39), aber der
nach Rom geflüchtete H ero des wurde von den Triumvirn zum
Könige von Judäa ernannt, überwand den Antigonus, und
verdrängte auf diese Art das asmonäische Haus von dem jüdi-
schen Throne, 3947 (v. Chr. 36).
Sechstes K a p i t e s.
Geschichte einiger kleineren Staaten.
$■ 1. Geschichte von Thracien.
thracien wurde frühzeitig von mehreren Nationen bevölkert.
Die Perser unterwarfen sich das Land. Nach deren Besiegung
durch die Griechen legten die letzten viele Pflanzörter daselbst an.
Der König Philipp von Makedonien bemächtigte sich des größ-
ten Theilö von Thracien. Lysimachus errichtete, wie wir
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz]]
Extrahierte Personennamen: Judäa Simon Johann_Hyrkan Johann Simons Antiochus_Sidetes Asmonaische_Könige Alexander Alexander Judäa Hyrkans Cäsars Antonius Judäa Philipp_von_Makedonien Philipp
z. Kap. Jüdische Geschichte. 181
geriten. Sein Bruder Herodes wurde König von Chalcis.
Nach Agrippa's Tode, 44, wurden seine Staaten wieder rö-
mische Provinz. Sein ihm sehr ungleicher Sohn, Agrippall.,
erhielt anfangs Chalcis, 47; darauf Philipps Tetrarchie, zz.
2. Untergang des jüdischen Staats.
Die Tyrannen und Habsucht der Statthalter vermehrten
den Haß der Juden gegen das römische Joch. Der Uebermuth
und die Ungerechtigkeit des Gessius Florus erregten endlich ei-
nen allgemeinen Aufstand, 66. Die Juden führten den Krieg
anfangs glücklich; Nero sandte den Fl. Vespafianus gegen sie,
dem die Uneinigkeiten der Parteyen den Sieg erleichterten.
Dessen Sohn Tttus belagerte Jerusalem. Ungeachtet Parteyen
darin gegen einander wucheren, so vercheidigten sie doch die
Stadt mit solcher Hartnäckigkeit, daß Titus sie nur mit ihrer
und des Tempels Zerstörung erobern konnte, 70. Dieser Men-
schen fressende Krieg machte dem jüdischen Staate ein Ende.
Die Juden wurden in andere Länder zerstreut. Eilt Aufruhr
derselben in 'Aegypten endigte auch den Gottesdienst in dem dor-
tigen Tempel. Ägrippa behielt sein Reich. Er starb 90. Die
Juden machten einige vergebliche Versuche, ihr Land wieder zu
erobern. Der Aufruhr Dar Kochabs, als Hadrian die Stadt
Aelia Kapitolina und einen Jupiterstempel auf Jerusalems und
des Jehovahtempcls Grund und Boden erbauen ließ, endigte
sich mit einem entsetzlichen Menschenverluste auf jüdischer Seite.
Julian konnte seine Absicht, den Tempel wieder herzustellen,
nicht ausführen.
Viertes Kapitel.
Geschichte der Parther, Perser und
Chinesen.
$. 1. Geschichte von Parthien.
^archien wurde von innern Unruhen erschüttert, die ihm end-
lich den Untergang brachten. Seine Könige waren: Phraa-
tes Iv., getödtet. Phraates V. iz. Orodes Ii., umgebracht.
Vonones 14, vertrieben. Artabanus, König von Medien,
Stifter eines neuen arsacidischen Stammes, 16. Gotarzes 41.
Bardanes 43, ermordet. Gotarzes abermahls 47. Vono-
nes ll. 50. Vologeses I. 50; Krieg mit den Römern über Ar-
menien , welches von dieser Zeit an der Zankapfel zwischen den
beiden Nationen wurde. Pakorus Ii. 90. Koshroes 112; un-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König]]
Extrahierte Personennamen: Chalcis Philipps_Tetrarchie Philipps Titus Ägrippa Hadrian Julian Phraates_V.