90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
137
1683 Belagerung Wiens durch die Türken.
Tapfere Vertheidigung durch Starre mb erg, Rettung
durch dm Polenköuig Johann Sobieskp und das
Reichsheer unter Karl von Lothringen. Die 'Liege des
Prinzen Engen von Savoyens) entrissen darauf den
Türken alles, was sie seit 150 Jahren in Ungarn erobert
hatten. Beginnender Verfall des osmanischen Reiches.
(1688—1697) Dritter Raubkrieg Ludwigs Xiv.
Die Veranlassung zu diesem mit unmenschlicher Grausam-
keit geführten Kriege gaben die Ansprüche, welche Ludwig
auf Pfalz -Snnmern erhob, obwohl Psalz-Muburg erbbe-
rechtigt war. 1689 Verwüstung der Pfalz. Melac
äschert 1200 Städte und Dörfer ein, darunter Heidel-
berg, Worms tmd Speier. a)
1097 Friede zu Ryswick.d)
Ludwig behielt den ganzen Elsaß nebst Straßburg,
seine Eroberungen auf dem rechten Rheinufer gab er her-
aus. Der Kurfürst von der Pfalz und der Herzog voit
Lothringen erhielten ihre Länder wieder; doch sollte in der
Pfalz die katholische Religion die herrschende bleiben.
1688—1713 Kurfürst Friedrich Ui. von Brandenbnrg
nachmals König Friedrich I von Preußen
Zwar prachtliebend und eitel, sorgt aber für das Mili-
tär und die Wissenschaft. 1694 Universität Halle ge-
gründet. 1700 Gründung der Akademie der Wissenschaften
auf des berühmten Philosophen Leibnitz Veranlassung, c)
1701 Friedrich setzt sich,und seiner Gemahlin Sophie
18. Jan. Charlotte zu .Königsberg die Königskrone auf.
Auch andere Fürsten hatten kurz zuvor die Königswürde
erlangt:
1688 wurde Wilhelm 111. von Oranien durch
Vertreibung der Stuarts (Jakobs 11.) König von Eng-
z) Klein und mager. Bewirbt sich bei Ludwig Xiv. vergebens um
Kriegsdienste, weil der Kriegsminister Louvois seine Familie
haßte. Darauf tritt er in den Dienst Oestreichs und wirkt für
dasselbe Großes mcht nur als Feldherr, sondern auch als
Staatsmann. — Sein Hauptsteg über die Türken bei Zentha
(1697wo 20000 Türken fielen.
a) Daselbst übermüthige Schändung der Kaisergräber.
b) Ein Dorf in der Nähe von Haag.
o) Dessen Verkehr mit der geistvollen Königin Sophie Charlotte (in
Charlottenburg).
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Extrahierte Personennamen: Polenköuig_Johann_Sobieskp Johann Karl_von_Lothringen Karl Ludwigs Ludwig
auf_Pfalz Ludwig Melac Ludwig Friedrich_Ui Friedrich Friedrich_I Friedrich Leibnitz Friedrich Friedrich Sophie
18._Jan Charlotte Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig Louvois Sophie_Charlotte
132
seine Eroberungen auf dem rechten Rheinufer gab er heraus. Der Kurfürst von der Pfalz und der Herzog von Loth-ringen erhielten ihre Lnder wieder; doch sollte in der Pfalz die katholische Religion die herrschende bleiben. 16881713 Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg, nachmals König Friedrich I. von Preußen.
Zwar prachtliebend und eitel, sorgt aber fr das Militr und die Wissenschaft. 1694 die Universitt Halle ge-grndet. 1700 Grndung der Akademie der Wissenschaften auf des berhmten Philosophen Leibnitz Veranlassung ^). 1701 Friedrich setzt sich und seiner Gemahlin Sophie l8.Jan. Charlotte zu Knigsberg die Knigskrone auf.
Auch das Haus Wettin hatte kurz vorher die Knigswrde erlangt, indem 1697 August der Starke, Kurfürst von Sachsen^), zum König von Polen gewhlt worden war.
Der Kaiser war geneigt, Friedrich als König von Preußen anzuerkennen, weil er fr den spanischen Erbfolge krieg seiner Hilfe bedurfte, die ihm Friedrich auch treulich leistete. (Fürst Leopold von Dessau.) 17011714 Der spanische Ertifolgekrieg.
Karl Ii. von Spanien war kinderlos gestorben. Den spanischen Thron verlangte Ludwig Xiv. fr seinen Enkel Philipp, Kaiser Leopold fr feinen Sohn Karl3). Ersterer wird vom Kurfrsten von Bayern (dem Ludwig Aussicht auf die spanischen Niederlande gemacht hatte), letzterer von England, Holland und Preußen untersttzt.
1704 Marlborough und Eugen schlagen diefranzosen und Bayern bei Hchstdt.
Ruhmvoller Anteil der preuischen Infanterie unter Leopold von Dessau. Bayern eingenommen. 17051711 Kaiser Joseph 1.
1706 Eugen siegt bei Turin (Preußen nehmen wiederum in hervorragender Weise unter Leopold von Dessau teil), Marlborough bei Ratnill ies4).
Ludwig Xiv. auch in den folgenden Jahren durch schwere Niederlagen gedemtigt, erbot sich, Hilfsgelder zur Ver-treibung seines Enkels Philipp aus Spanien zu zahlen und den Elsa samt Straburg herauszugeben (1709). Als
*) Dessen Verkehr mit der geistvollen Knigin Sophie Charlotte (in Charlottenburg). Sie war eine hannoversche Prinzessin.
2) Verschwenderisch und sittenlos, wird katholisch Polens wegen.
3) Siehe die Stammtafel der Habsburger.
4) Eugen und Marlborough siegen noch 1708 bei Dubenatbe, 1709 in der blutigen Schlacht bei Malplaquet. Trotzbem fllt Marlborough bei der Knigin Anna in Ungnade.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_I._von_Preußen Friedrich_I. Leibnitz Friedrich Friedrich Sophie_l8.Jan Charlotte August Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Leopold_von_Dessau Leopold Karl_Ii Karl Ludwig_Xiv Ludwig Philipp Philipp Leopold Leopold Ludwig_Aussicht Ludwig Marlborough Eugen Leopold_von_Dessau Leopold Joseph Eugen Leopold_von_Dessau Leopold Marlborough Ludwig_Xiv Ludwig Philipp Philipp Elsa Sophie_Charlotte Eugen Marlborough Marlborough
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Haus_Wettin Sachsen^ Polen Spanien Bayern England Holland Bayern Turin Spanien Charlottenburg Polens Knigin_Anna
87
778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet.
79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark.
Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte.
800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt.
Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt.
Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4).
814840 Ludwiq der Fromme.
Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei
1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.)
2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht.
3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg.
4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Thassilo_von_Bayern Thassilo Karl Karl Karl Karl Leo_Iii Leo Karls Karl Karl Karl Karl Lothar Pippin Ludwig Ludwig Lothar Bernhard Roland Konrad Konrad Karl Karl Ludwig_I._von_Bayern Ludwig_I. Otto Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
- 111
Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums.
Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.)
1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen.
Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten.
1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer.
Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt.
1492 Entdeckung Amerikas. v.
Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe.
Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti.
1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt).
2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. .
3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m .
4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Peter_Schsser Gutenberg Mohammed Konstantin_Xi Palologus Karl_der_Khne Karl Karl Karl Nancy Renatus_von_Lothringen Karl Nancy Karls Ludwig_Xi.1 Ludwig Karls_Tochter_Maria Karls Maria Friedrichs Maximilian Maximilian Christoph_Kolumbus Jsabella Ferdinands August Karl_Vii Karl Jeanne_d'arc Remy_tn Philipp Philipp Margarete Jsabella_von_Castll Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Gutenberg Mainz Mainz Italien Burgund Burgund Niederlande Bndnis Karls Burgund Frankreich Burgund Niederlande Amerikas Indien Afrika Portugal Spanien Haiti Lothringen Rouen Spanien Granada
180
Universitt Bonn^), während die Universitten zu Wittenberg und Halle in Halle vereinigt wurden. In kirchlicher Beziehung erstrebte der König eine Ver-einigung der lutherischen mit der reformierten Kirche und 1817 stiftete 1817 die evangelische Union. Auch wute er die evangelische Kirche vor den bergriffen des Katholizismus krftig zu schtzen, ja er lie den ungehorsamen Erz-bischos von Kln gefangen setzen.
18401861 Friedrich Wilhelm Iv. Vgl. S. 158160.
Er war einer der geistreichsten Fürsten, dabei von deutscher und christlicher Gesinnung ^), jedoch in seinem Wollen unklar und unentschlossen, in der Politik vielfach ohne Verstndnis fr die Forderungen der Zeit.
1861-1888 Wilhelm I. Siehe S. 160-167.
1888 Vom 9. Mrz bis 15. Juni Friedrich Iillfiwu(K 1ft7 1888- Wilhelm Ii. jstehe. 167.
Theologen Schleiermacher und Neander, die Sprachforscher Bckh, Grimm und Lachmann.
*) Mitglied derselben E. M. Arndt.
2) Bei Erffnung des vereinigten Landtages legte er das Bekenntnis ab: Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!"
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm_I. Friedrich_Iillfiwu( Friedrich Wilhelm Schleiermacher Grimm Lachmann Arndt
Carl der Große.
39
und bewies sich, von seiner Gemahlin, einer Tochter des De-„„de{n
siderius, gereizt. bei mehren Gelegenheiten gegen Carl sogar Kloster ge-
widerspenstig. Deshalb griff der Franken-König unter dem schickt, 787.
Vorwände der unterlassenen Heeresfolge den Herzog von dreien
Seiten zugleich an und zwang denselben zur Unterwerfung.
Doch wurde Thassilo, welcher sich mit den Avaren in Verbin-
dung gesetzt hatte , im Jahre 788 auf einem Reichstage zu
Ingelheim wegen Eidbruchs und weil er einmal willkürlich
das Heer verlassen habe, angeklagt und nach fränkischem Recht
zum Tode verurtheilt, aber von Carl dahin begnadigt, daß
man ihn mit seinem Sohne in ein Kloster brachte. Baiern
wurde jetzt in einzelne Gauen getheilt und durch fränkische
Grafen verwaltet.
8 40. Carls Kriege gegen die Slaven, Avaren u. a.r^cb Vesie-
Völker. Durch die Erweiterung der fränkischen Grenze nach !'"ng der
Osten kam Carl in feindliche Berührung mit den Slaven und Blumen"
mit Hülfe des sächsischen Heerbanns wurden mehrere Züge gründet
gegen die Soraben zwischen Elbe und Saale, gegen die Wil- Earl die
zen in der Mack Brandenburg und Czechen in Böhmen un-^st' ^‘ar •
ternommen. Die Anführer dieser Völker, insbesondere der
Wilzen wurden mit Hülfe eines andern slavischen Stammes,
der Obotriten, zur Huldigung und Darbringung von Geschen-
ken gezwungen. Den Hauptkampf jedoch zur Sicherung der
Grenzen unternahm Carl 791 gegen die Avaren im Osten von
Baiern, welche schon gleich nach der Unterwerfung dieses Lan-
des 788 dorthin vorgedrungen, aber bald wieder zurückge-
drängt waren. Der 791 begonnene Kampf wurde von Carls
Sohn Pipin bis gegen 799 siegreich foctgeführt und das Land
der Avaren bis zur Theiß erobert (Ost-Mark). — Mit den
Normannen, welche unter ihrem Könige Gottfried nicht bloß
mit ihren Flotten die Küsten selbst bis nach Aquitanien hin
verheerten, sondern auch mit Landtruppen in das fränkische
Gebiet eindrangen, und einmal -sogar einen Theil der mit
Carl befreundeten Obotriten unterwarfen, wurde 811 nach dem
Tode Gottfrieds ein Friede geschlossen und die Eider als
Grenze bestimmt.
So erstreckte sich daö fränkische Reich vom Ebro bis
an die Theiß, von der Eider bis nach dem südlichen Italien.
Carls Ruhm war aber noch weit über die Grenzen des Rei-
ches verbreitet; der Chalif Harun al Raschid setzte sich mit
ihm in freundlichen Verkehr, der Patriarch von Jerusalem
schickte die Schlüssel des h. Grabes, sämmtliche Fürsten des
Abendlandes mit Ausnahme etwa des griechischen Kaisers an-
erkannten die Oberhoheit des fränkischen Königs und der Papst
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Extrahierte Personennamen: Carl Thassilo Carl Carls Carl Carl Carls
Sohn_Pipin Gottfried Carl Gottfrieds Harun
Zweiter Abschnitt: der niedcrsäcksisch-dänische Krieg.
187
rüstete von englischem und holländischem Gelbe .unterstützt eineder m'edcr-
Armee, an deren Spitze König Christian Iv. von Däneniarksächs.,Kreis
brat, der als Herzog von Holstein Mitglied jenes Kreises war. ,sse(|'v
Auf diese Nachricht rückten auch Christian von Braunsthweig^ Dämm,
und Ernst von Mansfeld mit ihren Truppen von Holland aus
wieder ins Feld. Aber auch Lilly war nach vergeblichem Ver-
suche, die niedersächsischen Stände von jenem Gewaltschritt ab-
zumahnen, aus Hessen bereits aufgebrochen und begann den
neuen Feldzug damit, daß er "Christian von Braunschweig und
Mansfeld in die Gegenden von Münster und Osnabrück zurück-^^^x»
drängte. So seufzte Westfalen abermals unter dem schtverenmansfttd iv.
Druck der rohen Kciegsschaaren. Der dänische König hattechristian v.
bei Höxter sein Lager aufgeschlagen, auch ihn trieb Lilly aus^raunschw.
dieser Stellung nach Hameln zurück. Ein gefährlicher Sturz
mit dem Pferde vom Wall zu Hameln bewog den König sogar,
sich nach Werden zurückzuziehn und Lilly besetzte das Stift
Minden. Doch gelang es Mansfeld und Christian von Braun-
schweig sich mit dem Dänenkönige zu verbinden, und Lilly's
Lage wäre jetzt vielleicht eine schwierige geworden, wenn nicht
der Kaiser Ferdinand plötzlich den Entschluß gefaßt'hätte, den
Krieg nicht bloß durch die von ihm unabhängige Liga
führen zu lassen, sondern vielmehr ein eigenes Heer unter einem
eigenen Feldherrn zugleich vorrücken zu lassen. Da es aber
dem Kaiser am nöthigen Gelde zur Ausführung seines Planes
fehlte, so erbot sich Alb recht von Wollenste in aus eigene Albreckt v.
Faust nicht bloß ein Heer anzuwerben sondern auch für dessenwallenstcin.
Unterhalt zu sorgen.
tz 155. Dieser merkwürdige Mann stammte aus einer
alten lutherischen, später utraquistischen Adelsfamilie Böhmens.
Nach dem frühzeitigen Tode seiner Eltern hatte ein Oheim sich
seiner angenommen, der ihir auf der Fürstenschule zu Goldberg
in Schlesien und später aus der Universität zu Nürnberg aus-
bilden ließ. Wallenstein zeigte sich schon damals als ein küh-
ner Haudegen und wurde wegen seiner tollen" Streiche sogar
von letzter Anstalt entfernt. Nach vollendetem Studium kam
ec als Page in die Dienste des Markgrafen von Burgau; als
solcher trat er im Jahre 1(>04 entweder in Folge eines gefähr-
lichen Sturzes aus dem Fenster oder durch die Vorstellungen
eines Jesuiten gewonnen zum Katholicismus über. Zwei Jahre
später unternahm er nach damaliger Sitte bei den Vornehmen
eine Rehe durch Holland, England, Frankreich und Italien.
In Padua und Bologna widmete er sich mit neu erwachtem
Eifer den früher vernachlässigten Studien, insbesondere der
Staatswissenschaft, Mathematik und Sternkunde, gewann aber
auch zugleich jene Wissenschaft lieb, die zur Bestimmung seines
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Christian_Iv Däneniarksächs Christian_von_Braunsthweig^_Dämm Ernst_von_Mansfeld Ernst Lilly Lilly Christian_von_Braun- Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Holstein Holland Hessen Mansfeld Westfalen Hameln Hameln Mansfeld Goldberg Schlesien Nürnberg Burgau Holland England Frankreich Italien Padua Bologna
»
295
Mittel-Alter
Spanien. Skandinavien. j Byzantinisches Reich. Oestl. Europa.
Tie Arab. wer- den durch die vordriiist. Christ, in Folge der Niederlage hei Tolosa, 1212, in ihren Be- sitzungen zuletzt auf das 1238 gestist. Könige. Granada u. das Gebiet von Ali- cante beschränkt. In Castilien aber wird die köiiigl. Gewalt durch Theilun- gen der Land- schaften unter Parteikämpfen und Erhebungen des Adels ge- schwächt, bis Ferdinand 111. ganz Castilien wieder vereinigt. Sein Sohn Cannt Xl. gewinnt im fortgesetzten Kampf geg. d. Wenden die ganze Küste d. Ost- see bis nach Liefland. Dessen Bruder Walde- mar Ii. geräth bei einem Einfall in Liefland und Esthland mit dem Orden der Schwertbrüder und dem deutschen Orden in Streit, wird v. Grafen von Schwerin gefangen und nur gegen Rückgabe aller Landschaften bis zur Eider wird, freigegeben. Auch verliert er durch die Niederlage bei Kiel gegen den Grafen von Holstein alle Eroberun- gen außer Rügen. Wal- demar tbeilt bei s. Tode das Reich unter seine 4 Söhne und so brechen die alten Verwirrungen wieder los. wozu Strei- tigkeiten mit dem Klerus über Erweiterung der königl. Macht kommen. Jacob Angelus, 1185—1195, wird von sein. Bruder gestürzt; aber sein Sohn ruft die in Ve- nedig versammelten Kreuzfahrer herbei, welche in Folge v. Strei- tigkeiten Constantinopel erobern und dem griech. Kaiserthum in Europa auf einige Zeit ein Ende machen. Das latein. Kaisecthum, 1204-1260, ein Lehnsstaat nach franz. Mu- ster, wird bei dem Haß der un- terworfenen Griechen gegen die fränk. Heere nur durch äußere Hülfe erhalten, ohne innere Kraft gewinnen zu können. Sieben ihm besteht ein griech. Kaiserthum zu Nieäa. welches sciil Gebiet immer mehr ans- dehnt, bis Michael Paläologos in Verbindung mit den ans Ve- nedig eifersüchtigen Genuesen Constantinopel erobert und das griech. Kaiserlhum daselbst wie- der herstestt. Das byzantin. Reich unter den Paläologen, 1261-1453. In Liefland, Esthland n. Kur- land befestigt sich d. Christen- thum. Der Schwertorden. Uuter Hermann o. Salza breitet sich der deutsche Orden in Preuß. ans; aber der Kamps mit dem heidnisch. Volke dauert bis 1283. Das entvölkerte Land wird ger- manisirt u. blüht im Frieden bald durch Handel empor. Der Sitz des Ordens- capitels ist in Marienburg.
Alfons X. för- dert Knurte und Wissenschaften. Hermandat. Peter von Ara- Die Paläologen. meist schwache Regenten, können die Grenzen des Reichs, welches im Innern durch kirchliche und politische Streitigkeiten-zerrissen wird, ge- gen auswärtige Feinde, insbe- sondere gegen die immer weiter vordringenden Osmanen nicht schützen.
gonien erhält . S leisten.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Jacob_Angelus Michael_Paläologos Hermann_o Alfons_X Peter_von_Ara-
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Skandinavien Europa Granada Liefland Schwerin Kiel Holstein Constantinopel Europa Nieäa Constantinopel Esthland Marienburg
Standeskrhöhuiig deutscher Fürsten.
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drängten Herzogs von Massovien der deutsche Ritterorden her-
beigerufen, der nach und nach das Land unterwarf und die
Einwohner zur christlichen Religion und zu milderen Sitten
führte. Der zum Hochmeister des Ordens gewählte Albrecht
von Brandenburg, Sohn des Markgrafen von Anspach, trat
zur lutherischen Kirche über und das Ordensland wurde 1525
durch Säcularisation zu einem Herzogthume. Nach seinem Tode
1508 erhielt zugleich mit seinem Sohne Albrecht Friedrich, der
sich durch Vermählung mit der Erbprinzessin von Jülich, Cleve
und Berg auch ein Recht auf diese Länder erwarb, der Kurfürst
Joachim Ii. von Brandenburg die Mitbelehnung über Preußen.
Joachim's Ii. Nachfolger
Johann George', 1571—1598, ein friedliebender Fürst,
sorgte durch Gründung des Berliner Gymnasiums zum grauen
Kloster für wissenschaftliche Erziehung der Jugend und durch
Ausnahme vertriebener holländischer Flüchtlinge für das Auf-
blühen deg Handels. Sein Sohn
Joachim Friedrich, 1598 — 1608, war durch Grün-
dung der Fürstenschule zu Joachimsthal und durch Anlegung
und Vervollkommnung von Fabriken gleichfalls für Hebung
des wissenschaftlichen und materiellen Lebens thätig. Nach dem
Tode des Markgrafen zu Anspach erhielt er die Vormundschaft-
liehe Regierung über das Herzogthum Preußen für den in
Blödsinn verfallenen Herzog Albrecht Friedrich. Sein Sohn
Johann Sigismund, 1008—1019, wurde vom Polen-
könige mit Preußen belehnt und vereinigte nach dem Tode Al-
brecht Friedrich's 1618 das Land für immer mit Brandenburg.
Auch erwarb er im Erbfolgestreit um die Jülich - Clevifchen
Länder gegen Pfalz-Neuburg durch den Vergleich zu Tanten
Cleve, die Mark, Ravensberg und Ravenstein,
b) Brandenburg und Preußen bis zur Erhebung
des Kurfürsten zum Könige, 1618—1701.
Georg Wilhelm, 1019—1640, stand ganz unter der
Leitung des katholischen Ministers Adam von Schwarzenberg,
der zur Zeit des dreißigjährigen Krieges den Kurfürsten zu
Gunsten des Kaisers vermochte, so lange neutral zu bleiben,
bis der Schwedenkönig 'ihn mit Gewalt in den Krieg drängte;
aber auch da waren seine Leistungen im Felde nicht die eines
durchaus ernstlichen Ve'rtheidigers fetnec Sache und 1035 ver-
mittelte Schwarzenberg den Beitritt seines Kurfürsten zum Pra-
ger Frieden. Als 1637 der letzte pommersche Herzog starb,
verband sich Georg Wilhelm mit dem Kaiser, um seine Ecban-
sprüche auf das Herzogthum gegen die Schweden, welche es
besetzt hielten, durch Wasfeitgewalt zur Geltung zu bringen;
doch erlebte er das Ende des Krieges nicht und sein Sohn-
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Extrahierte Personennamen: Albrecht
von_Brandenburg Albrecht Albrecht_Friedrich Albrecht Friedrich Cleve Joachim_Ii Johann_George' Johann Joachim_Friedrich Friedrich Albrecht_Friedrich Albrecht Friedrich Johann_Sigismund Johann Georg_Wilhelm Wilhelm Adam_von_Schwarzenberg Schwarzenberg Georg_Wilhelm Wilhelm