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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 122

1865 - Eisleben : Reichardt
122 1521—1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Letzterer strebte nach dem Besitze öon Neapel, verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Ma rignano gewonnen hatte, durch die unglückliche Schlacht bei Pavia 1525. Er selbst wird gefangen. Schon vorher wird der tapfere Bayard i der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von B o n r b o n zuin Kaiser übergegangen. Im Frieden zu Madrid mußte Franz Italien ent- sagen , hielt aber nach seiner Freilassung den Vertrag nicht. 1524—1525 Der Bauernkrieg Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwaben, wel- che Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit falsch deu- teten. Die forderten in den 12 Artikeln Verbesserung ih- rer allerdings bedrängten Lagev), versprachen aber dieje- nigen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort wären, aufzugeben. Da sie nirgends Gehör fanden, begingen sie arge Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler im Odenwald, w) Einer ihrer Anführer war der Ritter Götz von B erlich in gen mit der eisernen Hand.x) Der Aufstand wurde durch den Grafen Georg Truch- seß v o u W a l d b u r g mit Grausamkeit unterdrückt. Auch Luther will nichts von Schonung wissen. Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter Thomas Münzer, der sogar Gütergemeinschaft ein- führen will. Er wird bei Frankenhausen geschlagen^) und hingerichtet. 1525 Tod Friedrichs des Weisen. Auf ihn folgte sein Bruder Johann der Beständige (nur bis 1532), dann Johann Friedrich dergroß- müthige bis 1547, worauf die Kurwürde der er ne st i- nischen Linie entrissen und an die albertiuische (Moritz) gegeben wird. 1525 Der Ordensstaat Preußen wird ein lutherisches Herzogthum. Das Ute Jahrh. war die glänzendste Zeit des deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tanuenberg gegen die Polen (1410) brach seine Macht ans immer. Im v) Z. B. Wahl der Pfarrer, Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrecht. w) Graf Helfenstein nach der Eroberung von Weinsberg in die Spieße gejagt, wobei ein Pfeifer aufspielt. (Dieser wird später verbrannt.) x) Dieselbe ist noch jetzt auf dem «schlosse Jaxthausen vorhanden. In- teressant ist die Selbstbiographie Götzens. y) Der Regenbogen. Tödtnng des Herolds. Münzers Feigheit.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 87

1890 - Leipzig : Reichardt
87 778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet. 79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark. Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt. Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt. Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4). 814840 Ludwiq der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei 1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.) 2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht. 3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg. 4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

5. Geschichte der Deutschen - S. 39

1856 - Münster : Cazin
Carl der Große. 39 und bewies sich, von seiner Gemahlin, einer Tochter des De-„„de{n siderius, gereizt. bei mehren Gelegenheiten gegen Carl sogar Kloster ge- widerspenstig. Deshalb griff der Franken-König unter dem schickt, 787. Vorwände der unterlassenen Heeresfolge den Herzog von dreien Seiten zugleich an und zwang denselben zur Unterwerfung. Doch wurde Thassilo, welcher sich mit den Avaren in Verbin- dung gesetzt hatte , im Jahre 788 auf einem Reichstage zu Ingelheim wegen Eidbruchs und weil er einmal willkürlich das Heer verlassen habe, angeklagt und nach fränkischem Recht zum Tode verurtheilt, aber von Carl dahin begnadigt, daß man ihn mit seinem Sohne in ein Kloster brachte. Baiern wurde jetzt in einzelne Gauen getheilt und durch fränkische Grafen verwaltet. 8 40. Carls Kriege gegen die Slaven, Avaren u. a.r^cb Vesie- Völker. Durch die Erweiterung der fränkischen Grenze nach !'"ng der Osten kam Carl in feindliche Berührung mit den Slaven und Blumen" mit Hülfe des sächsischen Heerbanns wurden mehrere Züge gründet gegen die Soraben zwischen Elbe und Saale, gegen die Wil- Earl die zen in der Mack Brandenburg und Czechen in Böhmen un-^st' ^‘ar • ternommen. Die Anführer dieser Völker, insbesondere der Wilzen wurden mit Hülfe eines andern slavischen Stammes, der Obotriten, zur Huldigung und Darbringung von Geschen- ken gezwungen. Den Hauptkampf jedoch zur Sicherung der Grenzen unternahm Carl 791 gegen die Avaren im Osten von Baiern, welche schon gleich nach der Unterwerfung dieses Lan- des 788 dorthin vorgedrungen, aber bald wieder zurückge- drängt waren. Der 791 begonnene Kampf wurde von Carls Sohn Pipin bis gegen 799 siegreich foctgeführt und das Land der Avaren bis zur Theiß erobert (Ost-Mark). — Mit den Normannen, welche unter ihrem Könige Gottfried nicht bloß mit ihren Flotten die Küsten selbst bis nach Aquitanien hin verheerten, sondern auch mit Landtruppen in das fränkische Gebiet eindrangen, und einmal -sogar einen Theil der mit Carl befreundeten Obotriten unterwarfen, wurde 811 nach dem Tode Gottfrieds ein Friede geschlossen und die Eider als Grenze bestimmt. So erstreckte sich daö fränkische Reich vom Ebro bis an die Theiß, von der Eider bis nach dem südlichen Italien. Carls Ruhm war aber noch weit über die Grenzen des Rei- ches verbreitet; der Chalif Harun al Raschid setzte sich mit ihm in freundlichen Verkehr, der Patriarch von Jerusalem schickte die Schlüssel des h. Grabes, sämmtliche Fürsten des Abendlandes mit Ausnahme etwa des griechischen Kaisers an- erkannten die Oberhoheit des fränkischen Königs und der Papst

6. Geschichte der Deutschen - S. 53

1856 - Münster : Cazin
r Otto I. 53 km. Schwaben, Baiern und Lotharingen) die Ehrendienste ver- richteten. 8.51. Otto I., der Große. 936-973. War Heinrich I. sachtigti nicht viel mehr als ein mächtiger Herzog der Sachsen gewesen,die im Ju- so strebte Otto 1. ein geachteter König der Deutschen zu sein, nern aus- Doch hatte er in der ersten Zeit seiner Regierung vielfach mit inneren Unru hen, zum Theil sogar in seiner eigenen Fa-durch Ver- milie zu kämpfen. Zunächst zerfiel er mit seinem aus ersterleihung der Ehe Heinrichs entsprossenen Halbbruder Thankmar, da er eineh^^'Mü-^ diesem durch den Tod. eines mütterlichen Anverwandten zusal-Aj"x" ¿,{1 lende Grafschaft einem Andern verlieh. Dann hatte er mit demner Familie, nach dem Tode Arnulfs von Baiern neugewählten Herzoge undsichert Eberhard zu kämpfen, der sich vom Könige nicht bestätigen las-^ sen wollte; dieser wurde des Landes verwiesen und sein Bruder^.,, und Dä- Berthold zum Herzog, ein anderer Bruder zum Pfalzgrafen nen. von Baiern ernannt (939). Herzog Eberhard in Franken hatte einige übermüthige sächsische Edle, die sich trotz erhaltener Gü- ter aus seinem in des Königs Dienst begeben, angegriffen, und war von Otto mit einer Geldbuße, seine Anhänger aber mit dem Schimpf des Hundetragens zum königlichen Hoflager be- straft. Darüber erbittert, verbünd sich Eberhard mit Thankmar, siel im Jahre 938 in Sachsen ein, nahm Ottos Bruder Hein- rich gefangen, söhnte sich jedoch, nachdem Thankmar umgekom- men war, mit dem Könige wieder aus. Als aber Otto gegen die Ungarn kämpfte, welche bis an die Bode vorgedrungen wa- ren, erhob sich der von Eberhard wieder freigelassene, aber zu- gleich gegen seinen königlichen Bruder aufgereizte Heinrich, ver- band sich außer mit Eberhard auch mit dem Herzog Giselbert von Lotharingen und dem Könige Louis d'outremer jdem lieber- seeischen) von Frankreich. Doch wurde diese Empörung über- wältigt, da die Herzöge Berthold von Baiern, Hermann von Schwaben, dessen Bruder Udo und der Burggraf von Worms dem König mit ihren Mannen zu Hülfe zogen. Eberhard und Giselbert kamen um und Heinrich floh nach Frankreich (939), söhnte sich aber mit dem Könige, welcher in Frankreich einfiel, bald wieder aus Uebrigens betheiligte er sich schon im Jahre 941 wieder an einer Verschwörung gegen Ottos Leben, deren Theilnehmer jedoch entdeckt und hingerichtet wurden. Heinrich damals gefangen gesetzt, aber auf Bitten seiner Mutter begna- digt', erhielt 945 nach dem Tode Bertholds von Baiern. weil er mit einer Tochter des frühcrn Herzogs Arnulf vermählt war, das Herzogthum Baiern nebst Kärnthen und kämpfte seitdem völlig mit seinem Bruder ausgesöhnt tapfer gegen die Ungarn. Dem Burggrafen Conrad von Worms hatte Otto, da jener seine Tochter Luitgarde heirathete, das durch Eberhards Tod l

7. Geschichte der Deutschen - S. 175

1856 - Münster : Cazin
Rudolf Ii. 175 vor einer Invasion des das würzburgische Amt Mainberg bean- Grumbach spruchenden Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Kulmbach», der Visch. geschützt, und dafür vom Bischöfe einige Güter als Allodien erhalten. Doch wurde der nüt dem Markgrafen Albrecht ge- schlossene Vertrag vom Reichskammergericht als ein dem Bischöfe abgezwungener für nichtig erklärt und dieser entsetzte in Folge dessen den Wilhelm von Grumbach der ihm geschenkten Güter und verheerte dieselben durch mehre Einfälle. Grumbach wandte sich an das Kammergericht um Restitution und obwohl dasselbe zu seinen Gunsten entschied, so wurde doch das Urtheil nicht exequirt; jener klagte darob beim Kaiser, aber auch dessen drin- gende Mahnung zu friedlichem Vertrage wurde vom Bischöfe . nicht berücksichtigt. Unter diesen Umständen entschloß sich Grum- bach mit Waffengewalt sein von Kaiser und Reich anerkanntes Recht durchzusetzen. Der Bischof wurde von gedungenen We- gelagerern getödtet und da auch der Nachfolger desselben nicht zu einem gütigen Vergleich gebracht werden konnte, erhob Grumbach in Verbindung mit den ihm befreundeten Reichsrit- tern Ernst von Mandelsloh und Wilhelm von Stein zum Al- tensteiir offene Fehde gegen ihn. Würzburg wurde, nachdem der Bischof nach Nürnberg entflohen war, bald erobert und das Domcapitel zu einem Vertrage gezwungen, den der geäng- stigte Bischof später selbst annahm. Alles dieses geschah noch unter der Regierung Ferdinands I. Dieser sprach jetzt über den Friedensstörer die Reichsacht aus und forderte, da Grum- bach zu dem Herzoge Johann Friedrich 11. von Sachsen-Gotha floh, denselben zur Auslieferung des Raubritters auf. Dieser aber weigerte sich von Grumbach bethört, und so verhängte Kaiser Maximilian Ii., der fest entschlossen war, die kaiserliche Autorität wieder zur vollen Geltung zu bringen, auch über den Herzog die Reichsacht. Die Exekution derselben wurde dem Kurfürsten August von Sachsen übertragen, dem sich der Herzog von seinen bedrängten Unterthanen gezwungen zuletzt ergeben mußte. Grumbach würde geviertheilt, Johann Friedrich aber starb nach achtjähriger Gefangenschaft zu Wiener-Neustadt, 1595. 11. Rudolf ii. 1576-1612. § 141. Rudolf war von früher Jugend an in großer _. ^ Frömmigkeit erzogen und mit vielem gelehrten Wissen ausge-^"M"' stattet. Als Regent bekümmerte er sich aber nicht um die An- Rudolf be- gelegenheit des Reiches, sondern vertändelte seine Zeit mit der «ttteniicfct Betreibung astrologischer und alchimistischer Künste und mist?^ "»^"8- leidenschaftlicher Liebhaberei für Gemälde, Münzen und Pferde. 1 nnjc Daher stieg unter ihm in Deutschland und namentlich in den

8. Geschichte der Deutschen - S. 295

1856 - Münster : Cazin
» 295 Mittel-Alter Spanien. Skandinavien. j Byzantinisches Reich. Oestl. Europa. Tie Arab. wer- den durch die vordriiist. Christ, in Folge der Niederlage hei Tolosa, 1212, in ihren Be- sitzungen zuletzt auf das 1238 gestist. Könige. Granada u. das Gebiet von Ali- cante beschränkt. In Castilien aber wird die köiiigl. Gewalt durch Theilun- gen der Land- schaften unter Parteikämpfen und Erhebungen des Adels ge- schwächt, bis Ferdinand 111. ganz Castilien wieder vereinigt. Sein Sohn Cannt Xl. gewinnt im fortgesetzten Kampf geg. d. Wenden die ganze Küste d. Ost- see bis nach Liefland. Dessen Bruder Walde- mar Ii. geräth bei einem Einfall in Liefland und Esthland mit dem Orden der Schwertbrüder und dem deutschen Orden in Streit, wird v. Grafen von Schwerin gefangen und nur gegen Rückgabe aller Landschaften bis zur Eider wird, freigegeben. Auch verliert er durch die Niederlage bei Kiel gegen den Grafen von Holstein alle Eroberun- gen außer Rügen. Wal- demar tbeilt bei s. Tode das Reich unter seine 4 Söhne und so brechen die alten Verwirrungen wieder los. wozu Strei- tigkeiten mit dem Klerus über Erweiterung der königl. Macht kommen. Jacob Angelus, 1185—1195, wird von sein. Bruder gestürzt; aber sein Sohn ruft die in Ve- nedig versammelten Kreuzfahrer herbei, welche in Folge v. Strei- tigkeiten Constantinopel erobern und dem griech. Kaiserthum in Europa auf einige Zeit ein Ende machen. Das latein. Kaisecthum, 1204-1260, ein Lehnsstaat nach franz. Mu- ster, wird bei dem Haß der un- terworfenen Griechen gegen die fränk. Heere nur durch äußere Hülfe erhalten, ohne innere Kraft gewinnen zu können. Sieben ihm besteht ein griech. Kaiserthum zu Nieäa. welches sciil Gebiet immer mehr ans- dehnt, bis Michael Paläologos in Verbindung mit den ans Ve- nedig eifersüchtigen Genuesen Constantinopel erobert und das griech. Kaiserlhum daselbst wie- der herstestt. Das byzantin. Reich unter den Paläologen, 1261-1453. In Liefland, Esthland n. Kur- land befestigt sich d. Christen- thum. Der Schwertorden. Uuter Hermann o. Salza breitet sich der deutsche Orden in Preuß. ans; aber der Kamps mit dem heidnisch. Volke dauert bis 1283. Das entvölkerte Land wird ger- manisirt u. blüht im Frieden bald durch Handel empor. Der Sitz des Ordens- capitels ist in Marienburg. Alfons X. för- dert Knurte und Wissenschaften. Hermandat. Peter von Ara- Die Paläologen. meist schwache Regenten, können die Grenzen des Reichs, welches im Innern durch kirchliche und politische Streitigkeiten-zerrissen wird, ge- gen auswärtige Feinde, insbe- sondere gegen die immer weiter vordringenden Osmanen nicht schützen. gonien erhält . S leisten.

9. Geschichte der Deutschen - S. 42

1856 - Münster : Cazin
42 Carl der Große. den aber erst durch die Zustimmung des Königs zu Beschlüssen (capitulari) erhoben. Ihm war alles untergeordnet, und wie er seine weltlichen Stellvertreter ernannte, besetzte er auch Bis- thümer und Abteien oder bestätigte doch die Wahl für diesel- den. Vorzüglich aber wurde die Macht des Königthums be- gründet und das ganze Staatsgebäude zusammengehalten durch ""b durch die Sendgrafen (Missi Domini). Um die ganze innere grafeitthum. Verwaltung der Provinzen durch die geistlichen und weltlichen 'Beamten zu beaufsichtigen, wurde jährlich ein für diesen Zweck besonders ernannter Geistliche und Laie beauftragt, einen be- stimmten aus mehren Gauen bestehenden Bezirk (missaticum) zu bereisen. Diese hatten alles genau zu untersuchen, etwaige Klagen gegen die Beamten ans einer Volksversammlung (Land- tag) entgegen zu nehmen und über den ganzen Zustand der Provinz an den König zu berichten. Um Unterschleife zu ver- hüten, war weder über die Person des Sendgrafen noch über seinen Bezirk im Voraus etwas bekannt. Uebrigens konnte eine solche controllirende Behörde doch nur unter einem kräf- tigen Herrscher ihren Zweck erreichen; unter Carls Nachfolgern aber verlor das Sendgrafenthum schon dadurch seine Bedeu- tung, daß es nicht selten den Bischöfen und Grafen in ihrer eigenen Provinz übertragen wurde. Aber bei seiner Organisation der Verwaltung war Carl nicht bloß darauf bedacht, das Reich innerlich zu stärken, son°. Das R eich dern es auch gegen äußere Angriffe zu schützen. So waren wird nach zum Zweck der Vertheidigung jedesmal mehre Gaue an den ^"schützt ^ Grenzen zu einer Markgrafschaft vereinigt.' In dieser stand der durch Mark-Markgraf ebenso wie die Grafen in den einzelnen, nach Auflö- graffchastensung der Herzogthümer im Innern des Reiches gebildeten und Gauen an der Spitze des Gerichts- und Verwaltungswesens; er war auch Oberanführer der Vertheidigungsmannschaften und eben darin liegt der Grund, daß das Markgrafenthum unter den spätern Carolingern, wo den Verwaltern desselben bei der immer größer werdenden Unsicherheit der Grenzen auch größere Macht anvertraut werden mußte, allmählig wieder zu einem Herzogthum wurde. Ein anderes Mittel zur Kräftigung des Reiches nach durch Reor-Auhen fand Carl in der Reorganisation des Heerbannes. Die- des Herr- fer war immer kleiner geworden, seitdem viele Freie, um der banns. Beschwerlichkeit der mit großen Opfern verbundenen Kriegsge- solge sich zu entziehen, durch Verwandlung ihres Allodium in ein Feudum (F. oblatum) zu großen Grundbesitzern, insbeson- dere zu den Grafen in Hörigkeits - Verhältnis; getreten waren. Carl suchte demselben dadurch zu steuern, daß er die ursprüng- lich allgemeine Verpstichtung für die Freien, dem Aufgebote

10. Geschichte der Deutschen - S. 117

1856 - Münster : Cazin
aus verschieden Häusern. 117 Vergebens hatte er sich für die Wahl seines Sohnes Albrecht zum Nachfolger bemüht; der Erzbischof von Mainz, welcher sich die Stimmen der übrigen Kurfürsten hatte übertragen lassen, ernannte einen entfernten Verwandten, den Grafen Adolf von Nassau, zum Könige. § 96. Adolf von Nassau. 1291 — 1298. König Adolf besaß nur eine höchst unbedeutende Hausmacht, war nicht einmal Graf von ganz Nassau und obendrein Lehnsmann des Pfalzgrafen; ja er hatte nicht so viel, um die Kcönungskosten zu bestreiten, und sah sich daher genöthigt, den Kurfürsten durch Verleihung und Verpfändung von Reichsgütern und Städten für ihre Ausgaben Ersatz zu bieten. Insbesondere mußte er dem Erzbischöfe von Mainz, der ihn eigentlich zum Könige gemacht, die größten Forderungen zugestehn. Nachdem König Adolf zunächst sich durch Erhebung des Diskonti zum Reichsvikar in der Lombardei so wie durch eine Verbindung mit König^Eduard I. von England gegen Frank-Adolfsucht reich, welcher ihm dafür 100,000 Pkd. St. Subsidien zahlte, ^iniimeu Geld verschafft hatte, suchte er seine Hausmacht dadurch zu ¿u ern>et. vergrößern, daß er die von den Söhnen Albcechts des Unar- den. tigert von Thüringen fdiezmann und Friedrich mit der ge- bissenen Wange) in Besitz genommene Markgrafschaft Meißen so wie die Ostmark als erledigte Reichslehen für sich bean- spruchte. Als aber die Söhne sich dem widersetzten, erklärte Adolf dieselben für Reichsfeinde und unternahm einen verhee- renden Zug in Thüringen, auf welchem seine für das englische Geld gedungenen Truppen viele Grausamkeiten verübten. Durch die glücklichen Erfolge der Waffen Adolfs glaubten die Reichs- sürsten sich in ihrer unabhängigen Stellung gefährdet, und da der König die dem Erzbischöfe von Mainz gegebenen Verspre- chen nicht gehalten, so wurde er auf einer Versammlung der Kurfürsten zu Mainz abgesetzt und der früher verschmähete Sohn Rudolfs, Herzog Albrecht von Oestreich. zum Könige ^ « «n* ernannt. Dieser war bereits auf eine Einladung des Erzbi- fleflc1j schoss von Mainz an den Rhein gekommen, und lieferte dem brecht bei gegen ihn heranziehenden Adolf in der Nähe von Worms bei Gölheim Gölheim ein Reitergesecht, in welchem der Letztere fiel. 1298. § 97. Albrecht I. von Oesterreich. 1298— 1308. Albrecht Nach Adolfs Tode wurde Albrecht auf einer Versammlung der^üert mit Wahlfürsten zu Frankfurt als König bestätigt und zu Aachen,Ae gekrönt. Die Fürsten ersuchten auch den Pabst um Krönungholl. Lehen. Albrechts zum Kaiser, was jedoch dieser wegen des an König"uf Böhmen . Adolf begangenen Hochverraths entschieden ablehnte; erst große in Folge eines Streites mit Frankreich entstandene Bedrängnißu„d fällt etn bewog denselben 1303 Albrecht als römischen König feierlich
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