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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Geschichte der Reformation - S. 21

1834 - Leipzig : Dürr
der ersten Ch ri stengcnrei 11 e n. 21 bei Menschen, als die eigne Stärkung des Gcmüths zur Ab- sicht hat. Aus einem 4ostündigen Fasten wurden bald 4o Tage, um Jesu Nachzüahmen, der bei der Vorbereitung zu seinem wichtigen Vorhaben sich in der Einsamkeit 4o Tage der gewöhnlichen Nahrungsmittel enthalten hatte. Diechri- sien aßen dann nichts vor dem Untergange der Sonne und genossen in der Woche vor Ostern nur Brot, Salz und Was- ser. In den Versammlungen konnte ein Jeder, der Gaben dazu hatte, auftreten und die Mktchristen erbauen, doch nach i Cor. i4. waren bald Warnungen vor Zudringlichkeit und Mißbrauch nothig. Die Lehrer hatten verschiedene Namen und Verrichtun- gen. Evangelisten nannte man die Verkündiger des Evan- gelii, späterhin auch die Verfasser der Evangelien; Aelteste, Presbytcri, Cpiskopi, woraus das Wort Bischoss entstan- den ist, Pastoren, Hirten der Heerde, waren Lehrer und Aufseher der christlichen Gemeinen, unter denen weiter kein Rang Statt fand, als den etwa das Alter, vorzügliche Ga- den und Erfahrungen von selbst gaben, wo dann gern der jüngere sich Raths erholte und wo selbst die Christen oft bürgerliche Streitigkeiten schlichteten, da sie von heidnischen Obrigkeiten nicht immer Gerechtigkeit erhielten und nicht durch Streitsucht den Namen der Christen entehren sollten. Noch gab es Diakone und Diakonissinnen, welche bei dem Abendmahl Brot und Wein, das auf einem Tische stand, reichten, für die Armen und Kranken sorgten und unter den Aeltesten standen. Späterhin kamen auch die Aemter der Vorleser und Vorsänger, der Thürhüter und dergleichen dazu. Man taufte nach der Anordnung Jesu, oft aber ver- langte man nur das Vekenntniß: Jesus ist der Messias. Späterhin unterrichtete man die Täuflinge vorher ausführ- lich und sie hießen dann Katechumcnen; ließ sie dann ein erweitertes Vekenntniß ablegen, woraus endlich unser apo- stolisches, d. h. nicht gerade von den Aposteln verfaßtes, aber auf ihre Lehre gegründetes Glaubensbekenntniß, das anfangs noch kürzer war, entstanden ist. Wer sich dazu

3. Geschichte der Reformation - S. 189

1834 - Leipzig : Dürr
D i e Jesuiten. 189 erfüllten; dann ihn zu dem Entschluß brachten, sein Leben der heiligen Jungfrau Maria zu weihen, und sich durch'geist- liche Ritterthaten auszuzeichncn. Er wallfarthete zu ihrem wunderthatigen Bilde in Montserrat, legte sein voriges Rit- terwcsen ncbsi dem Schmucke ab, und nahm dafür ein schlech- tes grobes Kleid und einen eisernen Gürtel, that zugleich auch das Gelübde der Armuth und Keuschheit, fastete oft sieben Lage, bedeckte sein Gesicht mit Koth, ließ sich die Haare wachsen und geißelte und peinigte sich auf alle Art. Sein Kopf wurde darüber verwirrt, und nun erzählte er bald von himmlischen Erscheinungen, bald von Satansplagen. 1625 bettelte er sich nach Jerusalem, um die Muhamedaner zu bekehren, mußte aber >524 schon zurück, da ihn die dasigen Mönche anfcindeten, und er bei seiner Unwissenheit auch nicht viel bewirkte. Nun fing er an mit den Sehulknabcn Latein zu lernen, studirte bald nachher auf spanischen Universitäten und zuletzt in Paris, wo er sich überall mit Betteln durchhalf, aber auch manche Studenten zu seiner strengen Lebensweise anwarb, wozu sie sich endlich durch ein Gelübde verbindlich machten. Der Krieg mit den Türken hielt ihn ab, nach Je- rusalem'zu reisen; er ging dafür nach Rom, wo er einen ordentlichen Plan zur Errichtung eines Ordens unter dem Namen der Gesellschaft Jesu entwarf, welchen auch Papst Paulhi. i54o, jedoch erst nach langer Weigerung, bestätigte, weil man auf zwei Synoden im I. 1215 und 1272 die Stif- tung neuer Orden untersagt hatte, indem es deren ohnehin zu viele gebe. Die Glieder des Ordens wurden verpstichtet zur Keuschheit und Armuth, zum blinden Gehorsam gegen ihre Obern und zur Ausbreitung des wahren Glaubens, wo- hin sie nur der Papst senden würde, und ohne Lohn zu for- dern; auch mußten sie Kranke warten', und besonders lag es den Novizen ob, den ekelhaftesten Kranken in Spitalern bcizuste- hen. Ignatius wurde zwar Ordensgeneral, doch die kunstvolle Einrichtung und große Wirsamkeit des Ordens kommt von einigen weit schlauern Gehülfen her, wozu besonders Lainez und Franz Taver, auch Spanier, gehörten; der Stamm bestand aus sechs Personen. Allein der Papst erkannte, daß

4. Geschichte der Reformation - S. 73

1834 - Leipzig : Dürr
M önche und Nonnen. 73 an sich verdienstlich sey; cs gab Mönche, Einsiedler (Anacho- reten). Dieß ging auch auf die Christen über; manche flo- hen wegen der Verfolgungen in die Wüsten; manche, weil sie eine solche Entfernung für eine christliche Tugend anfahen. Einer der ersten, berühmtesten Einsiedler war im I. 200 Antonius aus Aegypten, der nach seiner Eltern Tode sein Vermögen unter die Armen vertheilte, in die Wüste ging, wo er i5 Jahre lebte, nur Salz und Brot aß, und durch seine strenge Lebensweise Körper und Geist so zerrüttete, daß er sich einbildete, er schlage sich mit dem Satan herum, wo- bei er oft jämmerlich schrie. Sein Schüler Pachomius sam- melte nun mehrere solche Einsiedler oder Eremiten, baute ein Kloster, wo drei und vier unter einem Prior wohnten; diese Priorate zusammen nannte man Cönobium, die Be- wohner Cönobiten, die einzelnen Einsiedler Anachoreten. Ein andrer Schüler des Antonius stiftete ein Kloster (von Claustram, ein verschloßner Ort) in Palästina, und nun drängten sich die Menschen in solcher Menge herzu, daß bald mehrere Klöster nöthig wurden. Die Vorsteher hießen Aebte (Vater). Anfänglich waren es meistens Laien, die sich nicht mit Lehren, sondern nur mit Beten, Fasten und dem Anbau des Landes beschäftigten, wovon sie sich nähr- ten; nach und nach wurden sie auch Lehrer der Christen. Die eigentliche Klosterregel, welche im Abendlande die meiste Gültigkeit erhielt, stellte 55o der heilige Benedikt in Italien auf, der berühmte Stifter des Benediktinerordens. Wer nach dieser Regel, die von Zeit zu Zeit mit mehrern Verän- derungen erneuert wurde, in ein Kloster treten will, muß erst ein Probejahr aushalten und sich dann zu der Regel verpflichten. Sie fordert gewisse Gebete zu bestimmten Stun- den, Arbeit, Keuschheit, gänzliche Zurückgezogenheit von den übrigen Menschen, und blinden Gehorsam gegen die Obern des Ordens. Die gewöhnlichen Kleider sind graue Kutten. Eben so entstanden noch im I. 5oo auch Klöster für Nonnen (Mütter), die sich Benediktinerinnen, Franzis- kanerinnen u. s. w. nannten, oft aber auch keinen besondern Namen führten und ihre Ordensregeln nach der Mönchsregel

5. Volksschulenfreund - S. 163

1860 - Leipzig : Dürr
d er allgemeinen Weltgeschichte. 163 ein kleiner Theil die Erlaubniß des Cyrus zur Rückkehr nach Judäa (später Palästina genannt) benutzte, dann unter die Macedonier; nach Alexanders des Großen Tode theils unter ägyptische Könige, wo eine Uebersetzung des A. T. in die griechische Sprache zu Alexandrien gefertigt wurde, theils unter syrische. Durch die Helden unter den Makkabäern (1. und 2. Makk.) wurden sie eine Zeit lang ziemlich frei. Rom unterjochte endlich Alles. Durch Schmeichelei erhielt 38 I. Vor Ehr. Herodes, mit Unrecht der Große benannt, ein Jdu- mäer, von den Römern Judäa mit dem Königstitel, ein zwar tapferer, aber auch hinterlistiger, argwöhnischer und grausamer Regent, selbst gegen seine Familie, indem er seine Gemahlin, drei Söhne und mehrere Verwandte unschuldig hinrichten ließ (Matth. 2. ). Er war bald heidnisch, bald jüdisch religiös. Rach seinem Tode (im I. 2 nach Ehr.) kam ein Theil des Landes zu Syrien und erhielt Landpfleger (Proeuratoren, wie Pontius Pilatus), die ihren Sitz in Cäsarea mit einer Vesatzung hatten und von Zeit zu Zeit nach Jerusalem zogen (Apostgsch. 25, 1). Das andere wurde den Nachkommen Herodes des Großen überlassen, unter verschiedenen Titeln (Luc. 3, 1.). Herodes Agrippa, ein Enkel Herodes d. Gr., erhielt ganz Judäa als selbstständiger König; mit seinem Tode starb das Geschlecht 44 I. nach Ehr. aus, das Land wurde fast ganz römische Provinz. Von seinen weitern Schicksalen N. 226. Zweiter Hauptabschnitt. Neue Geschichte von Christi Geburt bis auf unsere Zeit. Erste Periode. Von Chr. Geb. bis auf Karl d. Gr. (1—800). H. 13. Augnstus und einige seiner Nachfolger im rö- mischen Reiche. Abendländ. Kaiserthum. 160 Octavius beherrschte nun allein das größte und am besten eingerichtete Reich. Es gehörte dazu in Europa: Ita- lien, Macedonien und Griechenland mit allen dortigen Inseln, Frankreich, Spanien, Portugal, England, die Niederlande, Ungarn; in Deutschland drangen die Römer bis an die Do- nau und den Rhein; in Afrika Aegypten und die Küsten des Mitiklmeeres; in Asien Kleinasien und die Länder bis an den Euphrat und Tigris. Er wurde wider Erwarten ein vor- 11*

6. Volksschulenfreund - S. 238

1860 - Leipzig : Dürr
238 Siebente Abtheilung. Wachskerzen, Räuchern und dergleichen in den Kirchen auf. Um das Jahr 1100 ersann man den Rosenkranz oder den Psalter der Jungfrau Maria; das war eine Sammlung von Kügelchen an einer Schnur gereihet, nach deren 'Anzahl man hinter einander Vater unser oder Gebete an die Mutter Jesu hersagte. §. 10. Mönche. 233 Sie waren eine vorzügliche Stütze der Päpste und des Aberglaubens. Schon in den ersten Jahrhunderten hatten sich manche Christen von der übrigen Welt abgesondert, um den Ver- suchungen zur Sünde, oft auch, um den Verfolgungen auszu- weichen. Aber bald legte man aus dieses einsame Leben einen großen Werth, und verachtete alle, die sich nicht von ihren Verbin- dungen losmachen wollten. Diese Eremiten oder Einsiedler fanden bald Nachfolger, die sich nur durch schlechte Kleidung und Nah- rung, durch vieles Fasten vor andern auszeichneten, und gar nicht mehr für die übrige Gesellschaft leben wollten. Ein ägyp- tischer Einsiedler, Antonius, war der Stifter des Mönchlebens, indem sich niehrere Christen zti ihm sammelten und ein strenges Leben führten. Sein Schüler Pachomius vollendete das Werk; er versammelte solche Einsiedler in gemeinschaftliche Gebäude, die man Klöster nannte und in der Entfernung von den andern Men- schen anlegte. Ihre Vorsteher hießen Aebte oder Väter. Sie beschäftigten sich mit Beten und Singen bei Tage und Nacht, bauten jedoch ihre Aecker und Gärten zu ihren Lebensbedürfniffen an, verfertigten sich ihre Kleider, die aber meistens aus einem Ziegen- oder Schaffell bestanden. Es eittschloffen sich atich Frauen zu diesem Klosterleben; sie hießen Nonnen und hatten ebenfalls ihre Vorsteherinnen, Aebtissinnen oder Mütter. Das Klosterlehen fand in vielen Län- dern Beifall. Manche Mönche beschäftigten sich nützlich mit Ab- schriften der heiligen Schriften, mit dem Unterricht der Jugend, der freilich dürftig war. Aber die meisten lebten müßig, oder übten sich unaufhörlich in religiöser Andacht. Es gab Mönche, die Tag und Nacht abwechselnd Göltesdienst hielten oder Horas sangen. Bei der Unwissenheit der damaligen Christen fand dieß Alles zwar Bewunderung, aber die menschliche Gesellschaft verlor viele brauchbare Mitglieder, die Mönche entbehrten den unschul- digsten Lebensgenuß, und geriethcn auf die tollsten Einfälle. So glaubte Antonius, dessen Körper und Seele durch die unnatür- liche Lebensweise zerrültel war, er habe beständig Streit mit dem Teufel, der ihn prügele, und er schrie daher oft jämmerlich.

7. Volksschulenfreund - S. 239

1860 - Leipzig : Dürr
G eschi ch t e der christlichen Kirche. 239 Andre wechselten die Kleider nicht eher, bis sie vom Leibe faul- ten, und wurden dabei von vielerlei Insekten und Würmern schrecklich gepeinigt. Ein gewisser Sinion, der Stylite oder Säulensteher, lebte meistens stehend auf einer Säule, die er von Zeit zu Zeit erhöbte, und betete auf derselben. An großen Festen stand er ganze Nächte mit ausgestreckten Armen, und bückte sich 1244 Mal nach einander bis auf die Füße. Mindere schlugen sich mit Ketten und Peitschen ganz blutig. Nun wurden immer mehr Orden gestiftet, und der Aberglaube machte sie in kurzer Zeit durch Geschenke und Vermächtnisse reich, woraus sie bald von ihrer Strenge nachließen. Im Jahr 529 stiftete Benedictus in Italien, der drei Jahr in einer Höhle gelebt hatte, nur mit einem Fell bedeckt war, und wie ein wildes Thier aussah, den Orden der Benedictiner; und er schrieb zuerst Negeln vor, an die sich die Mönche Zeitlebens binden sollten. Dominikus aus Spa- nien und Franziskus aus Italien wollten die alte Strenge wie- der herstellen, und stifteten den Dominikaner- und Franziskaner- Orden. Beiden wurde die Armuth zur Pflicht geinacht; sie erwar- den ihren Unterhalt durch Betteln und hießen daher Bettelmönche; aber sie wurden auch bald reich, und bettelten nur zum Schein. Diese zwei Orden wurden sehr mächtig, besonders die Domini- kaner, und sie waren vorzüglich bestimmt, die Ketzer aufzusuchen und gegen sie zu predigen. Ihnen wurde das heilige oder viel- mehr abscheuliche Blutgericht, die Inquisition, übergeben. Sie spürten den Ketzern nach, wiegelten die Fürsten gegen die treuesten Unterthanen, die Christen gegen die Christen auf. Viele Anders- denkende kanten im Kriege um, viele wurden verbrannt, lebendig eingemauert, mußten verhungern, und selbst Leichname der Ketzer mußte man ausgraben und vetbrennen. In Spanien wurden Tausende verbrannt, besonders da man viele Christen in dem Verdacht hatte, sic wären heinilich Juden oder Muhamedaner. Man berechnet, daß hier über 34,000 Menschen wirklich, über 17,000 im Bildniß verbrannt und über 290,000 von der In- quisition seit ihrer Entstehung eingesperrt worden sind. Auch in Deutschland wüthete dieses Gericht, ein gewisser Conrad von Marburg ließ im Jahre 1215, 80 Menschen in Straßburg, das damals zu Deuftckland gehörte, umbringen; aber cs kam nicht auf. War das christlich? §. 11. Gegner der päpstlichen Macht. 234 Es gab auch noch Christen, welche diese Greuel beklagten und vrrabicheuten. Schon im achten Jahrhundert begaben sich

8. Volksschulenfreund - S. 240

1819 - Leipzig : Dürr
24« Siebente Abtheilung. reinigt und zur Seligkeit geschickt würden; und nach dem Jahr 600 war die Lehre vom Fegfeuer eine Glaubenslehre. Da ließ man Messen für die Verstorbenen lesen, um ihnen die Eusiung zu erleichtern. So echob man die Deichte, die Firmelung oder Consirmation, die Ordination oder Einweihung der Geistlichen zu ihrem Amte, die Salbung der Sterbenden mit einem geweihten Ocle, und die Ehe zu Sakramenten. Außerdem kamen die Besprenaungen mit Weihwasser, das Anzünden von Wachskerzen, Wuchern und dergleichen in den Kirchen auf. Um das Jahr uoo ersann man den Rosenkranz oder den Psalter der Jungfrau Maria; das war'eine Sammlung von Kügelchen an eine Schnur gereichet, nach deren Anzahl man hinter einander Vater unser oder Gebete an die Mutter Jesu hersagte. * , §. io. ' M r n ch e. 233 Sie waren eine vorzügliche Stühe der Päpste und »es Aberglaubens. Schon in den ersten Jahrhunderten hatten sich manche Christen von der übrigen Welt abgeson- dert , um den Versuchungen zur Sünde, oft auch, um den Verfolgungen auszuweichen. Aber bald legte man auf dic- fts einsame Leben einen großen Werth und verachtete alle, die sich nicht von ihren Verbindungen losmacken wollten. Diese Eremiten oder Einsiedler fanden bald Nachfolger, die sich nur durch schlechte Kleidung und Nahrung, durch vieles Fasten vor andern auszeichneten und gar nicht mehr für die übrige Gesellschaft leben wollten. Ein Aegyptischer Einsiedler Antonius war der Stifter des Mönchslcbens, indem sich mehrere Christen zu ihm sammelten und ein strenges .Leben führten. Sein Scl>üler Pachomius vol- lendete das Werk, er versammelte solche Einsiedler in ge- meinschaftliche Gebäude, die man Klöster nannte und in der Entfernung von den andern Menschen anlegte. Ihre Vorsteher hießen Aebte oder Väter. Sie beschäftigten sich mit Beten und Singen bey Tage und Nacht, bauten je- doch ihre Aecker und Garten zu ihren Lebensbedürfnissen an, verfertigten sich ihre Kleider, die aber meistens aus einem Ziegen-oder Schaffell bestanden. ' Es entschlossen sich auch Frauenspersonen zu diesem Klosterleben; sie hießen Nonnen und hatten ebenfalls ihre

9. Volksschulenfreund - S. 154

1819 - Leipzig : Dürr
154 Sechste Abtheil. Einige Nachrichten ihrer Religion berübmt ist. Er lehrte (550 Jahr vor Christo), daß ein höchstes Wesen da sey, dessen Bild, die Sonne, in mehrerntemvcln durch ein immer unterhaltenes Feuer ver- ehrt werden müsse; unter diesem höchsten Wesen stünden ^wey Untcrweftn, das eine sey Urheber des Guten, das andere Ur- Heber des Bösen, die einander stees widerstrebten; das Böse werde endlich besiegt. Zugleich gab Zoroaster auch viele weise Lebensregeln. Cores oder Cyrus, der den Juden die Er- laubniß gab, zurückzukehren ins Vaterland, gehört unter ihre berühmtesten Könige; doch war er zu kriegslustig, was ihm auch das Leben kostete. Der König ñerxes zog mit einer Million Soldaten gegen die Griechen, ließ das Meer peit- schen, als es nicht ruhig werden wollte, mußte aber m 't Schimpf und Schande auf einem Fischerkahnc entflichn. Der eroberunqssüchtigekönigvon Makedonien. Alexander der Große genannt, unterjochte die Perser 336 Jahre vor Christi Geburt. Doch er starb, erst 32 Jahr alt, und sein großes Reich zerfiel in viele kleinere, wovon« Maccabaer 1. zu lesen ist. Die späterhin wieder errichteten Persischen Reiche waren durch innere Kriege und grausame Regenten meistens schwach und unglücklich. 6. Die alten Griechen. §. 4. 179 Das berühmte Griechenland steht jetzt unter der Herrschaft der Türken, welch« dieses schöne Land mit den dazu gehörigen Inseln freylich nicht gehörig anbauen und benutzen- Die jetzigen Griechen sind ihren Vorfahren vor Christi Geburt in der Sprache, in ihren Kenntnissen und Sitten sehr unähnlich. Die alce griechische Sprache wird noch jetzt in den Schriften jener Griechen geehrt; sie sind in seinen Sitten, in der Malerey, Musik, Dichtkunst, in nützlichen Kenntnissen von der Erde und dem gestirnten Him mel, in der Meßkunst oder Mathematik, in heilsamen Gest Yen und in vielendingen Lehrer und Muster für viele Nationen gewesen. Sie waren kein zahlreiches Volk, aber ihre Weisheit, ihre Tugenden, ihr Muth und ihre Tapfer- keit Machte sie groß, und so lange sie unter sich einig blie- den^ widerstanden sie glücklich weit mächtigern Feinden, besonders beu Persern, die mit mehreren hundert tausend Soldaten Griechenland überfielen, aber zu Wasser und zu

10. Volksschulenfreund - S. 271

1819 - Leipzig : Dürr
i Geschichte der Christlichen Kirche. s?t den Namen Evangelische Brüdergemeine und 1727 gab er ihr eine bestimmte Einrichtung. Zinzcndorf starb 1760. Ein Bischof Spangenberg war sein treuer Gehülfe und ein sehr geehrter Mann. Solche Gemeinen sind in Nyesky bey Görlitz, in Barby, in Neudietendorf zwischen Erfurt und Gotha, in Schlesien, in England, Rußland, Amerika, Afrika. Eie haben sich verdient gemacht durch Missionen oder Gesandtschaften unter die Heiden in andern Erdteilen, wo sie mit unglaublicher Geduld das Evangelium verkündi- get haben. In ihren Vortragen beziehen sie alles auf Jesum, von ihm erwarten sie alles, in seinem Namen thun sie all s und überall gilt der Ausspruch: der Heiland will es. Im Vertrauen, dast er entscheide, losen sic bey Verbkyratdungen, Amtsbesetzunqen oder Versendung von Missionaricn, wenn die Wahl zweifelhaft ist^ Eine solche Entscheidung hat Jc'ns freylicki nicht verheißen. Ueber, all suchen sie mehr das Gemüth zu bewegen, als den Ver. stand zu belehren und zu überzeugen, und damit bcschafti- gen sie freylich mehr die Einbildungskraft als das Nach. denken. Daker sprechen sie bey der trvstvollen Lehre von Jesu Leiden am liebsten von feinen Wunden, von ihm als Lammlein, von seinem Cchweißtuche und Leichengeruch, was leichtinsspielende übergeht. Doch hört man dergleichen Ausguck? jcüt weniger. Uebrmens halten sie die heilige Schrift für Gottes Wort und nehmen die Augsbnrgische Confession als ihr Glaubensbekenntnis; an. Dabey sind sie fleißig, sittsam, redlich, sireug gegen Vergehungen; Verweise, Ausschluß vom heiligen Abendmahl, vom Um- gänge mit den Brüdern sind die stufenweise angewendeten Strafen; erfolgt keine Besserung, so wird der Böse von der Gemeine ausgeschlossen. Eine Aeltestenkonferenz regiert die Gemeine; dieser muß jedes Mitglied gehorchen. Sie besteht aus dem Gemeinhelfer als dem oberstcnvorsteher der Gemeir ne, dem Ortsprcdiger und den Chorhelfern oder Dienern, Sie baden Bischöfe, Prediger, Diakonen, auch Diakonissinnen zur Pflege der Schwestern. Tanz, Karten-und Würfelspiel werden nirgends gestattet. An jedem Tage sind Andächts- -stunden. Ihr Gottesdienst ist durch schönen Gesang und religiöse Musik rührend; ihre Todtenacker sind liebliche Gär- ten; über die Todten klagt man nicht, sie find nach ihrer Sprach« heimgegangen in die Gemeine der Seligen.
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