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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

2. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 125

1890 - Leipzig : Reichardt
125 1630 Wallcnstews Absetzung auf dem Reichstage zu Regensburg beschlossen. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein bald und zog sich auf seine Gter in Bhmen zurck. Prchtige Hofhaltung. Gustav Adolf, König von Schweden, landet mit 13000 Mann, die aber bald auf 40000 vermehrt wurden, auf Usedom. Gustav Adolf1) hatte sein Heer in mehrjhrigem Kriege mit Rußland und Polen ausgebildet^). Er erschien teils zum Schutze des bedrckten Protestantismus, teils um seine Macht zu vergrern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm^), mu er zwingen, sich ihm anzuschlieen. Whrend er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. 20. Mai In Magdeburg, das wegen des Widerstandes gegen das Restitutionsedikt gechtet worden war, befehligte der schwe-difche Oberst Falkenberg. Erstrmung durch Tilly und den khnen Reitergeneral Pappenheim. Mord, Brand und Plnderung. Zerstrung Magdeburgs bis auf den Dorn4) und etwa 150 Gebude. Von 35 000 Einwohnern kaum 5000 brig5). Gustav Adolf gelobt, das Schicksal Magdeburgs an Tilly zu rchen. Letzterer bedrngte nun den Kurfrsten von Sachsen so sehr, da er sich jetzt notgedrungen mit Gustav Adolf verband. 1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von Gustav Adolf Sept. geschlagen. Gegen Tillys Rat wurde die Schlacht von Pappen-heim erffnet. Zwar wichen die Sachsen vor den Kaiserlichen, desto tapferer waren die Schweden. Tilly verwundet nach Halle gebracht. Die ganze Lage der Dinge in Deutschland verndert. Die Sachsen nahmen Prag und Gustav Adolf zog siegreich durch Franken bis an den Rhein (Mainz), dann gegen Bayern. 1632 Tilly fllt am Lech gegen Gustav Adolf. Durch diese siegreiche Schlacht erzwang Gustav Adolf den x) Enkel des Gustav Wasa, der (seit 1523) die Reformation in Schweden durchgefhrt hatte. 2) Den Frieden mit Polen hatte der Kardinal Richelieu vermittelt, um die Hnde des schwedischen Knigs fr die Einmischung in Deutschland frei zu machen. 3) Seine schwankende Haltung grtenteils das Werk seines Ministers, des katholischen Grafen Schwarzenberg. 4) Tie in denselben Geflchteten von Tilly begnadigt. B) Pappenheim meldet an den Kaiser: Seit Trojas und Jerusalems Eroberung sei keine grere Victoria erfahren und erhret worden."

3. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

4. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 16

1873 - Kempten : Dannheimer
16 zu erwhnen: Pontius Pilatus, Claudius Felix, Porttus Festu? und Gessius Florus, unter dem der rmisch-jdische Krieg begann. B. Geschichte des Mittelalters. Zur Zeit Christi war unser deutsches Vaterland ein un-geheures Waldland, voll Smpfe und Morste. Es war klter, nebe-liger und unfruchtbarer als es jezt ist, wo der Boden offen der Ein-Wirkung der wrmenden und belebenben Sonne ba liegt. Urochsen, Bren, Wlfe, Eber, Hirsche, Rehe und Elenthiere und allerlei wilbes Geflgel gab es in Menge. Die strme berschwemmten hufig die Thler. Auf beii Wiesen und Triften weibeten Pferde, Rinber, Schafe und Ziegen. Haber und Gerste, Hopfen und Hanf waren die Er-zeugnisse des ckerbaues, in en Grten wuchsen Rettige, Rben, wilde Obstbume. Die Bewohner, von den Rmern Germanen genannt, d. h. Kriegs- oder Waldmnner, waren groß, stark, abgehrtet, freiheitsliebend. Die rauhe Luft und die Jagd strkte ihre Glieder. Sie kleideten sich sogar in Hute. Bogen und Pfeil, Spie, Keule und Schwert waren ihre Waffen. Ihre Huser, Hfe und Weiler waren mit Pfahlwerk umzunt. Wodan, Odin, Thor, Freia, ftere, auch Sonne und Mortb wurden als Götter verehrt. Dc;t Ort der Seligen nannten sie Walhalla. Deutsche Volksstmme hieen Alemannen, Franken, Hessen, Thringer, Sachsen, Bojer, Markomannen, Gothen. Unter dem Kaiser Oktavian Augustus suchten die Rmer ihre Herrschaft in Deutschland zu erweitern. Am Rieberrhein, an bcr Ems, Weser nnb Elbe brattgen sie vor, erbauten Kastelle und unterwarfen sich Land und Leute. Dagegen schlssen die Germanen einen Bunb und erhoben sich. Der Statthalter Varus in Kln zog i. I. 9 n. Chr. mit brei Legionen gegen die aufstndischen Stmme, an deren Spize sich der Cheruskerfrst Armin stellte. Im Teutobur-ger Walde erfolgte der Kampf. Drei Tage lang wurde mit Er-Mttenmg und Tapferkeit gefochten; die Rmer erlitten eine Niederlage und ihr Anfhrer, an der Rettung verzweifelnd, strzte sich in sein Schwert. Die Deutschen schlachteten viele Gefangenen wie Opferthiere den Gttern, andere wurden als Sklaven vertheilt. Als Auguftus von der Vernichtung seines Heeres benachrichtigt wurde, rief er wie

5. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 37

1873 - Kempten : Dannheimer
80 Der Markgraf von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog von Braun-schw-i i, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und hausten berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionsedikt, wornach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Knu Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Jani 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Breitenfeld 1631 der Tilly, drang in Sddeutschland ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu E er ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noih und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede uu-terzeichuet. Ein hchst beklagenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magde-brg an der Elbe. Der kaiserliche General T.lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten mnthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft de5 Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blntbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus den Husern schlugen die Flammen ; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thuu, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen worden. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenfeld wurde er geschla-gen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-mundet; er starb zu Ingolstadt.

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 107

1826 - Kempten : Dannheimer
0 107 „Waffen hätte, sich dasselbe selbst einzuräumen:" — Kaiser Conrad beabsichtigte bereits einen Heereszug nach Palästina, und beruhigte Heinrich den Löwen, nach der Zurückkunft über sein Begehren zu entscheiden. Der Kreuzzug ward geendet, Heinrich der Löwe aber auf dem Reichstag zu Regensburg mit seinen Ansprüchen wiederholt abgewiesen, die auch bis zu Conrads Tod unerfüllt blieben; dieser erfolgte H52, und sein Neffe Friedrich l. Herzog von Schwaben, genannt der Nothbart, empfing durch einstimmige Wahl der Natio- neu die Krone der Deutschen. — Friedrich l. war mit dem Welfen Heinrich dem Löwen von mütterli- cher Seite verwandt, und hielt seinen Vetter lieb und werth im Herzen. Demungeachtet wurde auf fünf Reichstagen vergeblich unterhandelt, Heinrich Iafomirgott er- schien nicht, wenn er geladen war; oder er fand Schwie- rigkeiten, wenn er erschien. Da fand Friedrich l. nöthig einen Römerzug zur Bekämpfung des Republiken- Geistès nach Italien zu unternehmen. Im Oktober 1154 sammelte der Kaiser das Reichsheer am Lechfeld. Noch blieb Heinrich Iafomirgott im Besitze Baierns. Heinrich der Löwe und Otto der junge Pfalz graf von Wittelöbach, der edle Schyre begleiteten den Kaiser auf diesem Zug, der vom Lechfeld durch die Thä- ler Trientg nach dem Gardasee in die Gefilde Italiens ging. Voll Math und Treue verrichteten diese beiden blühenden Fürsten aus Welfens und Wittelsbachs Sram. me Großthaten, welche die Nachwelt noch anstaunt. Vor den Mauern Roms wurde das Lager der Deutschen von den erbitterten Bürgern der christlichen Weltstadt über, fallen, in dunkler Nacht entwickelte sich ein mörderischer Kampf, Friedrich l. stürzte im tiefsten Gewühl vom Roß; da wendete Heinrich der Löwe mit seinem deut- schen Kraftschwerdle die Todesstreiche vom geheiligten Haupte des Kaisers ab, drängte die Bürger Roms zurück über die Tiberbrücke, und kehrte als Sieger, mit blutigem Haupte in Friedrichs Zelt zurück. Der Kaiser rrock. nete seinem Lebensretter mit den Worten das Blut von der Stirne: — „ich gedenk' es dir:" — Und er ge- dachte es ihm auch; denn nach der Zurückknnft aus Ita- lien belehnte Friedrich den welfischen Heldensohu auf

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 92

1826 - Kempten : Dannheimer
92 o die Haufen der Franken, der Sachsen mit dem König an der Spitze, und die Schwaben, tausend Böhmen hüte- ten im Nachzuge Fcldgerälh und Troß. Zu Kunzen- lach, zwischen Kissing und Mehring war der Ungarn Haupllager, sie setzten bet Ankunft deö deutschen Heereg aufwärts von Augsburg rasch über den Lech und breite- ten sich am Lechfeld schlagfertig au6. Eö war am 10. August 955, wo das Schicksal zwei großer Völker sich in einem ungeheuren Kampfe entscheiden sollte. Die Un- garn umschwarmken unter wildem Geheul anfänglich mit ihren leichtbcweglichen Schaaren auf flüchtigen Roßen dag deutsche Heer, das unbeweglich fest stand. Beutelüstern stürzten sie nun mit gräßlicher Wuth auf die Böhmen im Rachcrab, und zersprengten sie, nach solchem Gelingen warf sich der Ungarn Gesammtmacht auf die Schlacht- Haufen der Schwaben, welche geführt von Herzog Burk- hard vor deö Feindes Uebermacht erlagen, doch unter- stützt von den Haufen der Franken und Sachsen, wie von dem Banner der Stadt Augsburg, das Bi- schof Ulrich und Graf Theobald führten, gewannen sie wieder Mmh und Ordnung zur neuen Gegenwehr, da rückten auch die wohlversuchten Baiern tm Sturmlaufe und mit Äzuthgeschrei wiederholt gegen die Ungarn und drängten sie enge gegen den Lech zusammen, so, daß den wilden Reitern die Schnelligkeit der Rosse nicht mehr half, und das schwere Schwerdt der deutschen vermögend wurde, die Schlacht zu entscheiden; der heiße blutige Sommertag neigte sich mit einem furchtbaren Gemetzel und der gänzlichen Niederlage der Ungarn, Tausende san- ken durchbohrt nieder, Tausende ertranken, und die den Schnöerdtern und Sperren am Leche noch entrannen, wurden vom erbitterten Volke bei Thierhaupten und an- dern Orten auf baierischem Boden erschlagen; viele ihrer Häuptlinge schleppte man gefangen nach Reqensburg, wo ste Herzog Heinrich J. aufhenken ließ; unermeßlich war die Beute von goldenen und silbernen Schmuckketten, Ge- fäßen, Edelsteinen und Münzen. Doch theuer erkauft war Sieg und Beute! denn viele deutsche Helden sanken in diesem gräßlichen Kampf. Theobald, Bischof Ul- richs Bruder, der edle Graf von Kyburg und Dillingen, Reginald sein Vetter und Keurad von Frauken, sie.

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 143

1826 - Kempten : Dannheimer
145 beutelustige Ungarn waren darunter; auf den grünen Hoden zwischen Fsarek und Gamelsdorf lagerte die kriegerische Schaar. Sie vermmheten Ludwig iv. hätte noch kaum Knegsvolk geworben/ als der tapfere Wit- teisbacher schon still gegen ihre große Wagenburg bei Gamelsdorf zog/ und wegen dem dicken Nebel nicht chet bemerkt wurde/ als bis er muthig den Ueberfall und Streit eroffnete (9. Nov. 1313). Die gemietheten Un- garn wichen zuerst/ später die ftreithaften Oesterreicher, das Gefecht war heftig / Ludwig der Baier erhielt den Sieg. Diele Feinde wurden erschlagen/ und als wäh- rend der ungestümmen Flucht die schwache Brücke bet Dolkmannsdorf brach/ fielen bei vierthalbhundcre Herrn und edle in die Gefangenschaft, Ludwig iv. be- merkte darunter eine große Zahl Ritter auö Riederbaiern! Die große Beute des Lagers/ an zahllosen Wagen/ kost- baren Kleidern/ Gold, Silber und vielen Kleinodien, Blieb den umliegenden Bauern und Bürgern von Mos. bürg und Landshut/ von denen dadurch viele reich ge. worden Ludwig ehrte die tapfern Bürger von Ingol- stadt/ die heldenmükhigen Straubinger/ Mosburger und Landshuter/ und die ausdauernden Dingolfinger; es war der erste siegreiche Waffenkampf treuer Bürger gegen strcitgeübte Ritter fremden Landes. Der Ruhm des Sie- ges bei Gamelsdorf durchflog ganz Deutschland/ und Ludwig der Sieggekrönte machte sich achtbar bei allen Fürsten. F r g. 112) Wie, wo und wann wurde Herzog Ludwig Iv., der Baier, König der Deutschen? Antw. Ludwig siegte entscheidend bei Gamelsdorf, und errang dadurch nicht nur den gesicherten Besitz des Seinigen/ sondern auch die römische Königswürde. Kai- ser Heinrich vn. verschied plötzlich im italienischen Dorfe Bonconvento ohnweir Siena (24. August 1313). Herzog Friedrich der Schöne bewarb sich jetzt/ die deutsche Krone wieder an Habsburg zu bringen; Herzog Ludwig derbaier strebte nicht nach so hoher Würde, er wollte nicht als Imperator glänzen, und hielt, voll Bescheidenheit/ seinen Iugenfreund Friedrich, mit dem

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 147

1826 - Kempten : Dannheimer
0 147 Obne feste Haltung wogten am frühen Morgen (23. Sept. 1322) Oesterreichs Streithaufen an den Anhöhen Mühldorf herum, erst als Johannes mit fernen Böh. wen vordrang und die Reiter von Niederbaiern -um Angriff ansprengten, nahmen sie geschlossene Stellungen. Mit höchster Anstrengung, mit unglaublicher Ausdauer kämpften die Schwerbewaffneten bis zum Mittage, viele unterlagen, keiner wich von der Stelle, unerschütterlich fochten die Böhmen unter Pfetlwolken, bis sie von den leichten Geschwadern der Ungarn umzingelt und von den Rittern Oesterreichs überraunt wurden, ihr König Io. Hannes verlor daü Pferd unter dem Leib, ein feindli- cher Ritter half ihm auf, Unordnung und Flucht verbrei. tete sich im ersten Treffen Ludwigs, viele hundert Böh. men und Baiern wurden niedergestochen, viele gefangen, schon vernahm man am blutigen Kampfplatze den Sie. geöruf der Oesterrcicher. Jetzt führte Schwepper. mann, mit rußiger Besonnenheit, eine Schaar der ge. harnischten Ritter Baierns aus der Heeresmilte mit ge. fällten Sperren gegen die Bogenschützen des Feindes, und durchbrach ihre Reiben; der eben so schnelle als kräftige Angriff veranlaßre bei den Oefterretchern ein Zurückwei. chen, während die fliehenden Böhmen hinter dem vor. dringenden baierifchen Fußvolk sich wieder sammelten, um an dem neueröffneten Treffen Theil zu nehmen. Diesen Zeitpunkt erkennt Schweppcrmanns Fcldherrnsinn für entscheidend, mit forschendem Blicke beobachtet er ge- riau die Heerschaar Oesterreichs, er sieht Friedrich den Schönen im Schimmer der Goldrüstung auf präch. tigem Streitrossc, wie er mulhvoll und tapfer feine Haufen befehligt, die Ordnung zu erbalten sucht. Die Sonne begann sich zu neigen, die Kräfte der Streiter ermüdeten, da gab der tapfere Schw epp ermann das verabredete Zeichen; der jenseits des Isen dem Feind Himer Anhö. hen verborgen gebliebene Burggraf Friedrich von Nürnberg, Ludwigs Vielgetreuer, brach mit 400 Rittern hervor; täuschend unter Oesterreichs Banner durch, wadeten diese gerasteten und erprobten Helden den Isen, und näherten sich der österreichischen Flanke; alle Krieger Friedrichs jubelten, weil sie Herzog Leopolds Reiter 10 *

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 201

1826 - Kempten : Dannheimer
den aus Böhmen vertrieben wurden. Tu renne aber bewirkte bei Gießen seine Vereinigung mit den Schwe- den unter Wrängel, und drang unaufhaltbar gegen Baiern vor. Nach furchtbaren Verwüstungen, welche Baiern erlitten haue, schloß der Churfürst Max zu Ulm (16. März 16-17) einen Waffenstillstand, in weichem er Neutralität, die Zurückberufung seiner Truppen von der kaiserlichen Armee, und den freien Durchmarsch der beiderseitigen, kriegenden Heere durch seine Länder versprach. Dies erbitterte den Kaiser, und er erlaubte sich nun das Ungerechteste gegen Maxi- milian: den Versuch destreubruchcö der baie- rischen Truppen. Der Abfall wurde aufgeboten, und der baierische Obergcneral Johann von Werth, ver- anlaßt durch Ferdinands geheime Unterhänd- ler, stand schon im Begriffe, mit der baicrischen Ar- mee zu dem Kaiser überzugehen! — Sein verrätheri- scheg Vorhaben ward dem Churfürsten entdeckt, der auf Werth6 Kopf einen Preis von 10,000 Thalern setzte. Werth und der mit ihm einverstandene General Spork sahen sich genöthigt, aus dem Lager zu Dilshofen zu den Oesterreichern zu entfliehen; denn Tod schrien Baierns treue Kriegsleute über die Verräther. — Doch Cdurfürst Mart mit ran verzieh dem undankbaren Erz- hause, versöhnte sich wieder mit dem Kaiser; um bet dem nahen Abschlüsse des Friedens nicht alle Vor. theile zu verlieren. Er hob am 14. September 1647 den Waffenstillstand mit den Schweden unter dem Dorgeben auf, daß die Schweden den Abschluß des Frie- dens durch Forderungen binderten, welche die katholische Religion und die Verfassung Deutschlands bedrohen. Mit Frankreich wünschte er den Waffenstillstand beizubebalten, welches ihm aber nicht gelang. — Der größte Thetl seiner Armee, vom Grafen von Grans- seld angeführt, vereinigte sich mit der kaiserlichen, wel. che die Schweden unter Wränget bereits auö Böhmen vertrieben Hane. Da sich Wränget in die Wesergegen- den zog; so folgten ihm die Oesterreicher und Baiern nach Die letzteru verheerten die Länder des Landgrafen von Hessen.kassel. — Im Jahre 1648 war es die Ab-
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