Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 149

1865 - Eisleben : Reichardt
149 Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und Geistliche steuerfrei. 1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald 'als Nationalversammlung für unabhängig er- klären. Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände (l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter Stand, werden auf den Rath des Finanzminister Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be- rufen. Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas- sung berathende) Nationalversammlung. Das be- deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf Mirabeau. ' 1789 Erstürmung der Bastille 14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er- stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An- fang der französischen Revolution zu betrachten. In der Nacht des 4. August hebt die National- versammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus (Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil- den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten und die J acobiner die bedeutendsten waren: Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National- versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie- hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue Verfassung beschwören. 1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung. Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö- nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld- zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien Savoyen und Nizza erobert. c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.) d) Kanonade von Valmy.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 125

1890 - Leipzig : Reichardt
125 1630 Wallcnstews Absetzung auf dem Reichstage zu Regensburg beschlossen. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein bald und zog sich auf seine Gter in Bhmen zurck. Prchtige Hofhaltung. Gustav Adolf, König von Schweden, landet mit 13000 Mann, die aber bald auf 40000 vermehrt wurden, auf Usedom. Gustav Adolf1) hatte sein Heer in mehrjhrigem Kriege mit Rußland und Polen ausgebildet^). Er erschien teils zum Schutze des bedrckten Protestantismus, teils um seine Macht zu vergrern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm^), mu er zwingen, sich ihm anzuschlieen. Whrend er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. 20. Mai In Magdeburg, das wegen des Widerstandes gegen das Restitutionsedikt gechtet worden war, befehligte der schwe-difche Oberst Falkenberg. Erstrmung durch Tilly und den khnen Reitergeneral Pappenheim. Mord, Brand und Plnderung. Zerstrung Magdeburgs bis auf den Dorn4) und etwa 150 Gebude. Von 35 000 Einwohnern kaum 5000 brig5). Gustav Adolf gelobt, das Schicksal Magdeburgs an Tilly zu rchen. Letzterer bedrngte nun den Kurfrsten von Sachsen so sehr, da er sich jetzt notgedrungen mit Gustav Adolf verband. 1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von Gustav Adolf Sept. geschlagen. Gegen Tillys Rat wurde die Schlacht von Pappen-heim erffnet. Zwar wichen die Sachsen vor den Kaiserlichen, desto tapferer waren die Schweden. Tilly verwundet nach Halle gebracht. Die ganze Lage der Dinge in Deutschland verndert. Die Sachsen nahmen Prag und Gustav Adolf zog siegreich durch Franken bis an den Rhein (Mainz), dann gegen Bayern. 1632 Tilly fllt am Lech gegen Gustav Adolf. Durch diese siegreiche Schlacht erzwang Gustav Adolf den x) Enkel des Gustav Wasa, der (seit 1523) die Reformation in Schweden durchgefhrt hatte. 2) Den Frieden mit Polen hatte der Kardinal Richelieu vermittelt, um die Hnde des schwedischen Knigs fr die Einmischung in Deutschland frei zu machen. 3) Seine schwankende Haltung grtenteils das Werk seines Ministers, des katholischen Grafen Schwarzenberg. 4) Tie in denselben Geflchteten von Tilly begnadigt. B) Pappenheim meldet an den Kaiser: Seit Trojas und Jerusalems Eroberung sei keine grere Victoria erfahren und erhret worden."

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 129

1890 - Leipzig : Reichardt
Neffe Gustav Adolfs. Aufenthalt in Holland. Feindschaft mit dem Minister Schwarzenberg. Begrnder der Gre Preuens. Erstes stehendes Heer. Einfhrung der Accisex). Kolonisten ins Land, besonders protestantische Franzosen. Grndung einer kleinen Flotte, Bestrebungen fr den Seehandel, sogar Versuch einer afrikanischen Ko-lonie2). Anlage des Friedrich-Wilhelms'kanales. Ge-staltung der brandenburgisch - preuischen Besitzungen zu einem einheitlichen Staat. Friedrich Wilhelms I. Gemahlin die fromme Luise Henriette von Oranien. 1656 gewinnt er im Bndnisse mit Karl Gustav von Schweden gegen Johann Kasimir von Polen die dreitgige Schlacht bei Warschau. Um ihn sich treu zu erhalten, gewhrt ihm Schweden im Vertrage zu Labia u die Souvernett der Preußen. Er tritt aber doch, um Schweden nicht zu mchtig werden zu lassen, von dem schwedischen Bndnis zurck und erhlt nun (1657) von Polen im Vertrage zu Wehlau Befreiung von der polnischen Oberhoheit in Preußen. Im Frieden zu Oliva 1660 wird ihm die volle Sou-vernett in Preußen besttigt. Des Kurfrsten Kmpfe gegen Franzosen und Schweden f. u. 16431715 König Ludwig Xiv. von Frankreich. Er war ein Enkel Heinrichs Iv., mit dem nach dem Aussterben der Valois das Haus Bourbon auf den Thron gekommen (15891830). Auf diesen war sein Sohn, der schwache und sittenlose, ganz vom klugen Kardinal Richelieu beherrschte Ludwig Xiii. gefolgt, hierauf (anfangs unter Leitung Mazarins) der junge Ludwig Xiv. Unter ihm Gipfel der unumschrnkten Knigsgewalt, des Absolutismus3). Blte von Kunst und Wissen-schaft, doch groe Sinnlosigkeit und Verarmung. Bedrckung der Protestanten. 1685 Aufhebung des Edikts vonnantes. Dragonerbekehrungen. Die aus-gewanderten Hugenotten finden besonders in Branden-brg gute Aufnahme. Ludwigs Ruhm- und Lnder-sucht verursacht viele Kriege. (166768) Erster Raubkrieg Ludwigs Xiv. (Devolutions-krieg.) !) Widerstand der preuischen Stnde, sogar verrterische Verbindung mit Polen. (Rhode und v. Kalkstein.) 2) Friedrichsburg an der Kste von Guinea. Kleiner Seekrieg mit Spanien. 8) Ludwigs vermessenes Wort: L'6tat c'est moi. Koepert, Geschichtskursus. 9. Aufl. 9

5. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

6. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 16

1873 - Kempten : Dannheimer
16 zu erwhnen: Pontius Pilatus, Claudius Felix, Porttus Festu? und Gessius Florus, unter dem der rmisch-jdische Krieg begann. B. Geschichte des Mittelalters. Zur Zeit Christi war unser deutsches Vaterland ein un-geheures Waldland, voll Smpfe und Morste. Es war klter, nebe-liger und unfruchtbarer als es jezt ist, wo der Boden offen der Ein-Wirkung der wrmenden und belebenben Sonne ba liegt. Urochsen, Bren, Wlfe, Eber, Hirsche, Rehe und Elenthiere und allerlei wilbes Geflgel gab es in Menge. Die strme berschwemmten hufig die Thler. Auf beii Wiesen und Triften weibeten Pferde, Rinber, Schafe und Ziegen. Haber und Gerste, Hopfen und Hanf waren die Er-zeugnisse des ckerbaues, in en Grten wuchsen Rettige, Rben, wilde Obstbume. Die Bewohner, von den Rmern Germanen genannt, d. h. Kriegs- oder Waldmnner, waren groß, stark, abgehrtet, freiheitsliebend. Die rauhe Luft und die Jagd strkte ihre Glieder. Sie kleideten sich sogar in Hute. Bogen und Pfeil, Spie, Keule und Schwert waren ihre Waffen. Ihre Huser, Hfe und Weiler waren mit Pfahlwerk umzunt. Wodan, Odin, Thor, Freia, ftere, auch Sonne und Mortb wurden als Götter verehrt. Dc;t Ort der Seligen nannten sie Walhalla. Deutsche Volksstmme hieen Alemannen, Franken, Hessen, Thringer, Sachsen, Bojer, Markomannen, Gothen. Unter dem Kaiser Oktavian Augustus suchten die Rmer ihre Herrschaft in Deutschland zu erweitern. Am Rieberrhein, an bcr Ems, Weser nnb Elbe brattgen sie vor, erbauten Kastelle und unterwarfen sich Land und Leute. Dagegen schlssen die Germanen einen Bunb und erhoben sich. Der Statthalter Varus in Kln zog i. I. 9 n. Chr. mit brei Legionen gegen die aufstndischen Stmme, an deren Spize sich der Cheruskerfrst Armin stellte. Im Teutobur-ger Walde erfolgte der Kampf. Drei Tage lang wurde mit Er-Mttenmg und Tapferkeit gefochten; die Rmer erlitten eine Niederlage und ihr Anfhrer, an der Rettung verzweifelnd, strzte sich in sein Schwert. Die Deutschen schlachteten viele Gefangenen wie Opferthiere den Gttern, andere wurden als Sklaven vertheilt. Als Auguftus von der Vernichtung seines Heeres benachrichtigt wurde, rief er wie

7. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 37

1873 - Kempten : Dannheimer
80 Der Markgraf von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog von Braun-schw-i i, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und hausten berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionsedikt, wornach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Knu Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Jani 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Breitenfeld 1631 der Tilly, drang in Sddeutschland ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu E er ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noih und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede uu-terzeichuet. Ein hchst beklagenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magde-brg an der Elbe. Der kaiserliche General T.lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten mnthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft de5 Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blntbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus den Husern schlugen die Flammen ; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thuu, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen worden. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenfeld wurde er geschla-gen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-mundet; er starb zu Ingolstadt.

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 54

1826 - Kempten : Dannheimer
licher Gnade.- nicht als Familienrecht und Erke war es dem jungen Tassilo n. zugedacht. Die Idee der Oberherrlichkeit Frankreichs über Bojoarien fand in diesem Ercigniß ihre wesentlichste Gründung. — Pipin verschaffte seinem minderjährigen Neffen Tas- stlo u. durch das Ansehen der fränkischen Waffen zwar das Land des Vaters wieder, — doch nicht als Erb- gut, als Lehen — soll der junge Agilolfinger sein an- gestammtes Herzogthum auö der Hand des fränkischen Königs empfangen. — In der oberherrlichen Absicht, Fürst und Volk Bojoariens an den fränkischen Staatenverein lehenbar fest zu knüpfen, beschied Pipin de» erst fünfzehnjährigen agilolfingischeu Prinzen Tas- silo Ii. 757 als er nach fränkischen Gesetzen mündig war, nach Compiègne, um ihn in feierlicher Ver- fammlung der Großen des Reiches und der mächtigsten Lchenträger der fränkischen Krone mit dem Herzoglhum Bojoarien zu belehnen. Von Tassilo H. und den an- wesenden Edlen seines Volkes forderte Pipin den Va» sallencid; sie mußten schwören: „treu zu bleiben dem „selbsterwählten Herrn und König Pipin, wie „auch seinen beiden Söhnen Carl und Karlmann, „und demselben mit ganzer Seele ergeben zu sein nach „wahrer Lehenmannö Pflicht!" — dieses Gelübde mußten sie noch besonders,' zu engerm Gewissenszwang, über den Gebeinen der Landesheiligeü bekräftigen. — ^ Also ward das uralt selbstständige Bojoarien in ein fränki- sches Lehen umgewandelt! — Pipin, der als Usurpator die Dynastie der Merowinger stürzte, der Childe- rich dem rechtmäßigen König der Franken Thron und Reich raubte, begrüßte nach diesem Huldigungsact Tas- silo Ii. den legitimen Erben Bojoariens, als Vasallen Frankreichs! — Die Ungerechtigkeit Pipins war um so grö- ßer, als Tassilo, kaum mündig, zu einer Handlung ge- zwungen wurde, deren wichtige Folgen der junge Prinz noch nicht reif benrthcilen konnte. — Die bisherige Staatsver- fassung Bojoariens ward durch den Vasalleneid umge- stürzt, der Staat verlor seine Souveränität, der Herzog und die Großen des Landes muften auf den frankilchen Reichstagen erscheinen, dort über die Verwaltung Rechen- schaft ablegen und für Franken im Kriege dienen! —

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 55

1826 - Kempten : Dannheimer
Frg. 4l) Wie verließ Tassilo Ii. Frankreich, welche Anordnungen traf der junge Herzog beim Antritt der Regierung seines Erblandeö, — und wie söhnte er sich mit Pipin aus? Antw. Tassilo Ii. wurde 757 Vasall von Frank- reich. In einem Alter von fünfzehn Jahren war der junge Prinz nach den Gesetzen, die zu Pipinö Zeiten galten zwar mündig, zur Uebernahme Baierns aber noch unfähig, erst das ein und zwanzigste Lebensjahr, das T a s. silo ll. 763 erreichte, gab ihm gänzliche Vollmündigketr zum Regierungsantritt. — In eben diesem Jahre be- schloß der fränkische Reichstag zu Revers den Vertil- gungskrieq gegen die Waöken in Aquitanien; auch Tas- silo H. war zum Zuge mit dem fränkischen Heere auf. geboten. Es empörte den jungen Herzog wider die W aö. ken zu kriegen, deren Fürst 743 für Odilo seinen Va- ter an der Loire stritt; zudem behauptete Waifar, der Herzog der Waöken, nur die Unabhängigkeit seines Lan. deö gegen Pipinö Allgewalt; zu gleicher Behauptung hatte Tassilo Ii. bereits in seinem Herzen festen Ent. schluß gefaßt, und sah in dem Untergange der Waö- kcn seinen eigenen. Er hielt es daher unräthlich, an dem Kampf gegen Waifar Theil zu nehmen; unter dem Vorwand einer Unpäßlichkeit entzog er sich dem Feldzug, und eilte im Gefühle erlittenen Unrechts plötzlich, ohne Abschied zu nehmen, aus Frankreich in seine Heimath, der lieben Donau zu, an deren Ufern er mit heiterm Knabenstnn ehmals sorglos und wonniglich spielte. — Mit allgemeinem Jubel huldigte dem ersehnten Fürsten sein treues Volk;, denn seit Odilos Tod (748), volle fünfzehn Jahre, drückte fränkische Herrschsucht hart und übermüthig das verwaisete Vaterland! kein eingeborner Fürst stand den Bannern des Heeres oder den Landtagen vor! — Tassilo u. erklärte den ihm abgenöthigten Eid für ungerecht und ungiltig, und berief bei seiner Zurück, knnft, die Stände des Reichs, die geistlichen und weltli. chen, nach Aschhaim, um neue Landesordnungen zu geben, oder die Kraft der allen zu verjüngen. In den Urkunden wurde nun, wie vor 748, kein Wort mehr von einem Franken. König erwähnt. Ais unumschränkter Lau.

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 61

1826 - Kempten : Dannheimer
o- 61 der schwer beleidigt/ wie durch die frühere gewaltsame Verdrängung seiner Tochter Geb erg und die Erbberau« bung ihrer Kinder um den Thron Neustriens. — De« fideriuö drang unter Waffendrohung in den Papst, die Söhne Karlmannö zu salden und zu krönen/ der Wi- derstand des Papstes führte zum Kriege. Hadrian rief den König der Frauken um Hilfe. — Carls Heer zog rasch über die beschnetten Gebirge nach Italien / die un- einigen Städte der Lombardei fielen, zuletzt auchpavia, die alfe Hauptstadt, mehr durch Verrath der Mönche als durch 'fränkische Faust. D est der tu S wird (774) in Pavia gefangen genommen, entthront und beschließt als Mönch im Kloster Corvey sein unglückliches Leben; feine Gemahlin», Kinder und Enkel starben gleichfalls zerstreut rn Klöstern, fern vom Lande ihrer Väter. Carl/ den Usurpator, aber grüßten Geistlichkeit und Volk als neuen König der Longobarde»! — Tassilo und Luii- berga waren über den Sturz des Desiderios um so tiefer betrübt, als die alten Bündnisse Bojoariens mit dem Hofe der Franken die heilige Verpflichtung geboten, bei diesem wichtigen Ereignisse mit Carl verbunden zu bleiben! — Frg. 48) Welche wichtigen Beschlüsse wurden an den Landtagen zu Dingolfing und Neu- ch ing gefaßt? Antw. Die landständische Versammlung zu Dingol. fing berieth im Jahre 772 der Kirche und des Volkes Wohl. Die Bischöfe von Neuburg, Süden, Salzburg, Passau, Regenßburg und Freising nebst vielen Achten, Gelehrten und den freien Grundbesitzern saßen beisammen, um mit gemeinsamer Einwilligung, nach bester Erfahrung, in den Gesetzen dasjenige abzuändern, was durch die Länge der Zeit veraltet und unbrauchbar gewor. den, oder waö sich als Mißbrauch einschlich. — Die Aufsicht über die Mönche, welche bisher in vielen Gegenden den Pfar- rern überlassen war, erhielten nun durchaus dre B i sch ö fe, sie hatten in ihren Sprengel» über da6 Leben der Kloster- geistliche» zu wachen, wie über die Rechtsame und Pflichten der Pfarrer; auch die Verwaltung des Kirchengrus gehörte zum Wirkungskreis des Bischofs, dem Landes-
   bis 10 von 27 weiter»  »»
27 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 27 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 6
3 0
4 5
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 3
11 0
12 1
13 0
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 1
22 1
23 0
24 0
25 2
26 3
27 2
28 0
29 3
30 1
31 1
32 0
33 0
34 1
35 0
36 4
37 5
38 0
39 1
40 0
41 0
42 2
43 1
44 0
45 3
46 12
47 0
48 5
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 9
1 5
2 4
3 15
4 14
5 4
6 7
7 12
8 3
9 6
10 0
11 11
12 0
13 1
14 4
15 1
16 7
17 36
18 6
19 0
20 8
21 7
22 4
23 13
24 0
25 4
26 5
27 1
28 2
29 1
30 4
31 0
32 2
33 2
34 13
35 1
36 0
37 7
38 1
39 4
40 3
41 14
42 3
43 24
44 2
45 7
46 1
47 5
48 3
49 0
50 11
51 1
52 5
53 0
54 2
55 3
56 7
57 0
58 6
59 1
60 2
61 7
62 3
63 0
64 19
65 31
66 9
67 1
68 8
69 8
70 7
71 8
72 1
73 17
74 3
75 1
76 3
77 13
78 4
79 8
80 1
81 2
82 5
83 49
84 7
85 17
86 15
87 1
88 3
89 5
90 0
91 1
92 30
93 7
94 5
95 46
96 9
97 5
98 29
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 0
4 1
5 1
6 0
7 21
8 2
9 16
10 7
11 1
12 1
13 1
14 1
15 1
16 3
17 0
18 2
19 5
20 1
21 3
22 2
23 1
24 0
25 0
26 1
27 1
28 0
29 3
30 6
31 1
32 0
33 20
34 1
35 3
36 0
37 2
38 1
39 4
40 1
41 0
42 0
43 0
44 8
45 1
46 0
47 7
48 3
49 2
50 0
51 0
52 0
53 1
54 11
55 10
56 3
57 2
58 1
59 14
60 1
61 6
62 4
63 1
64 4
65 0
66 1
67 6
68 2
69 0
70 7
71 1
72 2
73 6
74 1
75 2
76 1
77 0
78 2
79 7
80 9
81 24
82 0
83 1
84 0
85 3
86 3
87 1
88 6
89 1
90 2
91 2
92 1
93 10
94 0
95 0
96 2
97 5
98 21
99 5
100 4
101 5
102 1
103 3
104 1
105 2
106 1
107 2
108 2
109 6
110 2
111 1
112 2
113 0
114 2
115 0
116 0
117 1
118 12
119 1
120 2
121 12
122 0
123 0
124 1
125 0
126 1
127 7
128 3
129 1
130 1
131 1
132 7
133 5
134 3
135 0
136 11
137 2
138 1
139 0
140 7
141 2
142 1
143 16
144 0
145 10
146 2
147 0
148 7
149 0
150 10
151 3
152 1
153 3
154 1
155 14
156 9
157 5
158 3
159 8
160 2
161 0
162 2
163 1
164 0
165 13
166 2
167 1
168 0
169 0
170 6
171 15
172 0
173 3
174 5
175 4
176 4
177 21
178 3
179 3
180 0
181 4
182 12
183 6
184 3
185 2
186 4
187 5
188 9
189 1
190 0
191 7
192 5
193 1
194 5
195 1
196 0
197 7
198 4
199 3