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1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 31

1873 - Kempten : Dannheimer
31 das Stdtchen erreichten, konnte Eberhard, von ihrer Annherung be-nachrichtigt, sich noch retten. Ein Hirte zeigte ihm den Weg durch den Wald auf die Burg Zavelstew. Als die Schlegler den Grafen nicht fanden, plnderten sie das Stdtchen und zndeten es an. Eber-hard verklagte dehalb die Schlegler^. wegen Landfriedensbruch beim Kaiser Karl Iv, der sie um Geld hart strafte. Darauf wurde Wild-bad neu aufgebaut und mit einer Ringmauer umgeben, damit ein solch jher berfall nicht mehr mglich wre und jeder Kranke sich ruhig einer Kur widmen knnte. Der Dichter Uhland hat ein sehr hbsches Gedicht darber verfat. Das darin erwhnte Getragen-werden des Grafen durch den Hirten und das Prgen einer M^ze sind jedoch keine historischen Thatsachen. Johannes Hu war ein frommer Priester und Professor an der Universitt zu Prag. Er predigte wohlmeinend gegen allerlei Unwesen in bcr Kirche; die Schriften des Englnders Wyllef f 1384 feuerten ihn dazu noch mehr an. Dehalb wurde er mit dem Banne belegt. Seine Predigten verschafften ihm im ganzen Lande Bhmen einen starken Anhang. Als zu Konstanz eine Kirchenversammluug 141418 abgehalten wurde, ward er dahin berufen. Der Kaiser Sigismund hatte ihm zwar freies und sicheres Geleite verheien; allein die Konzilsvter erklrten, einem Kezer brauche man kein Wort zu halten. Er wrbe, ba er nicht wiberrufen wollte, zu Gottlieben eingekerkert. Am 6 Juki 141o wrbe er unter souberbareu Eeremo-nim seines Stanbes entsezt, entweiht irnb auf einer Wiese am Rhein verbrannt. Man erzhlt: Ein Bnerlein habe Holz herbeigebracht, um ein gutes Werl zu thuu, Hu habe nun ausgerufen: 0 heilige Einfalt!" Im Jahre 1416 wrbe ein Frennb von Hu, Namens Hieronymus, ebenfalls verbrannt. Die Huffiten aber begannen unter Zlska und Prokopius einen Krieg und schlugen sechs kaiserliche Heere troz des ppstlichen Segens. Erst 1436 wrbe zu Basel ein Vergleich geschloffen. Die Englnber hatten die Normanbie und anbere Theile Frank-retchs erobert. König Karl Vll war in hchster Roth. Ihn rettete em Banernmbchcn aus Domrcmy an der Maas in Lothringen Namens Johanna Schwrmerisch glaubte sie, Maria und Heilige Herten sie zur Hilfeleistung auf und sie begab sich in's Lager Das knigliche Heer wurde durch ihre Ankunft begeistert; sie ritt in statt-

2. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 43

1826 - Kempten : Dannheimer
o 43 Haupt der allgemeinen Kirche, dem Nachfolger des heilig gen Pekrus, dem Statthalter Jesu, dem die Macht des Herrn gegeben ist auf Erden, all dieses war biöher den Bojoariern noch fremd. Gregor H. saß damals als oberster Hirt der Kirche auf dem Stuhl des heiligen Petrus in Rom, ein Fürst im reichen Sinne des Wort's; diesen zu besuchen, und an den Gräbern der heiligen Aposteln mit Inbrunst und hoher Andacht zu beten, war des schon hochbetagten Theodo n. sehnlichstes Verlan- gen. Auö reinstem religiösen Eifer retöle Bojoarrens Herzog (716) als der Erste unter allen regierenden Fürsten Germanienö nach Rom. Der fromme Herzog berachschlagte sich gleich nach seiner Ankunft in der heiligen Stadt mit dem erhabensten Oberhaupt der Kir- che, wie das Heidenthum in Bojoarien gänzlich unter- drückt und eine allgemeine christliche Bildungs. und Er- ziehungs-Anstalt eingeführt werden könnte. — Im Nor- den der Alpenketten war bisher noch kein Land dem Stuhl des heiligen Petrus untergeben, Papst Gregor H. nahm daher Theodo nicht nur sehr liebevoll und gütig auf, sondern gab ihm zur Beförderung seines christlichen Zweckes drei päpstliche Legalen am Rückwege mit; deuen der heilige Vater gebot, Kirchenzucht nach rö- niischersayung in Bojoarien einzuführen. Mar- tinian der Bischof, Georg der Priester und Do ro- theu 6 der Unterdiakon waren die drei römischen Legaten, welche in Regensburg eine allgemeine Versammlung der damals vorhandenen Priester, Grafen, Richter und aller Stande des Landes veranstalteten, und mit selben über die Errichtung von bischöflichen Sprengel» oder B i S t h ü m e r n Rath hielten; dann obschon Rupert zu Salzburg, Victor zu Regensburg, ruid Theodor zu Passau und Lorch bischöfliches Ansehen genoßen, so waren sie doch ohne päpstliche Weihe, und halten noch keine ordentlichen fest begränzten Kirchensprengel (Diöce- sen). — Bevor indessen die Verhandlungen zum Abschluß kamen, entschlummerte Herzog Theodo (717), Rupert überlebte seinen Freund nur wenige Monate, er starb 718.— Die Ereignisse, welche sich nach Theodo Ii. Hintritt in Baiern ergaben; haben die Ausführung der Kirchenversammlung auf mehrere Jahre unterbrochen. «>

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 50

1826 - Kempten : Dannheimer
50 •0' der den bevollmächtigten Gesandten Les Papstes mit Pracht und Ehrfurcht empfing. — Bonifacius bestritt vorerst die in Baiern verbreiteten Irrlehren; dann endlich gc- lobte er, anr Grabe des heiligen Petrus, dem rö. wischen Stuhle mit Leib und Seele, im Thun und Las. fen< in Lehren und Anstalten, unverbrüchlich treu zu blei- den. Nur römische Kirchensatzung galt ihm daher hei- lig. — Bonifacius erwarb sich um Baiern das un. sterbliche Verdienst der Gründung einer guten Kirchcn- zucht. Es waren zwar mehrere Bischöfe in Baiern, doch nur den einzigen Vivilo oder W iw ilo, der wegen den Raubzügen der Avaren von Lorch nach Passau zog, fand Bonifaz rechtgläubig und von Rom gesetz- mäßig ordinirl. Nach der vom Papst erhaltenen Voll- macht und mit Bewilligung des Herzogs Odilo theilte nun Bonifaz Baiern in bestimmte Kirchensprengel ein, und setzte über jeden derselben einen eigenen ordentlichen Bischof. Die Irrlehrer und falschen Hirten, welche, meist von der manichäischen Sekte, im Widerspruch mit dem Glauben der Kirche die Gottheit des Erlösers zu läugnen wagten, und gegen die schändlichsten Sünden in ihrem falschen Wahn gleichgiltig waren, verklagte Bo. uifaz beim obersten Hirten der Kirche, Worte und Werke dieser Ketzer wurden verdammt, und alle Bischöfe und Priester, deren kanonische Ordination nicht erwiesen, oder deren Lehren und Lebenswandel mit den Vorschriften der römischen Kirche nicht übereinstimmend war, wurden des Landes verwiesen. — Baiern ward in die vier Bis- thümer: i) Regens bürg, 2) Salzburg, Z)Frci- sing und 4) Passau abgetheilk; jedem dieser Sprengel wurde ein von Bonifaz geweihter Bischof vorgefctzk, für Regensburg wurde Gobinbold, — für Freifing Erembrecht, ein Bruder des heiligen Corbinianus, — für Salzburg Johannes — und für Passau Vivilo kanonisch ordinirt. - Die ganze Priesterschaft wurde den Bischöfen des Landes untergeordnet, dem Klerus die Ehe entzogen, um der Kirche ein ungetheilteö Herz zu brin- gen, und' noch andere zweckmäßige Gesetze der Kirchcn- zucht gegeben. Sämmtltche Verhandlungen geschahen zu Regensburg am Hofe des Herzogs Odilo, mit seinem, der Bischöfe und Priester, wie der Großen des Landes

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 61

1826 - Kempten : Dannheimer
o- 61 der schwer beleidigt/ wie durch die frühere gewaltsame Verdrängung seiner Tochter Geb erg und die Erbberau« bung ihrer Kinder um den Thron Neustriens. — De« fideriuö drang unter Waffendrohung in den Papst, die Söhne Karlmannö zu salden und zu krönen/ der Wi- derstand des Papstes führte zum Kriege. Hadrian rief den König der Frauken um Hilfe. — Carls Heer zog rasch über die beschnetten Gebirge nach Italien / die un- einigen Städte der Lombardei fielen, zuletzt auchpavia, die alfe Hauptstadt, mehr durch Verrath der Mönche als durch 'fränkische Faust. D est der tu S wird (774) in Pavia gefangen genommen, entthront und beschließt als Mönch im Kloster Corvey sein unglückliches Leben; feine Gemahlin», Kinder und Enkel starben gleichfalls zerstreut rn Klöstern, fern vom Lande ihrer Väter. Carl/ den Usurpator, aber grüßten Geistlichkeit und Volk als neuen König der Longobarde»! — Tassilo und Luii- berga waren über den Sturz des Desiderios um so tiefer betrübt, als die alten Bündnisse Bojoariens mit dem Hofe der Franken die heilige Verpflichtung geboten, bei diesem wichtigen Ereignisse mit Carl verbunden zu bleiben! — Frg. 48) Welche wichtigen Beschlüsse wurden an den Landtagen zu Dingolfing und Neu- ch ing gefaßt? Antw. Die landständische Versammlung zu Dingol. fing berieth im Jahre 772 der Kirche und des Volkes Wohl. Die Bischöfe von Neuburg, Süden, Salzburg, Passau, Regenßburg und Freising nebst vielen Achten, Gelehrten und den freien Grundbesitzern saßen beisammen, um mit gemeinsamer Einwilligung, nach bester Erfahrung, in den Gesetzen dasjenige abzuändern, was durch die Länge der Zeit veraltet und unbrauchbar gewor. den, oder waö sich als Mißbrauch einschlich. — Die Aufsicht über die Mönche, welche bisher in vielen Gegenden den Pfar- rern überlassen war, erhielten nun durchaus dre B i sch ö fe, sie hatten in ihren Sprengel» über da6 Leben der Kloster- geistliche» zu wachen, wie über die Rechtsame und Pflichten der Pfarrer; auch die Verwaltung des Kirchengrus gehörte zum Wirkungskreis des Bischofs, dem Landes-

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 75

1826 - Kempten : Dannheimer
Gauen, um ten Heerbann zu besichtigen und selben nach Umständen aufzubieten; die Aufrechthaltung der guten Ordnung, Sicherheit und Gerechltgkettspflege lag in sei. neu Pflichten, wie auch die Entscheidung wichtiger Be. rufungen in «Streitfällen. Die Klagen der Unterthanen gegen die ausgestellten Grafen hatte er zu untersuchen und darüber zu richten. Er war Bevollmächttgter des Königs und sprach Recht in dessen Namen. In solch ein dienendes Verhälmiß zu treten, war dem Unglück, lichen Tassilo, als eingeborner selbstständiger Fürst des Landes, platterdings unmöglich. Frg. 64) Wann, warum und wo errich- tete Carl Markgrafschaften in Bojoa- r i e n? Antw. Während seines ersten Aufenthalts in Re. gen Sbürg (788) errichtete Carl zur Berichtigung und Sicherstellung der Gränzen, und um eine angesehene Streitkraft gegen die rohen Nachbarvölker zu bilden, Markgrafschaften. — Die Gränzen gegen Westen und Süden blieben die nämlichen, wie sie eö unter den Agilolfiugen waren; — aber die nördlichen Gränzen Baiernü wurden von Carl wieder erweitert, indem er den im Jahr 725 abgerissenen großen Nordgau mit Baiern neuerdings vereinigte, und in demselben zwei Mark» oder Gränzgrafen aufstellle; einen wider die So. «aben, den andern wider die Böhmen. Die baieri. sche Mark gegen die Soraben begriff die Länder zwi. scheu den Flüssen Main, Redniz und der Thüringer Saale, Babenberg oder Bamberg war der Hauprsitz der Markgrafen. — Die baierische Mark gegen Böhmen enthielt daü Gebiet zwischen den Flüssen Pegnitz, der Naab und dem Regen mit der Markstadt Regensburg. Beide Marken zusammen bildeten den großen baieri. schen Nordgau, der gegen Morgen den Böhmer- wald; — die thüringische Saale, und den Thüringer Wald gegen Norden; — dann die fränkische Saale, den Speßhart, eine Linie an der Tauber bis an den Ko. cher und die Brenze gegen Abend zur Granze hatte; sohin beinahe alles in sich begriff, was gegenwärtig in unserm Vaterlande der Ober, und Unter.main-, Rezat.

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 171

1826 - Kempten : Dannheimer
0 171 führten eine gemeinschaftliche friedliche Negierung;-och wur- den sie mit ihrem iehdelustigcn Vetter/ L u d w i g d e m B a r t von Ingolstadt in Slreillgkeiten verwickelt. Nach dem Erlö. schen der Linie Straubing.holland erhielten sie in der Theilung (1429) nach dem Ausspruche dcö Kaisers, jeder den vierten Thcil der erledigten Lander: Schärding, Neuhausen, Tiefcnstein rc. kamen dabei an Ludwig den Bart, Natternberg, Vilöhofen rc. an Heinrich von Landshut, — Dogen, Straubing, Mitterfels rc. an Ernst, und Kelheim, Abach, Wildenstein an Herzog Wilhelm. — Die Hussiten *) wagten (1430, 1433) Streifzüge in die Oberpfalz und nach Baiern, wurden aber von den Herzogen mit Erfolg zurückgeschlagen, wo die Baiern mit lebenüverachtender Wulh für die Rettung ihres Heer- des, ihrer Weiber, Greise und Kinder stritten. — Herzog Wilhelm m., der edle Herr, den alles Volk liebte, starb 1435, ohne Kinder; denn feine beiden jungen Söhne Adolph und Wilhelm, waren ihrem Vater in das Reich des Friedens schon vorausgegangen. Jetzt gelangte Ernst zum völligen Besitze der Länder der Münchner Liyi§-,Miit Strenge verfuhr Herzog Ernst gegen Agnes B er nauerinn, Tochter eines augöburgifchen Baders, und heimlich Anvcrmählte feines Sohnes Albert iii. *) Johann Huß geb. 1z7z zu Hußinecz in Böhmen, stu- dirte zu Prag, wo er in der Folge Prediger und Rector der Universität ward. Durch viele in der christlichen Kir- che eingerissenen höchst ärgerlichen Mißbräuche, so wie besonders durch die Schriften des Engländers Wiclef veranlaßt, strebte Huß mit Eifer, ein helleres Licht in Deutschland anzuzünden; allein noch war die Finster- niß zu allgemein und mächtig. Huß mußte Prag ver- lassen, und vor die Kirchenversammlung zu Costnitz ge- fordert, wurde er trotz des kaiserlichen sichern Geleits, als Erzketzer (14-15) verbrannt; — ein Schicksal, das auch sein Freund, Hieronimus von Prag, im folgenden Jahre mit ihm theilte. Oie Anhänger Hussens shuffi- , te n) rächten den Mord ihrer Lehrer furchtbar und schreck- lich, es entsprang daraus der lange verwüstende Hussi- t e n k r i e g ,450. — Die Lehren Hussens machten Deutsch- lands Völker auf die Freiheit im Glauben aufmerksam, und waren die Vorboten zur spätern Reformation Luthers.

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 192

1826 - Kempten : Dannheimer
1yl 6 Loretto und beschenkte dag dortige Marienbild reichlich; zu München stiftete er mit fürstlicher Milde ein Spital, ein Kranken,, Findel- und Waisenhaus, nicht selten sab man in diesen Wohnungen der Armuth den wohl- thätigen Fürsten die eckelhaftesten Kranken mir from- mer Selbstüberwindung warten und pflegen, ihnen Trost einsprechen und Sterbenden vorbeten, er ernährte väter- lich viele verlassenen Kleinen. Unter solchen Liebeswer- ken der Wohlthätigkeit übte Wilhelm v. Kasteiungen und Selbstgeiselnngeo in stiller Zurückgezogenheit. — Die Staatöführung litt durch seine einseitigen Neigungen sehr, er legte daher 1598 die eigene landesfürstliche Ge- walt ab, übertrug die Negierung seinem ältesten Sohne Maximilian und verlebte den Rest seiner Jahre, in frommer Gottergebenheit, meist in der Einsamkeit der Klöster. Der 7. Hornung 1626 war der Sterbtag die- ses theuern Fürsten, den alle Tugenden eines bürgerlichen Hausvaters schmückten. — Seine Ehe mit Renata, der Tochter Franz l. aus Lothringen, wurde durch folgende Söhne gesegnet; alg: 1) Maximilian l. sein Nach- folger (geb. 1573), — 2) Philipp, der 1579 als Knabe von drei Jahren Bischof von Regensburg wurde und 1595 von demselben Besitz nahm, 1 1598. — ^Fer- dinand, der 1612 Erzbischof von Cöln, Bischof von Münster, Lütlich und Hildesheim, und 1619 auch Bischof von Paderborn wurde; 4) Albert, der sich mit M ech- tilde der Tochter des Landgrafen: Georg Ludwigs von Leuchtenberg vermählte, und, nach dem Tode ibres Oheims, des Landgrafen Maximilian Adams (Bruders von Georg Ludwigs) die Landgrafschaft Leuchtend erg erbte; die aber Albert an seinen Bruder Maximilian, gegen die Grafschaft Haag am Inn vertauschte. *) Iv. P e- ’) Mausoleum virtutis et Honoris G u i lie 1 m i V. Bojoa- riae ducis, Monadi. l6z6. 4. Lorz. v. Westenrieders Beitrage zur Vaterland. Historie. München 1806. Band Viii. S. 250. t

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 41

1826 - Kempten : Dannheimer
© 41 Priester trug, — nichts vom Segen -er Büßungen, — nichts von dem Streit Len die griechische und römische Priefterschaft um die Oberherrschaft der Kirche führten; — selbst von dem Geheimntß der Dreieinigkeit hatte der Bojoar noch gar keine Ahnung; — er glaubte, wie er lebte, — und theilte, ohne Gewissenöpein, seine Andacht zwischen dem Kreuze deü Welterlöserö und seinen alten heidnischen Götzen. Wer von der Tiber oder vom Rhein, wo römische stirchensatzung galt, zu den Bewohnern des Inns, Leches und der Donau kam, mußte verlegen sein, sie als Glaubensgenossen zu umarmen. Eine Glaubeuslauterung fühlte Herzog Theodo n. als das dringendste Bedürfnis zur Bildung seines Volkes. — Im Rufe großer Gelahrtheit und heiligen Lebens lebte damals Rupert (Hrodberl) ein Schotte von Geburt, in Worms am Rhein. Theodo Ii. bat diesen geweihten Jünger Benedicts*) durch eine feierliche Gesandt- schaft, an seinen Hof nach Regeusburg zu kommen. — Der heilige Mann erschien (696) und taufte den Herzog, seine Söhne, seinen ganzen Hofstaat mit unzähligen Freien und Knechten. Rupert lehrte die Worte des Glaubens, und taufte im ganzen Land bis hinab gegen Lorch; als er aber auf seiner Bekehrungsreise dem südlichen Hoch. *) Venedict von Nursia, der Patriarch aller Mönche des Abendlandes, gab seinen Klöstern die beste Einrichtung. Ein hoher Berg bei Casinus in Unter-Italien war der .Platz, auf welchen dieser Heilige seinen weltberühmten Or- den stiftete. Monteicassino ward 515 das Urbild, nach welchem in kurzer Zeit nicht nur viele neue Klöster errichtet, sondern auch viele alte umgeformt-wurden.— Benedict gab durch seine Regeln dem Mönchthum eine sehr notwen- dige Zucht, und verbannte die morgenländische Schwärme- rei. — Handarbeit, Studiren und Unterweisung der Ju- gend waren die Geschäfte, unter welche er die seinen geist- lichen Söhnen vom stillen und gemeinschaftlichen Beten übrig bleibende Tageszeiten vertheilte. — B'e nedicts Klöster erhielten die Anlage einer freien bürgerlichen Gestal- tung, in der sich mit dem Gebet der F e l d b a u verei- nigte, in der sich mit der Andacht, Erwerb und Ge- nuß vertrug. Der einst so blühende weltgeschichtliche Or- den der B e n e d i c t i n e r besaß 5'000,000 Thaler Einkünfte, 2 Fürstentümer, 2 Herzogtümer und 20 Grafschaften^

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 44

1826 - Kempten : Dannheimer
44 o Frg. 35) Auö welchen Gründen, wie und wann theilte Theodo Ii. Bojoarien unter seine Söhne, welche unglücklichen Folgen hatte diese Theilung; und wie regierte Herzog Hugibert? > Antw. Theodo n. hatre drei Söhne: T h e o d o b e r t, Grimoald und T h e o d o a l d. Diese drei Prinzen zeigten sich zu Regierungsgeschaften sehr fähig' und eine große Neigung zu denselben. Theo, d o li- gab ihnen als Greis bei zunehmendem hoben Alter wahrscheinlich schon früher Theil an den Geschäften des Reiches; und er glaubte die Wohlfahrt, den Nutzen des Landes, die sittliche, christliche und ökonomische Cultur seines Volkes wesentlich zu fördern, wenn er die Regie, rung mit seinen Söhnen theilen würde. — Aus sol- chen Gründen nahm er 702 eine Theilung des baiemchen Staates vor; obgleich selbe nur nutznießlich sein, und der Antheil einer abgehenden Linie wieder an den Ge. ineinftaat zurückfallen sollte; so wurde dadurch doch ein unberechenbar nachtheiliges Hof. und Staatsprinzip für die Zukunft aufgestellt. Theodobert, der älteste Prinz, erhielt einen Theil von Oberbaiern, nebst dem südlichen Gebirgölande; Bo- tzen wurde seine Residenzstadt. Grimoald, der zweitgeborne, bekam den Südgau, und hielt in der Burg Frei sing Hof, wo er mit fürst- licher Milde ein Kloster stiftete und am Hügel Tetmons eine Kirche baute, die der Grundstein der Abtei We i- henstephan wurde. Theodobald, dem jüngsten Sohn, (welcher spater auch das sogenannte Nordgäu eroberte) fiel der Distrikt vom östlichen Baiern (nachher Oesterreich) zu; — Passau wurde sein Hauptsitz. Theodo, der Vater, behielt Unterbaiern, und Re- gensburg zur Residenz. Wohlgemeint, aber kurzsichtig und ohne Staatöklugheit war diese erste Theilung Baiernsl — Die trauri- gen Folgen, welche sie nach sich zog, beweisen fest genug,

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 51

1826 - Kempten : Dannheimer
0-*»" 51 Wissen und Zustimmung; — und Papst Gregor m. bestätigte alle vom Erzbischöfe Bonifaz, mit Bcistim, mung deö Herzogs, gemachten Anordnungen, als durch, auö angemessen den Vorschriften der Aposteln. — Nicht nur die Stiftung der vier Biöthümer, die Gründung kirchlicher Ordnung zeichnete Odilos wohlthälige Re. gierung rühmlich aus; dieser fromme Herzog schmückte sein Uebes Baiern noch durch viele neue christliche Kir. chen und Klöster. — Niederalleich, wo ehemalö die Eichen Wodons standen, Benedictbaiern (Burin), Tegernsee, Pfaffenmünster, Osterhofen, Mond, see an den einsamen Ufern deö norischen Landsees, Nie. dernburg bei Passa», nur Gott gewidmeten Jungfrauen offen, — Isen bei Freising/ Schledorf, nebst vielen andern Kirchen Baierns, erhielten sich bis zum Anfänge des neunzehnten Jahrhunderts, als ehrwürdige Denkmale des christlichen Eifers der Agilolfinger und insbeson. dere des Herzogs Odilos. Tassilo Ii. Von 748 — 788. F rg. 3s)) Welche Veränderungen erlitt in die- sen Zeiten die Regenten - Dynastie der Merowin- ger in Frankreich? Antw. Nach dem Tode Pipins von Heriftal, Hausmaier (lviajor ckoorus) am fränkischen Hofe, folgte ihm sein natürlicher Sohn Carl Martellng in seiner Würde und in der Regierung Frankreichs, die zwar noch im Namen des Königs geschah, während die Monarchen Frankreichs aber zu solchen Schatteukönigen herabsanken, daß selbst bei den öffentlichen Edikten ihr Name nicht mehr nöthig war. — Nach dem Tode Th co der ich Hl. nahm Carl Mattel! (7z7) den Titel eines Herzogs von Frankreich an, und theilte später, wie schon bemerkt wurde, (74i) die Herrschaft Frankreichs unter feine zwei Söhne Karl mann und Pipin, von welchen sich erste, rer 747 in ein Kloster begab. Pipin im Allcinbesitz von Frankreich nahm hierauf 753 zu Soisson den Titel
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