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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 115

1865 - Eisleben : Reichardt
115 t Verwirrung im Reiche. Krieg des schwäbischen Städtebundes gegen Graf Eberhard den Grei- ne r. w) 1386 Die Oestreicher von den Schweizern bei Sempach besiegt. Herzog Leopold der Fromme fällt. Heldentod des Arnold von Winkelried. 1388 erkämpften die Bürger von Glarus einen zwei- ten Sieg bei Näfe ls. 1400 Wenzel auf päpstlichen Betrieb zu Reuse abge- setzt. Gewählt wird 1400—1410 Ruprecht von der Pfalz. Trotz trefflicher Eigenschaften vermochte er nirgends die Ordnung wiederherzustellen. Vergebens versuchte er dem G a l e a z z o Visconti, welchem Wenzel für 10< >000 Goldgulden Mailand als erbliches Herzogthum verlie- hen hatte, dasselbe zu entreißen. Blüthe der Vehmgerichte. Es folgt Wenzels jüngerer Bruder 1410 — 1437 Siegismund Er hatte nach feines Vaters Tode die Mark Bran- denburg erhalten, verpfändete dieselbe aber schon 1388 an den gewissenlosen Jobst von M ähren x), nach des- sen Tode <1411) er wieder in den Besitz derselben kam. 'Run ernannte er Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burggrafen von Nürnberg, zum Statthalter. , Außerdem war Siegismund König von Ungarn und (nach Wenzels Tode 1419) von Böhmen. Prachtliebend, braucht viel Geld. 1415 (5oncil zu Eostnitz (Constanz). Huß verbrannt. Auf dieser Kirchenversammlnng wurde die Kirchenspal- tung beendety>, indem 3 einander bekämpfende Päpste (darunter der sittenlose Johann Xxi11.) abgesetzt und ein neuer gewählt wurde. Abstimmung nach „Nationen". Johannes Huß, Professor in Prag, war durch die Schriften des Engländers W y c l i f f zu Abweichungen von der Kirchenlehre gebracht worden. Genossen fand er in Hieronymus ifanlfisch) von Prag und Jacob von w) Dieser siegt an der Spitze der Ritterbünde bei Döffingen. Sein Sohn Ulrich, der sich zuvor bei Reutlingen hatte schlagen las- sen, stirbt den Heldentod. x) Macht den Raubritter H. v. Quitzow zum Unterstatthalter! Dabei Verheerung der Mark durch den Erzbischof von Magdeburg und den Fürsten von Anhalt. 7) Seit 1378 gab es außer dem Papst in Avignon auch wieder einen in Ron. 8*

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 121

1865 - Eisleben : Reichardt
121 (1518) tzuther in Augsburg vor dem Legaten Eajetan. Papst Leo X. hatte ihn zur Veranwortung nach Rom geladen, doch wurde er vom Kurfürsten in Schutz genom- men. Die Unterredung mit dein hochmüthigeu Kardinal blieb erfolglos. 11519) Gespräch Luthers mit Karl v. Miltitz in Alten- bürg.r) Disputation in Leipzig mit Ur. Eck.s) Beides ohne Erfolg. 1520 Luther verbrennt die päpstliche Bannbulle vor dem Elsterthore in Wittenberg. Um diese Zeit erschienen Luthers ref ormatorische Hauptschriften: An Kaiserliche Majestät und den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung. Vom babylonischen Gefängniß der Kirche. Bon der Freiheit eines Christenmenschen. (Kate- chismus 1529). 1519—1556 Karl V., Enkel Maximilians. Mitbewerber um die Krone war Franz 1., König von Frankreich. Friedrich der Weise von Sachsen (Reichsver- weser) schlug sie aus. Der 19jährige Karl war zugleich König von Spa- nien (als Sohn Philipps des Schönen und der Johanna). Außerdem Herrscher in O e st r e i ch, den Niederlanden Neapel und Sicilien, endlich in der neuen Welt. ' 1521 Reichstag zu Worms, t) Luther verantwortet sich, wird in die Acht erklärt, aber nach der Wart- burg gerettet. Hier lebte Luther als „Junker Jörge" und begann die deutsche Bibelübersetzung u) mit den Psalmen. Aber schon 1522 kehrte er nach Wittenberg zurück und beschwichtigte die dortige Bilder st ü r m e r e i unter K a rl- stndt (eigentlich Dr. Bodenstein aus Karlstadt), an den sich die Zwickauer Propheten (Wiedertäufer) augeschlossen hatten. 1525 heirathete Luther'die Katharina von Bora, eine ehemalige Nonne. r) Ueberbringer der geweihten Roise, milden Charakters. s) Eigentlich fand die Disputation zwischen Eck und Äartstadt statt. Luther nahm aber Theil daran. Sie dauerte 17 Lage. t) Ulrich von Hutten, Franz von Sickingen und andere Ritter bieten ihm ihren Schutz an. Zuspruch des biederen Georg von Frundsberg. Luthers Glaubensmuth in welchen berühmten Worten? u) Beendet wurde dieselbe erst 1534. Die früheren Uebersetzungen waren nicht aus dem hebräischen und griechischen Grundtexte, sondern nach der lateinischen Vnlgata angefertigt worden.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 109

1890 - Leipzig : Reichardt
109 14101437 Sigismund. Er hatte nach seines Vaters Tode die Mark Branden-brg erhalten, verpfndete dieselbe aber schon 1388 an den gewissenlosen Jobst von Mhrens, nach dessen Tode (1411) er wieder in den Besitz derselben kam. Nun ernannte er Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burggrafen von Nrnberg, zum Statthalter. Auerdem war Sigismund König von Ungarn und (wenigstens dem Namen nach seit Wenzels Tode 1419) von Bhmen. Prachtliebend, braucht viel Geld. 141418 Konzil in Konstanz. Aus dieser Kirchenversammlung wurde die Kirchen-spaltung (Schisma) beendet2), indem 3 einander bekmpfende Ppste (darunter der sittenlose Johann Xxiii.). abgesetzt und ein neuer, Martin, gewhlt wurde. Ab-stimmung nach Nationen". 1415 Hus verbrannt. Johannes Hus, Professor in Prag, war durch die Schriften des Englnders Wicliffe zu Abweichungen von der Kirchenlehre gebracht worden. Genossen sand er in Hieronymus von Prag und Jakob von Mies. Verbrennung einer Ablabulle des Papstes. Der Kelch auch sr die Laien beim Abendmahle verlangt. Bann. Freier Geleitsbries des Kaisers; trotzdem Hus^), bald darauf auch Hieronymus verbrannt. Die dritte Aufgabe des Konstanzer Konzils, die Re-form der Kirche an Haupt und Gliedern", wurde nicht gelst. Aus demselben wurde auch 1415 Friedrich von Hohenzollern zum Kurfrsten der Mark Brandenburg erklrt. Die Belehnung er-folgte erst 1417. Mit groer Energie wute er hier sein Ansehen dem bermtigen Raubadel gegenber geltend zu machen. Seine Gemahlin, die schne Else, fhrt ihm Truppen aus Franken zu. Einnahme der Burgen durch die faule Grete". 14191434 Die Hussitenkriege. Die husfitifchen Bhmen erkannten nach Wenzels Tode Sigismund nicht als ihren König an. Sie schlugen nach *) Macht den Raubritter Quikow zum Unterstatthalter. Dabei Verheerung der Mark durch den Erzbischof von Magdeburg und den Fürsten von Anhalt. 2) Seit 1378 gab es auer dem Papst in Avignon auch wieder einen in Rom. 8) Die Gans (bhm. Hus) ist ein schwaches und zahmes Tier und erhebt sich nicht zu hohem Fluge, aber strkere Vgel, Falken und Adler werden nach ihr kommen und werden, sich hochschwingend, alle Schlingen durchbrechen." O sancta simplicitas. Asche in den Rhein gestreut.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 114

1890 - Leipzig : Reichardt
114 Die Unterredung mit dem hochmtigen Kardinal Cajeta-ttus1) blieb erfolglos. (1519) Gesprch Luthers mit Karl v. Miltitz 2) in Altenburg. Luther verspricht zu sckweigen, wenn auch seine Gegner schweigen wrden. Disputation in Leipzig mit Dr. Eck6). Luther leugnet bereits wesentliche Lehr-stze der katholischen Kirche (Unfehlbarkeit der Konzilien); daher bewirkt Eck eine ppstliche Bannbulle gegen Luther. 1520 Luther verbrennt die ppstliche Bannbulle vor dem Elfterthore in Wittenberg. Um diese Zeit erschienen Luthers reformatorische Hauptschriften, in denen er die Lehre von den sieben Sakramenten, vom Fegfeuer, von der Frbitte der Heiligen, von der Ohrenbeichte angreift: An Kaiserliche Majestt und den christlichen Adel deutscher Nation von des christ-lichen Standes Besserung. Vom babylonischen Gefngnis der Kirche. Von der Freiheit eines Christenmenschen. (Katechismus 1529.) 1519-1556 Karl V.. Enkel Maximilians. Mitbewerber um die Krone war Franz I., König von Frankreich. Friedrich der Weise von Sachsen (Reichs-Verweser) schlug sie aus. Karls Wahl nach Annahme der Wahlkapitulation. Der 19jhrige Karl war zugleich König von Spa-nten (als Sohn Philipps des Schnen und der Johanna). Auerdem Herrscher in sterreich, den Niederlanden, Neapel und Stelltet!, endlich in der Neuen Welt. 1521 Reichstag zu Worms ^). Luther verantwortet sich, wird in die Acht erklrt (Wormser Edikt"), aber auf Veranstaltung des Kurfrsten von Sachsen nach der Wartburg in Sicherheit gebracht. Hier lebte Luther als Junker Jrge" und begann die deutsche Bibelbersetzung^) mit den Psalmen und dem Neuen Testament. Aber schon Ostern 1522 kehrte er nach Wittenberg zurck, um die dort ausgebrochene B il-derstrmerei unter Karlstadt (eigentlich Dr. Bodenstein aus Karlstadt), an den sich die Zwickauer Propheten (Wiedertufer) angeschlossen hatten, zu beschwichtigen. *) Thomas de Vio, nach seiner Vaterstadt Gaeta genannt. 2) berbringer der geweihten Rose, milden Charakters. 3) Eigentlich sollte die Disputation Mischen Eck und Karlstadt statt-finden. Luther nahm aber teil daran. Sie dauerte 17 Tage. 4) Ulrich von Hutten, Franz von Sickingen und andere Ritter bieten ihm ihren Schutz an. Zuspruch des biederen Georg von Frundsberg. 5) Beendet wurde dieselbe erst 1534. Die frheren bersetzungen waren nicht aus dem hebrischen und griechischen Grundtexte, sondern nach der lateinischen bersetzung (Vulgata) angefertigt worden.

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 117

1890 - Leipzig : Reichardt
117 reformieren. In der Abendmahlslehre wich er von Luther ab, und das Marburger Religionsgesprch mit demselben blieb erfolglos. Auf hnlichem Standpunkte, wie Zwingli, stand der Genfer Reformator Johann Calvin (Jean Cauvin, geboren in Noyon in der Picardie), der aber nicht frei von Unduldsamkeit war'). Seine Lehre, die reformierte", verbreitete sich in Frank-reich, Schottland, Holland, auch in einigen Teilen Deutsch-lands, wie in der Pfalz. (Heidelberger Katechismus.) 1582 Der Nrnberger Religionsfriede. Den Protestanten wird bis zu einem allgemeinen Konzil Religionsfreiheit ein-gerumt. Nun leisten die Protestanten dem Kaiser wackere Hilfe gegen die Trken und erkennen Ferdinand, den Bruder Karls, als rmischen König an. 153485 Die Wiedertufer in Mnster. An ihrer Spitze standen der Bcker Jan Matthys, und nach dessen Tode der Schneider Johann Bockelsohn aus Leyden, der sich König von Zion nennt. Vielweiberei und Gtergemeinschaft eingefhrt. Der Bischof von Mnster erobert im Bunde mit einigen Fürsten die Stadt. Johann von Leyden grausam hingerichtet2). 1535 König Heinrich Viii. von England sagt sich vom Papste los und giebt den Ansto zur englischen Reformation. Die Grnde dazu vorwiegend uere, z. B. Erwerb der reichen Klostergter, auch weil der Papst ihn nicht von seiner Gemahlin Katharina von Aragonien, einer Tante Karls V., scheiden will3). Nachdem Heinrichs und der Katharina Tochter Maria die Katholische den Protestantismus in England zu vernichten versucht hatte, wurde derselbe durch die groe Knigin Elisabeth (15581603) wiederhergestellt und von ihr die bischfliche (anglikanische) Hochkirche begrndet. (In der Verfassung der katholischen, in der Lehre der reformierten Kirche hnlich.) Doch sonderten sich die streng calvinischen Presbyterianer oder Puritaner von der Landeskirche ab. 1539 Kursrst Joachim Ii. von Brandenburg (153571) tritt zur evangelischen Kirche der. *) Dies zeigte sich auf traurige Weise bei der Verbrennung des spani-schen Arztes Servet, der der die Dreieinigkeit abweichende Ansichten hatte. 2) Der Kfig mit den Gebeinen auf dem jetzt niedergelegten Lambertus-Turme. 3) Von seinen 6 Gemahlinnen lie H. 2 enthaupten, darunter Anna Boleyn, die Mutter der Knigin Elisabeth.

6. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 28

1873 - Kempten : Dannheimer
28 von der Freunde Ruf gelocket, als wre ihm das Glck gewogen. Er wollt seiner Vter Lande wiederum im Kamps erringen; aber in des Feindes Hnde fiel er durch Verrthers Schlingen. Konradin mit elf Genossen steigt so bleich hinan die Stufen und man hrt ihn hnderingend noch die Klageworte rufen: Mutter, Mutter, den gedenk ich liebend in der leztcn Stunde; welcher Schmerz wird dich durchwhlen, Mutter, ach bei solcher Kunde! Sprachs und legt das Haupt, das blonde, ans den Block. Es ist vorber ' Seufzer tnen, Zhne knirschen und der Himmel selbst wird trber. Karl von Anjou, deine Krone, blutbefleckt, wird nickt bestehen; was Gewalt und Arglist bauet, mu zerfallen und vergehen. Und die Rache wnd erwachen und das Volk wird sich ei heben und auch deiner schnden Herrschaft wird der Todessto gegeben. 33ott der A usartung der Kirche während des Mittelalters zeugen auch die Verfolgung der Waldenser und die Inquisition. Die Waldenser waren fromme, einfache, stille Leute in den Alpenthlern Piemonts und im sdlichen Frankreich. Sie forschten fleiig in der Schrift und hielten erbauliche Zusammenknfte. Ihre fertige Kennt-ni des Wortes Gottes und ihre dem Pnpstthum und der Hierarchie widersprechenden Grnndsze entzndeten den Ha der Priester. Von 1209 bis 1250 kam eine Million Waldenser, Albigenser und anderer Glanbensverwaudten um Gut und Leben. Die Inquisition, ein Ke-zergericht, wthete mehrere Jahrhnnderte lang da und dort mit Ker-ker, Folter, Martern und Scheiterhaufen. Htte die Kirche den Geist Christi, der Liebe und der Weisheit besessen, Joh. 15, 1721, so htte sie nie solche schreckliche Blutthateu und Menschenmihandlungen anstiften und dulden knnen. Im Jahre 1309 wurde Aviguou an der Rhone der Siz der Ppste. Es entstand daraus eine Spaltung, ein Schisma; 1378 gab es zu gleicher Zeit zwei, 1409 drei Ppste, wodurch ihre Macht und ihr Anse-Heu sank. Auf der Kirchenversammlung in Konstanz 14141418 wurde die Trennung beigelegt. Die Verbrennung des Hu am 6 Juli 1415, dem doch der Kaiser Sigismund einen Geleits- und Sicherheitsbrief er-theilt hatte, und des Hieronymus von Prag im Mai 1416 verursachten die verderblichen Hussitenkriege. Ziska und Procopius befehligten die Hnssiten siegreich. Der Friedensschlu in Basel beendigte den Kampf 1436. Manche edle Männer suchten schon damals eine Kir-chenreformation zu bewirken. Das Wiederaufleben der Wissenschaften im 15 Jahrhundert war fr alle Zustnde ersprielich. Der Kaiser-Friedrich 111 1440 bis 1493 that fast nichts fr Deutschlands Wohl.

7. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 21

1873 - Kempten : Dannheimer
21 Rmer, Westgothen, Franken, Burgunder und deutsche Stmme ent-gegen und schlugen ihn auf den katalannischen Feldern bei Chalons aufs Haupt. Laut den Berichten deckten 150,000 Gefallene die Walstatt. Attila zog sich durch Oberitalien zurck, (Grndung Venedigs durch Flchtlinge), wollte auf Rom los, lie sich aber zur Um-kehr bewegen und starb 453. Er war eine Blkergeisel; sein Reich zerfiel. Augustinus war ein sehr berhmter und einflureicher Lehrer der alten christlichen Kirche, geboren zu Tagaste in Nnmidien (Nordafrika) 354 n. Chr. Sein Vater, ein Rathsherr, war Heide, seine brave Mutter Monika war eine fromme Christin. Als Jngling liebte er die Freuden und Gensse der Welt. Er verbrachte etliche Jahre in Italien. Durch den Bischof Ambrosius zu Mailand lernte er das Christenthum hochachten und lie er sich taufen. Darauf kehrte er nach Afrika zurck, trat in den geistlichen Stand und wurde Bischof zu Hippo, jezt Bona. Augustinus verfate verschiedene Schriften der die Lehre von der Gnade Gottes und fhrte mit Pelagius einen zhen Streit der die Erbsnde und den freien Willen. Er starb im Au-gust 430 während der Belagerung Hippos durch die Vandalen. Au-guftinus war ein geistreicher, scharssinniger, gefhlvoller Kirchenvater. Sein Leben erzhlt er selbst in seinen Bekenntnissen. Nach ihm nann-ten sich die Augustiner, ein Mnchsorden. Theodosins der Gr., der lezte ausgezeichnete rmische Kaiser, theilte anno 395 kurz vor seinem Ableben das Reich unter seine beiden Shne. Der ltere, Arkadius, erhielt den Osten, mit der Hauptstadt Kon-stantinopel, der jngere, Honorins, den Westen mit Rom. Das oft-rmische oder byzantinische Reich bestand bis 1453, wo es dem An-drang der Trken unterlag. Das westrmische wurde bald auf Italien beschrnkt. Im Jahre 476 zwang Odoaker, ein Anfhrer deutscher M-ettruppen, den Kaiser Romnlns Augustulus zur Abdankung. Doch keine Gewaltthat bringt Glck. Im Jahre 493 wurde Odoaker von Theodorich, dem Könige der Oftgothen, bei Verona besiegt und spter ermordet. Theodorich herrschte mit Kraft und Umsicht; berall wal-tete Ordnung und Sicherheit, das Land erholte sich und blhte zuse-hends wieder auf. Muhamed, ein arabischer Kaufmann aus Mekka, ist der Stifter des Islams. Er hatte auf weiten Handelsreisen sich eine Flle von

8. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 31

1873 - Kempten : Dannheimer
31 das Stdtchen erreichten, konnte Eberhard, von ihrer Annherung be-nachrichtigt, sich noch retten. Ein Hirte zeigte ihm den Weg durch den Wald auf die Burg Zavelstew. Als die Schlegler den Grafen nicht fanden, plnderten sie das Stdtchen und zndeten es an. Eber-hard verklagte dehalb die Schlegler^. wegen Landfriedensbruch beim Kaiser Karl Iv, der sie um Geld hart strafte. Darauf wurde Wild-bad neu aufgebaut und mit einer Ringmauer umgeben, damit ein solch jher berfall nicht mehr mglich wre und jeder Kranke sich ruhig einer Kur widmen knnte. Der Dichter Uhland hat ein sehr hbsches Gedicht darber verfat. Das darin erwhnte Getragen-werden des Grafen durch den Hirten und das Prgen einer M^ze sind jedoch keine historischen Thatsachen. Johannes Hu war ein frommer Priester und Professor an der Universitt zu Prag. Er predigte wohlmeinend gegen allerlei Unwesen in bcr Kirche; die Schriften des Englnders Wyllef f 1384 feuerten ihn dazu noch mehr an. Dehalb wurde er mit dem Banne belegt. Seine Predigten verschafften ihm im ganzen Lande Bhmen einen starken Anhang. Als zu Konstanz eine Kirchenversammluug 141418 abgehalten wurde, ward er dahin berufen. Der Kaiser Sigismund hatte ihm zwar freies und sicheres Geleite verheien; allein die Konzilsvter erklrten, einem Kezer brauche man kein Wort zu halten. Er wrbe, ba er nicht wiberrufen wollte, zu Gottlieben eingekerkert. Am 6 Juki 141o wrbe er unter souberbareu Eeremo-nim seines Stanbes entsezt, entweiht irnb auf einer Wiese am Rhein verbrannt. Man erzhlt: Ein Bnerlein habe Holz herbeigebracht, um ein gutes Werl zu thuu, Hu habe nun ausgerufen: 0 heilige Einfalt!" Im Jahre 1416 wrbe ein Frennb von Hu, Namens Hieronymus, ebenfalls verbrannt. Die Huffiten aber begannen unter Zlska und Prokopius einen Krieg und schlugen sechs kaiserliche Heere troz des ppstlichen Segens. Erst 1436 wrbe zu Basel ein Vergleich geschloffen. Die Englnber hatten die Normanbie und anbere Theile Frank-retchs erobert. König Karl Vll war in hchster Roth. Ihn rettete em Banernmbchcn aus Domrcmy an der Maas in Lothringen Namens Johanna Schwrmerisch glaubte sie, Maria und Heilige Herten sie zur Hilfeleistung auf und sie begab sich in's Lager Das knigliche Heer wurde durch ihre Ankunft begeistert; sie ritt in statt-

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 50

1826 - Kempten : Dannheimer
50 •0' der den bevollmächtigten Gesandten Les Papstes mit Pracht und Ehrfurcht empfing. — Bonifacius bestritt vorerst die in Baiern verbreiteten Irrlehren; dann endlich gc- lobte er, anr Grabe des heiligen Petrus, dem rö. wischen Stuhle mit Leib und Seele, im Thun und Las. fen< in Lehren und Anstalten, unverbrüchlich treu zu blei- den. Nur römische Kirchensatzung galt ihm daher hei- lig. — Bonifacius erwarb sich um Baiern das un. sterbliche Verdienst der Gründung einer guten Kirchcn- zucht. Es waren zwar mehrere Bischöfe in Baiern, doch nur den einzigen Vivilo oder W iw ilo, der wegen den Raubzügen der Avaren von Lorch nach Passau zog, fand Bonifaz rechtgläubig und von Rom gesetz- mäßig ordinirl. Nach der vom Papst erhaltenen Voll- macht und mit Bewilligung des Herzogs Odilo theilte nun Bonifaz Baiern in bestimmte Kirchensprengel ein, und setzte über jeden derselben einen eigenen ordentlichen Bischof. Die Irrlehrer und falschen Hirten, welche, meist von der manichäischen Sekte, im Widerspruch mit dem Glauben der Kirche die Gottheit des Erlösers zu läugnen wagten, und gegen die schändlichsten Sünden in ihrem falschen Wahn gleichgiltig waren, verklagte Bo. uifaz beim obersten Hirten der Kirche, Worte und Werke dieser Ketzer wurden verdammt, und alle Bischöfe und Priester, deren kanonische Ordination nicht erwiesen, oder deren Lehren und Lebenswandel mit den Vorschriften der römischen Kirche nicht übereinstimmend war, wurden des Landes verwiesen. — Baiern ward in die vier Bis- thümer: i) Regens bürg, 2) Salzburg, Z)Frci- sing und 4) Passau abgetheilk; jedem dieser Sprengel wurde ein von Bonifaz geweihter Bischof vorgefctzk, für Regensburg wurde Gobinbold, — für Freifing Erembrecht, ein Bruder des heiligen Corbinianus, — für Salzburg Johannes — und für Passau Vivilo kanonisch ordinirt. - Die ganze Priesterschaft wurde den Bischöfen des Landes untergeordnet, dem Klerus die Ehe entzogen, um der Kirche ein ungetheilteö Herz zu brin- gen, und' noch andere zweckmäßige Gesetze der Kirchcn- zucht gegeben. Sämmtltche Verhandlungen geschahen zu Regensburg am Hofe des Herzogs Odilo, mit seinem, der Bischöfe und Priester, wie der Großen des Landes

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 171

1826 - Kempten : Dannheimer
0 171 führten eine gemeinschaftliche friedliche Negierung;-och wur- den sie mit ihrem iehdelustigcn Vetter/ L u d w i g d e m B a r t von Ingolstadt in Slreillgkeiten verwickelt. Nach dem Erlö. schen der Linie Straubing.holland erhielten sie in der Theilung (1429) nach dem Ausspruche dcö Kaisers, jeder den vierten Thcil der erledigten Lander: Schärding, Neuhausen, Tiefcnstein rc. kamen dabei an Ludwig den Bart, Natternberg, Vilöhofen rc. an Heinrich von Landshut, — Dogen, Straubing, Mitterfels rc. an Ernst, und Kelheim, Abach, Wildenstein an Herzog Wilhelm. — Die Hussiten *) wagten (1430, 1433) Streifzüge in die Oberpfalz und nach Baiern, wurden aber von den Herzogen mit Erfolg zurückgeschlagen, wo die Baiern mit lebenüverachtender Wulh für die Rettung ihres Heer- des, ihrer Weiber, Greise und Kinder stritten. — Herzog Wilhelm m., der edle Herr, den alles Volk liebte, starb 1435, ohne Kinder; denn feine beiden jungen Söhne Adolph und Wilhelm, waren ihrem Vater in das Reich des Friedens schon vorausgegangen. Jetzt gelangte Ernst zum völligen Besitze der Länder der Münchner Liyi§-,Miit Strenge verfuhr Herzog Ernst gegen Agnes B er nauerinn, Tochter eines augöburgifchen Baders, und heimlich Anvcrmählte feines Sohnes Albert iii. *) Johann Huß geb. 1z7z zu Hußinecz in Böhmen, stu- dirte zu Prag, wo er in der Folge Prediger und Rector der Universität ward. Durch viele in der christlichen Kir- che eingerissenen höchst ärgerlichen Mißbräuche, so wie besonders durch die Schriften des Engländers Wiclef veranlaßt, strebte Huß mit Eifer, ein helleres Licht in Deutschland anzuzünden; allein noch war die Finster- niß zu allgemein und mächtig. Huß mußte Prag ver- lassen, und vor die Kirchenversammlung zu Costnitz ge- fordert, wurde er trotz des kaiserlichen sichern Geleits, als Erzketzer (14-15) verbrannt; — ein Schicksal, das auch sein Freund, Hieronimus von Prag, im folgenden Jahre mit ihm theilte. Oie Anhänger Hussens shuffi- , te n) rächten den Mord ihrer Lehrer furchtbar und schreck- lich, es entsprang daraus der lange verwüstende Hussi- t e n k r i e g ,450. — Die Lehren Hussens machten Deutsch- lands Völker auf die Freiheit im Glauben aufmerksam, und waren die Vorboten zur spätern Reformation Luthers.
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