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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 250

1836 - Eisleben : Reichardt
250 I. Nordamerika. Nordpolar länder. 1. Nordamerika. Die Nordpolarlandcr. Man versteht darunter die im nördlichen Eismeere, und dem Nordpole nahe gelegenen Länder, doch ist das nächste derselben noch fast 10 Breitengrade oder 150 Mellen vom Nordpole entfernt. Es sind die traurig- sten Länder der Erde, die von Frost und Schnee star- ren, nur wenige Gewächse hervorbringen, bei ihrer Ar» mukh an Landlhieren einen Reichrhum von Seethieren besitzen, und nur hier und da von wenigen Menschen bewohnt werden, die zu dem auf der untersten Stufe der Kultur stehenden Volke der Eskimos gehören. Dem- ohngeachtet haben sich in dem einen dieser Länder Euro« päische Kolonisten niedergelassen. Vorzüglich bemerkens« werrh sind von diesen Ländern: 1) Spitzbergen, eine Gruppe von Inseln, und das bis jetzt bekannte nördlichste Land der Cstbc, nordöstlich von Island und nördlich von Norwegen, voll spitziger, mit ewigem Eise und Schnee bedeckter Berge, erzeugt nur einige Arten von Moosen und Kräutern und ist unbewohnt , doch halten sich der Jagd und des Fischfanges wegen Russen, die alle Jahre durch Andere ab» gclöser werden, einen Theil des Jahres daselbst auf. 2) Grönland, wahrscheinlich eine Insel oder vielmehr Gruppe von Inseln, an der Ostseite der Bassinsbai und westlich von Spitzbergen, von Gebirgen durchschnitten, und an den Küsten mit unzähligen Inseln und Klippen besetzt, arm an Produkten, wohin vorzüglich Rcnntbiere, Bären, Hunde, Hasen, Geflügel, Wallsische , Seehunde, Wallrossc, Seekühe, Fische, Weiden und Birken, vielerlei Moose, eßbare Beeren, Löffelkraut, mehrere Mi- ncralicn, gehören, ist von Eskimos und von Dänischen Kolonisten bewohnt, deren Niederlassungen sich auf der am meisten bekann- ten Westküste befinden. Daher auch die Dänen sich als die Her- ren Grönlands ansehen. Die wichtigste unter diesen Dänischen Niederlassungen, deren Gesammtbevölkcrung in 6000 Menschen besteht, heißt Julia ns ha ab. Südöstlich davon liegt das Vor- gebirge Farewell, der südwestlichste Punkt Grönlands. 3) die arktischen Hochlande, erst 1818 entdeckt, an der Nordostscite der Bafsinsbai gelegen und wahrscheinlich eine nord- westliche Fortsetzung Grönlands und von gleicher Beschaffenheit, sind von Eskimos bewohnt und nur an wenigen Punkten untersucht. 4) Norddevon, ein großes Land oder wahrscheinlich eine oder mehrere Inseln, gleichfalls nicht lange entdeckt, an der Nord- westseite der Bafsinsbai, hat im Süden den Lancastersund und die Barrowstraße und im Westen den Wellingtonskanal. 5) an der Westseite der Bafsinsbai und der Davisstraße zieht sich vom Lancastersunde und der Barrowstraße bis zu den Sera-

3. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

4. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 18

1873 - Kempten : Dannheimer
18 Er ist vor 150 Jahren traf man zufllig auf sie. Ausgrabungen fhrten zu wichtigen Entdeckungen. Jezt sind Straen, Tempel, Huser von Pompeji blogelegt. Man fand Gerthe aller Art, Kunstwerke, Bildsulen, Schmucksachen, Mnzen, Gerippe. Reisen auf diesen Schanplaz eines furchtbaren Naturereignisses sind hufig, theils aus Neugierde, theils zu wissenschaftlichen Zwecken. Von dem Apostel Johannes wird folgendes berichtet. Da er in Ephesns wirkte, kam er einmal auf seiner Reise in eine christliche Gemeinde, bei der er einen Jngling kennen lernte, der schn von Gestalr war und vortreffliche Anlagen hatte. Diesen bergab er dem Bischof der Gemeinde zur weiteren Ausbildung. Doch der Jngling wurde leichtsinnig, sank tief, flchtete und sammelte Ruber um sich. Als Johannes dies erfahren hatte, reiste er in die Waldgegend, wo die schlimme Bande hauste, wurde angehalten und auf Verlangen vor den Hauptmann gefhrt. Wie dieser den Greisen erkannte, will er davon eilen. Doch Johannes hielt ihn zurck und bittet ihn so eindringlich, sein frevelhaftes Leben anfzu-geben und sich zu bekehren, da er einwilligte. Er wurde von den Christen wieder als Bruder aufgenommen. Diese Erzhlung, wohl eine Parabel, lehrt, wie der grte Snder, wenn er Bue thut, von Christo und der Gemeinde nicht verstoen wird. In den ersten drei Jahrhunderten zhlt man zehn Haupt-Verfolgungen, welche der die Christen ergiengen. Heftig waren die unter den Kaisern Nero, Domitian, Severus, Decius, Aurelian und Diocletian. Da die Christen den heidnischen Gzen nicht opser-ten und den Bildsulen de> Kaiser durch Ruchern keine Verehrung bezeugten, so sah man dies an als eine Verachtung der Staatsreligion und als eine Unbotmigkeit gegen die Regierung. Wo eine Verfolgung ausbrach, plnderte man die Huser der Christen; man warf diese ins Gefugni und marterte sie schrecklich. Sie wurden mit Riemen von Leder und mit Stricken gegeielt, gefoltert, verstmmelt, gekreuzigt, enthauptet, gehenkt, ersuft, verbrannt, lebendig be-graben. Ein Statthalter erklrte: Diese Christen sind nicht Werth, wie Menschen behandelt zu werden. Unter den Mrtyrern ragen hervor der Bischof Ignatius von Antiochia, Polykarp von Smyrna, die Frauen Perpetua aus Carthago und Quinta in Alexandrien, der Diakon Laurentius in Rom, der Knabe Cyrillus von Csarea.

5. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 37

1873 - Kempten : Dannheimer
80 Der Markgraf von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog von Braun-schw-i i, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und hausten berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionsedikt, wornach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Knu Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Jani 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Breitenfeld 1631 der Tilly, drang in Sddeutschland ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu E er ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noih und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede uu-terzeichuet. Ein hchst beklagenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magde-brg an der Elbe. Der kaiserliche General T.lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten mnthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft de5 Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blntbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus den Husern schlugen die Flammen ; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thuu, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen worden. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenfeld wurde er geschla-gen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-mundet; er starb zu Ingolstadt.

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 118

1826 - Kempten : Dannheimer
Hd o welchem cih Prinz des Herzogs oder eines Landesfürsten das erstemal in' glänzende Waffen gehüllt, mit dem Schwcrdt umgürtet und wehrhaft gemacht, daö ist: für würdig erklärt wurde, sich unter den Wehren, oder den Rittern einzufinden. Alle Anverwandte, alle benachbarten Für- sten und Edle feierten dies Fest mit, und halfen den jun- gen Ritter in der Meinung bestärken, daß cs nichts Grö- ßeres und Herrlicheres unter den Menschen gebe, als den Ruhm, Menschen zu besiegen. Solche Begriffe und Vor- stellungen wurden wohl damals, in so ferne sie rüstige Männer zum Kampfe für das Vaterland lieferten, in ih- ren Folgen wohlthätig und gut. Aber wo solche Be- griffe, wie damals der Fall war, die einzigen sind, wo- mit der Kopf und die Einbildungskraft der bedeutendsten Volköklaffe erfüllt wird, verfcheuen sie alle wahre mensch- liche Cullur, und wirken nichts Gutes. Die Galanterie der Rittersitten verhinderte keineswegs die Ausartung und Verwilderung der Ritter vorzüglich in Deutschland. Die Ritter der dortigen Zeit besaßen in den verschiedenen Gauen Bojoariens nichts weniger als solche Eigenschaf- ten, welche ihnen in den Ritter- und Heroen-Romanen unserer Tage, wider alle Wahrheit der Geschichte, ange. dichtet werden, sie waren vielmehr im hohen Grade roh, selbstsüchtig, unbändig, sittenlos, übergläubig und unwissend. *) F r g. yr) Wie waren die Erziehungsanstalten in dortigen Zeiten? Antw. Die Erziehungsanstalten, welche die agilol. fingischen Herzoge und Carl der Große bei den Domkir. chcn und in Klöstern gründeten, hatten sehr gelitten. Viele Klöster der thätigen Benedicriner wurden, als Sitze der Cultur, durch die Ungarn und andern Feinde zerstört; viele alte Domfchulen lösten sich auf, da die Domherrn oder Canonici das gemeinsame Leben verlie- *) Das^R 111 e t it> e f e n des Mittelalters von de lacurne de Sainte Palage, übersetzt von D. I. L. Klüber. Nürnberg, 1786.

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 198

1826 - Kempten : Dannheimer
19$ —6— und welche Entschädigung erhielt Maximilian I. durch den westphälischen Frieden? Ankw. Nach Unterwerfung der Böhmen entließ we- der der Kaiser noch die Liga ihre Truppen. Der baierisch.ligistische Feldherr Tilly/ für seine Tapferkeit 5623 mit der gräflichen Würde belohnt/ fiel in die Lander des Landgrafen »on Hessen-Kassel ein und schlug darauf bei Loo im Münster'fchen (6. August) den Her- zog Christian von Braunfchwcig. Eben so befiegte er den König von Dänemark Christian lv. hei Calen- berg (29. Juli 1626)/ daun bet Lutter am Baren, berg (27. August)/ und zwang ihn zum Frieden mit dem Kaiser. Maximilians Bemühungen (1626)/ in Ober- österreich die katholische Religton mit Gewalt wieder her- zustellen/ bewirkte einen bedenklichen Ausstand in dieser Provinz/ der nur durch die strengsten Einschreitungen unterdrückt wurde. Maximilian erhielt gegen Zurück, gäbe der Oberhoheit von Oesterreich (1628) die Ober- pfaiz und einige Theile der Unterpfalz zum Eigenthume, auch wurde jetzt die Churwürde und das Erzrruchseßamt auf die ganze Wilhelmische Linie ausgedeht. Nun wünschte Maximilian l. den Frieden in Deutschland. Er trug zu Regensburg am Reichstage 1660 darauf au, den Churfürsten von Sachsen und Brandenburg die in- nerhalb ihrer Staaten gelegenen geistlichen Güter noch aus 40 Jahre in statu quo (im bisherigen Zustand) zu lassen, damit der König von Schweden keine Ver- anlassung zur..Einmischung in die Angelegenheiten Deutsch, lands bekäme. Die kaiserlichen Depukirlen bestanden aber auf Fortsetzung des Krieges. Da bewirkte Maximi- lian l. die Entlassung des kaiserlichen Feldberrn Wal- len stein/ Tilly erhielt den Oberbefehl über das kai- serliche und batertsch ligtstische Heer Also war die Lage, als Gustav Adolph, König von Schweden .0630) in Pommern landete; rasch breitere er sich im Mecklenburgi- schen auö und leitete Unterhandlungen mit den Churfür- sten von Brandenburg und Sachsen ein. Tilly bela- gerte und zerstörte (io Mai 1631) Magdeburg, und wandte sich darauf nach Sachsen, wo er Merseburg und Leipzig besetzte und dadurch den Churfürsten von Sachsen

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. VII

1826 - Kempten : Dannheimer
heit unsers großmüthigsten Königs allen Bedürfnissen höherer. Bildung/ — hinsichtlich der Belebung des festen Glaubens an Christus und seine göttliche Kirche/ der alten und neuen Spra- chen / der schönen Künste und Gewerbe, und selbst der stärkenden Leibesübungen/ — auf das wohlthätigste steuert/ darf bet den Anstrengungen d^s jugendlichen Lebens die Geschichte des Vater- lands nicht unbedeutend betrachtet wer- den. — Schon Churfürst Maximilian Hl. ver- vrdncte 1766 die Ausarbeitung eines Compendiums der vaterländischen Geschichte; — die hohe Wichtig- keit derselben für die bürgerliche Bildung der Jugend/ wie die zweckmäßigste Art ihrer Erlernung/ zeigte der durch seine Verdienste um die Geistes-Cultur Baierns unvergeßliche Kanonikus Heinrich Braun in seinem aufgestellten Lehrplan; *) es wurde • daher auch.1777/ 1773 und spater/ in der am 30. Aug. 1782 genehmigten neuen Schulordnung/ die Landes- und Fürsten-Geschichte Baierns/ als vorzüglich wis- sensnöthtg/ ein bleibender Schulgegenstand.^*) *) Pragmatische Geschichte d er Schulreform a« t i o n in Baiern. 1783. S. 51 — 78. und S. 153 — 2l6. — Geschichte der Akademie der Wissen- schäften in München, von L. Westenrieder. Mün- zen bei Lindauer 1807. Ii. Thl. S. 200 — 20z. ' '**)'•• M'eyr's Generalien S a m m lit n g. 1784. H. Väiid. Seite 998 — 100!. Dann S. 1102 und 1158.

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. VIII

1826 - Kempten : Dannheimer
vili 0 Das weite Feld der Geschichte zu durchwandern^ bleibt immer ein schweres Unternehmen/ von dem die Jugend oft abgeschreckt wird, wenn mau ihrer Auf- merksamkeit und ihrem Gedächtnisse anfangs zu viel zumuthet. Ein Versuch, nach den bewährtesten Quellen, bei der blühenden Jugend Baterns, die er- sten Kenntnisse unserer vaterländischen Geschichte zu gründen, und auf kurzem Wege, ohne dabei der We- senheit zu schaden, über die Haupt-Perioden Beleh- rungen zu geben, dürfte demnach um so willkommner _ fein/ als ich bei der Ausarbeitung desselben durchaus nach einem leichten, faßlichen Styl strebte und nur jene Hauptzüge wählte, welche anziehend und dem jugend- lichen Geiste, als vorzüglich wissensnöthig, anzuver- trauen find. Eine zu wette Ausführlichkeit würde sich mit dem Zwecke dieses Schriftchens nicht ver- tragen; doch darf selbst in den etnfachern Ueberblicken Mannigfaltigkeit, Anschaulichkeit, Ordnung und Zu- sammenhang nie vermißt werden. Dieses Lehrbuchs der Jugend des Vater- lands gewidmet, behauptet, seine Bestimmung zunächst für die dritte Trivial- und die Real- Schule, welche lediglich die bürgerliche Erzie- hung in stch fassen; doch dürfte selbes auch den Jüng- lingen der Vorberettungs - Classen, auf der Grenzscheide zum Uebergang in die literarischen Studien, dann den Zöglingen in den Lehrer-Semtnarien, wie den

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 41

1826 - Kempten : Dannheimer
© 41 Priester trug, — nichts vom Segen -er Büßungen, — nichts von dem Streit Len die griechische und römische Priefterschaft um die Oberherrschaft der Kirche führten; — selbst von dem Geheimntß der Dreieinigkeit hatte der Bojoar noch gar keine Ahnung; — er glaubte, wie er lebte, — und theilte, ohne Gewissenöpein, seine Andacht zwischen dem Kreuze deü Welterlöserö und seinen alten heidnischen Götzen. Wer von der Tiber oder vom Rhein, wo römische stirchensatzung galt, zu den Bewohnern des Inns, Leches und der Donau kam, mußte verlegen sein, sie als Glaubensgenossen zu umarmen. Eine Glaubeuslauterung fühlte Herzog Theodo n. als das dringendste Bedürfnis zur Bildung seines Volkes. — Im Rufe großer Gelahrtheit und heiligen Lebens lebte damals Rupert (Hrodberl) ein Schotte von Geburt, in Worms am Rhein. Theodo Ii. bat diesen geweihten Jünger Benedicts*) durch eine feierliche Gesandt- schaft, an seinen Hof nach Regeusburg zu kommen. — Der heilige Mann erschien (696) und taufte den Herzog, seine Söhne, seinen ganzen Hofstaat mit unzähligen Freien und Knechten. Rupert lehrte die Worte des Glaubens, und taufte im ganzen Land bis hinab gegen Lorch; als er aber auf seiner Bekehrungsreise dem südlichen Hoch. *) Venedict von Nursia, der Patriarch aller Mönche des Abendlandes, gab seinen Klöstern die beste Einrichtung. Ein hoher Berg bei Casinus in Unter-Italien war der .Platz, auf welchen dieser Heilige seinen weltberühmten Or- den stiftete. Monteicassino ward 515 das Urbild, nach welchem in kurzer Zeit nicht nur viele neue Klöster errichtet, sondern auch viele alte umgeformt-wurden.— Benedict gab durch seine Regeln dem Mönchthum eine sehr notwen- dige Zucht, und verbannte die morgenländische Schwärme- rei. — Handarbeit, Studiren und Unterweisung der Ju- gend waren die Geschäfte, unter welche er die seinen geist- lichen Söhnen vom stillen und gemeinschaftlichen Beten übrig bleibende Tageszeiten vertheilte. — B'e nedicts Klöster erhielten die Anlage einer freien bürgerlichen Gestal- tung, in der sich mit dem Gebet der F e l d b a u verei- nigte, in der sich mit der Andacht, Erwerb und Ge- nuß vertrug. Der einst so blühende weltgeschichtliche Or- den der B e n e d i c t i n e r besaß 5'000,000 Thaler Einkünfte, 2 Fürstentümer, 2 Herzogtümer und 20 Grafschaften^
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