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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 167

1836 - Eisleben : Reichardt
Rußland. 167 Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden, südlich vom Eismeere. Rußland, welches sowohl kn der nördlichen mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie» dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge- treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka, meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil- des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein- und Braunkohlen. Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis 42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko» saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen, Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata- ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu- hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen- den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri» ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han» del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge- stiegen ist. Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland, die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio» nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 250

1836 - Eisleben : Reichardt
250 I. Nordamerika. Nordpolar länder. 1. Nordamerika. Die Nordpolarlandcr. Man versteht darunter die im nördlichen Eismeere, und dem Nordpole nahe gelegenen Länder, doch ist das nächste derselben noch fast 10 Breitengrade oder 150 Mellen vom Nordpole entfernt. Es sind die traurig- sten Länder der Erde, die von Frost und Schnee star- ren, nur wenige Gewächse hervorbringen, bei ihrer Ar» mukh an Landlhieren einen Reichrhum von Seethieren besitzen, und nur hier und da von wenigen Menschen bewohnt werden, die zu dem auf der untersten Stufe der Kultur stehenden Volke der Eskimos gehören. Dem- ohngeachtet haben sich in dem einen dieser Länder Euro« päische Kolonisten niedergelassen. Vorzüglich bemerkens« werrh sind von diesen Ländern: 1) Spitzbergen, eine Gruppe von Inseln, und das bis jetzt bekannte nördlichste Land der Cstbc, nordöstlich von Island und nördlich von Norwegen, voll spitziger, mit ewigem Eise und Schnee bedeckter Berge, erzeugt nur einige Arten von Moosen und Kräutern und ist unbewohnt , doch halten sich der Jagd und des Fischfanges wegen Russen, die alle Jahre durch Andere ab» gclöser werden, einen Theil des Jahres daselbst auf. 2) Grönland, wahrscheinlich eine Insel oder vielmehr Gruppe von Inseln, an der Ostseite der Bassinsbai und westlich von Spitzbergen, von Gebirgen durchschnitten, und an den Küsten mit unzähligen Inseln und Klippen besetzt, arm an Produkten, wohin vorzüglich Rcnntbiere, Bären, Hunde, Hasen, Geflügel, Wallsische , Seehunde, Wallrossc, Seekühe, Fische, Weiden und Birken, vielerlei Moose, eßbare Beeren, Löffelkraut, mehrere Mi- ncralicn, gehören, ist von Eskimos und von Dänischen Kolonisten bewohnt, deren Niederlassungen sich auf der am meisten bekann- ten Westküste befinden. Daher auch die Dänen sich als die Her- ren Grönlands ansehen. Die wichtigste unter diesen Dänischen Niederlassungen, deren Gesammtbevölkcrung in 6000 Menschen besteht, heißt Julia ns ha ab. Südöstlich davon liegt das Vor- gebirge Farewell, der südwestlichste Punkt Grönlands. 3) die arktischen Hochlande, erst 1818 entdeckt, an der Nordostscite der Bafsinsbai gelegen und wahrscheinlich eine nord- westliche Fortsetzung Grönlands und von gleicher Beschaffenheit, sind von Eskimos bewohnt und nur an wenigen Punkten untersucht. 4) Norddevon, ein großes Land oder wahrscheinlich eine oder mehrere Inseln, gleichfalls nicht lange entdeckt, an der Nord- westseite der Bafsinsbai, hat im Süden den Lancastersund und die Barrowstraße und im Westen den Wellingtonskanal. 5) an der Westseite der Bafsinsbai und der Davisstraße zieht sich vom Lancastersunde und der Barrowstraße bis zu den Sera-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 254

1836 - Eisleben : Reichardt
2.54 / Länder an der Nordwestküste. straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü- sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben. Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord- asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg« lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk, kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch- fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge- wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste, welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über, Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer- stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut an die Russen abgeben müssen. ») die den vereinigten Staaten von Nordamerk, ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet. b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen Nordwestküste gehört. , c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 198

1836 - Eisleben : Reichardt
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei. Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker« bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte. Die Mongolei. Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen. Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele« gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh- rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung, als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur, welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho, welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver- schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal« kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or, unweit der Gränze von China. Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen, und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten, ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un- ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen

7. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 117

1890 - Leipzig : Reichardt
117 reformieren. In der Abendmahlslehre wich er von Luther ab, und das Marburger Religionsgesprch mit demselben blieb erfolglos. Auf hnlichem Standpunkte, wie Zwingli, stand der Genfer Reformator Johann Calvin (Jean Cauvin, geboren in Noyon in der Picardie), der aber nicht frei von Unduldsamkeit war'). Seine Lehre, die reformierte", verbreitete sich in Frank-reich, Schottland, Holland, auch in einigen Teilen Deutsch-lands, wie in der Pfalz. (Heidelberger Katechismus.) 1582 Der Nrnberger Religionsfriede. Den Protestanten wird bis zu einem allgemeinen Konzil Religionsfreiheit ein-gerumt. Nun leisten die Protestanten dem Kaiser wackere Hilfe gegen die Trken und erkennen Ferdinand, den Bruder Karls, als rmischen König an. 153485 Die Wiedertufer in Mnster. An ihrer Spitze standen der Bcker Jan Matthys, und nach dessen Tode der Schneider Johann Bockelsohn aus Leyden, der sich König von Zion nennt. Vielweiberei und Gtergemeinschaft eingefhrt. Der Bischof von Mnster erobert im Bunde mit einigen Fürsten die Stadt. Johann von Leyden grausam hingerichtet2). 1535 König Heinrich Viii. von England sagt sich vom Papste los und giebt den Ansto zur englischen Reformation. Die Grnde dazu vorwiegend uere, z. B. Erwerb der reichen Klostergter, auch weil der Papst ihn nicht von seiner Gemahlin Katharina von Aragonien, einer Tante Karls V., scheiden will3). Nachdem Heinrichs und der Katharina Tochter Maria die Katholische den Protestantismus in England zu vernichten versucht hatte, wurde derselbe durch die groe Knigin Elisabeth (15581603) wiederhergestellt und von ihr die bischfliche (anglikanische) Hochkirche begrndet. (In der Verfassung der katholischen, in der Lehre der reformierten Kirche hnlich.) Doch sonderten sich die streng calvinischen Presbyterianer oder Puritaner von der Landeskirche ab. 1539 Kursrst Joachim Ii. von Brandenburg (153571) tritt zur evangelischen Kirche der. *) Dies zeigte sich auf traurige Weise bei der Verbrennung des spani-schen Arztes Servet, der der die Dreieinigkeit abweichende Ansichten hatte. 2) Der Kfig mit den Gebeinen auf dem jetzt niedergelegten Lambertus-Turme. 3) Von seinen 6 Gemahlinnen lie H. 2 enthaupten, darunter Anna Boleyn, die Mutter der Knigin Elisabeth.

8. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 21

1873 - Kempten : Dannheimer
21 Rmer, Westgothen, Franken, Burgunder und deutsche Stmme ent-gegen und schlugen ihn auf den katalannischen Feldern bei Chalons aufs Haupt. Laut den Berichten deckten 150,000 Gefallene die Walstatt. Attila zog sich durch Oberitalien zurck, (Grndung Venedigs durch Flchtlinge), wollte auf Rom los, lie sich aber zur Um-kehr bewegen und starb 453. Er war eine Blkergeisel; sein Reich zerfiel. Augustinus war ein sehr berhmter und einflureicher Lehrer der alten christlichen Kirche, geboren zu Tagaste in Nnmidien (Nordafrika) 354 n. Chr. Sein Vater, ein Rathsherr, war Heide, seine brave Mutter Monika war eine fromme Christin. Als Jngling liebte er die Freuden und Gensse der Welt. Er verbrachte etliche Jahre in Italien. Durch den Bischof Ambrosius zu Mailand lernte er das Christenthum hochachten und lie er sich taufen. Darauf kehrte er nach Afrika zurck, trat in den geistlichen Stand und wurde Bischof zu Hippo, jezt Bona. Augustinus verfate verschiedene Schriften der die Lehre von der Gnade Gottes und fhrte mit Pelagius einen zhen Streit der die Erbsnde und den freien Willen. Er starb im Au-gust 430 während der Belagerung Hippos durch die Vandalen. Au-guftinus war ein geistreicher, scharssinniger, gefhlvoller Kirchenvater. Sein Leben erzhlt er selbst in seinen Bekenntnissen. Nach ihm nann-ten sich die Augustiner, ein Mnchsorden. Theodosins der Gr., der lezte ausgezeichnete rmische Kaiser, theilte anno 395 kurz vor seinem Ableben das Reich unter seine beiden Shne. Der ltere, Arkadius, erhielt den Osten, mit der Hauptstadt Kon-stantinopel, der jngere, Honorins, den Westen mit Rom. Das oft-rmische oder byzantinische Reich bestand bis 1453, wo es dem An-drang der Trken unterlag. Das westrmische wurde bald auf Italien beschrnkt. Im Jahre 476 zwang Odoaker, ein Anfhrer deutscher M-ettruppen, den Kaiser Romnlns Augustulus zur Abdankung. Doch keine Gewaltthat bringt Glck. Im Jahre 493 wurde Odoaker von Theodorich, dem Könige der Oftgothen, bei Verona besiegt und spter ermordet. Theodorich herrschte mit Kraft und Umsicht; berall wal-tete Ordnung und Sicherheit, das Land erholte sich und blhte zuse-hends wieder auf. Muhamed, ein arabischer Kaufmann aus Mekka, ist der Stifter des Islams. Er hatte auf weiten Handelsreisen sich eine Flle von

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 42

1826 - Kempten : Dannheimer
gebirge zuwanderte, gewahrte er mit Moos bedeckte Ruinen einer ehemals großen Stadt, auf dem Schulte der gebrochenen Säulen sah er Tempelgemäucr, verfallene Palläste und Siegeöboqen, e6 war das längst verschwun- dene Iuvavo der stolzen Römer r — Fromm und klug erbat sich der Priester des Herrn diese Einöde von dem Herzog Bojoarie ns, um auö dem Getrümmer des hadrianischen Iuvaviums Kloster und Kirche zum Gedächtniß des Fürsten der heiligen zwölf Boten er- bauen zu können. — Theodo n. schenkte ihm die ver- gessene Römerstadt, samml der Veste auf dem Bergrücken im Morgen und einen großen Umfang Landes auf beiden Ufern der Salzach, dazu den dritten Thetl deü Salz- brunnens, zwanzig Pfannen fammt Knechten; desgleichen den Zehent von Salz und Zoll, der dem Landesherrn erhoben ward, nebst vielen andern Gütern. Darauf holte Rupert aus Franken zwölf Gehilfen von der Regel des heiligen Benedicts, erbaute daö Kloster St. Peter und eine Kirche dem heiligen Maximilian zu Ehren, der vor dreihundert Jahren als Bekehrer hier gewandelt, und dessen Grab Hordbertü Knechte wnnderbar fan- den. — Anbau und Kultur kam in die Wildniß, bis in das tiefste Pongau — wurden die Wälder ausgestockt und das weite Moorland trocken gelegt. — Erntrudis, die Nichte Nupertö, kam ebenfalls auö Franken, um frommen Jungfrauen ein Spiegel christlicher Zucht zu werden; am Nonnberg (Nunberg) baute ihr Rupert ein Kloster, das erste in Baiern für Nonnen, wo sie Vorsteherinn wurde. — Frg. 34) Welcher bojoarische Fürst machte zur festen Begründung des Christenthums die erste Reise nach Rom, — wie und wann kamen die ersten päpstlichen Legaten nach Bojoarien, welche christlichen Anstalten wollten selbe grün- den, und wann starb Theodo Ii.? Anlw- Die Jünger de6 heiligen Benedicts machten den Herzog Bojoaricns und feinen Hof vertraut mit den heiligen Versammlungen und Satzungen der morgen, und abendländischen Kirchenväter, mir dem sichtbaren Ober-

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 49

1826 - Kempten : Dannheimer
0 4g die Hörer des Wortes. Wer die Taufe empfangen, ein Gebet erlernt batte, die Kirche besuchte, ein Kreuz und andere äußere Gebräuche mttmachen konnte, — hieß da. mals ein Christ, obschon er die Wildheit der Sitte und den Aberglauben des wüsten Hetdenlhums nicht ab. gelegt hatte, die altheidnischen Lust, und Feiertage wur- den zu christlichen Festen umgekehrt, Furcht vor dem Teu. fel war gar viel mächtiger- alö Liebe zu Gott. — Doch selbst dieser Glaube blieb nicht gänzlich ohne Segen, es geht ja immerdar auch dem Hellen Tageöfchein erst eine Dämmerung voran. Es war der Gedanke an den ein- zigen lebendigen Gott allgemein, utid der Gedanke an die Vergeltungen der Ewigkeit, und daß wir Menschen alle hiemeden die Krnder deg Valers im Himmel sind. Es leuchteten den Haushaltungen der Laten viele fromme Weltpriester und Bischöfe mit ihren Eheweibern im guten Beispiele vor; denn in jener Zeit war dem Klerus daö eheliche Leben keineswegs untersagt, dem- unqeachlet spendete er damals die Sakramente so giltig wie jetzt. — Die christlichen Herrn vom Adel lhaten nun. der evangelischen Nächstenliebe wegen, glünpfiicher gegen Knechte und Leibeigene, viele der letzter« bekamen eigene Rechte und erträglicheres Loos. — Die Einsiedler und Mönche, welche in ihren Wildnissen Wälder aus- rotteten und den Boden urbar machten, lernten dem Volke Ackerbau, Weinbau, Landwirthschaft, Wollenwebeu, Kalk, brennen, Steinhauen; denn bisher kannte man blos elende hölzerne Hütten. Die frühere Cultur, wie sie unter der Herrschaft der Römer blühte, bildete stch allmählig wie- der. — Dies war der Zustand des Christenihums in Bo- joarieu, als Odilo die Herrschaft antrat. —, Schon Hugibert berief 736 den hochgefeierten Glaubenshelden Bonifacius, der bereits 719, wo er als Heidenbekeh. rer nach Thüringen ging, unser Vaterland zum erstenmal durchwanderte*). Bonifacius erfüllte Hugiberts Wunsch und kam in das Land; doch nur kurze Zeit, und alö er wieder erschien, war Odilo Herzog in Baicrn, *) Allgemeine Geschichte der christlichen Kirche von Dr, Heinr. Phil. Konr. Henke, Abt zu Michaelstein. Braune schweig in der Schulbuchhandlung. 1800. l. Theil. S. 48,5. Seel, Lehrbuch der Vaterlandszeschichte. 4
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