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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 250

1836 - Eisleben : Reichardt
250 I. Nordamerika. Nordpolar länder. 1. Nordamerika. Die Nordpolarlandcr. Man versteht darunter die im nördlichen Eismeere, und dem Nordpole nahe gelegenen Länder, doch ist das nächste derselben noch fast 10 Breitengrade oder 150 Mellen vom Nordpole entfernt. Es sind die traurig- sten Länder der Erde, die von Frost und Schnee star- ren, nur wenige Gewächse hervorbringen, bei ihrer Ar» mukh an Landlhieren einen Reichrhum von Seethieren besitzen, und nur hier und da von wenigen Menschen bewohnt werden, die zu dem auf der untersten Stufe der Kultur stehenden Volke der Eskimos gehören. Dem- ohngeachtet haben sich in dem einen dieser Länder Euro« päische Kolonisten niedergelassen. Vorzüglich bemerkens« werrh sind von diesen Ländern: 1) Spitzbergen, eine Gruppe von Inseln, und das bis jetzt bekannte nördlichste Land der Cstbc, nordöstlich von Island und nördlich von Norwegen, voll spitziger, mit ewigem Eise und Schnee bedeckter Berge, erzeugt nur einige Arten von Moosen und Kräutern und ist unbewohnt , doch halten sich der Jagd und des Fischfanges wegen Russen, die alle Jahre durch Andere ab» gclöser werden, einen Theil des Jahres daselbst auf. 2) Grönland, wahrscheinlich eine Insel oder vielmehr Gruppe von Inseln, an der Ostseite der Bassinsbai und westlich von Spitzbergen, von Gebirgen durchschnitten, und an den Küsten mit unzähligen Inseln und Klippen besetzt, arm an Produkten, wohin vorzüglich Rcnntbiere, Bären, Hunde, Hasen, Geflügel, Wallsische , Seehunde, Wallrossc, Seekühe, Fische, Weiden und Birken, vielerlei Moose, eßbare Beeren, Löffelkraut, mehrere Mi- ncralicn, gehören, ist von Eskimos und von Dänischen Kolonisten bewohnt, deren Niederlassungen sich auf der am meisten bekann- ten Westküste befinden. Daher auch die Dänen sich als die Her- ren Grönlands ansehen. Die wichtigste unter diesen Dänischen Niederlassungen, deren Gesammtbevölkcrung in 6000 Menschen besteht, heißt Julia ns ha ab. Südöstlich davon liegt das Vor- gebirge Farewell, der südwestlichste Punkt Grönlands. 3) die arktischen Hochlande, erst 1818 entdeckt, an der Nordostscite der Bafsinsbai gelegen und wahrscheinlich eine nord- westliche Fortsetzung Grönlands und von gleicher Beschaffenheit, sind von Eskimos bewohnt und nur an wenigen Punkten untersucht. 4) Norddevon, ein großes Land oder wahrscheinlich eine oder mehrere Inseln, gleichfalls nicht lange entdeckt, an der Nord- westseite der Bafsinsbai, hat im Süden den Lancastersund und die Barrowstraße und im Westen den Wellingtonskanal. 5) an der Westseite der Bafsinsbai und der Davisstraße zieht sich vom Lancastersunde und der Barrowstraße bis zu den Sera-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 254

1836 - Eisleben : Reichardt
2.54 / Länder an der Nordwestküste. straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü- sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben. Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord- asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg« lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk, kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch- fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge- wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste, welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über, Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer- stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut an die Russen abgeben müssen. ») die den vereinigten Staaten von Nordamerk, ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet. b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen Nordwestküste gehört. , c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 256

1836 - Eisleben : Reichardt
256 Brittisches Nordamerika. len weit hört. Oer St. Lorenz erhält zuletzt eine große Breite, und mündet sich in den St. Lorenzbusen, einen Theil des Atlantischen Meeres, welches hier auch die tief ins Land eindringende Fundybai bildet. Das Brittische Nordamerika liegt zwar zum Theil mit Jrar lien unter gleicher Breite, hat aber ein weit rauheres Klima, als man nach dieser Lage erwarten sollte, und die Winter sind sehr strenge und anhaltend. An den Küsten ist die Luft immer nebeligt. Die Produkte sind vorzüglich: Hausthiere, Pelzwild, Wallfische, Wall« rosse, Robben, Bisons, Musethiere, wildes Geflügel (worunter besonders wilde Truthühner), Fische, vor- nehinlich Kablj.au oder Stockfische, deren Fang haupt- sächlich auf der großen Bank bei der Insel New- foundland getrieben wird, und viele Menschen beschäf« ligt; Getreide. Gartengewächse, Flachs, Hanf, Tabak, ansehnliche Waldungen, Zuckerahornbäume, Eisen, Ku- pfer, Blei, Steinkohlen. Die Einwohner, deren Zahl 1,200,000 beträgt, sind größtenteils Europäer, meistens von Britlischec und Französischer Abstammung; auch giebt es noch In- dianer, doch in keiner bedeutenden Zahl; und ein Theil derselben ist zur Civilisation und zum Christenthum über- gegangen. Ackerbau und Viehzucht werden in vielen Gegenden getrieben; die Industrie ist geringe, desto wich- tiger der Fischfang und der Handel, vorzüglich mit Holz, Fischen und Pelzwerk. Die Pelzhändler dringen bis in die innersten Theile von Nordamerika, und kaufen den Wilden ihr Pelzwerk ab. Die einzelnen Länder des Brittischen Nordamerikas sind: a) die Insel Newfoundland, vor dem St. Lorenzbusen und durch die Belle -Jsle- Straße von Labrador getrennt, größer als Portugal und von dreieckiger Gestalt, mit der Hauptstadt St. Johns, an der Ostküste, der Sitz des Gouverneurs, hat einen Hafen und ist die vornehmste Stockfisch-Niederlage. b) die Insel Kap Breton, südwestlich von Newfoundland und vor dem St. Lorenzbusen gelegen. c) die Insel St. Johns oder Prinz Eduard, westlich vom Kap Breton, liegt im St. Lorenzbusen. cl) die Halbinsel 9t e u -S ch o t t l a n d, südlich von der vori- gen Insel, ist durch die Fundybai von dem Festlande getrennt, mit welchem sie jedoch durch eine Landenge zusammenhangt, und enthält die Hauptstadt Halifax, Sitz des Gouverneurs und mit einen, großen Hafen, an der Ostküste gelegen. «)

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 302

1836 - Eisleben : Reichardt
302 Australien. Mendana - Archipel re. Kokospalmen, Pandanus- und Brodfruchtbäume, auch Vams tragen, dagegen arm an Thieren und von Men, schen bewohnt sind, die zur Malayischen Race gehören.— Südlich von den niedrigen Inseln liegen noch mehrere zerstreuet« Inseln, worunter besonders die kleine Pit- tai r nsin sel merkwürdig ist, weil sich daselbst von einem Britllschen Matrosen und einigen Tahilischen Weibern eine Kolonie gebildet hat, die schon 1821 bis auf 100 Personen angewachsen war, und unter der pa- triarchalischen Regierung ihres gemeinschaftlichen Stamm, vaters ein civillsirtes, glückliches Leben führte. Der Mendana - Archipel. Dieser Archipel liegt nördlich von den niedrigen Inseln, etwa 10 Grade südlich vom Aequator und mit» hin in der heißen Zone, und besteht aus zwei Gruppen, wovon die nördliche am spätesten entdeckte den Namen der W a sh i n g ro n s, und die südliche der Marque- sasinseln führt. Berge, zwischen welchen gut bewäs- serte Thäler sich befinden, bedecken diese Inseln, weiche die gewöhnlichen Australischen Produkte hervorbringen. Die Einwohner, von der Malayifchen Race, haben Wohnungen und einige Anpflanzungen, gehen beinahe ganz nackt und verwenden auf das Tätowiren, worin sie den höchsten Gipfel der Kunst erreicht haben, die größte Sorgfalt. Auf einigen dieftr Inseln, besonders auf der Haupkinsel Nukahiwa, die zu den Washing- tonsinseln gehört, und wo sonst die Einwohner in be- ständigen Fehden unter sich lebten, wobei es auf Ge- fangene abgesehen war, die sie brateten und verspeisten, hat sich jetzt auch das Christenthum verbreitet. Die Scmdwichinsetn. Sie liegen nordwestlich von dem Mendana « Ar- chipel, in weiter Ferne von der Westküste Amerikas, ganz in der Nähe des nördlichen Wendekreises und noch in der heißen Zone, wurden 1778 von dem berühmten Brittischen Seefahrer Cook entdeckt, und enthalten zum Theil sehr hohe Berge, auch einen noch thätigen Vul, kan. Der sehr fruchtbare Boden ist reich an Pro, dukten, worunter Europäische Hausthiere (besonders

6. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 33

1873 - Kempten : Dannheimer
33 liche Speisen und Weine waren in Flle da, doch kein Brot. Fried-lich fragte: Nun, Ihr Herren, wie behagt Euch das Mahl? Ulrich jagte : W ist vor-refflich: aber eine Hauptsache fehlt, das Brot. Da vier: der Pfalzgraf eilt Fenster auf und rief: Schauet hinabin's Thal, Drfer und Mhlen liegen in Asche, Eure Knechte haben geplndert und gesengt, Eure Rosse haben die Felder zerstampft; wartet, bis d e Haime wieder gewachsen sind und die Mhlrder wieder laufen! Die Gefangenen muten ein schweres Lsegeld (100000 fl) bezahlen, um die Freiheit zu erlangen. C. Geschia te der neuen Zeit. Christoph Kolumbus odcr Colon ist der Entdecker des Erdtheils, der jezt Amerika genannt wird. Er wv geboren im Genuesischen, aber zu Lissabon verheiratet. Er wollte Indien bei einer stets westlichen Fahrt erreichen. Schon reifern Mers bat er den Rath zu Genua und dann dm König von Portugal Itm Unterstznng zu einer grern See und Entdeckungsreise. Jw Spanien, wo König Ferdi-nand und seine Gemahlin Jsmlla regierten, fand er eine solche, nach Besiegung der Maureu. Kolumbus segelte am 3 August von Palos mit 3 Schiffen und etwa hundert Mann ab, steuerte in das Welt-mcer hinaus und landete nach einer 70tgigen Fahrt am 12 Oktober an einer schnen Insel. Er hie sie St. Salvator, Retter- oder Er-lscr-Jnscl; die Eingebornen nannten sie Gnanahani. Von hier aus erfolgten weitere Entdeckungen, zunchst Kuba und Haiti. Ganz Europa ve nahm diese Kunde mit freudigem Erstaunen. Kolumbus fuhr 4utal der den Oeean. Neid, Mitrauen und Undank drckten und verfolgten auch diesen Mann. Er starb 1506 zu Valladolid. Im Jahre 1500 wurde Brasilien (durch Cabral) entdeckt, 15191522 wur. e die erste Neise um die Erde (Magelinn) zurckgelegt. Mexiko wurde von Ferdinand Cortez, das goldreiche Peru von Franz Pizzaro erobert. Die Nachwelt ehrt das Verdienst des Kolumbus dank-ba$r, als seine Zeitgenossen es thaten. ' , In einer nielbewcgteit Zeit trat Kaiser Maximilian 1 1493 seine Regierung an. Er war ein edler, ritterlicher, beherzter Herr. Sein Abenteuer <tuf der Martinswand bei Innsbruck ist bekannt. Seine Gemahlin war Maria, Tochter des Herzogs Karl des Khnen von Burgund. Maximilians Bestrebungen und Einrichtungen bezweckten, 3

7. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 346

1832 - Kempten : Dannheimer
346 Amerika überhaupt. 7. die Central-Republik Pukatan, und 8. die vereinigten Staaten von Centro-Amerika, Ii. Südamerika umfaßt nachstehende zwölf Theile: 1. die Republik Columbia, 2. die Republik Peru, 5. die Republik Bolivia, 4. die Republik Chile, 5. die vereinigten Staaten von la Plata, 6. die Republik Paraguai, 7. die Republik Montevideo, 8. daz Kaiferthum Brasilien, 9. das französische Südamerika, 10. das niederländische Südamerika, 11. das brittische Südamerika, und 12. das indianische Südamerika. Iii. Die Inselwelt, genannt Westindien, bestehet aus drei Haupt-Inselgruppen: 1) aus den Bahamainseln, 2) aus den großen Antillen, und 3) aus den kleinen Antillen. *) Einige andere Inseln und Inselgruppen, die man noch zu Amerika rechnet, werden nur entiveder bei den Ländern, zu denen sie gehören, oder am Schlüsse von Südamerika bemerken. I. Nordamerika. l) Das dänische Nordamerika. Dieß große Land, gewöhnlich Grönland geheißen, von dem man übrigens nicht bestimmt weiß, ob es eine Insel oder Halbinsel ist, da die Nordgrenze noch genau Niemand erforscht hat, endet im Süden mit dem Cap Farewell; im Osten bildet das atlantische und das Eismeer, im Westen die Davis- straße und die Baffinsbai die natürliche Begrenzung. Die Größe von Grönland ist unbekannt, die Bolkszahl schätzt man auf 15 bis 20.000 Menschen, meistens schmutzige Es- kimos, theils Christen, theils Heiden, vom Fang der Fi- sche, Wall fische und Seehunde, so wie von ihren Renn- thieren und dem Sammeln der Eiderdunen :c. lebend. Außer diesen Ureinwohnern haben sich auch einige Tausend Danen niedergelassen, welche die Herren des Landes sind. Das ganze Land ist von Gebirgen durchzogen, die sich steil erheben, und mit ewigem Schnee und Eis bedeckt sind. Das Clima ist äußerst rauh, der Sommer sehr kurz, aber in den niedrigen Thälern so heiß, daß das Pech an den Schiffen schmilzt. Am meisten bekannt ist die Westküste; die Ostküste ist wegen der vielen Eisfelder und Eisberge fast ganz un- zugänglich. Die Dänen haben auf der Westküste i4 N i e d c rl a ssn n g e un- ter 5 iv> e i Inspcktoratcn gegründet. Die südlichste Niederlassung

8. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 360

1832 - Kempten : Dannheimer
r 360 Indian. Nordamerika, u. vereinigte Staaten von und umschreibt ein Areal von mehr als 6000^ M., worauf etwa 24-000 Indianer herumschwarmen. Ans der Tüdwestgrenze strömt der Mi ssi si p p i, vom b ri tti sch en Gebiete scheidet eine politische Grenze. Das Land enthält niedrige Gebirge und viele Wälder und Ebenen, mit einem ziemlich rauhen Clima. Städte gibt cs nicht, sondern wenige Forts zum Schutze der Weißen, und als Anhaltspunkte künfti- ger Cultur. 5) Das Gebiet O r eg a n, erst 1822 gebildet, ist die westlichste Besitzung der Union, und dehnt sich zwischen den mexikanischen und brittischen Ländern, so ^vic zwischen dem F e l s e n g e b i r g e und dein stillen Meere aus. Seine Größe beträgt gegen 16 000 ^M-, woraus über 120.000 wilde Indianer wohnen. Der größte Fluß jst der O reg an oder der Columbia, der in das stille Meer fällt, und der Hauptrcichthnm sind Pelzwaaren, vorzüglich S e e 0 tt e r b ä lg e. An der Mündung des Columbia ist das Fort A st0 r i a mit einem Hafen, die einzige Niederlassung der Amerikaner, und der Sitz ihres Gouverneurs. 5) Das indianische Noroamerika. Wir verstehen darunter den ungeheuren innern Land- strich Nordamerikas, von der B ehring sftraße bis zur Hud- sonsbai, und vom 400 bis zum 70° Nordbreite — eine Flache von mehr als 100.000 b M., an Größe fast Europa gleich. Das Land dehnt sich also zwischen dem Eismeere, Neu- wales/den Freistaaten und den Westküstenländern aus, und ist im Ganzen noch sehr wenig bekannt, obwohl den nördlichen Theil die Britten, den südlichen die Nord- amerikaner zu ihren Besitzungen rechnen. Man trifft hier große Heerden von Renn- und Elenthie- ren, wilden Ochsen und kostbaren Pelzthieren an, vor- züglich schwarze Füchse, Wölfe, Biber rc, Die Einwohner thei- len sich mehr südwärts in unzählige Stämme wilder In- dianer, die theils nomadisch, theils ansäßig in dorfweis gereiheten Hütten unter Oberhäuptern, Ka z iken genannt, leben, und sich mit Jagd, Fischerei und Krieg beschäftigen. Im hohen Norden leben Eskimos, welche gegen die India- ner tödtlichen Haß nähren. Beide Nationen treiben mit den Amerikanern und "Europäern Tauschhandel; sie zahlen meist mit Biberfellen, und tauschen dafür Schießgewehre, und Branntwein ein, dessen übermäßiger Genuß die unglück- lichen Einwohnerwehr entsittlichet und vermindert, als ihre Kriege unter einander, und der Europäer und Nordamerikaner wucherische Gebietsvergrößerungen. 6) Die vereinigten Staaten von Mexiko, H. 1. Lage, Grenzen und Größe. Dieser große Staaten bund, einem unregelmäßigen Dreiecke ähnlich, Nordamerikas schönstes und reichstes Land, und vormals das spanische Bice königreich Neu- spanien ausmachend, liegt südwestlich von den vereinig-

9. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 379

1832 - Kempten : Dannheimer
Indianisches Südamerika. 379 Essequibo:Demerari, den westlichen, und in Berbice, den östlichen Landestheil.^ Der Hauptvrt in Esteqnibo-Dcmerczri ist die Stadt S t a b r o ek, an der Mündung des Demerariflnstcs. Sie zählt über <3000 Cr., und treibt großen Handel. Der wichtigste Ort in Berbice ist die Stadt Neu- Amsterdam, an der Mündung des Fluges Berbice. 12) Das indianische Südamerika. Man versteht darunter den südlichsten Theil von Amerika, der fast nur von unabhängigen Indianern bewohnt, und wohl auch Patagonien oder Magellanien genannt wird. Dieß große Land hält über 20.000 d. Hü M., worauf über 450.000 Menschen leben sollen. Im Westen streicht die Kette der And es, im Süden trennt vom Feuerlande die Magellans- ftraße, im Osten ist das Land völlige Ebene, zum Theil Sandwüfte, zum Theil Sumpffläche. Längs der Westküste liegen zahlreiche Inseln, von denen Madre de Dios die bekannteste ist. Vom Gebirge eilen viele Küstenflüsse in den atlantischen Ocean, z. B. der Negro, der Colorado rc. Das Clima ist sehr rauh, selbst im Sommer, und der Winter höchst streng und stürmisch. Das Pflanzenreich ist arm; aus dem Thierreiche hat man im N. noch große Heerden wilder Rinder und Pferde, im S. nichts, als Seevögel und Robben. Die Einwohner, Patagonier genannt, sind von großem und kräftigem Körperbau, der Mehrzahl nach 6 Fuß hoch, dabei fertige Reuter, kriegerisch und geschickt im Jagen wilder Thiere. Auch die Weibcr sind im Verhältniß zu den Män- nern größer, als dieß bei civilisirten Völkern gewöhnlich ist. Die Patagonier leben in Dörfern, unabhängig von den Euro- päern, unter selbstgewählten Häuptlingen oder Kaziken. Anhang. Noch muffen wir einiger Inselgruppen gedenken, welche in der Nähe von Südamerika liegen. Die vorzüglichsten sind. 1) Das Feuert and oder Terra del Fuego, eine Gruppe von einer großen und mehrern kleinern Inseln, durch die Ma- gcllansstraße von Patagonien getrennt. Ihr Boden ist sehr ge: birgig, und das Clima ungemein rauh, so daß selbst im in in,ec Schnee schauer und Nachtfröste eintreten. Die Einwohner, Pesch cräs genannt, sind ein kleiner braunfarbi- ger Menschenschlag, höchst ungebildet, dabei gutmüthig, und in ihren geringen Arbeiten kunstfertig. Die größte der Inseln heißt Feuer- land; östlich davon und durch die Straße l c Maire davon getrennt, ist die Statcninsel, und südlich vom Feuerland, aus einer der Her- m it cn i n sc l n, ist das Cap Horn. 2) Die Falklands- oder M a ln i n e n i nscl n, gegen 4o M- 6(11, von Patagonien, bestehen aus zwei großen, Ost- und Wcstfalkland genannt, und vielen kleinen Eilanden, Sic sind zwar sehr gebirgig, haben aber dennoch fruchtbaren Boden, und ein ziemlich gemäßigtes Clima. Bisher waren die Inseln unbewohnt, seit 1824 aber hat der Staat La Plata aus Ostsalkland zu Port Soledad eine Co- lonie gegründet.
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