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1. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 42

1826 - Kempten : Dannheimer
gebirge zuwanderte, gewahrte er mit Moos bedeckte Ruinen einer ehemals großen Stadt, auf dem Schulte der gebrochenen Säulen sah er Tempelgemäucr, verfallene Palläste und Siegeöboqen, e6 war das längst verschwun- dene Iuvavo der stolzen Römer r — Fromm und klug erbat sich der Priester des Herrn diese Einöde von dem Herzog Bojoarie ns, um auö dem Getrümmer des hadrianischen Iuvaviums Kloster und Kirche zum Gedächtniß des Fürsten der heiligen zwölf Boten er- bauen zu können. — Theodo n. schenkte ihm die ver- gessene Römerstadt, samml der Veste auf dem Bergrücken im Morgen und einen großen Umfang Landes auf beiden Ufern der Salzach, dazu den dritten Thetl deü Salz- brunnens, zwanzig Pfannen fammt Knechten; desgleichen den Zehent von Salz und Zoll, der dem Landesherrn erhoben ward, nebst vielen andern Gütern. Darauf holte Rupert aus Franken zwölf Gehilfen von der Regel des heiligen Benedicts, erbaute daö Kloster St. Peter und eine Kirche dem heiligen Maximilian zu Ehren, der vor dreihundert Jahren als Bekehrer hier gewandelt, und dessen Grab Hordbertü Knechte wnnderbar fan- den. — Anbau und Kultur kam in die Wildniß, bis in das tiefste Pongau — wurden die Wälder ausgestockt und das weite Moorland trocken gelegt. — Erntrudis, die Nichte Nupertö, kam ebenfalls auö Franken, um frommen Jungfrauen ein Spiegel christlicher Zucht zu werden; am Nonnberg (Nunberg) baute ihr Rupert ein Kloster, das erste in Baiern für Nonnen, wo sie Vorsteherinn wurde. — Frg. 34) Welcher bojoarische Fürst machte zur festen Begründung des Christenthums die erste Reise nach Rom, — wie und wann kamen die ersten päpstlichen Legaten nach Bojoarien, welche christlichen Anstalten wollten selbe grün- den, und wann starb Theodo Ii.? Anlw- Die Jünger de6 heiligen Benedicts machten den Herzog Bojoaricns und feinen Hof vertraut mit den heiligen Versammlungen und Satzungen der morgen, und abendländischen Kirchenväter, mir dem sichtbaren Ober-

2. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 50

1826 - Kempten : Dannheimer
50 •0' der den bevollmächtigten Gesandten Les Papstes mit Pracht und Ehrfurcht empfing. — Bonifacius bestritt vorerst die in Baiern verbreiteten Irrlehren; dann endlich gc- lobte er, anr Grabe des heiligen Petrus, dem rö. wischen Stuhle mit Leib und Seele, im Thun und Las. fen< in Lehren und Anstalten, unverbrüchlich treu zu blei- den. Nur römische Kirchensatzung galt ihm daher hei- lig. — Bonifacius erwarb sich um Baiern das un. sterbliche Verdienst der Gründung einer guten Kirchcn- zucht. Es waren zwar mehrere Bischöfe in Baiern, doch nur den einzigen Vivilo oder W iw ilo, der wegen den Raubzügen der Avaren von Lorch nach Passau zog, fand Bonifaz rechtgläubig und von Rom gesetz- mäßig ordinirl. Nach der vom Papst erhaltenen Voll- macht und mit Bewilligung des Herzogs Odilo theilte nun Bonifaz Baiern in bestimmte Kirchensprengel ein, und setzte über jeden derselben einen eigenen ordentlichen Bischof. Die Irrlehrer und falschen Hirten, welche, meist von der manichäischen Sekte, im Widerspruch mit dem Glauben der Kirche die Gottheit des Erlösers zu läugnen wagten, und gegen die schändlichsten Sünden in ihrem falschen Wahn gleichgiltig waren, verklagte Bo. uifaz beim obersten Hirten der Kirche, Worte und Werke dieser Ketzer wurden verdammt, und alle Bischöfe und Priester, deren kanonische Ordination nicht erwiesen, oder deren Lehren und Lebenswandel mit den Vorschriften der römischen Kirche nicht übereinstimmend war, wurden des Landes verwiesen. — Baiern ward in die vier Bis- thümer: i) Regens bürg, 2) Salzburg, Z)Frci- sing und 4) Passau abgetheilk; jedem dieser Sprengel wurde ein von Bonifaz geweihter Bischof vorgefctzk, für Regensburg wurde Gobinbold, — für Freifing Erembrecht, ein Bruder des heiligen Corbinianus, — für Salzburg Johannes — und für Passau Vivilo kanonisch ordinirt. - Die ganze Priesterschaft wurde den Bischöfen des Landes untergeordnet, dem Klerus die Ehe entzogen, um der Kirche ein ungetheilteö Herz zu brin- gen, und' noch andere zweckmäßige Gesetze der Kirchcn- zucht gegeben. Sämmtltche Verhandlungen geschahen zu Regensburg am Hofe des Herzogs Odilo, mit seinem, der Bischöfe und Priester, wie der Großen des Landes

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 75

1826 - Kempten : Dannheimer
Gauen, um ten Heerbann zu besichtigen und selben nach Umständen aufzubieten; die Aufrechthaltung der guten Ordnung, Sicherheit und Gerechltgkettspflege lag in sei. neu Pflichten, wie auch die Entscheidung wichtiger Be. rufungen in «Streitfällen. Die Klagen der Unterthanen gegen die ausgestellten Grafen hatte er zu untersuchen und darüber zu richten. Er war Bevollmächttgter des Königs und sprach Recht in dessen Namen. In solch ein dienendes Verhälmiß zu treten, war dem Unglück, lichen Tassilo, als eingeborner selbstständiger Fürst des Landes, platterdings unmöglich. Frg. 64) Wann, warum und wo errich- tete Carl Markgrafschaften in Bojoa- r i e n? Antw. Während seines ersten Aufenthalts in Re. gen Sbürg (788) errichtete Carl zur Berichtigung und Sicherstellung der Gränzen, und um eine angesehene Streitkraft gegen die rohen Nachbarvölker zu bilden, Markgrafschaften. — Die Gränzen gegen Westen und Süden blieben die nämlichen, wie sie eö unter den Agilolfiugen waren; — aber die nördlichen Gränzen Baiernü wurden von Carl wieder erweitert, indem er den im Jahr 725 abgerissenen großen Nordgau mit Baiern neuerdings vereinigte, und in demselben zwei Mark» oder Gränzgrafen aufstellle; einen wider die So. «aben, den andern wider die Böhmen. Die baieri. sche Mark gegen die Soraben begriff die Länder zwi. scheu den Flüssen Main, Redniz und der Thüringer Saale, Babenberg oder Bamberg war der Hauprsitz der Markgrafen. — Die baierische Mark gegen Böhmen enthielt daü Gebiet zwischen den Flüssen Pegnitz, der Naab und dem Regen mit der Markstadt Regensburg. Beide Marken zusammen bildeten den großen baieri. schen Nordgau, der gegen Morgen den Böhmer- wald; — die thüringische Saale, und den Thüringer Wald gegen Norden; — dann die fränkische Saale, den Speßhart, eine Linie an der Tauber bis an den Ko. cher und die Brenze gegen Abend zur Granze hatte; sohin beinahe alles in sich begriff, was gegenwärtig in unserm Vaterlande der Ober, und Unter.main-, Rezat.

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 192

1826 - Kempten : Dannheimer
1yl 6 Loretto und beschenkte dag dortige Marienbild reichlich; zu München stiftete er mit fürstlicher Milde ein Spital, ein Kranken,, Findel- und Waisenhaus, nicht selten sab man in diesen Wohnungen der Armuth den wohl- thätigen Fürsten die eckelhaftesten Kranken mir from- mer Selbstüberwindung warten und pflegen, ihnen Trost einsprechen und Sterbenden vorbeten, er ernährte väter- lich viele verlassenen Kleinen. Unter solchen Liebeswer- ken der Wohlthätigkeit übte Wilhelm v. Kasteiungen und Selbstgeiselnngeo in stiller Zurückgezogenheit. — Die Staatöführung litt durch seine einseitigen Neigungen sehr, er legte daher 1598 die eigene landesfürstliche Ge- walt ab, übertrug die Negierung seinem ältesten Sohne Maximilian und verlebte den Rest seiner Jahre, in frommer Gottergebenheit, meist in der Einsamkeit der Klöster. Der 7. Hornung 1626 war der Sterbtag die- ses theuern Fürsten, den alle Tugenden eines bürgerlichen Hausvaters schmückten. — Seine Ehe mit Renata, der Tochter Franz l. aus Lothringen, wurde durch folgende Söhne gesegnet; alg: 1) Maximilian l. sein Nach- folger (geb. 1573), — 2) Philipp, der 1579 als Knabe von drei Jahren Bischof von Regensburg wurde und 1595 von demselben Besitz nahm, 1 1598. — ^Fer- dinand, der 1612 Erzbischof von Cöln, Bischof von Münster, Lütlich und Hildesheim, und 1619 auch Bischof von Paderborn wurde; 4) Albert, der sich mit M ech- tilde der Tochter des Landgrafen: Georg Ludwigs von Leuchtenberg vermählte, und, nach dem Tode ibres Oheims, des Landgrafen Maximilian Adams (Bruders von Georg Ludwigs) die Landgrafschaft Leuchtend erg erbte; die aber Albert an seinen Bruder Maximilian, gegen die Grafschaft Haag am Inn vertauschte. *) Iv. P e- ’) Mausoleum virtutis et Honoris G u i lie 1 m i V. Bojoa- riae ducis, Monadi. l6z6. 4. Lorz. v. Westenrieders Beitrage zur Vaterland. Historie. München 1806. Band Viii. S. 250. t

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 41

1826 - Kempten : Dannheimer
© 41 Priester trug, — nichts vom Segen -er Büßungen, — nichts von dem Streit Len die griechische und römische Priefterschaft um die Oberherrschaft der Kirche führten; — selbst von dem Geheimntß der Dreieinigkeit hatte der Bojoar noch gar keine Ahnung; — er glaubte, wie er lebte, — und theilte, ohne Gewissenöpein, seine Andacht zwischen dem Kreuze deü Welterlöserö und seinen alten heidnischen Götzen. Wer von der Tiber oder vom Rhein, wo römische stirchensatzung galt, zu den Bewohnern des Inns, Leches und der Donau kam, mußte verlegen sein, sie als Glaubensgenossen zu umarmen. Eine Glaubeuslauterung fühlte Herzog Theodo n. als das dringendste Bedürfnis zur Bildung seines Volkes. — Im Rufe großer Gelahrtheit und heiligen Lebens lebte damals Rupert (Hrodberl) ein Schotte von Geburt, in Worms am Rhein. Theodo Ii. bat diesen geweihten Jünger Benedicts*) durch eine feierliche Gesandt- schaft, an seinen Hof nach Regeusburg zu kommen. — Der heilige Mann erschien (696) und taufte den Herzog, seine Söhne, seinen ganzen Hofstaat mit unzähligen Freien und Knechten. Rupert lehrte die Worte des Glaubens, und taufte im ganzen Land bis hinab gegen Lorch; als er aber auf seiner Bekehrungsreise dem südlichen Hoch. *) Venedict von Nursia, der Patriarch aller Mönche des Abendlandes, gab seinen Klöstern die beste Einrichtung. Ein hoher Berg bei Casinus in Unter-Italien war der .Platz, auf welchen dieser Heilige seinen weltberühmten Or- den stiftete. Monteicassino ward 515 das Urbild, nach welchem in kurzer Zeit nicht nur viele neue Klöster errichtet, sondern auch viele alte umgeformt-wurden.— Benedict gab durch seine Regeln dem Mönchthum eine sehr notwen- dige Zucht, und verbannte die morgenländische Schwärme- rei. — Handarbeit, Studiren und Unterweisung der Ju- gend waren die Geschäfte, unter welche er die seinen geist- lichen Söhnen vom stillen und gemeinschaftlichen Beten übrig bleibende Tageszeiten vertheilte. — B'e nedicts Klöster erhielten die Anlage einer freien bürgerlichen Gestal- tung, in der sich mit dem Gebet der F e l d b a u verei- nigte, in der sich mit der Andacht, Erwerb und Ge- nuß vertrug. Der einst so blühende weltgeschichtliche Or- den der B e n e d i c t i n e r besaß 5'000,000 Thaler Einkünfte, 2 Fürstentümer, 2 Herzogtümer und 20 Grafschaften^

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 44

1826 - Kempten : Dannheimer
44 o Frg. 35) Auö welchen Gründen, wie und wann theilte Theodo Ii. Bojoarien unter seine Söhne, welche unglücklichen Folgen hatte diese Theilung; und wie regierte Herzog Hugibert? > Antw. Theodo n. hatre drei Söhne: T h e o d o b e r t, Grimoald und T h e o d o a l d. Diese drei Prinzen zeigten sich zu Regierungsgeschaften sehr fähig' und eine große Neigung zu denselben. Theo, d o li- gab ihnen als Greis bei zunehmendem hoben Alter wahrscheinlich schon früher Theil an den Geschäften des Reiches; und er glaubte die Wohlfahrt, den Nutzen des Landes, die sittliche, christliche und ökonomische Cultur seines Volkes wesentlich zu fördern, wenn er die Regie, rung mit seinen Söhnen theilen würde. — Aus sol- chen Gründen nahm er 702 eine Theilung des baiemchen Staates vor; obgleich selbe nur nutznießlich sein, und der Antheil einer abgehenden Linie wieder an den Ge. ineinftaat zurückfallen sollte; so wurde dadurch doch ein unberechenbar nachtheiliges Hof. und Staatsprinzip für die Zukunft aufgestellt. Theodobert, der älteste Prinz, erhielt einen Theil von Oberbaiern, nebst dem südlichen Gebirgölande; Bo- tzen wurde seine Residenzstadt. Grimoald, der zweitgeborne, bekam den Südgau, und hielt in der Burg Frei sing Hof, wo er mit fürst- licher Milde ein Kloster stiftete und am Hügel Tetmons eine Kirche baute, die der Grundstein der Abtei We i- henstephan wurde. Theodobald, dem jüngsten Sohn, (welcher spater auch das sogenannte Nordgäu eroberte) fiel der Distrikt vom östlichen Baiern (nachher Oesterreich) zu; — Passau wurde sein Hauptsitz. Theodo, der Vater, behielt Unterbaiern, und Re- gensburg zur Residenz. Wohlgemeint, aber kurzsichtig und ohne Staatöklugheit war diese erste Theilung Baiernsl — Die trauri- gen Folgen, welche sie nach sich zog, beweisen fest genug,

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 15

1826 - Kempten : Dannheimer
0' Is zen jeden Abfall, wie auch ein mächtiger Schüßpuukt zur Behauptung der Eroberung gegen die Völker der germa- Nischen Wilde die jensetls der vindelizischen Donau jeder Bezwingung trotzten. — Bald blühte in der glänzenden Augufta der Handel Italiens; ein nachbarlicher Ver. kehr entwickelte sich mit den Gränzvölkern, Hermundurer und andere Fremden aus den barbarischen Stämmen de- Nordens kamen friedlich und vertraulich mit Honig/ Harz, rohen Häuten und köstlichem Pelzwerk, um im Tausche Produkte deö Südens zu gewinnen. — Alg im Frieden die Sicherheit fester und allgemeiner wurde, bewarben sich zahlreiche Horden alter Bojer, die noch in den Wäldern Bojohcmienö zurückgeblieben, bet den Römern um die Bewilligung, über die Donau in die neuen römischen Provinzen, alg fleißige Anpflanzer des Landes, cinwau. > dern zu dürfe», das ihnen Rom auch gerne gewahrte; viele Bojer verließen auch gleichzeitig die Gipfel der süd- lichen Berge, wohin sie sich beim Einfall der Römer flüchteten, und zogen, den Siegern willkommen, mit ihren Hirten, Horden und Hecrden nördlich in die grasigen Ebenen, in jene freiem Gegenden nieder, wo die Isar, der Lech, die Iller, Amber und der Inn aus den Gebir- gen hervorbrechen. Da richteten sich auf, durch römi- fche Kunst und alte bojifche Kraft, Gampodunum (Kempten) an der Iller, Brigant in um am winde- lechischen See (Bregenz) gegen die Alpen Helvetiens hin, Abodiacum (Epfach) am Lech ober Laudö- berg, tiefer im Gebirge Parthanum, nächst dem Inn Vellliclena (Bitten), tiefer südlich an den Etschguellen daö mächtige, immergrünende Bergschloß Teriolis, und südöstlich Agunt die alte reiche Tusker- Stadt, an der Stelle des heutigen Innichens. — Daü alte Bojodorum, schon früher ein freier Wohnsitz der alten Bojer, erhielt nun am Zusammenflüsse deö Inus, d>er Donau und Ilz die Anlage einer römischen Pflanz, ftadt, zwischen Strom und Fels wurde es ein nicht min- der mächtiger Schutzorl gegen die unruhigen Markoma. nen, als die wichtigen Vesten Laureacum (Lorch) an der Ens, Vindebonum (Wien),— und-Karnuntum (Petronell), der große Waffenplatz in dem Kriege gegen die Marko manen, erbaut zur Hut des römischen

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 81

1826 - Kempten : Dannheimer
Frg. 72) Wem verdankt das Strfk Kemp- ten seine Gründung? Antw. Schon um -as Jahr 7ä7 kam der heilige Magnus, mit Tosso und Theodor von St. Gal- len aus in die Wüstenei des heutigen Kcmpteists. Sie fanden auf ihrer Wanderung die Ruinen des alten römischen Campodunum, hielten diese einst stolze Rö- inerburg wichtig für ihr Bekehrung-Geschäft, und er- erbauten auf den Trümmern des Hilarmonö eine christ- liche Kapelle von Holz, die Bischof Wikrerp von Ep- fach bald darauf einweihte. Theodor blieb als Prie- ster der neuen Kapelle zurück, brachte viele Bewohnet der Wrldniß zum Christenthum, taufte, und zog zu sei- nem Geschäfte noch einige Mönche an sich, so, daß man an den Ufern der Iller schon 752 Spuren von dem Da- sein einer geistlichen Gemeinschaft in den ältesten Anna- len der fränkischen Kirchengeschichte findet, nach welcher: Audogar, ein frommer Jünger Benedicts, Vor- steher dieses priesterlichen Vereins war. Ohne Gut und Knecht halte indeß diese christliche Bekehrungsanstalt keine Gewähr ihres Fortbestandes. Audogar wußte, wie Rupert von dem frommen Herzoge der Bojoaren, Tbeodo ll., durch die Ruinen Juvaviums eine reiche Cchankung erhielt, fein sehnlichstes Verlangen war da- her, zur vollständigen Gründung eines Ordenöhauses ei- nen großmüthigen Stifter zu finden. Hildegarden- Frömmigkeit war es Vorbehalten, die armen Zellen dieser würdigen Mönche zu einem würdevollen Stift zu erhe- den und durch herrliche Güter und zureichende Einkünfte glänzend auözustatten. Das alte Campodunum war mit weiten Umgebungen Hildegardens Eigeuchum, ste stammte aus dem altblühenden Geschlecht Herzogs Go- befriedö, und alle Welt schützte ste wegen ihren großen Tugenden als die Gemahlinn Carl des Großen, Nach ei- ner zarten Sage bewog eine sonderbare Stiftung ihrer cbeli- chen Ebre diese hochedle Königin» 773 zur Stiftung des Klo- sters Kempten, und ste wird durch dieses Denkmal ihrer Wohlthätigkeit ewig im Gedächtnis; der Nachwelt leben. Frg. 73) Wann starb Carl der Große Und wodurch rechtfertigte er einigermaßen seine ge, Seel, Lehrbuch der Vaterlandsgeschichre. 6

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 157

1826 - Kempten : Dannheimer
hach das Alpengebirg, wie die Niederlande/ die Frucht, gefilde der Donau, der Isar und des Inns, wie die Ufer der Elbe und Oder. Die ersten Machte unsers Welt- theils hielten nun mit Liebe oder Furcht zu Ludwig dem Baier. Frg. 121) Wodurch vermehrte K. Ludwig sein Hausgut in Baiern? Antw. Durch mancherlei Erbschaft und Kauf erwarb er die Ländereien und Rechte der (1323) erloschenen Grafen von Lechsgemünd und Graiöbach, der Grafen von Leonsberg und Schaumbcrg, von Eschenloh und Weilheim, Massenhausen, Pfaffenhausen, Osteuloh und anderer in Niederbaiern. Frg. 122) Wie sorgte K. Ludwig für die Rechtspflege in Baiern, — wie für das Aufblühen der Handwerke und Künste, — wie für der Städte Freiheiten und Wohlstand? Antw. Ludwig der Baier ließ die alten Gesetze, meist noch auö den Tagen der Agilolfingen, nebst den spater aufgekommcnen Uebungen sammeln, und gab selbe (1329) als baierischeö Rechtsbuch seinem Volke, geschrieben in dessen Mundart; damit das Volk das Ge. setz lerne; auch war es unvermischt mit römischen Sa. tzungeu, alle Gerichtsverhandlungen waren öffentlich. — K. Ludwig ließ in Baierns Städten die Handwerker in Zünfte zusammentreten, damit die Gewerbe ehrenhafter und vollkommener würden, jede Zunft hielt auf gute Zucht und Kunst, sie führte Lehrjahre, Wanderschaft der Ge. feilen und Probestücke für Meister ein, vorzüglich wurden durch Reisen in'ö ferne Ausland die Handwerker, geselli- ger, erfahrner, bescheidener und voruttheilsfreier. M ü n. chen, zur Stadt erhoben, ging bald durch Umfang, Be. völkerung und Reichthum allen übrigen vor, K. Ludwig wollte den Hauptfitz seines Landes groß und wohlhabend sehen, mit landesväterlicher Sorge, Huld und Liebe ge. währte er den Bürgern dieser Stadt besondere Pflege und Freiheiten; auch Amberg dehnte er auf beiden Vilöufern aus, umgab es mit 97 Thürmen, und Basteien, sprach Rach und Gemeinde von Steuern und von ftem.

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 197

1826 - Kempten : Dannheimer
0 1y7 ««£>/ -er Spanier Spinola mit 24,000 Mann (August 162o) und bemächtigte sich der meisten festen Plätze. K. Ferdinands persönlicher Haß gegen den Churfürsten Friedrich von der Pfalz leitete ihn, al6 er denselben (Inner 1621) eigenmächtig mit der Acht belegte. Her. zog Max l. vollzog dieselbe (Mai 1621) tu der Ober. Pfalz, die Spanier thaten, mit wilder Grausamkeit, daö. selbe in der Unterpfalz. Doch schlug der Graf von Mannsfeld den baicrischen General Tilly (29. Avril .1622) bei Wiesloch; Tilly aber besiegte (6. Mai) den Alliirren des geächteten Friedrichs, den Markgrafen von Baden Durlach, bei Wimpfen, und den Prinzen Cbri- stian von Braunschweig bei Höchst (20. Juni), Heidel- berg und Mannheim sielen in Tillys Hände. — Die pfälzische Churwürde, welche Baiern seit Len Zeiten der goldenen Bulle (1356), so oft vergeblich ansprach, auf seinen Freund, den Herzog Maximilian von Baiern übertragen zu können, eröffncte Ferdi. uand (Iäner 1623) einen Cbur. und Fürstenlag zu Regensburg, größtentheils aus katholischen Ständen und Anhängern des Kaisers. Die Mehrheit der Stimmen er- klärte sich dafür, daß der Kaiser über die pfälzische Chur frei bestimmen könne, nur drei Fürsten stimmten für die Wiedereinsetzung des Geächteten. Der Kaiser aber belehnte (25. Februar 1623) den Herzog Ma rimi- li an l., noch während des Convents, mit der pfälzi- schen Churwürde und dem Erztruchseßamte, Loch Anfangs nur für seine Person, ohne Ausdehnung auf die Wilhelmische Linie. *) Frg. 151) Welchen Fortgang nahm der drei- ßigjährigeglaubenskriegin Deutschland, — *) Representatio reipublicae ijermaniae. Norimfo. 1ö57. 4. p. 383- — Christoph. Gewoldi antithesis ad Marq. F re he- rum. Monaeh. i6l2. 4. — Marq. Freheri epistola respon- soria ad Chph. Gewoldum Heidelb. l6l2. rc. — £ u; nigs Neichsarchiv, part. spec. (Thl. V.) ©. 691 u. Öq5.— Pet. Phil. Wolf Geschichte Maximilian I. und seiner Zeit, til Theile. München 1807.— Zos. v. Sartorr Geschichte der Stadt Donauwdrth. Frankfurt a. M. 177y.
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