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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 121

1836 - Eisleben : Reichardt
121 Fürstenthum Waldeck rc. der Lahn, hat eine Universität. — Fulda, Stadt, südlich von Hcrsfeld, am rechten Ufer der Fulda, hat ein Schloß und eine schöne Domkirche. — Hanau, größte Stadt des Landes nach Cassel, östlich von Frankfurt, am rechten Ufer des Mains, der unweit die Kinzig aufnimmt, zum Theil schön gebaut, hat ein Schloß und viele Fabriken. In der Nabe, nordwestlich von Ha- nau, liegt das Wilhelmsbad, ein Bade- und Vcrgnügungs- ort mit schönen Gebäuden und reizenden Gartenanlagen. In den vom Haupttheile des Landes getrennten Landesstri- chen liegen: Schmalkalden, Stadt, nordöstlich von Fulda, am südlichen Fuße des Thüringer Waldes, macht viele Stahl- und Eisenwaaren, und hat in der Nähe den eiscnrcichen Stahlberg. — Rinteln, Stadt, nordwestlich von Cassel, in einer schönen Gegend, an dem linken Ufer der Weser, hatte sonst eine Univer- sität. — Nenndorf, Dorf, nordöstlich von Rinteln, mit einem berühmten warmen Schwefelbade. 13. Das Fürstenthum Waldcck. Der größte Theil dieses 22 Qmeilen großen Lanr des ist von Kur» und Großherzoglich Hessischem und Preußischem Gebiete; der kleinere, unweit der Weser ge, legene Theil (das Fürstenthum Pyrmont) von Han» növerischem, Braunschweigischem, Preußischem und Lip- peschem Gebiete umgeben. Der hoch gelegene bergige Boden ist nur von mäßiger Fruchtbarkeit, und wird von kleinen Flüssen, worunter die Eder und Diemel, zum Flußgebiete der Weser gehörig, am beträchtlichsten sind, bewässert. Das Land hat, außer dem Getreide» bau, gute Viehzucht, ansehnliche Waldungen, etwas Eisen und einige bekannte Mineralwasser. Eigentliche Fabriken fehlen fast ganz. Die Einwohner, an der Zahl 66,000, sind meistens Lutheraner. Landesherr ist ein Fürst. Cord ach, kleine Hauptstadt, liegt westlich von Cassel und hat 2200 Einwohner. — Arolsen, kleine Residenzstadt, nord- östlich von Corbach.— Pyrmont, eigentlich Neustadt-Pyr- mont, kleine Stadt, südöstlich von Rinteln, liegt an einem kleinen Nebenflüsse der Weser, westlich von derselben, und hat einen der berühmtesten Gesundbrunnen Deutschlands. 14. Die Fürstenthünier Schwarzburg. Sie enthalten 36 Qmeilen und bestehen aus zwei getrennten Stücken, wovon das nördliche, südlich vom Harze, fast ganz von Preußischem Gebiete, das südliche auf und am Thüringer Walde, von Großhcrzoglich und Herzoglich Sächsischen Gebieten umschlossen, liegt. Der (

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 122

1836 - Eisleben : Reichardt
123 U. Mitreleur. Sachs.-Weim.-Eisen. Doden ist theils bergig, theils eben, indem der nördli- che Theil von der Hainleite, einer waldigen Berg> kette, und der südliche von einem Theile des Thürin- ger Waldes durchzogen wird. Unter den verschiede- nen kleinen Flüssen ist die Saale am beträchtlichsten. Das Land ist im Ganzen wohl angebaut, und hat hin- reichendes Getreide, gute Schafzucht, ansehnliche Wal- dungen, Eisen und Salz, wenige Fabriken und zählt 116,000 Einwohner, die fast sämmtlich Lutheraner sind. Es theilt sich in zwei Fürstenthümer, Schwarz bürg, Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt. 3) im Fürftenthum Schwarzburg - Sond'ers hau. sen: Sondershausen, kleine Haupt- und Residenzstadt, öst- lich von Cassel, mit einem Schlosse und 4000 Einwohnern. — Arnstadt, die größte Schwarzburgische Stadt, am nördlichen Fuße des Thüringer Waldes und an der Gera, liegt südlich von Sondcrshausen und nordöstlich von Schmalkalden. b) im Fürstenthum Schwarzburg- Rudolstadt: Rudolstadt, Haupt- und Residenzstadt, südöstlich von Arn- stadt und an der Nordscite-des Thüringer Waldes, liegt an der Saale und hat zwei Schlösser und 5000 Einwohner. — gran* kenh ausen, Stadt, östlich von Sondershausen, mit einem Salzwerke. 15. Das Großherzogthum Sachsen-Weimar- Ei son ach. Es enthält 66 Qmeilen und besteht aus mehreren getrennten größeren und kleineren Stücken, die meistens in der Nähe des Thüringer Waldes, theils auf demsel- den, theils an der Nord - und Südseite desselben liegen, und von den Herzoglich Sächsischen Ländern, den Für- stenthümern Schwarzburg und Reuß und von den Kö- niglich Sächsischen, Preußischen und Baierischen und vom Kurhestsschen Gebiete begränzt werden. Das Land ist größtentheils bergig, indem sowohl der Thüringer Wald und das südwestlich vom Thüringer Walde lau- fende Rhöngebtrge zum Theil hieher gehören, als auch viele andere Berge in verschiedenen Richtungen dasselbe durchziehen, worunter der bekannte Etters- berg. Der ebenste Theil des Landes breitet sich nörd- lich vom Ettersberge aus. Unter den vielen kleinen Flüssen sind die Saale an der Ostseite und die Wer- ra au der Westseite die bedeutendsten. Das im Allge-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 125

1836 - Eisleben : Reichardt
/1. Mitteleuropa. Sachfen^Altenburg *c. 125 Coburg, Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Bam- berg und südöstlich von Hildburghausen, an der Itz, mit dem Rcsidenzschlosse und einer in der Nahe gelegenen Bergfestung, hat 9000 Einwohner. % Meile nordöstlich von der Stadt liegt das herzogliche Lustschloß Rosenau. — Ohrdruf, gewerbsame Stadt, westlich von Arnstadt, an der Nordseite des Thüringer Waldes, mit guten Garn- und Lcinwandbleichen. — Gotha, die größte Stadt des Landes, nördlich von Ohrdruf und östlich von Eisenach, an der Nordseite des Thüringer Waldes, wohl ge- baut und gewerbsam, bis 1825 die Residenz eines eigenen Her- zogs, hat ein Schloß mit ansehnlichen Kunstsammlungen und 13,000 Einwohner. Vor der Stadt ist das schöne Lustschloß Friedrich st hat und in einiger Entfernung der Seeberg mit einer Sternwarte. — Ruh la, großes und gewerbsames Dorf im Thüringer Walde, wovon der größere Theil hieher, der klei- nere zum Großherzogthum Weimar gehört, macht besonders viele Eisenwaaren. Südöstlich liegt der In selberg, welcher theils zu diesem Herzogthum, theils zum Kursürstenthum Hessen gehört. 18. Das Herzogthum Sachsen-Altenburg. Dieses 24 Qmeilen große Land besteht aus 2 grö, ßern getrennten Stücken, die an das königlich Sächsi, sche, Reußische, Weimarische, Rudolstädtische, Meinin- gensche und Preußische Gebiet gränzen, und wovon das größere östliche Stück eben, sehr fruchtbar und wohl an- gebaut ist und von der Pleiße durchflossen wird; und das kleinere westliche bergig und waldig ist, und längs der Saale liegt. Zu den Produkten gehören vornehm- lich Getreide und andere Erzeugnisse des Ackerbaues, gute Viehzucht; und im westlichen Theile ansehnliche Wal- dungen. Die Einwohner, gegen 115,000, worunter auch ein Nest von ehemaligen Wenden, die sich seit Jahr- hunderten bei ihren Sitten, Gebräuchen und auszeich- nender Kleidung erhalten haben, doch die Deutsche Sprache reden, sind Lutheraner, betreiben einige Fabri- ken und stehen andern Dentschen in der Bildung nicht nach. Landesherr ist ein Herzog. Altenburg, Haupt- und Residenzstadt, östlich von Jena und westlich von der Pleiße, ist gewerbsam und hat ein Schloß und fasss 13,000 Einwohner. — Ronneburg, gewerbsam» Stadt, südwestlich von Altenburg, mit einem Gesundbrunnen un> Bade. — E isenberg, kleine gewerbsame Stadt, nordwestlich von Ronneburg. — Leuchtenburg, altes Schloss auf einem hohen Berge, südlich von Jena, dient zu einem Zucht- und ürrenhause. 19. Die Fürstenthümer Reuß. Sie enthalten 28 Qmeilen und bestehen aus zwei

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 139

1836 - Eisleben : Reichardt
139 Ii. Mitteleuropa. nördlich von Uelzen, an der schiffbaren Ilmenau, mit einem wich- tigen Salzwerke und starkem Handel. — Haarburg, Stadt, nordwestlich von Lüneburg, an der Elbe, Hamburg gegenüber, treibt Handel. — Stade, Stadt und Festung, nordwestlich von Haarburg, an der Schwinge, die £ Meile von der Stadt in die Elbe geht, treibt Schifffahrt. — Norden, gcwerdsame Stadt, nordwestlich von Jever, an einem Kanäle, der zu einem Meerbusen der Nordsee führt, hat einen Hafen und Handel. — Norderney, kleine Insel in der Nordsee, unweit des Fest- landes, liegt nördlich von Norden und ist durch ihr Seebad be- rühmt. — Äurich, regelmäßig gebaute Stadt, südöstlich von Norden, an einem schiffbaren Kanäle, hat ein Schloß. — Em- den, Stadt, südlich von Norden, am Einflüsse der Ems in den Meerbusen Dollart, hat einen Hafen und bedeutenden Scehan- del. — Leer, gcwerdsame Stadt, südlich von Aurich, an 'der schiffbaren Leda, welche £ Meile von hier in die Ems geht, treibt ansehnlichen Handel. —• Papenburg, gcwerdsame Kolonie mit- ten in Mooren und schiffbaren Kanälen, südlich von Leer und östlich von der Ems, . treibt starke Schifffahrt und Handel. — Osnabrück, gewerbsame Stadt, südwestlich von Nienburg, an der Hase, einem Nebenflüsse der Ems, mit starkem Leinwand- handel. Hier wurde lölh ein Frieden geschlossen, wodurch der dreißigjährige Krieg sein Ende nahm. 32. Die Deutschen Länder des Königreichs Preußen, Sie bestehen aus zwei getrennten Stücken von un- gleicher Größe, wovon das östliche, als das bei Wei- tem größere gegen Norden an die Ostsee, gegen Osten an Preußen nebst Posen , Polen und den Freistaat Kra- kau ; gegen Süden an die Oesterreichisch - Deutschen Län- der, das Königreich Sachsen, Neuß, die großherzog- ltch und herzoglich Sächsischen Lande und an den süd- lichen Theil von Schwarzburg; gegen Westen an Kur- hessen, Hannover, Braunschweig, Anhalt-Bernburgund Mecklenburg gränzt und in seinem Umfange fast ganz Anhalt und den nördlichen Theil der Schwarzburgischen Fürstenthümer einschließt. Das kleinere westliche Stück wird von Nassauischem, Großherzoglich und Kurhessi- schem, Braunschweigischem, Waldeckischem, Lippeschem, Hannöverischem, Niederländischem und Französischem Ge» biete und von den Rheinischen Besitzungen deö Groß- herzogthums Hessen, Oldenburgs, Hessen-Homburgs und Baierns begränzt. Die Größe beträgt über 5300 Qmeilen.

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 167

1836 - Eisleben : Reichardt
Rußland. 167 Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden, südlich vom Eismeere. Rußland, welches sowohl kn der nördlichen mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie» dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge- treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka, meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil- des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein- und Braunkohlen. Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis 42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko» saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen, Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata- ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu- hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen- den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri» ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han» del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge- stiegen ist. Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland, die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio» nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 104

1836 - Eisleben : Reichardt
104 H. Mitteleuropa. Kaiser th. Oesterreich. Deutschland besteht aus vielen Staaten, die sich mit einander zu einem Bunde, welcher der Deutsche heißt, vereinigt haben. Außer 4 freien Städten, wel« che Republiken bilden, bestehen 1 Kaiserthum, 6 König, reiche, e-n Kurfürsienthum, 7 Großherzogthümer, 9 Herzogthümer, eine Landgrafschaft und 11 Füostenthü- mer. Unter diesen Staaten sind der Oesterreichische und Preußische die mächtigsten, und es gehören zu densel- den auch noch beträchtliche Länder außerhalb Deutsch« lands. Diese einzelnen Staaten sind: 1. Das Kaiserthum Oesterreich. Es gehören dazu, außer den Deutschen Landen, das schon bei Italien beschriebene Lombardisch, Venezianische Königreich, Galizien und die Ungarischen Lande, welche zusammen über 12,000 Qmeilen und 32i Millionen Menschen enthalten. Der jetzige Kaiser heißt Ferdinand 1. Hier aber beschreiben wir nur die Deutschen Lande. Sie nehmen den größten Theil des südlichen Deutsch, lands ein und gränzen gegen Norden an die Königreiche Sachsen und Preußen (die Provinz Schlesien) gegen Osten an Galizien und die Ungarischen Länder; gegen Süden an das Adriatische Meer und Italien; und gegen Westen qn die Schweih, das kleine Fürstenthum Liechten- stein und das Königreich Daiern. Ihre Größe be- trägt fast 3800 Qmeilen. Dm von der Donau südlich gelegene Theil dieser Lande ist Gebirgsland, gebildet von den Alpen, die hier Tyroter, Karnische, Iulische und Norische Alpen heißen, worunter die Tyroler Alpen den Ortles und die Norischen Alpen den Groß-Glöckner ent, halten, wovon jener über und dieser fast 12,000 Fuß hoch ist, und welche beide die höchsten Berge in ganz Deutschland sind. Der im Norden der Donau gelegene Theil enthält von Gebirgen die Sudeten, das Mäh, rische Gebirge, den Böhmerwald und das Erz« gebirge, welche aber weit weniger hoch sind. Auch finden sich in diesem Theils beträchtliche Ebenen. Im südlichen Theile sind die Donau mit ihren Nebenflüs- sen Inn, Mur, Drau und Sau, von welchen die 3 lehtern daselbst entspringen, die Etsch und der Rhein, ryelcher nur eine kleine Strecke die Westgränze berührt;

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 126

1836 - Eisleben : Reichardt
126 Ii. Mitteleuropa. Königreich Sachsen. getrennten Stücken, die von Daierischem, königlich Sächsischem, Altenburgischem, Preußischem, Weimari- schem, Rudolstädttschem und Meiningenschem Gebiete begränzt werden. Das kleinere nördliche Stück ist we- Niger bergig und fruchtbarer, als das südliche größere, welches von dem Frankenwalde, einer östlichen Fortsetzung des Thüringer Waldes, durchzogen wird. Die vornehmsten Flüsse sind die Saale und Elster. Getreide, Vieh, besonders schönes Rindvieh, veredelte Schafe, ansehnliche Waldungen, Eisen, Schiefer, Braun- kohlen, Salz, gehören zu den anführenswerthen Pro- dukten des Landes, dessen Einwohner, an der Zahl 80,000, einen lebhaften Kunstfleiß unterhalten, sich zur lutherischen Kirche bekennen, und unter Fürsten stehen, die sich in 2 Hauptlinien, in die ältere und jüngere, theilen, wovon der Fürst der erster» Linie sich Neuß- Greiz und die beiden Fürsten der jüngern Linie Fürsten Neuß-Schlei; und Lobenstein-Ebersdorf nennen. Gera, die größte Stadt des Landes, südwestlich von Alten- burg, mit 10,000 Einwohnern, welche den beiden Fürsten der jüngern Linie gemeinschaftlich gehört, ist wohl gebaut und gewerb- sam, und liegt unweit der Elster. — In der Nahe ist die neue Saline Heinrichshall. — Greiz, gewerbsame Stadt und Residenz des Fürsten Rcuß-Greiz, südöstlich von Gera, liegt am rechten Ufer der Elster. — Schleiz, gewerbsame Stadt und Residenz des Fürsten Reuß-Schleiz, südwestlich von Greiz, liegt an einem Nebenflüsse der Saale. — Ebersdorf, Marktflecken, südwestlich von Schleiz, mit dem schönen Residcnzschlosse des Fürsten Reuß-Lobenstcin -Ebersdorf. — Lobenstein, Stadt, cn der Nordseite des Frankenwaldcs und südwestlich von Schleiz, war bis 1824 Residenz der ausgestorbcnen Linie Reuß-Lobenstein. 20. Das Königreich Sachsen. Die Gränzen desselben sind gegen Süden Böh- men und Baiern, gegen Westen Neuß, Sachsen-Wei- mar,. Altenburg und daß Preußische Gebiet, welches letztere^ das Königreich auch auf der Nord- und Ostseite begränzt. Die Größe beträgt 270 Qmeilen. Der nördliche Theil des Landes hat einen ebenen und der südliche einen bergigen Boden, besonders je mehr er sich der Gränze Böhmens nähert, wo das Lausitzer Gebirge, das unter dem Namen der Sächsischen Schweiz bekannte Sandsteingebirge, welches beide Seiten der Elbe begleitet, und wegen jei-

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 130

1836 - Eisleben : Reichardt
130 Ii. Mitteleuropa. Vraunschw.'Wolfenb. 22. Das Herzogthum Braunschweig - Wolfen- büttel. Es enthält 73 Qmeilen und liegt getrennt in 3 größern und einigen kleinern Stücken, wird von dem Preußischen und Hannöverischen Gebiete umgeben, und gränzt auch mit Anhalt - Bernburg zusammen. Der nördliche Theil ist eben und der südliche,;, welcher von einem Tbeile des Harz- und des Solingerwaldes bedeckt wird, ist gebirgig und waldig. Außer der We. ser sind unter den Flüssen vorzüglich die Leine, Ocker und die Aller zu bemerken. Der nördliche Theil des Landes ist sehr fruchtbar; die Gebirgsstriche eignen sich mehr zur Viehzucht, als zum Ackerbau, und sind reich an Waldungen und Mineralien. Hauptprodukte sind: Getreide, sehr guter Flachs, Cichorien, Vieh, Holz, Silber, Blei, Eisen, Kupfer, Schwefel, Vitriol, Salz rc. Die Einwohner, die sich zur lutherischen ^Kirche bekennen, und deren Zahl 252,000 beträgt, be» treiben, außer einer blühenden Landwirthschaft, einigen Bergbau, mehrere Industriezweige und einen nicht un- bedeutenden Handel; und stehen in wissenschaftlicher Bilr düng gegen andere Deutsche nicht nach. Landesherr ist ein Herzog. Br aun schweig, große Haupt- und Residenzstadt, nord- westlich von Bernburg, in einer fruchtbaren Ebene, an der Ocker, hat ein Residcnzschloß, viele Fabriken, berühmte Messen und 38,000 Einwohner, welche einen ansehnlichen Handel treiben. — Wolfenbüttcl, Stadt, südlich von Braunschweig, an der Ocker, mit einer großen Bibliothek. •—• Helmstadt, Stadt, östlich von Braunschweig, an der Preußischen Gränze, hatte bis 1809 eine Universität — Blankenburg, Stadt, südöstlich von Braunschwcig, am nördlichen Fuße des Harzes, mit einem Schlosse. In dem nahen Harze sind unweit der Bode die bekann- ten und von vielen Reisenden besuchten Tropfsteinhöhlen, die Baumanns- uno Bielshöhle. —» Holzminden, Stadt, südöstlich von Pyrmont, am rechten Weserufcr, treibt Handel und Schifffahrt. 23. Das Fürstenthum Lippe. Es enthält 21 Qmeilen, wird von Hannöveri« fcbem, Preußischem, Kurhessischem und Waldeckischem Gebiete begränzt, hat einen zwar bergigen, aber doch fruchtbaren Boden. Das Waldgebirge Osning oder
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