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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 66

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
66 Landgraf Friedrich den Neft von Jena an sich gekauft, 1346 kaufte er einen Theil der Stadl Langensalza. Das wollte der Erzbischof von Mainz, dem auch ein Theil der Stadt gehörte, nicht dulden, cs kam zur Fehde, der Landgraf belagerte die Stadt, und da die Belagerten ihn verhöhnten, so ließ er Feuer hincinwerfen; 1800 Men- schen kamen in den Flammen um. Mainz mußte nachgebcn, aber durch welche Blutschuld war dieser Sieg errungen! Friedrichs Söhne brachten 1374 auch den Rest von Langensalza an sich. Noch kaufte Friedrich der Ernsthafte dem Herzog Magnus von Braun schweig die Mark Lands berg ab, der sie von Brandenburg erworben hatte. Während dieses Markgrafen Negierung wurde Deutschland und besonders Thüringen 1348 durch ein gewaltiges,Erdbeben in Noch und Schrecken ver- seht. 2m Jahre darauf wüthete die furchtbare Pest, die unter dem Namen des schwarzen Todes bekannt ist. Nach dem Tode des Kaisers Ludwig des Baiern, wurde dem Landgrafen Friedrich die deutsche Krone angeboten. Karliv. bewog ihn aber durch eine Summe von 10,000 Mark Silber, daß er sie ablehnte. Dieser Ver- trag war ein baarer Gewinn, denn schon ein Jahr darauf, am i8ten November 1349, starb Friedrich im 39sten Lebensjahre. Friedrich der Ernsthafte hintcrließ 4 Söhne, Fried- rich den Strengen, Balthasar, Ludwig und Wil- h e! m. Der älteste, F r ie d r i ch, obgleich erst 17 Jahre alt, führte die Negierung für sich und seine Brüder, von denen aber Ludwig zum geistlichen Stande bestimmt war. Durch einen Vergleich zu Gotha, 1356, vcrpfiichteten sich die Brüder zu einer gemeinschaftlichen Negierung für ihre Lebenszeit. Sie erhielten darüber vom Kaiser die Gesammtbelehnung, auch für ihr Haus das Oberjägcr- meisteramt. Die gemeinschaftliche Negierung der drei Brüder, die 30 Jahre lang bis zum Tode Friedrichs des Strengen dauerte, zeichnete sich durch viele Erwer- bungen und viele Kriege aus. Eine Haupterwerbung war die Pflege Coburg mit der Herrschaft Schmalkalden, die der Landgraf Friedrich mit seiner-Gemahlin Katha- rine von Henne borg erheirathere. Dann erlangte er

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 177

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
177 hatte den Muth nicht, kraftvoll aufzutreten, selbst nachdem am 10. Mai 1631 die grauenvolle Zerstörung der Stadt Magdeburg erfolgt war. Er hinderte die Vereinigung des kaiserlichen Feldherrn, Grafen von Fürstenberg, mit Magdeburgs Würgengel, Lilly nicht, gestattete den Kaiserlichen den Durchzug durch das Hennebergische und ließ ihnen sogar Lebensmittel liefern. Selbst die be- drängten Herzoge von Sachsen ließ er ohne Schutz. Als aber Lilly gegen Kursachsen vorrückte und den Kur- fürsten aufforderle, sein Kriegsvolk und die verwilligten Gelder dem Kaiser zu überlassen, und als er darauf, nach- dem er mehrere kursächsische Städte erobert hatte, Leipzig belagerte, da sah der Kurfürst wohl ein, daß er nur allein durch die Macht des Königs von Schweden sich und sein Land retten könne und sandte deshalb seinen Feldherrn Arnim in's schwedische Lager um dem Könige von Schweden ein Bündniß anzubieten und um seine Hilfe zu bitten. König Gustav Adolf machte anfang- harte Bedingungen, als aber der Kurfürst, von Noth ge- drungen, in Alles willigte, da ließ er großmüthig nach. Das Bündniß zwischen Schweden und Kursachsen wurde am 1. September 1631 geschlossen und schon am 4. erfolgte bei Döbeln die Vereinigung des sächsischen Heeres mit dem schwedischen. Lilly hatte unterdeß Leipzig am 6. auf Kapitulation eingenommen. Der Kurfürst wollte gern recht bald sein Land von dem grau- samen Feinde befreit sehen und drang deshalb mit Eifer bei dem Schwedenkönig darauf, daß er eine Schlacht liefern möchre. Der König war ihm zu Willen, rückte mit dem vereinigten Heere gegen Leipzig vor und 2 Stunden davon, bei Br eiten feld, trafen am 7 September die bei- den Heere aufeinander und der Kampf begann. Der Kur- fürst stand mit seinen Sachsen auf dem linken Flügel; es waren meistens junge Leute, die noch niemals vor dem Feinde gestanden, daher konnten sie auch den alten geübten Kriegsleuten Tilly's nicht widerstehen, sondern ergriffen die Flucht. Arnim sammelte aber schnell wieder einige Regimenter und führte sie den Schweden zu, die unter- deß mit Löwenmuth gefochten hatten. Nach einem fünf Stunden langen blutigen Kampfe hatte endlich der helden- 12

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 188

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
188 Doch nicht auf Lange. Schon zu Ende des Jahres 1638 brach Banner wieder in's Voigtland ein, nahm einen kaiserlichen Heerhaufen unter Salis bei Neichenbach gefangen, besetzte Zwickau und trieb die sächsischen Krieger von Frxiberg bis in die Vorstädte von Dres- den. Freiberg wurde von den Landleuten der Umge- gend so tapfer vertheidigt, daß er es nicht erobern konnte, dagegen schlug er am 4. April das kaiserliche und sächsi- sche Heer bei Chemnitz, und eroberte am 22. Pirna, darauf zog er nach Böhmen. Nunmehr hatte der große Krieg in Sachsen auf eine Zeitlang ein Ende, allein eine Erleichterung hatte das ar- me bedrängte Land darum doch nicht, denn es wurde un- aufhörlich durch viele kleine Streifparteien beunruhigt, die ein- zelne Ortschaften überrumpelten und auf dem flachen Lande plünderten und wüsteten, dann aber wurde Kursachsen von den unaufhörlichen Durchzügen auf eine ganz unerhörre Art mitgenommen und hatte davon mehr zu leiden, als wenn große Schlachten darin geschlagen worden wä- ren- Viele Städte und Dörfer verödeten gänzlich, die Menschen hielten sich in den Wäldern, Bergklüften und Höhlen auf, oder wanderten aus, Hunger und Pest wütheten auch von Zeit zu Zeit, und würgten auch da, wo der Krieg mit seinen blutigen Krallen noch nicht hingelangt war, und das ganze herrliche Sachsen, das seines schönen Anbaues wegen einem Lustgarten glich und in besten stark bewohnten Städten die emsigen Bürger mit Bienenfleiß ihren Wohl- stand mehrten, glich nur einer großen Wahlstatt, auf der Jammer und Verwesung ihren schweren Sitz aufgeschlagen hatten. Nachdem der Kurfürst am 7. Juli 1641 Zwickau und am 3. October Görlitz zurückerobert hatte, zog sich der Hauptkrieg 1642 wieder nach Sachsen. Lorsten- son, Banner's Nachfolger besetzte im October Guben und Zwickau, vereinigte sich mit Königsmark und be- lagerte am 2. November Leipzig. Das zu verhindern, waren der Erzherzog Leopold Wilhelm und Piccolo- mini über Dresden und Meißen herangeeilt, aber am 24. October bei Breitenfeld, wo schon Lilly eine Niederlage erlitten, so völlig geschlagen worden, daß sie

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 189

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
/ 189 eiligst nach Böhmen flohen. Leipzig ergab sich am 27. November durch die Feigheit der Befehlshaber früher, als nöthig gewesen wäre, (iie wurden von dem Kurfürsten dafür zur Rechenschaft gezogen. Die Stadt mußte das ganze schwedische Heer neu kleiden und die Plünderung mit 3 Tonnen Goldes abkaufen, wozu aber auch die frem- den Kaufleute beitrugen. Leipzig blieb von da ab.7 Jahre und 8 Monate bis zum 1. Juli 1650 in schwedischen Händen. Bester als Leipzig vertheidigte sich Freiberg unter seinem wackern Befehlshaber H e r r m a n n von S ch w e i - nitz vom 27. December 1642 bis den 17. Februar 1643, bis der kaiserliche Feldherr Piccolomini die^ Stadl ent- setzte und die Schweden in die Lausitz drängte. Der Kurprinz und des Kurfürsten Bruder August, denen die Noch des Landes zu Herzen ging, wollten gern einen Neu- tralitätsvertrag für dasselbe schließen, sie fanden mit ihren Anträgen aber kein Gehör. Im folgenden Jahre erhielt Sachsen eine kurze Er- leichterung, weil Dänemark den Schweden den Krieg erklärt hatte und letztere gegen die Dänen zogen. Der Kurfürst wollte nun die schwedischen Besatzungen aus seinen Städten vertreiben und deshalb währten die Kriegs- drangsale doch noch immer fort. Bald aber sollten sie wie- der in vielfach verstärktem Maaß über das beklagenswerthe Land Hereinbrechen. Torstenson kehrte 1644 nach Sachsen zurück, vernichtete im December bei Jüterbogk einen sächsischen Heerhaufen, den der Kurfürst den Kai- serlichen zu Hilfe gesandt hatte, verbrannte Pegau, und verlegte sein Heer in die kursächsischen Lande in die Winterquartiere. Mehr als noch jemals wurde das Land nun durch Lieferungen, Brandschatzungen und Plünderungen heimgesucht, denn der schwedische Befehlshaber wollte den Kurfürsten dadurch zwingen, einen Waffenstillstand ab, zuschließen, da er gesonnen war, in die östreichischen Lande einzudringen. Johann Georg hatte aber kein Herz für das Weh seines Volkes, er hörte nur auf die Rathschläge seines östreichisch gesinnten Hofpredigers Hoe von Hoenegg und seiner, an den Kaiser verkauften Räthe, Sebottenvorf und Metsch und opferte die letzten Kräfte seines Landes dem Hause Oe streich auf. Endlich,

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 1

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
! E r st c s B u ch. Aeltere Geschichte der einzelnen Lande bis zur Vereinigung Thüringens mit Meißen 1247. ' Erstes Capitel. Sächsisches Land und Volk in der Heidenzeit. <T\ alten Sachsen gehörten zu den deutschen Haupt- völkern, die, nachdem viele andere Volksftämme überwäl- tigt, vertilgt oder ausgewandert waren, oder, sich mit an- dern vereinigt hatten, ihre Selbstständigkeit und eigenthüm- liche Verfaffung fortwährend behaupteten. Sie wohnten anfangs in dem heutigen Herzogthum Holstein und noch etwas weiter nach Süden zu. Das Meer und die Elbe, die ihr Gebiet umflossen, gab ihnen Veranlassung zur Schiff- fahrt, aber auch zur Seeräuberei, wodurch sie zuerst den andern Völkern bekannt wurden. Gar häufig plünderten sie die Küsten von Gallien und Britannien, Frank- reich und England aus, denn Beutemachen galt bei ihnen für kein Unrecht, Streitbarkeit aber für die erste al- ler Tugenden. Ihrer Seeräuberei wegen wurden die Sach- sen im vierten Jahrhunderte n. Ehr. Geb. sogar den Rö- mern furchtbar. Doch auch in den Landkriegen machten sie sich durch ihre Tapferkeit berühmt. Die Römer ach- teten die sächsischen Krieger nächst den fränkischen für die tapfersten unter allen Deutschen, und nahmen sie gern um hohen Sold in ihre Kriegsdienste. Als das Rö- 1 , .' i , . - . ■

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 82

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
82 Horeb iten, Orphaniten, Prager und andere ge- spalten hatten. Endlich kam einiges Kriegsvolk zusammen, allein viel zu wenig, um den Feinden gewachsen zu ftyn; alle übrige deutsche Fürsten hatten nicht so viel Mann- schaft gestellt als Meißen allein. Brix, welches die Hussiten belagert hatten, sollte entsetzt werden; das Un- ternehmen lief aber unglücklich ab, das Entsatzheer wurde geschlagen und es blieben allein über 4ooo Meißner in der Schlacht. Der Kurfürst ging nach Nürnberg zum Reichstag und machte den Fürsten bittere Vorwürfe dar- über, daß er durch ihre Säumniß einen so harten Verlust erlitten hatte, doch indem er darüber verhandelte, traf ihn ein neuer und weit härterer Schlag. Die Hussiten hat- ten den Meißnern Leipa, Töplitz, Bilin und an- dere böhmische Platze wieder abgerungen und rückten vor Außig, worin auch eine Meißnische Besatzung lag. Der Befehlshaber verlangte schleunigen Entsatz, und da der Kurfürst eben in Nürnberg war, so bot die Kur- fürstin Katharina die wehrhafte Mannschaft des Landes auf und sandte binnen wenigen Tagen ein Heer von 20,000 Mann gegen Außig, welches aber so schlecht angeführt wurde, daß es eine gänzliche Niederlage erlitt und 12,000 auf dem Schlachtfelde ließ. Die Hussiten erstürmten in der folgenden Nacht Außig, hieben die Besatzung und alle Einwohner nieder und zerstörten die Stadt, so daß sie 3 Jahre lang wüst lag. In dieser unglücklichen Schlacht hatten die Meißner und Thüringer große Tapferkeit bewiesen; zwölf Grafen und an fünfhundert Herrn und Ritter waren darin umgekommen und 400 Bürger von Langensalza lagen um ihre Stadtfahne erschlagen da. Waffen, Gepäck und Mundvorrath fiel in die Hände der Sieger. Ueberhaupt hatten sich die T h ü r i n g e r am tapfer- sten bewiesen und Vornehme und Geringe mit Löwenmuth ' gefochten. Ein großes Wehklagen erscholl im ganzen Lande, denn cs gab keine Stadt, kein Schloß oder Dorf, welches nicht einen verlornen Angehörigen zu beklagen hatte. Nun kamen auch die Krieger aus dem Reiche nicht. Im fol- genden Jahre 1427 rückten vier Reichsheere in Böhmen ein, wovon eins der Kurfürst Friedrich befehligte; dies Mal waren große Anstalten getroffen um die Ketzer, gewiß

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 124

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
124 theilen und schlugen sich zu ihm. Da Kurfürst Fried- rich die Ruhestörer durch gütliche Mittel zur Ordnung zu- rückzuführcn wünschte, so wurden mehrere Monate hin- durch keine kriegerische Anstalten gegen sie gemacht, dadurch wurde aber nichts gewonnen, denn die Empörer gaben keinen vernünftigen Vorstellungen Gehör und ihr Haufe wurde mit jedem Tage größer. Münzer hatte die Absicht, mit den Aufrührern in Franken gemeinschaftliche Sache zu machen, deshalb hielt er sich stille und rüstete, um, wenn sich der Ausstand in Franken den Grenzen von Thüringen genähert haben würde, mit aller Gewalt loszubrechen und die weltliche Herrschaft zu stürzen. Diesem Plane entgegen drang Mün- zers Gehilfe, Pfeifer, auf die Eröffnung der Feindselig- keiten und erzwang die Einwilligung zu einem Raubzuge ins Eichsfeld. Er zog mit einer zahlreichen Schaar aus, plünderte viele Kirchen und Klöster, beraubte und verjagte eine Menge Edelleute und kehrte mit einer reichen Beute heim. Nun wollten die übrigen auch nicht Zurückbleiben und nöthtigtcn den Münzer, sie aus der Stadt zu führen und sich mit einer Schaar von 8000 Bauern, die bei Franken Hausen stand, zu vereinigen. Als er mit 3oo Mühl Häusern bei den Bauern ankam, fand er diese ganz verzagt, denn sie hatten eben eine schwere Niederlage der ihrigen im Mansfeldischen vernommen, auch wußten sie, daß die Fürsten von Sachsen, Hessen und Braun- schweig gegen sie im Anzuge waren. Zwar standen sie auf einer vortheilhaften Anhöhe und hatten sich mit einer Wagenburg umgeben, doch mangelten ihnen Waffen und Geschütz. Aus Mitleid gegen die verführten Bauern ließen die Fürsten ihnen Begnadigung antragen, wenn sie die Waffen nicderlegen würden. Doch Münzer wußte die Bauern zur Zurückweisung dieses Anerbietens zu überreden, indem er ihnen die Hilfe Gottes zum gewissen Siege ver- hieß und versicherte, daß er alle Kugeln mit seinem Aermcl auffangen würde. Um aber der betrogenen Menge jeden Weg zum friedlichen Vergleiche abzuschneiden, ließ er die Edelknaben, die den Antrag der Fürsten überbracht, un- menschlich niedcrhauen. Nun rückten am I5ten Mai 1525 die Fürsten vor, und der Landgraf von Hessen gab das

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 186

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
3186 Schweden und die Anhänglichkeit an das Haus Oe st- reich verleiten, an dem Kriege gegen Schweden selbst Zrheil zu nehmen und brachte dadurch ein entsetzliches Unheil riber sein Land. Schon im August 1635 ging der Kurfürst mit 26,000 Mann über die Elbe, und zwang die Schweden zur Näumung des Magdeburgischeu. Noch vermied der schwedische Feldherr Banner alle Feindseligkeiten und 513g sich zurück. Als aber der Kurfürst am 6. October den Schweden den Krieg erklärte und ihnen Dömitz entrei- ßen wollte, da wurde er von dem Feldherrn Redwin ge- schlagen und verlor 4,000 Mann. Er wurde darauf von Lzanner aus dem M e klenburgischen zurückgetrieben und als er seine Verbindung mit den Oestreichern Her- stellen wollte, die zu Neu-Ruppin standen, da überfiel am 7. December Banner seinen Feldherrn Vitzthum, und vernichtete 8 sächsische Regimenter beinahe völlig. Nun mußte der Kurfürst sich in sein eigenes Land zurückzie, hen, aber die über seinen Abfall erbitterten Schweden folgten ihm nach und raubten und brannten, beson- ders in der Gegend von Naumburg, auf eine so un- menschliche Weise, daß sie zuletzt wegen Mangel an Lebens- mitteln in dem verwüsteten Lande sich selbst nicht mehr zu halten vermochten. Als sie sich zurückzogen, folgte ihnen der Kurfürst, vereinigte sich am 3. Marz 1636 mit den Kaiserlichen bei Eisleben und ging vor Magdeburg, welches er am 3. Juli durch Kapitulation einnahm. Dar- auf lagerte er sich bei Perleberg. Als er aber von da nach Wittftock ging, griff ihn Banner an und erfocht am 24. September über das vereinigte östreichisch - säch- sische Heer einen vollständigen Sieg, so daß die Verbün- deten an 5,000 Mann auf dem Schlachtfelde ließen. Nach- dem Banner den Oestreichern nach Hessen gefolgt war und sie daraus vertrieben und darauf Erfurt erobert hatte, wandte er sich nach Sachsen, schlug das kurfürst- liche Heer bei Eilen bürg, eroberte Torgau, wobei ei- nige sächsische Regimenter in Gefangenschaft geriethen und belagerte Leipzig. Er hatte anfangs Kursachsen so viel als möglich schonen und wegen der Verpflegung und Einquartierung mit sächsischen-Bevollmächtigten unterhan-

10. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 125

1890 - Leipzig : Reichardt
125 1630 Wallcnstews Absetzung auf dem Reichstage zu Regensburg beschlossen. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein bald und zog sich auf seine Gter in Bhmen zurck. Prchtige Hofhaltung. Gustav Adolf, König von Schweden, landet mit 13000 Mann, die aber bald auf 40000 vermehrt wurden, auf Usedom. Gustav Adolf1) hatte sein Heer in mehrjhrigem Kriege mit Rußland und Polen ausgebildet^). Er erschien teils zum Schutze des bedrckten Protestantismus, teils um seine Macht zu vergrern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm^), mu er zwingen, sich ihm anzuschlieen. Whrend er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. 20. Mai In Magdeburg, das wegen des Widerstandes gegen das Restitutionsedikt gechtet worden war, befehligte der schwe-difche Oberst Falkenberg. Erstrmung durch Tilly und den khnen Reitergeneral Pappenheim. Mord, Brand und Plnderung. Zerstrung Magdeburgs bis auf den Dorn4) und etwa 150 Gebude. Von 35 000 Einwohnern kaum 5000 brig5). Gustav Adolf gelobt, das Schicksal Magdeburgs an Tilly zu rchen. Letzterer bedrngte nun den Kurfrsten von Sachsen so sehr, da er sich jetzt notgedrungen mit Gustav Adolf verband. 1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von Gustav Adolf Sept. geschlagen. Gegen Tillys Rat wurde die Schlacht von Pappen-heim erffnet. Zwar wichen die Sachsen vor den Kaiserlichen, desto tapferer waren die Schweden. Tilly verwundet nach Halle gebracht. Die ganze Lage der Dinge in Deutschland verndert. Die Sachsen nahmen Prag und Gustav Adolf zog siegreich durch Franken bis an den Rhein (Mainz), dann gegen Bayern. 1632 Tilly fllt am Lech gegen Gustav Adolf. Durch diese siegreiche Schlacht erzwang Gustav Adolf den x) Enkel des Gustav Wasa, der (seit 1523) die Reformation in Schweden durchgefhrt hatte. 2) Den Frieden mit Polen hatte der Kardinal Richelieu vermittelt, um die Hnde des schwedischen Knigs fr die Einmischung in Deutschland frei zu machen. 3) Seine schwankende Haltung grtenteils das Werk seines Ministers, des katholischen Grafen Schwarzenberg. 4) Tie in denselben Geflchteten von Tilly begnadigt. B) Pappenheim meldet an den Kaiser: Seit Trojas und Jerusalems Eroberung sei keine grere Victoria erfahren und erhret worden."
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