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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 85

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 85 — Bromberg z. B. war nur noch Schutt und Ruinen. Von den 40 Häusern des Marktplatzes in Kulm hatten 28 keine Thüren, keine Dächer, keine Fenster und keine Eigentümer. Das Landvolk lebte in ganz jämmerlichen Zuständen. Die Woh-nungen bestanden in Lehmhütten, die mit Stroh gedeckt waren. Stubenöfen'kannte man nicht; selten wurde ein Licht angezündet, nurj>r Kienspan erhellte das Dunkel der langen Winterabende. Brot war die Speise der Reichen; viele hatten in ihrem Leben noch nie einen solchen Leckerbissen gegessen. Brei ans Roggenmehl, Kräuter, Heringe und Branntwein bildeten ihre karge Nahrung. Dort hörte man kein Lied, keine Musik erschallen; in tierischer Stumpfheit lebten die Bewohner dahin. Auch die Landedellente unterschieden sich kaum von den Bauern. Handwerker traf man selten. Wer einen neuen Rock nötig hatte, mußte selbst die Nadel zur Hand nehmen, denn meilenweit war kein Schneider zu finden. Wer ein Haus bauen wollte, mußte sehen, wie er von Westen her Bauhandwerker bekam. Arzt und Apotheke kannte man uicht. Wer einen Brief befördern wollte, schickte einen besonderen Boten, denn es gab keine Post im Lande; die wenigsten Bewohner konnten aber auch „schreiben und lesen. Von Rechtspflege konnte man kaum sprechen. Über Bürger und Bauersmann verhängte der Edelmann ganz nach Willkür die härtesten Strafen. In großartiger Weise begann Friedrich sofort die Kultur dieses Landes. „Gerabe die verrotteten Zustänbe des Landes waren reizvoll für Friedrich; Westpreußen würde, wie bis bahin Schlesien, fein Schmerzenskinb, das er mit nnenblicher Sorgfalt wie eine treue Mutter wusch, bürstete und neu kleidete, zu Schule und Ordnung zwang und immer im Auge behielt." Die tüchtigsten Beamten schickte er dorthin, um Ordnung und Besserung zu schaffen. Die Landschaften wurden in Kreise geteilt ; jeder Kreis erhielt einen Landrat, ein Gericht, Post und Gesundheitspolizei. Kirchen und Schulen entstanden, 187 Lehrer kamen ins Land. 1400 deutsche Familien ließ der König ansiedeln. Diese bebauten teils als tüchtige Landwirte den Boden, teils brachten sie als geschickte Handwerker das Gewerbe in Blüte. In kurzer Zeit waren die Städte neu mit Menschen besetzt, Straße auf Straße erhob sich aus den Trümmerhaufen. Aus halbwilden Geschöpfen schuf Friedrich auf solche Weise allmählich nützliche Bürger seines Staates. Unterstützungssumme. Die Summe, welche der König den Notleidenden seines Landes nach und nach schenkte, wird auf 72 Mill. Mark berechnet. Immer dachte er zuerst an den Vorteil des Volkes, dann an sich selbst. „Da Preußen arm ist," sagte er, „muß der Regent dieses Landes sparsam sein." Von den 1200000 Thalern, die für seinen eigenen Gebrauch jährlich bestimmt waren, verwandte er die Million zur Verbesserung des Landes. Schnell lebte das Land nach dem furchtbaren Kriege wieder auf. 3. Sorge für Ansiedelung und Urbarmachung. Ansiedelung. Um den großen Verlust an Menschen zu decken, ergingen Einladungen zur Einwanderung. Schon gleich bei seinem

2. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 218

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 218 — verehrten Herrscher zu sehen. Dann nahm der Kaiser ein kleines Frühstück und arbeitete darauf wieder bis gegen 3 Uhr. Um 4 Uhr fand die Mittagstafel statt, die nicht über eine Stunde ausgedehnt wurde. Nach beendeter Mahlzeit nahm er sofort feine Thätigkeit wieder auf. War für den Abend nicht der Besuch des Theaters, eines Konzertes oder einer Vorlesung vorgesehen, so arbeitete er ununterbrochen bis zum Abendthee, den er mit seiner hohen Gemahlin und einigen Geladenen einzunehmen pflegte. Nach aufgehobener Abendgesellschaft arbeitete er manchmal noch beim Lampenscheine bis Mitternacht. Sogar auf dem Sterbebette beschäftigte ihn noch das Glück seines Volkes. Mit dem Prinzen Wilhelm und dem Fürsten Bismarck sprach er noch am Tage vor seinem Tode in eindringlichen Worten über das Wohl Deutschlands und über seine Zukunft. Als ihn seine Tochter Luise bat, er möge die schwachen Kräfte schonen, gab er die schöne Antwort: „Ich habe keine Zeit, müde zu sein." Kaiser Wilhelms Lebensende. Kaiser Wilhelm war es vergönnt, am 22. März 1887 seinen 90. Geburtstag in voller Frische des Geistes und Körpers zu feiern. An diesem Tage scharten sich an die 100 Mitglieder fürstlicher Familien zur Beglückwünschung um seinen Thron. Mit Begeisterung jauchzte das ganze deutsche Volk seinem Kaiser zu?) An ihm, der das Andenken an seine Mutter Luise mit inniger Liebe bewahrte, ging die Verheißung des 4. Gebotes in Erfüllung, „daß es dir wohlgehe und du lauge lebest auf Erden." Da traf ihn am Abende seines Lebens ein sehr harter Schlag. Sein einziger, teurer Sohn, der Kronprinz Friedrich Wilhelm, erkrankte an einem tückischen Kehlkopfleiden und suchte vergeblich Heilung bei den berühmtesten Ärzten und in der milden Luft des Südens; die Hoffnung auf Geuesung schwand immer mehr. Welche Heimsuchung für Kaiser Wilhelm! In bangen, schlaflosen Nächten hörte sein Kammerdiener ihn oft schluchzend die Worte rufen: „Mein Sohn, mein armer Fritz!" Er sollte ihn nicht mehr wiedersehen. Dazu kam am 23. Februar die Trauerkunde von dem plötzlichen Ableben seines geliebten Enkels, des Prinzen Lndwig von Baden, der im blühenden Jünglingsalter einer Lungenentzündung erlag. Diese Schicksalsschläge brachen die letzte Kraft des greisen Kaisers. Am 4. März verbreitete sich die Nachricht von einem ernstlichen Unwohlsein Kaiser Wilhelms. Das rasche Sinken der Kräfte ließ kaum die Hoffuung aufkommen, daß der Greis den Ausall noch einmal überwinden werde. Am 8. März ') In einem Erlasse vom 23. März, in welchem er für alle Kundgebungen der Liebe und Treue des Volkes mit bewegtem Herzen feinen Dank abstattet, sagt er: „In bemiitigem Ernste erkenne Ich die Gnade Gottes, welche Mich diesen Tag hat erleben lassen, welche Mir in so hohem Alter die Kraft zur Erfüllung Meiner fürstlichen Pflicht erhalten hat, welche Mir das Glück gewährt, noch den Lebensabenb mit Meiner geliebten Gemahlin zu teilen und auf eine kräftig emporwachfenbe Nachfolge von Kinbern, Enkeln und Urenkeln zu schauen. — — — Es giebt für Mich kein größeres Glück, kein erhebenberes Bewußtsein, als zu wissen, daß in solcher Weise die Herzen Meines Volkes Mir entgegen-schlagen. Möge mir diese Treue und Anhänglichkeit als ein teures Gut, welches die letzten Jahre Meines Lebens hell erleuchtet, erhalten bleiben! Mein ©innen und Denken aber soll, wie bisher, so auch ferner für die Zeit, welche Mir zu wirken noch befchieben fein wird, darauf gerichtet fein, die Wohlfahrt und Sicherheit Meines Volkes zu heben und zu fordern."

3. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 220

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 220 — Das Andenken des ersten Kaisers ans dem Hause Hohenzollern wird im deutschen Volke nie erlöschen. So lang vom Berg zum Meere Durch Deutschland fließt der Rhein, Wird Kaiser Wilhelms Name Dem Deutschen heilig sein. Zur Hundertjahrfeier Kaiser Wilhelms am 22. März 1897 wurde in Berlin auf der „Schloßfreiheit" gegenüber der Kuppel des königlichen Schlosses in Gegenwart des Kaisers Wilhelm Ii. und vieler Bundesfürsten ein einzigartiges Reiterstandbild Wilhelms des Großen enthüllt. irr. Die Kaiserin Augufta. Die Kaiserin Augusta war 60 Jahre lang die treue Lebensgefährtin Kaiser Wilhelms. Sie wurde am So. September 1811 als Tochter des Erbprinzen Karl Friedrich von Sachsen-Weimar geboren. Unter der sorgfältigen Erziehung ihrer Mutter, die eine Tochter des Kaisers von Rußland war, wuchs sie zu einer dnrch Frömmigkeit und Mildthätigkeit gleich ausgezeichneten Prinzessin heran. Am Hofe zu Weimar erfreuten sich Kunst und Wissenschaft besonderer Fürsorge. Bedeutende Künstler, Gelehrte und Dichter hatten hier ihren Wohnsitz aufgeschlagen. Auch die Prinzessin Augusta zeigte bald Sinn und Neigung für Kunst und Wissenschaft. Vorzüglich widmete sie sich der Malerei und Musik und brachte es in beiden Künsten zu hoher Fertigkeit. Schon in früher Jugend erhielt sie aus dem Munde des großen Dichters Goethe das denkwürdige Lob: „Sie darf mitreden; denn sie hat etwas gelernt." Als der ritterliche Prinz Wilhelm von Preußen im Jahre 1829 die edle Prinzessin als seine Gemahlin heimgeführt hatte, gewann sie durch ihre Milde und Leutseligkeit int Fluge die Verehrung der Berliner Bürgerschaft. Während Prinz Wilhelm sich besonders mit militärischen Angelegenheiten befaßte, suchte Augusta ihr stilles Gluck in der sorgfältigen Erziehung ihrer beiden Kinder. Daß sie dem deutschen Volke einen Kaiser Friedrich geschenkt hat, das allein schon wird ihr Andenken bis in die fernsten Zeiten zu einem gesegneten machen. Erst in den fünfziger Jahren trat sie bedeutsamer in die Öffentlichkeit. Damals lebte sie mit ihrem zum Militärgouverneur von Rheinland und Westfalen ernannten hohen Gemahl sieben Jahre in Koblenz. Ihr herablassendes und liebenswürdiges Wesen ließ die Herzen der Rheinländer bald hoch für sie schlagen. Schon damals gründete sie zahlreiche wohlthätige Vereine und segensreiche Anstalten; auch die herrlichen Rheinanlagen verdankt Koblenz ihr. In diese schöne Zeit fällt außerdem die Verlobung ihrer beiden geliebten Kinder. In herrlicher Weise hat Augusta als Königin und Kaiserin die aus sie gesetzten Hoffnungen erfüllt. Als rechte Landesmutter stand sie während der Kriegszeiten an der Spitze der Vereine, die in großartiger Weise für die Truppen im Felde und für die Pflege der Verwundeten sorgten. Der von ihr 1866 gegründete „Vaterländische Frauen verein" soll nicht nur im Kriege, sondern auch in Friedens-

4. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 237

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 237 — So stehen am Anfange und Ende dieses thatenreichen Lebens die Jahrestage von zwei großen Siegen — Leipzig und Belle-Alliance; doppelt windet sich auch der Lorbeer des siegreichen Feldherrn um Kaiser Friedrichs Schläfe. Trotzdem wird sein Andenken weniger das eines ruhmreichen Feldherrn sein, als das eines Herrschers, der seinem Volke Treue um Treue, Liebe um Liebe in überreichem Maße entgegenbrachte. So lange deutsche Herzeu schlagen, werden sie nicht vergessen des königlichen Dulders, der einst als der glücklichste und frohmutigste der Deutschen erschien und nun in so tiefem Leiden enden mußte. 4. Die Kaiserin Viktoria. Am 21. November 1840 als älteste Tochter des englischen Königspaares geboren, zeigte Viktoria früh eine außergewöhnliche Begabung. Schon mit 3 Jahren verstand sie neben ihrer Muttersprache die französische Sprache. Gediegener Unterricht ließ ihre Talente zu glücklichster Entfaltung gelangen, und bald zeichnete sie sich durch hohe Bildung ans. Zeichnen und Malen war ihre Lieblingsbeschäftigung, und sie brachte es darin zu hervorragender Fertigkeit. Als der ritterliche Prinz Friedrich Wihelm von Preußen die anmutige Prinzessin heimführte, begannen für sie Jahre des reinsten Familienglückes. Aber auch in der Sorge für den Wohlstand des Volkes, für die Armen und Bedrängten stand sie ihrem Gemahl mit großer Aufopferung unablässig zur Seite. Ihr Walten in Bornstedt erinnert an das segensreiche Wirken der Königin Luise in den Tagen von Paretz. Da war sie nicht nur die treulich sorgende Hausmutter, sondern erschien auch als Engel der Barmherzigkeit trostspendend und hilfebringend in Krankenzimmern und in den Hütten der Armut. Während der großen Kriege übte die Kronprinzessin in Gemeinschaft mit der Kaiserin Augusta in noch größerem Maße aufopfernde Werke der Barmherzigkeit. Im Jahre 1870 erließ sie einen Aufruf an alle deutschen Frauen. „Möge wiederum," sagt sie darin, „freie Liebesthätigkeit alle vereinen, um die Angehörigen derer vor Entbehrung zu schützen, welche Gesundheit und Leben für uns hinzugeben bereit sind. Spenden wir schnell und reichlich, damit unsere Streiter für das heilige Recht mit dem tröstlichen Gedanken in den Kamps gehen, daß das Schicksal ihrer Lieben treuen Händen anvertraut ist." Und nun war sie selbst unermüblich bestrebt, biefe Worte wahr zu machen. Auch sehen wir sie persönlich in den Lazaretten, um sich von der Pflege der Verwundeten zu überzeugen. *) Im Jahre 1888, als Kaiserin Viktoria *) Sie teilte auch die warme Liebe ihres Gemahls für die Schulen. Ihre Bemühmtgeu um Verbesserung der Lage der Lehrerinnen und um Erhöhung der Erwerbsthätigkeit des weiblichen Geschlechts überhaupt sind vielfach von Erfolg gewesen.

5. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 29

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 29 — Herzogtum Preußen unumschränkter Herrscher, der wie ein König schalten und walten konnte und nur Gott als Herrn über sich hatte. Zwischen Polen und Schweden entstand im Jahre 1655 ein Krieg. Christine, die Tochter Gustav Adolfs, hatte die Krone Schwedens zu gunsten ihres Vetters Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken niedergelegt; König Johann Kasimir von Poleu behauptete, nähere Rechte auf den schwedischen Thron zu haben. Die Schweden hatten solchen Erfolg, daß in kurzer Zeit ganz Polen in ihre Gewalt kam. Nun forderte Polen den Kurfürsten zur Unterstützung ans. Friedrich Wilhelm wurde aber selbst von den Schweden so hart bedrängt, daß er notgedrungen Schwedens Oberhoheit über Preußen anerkennen mußte und ein Bündnis mit ihnen schloß. Über diesen Abfall geriet der Polenkönig in solche Entrüstung, daß er in prahlerischem Übermute drohte, „er werde dem Kurfürsten ein stilles Plätzchen anweisen, wo weder Sonne noch Mond hinscheine". Aber in der dreitägigen Schlacht bei Warschau (18.-20. Juli 1656) erlitten die Polen eine gänzliche Niederlage. Die strenge Zucht und Tapferkeit der brandenbnrgischen Truppen, die an der Seite des kriegsgeübtesten Heeres der Welt hier ihre Feuerprobe bestanden, hatte den Sieg hauptsächlich herbeigeführt. Das Beispiel des Kurfürsten, der den Seinen stets voran im Kampsgewühle war, riß die Brandenburger zu solchen Heldenthaten hin, daß der doppelt überlegene Feind in wilder Flucht zur Weichsel eilte. Mit Staunen vernahm Europa die Kunde von dieser Schlacht. Zum Lohne bewilligte der Schwedenkönig dem Kurfürsten im Vertrage zu L ab i a u (1656) völlige Unabhängigkeit als Herzog von Preußen. Damit die Schweden nicht zu mächtig würden, leistete der kluge Hohenzoller ihnen keine Hilfe mehr. Als dieselben in einen Krieg mit Dänemark verwickelt wurden, zog Karl Gustav mit seinen besten Truppen dahin ab. Die Lage des Kurfürsten war jetzt gefährdet. Die Polen hatten jedoch den Wert seiner Bundesgenossenschaft erfahren und waren geneigt, mit ihm Frieden und Freundschaft zu schließen. Es kam znm Vertrage von Weh lau (1657), in welchem auch Polen ihn als unabhängigen Herzog von Preußen anerkannte. Im Frieden zu Oliva (1660) mußten die Fürsten der ersten Mächte Europas diese Selbständigkeit anerkennen.') Gründung des brandenburgisch-preußischen Staates. Nun begann Friedrich Wilhelm das große Werk der Gründung des branden-burgisch-preußischen Staates. Sein Reich bestand aus 3 weit auseinander liegenden Teilen; spottend nannte man es „das Reich der langen Grenzen." Die Bewohner dieser Länder — Preußen, Brandenburger, Pommern, Westfalen und Rheinländer — standen sich ganz fremd gegenüber. Sie hatten gar nicht das Bewußtsein, daß sie alle Mitbürger eines einzigen Staates waren. Keine Provinz wollte der anderen helfen. Was kümmerte es die Brandenburger, ob Preußen unter polnischer Lehnshoheit stand oder nicht! Im fernen Preußen frug man nichts darnach, ob die Bewohner der Klevefchen Lande glücklich waren oder unter oerwüstenden Einfällen der Franzosen senszten. Da mußte Wandel geschaffen werden. Der große Kursürst suchte alle x) Der große Kurfürst verband sich zum Schutze gegen Schweden auch mit Österreich und Holland und errang gegen Karl Gustav bedeutende Erfolge. Nun legten sich Frankreich und England ins Mittel, um den Frieden herbeizuführen, der aber erst nach dem Tode Karl Gustafs für Polen, Brandenburg und Schweden zu Oliva, für Dänemark und Schweden zu Kopenhagen zustande kam.

6. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 32

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 32 — verübten in der Pfalz die empörendsten Grausamkeiten. Der Kaiser und die deutschen Fürsten ließen es anfangs ruhig geschehen. Friedrich Wilhelm von Brandenburg aber eilte an den Rhein und stellte sich mit 20 000 Streitern den raubsüchtigen Franzosen entgegen. Zwar bot nun auch das deutsche Reich ein kaiserliches Heer gegen die Franzosen auf; aber der Anführer hatte die Weisung, nichts Ernstliches gegen die Feinde zu unternehmen. Er führte den Krieg so lau und nachlässig, daß er gründlich geschlagen wurde. Infolge dessen zog sich Friedrich Wilhelm mit seinem Heere über den Rhein zurück, um am Main Winterquartiere zu beziehen (1674). Wie wenig den deutschen Fürsten das Wohl des Reiches am Herzen lag, sehen wir daraus, daß Ludwig Xiv. nach dem Tode des Kaisers Ferdinand (1657) sogar die Hand nach der deutschen Kaiserkrone ausstrecken konnte. Nur die ernste Mahnstimme des großen Kurfürsten wandte diese unerhörte Schmach von Deutschland ab. Krieg gegen Schweden. Ludwig Xiv. wollte deu thatkräftigen Kurfürsten zum Rückzüge nötigen und reizte deshalb die Schweden an, in fein Land einzufallen. Diese bemächtigten sich fast der ganzen Mark, plünderten die Dörfer, verwüsteten die Saaten und quälten die armen Bewohner aus die entsetzlichste Weise. Männern und Weibern schnitt man die Fußsohlen aus und marterte sie dann auf gräßliche Art; Lebendige wurden begraben, die Leichen aus deu Särgen gerissen und beraubt. Da rotteten sich die treuen Bauern der Mark zur Verteidigung zusammen und schrieben ans ihre Fahnen: „Wir sind Bauern vou geringem Gut und dienen unserem Fürsten mit Leib und Blut." Aber gegen die kampfgeübte Übermacht konnten sie mit ihren Heugabelu und Sensen wenig ausrichten. Mit Sehneu und Bangen sah das gemarterte Volk sich nach dem Retter um. Der Sommer nahte, und noch immer erschien er nicht. Dem schlimmen Gerüchte vom Tode des Kurfürsten, welches die Schweden mit Fleiß ausstreuten, schenkten die Märker keinen Glauben; sie beteten disio eifriger und inniger für ihren Herrn. — Mit blutendem Herzen vernahm der Kurfürst vou dieser harten Bedrückung seiner Unterthanen und sprach iu gerechtem Zorne: „Nun ist der Augenblick gekommen, mit Gottes Hilfe den Schweden ganz Pommern zu nehmen!" In aller Stille brach er Ende des Monats Mai auf und erschien plötzlich mit seinen tapferen Truppen iu Brandenburg, während die Schweden ihn noch in weiter Ferne wähnten. In der Nacht zum 13. Juni rückte er von Magdeburg aus mit 5600 Reitern, 1200 Mann Fußvolk auf Wagen und 13 Geschützen ans den Feind los. Schon am 15. Jnni stand er vor Rathenow, das von den Schweden besetzt war. Durch einen kühnen Handstreich gelang es seinem General Derfflinger, sich der Festung zu bemächtigen. Rhein. Die später anrückenden Kaiserlichen unter dem General Montecucnli blieben so zweideutige Bundesgenossen, daß der Kurfürst den Frieden zu Vossem bei Löwen einging. In diesem Friedensschlüsse verpflichtete er sich, den Holländern keinen Beistand zu leisten, behielt sich jedoch freie Hand vor für den Fall, daß das deutsche Reich von jemand angegriffen werden sollte.

7. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 51

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 51 — trauten, Minister und Generale, um sich. Ausnahmsweise wurden auch berühmte Gelehrte und Künstler mit einer Einladung beehrt. Der König wollte in dieser Gesellschaft nicht höher geachtet sein, als jeder andere; darum herrschte vollständige Redefreiheit. Auch die Schwächen und Fehler des Königs wurden wohl hergenommen, und es fehlte daun nicht an schlagenden Antworten Friedrich Wilhelms. Alle erdenklichen Schnurren tischte man auf, so daß oft die ausgelassenste Heiterkeit zum Durchbruche kam. Der König saß mit den Gästen an einem langen Tische von Eichenholz, alle rauchten aus kurzen, holländischen Thonpfeifen. Nichtraucher, wie der alte Dessauer, mußten zum Schein die Pfeife im Munde halten und thun, als ob sie rauchten. In tiefen Zügen trank man Bier aus großen Krügen, von denen jeder einen vor sich stehen hatte. Auf einem Nebentische fand man Butter, Brot, Käse, Braten und Schinken. Jeder bediente sich selbst; denn Bediente wurden wegen der zwanglosen Unterhaltung im Zimmer nicht geduldet. — Aber auch ernste und wichtige Sachen kamen zur Beratung. Im Tabakskollegium ist mancher folgenschwere Entschluß zum Segen für das Land gefaßt worden. Große Sparsamkeit war dem Könige schon in der Jugend eigen. In feinem Ausgabebuch „Rechnung über meine Dukaten" vermerkte er die kleinste Ausgabe. Regierungsantritt. Diese Tugend brachte Friedrich Wilhelm mit auf den Thron, den er im jugendlichen Alter von 24 Jahren bestieg. Sparsamkeit hieß die Losung. Beim Leichenbegängnisse seines Vaters entfaltete er zum letzten Male die ganze Pracht des königlichen Hofes. Dann erhielten die meisten Diener und Hofbeamten sofort ihre Entlassung. Er ließ sich die lange Liste derselben vorlegen und strich alle, die nicht unbedingt nötig waren, mit dem Bemerken: „Ist zu nichts nütze, kann sich scheren!" Sämtliche Gehälter der Beamten setzte er herab. Viele, die früher in der Kutsche gefahren waren, gingen jetzt zu Fuß; das Volk sagte, der König habe den Lahmen die Beine wiedergegeben. Über hundert Luxuspferde, viele prachtvolle Wagen und Sänften, kostbare Weine, teure Möbel, Edelsteine und Perlen wurden verkauft, mehrere königliche Gebäude, Gärten und Parks verpachtet. Mit einem Schlage hatte der ganze königliche Hof sein Aussehen vollständig verändert; alles zeugte von Einfachheit und Sparsamkeit. Zwar muß man zugeben, daß durch diese Maßregeln manche Familien für den Augenblick brotlos waren, auch manche Industriezweige zurückgingen; aber unzählige Summen wurden andererseits dadurch gespart und vom Könige, wie wir noch näher sehen werden, zum Wohle des Landes verwandt. 2. Das Heer Friedrich Wilhelms I. Der König erkannte klar, daß es zwei Mittel gab, um fein Reich zu schützen und zu höherem Ansehen zu bringen. Diese Mittel waren Heer und Geld; deshalb erklärte er, er wolle sein eigener Feldmarschall und sein eigener Finanzminister sein. Mehrung des Heeres. Friedrich Wilhelm I. verwandte große Sorgfalt auf Mehrung und Verbesserung des Heeres. Schon in früher 4*

8. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 81

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 81 — Hans Joachim von Zielen war im Jahre 1699 geboren und trat mit dem 14. Lebensjahre ins Heer ein. Schon während der beiden ersten schlesischen Kriege vollbrachte er herrliche Thaten. Der König gab ihm oft die gefährlichsten Aufträge, weil er wußte, daß er sich ganz auf ihn verlassen konnte. Was anderen verwegen und waghalsig erschienen wäre, das deuchte dem braven, gottessürchttgen Zieten recht Wasser auf seine Mühle. Im 2. schlesischen Kriege war einst eine Heeresabteilung, ohne es zu wissen, vom Hauptheere getrennt worden; sie schwebte in großer Gefahr, vom Feinde umzingelt und überrumpelt zu werden. Zieten erhielt den Befehl, sie hiervon in Kenntnis zu setzen, mußte sich aber zu diesem Zwecke mitten durchs feindliche Lager wagen. Seinen Soldaten machte er den Auftrag bekannt, damit, wenn auch nur einer mit dem Leben durchkäme, des Königs Befehl richtig bestellt würde. Dann nahm er Zuflucht zu einer Kriegslist. Seine Husaren mußten die neuen, blauen Pelze anziehen, die sie soeben für den Winter bekommen hatten. Die alte, rote Uniform war den Feinden genau bekannt, hatten sie dieselbe ja oft genug zu ihrem Schade» aus der Nähe besehen; die neue kannten sie noch gar nicht. Weil ein österreichisches Reiterregiment eine ganz ähnliche Uniform trug, dachte Zieten, die Feinde zu täuschen. Richtig kam er auch unerkannt eine weite Strecke durch das feindliche Heer. Endlich aber werden sie erkannt. „Zieten, Preußen!" hallt es weithin durch das Lager. Da gaben die Zietenschen ihren Rossen die Sporen, mit verhängtem Zügel stürmten sie voran. Was sich ihnen in den Weg stellte, wurde niedergeritten, und glücklich gelangten sie an ihren Bestimmungsort. Bei Freuud und Feind hatte Zieten durch diese kühne That seinen Namen berühmt gemacht. Im siebenjährigen Kriege zog Zieten gewöhnlich vorauf, und Friedrich folgte mit dem Hauptheere. Mit seinen raschen Reitern behinderte der tapfere General überall die Feinde an der Ausführung ihrer Pläne. Bei Torgau sollte er die Feinde von der Seite angreifen. Weil er durch ein von den Feinden stark besetztes Gehölz mußte, konnte er nur langsam vorrücken. Friedrich gab die Schlacht schon verloren. Aber des Abends brach Zieten aus dem Busch, erstürmte mit fast übermenschlicher Anstrengung mehrere Höhen und gewann einen vollständigen Sieg. Seit dieser Zeit nannten ihn die Soldaten „Zieten aus dem Busch". — Nach dem siebenjährigen Kriege lud der König den alten Feldherrn oft zur Tafel. Einst schlief der Achtzigjährige während des Tischgespräches ein. Einige der anwesenden Herren lächelten und wollten sich über ihn lustig machen. Allein der König verbot es und sagte: „Lasset uns leise redeu, damit wir ihn nicht stören; er hat lange genug für uns gewacht." Als Greis von 86 Jahren machte Zieten seinen letzten Besuch im Schlosse des Königs. Als dieser ihn sah, nötigte er ihn zum Sitzeu und erkundigte sich, selbst stehend, eingehend nach seinem Befinden. Am 26. Januar 1786 starb der alte Zieten. Der König nahm die Nachricht gefaßt auf, war aber sehr ernst. „Zieten hat sich auch im Tode als General gezeigt", sagte er; „im Kriege war er stets der erste und ist mir nun auch im Tode vorangegangen. Ich werde ihm bald folgen". Zieten war klein von Gestalt, zart gebaut und hatte derbe Gesichtszüge. Sein An ge aber blitzte kühn und klug. Mit einer nner- 6

9. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 92

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 92 - hat." Ein Berliner Weinhändler ersucht um Entschädigung für die Beraubung seines Weinkellers durch die Russeu. — „Warum nicht auch, was er bei der Sundflut gelitten, wo seine Keller auch unter Sßaffer gestanden!" Berliner Kaufleute bitten um Unterstützung zur Anlage einer Arrak- und Rumfabrik. — „Ich will's den Teufel thun! Ich wünsche, daß das giftige, garstige Zeug gar nicht dn Ware und getrunken würde." Die freien Stunden, welche ihm die Staatsgeschäfte übrig ließen, widmete er der Musik und wissenschaftlicher Beschäftigung. Besonders gern pflegte er noch in späteren Jahren das Flötenspiel, das er meisterlich verstand. Während der Mahlzeit liebte er eine lebhafte Unterhaltung mit hochgebildeten Offizieren und berühmten Gelehrten. Dann war er in geistreichen und oft beißenden Witzen unerschöpflich. Alljährlich bereiste Friedrich sein Land, um die Truppen zu mustern und nach allem in der bürgerlichen Verwaltung zu sehen. Jeder Beamte hatte dann strenge Rechenschaft abzulegen. Damit keine Zeit unbenutzt bliebe, mußten die Landräte und Amtmänner auf den Landstraßen neben seinem Wagen herreiten und ihm über den Zustand der Kreise und Ortschaften berichten. Groß war stets der Andrang des Volkes, um den geliebten Herrscher zu sehen. Keinem versagte er in seiner Freundlichkeit das Gehör. „Die armen Leute," pflegte er zu sagen, „wissen, daß ich Landesvater bin; ich muß sie hören". Freimütige Reden nahm der König nicht übel; mich ein dreistes Wort ließ er sich gefallen, wenn es zutreffend war. In seinem Garten zu Sanssouci sah er die Arbeiten bcr Gärtner immer genau nach. Eines frühen Morgens traf er einen Gärtuerbiirfchen, der noch Neuling war und ihn nicht kannte, bei der Arbeit. „Du bist ja schon früh beschäftigt," rebete der König ihn an. „Man muß wohl," war die Antwort, „sonst setzt es etwas ab, wenn der alte Brummbär kommt uttb nicht alles in Orbnung finbet." „Recht, mein Sohn," lächelte der König, „bleib' bei beiner Gesinnung." — Als einst ein Berliner Prebiger um eine Stelle bat, entgegnete ihm der König: „Die Berliner taugen nichts!" Gefaßt versetzte dieser: „Ich kenne zwei Ausnahmen, Majestät, Sie und ich!" Der Wunsch des Prebigers w"rbe erfüllt. — Des Königs Kutscher warf einmal durch unvorsichtiges Fahren den Wagen um. Friedrich hatte zwar keinen Schaben genommen, geriet aber in heftigen Zorn und holte mit dem Krückstock aus, um den Kutscher zu züchtigen. Da rief dieser: „Haben Ew. Majestät nie eine Schlacht verloren?" Der König lachte, und sein Zorn war verraucht. Der alle Fritz. Die unausgesetzten großen Anstrengungen des Geistes und des Körpers hatten Friedrich den Großen^vor der Zeit alt gemacht; er war „der alte Fritz" geworden. Seine gebeugte Gestalt lehnte auf den Krückstock, welchen er stets bei sich führte; ans dem hageren, eingefallenen Gesichte mit der hohen Stirn blickten große, klare und durchdringende Augen; den feinen Mund umspielte ein geistreiches Lächeln. Gewöhnlich trug er einen dreieckigen Hut, einen schlichten, blauen Rock und schwarzsamtne Beinkleider. Die gelbe Weste war stets mit Schnupftabak übersäet, von dem er immer zwei gefüllte Dosen in der Tasche trug. Die Unterthanen blickten zu ihm auf, wie Kinder zu ihrem Vater. ' Ein Augenzeuge entwirft von der Verehrung

10. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 115

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 115 — Die göttliche Vorsehung leitet unverkennbar neue Weltzustände ein, und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, weil die alte sich überlebt hat und als abgelebt in sich zusammenstürzt. Wir sind eingeschlafen auf den Lorbeeren Friedrichs des Großen, welcher, der Herr seines Jahrhunderts, eine neue Zeit schuf. Wir sind mit derselben nicht fortgeschritten, und deshalb überflügelt sie uns. Das sieht niemand klarer ein als der König. Noch soeben hatte ich mit ihm darüber eine lange Unterredung; wiederholt sagte er: „Das muß bei uns anders werden!" Bon Napoleon können wir oieles lernen, und es wird nicht verloren sein, was er gethan und ausgerichtet hat. Es wäre eine Lästerung, zu sagen, Gott sei mit ihm; aber offenbar ist er ein Werkzeug in des Allmächtigen Hand, um das Alte, welches kein Leben mehr hat, das aber mit den Außendingen fest verwachsen ist, zu begrabeu. Gewiß wird es besser werden; das verbürgt der Glaube an das vollkommenste Wesen. Aber es kann nur gut werden in der Welt durch die Guten/' So hatten die Tage des Unglücks gezeigt, daß es nur besser werden könne, wenn man selbst besser werde. Darum sollten nun alle Kräfte angespannt werden, um die Wiedererhebung Preußens vorzubereiten und endlich eine glücklichere Zeit anbrechen zu sehen. Tilgung der Kriegsschuld. Zunächst galt es, Geld zu schaffen, um durch Zahlung der Kriegskosten die Franzosen aus dem Lande zu bekommen. 150000 Mann mit drei Marschällen mußten unterhalten werden. Diese sogen das Land so aus, daß es auf die Dauer in gänzliche Armut verfallen mußte. Die königliche Familie gab das schönste und hingebendste Beispiel. Viele kostbare Sachen, auch ein wertvolles, goldenes Tafelgeschirr — das Erbstück der Ahnen — und die Juwelen und Diamanten der Königin, wurden verkauft. An der königlichen Tafel ging es so einfach zu wie bei einem gewöhnlichen Bürger. Ans irdenen Schüsseln aßen diejenigen, welche an goldstrotzenden Tafeln zu sitzen gewohnt waren. Als der König eines Tages gefragt wurde, ob man nicht bald feinere Weine aufsetzen dürfe, antwortete er: „Nicht eher, als der Geringste meiner Unterthanen wieder Bier trinken kann." Überhaupt lebten Friedrich Wilhelm und Luise in Memel und darauf in Königsberg wie schlichte Bürgersleute. Der König ließ sogar mehrere königliche Güter verkaufen. Durch die große Sparsamkeit am Hose, die im Lande nachgeahmt wurde, gelang es bald, die ungeheure Summe zu decken. Zur unbeschreiblichen Freude aller rückten im Dezember 1808 wieder preußische Truppen in Berlin ein. Aufhebung der Gutsuuterthäuigkeit. An die Spitze der Verwaltung des zusammengebrochenen Staates hatte der König bald nach dem Tilsiter Frieden den Freiherrn von Stein berufen. Der Freiherr vom und zum Stein war 1757 zu Nassau an der Lahn aus einem alten reichsritterlichen Geschlechte geboren und trat im Jahre 1780 noch unter Friedrich dem Großen in preußische Dienste. Durch seinen Eifer und sein seltenes Talent brachte er es zum Oberpräsidenten von Westfalen. Nachdem er 1804 zum Minister der Finanzen, des Handels und Gewerbes ernannt war, konnte er sich in noch höherem Maße als tüchtigen Mann bewähren. Schon vor den Unglücksjahren hatte sein klarer Verstand die Schwächen und Mängel des Staates erkannt; 8*
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