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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

2. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 125

1890 - Leipzig : Reichardt
125 1630 Wallcnstews Absetzung auf dem Reichstage zu Regensburg beschlossen. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein bald und zog sich auf seine Gter in Bhmen zurck. Prchtige Hofhaltung. Gustav Adolf, König von Schweden, landet mit 13000 Mann, die aber bald auf 40000 vermehrt wurden, auf Usedom. Gustav Adolf1) hatte sein Heer in mehrjhrigem Kriege mit Rußland und Polen ausgebildet^). Er erschien teils zum Schutze des bedrckten Protestantismus, teils um seine Macht zu vergrern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm^), mu er zwingen, sich ihm anzuschlieen. Whrend er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. 20. Mai In Magdeburg, das wegen des Widerstandes gegen das Restitutionsedikt gechtet worden war, befehligte der schwe-difche Oberst Falkenberg. Erstrmung durch Tilly und den khnen Reitergeneral Pappenheim. Mord, Brand und Plnderung. Zerstrung Magdeburgs bis auf den Dorn4) und etwa 150 Gebude. Von 35 000 Einwohnern kaum 5000 brig5). Gustav Adolf gelobt, das Schicksal Magdeburgs an Tilly zu rchen. Letzterer bedrngte nun den Kurfrsten von Sachsen so sehr, da er sich jetzt notgedrungen mit Gustav Adolf verband. 1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von Gustav Adolf Sept. geschlagen. Gegen Tillys Rat wurde die Schlacht von Pappen-heim erffnet. Zwar wichen die Sachsen vor den Kaiserlichen, desto tapferer waren die Schweden. Tilly verwundet nach Halle gebracht. Die ganze Lage der Dinge in Deutschland verndert. Die Sachsen nahmen Prag und Gustav Adolf zog siegreich durch Franken bis an den Rhein (Mainz), dann gegen Bayern. 1632 Tilly fllt am Lech gegen Gustav Adolf. Durch diese siegreiche Schlacht erzwang Gustav Adolf den x) Enkel des Gustav Wasa, der (seit 1523) die Reformation in Schweden durchgefhrt hatte. 2) Den Frieden mit Polen hatte der Kardinal Richelieu vermittelt, um die Hnde des schwedischen Knigs fr die Einmischung in Deutschland frei zu machen. 3) Seine schwankende Haltung grtenteils das Werk seines Ministers, des katholischen Grafen Schwarzenberg. 4) Tie in denselben Geflchteten von Tilly begnadigt. B) Pappenheim meldet an den Kaiser: Seit Trojas und Jerusalems Eroberung sei keine grere Victoria erfahren und erhret worden."

3. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 51

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
51 * Gustav Adolf. Mit einem Heere von 15000 Mann landete der König an der Küste Pommerns. Seine Soldaten waren kriegsgeübt, an strenge Manneszucht gewöhnt und ihrem Könige treu ergeben. Raub und Plünderung waren ihnen streng verboten. Jeden Morgen mußten sie sich um ihre Feldprediger zum Gottesdienst versammeln. Als der König den deutschen Boden betrat, warf er sich auf seine Kniee und bat Gott um seine Hülfe, und zu seinen Soldaten gewendet sprach er: „Betet, meine Freunde, je mehr Betens, desto mehr Siegs. Fleißig gebetet ist halb gefochten." Gustav Adolf hatte gehofft, daß die protestantischen Fürsten sich ihm anschließen würden. Aber darin hatte er sich getäuscht. Auch der Kurfürst von Brandenburg mißtraute ihm und wollte ihm nicht einmal den Durchzug durch fein Land gestatten, als der König zur Rettung der Stadt Magdeburg herbeieilen wollte. Daher geschah es, daß Gustav Adolf zu spat kam, ohne Magdeburg retten zu können. Der Fall Magdeburgs. Diese evangelische Stadt hatte sich nämlich dem Befehle des Kaisers, die Kirchengüter herauszugeben, widersetzt. Daher wurde sie in die Acht erklärt, und Tilly rückte auf Befehl des Kaisers heran, sie zu züchtigen. Sechs Wochen wurde die Stadt belagert, aber im Vertrauen auf die Ankunft des Schwedenkönigs leistete sie tapfern Widerstand. Da gebrauchte Tilly eine Kriegslist. Die Beschießung hörte plötzlich auf, die Kanonen wurden abgefahren, und das Heer rüstete sich zum Abmarsch. Die ermüdeten Posten ließen in ihrer Wachsamkeit nach und gaben sich der lang entbehrten Ruhe hin Aber in früher Morgenstunde wurden die Bürger durch Waffenlärm aus ihrer Ruhe aufgeschreckt. Die Scharen Tillys erstiegen die Wälle, und ehe die Bürger sich zur Wehr setzen konnten, überfluteten die Feinde die Straßen der Stadt. Schrecklich wüteten die wilden Horden gegen die unglücklichen Einwohner. Kein Alter, kein Geschlecht wurde geschont, Greife, Frauen und Kinder wurden erbarmungslos hingemordet. Dazu gesellte sich der Schrecken des Feuers, das hier und dort in der Stadt ausbrach. Am Abend war das herrliche Magdeburg ein Schutthaufen, bedeckt mit den Leichen der Erschlagenen. Nur der Dom, ein Kloster und eine Anzahl Fischerhütten waren vom Feuer verschont geblieben. * Gustav Adolfs Siegeszug. Die Zerstörung Magdeburgs war Tillys letzter Kriegserfolg. Denn bald nahte der Schwedenkönig und brachte ihm bei Breitenfeld eine völlige Niederlage bei. Durch diesen Sieg der Schweden gingen alle Vorteile, welche der Kaiser errungen hatte, wieder verloren, und ganz Norddeutschland wurde frei. Alle protestantischen Fürsten schlossen sich jetzt dem Schwedenkönige an und begrüßten in ihm den Retter ihres Glaubens. Im Triumphe zog dieser durch Thüringen nach dem Süden Deutschlands, überall mit Jubel von den Protestanten aufgenommen. Am Lech in Bayern traf das 4*

4. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 52

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
52 schwedische Heer nochmals mit Tilly zusammen und erfocht abermals einen glänzenden Sieg. Tilly selbst wurde von einer Kanonenkugel getroffen und starb an der Verwundung. Bald darauf hielt der König seinen Einzug in München. Die katholischen Einwohner fürchteten, er würde an ihnen die Zerstörung Magdeburgs rächen. Dieser aber hegte keine Rachegedanken, sondern sprach: „Fürchtet nichts, geht in Frieden und seid eurer Güter und eurer Religion wegen nicht in Sorge." * Die Schlacht bei Lützen. Der Schwedenkönig war jetzt Herr von ganz Deutschland, und der Kaiser, welcher anfangs über den Schneekönig gespottet hatte, sing jetzt an, vor ihm zu zittern. In seiner Not wandte er sich an Wallenstein mit der Bitte, ein Heer zu werben und den Oberbefehl zu übernehmen. Erst auf vieles Bitten erklärte sich Wallenstein bereit, binnen drei Monaten ein Heer zu stellen. Er ließ die Werbetrommel rühren, und von allen Seiten strömten die Scharen herbei, sodaß ihm in der festgesetzten Zeit ein Heer von 30 000 Mann zur Verfügung stand. Mit diesem Heere rückte Wallenstein in Sachsen ein. Vom Kurfürsten von Sachsen zu Hülfe gerufen, eilte Gustav Adolf herbei, um das Land zu schützen. Aus der Ebene bei Lützen kam es am 16. Nov. 1632 zur Entscheidungsschlacht. In der Morgendämmerung ertönten durch das schwedische Lager die Klänge des Liedes: „Ein feste Burg ist unser Gott," und Gustav Adolfs Feldliedlein: „Verzage nicht, du Häuflein klein." Nach Beendigung des Gottesdienstes schwang sich der König auf sein Pferd und rief: „Nun wollen wir daran, das walt' der liebe Gott! Herr Jesu, hilf mir streiten zu deines Namens Ehr'." Es war des Königs letzter Streit. Eine Kugel zerschmetterte ihm den Arm, und als er sich wandte, sank er, von einer zweiten Kugel in den Rücken getroffen, tot zu Boden. Um den Tod des geliebten Königs zu rächen, drangen die Schweden mit erneuter Kraft auf Wallensteins Heer ein. Endlich mußte es weichen und zog sich nach Böhmen zurück. Auf der Ebene bei Lützen bezeichnet ein mächtiger Granitblock die Stelle, wo der Schwedenkönig seinen Tod fand. Man nennt ihn den Schwedenstein. (Ein schöneres Denkmal für Gustav Adolf aber ist der Verein, welcher seinen Namen trägt. Der Gustav-Adolfs-Vereiu, gegründet am 16. November 1832, dem zweihundertjährigen Todestage des Königs, hat sich die Aufgabe gestellt, arme evangelische Gemeinden in der Zerstreuung (Diaspora) zu unterstützen, damit sie Kirchen und Schulen bauen und Geistliche und Lehrer anstellen können.) Das Ende des Krieges. Nach Gustav Adolfs Tode dauerte der Krieg noch sechzehn Jahre. Die frühere Manneszucht und Gottesfurcht, wodurch sich die schwedischen Truppen unter ihres Königs Führung ausgezeichnet hatten, schwand allmählich ganz, und wie die Scharen

5. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

6. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 16

1873 - Kempten : Dannheimer
16 zu erwhnen: Pontius Pilatus, Claudius Felix, Porttus Festu? und Gessius Florus, unter dem der rmisch-jdische Krieg begann. B. Geschichte des Mittelalters. Zur Zeit Christi war unser deutsches Vaterland ein un-geheures Waldland, voll Smpfe und Morste. Es war klter, nebe-liger und unfruchtbarer als es jezt ist, wo der Boden offen der Ein-Wirkung der wrmenden und belebenben Sonne ba liegt. Urochsen, Bren, Wlfe, Eber, Hirsche, Rehe und Elenthiere und allerlei wilbes Geflgel gab es in Menge. Die strme berschwemmten hufig die Thler. Auf beii Wiesen und Triften weibeten Pferde, Rinber, Schafe und Ziegen. Haber und Gerste, Hopfen und Hanf waren die Er-zeugnisse des ckerbaues, in en Grten wuchsen Rettige, Rben, wilde Obstbume. Die Bewohner, von den Rmern Germanen genannt, d. h. Kriegs- oder Waldmnner, waren groß, stark, abgehrtet, freiheitsliebend. Die rauhe Luft und die Jagd strkte ihre Glieder. Sie kleideten sich sogar in Hute. Bogen und Pfeil, Spie, Keule und Schwert waren ihre Waffen. Ihre Huser, Hfe und Weiler waren mit Pfahlwerk umzunt. Wodan, Odin, Thor, Freia, ftere, auch Sonne und Mortb wurden als Götter verehrt. Dc;t Ort der Seligen nannten sie Walhalla. Deutsche Volksstmme hieen Alemannen, Franken, Hessen, Thringer, Sachsen, Bojer, Markomannen, Gothen. Unter dem Kaiser Oktavian Augustus suchten die Rmer ihre Herrschaft in Deutschland zu erweitern. Am Rieberrhein, an bcr Ems, Weser nnb Elbe brattgen sie vor, erbauten Kastelle und unterwarfen sich Land und Leute. Dagegen schlssen die Germanen einen Bunb und erhoben sich. Der Statthalter Varus in Kln zog i. I. 9 n. Chr. mit brei Legionen gegen die aufstndischen Stmme, an deren Spize sich der Cheruskerfrst Armin stellte. Im Teutobur-ger Walde erfolgte der Kampf. Drei Tage lang wurde mit Er-Mttenmg und Tapferkeit gefochten; die Rmer erlitten eine Niederlage und ihr Anfhrer, an der Rettung verzweifelnd, strzte sich in sein Schwert. Die Deutschen schlachteten viele Gefangenen wie Opferthiere den Gttern, andere wurden als Sklaven vertheilt. Als Auguftus von der Vernichtung seines Heeres benachrichtigt wurde, rief er wie

7. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 37

1873 - Kempten : Dannheimer
80 Der Markgraf von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog von Braun-schw-i i, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und hausten berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionsedikt, wornach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Knu Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Jani 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Breitenfeld 1631 der Tilly, drang in Sddeutschland ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu E er ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noih und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede uu-terzeichuet. Ein hchst beklagenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magde-brg an der Elbe. Der kaiserliche General T.lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten mnthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft de5 Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blntbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus den Husern schlugen die Flammen ; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thuu, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen worden. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenfeld wurde er geschla-gen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-mundet; er starb zu Ingolstadt.

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 143

1826 - Kempten : Dannheimer
145 beutelustige Ungarn waren darunter; auf den grünen Hoden zwischen Fsarek und Gamelsdorf lagerte die kriegerische Schaar. Sie vermmheten Ludwig iv. hätte noch kaum Knegsvolk geworben/ als der tapfere Wit- teisbacher schon still gegen ihre große Wagenburg bei Gamelsdorf zog/ und wegen dem dicken Nebel nicht chet bemerkt wurde/ als bis er muthig den Ueberfall und Streit eroffnete (9. Nov. 1313). Die gemietheten Un- garn wichen zuerst/ später die ftreithaften Oesterreicher, das Gefecht war heftig / Ludwig der Baier erhielt den Sieg. Diele Feinde wurden erschlagen/ und als wäh- rend der ungestümmen Flucht die schwache Brücke bet Dolkmannsdorf brach/ fielen bei vierthalbhundcre Herrn und edle in die Gefangenschaft, Ludwig iv. be- merkte darunter eine große Zahl Ritter auö Riederbaiern! Die große Beute des Lagers/ an zahllosen Wagen/ kost- baren Kleidern/ Gold, Silber und vielen Kleinodien, Blieb den umliegenden Bauern und Bürgern von Mos. bürg und Landshut/ von denen dadurch viele reich ge. worden Ludwig ehrte die tapfern Bürger von Ingol- stadt/ die heldenmükhigen Straubinger/ Mosburger und Landshuter/ und die ausdauernden Dingolfinger; es war der erste siegreiche Waffenkampf treuer Bürger gegen strcitgeübte Ritter fremden Landes. Der Ruhm des Sie- ges bei Gamelsdorf durchflog ganz Deutschland/ und Ludwig der Sieggekrönte machte sich achtbar bei allen Fürsten. F r g. 112) Wie, wo und wann wurde Herzog Ludwig Iv., der Baier, König der Deutschen? Antw. Ludwig siegte entscheidend bei Gamelsdorf, und errang dadurch nicht nur den gesicherten Besitz des Seinigen/ sondern auch die römische Königswürde. Kai- ser Heinrich vn. verschied plötzlich im italienischen Dorfe Bonconvento ohnweir Siena (24. August 1313). Herzog Friedrich der Schöne bewarb sich jetzt/ die deutsche Krone wieder an Habsburg zu bringen; Herzog Ludwig derbaier strebte nicht nach so hoher Würde, er wollte nicht als Imperator glänzen, und hielt, voll Bescheidenheit/ seinen Iugenfreund Friedrich, mit dem

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 201

1826 - Kempten : Dannheimer
den aus Böhmen vertrieben wurden. Tu renne aber bewirkte bei Gießen seine Vereinigung mit den Schwe- den unter Wrängel, und drang unaufhaltbar gegen Baiern vor. Nach furchtbaren Verwüstungen, welche Baiern erlitten haue, schloß der Churfürst Max zu Ulm (16. März 16-17) einen Waffenstillstand, in weichem er Neutralität, die Zurückberufung seiner Truppen von der kaiserlichen Armee, und den freien Durchmarsch der beiderseitigen, kriegenden Heere durch seine Länder versprach. Dies erbitterte den Kaiser, und er erlaubte sich nun das Ungerechteste gegen Maxi- milian: den Versuch destreubruchcö der baie- rischen Truppen. Der Abfall wurde aufgeboten, und der baierische Obergcneral Johann von Werth, ver- anlaßt durch Ferdinands geheime Unterhänd- ler, stand schon im Begriffe, mit der baicrischen Ar- mee zu dem Kaiser überzugehen! — Sein verrätheri- scheg Vorhaben ward dem Churfürsten entdeckt, der auf Werth6 Kopf einen Preis von 10,000 Thalern setzte. Werth und der mit ihm einverstandene General Spork sahen sich genöthigt, aus dem Lager zu Dilshofen zu den Oesterreichern zu entfliehen; denn Tod schrien Baierns treue Kriegsleute über die Verräther. — Doch Cdurfürst Mart mit ran verzieh dem undankbaren Erz- hause, versöhnte sich wieder mit dem Kaiser; um bet dem nahen Abschlüsse des Friedens nicht alle Vor. theile zu verlieren. Er hob am 14. September 1647 den Waffenstillstand mit den Schweden unter dem Dorgeben auf, daß die Schweden den Abschluß des Frie- dens durch Forderungen binderten, welche die katholische Religion und die Verfassung Deutschlands bedrohen. Mit Frankreich wünschte er den Waffenstillstand beizubebalten, welches ihm aber nicht gelang. — Der größte Thetl seiner Armee, vom Grafen von Grans- seld angeführt, vereinigte sich mit der kaiserlichen, wel. che die Schweden unter Wränget bereits auö Böhmen vertrieben Hane. Da sich Wränget in die Wesergegen- den zog; so folgten ihm die Oesterreicher und Baiern nach Die letzteru verheerten die Länder des Landgrafen von Hessen.kassel. — Im Jahre 1648 war es die Ab-

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 47

1826 - Kempten : Dannheimer
0 47 Sohnes zu gewinnen. — Herzog Odilo von Batern war unvermählt; Hildrude war jung/ unschuldig, und ganz fähig Liede einzujlößen. Diese blühende Prinzessin» crkohr Sonnichildiö als Mittel für ihre Rache; sie sah wohl vorher, daß eine heimliche Verbindung mit Odilo, ohne die Brüder Karlmann und Pipin z» befragen, diese im höchsten Grad erbittern würde, wäh- rend Odilo Standhaftigkeit genug besäße, sein Recht als Ehcgemahl zu behaupten. Von einigen Treuen be- gleitet, fioh Hildrude über den Rhein zu dem gast- freundlichen Odilo, und ward feine Gemahlin». — Die fränkischen Hauemaier forderten mit fürchterlichen Dro- hungen Hildrude, die Herzogin« Bojoarienö, zurück, sie riefen den Heerbann des Reiches zusammen, und strömten in großem Waff.nzuge vom Rhein aus dem Lech zu. Baierns Herzog warb in Eile Bundesgenossen bei den Slaven, Thüringern und Allemanen, selbst Hunald, Herzog der Basken, die zwischen der Loire und den Pyrenäen hausten, versprach gleichzeitig die Gränzcn der Franken anzufallen. — Durch solche Kräfte und Hilfs- völker gestärkt, erwartete Odilo mit Entschlossenheit hin- ter langen Schanzenketten am rechten Ufer des Lechs den Angriff der Franken. — Fünfzehen Tage lang trennte der Strom die gegenseitigen Heere, die Krieger warfen sich höhnend Pfeile zu, und forderten sich wechselseitig zum Kampfe auf. Die Franken bemerkten einige Gegenden des Flusses von den Baiern gänzlich unbewacht, sie wagten daher bei dunkler Nacht an einigen seichten Furten durch den Fluß zu gehen, und daö befestigte Lager mit wildem Geschrei anzugreifcn; — ein mörderlscher Kampf entwi- ckelte sich in der grausen Fmstermß, bis zur Morgenhelle sielen mehr Frauken, als sonst in ihren blutigsten Schlach- ten, wie ihre eigenen Jahrbücher gestehen; doch an die Stelle der Erschlagenen rannten immerdar neue Streit- haufen, bis ermüdet und übermannt die Bojoaren und Allemanen wichen und in allgemeiner Verwirrung die Flucht ergriffen *). Die Sieger verfolgten die zerstreu- *) Geschichte von Baiern aus den Quellen bearbeitet von Andreas Büchner, Professor der Geschichte am K. B. Lyceum zu Regensburg. — Regensburg, 1020 und
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