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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 167

1836 - Eisleben : Reichardt
Rußland. 167 Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden, südlich vom Eismeere. Rußland, welches sowohl kn der nördlichen mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie» dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge- treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka, meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil- des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein- und Braunkohlen. Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis 42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko» saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen, Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata- ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu- hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen- den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri» ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han» del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge- stiegen ist. Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland, die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio» nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 250

1836 - Eisleben : Reichardt
250 I. Nordamerika. Nordpolar länder. 1. Nordamerika. Die Nordpolarlandcr. Man versteht darunter die im nördlichen Eismeere, und dem Nordpole nahe gelegenen Länder, doch ist das nächste derselben noch fast 10 Breitengrade oder 150 Mellen vom Nordpole entfernt. Es sind die traurig- sten Länder der Erde, die von Frost und Schnee star- ren, nur wenige Gewächse hervorbringen, bei ihrer Ar» mukh an Landlhieren einen Reichrhum von Seethieren besitzen, und nur hier und da von wenigen Menschen bewohnt werden, die zu dem auf der untersten Stufe der Kultur stehenden Volke der Eskimos gehören. Dem- ohngeachtet haben sich in dem einen dieser Länder Euro« päische Kolonisten niedergelassen. Vorzüglich bemerkens« werrh sind von diesen Ländern: 1) Spitzbergen, eine Gruppe von Inseln, und das bis jetzt bekannte nördlichste Land der Cstbc, nordöstlich von Island und nördlich von Norwegen, voll spitziger, mit ewigem Eise und Schnee bedeckter Berge, erzeugt nur einige Arten von Moosen und Kräutern und ist unbewohnt , doch halten sich der Jagd und des Fischfanges wegen Russen, die alle Jahre durch Andere ab» gclöser werden, einen Theil des Jahres daselbst auf. 2) Grönland, wahrscheinlich eine Insel oder vielmehr Gruppe von Inseln, an der Ostseite der Bassinsbai und westlich von Spitzbergen, von Gebirgen durchschnitten, und an den Küsten mit unzähligen Inseln und Klippen besetzt, arm an Produkten, wohin vorzüglich Rcnntbiere, Bären, Hunde, Hasen, Geflügel, Wallsische , Seehunde, Wallrossc, Seekühe, Fische, Weiden und Birken, vielerlei Moose, eßbare Beeren, Löffelkraut, mehrere Mi- ncralicn, gehören, ist von Eskimos und von Dänischen Kolonisten bewohnt, deren Niederlassungen sich auf der am meisten bekann- ten Westküste befinden. Daher auch die Dänen sich als die Her- ren Grönlands ansehen. Die wichtigste unter diesen Dänischen Niederlassungen, deren Gesammtbevölkcrung in 6000 Menschen besteht, heißt Julia ns ha ab. Südöstlich davon liegt das Vor- gebirge Farewell, der südwestlichste Punkt Grönlands. 3) die arktischen Hochlande, erst 1818 entdeckt, an der Nordostscite der Bafsinsbai gelegen und wahrscheinlich eine nord- westliche Fortsetzung Grönlands und von gleicher Beschaffenheit, sind von Eskimos bewohnt und nur an wenigen Punkten untersucht. 4) Norddevon, ein großes Land oder wahrscheinlich eine oder mehrere Inseln, gleichfalls nicht lange entdeckt, an der Nord- westseite der Bafsinsbai, hat im Süden den Lancastersund und die Barrowstraße und im Westen den Wellingtonskanal. 5) an der Westseite der Bafsinsbai und der Davisstraße zieht sich vom Lancastersunde und der Barrowstraße bis zu den Sera-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 254

1836 - Eisleben : Reichardt
2.54 / Länder an der Nordwestküste. straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü- sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben. Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord- asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg« lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk, kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch- fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge- wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste, welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über, Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer- stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut an die Russen abgeben müssen. ») die den vereinigten Staaten von Nordamerk, ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet. b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen Nordwestküste gehört. , c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 198

1836 - Eisleben : Reichardt
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei. Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker« bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte. Die Mongolei. Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen. Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele« gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh- rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung, als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur, welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho, welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver- schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal« kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or, unweit der Gränze von China. Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen, und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten, ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un- ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen

7. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 153

1857 - Königsberg : Bornträger
Die asiatische Türkei. 153 kümmerliche Natur. Die Russen haben hier im Osten ihre Herrschaft südlich in die Mandschurei bis über den Amur-Strom ausgebreitet. Zu Kamtschatka gehören die Inseln: 1) Neu-Sibirien, zwischen den Lena- und Jndigirka- Mündungen, schauerlich wüst, nur von Eisbären, wilden Rennthicren und Eisfüchsen bewohnt, aber reich an Mammuthö-, Elephanten-, Büffels- und Rhinoceroszähnen und Knochen. 2) Die Aleuten ziehen sich von Kamtschatka bis nach Alaschka in Nordamerika hinüber, hoch, felsig and vulcanisch, theils nackt, theils mit Moos, theils im Sommer mit Rasen bedeckt, die Ein- wohner mit den Kamtschadalen verwandt, harmlos, aber rachsüchtig, grundhäßlich, braungelb und schmutzig, die Weiber tätowirt. Pro- mischleniken (russische Pelzjäger). Reichthum an Seebären (Insel St. Paul) und Sccvögeln. Die zunächst bei Amerika lie- genden Inseln heißen Fuchsinseln. Unter ihnen Unalaschta, eine grauenvolle Insel, schwarzfelsig, voll Eisberge. Die Einwohner leben in Erdgruben und von Fischen, Seehunden und von Wall- fischen. Besonders sind ihnen die Seehunde nützlich. Auch die See- löwenjagd ist einträglich. 3) Die Kurilen, von der Südspitze Kamtschatkas bis nach Japan, zwischen Rußland und Japan getheilt. Bergig, zum Theil mit Vulcaneu, sehr nebelig. Die Einwohner der nördlichen gleichen den Kamtschadalen, leben von Fischen und verhandeln die Pelze der Füchse, Seeottern und anderer Seethiere. Die asiatische Türkei. Schlecht bevölkert, durch Schuld der schlechten Regierung. Meist sehr bergig. Der Taurus in Klein-Asien. Das syrische Gebirge mit dem Libanon. Die armenischen Alpen mit dem Ararat und die Gebirge von Kurdistan und Aserbidschan. Fast überall fruchtbar, aber schlecht angebaut. Der Euphrat und Tigris, vereinigt Schat el Arab. Die Luft warm in allen niedrigen Gegenden; zuweilen weht der giftige Samum. Auf den Gebirgen, namentlich in Armenien, die Luft rauh. Reichthum an Produkten: Meerschaum in Klein-Asien; alle Getrcidearten, besonders gleis und Mais; edle Früchte; Mandeln, Pfirsichen, Aprikosen, Citronen, Apfelsinen, Granaten, Ananas, Datteln, Wein u. s. w., besonders Feigen; Schafe mit Fcttschwän- zen; angorische Ziegen (Kameelgarn); Honig und Wachs. Heu- schrecken als Landplage. Einwohner: Türken (Beamte), Griechen (Kaufleute und Fabrikanten), Armenier (Handelsleute), Kurden an der persischen und russischen Grenze (Räuber und Krieger), Araber (Nomaden und Räuber), Juden und Europäer. Die meisten Einwohner Mu- hamedaner, die Armenier und Griechen Christen. Die Provinzen

8. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 162

1857 - Königsberg : Bornträger
162 Asien. erzählt. Keine Handwerke und Künste. Aus China erhaltm sie: .Backsteinthee, Tabak, Seidenzeug und Nanking für Kameele, Pferde und anderes Vieh. Der Kaiser von China ist Landesherr. Jedes Fürstenthum hat ein Oberhaupt, Wan. Die Religion die lamaische; ihre Geist- lichen Lama's; die obersten sind der D a l a i'-Lama und der Bogdo- Lama in Tibet, deren Stellvertreter Kutuchtu beißen. Karavanen- straße zwischen Rußland und Pecking in China. Uvija, Sitz des Kutuchtu. Mai matsch in, chinesische Grenzstadt. Kiachta gegenüber. — Jehol. Sommerresidenz des chinesischen Kaisers. Der westliche Theil heißt die Dsungarei, ein bergiges und seenreiches Land. Darin: Jli am Fluß gleichen Namens. Tungusien oder Amurland, oder Mandschurei. Ein Hochland, von Bergen umgeben. Jin Süden ein schönes Alpenland mit dem Tschang-peschan oder weißen Berg, dem heiligen Berge dcr Mandschu. Die Luft rauh und kalt. Der Amur. Das Meer von Ochozk, der tartarische Sund, und das ja- panische Meer. Das Innere wenig bekannt; die Küste erschien den Seefahrern sehr schön. Die Einwohner meist Nomaden und Fischer, wenig Ackerbauer. Die Mandschu von mittlerer Größe, gut gewachsen, schlank, mit kleinen, schiefen Augen, kleiner Nase, schwarzen Haaren, gelber Haut und scharfem Gesicht und Gehör, offen, aber rauh, Feinde des Diebstahls und des Betrugs, stolz und kriegerisch, unreinlich und von plumpen Sitten. Eigene Religion. Ein besonderer Stamm sind die nomadischen Tungusen. Viehzucht Hauptnahrungszweig. Pferde, Rinder, Ziegen, Schafe, auch wohl Rennthiere. Der Hund als Zugthier. Fischerei: Lachse. Auch schwarze und weißgeflecktc Bären, Wölfe, Luchse, Füchse, Marder, Zobel, Wiesel, Hermeline, Biber, Flußottern, Hirsche, Antilopen, Eber, Auerochsen, wilde Pferde, Argali (wilde Schafe), Springhasen, Murmelthiere, Eichhörnchen. Wenig Vögel. Landesherr der Kaiser von China. In den wenigen Städten wohnen Chinesen. Die Halbinsel Korea. Dies chinesische Land ist wenig bekannt. Fleißig angebaut, am meisten mit Reis. Stark bevölkert. Die Einwohner mit den Mandschuren, Chinesen und Japanern verwandt, gutmüthig, braun- gelb, mittelgroß, mit mongolischen, doch nicht unangenehmen Zügen.

9. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 175

1857 - Königsberg : Bornträger
175 Asien: der indische Archipel. würze: Gewürznelken, Muskatnüsse und Muskarblüthen. Moussons, vom Mai bis December aus Nordoftcn, vom December bis Mai aus Südwesten. 1) Banda, hohe Felseninsel, im Innern Palmenwald, seit 200 Jahren niederländisch. Hier und auf 3 nahliegenden Inseln wächst allein der Muskatnußbaum (Macis oder Muscatblüthe, Nüsse und Oel). 2) >Amboina, wo die Gewürznelke wächst. Im Innern dicht bewaldet, von Malaien bewohnt. Herrliches Klima, reicher Pfianzenwuchs, schöngefiederte Vögel: Papageien, Cacadu's, Casuare. Die Niederländer sind Herren der Insel. Gewürznelken oder Näge- lein und Mutternägelein. 3) Cer am, voller hoher Berge und dichter Wälder. Anden Küsten sind die Gewürze ausgerottet. Im Innern leben wilde Ma- laien in Klüften und Höhlen von Wurzeln, Früchten und Jagd; an den Küsten sind wohlgebildete Malaien, welche den Niederländern versprochen haben, die Gcwürzbäume auszurotten. 4) Lilolo, (Dschilolo) die größte. Auch hier haben die Niederländer die Gewürze ausgerottet. I). Die Suluh-Jnseln. Viele meist sehr kleine Inseln, von sehr freundlichem Ansehn. Berge mit den herrlichsten Thälern. Ueberall die üppigste Vegeta- tion; ein immer klarer Horizont und milde Luft. Südfrüchte, Zimmt und andere Gewürze, tropische Thiere, bunte Vögel, Fische, Korallen, Perlen, und auf den Klippen Salanganen. Die Einwohner Malaien, meist'an der Küste, dunkelbraun, wild, muthig, hinterlistig, gefähr- liche Seeräuber. Ihr Fürst ist ein mubamedanischer Sultan. E. Die Philippinen. Zwischen Magindanao oder Mindanao cm Süden und Manila im Norden. Luft, Boden und Produkte wie auf den vorigen. Ma- laien und Papua's. Die Spanier betrachten sich als Herren. 1) Magindanao, fruchtbar, an der Küste von wohlgebilde- len, freundlichen Malaien bewohnt; im Innern von wilden, schnell- füßigen, rachsüchtigen, menschenfrcssenden Malaien. Reis Haupt- nahrung; sonst auch Wurzeln, Schlangen, Ratten, Frösche und dgl. Kriegszüge gegen die kleineren Philippinen. Die Spanier haben 3 Niederlassungen. 2) Manila, Sitz des spanischen Gouverneurs. Die Spanier, Malaien, Chinesen und Mestizen sind katholisch. Inquisition. Land- einwärts überall eine herrliche, wilde Natur, Wälder, Berge und Thäler mit dichtem Grün überkleidct. Ganz im Innern Papua's, ohne Wohnungen und Feldbau, von Jagd, wilden Früchten und Honig sich nährend, und bis auf eine Schürze von Baumrinde nackt.

10. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 197

1857 - Königsberg : Bornträger
Die englisch-amerikanische Westküste. Canada. 197 malen sich das Gesicht mit Kohle, rothem Thon und andern Erd- arten. Das Klima wenig kälter als im nördlichen Deutschland. Die russische Niederlassung ist klein (30 Häuser), Niederlage für Pelzwerk. Südlicher die russische Niederlassung Sitka oder Norfolk- Sund, eine Insel mit dem Orte Neu-Archangel; Pelzwcrkma« gazin. Seeotternfang. 6) Die englisch-amerikanisch e Westküste Südlich vom vorigen, auch ohne bestimmte Grenze, vom 42. bis zum 54. Breitengrade; englisch. Hinter dem Küstensaume steile Bcrgreihen: die Felsengebirge (Kocky nioun(ains). Das Klima wie im südlichen Deutschland. Starke Orcane. Secottern. Die Ein- wohner kriegerische Indianer, unter denen wegen der Jagd viele Kriege sind. Schön, groß, bemalt, unreinlich, gegen die Europäer zweideutig. Die Insel Ouadra Vancouvre am Nutkasund im amerikanischen Antheile. 7) Canada. Es gehört den Engländern. Im östlichen Theile machen ab- wechselnde Berge, Felsen, Hügel und Thäler und kleine Ebenen das Land sehr romantisch. Der Lorenzo, breit, reißend, kommt aus den 5 Seen und fällt in die Lorenzobay. Der obere See, Michigan, Huronensee, Eric, Ontario. Zwischen den beiden letzten der Niagara fall (144'). Das Klima rauher als in Frankreich und Mitteldeutschland, im Winter eine Kälte wie in Pe- tersburg ; der Sommer warm, Frühling und Herbst fast unmcrklich. Längs den Flüssen europäischer Anbau; das Ucbrige mit den Wäl- dern bedeckt. Getreide- und Gemüsebau, Zucker aus Zuckerahorn. Eichenwälder. Hauptbeschäftigung: Jagd der Biber, Flußottern, Moschusratten, Marder, Zobel, Wiesel, Bären, Waschbären, wilder Katzen, Luchse, Wölfe, Füchse, Hasen, Eichhörnchen, Elenthiere, Musethiere, Hirsche, Rehe u. a. Die Wandertaube. Fische. Wenig Kunstfleiß. Die Indianer wohnen theils in Dörfern, theils ziehen sie ja- gend umher. Die Europäer theils französischer, theils britischer Ab- kunft. Jene nennt man Canadier; abgehärtet, gebräunt, mager, straff, gewandt, kräftig, heiter, munter, sorglos, singen und tanzen, gern, thätig , unermüdet, genügsam, zufrieden. Ihre Häuser niedrig und einfach, ihre Kleidung von rohem Leder. Die Briten wohnen östlicher. Kingston, Hauptstadt und Sitz des engl. General-Gouverneurs, am Ontario und Lorenzo. Quebeck, am linken Ufer des Lorenzo, 50,000 Einw. Enge, schmutzige, dumpfige Straßen. Auf einem Felsen die besser gebaute Oberstadt. Handel.
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