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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 167

1836 - Eisleben : Reichardt
Rußland. 167 Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden, südlich vom Eismeere. Rußland, welches sowohl kn der nördlichen mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie» dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge- treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka, meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil- des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein- und Braunkohlen. Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis 42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko» saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen, Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata- ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu- hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen- den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri» ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han» del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge- stiegen ist. Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland, die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio» nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 250

1836 - Eisleben : Reichardt
250 I. Nordamerika. Nordpolar länder. 1. Nordamerika. Die Nordpolarlandcr. Man versteht darunter die im nördlichen Eismeere, und dem Nordpole nahe gelegenen Länder, doch ist das nächste derselben noch fast 10 Breitengrade oder 150 Mellen vom Nordpole entfernt. Es sind die traurig- sten Länder der Erde, die von Frost und Schnee star- ren, nur wenige Gewächse hervorbringen, bei ihrer Ar» mukh an Landlhieren einen Reichrhum von Seethieren besitzen, und nur hier und da von wenigen Menschen bewohnt werden, die zu dem auf der untersten Stufe der Kultur stehenden Volke der Eskimos gehören. Dem- ohngeachtet haben sich in dem einen dieser Länder Euro« päische Kolonisten niedergelassen. Vorzüglich bemerkens« werrh sind von diesen Ländern: 1) Spitzbergen, eine Gruppe von Inseln, und das bis jetzt bekannte nördlichste Land der Cstbc, nordöstlich von Island und nördlich von Norwegen, voll spitziger, mit ewigem Eise und Schnee bedeckter Berge, erzeugt nur einige Arten von Moosen und Kräutern und ist unbewohnt , doch halten sich der Jagd und des Fischfanges wegen Russen, die alle Jahre durch Andere ab» gclöser werden, einen Theil des Jahres daselbst auf. 2) Grönland, wahrscheinlich eine Insel oder vielmehr Gruppe von Inseln, an der Ostseite der Bassinsbai und westlich von Spitzbergen, von Gebirgen durchschnitten, und an den Küsten mit unzähligen Inseln und Klippen besetzt, arm an Produkten, wohin vorzüglich Rcnntbiere, Bären, Hunde, Hasen, Geflügel, Wallsische , Seehunde, Wallrossc, Seekühe, Fische, Weiden und Birken, vielerlei Moose, eßbare Beeren, Löffelkraut, mehrere Mi- ncralicn, gehören, ist von Eskimos und von Dänischen Kolonisten bewohnt, deren Niederlassungen sich auf der am meisten bekann- ten Westküste befinden. Daher auch die Dänen sich als die Her- ren Grönlands ansehen. Die wichtigste unter diesen Dänischen Niederlassungen, deren Gesammtbevölkcrung in 6000 Menschen besteht, heißt Julia ns ha ab. Südöstlich davon liegt das Vor- gebirge Farewell, der südwestlichste Punkt Grönlands. 3) die arktischen Hochlande, erst 1818 entdeckt, an der Nordostscite der Bafsinsbai gelegen und wahrscheinlich eine nord- westliche Fortsetzung Grönlands und von gleicher Beschaffenheit, sind von Eskimos bewohnt und nur an wenigen Punkten untersucht. 4) Norddevon, ein großes Land oder wahrscheinlich eine oder mehrere Inseln, gleichfalls nicht lange entdeckt, an der Nord- westseite der Bafsinsbai, hat im Süden den Lancastersund und die Barrowstraße und im Westen den Wellingtonskanal. 5) an der Westseite der Bafsinsbai und der Davisstraße zieht sich vom Lancastersunde und der Barrowstraße bis zu den Sera-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 254

1836 - Eisleben : Reichardt
2.54 / Länder an der Nordwestküste. straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü- sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben. Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord- asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg« lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk, kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch- fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge- wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste, welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über, Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer- stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut an die Russen abgeben müssen. ») die den vereinigten Staaten von Nordamerk, ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet. b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen Nordwestküste gehört. , c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 198

1836 - Eisleben : Reichardt
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei. Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker« bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte. Die Mongolei. Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen. Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele« gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh- rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung, als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur, welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho, welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver- schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal« kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or, unweit der Gränze von China. Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen, und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten, ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un- ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen

7. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 97

1865 - Göttingen : Deuerlich
97 unter den menschenfresscnden Neuseeländern, unter den Wilden auf den Südseeinseln, bei den Chinesen, die ihr Land vergeblich verschließen, bei den Hindus, die mit ihrer Weisheit prahlen, arbeiten Missionare — es ist kaum ein Land, wohin das Evangelium nicht gebracht, kaum eine Sprache, in welcher Christus nicht gepredigt würde. Das Werk der Mission recht zu fördern, giebt es Missionsanstalten und Missionsvereine. Missionsanstalten sind Häuser, in denen diejenigen, welche Glaubensboten werden wollen, die nöthige Ausrüstung empfangen in Kenntniß der Völker, der Sprachen und der heiligen Schrift. Solche Anstalten sind in England, in der Schweiz, in Frankreich und in Deutsch- land, — in Deutschland nämlich zu Berlin, Barmen, Dresden, Ham- burg und Hermannsburg, von wo aus ein eignes Schiff ausgerüstet , worden ist, das zwischen der Miffionskolonie in Afrika und unsrer Küste hin und herfährt und den Verkehr der Kolonie mit Hermannsburg ver- mittelt. — Miffionsvereine oder Missionögesellschaften sind Verbindungen derjenigen Christen, welche zur Förderung des Miffionswesens mitwirken trollen, namentlich durch Beiträge. Zwar ist die Zahl der Bekehrten noch nicht groß, aber doch ist aller Orten eine Sehnsucht nach dem Heile zu spüren. Und die das Heil gefunden haben — an ihnen werden auch die Früchte des Heils sicht- bar. Denn sie sind eifrig besorgt um ihr Wachsthum in der Gottselig- keit, wandern meilenweit zum Gottesdienste, sparen oft Jahre lang, um eine Bibel zu kaufen, lernen im Alter noch lesen, beten für die Aus- breitung des Reiches Gottes, geben von ihrer Armut Beisteuer für christ- liche Anstalten, meiden ihre Lieblingösünden. — Ein Lieger von 103 Jahren bekannte: "Der mir die Bibel gab, der gab mir das Leben." Wo sonst Armut, Krieg, Plünderung herrschte, >vv die Säuglinge ermor- det, die Kinder vertvahrlvst, die Weiber gemi'shandelt) die Witwen ver- brannt wurden, da ist nun, wo das Christenthum herrscht, Friede und Sicherheit, häusliches Glück und Wohlsein. «>. Die Gustav - Adolfs - Stiftung. Die vornehmsten protestantischen Länder sind Preußen, Sachsen, Hannover, Braunschweig, Hessen, Baden, Würtemberg, Mecklenburg, die Hansestädte Hamburg, Lübeck und Bremen, Dänemark, Holstein, Lauenburg und Schleswig, Norwegen und Schweden, Holland, die Schweiz und England (obgleich dies eine eigene Kirche, die sogenannte bischöfliche bildet); aber auch in den übrigen Neichen Europas leben Protestanten zerstreut und oft unter hartem Drucke, oder doch wenigstens ohne Mittel, Kirchen und Schulen bauen, Geistliche und Lehrer anstellen und überhaupt sich einen eigenen Gottesdienst einrichten zu können. Viele müssen meilenweit gehen, um sich mit protestantischen Brüdern zu einem Gottesdienste oder zur Feier der Sakramente vereinigen zu können. Vie- len ist das Abhalten besondrer Gottesdienste, das Läuten der Glocken, daß Spielen der Orgel, die feierliche Bestattung ihrer Todten rc. nicht erlaubt; viele haben weder Kirchen noch Schulen. Das hat ihren pro- testantischen Glaubenöbrüdern immer wehe gethan, und im Hinblick dar- 5

8. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 256

1865 - Göttingen : Deuerlich
25g und der Haare. Dieser Unterscheidung nach theilt man die Mensch- heit ein in folgende Klassen: 1. der kaukasische Menschen- stamin, mit weisser Hautfarbe, der schönste und bildungsfähig- ste Stamm (Europa, Westasien, Nordafrika); 2. der mongoli- sche Mensehenstamm, mit gelber Hautfarbe, schieiliegenden Augen, hervorstehenden Backenknochen, flachem Schädel und schwarzem Haar (Süd- und Ostasien, Nordeuropa und die nörd- lichsten Amerikaner); 3. der äthiopische oder Neger stamm, mit schwarzer Hautfarbe, aufgeworfenen Lippen und krausem, wolligem Haar (West- und Südafrika); 4. der amerikanische Menschenstamm, mit rothbrauner Hautfarbe, kleinen, tiefliegen- den Augen, gebogener Nase und schlicht herabhängendem Haar (in Amerika allein); 5. der malaiische Stamm ist den Negern sehr ähnlich, nur dass ihm die rothen Lippen und das krause Haar fohlen, auch ist die Hautfarbe braun oder grau (Austra- lien und Südostasien). Auch nach ihrer Lebensart, ihren Sitten und Gebräuchen sind die Bewohner der Erde gar sehr von einander verschieden, und man theilt sie hiernach in folgende Hauptklassen : 1. Wilde Völker giebt es vorzüglich noch in Australien, Asien und Afrika. Sie säen und pflanzen nicht, sie sorgen überhaupt nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn sie der Hunger dazu treibt. Ihre Hauptbeschäftigung ist daher Jagd oder Fischerei. Sie haben keine Gesetze und'keino Obrigkeit; der Stärkste oder der Geschickteste ist gewöhnlich ihr Anführer, wenn sie auf die Jagd gehen oder in den Krieg ziehen. Sie wohnen meistens in Hütten. 2. Die Hirtenvölker oder Nomaden lo- den bloss von der Pflege des Viehes. Sie haben ein Eigenthum, nämlich ihre Herden, und ziehen mit diesen aus einer Gegend in die andere, um Weideplätze aufzusuchen, und darum wohnen sie nicht wie wir in festen Häusern, sondern in beweglichen Hütten oder Zelten. 3. Nur gesittete Völker bebauen das Feld und treiben allerlei Handwerke und Künste, sind durch Wissenschaf- ten gebildet und besitzen also mehr Verstand und mehr Kennt- nisse als die wilden Hirtenvölker. Sie wohnen in festen Häusern, mehrere Familien bauen sich nahe bei einander an und bilden so Dörfer und Städte oder Gemeinden. Gesittete (civilisierto, culti- vierte) Völker haben Obrigkeiten und leben nach bestimmten Gesetzen. Ferner unterscheiden sich die Menschen nach den Sprachen, die sie reden, und eben nach der Sprache kann man den Bil- dungszustand eines Volkes am besten beurtheilen; denn die Spra- che ist ein Spiegel des innern geistigen Lebens des Menschen. Man lindet auf der ganzen Erde etwa 3000 verschiedene Spra- chen. Viele von diesen Sprachen, wie die lateinische, sind ans- gestorben, d. h. kein lebendes Volk der Erde spricht sie mehr, und diese heissen daher todte Sprachen, im Gegensatz zu denen,

9. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 393

1865 - Göttingen : Deuerlich
393 Das innere Mittelafrika zwischen ver Sahara und Guinea, sowie zwischen Senegambien und Nubien heißt Sudan oder Nigrititn, ist wenigstens 60000 Q Meilen groß und der Sitz der Neger. Die Ein- wohner, Heiden und Muhamedanrr, bei denen aber in jüngster Zeit das Christenthum Aufnahme fand, leben in Städten und Dörfern, haben mancherlei Gewerbe, treiben lebhaften Handel mit den Produkten des reichen Landes, führen aber zum Theil auch Nomadenleben. Die Neger- stämme Sudans bilden eine Menge Königreiche, von welchem wir das Reich Vambarra mit der Hauptstadt Sego und daö Reich Tim- buk tu mit der gleichnamigen Hauptstadt nennen. 190. Die Ostknste Afrikas. Wenn man von Aegypten den Nil aufwärts reist, so kommt man nach Nubien und von da nach Hllbesch oder Abyssinicn, welche Län- der in der heiligen Schrift das Mohrenland genannt werden. Daher war der Kämmerer, Apostg. 8. Er wird in seinem Vaterlande nicht verschwiegen haben, was er ans dem Wege von Jerusalem nach Gaza gefunden hatte. Einige Jahrhunderte später verkündigten zwei gefangene ägyptische Christen in Abyssinien das Christenthum, und seitdem hat dort ein christliches Reich bestaitden. Noch hellte ist die alte Bibel vor- handen, wird aber nur von wenigen verstanden, wie überhaupt die christ- liche Erkenntniß der Einwohner gering ist; ihr Gottesdienst besteht fast nur alis ällßcril Gebrälichen. 1826 wurde von Basel ans der Missio- nar Gobat dorthin gesandt, welcher ihnen zu einer lebendigere» Erkennt- niß verhelfen sollte. Er predigte ihnen daö Wort Gottes einfach, und daö Volk hörte ihm gern zu. Nach ihm setzten zwar andere das Werk fort; aber der Groll der Priester verursachte, daß den Missionaren das Predigen verboten wurde. Nubien, am mittleren Nil, besteht theils ans Gebirge», theils aus Wüsten. Es wird viel Handel mit Sennesblättcrn getrieben, die von einer strauchartigen Pflanze konimen und eine bekannte Arznei sind. Nu- bien steht unter ägyptischer Herrschaft. — Abyssinien ist ein weide- reiches Gebirgsland; wegen seiner hohen Lage ist die Luft angenehm, obwohl es in dem heißen Erdgürtel liegt. Die Einwohner sind dun- kelfarbig. Immer unter freiem Himmel lebend- und von der Bergluft gestärkt, sind sie von kräftigem Leibe. In ihren ärmlichen Häusern leben Menschen und Thiere bunt durch einander. Sie treiben viel Viehzucht und Ackerbau; man erntet dreimal im Jahre. Der Kaffeebaum gedeiht hier gut. — .Seit 70 Jahren sind von Süden her die Gallaneger in das Land gedrungen und haben sich die eingebornen Fürsten meist un- terworfen. Die übrigen Theile der Ostküste, welche verschiedene Namen führen, sind meist von Muhamedanern beherrscht und nicht genau bekannt; doch finden sich auch des Handels wegen einige europäische Niederlassungen. 191. Die inneren Länder Südafrikas und das Capland. Die innern, um ganzen noch unbekannten Länder Südafrikas

10. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 96

1865 - Göttingen : Deuerlich
96 welche sich der großen Londoner Gesellschaft anschloffen. Ebenso wurden in Amerika, Afrika und Ostindien Bibelgesellschaften gebildet. Jetzt be- stehen über 1000 Vereine, welche mit der britischen Hauptgesellschaft meistens in Verbindung stehen und von dieser unterstützt werden. Durch die Bibelgesellschaften sind bis jetzt etwa 30 Millionen Bibeln in christ- lichen und nichtchristlichen Ländern verbreitet und dadurch unermeßlicher Segen gestiftet worden. Obwohl die katholische Kirche die Verbreitung der Bibel nie gern gesehen und Pius Vii. die Bibelgesellschaften sogar eine Pest nannte und das Bibelverbot wiederholt eingeschärft wurde, hat dies natürlich doch auf die Thätigkeit der Bibelgesellschaften keinen Einfluß haben kön- nen und der Herr wird dies hochheilige Werk auch ferner in seinen gnä- digen Schutz nehmen. Lesen doch alich viele Katholiken das Wort Got- tes und selbst in das doppelt verfinsterte Spanien beginnt dasselbe zu dringen. >». Die Heidrnmissio». Es soll ein Hirt und eine Herde werden auf der Erde; aber ehe es dahin kommt, ist noch viele Arbeit iin Weinberge des Herrn $tt ver- richten ; denn von 1000 Millionen nach dem Ebcnbilde Gottes geschaffe- nen Menschen sitzen noch gegen 600 Millionen in der Finsterniß des Heidenthums, ferne von dem Reiche Gottes. Gott will aber, daß allen Menschen geholfen werde und alle zur Erkenntniß der Wahrheit kom- nten sollen, und der Befehl Christi fordert seine Diener auf: Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker lind taufet sie im Namen des Va- ters, des Sohnes und deö heiligen Geistes. Die Mission ist das Werk der Ausbreitung der christlichen Kirche durch die Missionare oder Glaubensboten, welche zu den nichtchristlichen Völkern gehen, vor ihnen zu zeugen von dem unsichtbaren Gott, ob auch sie ihn fühlen und finden möchten, ihnen daö Evangelium zu bringen und sie an Jesu Statt zu bitten: Laßt euch versöhnen mit Gott! — Diese Missionare übernehmen freiwillig die Beschwerden der Neise, Hun- ger und Durst, Frost und Hitze, Gefahren und Verfolgung, ja selbst den Tod, und verlassen Eltern, Geschwistern, Freunde und Vaterland für immer. Zllr Betreibung ihres Werkes errichten sie Schulen an ihren Missionsstatiönen oder Wohnplätzen, lehren und predigen und suchen die Kraft des heiligen Geistes durch einen gottseligen Wandel zu bewähren. Daö Werk der Mission wurde von den Aposteln begonnen, welche zu allen Zeiten Nachfolger gehabt haben. Von der evangelischen Kirche gingen bald nach der Reformation einzelne Männer nach Ostindien, Bra- silien, Nordamerika, Grönland; aber in neuerer Zeit, besonders seit 40 Jahren, hat sich die Zahl derselben so vermehrt, daß jetzt die Gesammt- zahl der Arbeiter und Arbeiterinnen auf über 1400 Miffionsplätzen über 13000 beträgt, unter denen etwa 2500 eigentliche Missionare sind. In Grönland und Labrador, umgeben von Eisbergen und ewigem Schnee, in den Sandwüsten von Afrika, bei den Sclaven in Westindien, bei den freien Indianern in Nordamerika, unter den Kaffern und Hottentotten,
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