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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 167

1836 - Eisleben : Reichardt
Rußland. 167 Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden, südlich vom Eismeere. Rußland, welches sowohl kn der nördlichen mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie» dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge- treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka, meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil- des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein- und Braunkohlen. Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis 42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko» saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen, Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata- ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu- hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen- den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri» ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han» del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge- stiegen ist. Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland, die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio» nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 250

1836 - Eisleben : Reichardt
250 I. Nordamerika. Nordpolar länder. 1. Nordamerika. Die Nordpolarlandcr. Man versteht darunter die im nördlichen Eismeere, und dem Nordpole nahe gelegenen Länder, doch ist das nächste derselben noch fast 10 Breitengrade oder 150 Mellen vom Nordpole entfernt. Es sind die traurig- sten Länder der Erde, die von Frost und Schnee star- ren, nur wenige Gewächse hervorbringen, bei ihrer Ar» mukh an Landlhieren einen Reichrhum von Seethieren besitzen, und nur hier und da von wenigen Menschen bewohnt werden, die zu dem auf der untersten Stufe der Kultur stehenden Volke der Eskimos gehören. Dem- ohngeachtet haben sich in dem einen dieser Länder Euro« päische Kolonisten niedergelassen. Vorzüglich bemerkens« werrh sind von diesen Ländern: 1) Spitzbergen, eine Gruppe von Inseln, und das bis jetzt bekannte nördlichste Land der Cstbc, nordöstlich von Island und nördlich von Norwegen, voll spitziger, mit ewigem Eise und Schnee bedeckter Berge, erzeugt nur einige Arten von Moosen und Kräutern und ist unbewohnt , doch halten sich der Jagd und des Fischfanges wegen Russen, die alle Jahre durch Andere ab» gclöser werden, einen Theil des Jahres daselbst auf. 2) Grönland, wahrscheinlich eine Insel oder vielmehr Gruppe von Inseln, an der Ostseite der Bassinsbai und westlich von Spitzbergen, von Gebirgen durchschnitten, und an den Küsten mit unzähligen Inseln und Klippen besetzt, arm an Produkten, wohin vorzüglich Rcnntbiere, Bären, Hunde, Hasen, Geflügel, Wallsische , Seehunde, Wallrossc, Seekühe, Fische, Weiden und Birken, vielerlei Moose, eßbare Beeren, Löffelkraut, mehrere Mi- ncralicn, gehören, ist von Eskimos und von Dänischen Kolonisten bewohnt, deren Niederlassungen sich auf der am meisten bekann- ten Westküste befinden. Daher auch die Dänen sich als die Her- ren Grönlands ansehen. Die wichtigste unter diesen Dänischen Niederlassungen, deren Gesammtbevölkcrung in 6000 Menschen besteht, heißt Julia ns ha ab. Südöstlich davon liegt das Vor- gebirge Farewell, der südwestlichste Punkt Grönlands. 3) die arktischen Hochlande, erst 1818 entdeckt, an der Nordostscite der Bafsinsbai gelegen und wahrscheinlich eine nord- westliche Fortsetzung Grönlands und von gleicher Beschaffenheit, sind von Eskimos bewohnt und nur an wenigen Punkten untersucht. 4) Norddevon, ein großes Land oder wahrscheinlich eine oder mehrere Inseln, gleichfalls nicht lange entdeckt, an der Nord- westseite der Bafsinsbai, hat im Süden den Lancastersund und die Barrowstraße und im Westen den Wellingtonskanal. 5) an der Westseite der Bafsinsbai und der Davisstraße zieht sich vom Lancastersunde und der Barrowstraße bis zu den Sera-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 254

1836 - Eisleben : Reichardt
2.54 / Länder an der Nordwestküste. straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü- sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben. Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord- asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg« lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk, kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch- fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge- wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste, welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über, Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer- stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut an die Russen abgeben müssen. ») die den vereinigten Staaten von Nordamerk, ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet. b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen Nordwestküste gehört. , c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 198

1836 - Eisleben : Reichardt
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei. Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker« bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte. Die Mongolei. Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen. Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele« gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh- rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung, als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur, welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho, welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver- schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal« kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or, unweit der Gränze von China. Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen, und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten, ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un- ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen

7. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 43

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
Erde mag etwa 1300 Millionen betragen^). Das hieran bei den vorher- gehenden Angaben Fehlende ist auf Zwischenstufen zu rechnen, wie die Papuas in Australien, die Mischlinge von Weißen und Negern in Amerika u. s. w. Wie Hitze und Ueberflnß des Südens ermatten und erschlaffen, so lassen Kälte und Mangel auch die Bewohner des hohen Nordens, die Finnen und Lappländer Europas, die Samojedeu Sibiriens, die Eskimos Nord-Amerikas in körperlicher und geistiger Entwickelung weit zurückbleiben; dort kämpft der Mensch auch mit der Natur, aber er kämpft einen verzweiflungsvollen Kampf, der ihn nur dem Hungertode und dem drückenden Elende der langen, eisigen Wintertage entgehen läßt. Wie könnte er da an geistige Ausbildung denken? So lehrt uns auch die Vertheilung der Menschenracen auf der Erde, daß die gemäßigte Zone mit ihren milden Uebergängen vom Dunkel zum Licht, vom Winter zum Sommer und dem wohlthätigen Wechsel von Sonnen- schein und Regen allein geeignet ist, den Menschen zu seiner höchsten Ent- Wickelung zu führen, ähnlich wie in dem „goldnen Mittelstande" am besten das Glück des Lebens gedeiht. — Der Beruf der durch so natürliche günstige Verhältnisse bevorzugten civilisirten Nationen ist es, jenen in den Sklavenketten einer überwältigenden sinnlichen Natur gefangen gehaltenen Völker durch das Licht der Bildung und die Macht des Christenthums die Erlösung zu bringen, deren sie so sehr bedürfen. Denn wie hätten jene unter völliger Herrschaft der Natnr stehen- den Völker sich zu dem Gedanken erheben können „aus eiguer Kraft und Vernunft", daß sie nicht blos Bürger dieser Erde, sondern als unsterbliche Wesen noch für das Leben einer höhern Welt bestimmt sind? Wie zur Erkeuntniß der Einheit Gottes, da dies selbst den gebildetsten Völkern der Erde ohne Gottes Offenbarung (Propheten, Christus, h. Schrift) nicht möglich gewesen? Noch leben über 600 Mill. Heiden und gegen 200 Mill. Muha- medauer auf Erden, während alle christlichen Kirchen, die römisch- katholische (200 Mill.), die griechisch-katholische (70 Mill.), die evan- gelische oder protestantische (70 Mill.), zusammen erst etwa 350 Mill. Bekenner zählen. In Bezug auf die Lebensweise der Völker bedarf es hier — nach dem Vorhergesagten — nur kurzer Hinweisungen, um erkeuueu zu lassen, daß der in den Urwäldern lebende Wilde nur Jäger, der Steppenbewohner nur Hirt, der Bewohner der nördlichen Meeresküsten nur Fischer sein kann, daß der mittelmäßig ergiebige Boden zum Ackerbau nöthigte und dieser die Grundlage für die Entfaltung der meisten menschlichen Tätigkeiten und Einrichtungen wurde, so wie daß die Nähe des Meeres zum Handel ermuthigte. Der Pflug ist es namentlich gewesen, der Staaten gegründet hat, die, wie verschieden auch ihre Verfassung ist, ob Monarchie oder Republik, 1) Nach Petermann (33. Ergänzungsheft) beträgt dieselbe 1377 Millionen und ihr Areal 2,426,500 geographische Meileu.

8. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 216

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
216 Tie Hebriden, ca. 300 Inseln, zusammen ca. 147 Qm., nur zum kleineren Theil bewohnt (150,000 E.), deren innere Reihe, von den äußeren durch den Great Minch getrennt, besonders ganz den Charakter der Westküste Schottlands trägt, voll nackter, mit Haidekraut bewachsener Berge. Das fast gänzlich fehlende Holz ersetzen auch hier die Kohlen, deren Abbau, Viehzucht, Fischerei und das gefährliche Einsammeln der Tunen aus den Nestern der Eidergänse die armen, unwissenden Einwohner beschäftigt. Die größte der äußeren Inseln ist Lewis, durch das Kaledonische Meer von Nord- Westschottland geschieden, 37 Qm., voller Berge und Moräste, mit beträchtlicher Vieh- zucht und Fischerei. Die größte und nördlichste der inneren ist Skye, eben so groß, felsig und morastig, reich an Seevögeln und Fischen. Südlicher Mull, 16 Om., desselben Charakters. Westlich von ihr die kleine Insel Stasfa, mit der berühmten Fingalshöhle, so genannt zu Ehren Fingals, dessen Thaten der gälische Sänger Ossian um 300 n. Chr. besingt, 120 m. lang, 6—16 m. br. und 23—38 m. hoch, deren Boden das wogende Meer bildet, deren Decke und Wände aus Basaltpfeilern bestehen, die zu beiden Seiten der letzteren einen ziemlich bequemen Weg durch die- selbe bieten. Ter Nordostküste vorgelagert sind die Orkney-Inseln, 77 an der Zahl, kaum zur Hälfte bewohnt, meist flach, mit ziemlich fruchtbarem Boden auf felsigem Unter- gründe, weniger öde, als man nach ihrer Lage erwarten sollte. Die Bäume werden zwar nur 3—4 in. hoch, aber die Wiesen find frisch und grün, da das Klima feucht und mild; daher denn die Bewohner außer Fisch- und Seevögelfang besonders Vieh- zucht treiben; aus Seetang brennen sie Soda. Die größte Insel ist Pomona oder Mainland, d. i. Hauptland. Ungefähr 12 Ml. nördlicher noch liegen die Shet- lands - Inseln, etwa 100 an der Zahl, von denen einige 30 bewohnt sind, mit beträchtlichen wild ansgethürmten und zerrissenen Felsbergen und darum und der nördlicheren Lage wegen weit unwirklicher als die Orkneys. Sie haben Rindvieh, Schafe mit sehr guter Wolle, Ponnies in ganzen Herden, wildes Geflügel. Die Heringsfischerei ist sehr ergiebig. Die größte Insel heißt auch Mainland und ihr Hauptort Lerwick ist der Sammelplatz der engl, holländischen und dänischen Herings- fischer und Walfischfänger. Iii. Das Königreich Irland. 1530 Qm. „Die grüne Insel" Erin mit ihren von dem Ocean zerrissenen Küsten, ihren malerischen Bergen, deren Gipfel mit rothblühendem Haidekraut bedeckt sind, ihren klaren Süßwasserseen in weiten Thälern, ihren von Felsen stür- zenden Bächen, ihren weit gestreckten Feldern und Weideländern, ist trotz alles Zaubers doch ein düsteres und melancholisches Land. Weit ins Land hinein läßt der Sturm, außer an besonders geschützten Orten, keinen Baum aufkommen, der einem Singvogel Raum für fein Nest böte; unter dem dünnen Gras der Wiesen, die von schwarzen Sümpfen begrenzt, dehnen sich ungeheure Lager von Tors; elende Erdhütten, kaum menschlichen Wohnungen ähnlich, liegen zerstreut umher, die Buchten und Seen vereinsamt; die kräftigen und wohlgestalteten Bewohner (5,400,000) leben in grenzenloser Armuth, Un- wissenheit und Rohheit. Seit der Eroberung durch die Engländer lebt der Groll in den Herzen der katholischen Iren gegen ihre protestantischen Unterdrücker bis heute fort und macht sich in Feindseligkeiten und öfteren Aufständen Luft (Ferner).

9. Realienbuch - S. 23

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
23 nennt. Daß wir aber von beiden Bewegungen derselben nichts spüren, kommt daher, weil die Luft, welche uns umgiebt, mitgenommen wird. Nur an den Sternhaufen, an welchen sie vorbeiläuft, können wir ihre Bewegung erkennen. Zwölf dieser Stern- haufen heißen Sternbilder des Tierkreises: (himmlische Zeichen) Widders, Stier Zwillinge Krebs @, Löwe £}, Jungfrau |jp, Wage lqj, Skorpion )T|, Schütze Steinbock^, Wassermann und Fische Wenn wir die Sonne am 2 t. März in das Zeichen des Widders treten sehen, dann befindet sich die Erde in entgegenge- setzter Richtung im Zeichen der Wage, und es beginnt unser Frühling; beim Eintritte in das Zeichen des Krebses, den 2 t. Juni, beginnt unser Sommer, und wir haben den längsten Tag; beim Eintritt in die Wage, den 23. September, beginnt unser Herbst und beim Eintritte in den Steinbock, den 21. Dezember, unser Winter mit dem kürzesten Tage. — Die Achse der Erde steht bei ihrem Umlaufe um die Sonne nicht senkrecht auf ihrer Bahn, sondern in einem Winkel von 66 1i3° in unveränder- licher Richtung, und von dieser schrägen Stellung rühren der Wechsel der Jahres- zeiten und die Zu- und Abnahme der Tage und Nächte her. 4. Der Mond ist ein Nebenplanet, (warum?) etwa 50mal kleiner als die Erde und 380000 km von ihr entfernt. Er macht eine dreifache Bewegung: 1. um sich selbst, 2. um die Erde, 3. mit der Erde um die Sonne. Zu jeder der beiden ersten Bewegungen braucht er 29'/, Tage. Wie lange zu der dritten?. Bei seinem Umlauf um die Erde zeigt er sich als Neumond (wann?), erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel. Eine Mondfinsternis entsteht, wenn die Erde gerade zwischen Sonne und Mond tritt, also nur zur Zeit des Vollmondes. Eine Sonnenfinsternis entsteht, wenn der Mond gerade zwischen Erde und Sonne zu stehen kommt, also nur zur Zeit des Neumondes. Beide können total, partial oder ringförmig sein. — Die 1400 Millionen Menschen auf der Erde gehören zu 5 Nassen, t. Die kaukasische Rasse hat weiße Hautfarbe und ist die ge- bildetste von allen. (Sie bewohnt?) 2. Die mongolische hat gelbe Gesichtsfarbe, schiefliegende Augen und hervorstehende Backenknochen (bewohnt?). 3. Die ameri- kanische (Jndianerrasse) hat rote Hautfarbe. 4. Die äthiopische (Negerraffe) hat schwarze Hautfarbe, krauses, wolliges Haar und hervorspringende Kiefer. 5. Die malayische hat braune Hautfarbe. Siehe Seite 37! Geschichte. § 1. Deutschlands älteste Zeit. a. Die alten Teutschen (Germanen) stammten aus Asien her. Sie bewohnten die Landschaften zwischen Rhein, Nord- und Ost- see, Weichsel, Karpathen und Donau. Undurchdringliche Wälder, in denen Bären. Wölfe, Auerochsen, Elentiere und anderes Wild hausten, wurden von Sumpfen und öden Landstrecken unterbrochen. Das Klima war rauh und feucht. Der spärlich angebaute Boden trug Gerste, Hafer, Rüben und etwas Roggen. Die Deutschen waren groß und stark von Körperbau, mit weißer Hautfarbe, blauen Augen, gelblichen Haaren, die auf dem Scheitel zusammengebunden wurden. Sie zeichneten sich durch Freiheitsliebe, Mut, Tapferkeit, Treue, Wahrhaftigkeit und Keuschheit aus. Die gewöhnliche tägliche Arbeit im Hause und auf dem Felde lag den Weibern und Sklaven ob; die freien deutschen Männer dagegen be- schäftigten sich mit Jagd und Krieg. Trunk- und Spielsucht gehörten zu ihren unrühmlichen Neigungen. Sie wohnten nicht in Ortschaften zusammen, sondern in zerstreuten Höfen. Mehrere derselben bildeten eine Gemeinde, etliche Gemeinden einen Gau. Ihre Wohnungen waren aus Holz erbaut und mit Stroh oder.

10. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 10

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
10 Schädel- und Grsichtsbildung, rechtwinkelig zur Nase gerichteten großen und offenen Augen und senkrecht stehenden Zähnen, über 500 Mill. d. Die besonders in Mittelasien heimische mongolische Rasse, gelbbraun, mit fast würfel- förmigem Schädel, hervortretenden Backenknochen, platter Nase, schrägen und geschlitzten Augen und schwarzem, straffem Haar, 400 Mill. c. Die äthiopische (mittel- und südafrikanisches Rasse, schwarz, mit flacher Stirn, starkem Hinterkopfe, kurzwolligem Haar, aufgestülpter Nase, wulstigen Lippen, vorstehenden Kiefern, schräg stehenden Zähnen, 100 Mill. Fig. 4. Äthiopische Rasse. Fig. 5. Malahische Rasse. Fig. 6. Amerikanische Rasse. ä. Die malayische Rasse, hauptsächlich auf den südasiatischen Inseln, kräftig, von schmutzig- weißer bis gelbbrauner Farbe, schwarzem, weichem und lockigem Haar, weitgeschlitzten Angen, breiter Nase und großem Munde, 30 Mill. e. Die amerikanische Rasse, kupferbrann, mit hohem Körperwuchs, schwarzem, straffem Haar, gebogener Nase, kleinen tiefliegenden Augen, 13 Mill. Außer diesen Hauptformen giebt cs jedoch noch eine Menge Übergangsformen. Daß die Völker der Erde je nach ihrer Lebensweise verschiedene Standpunkte auf der Stufenleiter der Kultur einnehmen, ist leicht ersichtlich. Auf der niedersten Stufe steht der auf den ungewissen Erfolg der Jagd angewiesene Mensch (Jäger- und Fischervölker); höher steht der Tiere (Rind, Pferd, Schaf, Kameel rc.) züch- tende Hirt, der für seine Herde die besten Weideplätze (in Ländern, welche nicht lange und harte Winter haben) zu suchen genötigt ist (Nomaden). Einen bedeutenden Fortschritt in der Bildung macht der Mensch, sobald er den Ackerbau mit der Viehzucht verbindet und sich dadurch, durch die Natur des Landes und die Bedürf- nisse für sich und das Vieh veranlaßt sieht, Vorräte für den Winter zu sammeln. „Der Pflug hat die Staaten gegründet." § 5. Kustenentwickelung, Grenzen und Hanptländer der Erdteile in ihrem natürlichen Zusammenhange. Welche Form zeigt (ungefähr) Neu-Holl and, der Kontinent Australiens, welche Südamerika? Die übrigen Erdteile? In die Küste welcher Erdteile greift das Meer am wenigsten ein? Welcher Erdteil hat die am meisten eingeschnittene oder — wie man sagt — entwickelte Küste? In welcher Erdhälfte liegen die Erdteile, welche die am meisten entwickelte Küste zeigen? a. Küstenentfaltung, Meere und Länder Europas. Nach welcher Weltgegend ist es von Land, nach wie vielen und welchen Weltgegenden von Meer begrenzt? Das nörd- liche Eismeer bildet die Buchten des Karischen und Weißen Meeres, der Atlantische Ocean t. die Nordsee zwischen Britannien (im W.) und der Skandinavischen Halb- insel (Norwegen und Schweden) und der Jütischen Halbinsel (im £>.); 2. das Skagerrak
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