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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
281
130. Leben -er Christen in den ersten Jahrhunderten.
Dieselbige Veränderung, die das Christenthum im Herzen der
Menschen hervorbrachte, konnte nicht im Innern verborgen bleiben, sie
mußte sich im Leben und im Wandel offenbaren. Welch ein Unter-
schied, wenn man das Thun und Treiben der Heiden der damaligen
Zeit mit dem Leben der Christen vergleicht! Die Christen lebten in
der Liebe zu ihrem Herrn und zu ihren Brüdern ein frommes, demü-
thiges Leben in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit; sie nannten sich
unter einander Brüder und waren bereit, für einander das Leben zu
lassen. Ihre Kinder wurden in der Furcht des Herrn erzogen; ihre
Sklaven mit Gerechtigkeit und Güte behandelt; ihre Armen, Kran-
ken, Wittwen und Waisen wurden mit aufopfernder Sorgfalt ge-
pflegt; auch der Fremde, sogar der Feind, war nicht von dieser Liebe
ausgeschlossen. Ein heiliger, aber heiterer Ernst begleitete alles Thun
der Christen; ihr Blick war gerichtet auf das, was droben ist, sie
sahen den Himmel als ihr Vaterland an und nannten ihre irdische
Wohnung nur ihre Herberge. So waren sie das Salz der Erde
und ein Licht der Welt, und auch ihre Feinde konnten ihnen ein
gutes Zeugniß nicht versagen.
In den Gemeinden der Christen war eine einfache Ordnung ein-
geführt. Einige der erfahrensten Christen, die den Namen Presbyter
oder Aelteste führten, wurden dazu ernannt, die gemeinschaftliche Er-
bauung zu leiten und über Lehre und Leben der Brüder zu wachen.
Andere übernahmen die Sorge für Arme und Kranke; diese hießen
Armenpfleger oder Diakonen. Derjenige unter den Presbytern, der
den Vorsitz führte, hieß Bischof oder Aufseher der Gemeinde. Als
später sich mehrere nahliegende Gemeinden unter einem Bischof an
einander schlossen, wurde das Amt der Bischöfe noch bedeutender und
ihr Ansehen größer.
Am Tag des Herrn, am Sonntage, versammelten sich die Chri-
sten in einem Christenhause', in Zeiten der Verfolgung auch wohl zur
Nachtzeit in Wüsten und Höhlen. Erst später baute manche Ge-
meinde ein eigenes Haus zu gottesdienstlichen Versammlungen und
nannte es des Herrn Haus, auf griechisch: Kyriake, woraus unser
deutsches Wort: Kirche worden ist. Bei diesen Zusammenkünften
wurde ein Psalm gesungen, ein Abschnitt aus der heiligen Schrift
gelejen, darüber geredet und gebetet. Jeden Sonntag, und in ae-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
400
Ihre Liebe genossen nicht nur ihre Angehörigen, sondern hauptsächlich
diejenigen, welche der Liebe am bedürftigsten waren, die stch kümmerlich Näh-
renden, die Angefochtenen, die Wittwen und Waisen, die Armen überhaupt,
die Kranken in Spitälern und Lazarethen, zu welchen sonst nicht leicht Je-
mand einzukehren pflegt. Mit solchen Personen machte stch Beata bekannt,
für diese sorgte ste nach eigenem Vermögen und durch Fürsprache bei Anderen,
diese besuchte und tröstete sie, diesen brachte ste Essen, Trinken und was ihre
Hand fand; diesen suchte ste durch ihre Handreichung an das Herz zu kommen
und ihre Seelen durch die leiblichen Wohthaten aufwärts zu den geistlichen
Gütern und zu Gott zu ziehen. Als ste einst einem armen Weibe Etwas zu
essen gebracht hatte, und das Weib nebst der Danksagung für diese Sät-
tigung sagte, wenn jetzt nur sonst auch noch Jemand wäre, der ihr ein altes
Kleid zukommen ließe, so zog Beate Sturm auf der Stelle ihren Rock aus
und ging in ihrem langen Schlafrock heim, und erfüllte also auch dem Buch-
staben nach, was Johannes forderte: wer zween Röcke hat, der gebe dem, der
keinen hat (Luc. 3, 11.). Ihrem Essen und Trinken brach sie ab, damit
sie desto besser ausreichen könnte, die Hungrigen zu speisen und die Durstigen
zu tränken. Einmal erfuhr man zufälligerweise hinterher, daß sie zwei
ganze Tage keinen Bissen zu essen gehabt hätte, und froh gewesen wäre, wenn
ihr Jemand ein Stücklein Brod gegeben hätte; sie bekannte dabei, daß es
doch etwas Entsetzliches sei um das Hungerleiden. Um so mehr war sie
aber deßhalb darauf bedacht, es Andern zu ersparen.
Mit diesen Werken der Liebe ging das Gebet immer Hand in Hand.
Sie hat entweder, sagt Rieger von ihr, gebetet oder ein gutes Werk aus-
gerichtet; ja, sie hat nichts gethan als gebetet; denn indem sie auch etwas
Anderes that, betete sie doch ohne Unterlaß. Wer sie gekannt hat, der hat
eine lebendige Auslegung über die Worte Christi gehabt, daß man allezeit
beten und nicht laß werden solle (Luc. 18, 1.). Auch beim Bibellesen ver-
band sie Lesen, Nachdenken und Beten beständig mit einander. Ans Beten
ging sie mit Beten, d. i. wenn sie in eine öffentliche Betstunde oder sonst in
eine Gebetsversammlung ging, bereitere sie sich vorher darauf mit Beten und
Fürbitten für sich und die Mitversanimelten. Hörte ste in ihrem Hause in
die Rathversammlung läuten, so beugte sie ihre Kniee für die zu Rath ge-
henden Landstände mit Bitten und Flehen für sie und das gesamte Vater-
land. Unter dem Gehen auf der Straße betete sie. Wenn sie in ein Haus
eintrat, so sprach sie still: Friede sei mit diesem Hause (nach Luc. 10, 5.).
In ihrem Gebet hielt sie sich besonders gern an das Vaterunser.
„Wenn gute Freund-e von einander scheiden müssen", sagte sie öfters,
„so kommen sie doch bald wieder im Vaterunser zusammen."
Obwohl sie bei ihrer großen Gebetsgabe und Gebetsübung sich
zu Hause für sich wohl zu erbauen verstand, so versäumte sie doch
ohne dringende Noth keinen Gottesdienst, weder an Sonntagen noch
in der Woche. „Das Herz bedarf (nach Hebr. 3, 13.) täglich er-
mahnt zu werden, auch durch Andere", sagte sie, „und da sei eben
die Kirche eine besonders gute Gelegenheit dazu." Als einmal das
Himmelfahrtsfest gekommen war, so erzählte sie selbst, habe sie sich ge-
freut, wie sie sich diesen Tag zu Nutzen machen wolle. Wie sie aber
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Beata Beate_Sturm Johannes Luc Rieger Christi Luc Luc
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130. Leben -er Christen in den ersten Jahrhunderten.
Dieselbige Veränderung, die das Christenthum im Herzen der
Menschen hervorbrachte, konnte nicht im Innern verborgen bleiben, sie
mußte sich im Leben und im Wandel offenbaren. Welch ein Unter-
schied, wenn man das Thun und Treiben der Heiden der damaligen
Zeit mit dem Leben der Christen vergleicht! Die Christen lebten in
der Liebe zu ihrem Herrn und zu ihren Brüdern ein frommes, demü-
thiges Leben, in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit; sie nannten sill-
unter einander Brüder und waren bereit, für einander das Leben zu
lassen. Ihre Kinder wurden in der Furcht des Herrn erzogen; ihre
Sklaven mit Gerechtigkeit und Güte behandelt; ihre Armen, Kran-
ken , Wittwen und Waisen wurden mit aufopfernder Sorgfalt ge-
pflegt; auch der Fremde, sogar der Feind, war nicht von dieser Liebe
ausgeschlossen. Ein heiliger, aber heiterer Ernst begleitete alles Thun
der Christen; ihr Blick war gerichtet auf das, was droben ist, sie
sahen den Himmel als ihr Vaterland an und nannten ihre irdische
/ Wohnung nur ihre Herberge. So waren sie das Salz der Erde
und ein Licht der Welt, und auch ihre Feinde konnten ihnen ein
gutes Zeugniß nicht versagen.
In den Gemeinden der Christen war eine einfache Ordnung ein-
geführt. Einige der erfahrensten Christen, die den Namen Presbyter
oder Aelteste führten, wurden dazu ernannt, die gemeinschaftliche Er-
bauung zu leiten und über Lehre und Leben der Brüder zu wachen.
Andere übernahmen die Sorge für Arme und Kranke; diese hießen
Armenpfleger oder Diakonen. Derjenige unter den Presbytern, der
den Vorsitz führte, hieß Bischof oder Aufseher der Gemeinde. Als
später sich mehrere nahliegende Gemeinden unter einem Bischof an
einander schlossen, wurde das Amt der Bischöfe noch bedeutender und
ihr Ansehen großer.
Am Tag des Herrn, am Sonntage, versammelten sich die Chri-
sten in einem Christenhause, in Zeiten der Verfolgung auch wohl zur
Nachtzeit in Wüsten und Höhlen. Erst später baute manche Ge-
meinde ein eigenes Haus zu gottesdienstlichen Versammlungen und
nannte es des Herrn Haus, auf griechisch: Kyriake, woraus unser
deutsches Wort: Kirche worden ist. Bei diesen Zusammenkünften
wurde ein Psalm gesungen, ein Abschnitt aus der heiligen Schrift
gelesen, darüber geredet und gebetet. Jeden Sonntag, und in ge-
1
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TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
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400
Ihre Liebe genossen nicht nur ihre Angehörigen, sondern hauptsächlich
diejenigen, welche der Liebe am bedürftigsten waren, die stch kümmerlich Näh-
renden, die Angefochtenen, die Wittwen und Waisen, die Armen überhaupt,
die Kranken in Spitälern und Lazarethen, zu welchen sonst nicht leicht Je-
mand einzukehren pflegt. Mit solchen Personen machte sich Beata bekannt,
für diese sorgte sie nach eigenem Vermögen und durch Fürsprache bei Anderen,
diese besuchte und tröstete sie, diesen brachte sie Essen, Trinken und was ihre
Hand fand; diesen suchte sie durch ihre Handreichung an das Herz zu kommen
und ihre Seelen durch die leiblichen Wohlthaten aufwärts zu den geistlichen
Gütern und zu Gott zu ziehen. Als sie einst einem armen Weibe Etwas zu
essen gebracht hatte, und das Weib nebst der Danksagung für diese Sät-
tigung sagte, wenn jetzt nur sonst auch noch Jemand wäre, der ihr ein altes
Kleid zukommen ließe, so zog Beate Sturm auf der Stelle ihren Rock aus
und ging in ihrem langen Schlafrock heim, und erfüllte also auch dem Buch-
staben nach, was Johannes forderte: wer zween Röcke hat, der gebe dem, der
keinen hat (Luc. 3, 11.). Ihrem Essen und Trinken brach sie ab, damit
sie desto besser ausreichen könnte, die Hungrigen zu speisen und die Durstigen
zu tränken. Einmal erfuhr man zufälligerweise hinterher, daß sie zwei
ganze Tage keinen Bissen zu essen gehabt hätte, und froh gewesen wäre, wenn
ihr Jemand ein Stücklein Brod gegeben hätte; sie bekannte dabei, daß es
doch etwas Entsetzliches sei um das Hungerleiden. Um so mehr war sie
aber deßhalb darauf bedacht, es Andern zu ersparen.
Mit diesen Werken der Liebe ging das Gebet immer Hand in Hand.
Sie hat entweder, sagt Rieger von ihr, gebetet oder ein gutes Werk aus-
gerichtet; ja, sie hat nichts gethan als gebetet; denn indem sie auch etwas
Anderes that, betete sie doch ohne Unterlaß. Wer sie gekannt hat, der hat
eine lebendige Auslegung über die Worte Christi gehabt, daß man allezeit
beten und nicht laß werden solle (Luc. 18, 1.). Auch beim Bibellesen ver-
band sie Lesen, Nachdenken und Beten beständig mit einander. Ans Beten
ging sie mit Beten, d. t. wenn sie in eine öffentliche Betstunde oder sonst in
eine Gebetsversammlung ging, bereitete sie sich vorher daraus mit Beten und
Fürbitten für sich und die Mitversammelten. Hörte sie in ihrem Hause in
die Rathsversammlung läuten, so beugte sie ihre Kniee für die zu Rath ge-
henden Landstände mit Bitten und Flehen für sie und das gesamte Vater-
land. Unter dem Gehen auf der Straße betete sie. Wenn sie in ein Haus
eintrat, so sprach sie still: Friede sei mit diesem Hause (nach Luc. 10, 5.).
In ihrem Gebet hielt sie sich besonders gern an das Vaterunser.
„Wenn gute Freunde von einander scheiden müssen", sagte sie öfters,
„so kommen sie doch bald wieder im Vaterunser zusammen."
Obwohl sie bei ihrer großen Gebetsgabe und Gebetsübung sich
zu Hause für sich wohl zu erbauen verstand, so versäumte sie doch
ohne dringende Noth keinen Gottesdienst, weder an Sonntagen noch
in der Woche. „Das Herz bedarf (nach Hebr. 3, 13.) täglich er-
mahnt zu werden, auch durch Andere", sagte sie, „und da sei eben
die Kirche eine besonders gute Gelegenheit dazu." Als einmal das
Himmelfahrtsfest gekommen war, so erzählte sie selbst, habe sie sich ge-
freut, wie sie sich diesen Tag zu Nutzen machen wolle. Wie sie aber
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Extrahierte Personennamen: Beata Beate_Sturm Johannes Luc Rieger Luc Luc
gebirge zuwanderte, gewahrte er mit Moos bedeckte
Ruinen einer ehemals großen Stadt, auf dem Schulte
der gebrochenen Säulen sah er Tempelgemäucr, verfallene
Palläste und Siegeöboqen, e6 war das längst verschwun-
dene Iuvavo der stolzen Römer r — Fromm und klug
erbat sich der Priester des Herrn diese Einöde von dem
Herzog Bojoarie ns, um auö dem Getrümmer des
hadrianischen Iuvaviums Kloster und Kirche zum
Gedächtniß des Fürsten der heiligen zwölf Boten er-
bauen zu können. — Theodo n. schenkte ihm die ver-
gessene Römerstadt, samml der Veste auf dem Bergrücken
im Morgen und einen großen Umfang Landes auf beiden
Ufern der Salzach, dazu den dritten Thetl deü Salz-
brunnens, zwanzig Pfannen fammt Knechten; desgleichen
den Zehent von Salz und Zoll, der dem Landesherrn
erhoben ward, nebst vielen andern Gütern. Darauf holte
Rupert aus Franken zwölf Gehilfen von der Regel des
heiligen Benedicts, erbaute daö Kloster St. Peter und
eine Kirche dem heiligen Maximilian zu Ehren,
der vor dreihundert Jahren als Bekehrer hier gewandelt,
und dessen Grab Hordbertü Knechte wnnderbar fan-
den. — Anbau und Kultur kam in die Wildniß, bis in
das tiefste Pongau — wurden die Wälder ausgestockt
und das weite Moorland trocken gelegt. — Erntrudis,
die Nichte Nupertö, kam ebenfalls auö Franken, um
frommen Jungfrauen ein Spiegel christlicher Zucht zu
werden; am Nonnberg (Nunberg) baute ihr Rupert ein
Kloster, das erste in Baiern für Nonnen, wo sie
Vorsteherinn wurde. —
Frg. 34) Welcher bojoarische Fürst machte zur
festen Begründung des Christenthums die erste
Reise nach Rom, — wie und wann kamen die
ersten päpstlichen Legaten nach Bojoarien,
welche christlichen Anstalten wollten selbe grün-
den, und wann starb Theodo Ii.?
Anlw- Die Jünger de6 heiligen Benedicts machten
den Herzog Bojoaricns und feinen Hof vertraut mit den
heiligen Versammlungen und Satzungen der morgen, und
abendländischen Kirchenväter, mir dem sichtbaren Ober-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Bojoarie Rupert Peter Maximilian Maximilian Rupert Bojoaricns
Extrahierte Ortsnamen: Nonnberg Nunberg Baiern Rom
48
o
ten Baiern rasch , und plünderten bei ihrem Rückzüge
zwei und fünfzig Tage lang mit allem Gräuel das ero-
berte Land; — vom Lech bis an den Inn war Baiern
mit Schutt und Leichen bedeckt. Odilo, mit wenigen
feiner Treuen, erreichte zwar den Inn, wurde aber zu,
letzt doch von den Feinden ergriffen - und nach Franken
abgeführt. Hildrude reiste zu ihrem gefangenen Ge-
mahl nach Frankreich. Odilo wurde wieder frei und
mach Jahr und Tag seinem Volke zurückgegeben. — Wah-
rend die Franken die Bojoarter überwanden, drang zwar
Herzog Hunald mit seinen Wasken, treu dem gege-
benen Worte, feindlich ober die Loire ins Land des Fran-
ken'königs, bis Charles ein, eroberte diese Stadt, ver-
brannte sie, schleifte ihre Mauern, und legte alles schreck-
lich in Asche, doch leider fruchtlos für Odilo! —
Frg. 5?) Wie lang regierte Odilo?
Anlw. Von 7.37 bis 748 — Einem alten Todten-
Verzeichniß des Emmeran - Klosters zufolge war der 18.
Jäner 748 Odilos Slcrbkag.
Frg. 3») Wie war der damalige Zustand des
Chriftenthnms in Bojoarien, — welche Verdienste
hatte Bonifaeius, der Apostel German
niens, um Baiern, — wann stiftete Odilo die
vier Bisthümer: Regensburg, Passau,
Salzburg und Fr ei sing, — und mit welchen
Kirchen und Klöstern schmückte dieser fromme Re-
gent Baiern?
Antw. Die heidnischen Bojoaren sahen im weiten
Lande umher gottgeweibte Mauern von Kirchen anfstei-
gen, hörten alltäglich Worte der Erlösung, Botschaft des
Heils, und allnächtlich Gesarrq und Gebet der Mönche
in den Kloster Chören, ihre Herzen wurden bewegt und
sie gingen freiwillig zur Taufe; der Bekehrungen warm
aber zu viele und zu schnelle, viele Priester und Lehrer
des Wortes waren oftmals fast so unwissend und roh, als
die
1821. I. und Ii. Buch, bei Jos. Eggensperger. Mit zwei
Landkarten.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]