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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 30

1836 - Eisleben : Reichardt
30 Erstes Kapitel. verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st, Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge- schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak- turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor- züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen- stände des Handels oder Waaren sind. Verschiedenheit der Menschen in der Religion und Regierungeverfassung. §. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh- rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju- den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men- schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir- ten gehören, und in Griechische Christen. Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie, der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt, indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge- setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung, wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas- sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge- bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei- heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge- setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 95

1865 - Eisleben : Reichardt
95 899—911 Ludwig das Kind. Bei des Vaters Tode erst 7 Jahr alt. Erzbischof Hatto von Mainz x) und Otto der Erlauchte vou Sachsen verwalten das Reich, welches durch bestän- dige Fehden geschwächt wird (Adalbert von Babenberg). Einfälle der Ungarn in Thüringen, Franken, bis an den Rhein. 911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger in D ent schland aus. y) 911 —919 Konrad 1 von Franken. Zwar kräftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht berstellen. Lothringen fällt zu Frankreich ab, nur den Elsaß gewann Konrad wieder. Kämpfe mit aufrühreri- schen Herzogen > Sachsen, Schwaben, Baieru» und den Ungarn. -Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem 'Rach- folger. z) ' ' 919—1024 Die sächsischen Kaiser. 919 -930 Heinrich La) Sohn Otto's des Erlauchten. Er schließt nach Gefan- gennehmuug eines Häuptlings mit den Magyaren einen neunjährigen Waffenstillstand. Während dessel- den Anlegung von Bürgend), Bildung einer Reiterei, ' Kriege gegen die Wenden jenseits der Elbe. 925 Erobe- rung von Brannibor. c) Gründung der Markgrafschaften Nordsachsen (Nordmark, Salzwcdell, Meißen und Schleswig. 925 wird Lothringen wieder d e u t s ch. ll) Herzog Giselbrecht heirathet Heinrichs Tochter Gerberga. 933 Heinrich schlägt die Ungarn bei Merseburg. Der räudige Hund statt des Tributes. Der eine Haufen der Magyaren bei Sonders hausen, das Hauptheer bei Merseburg (Keuschberg) geschlagen, e • Heinrich stirbt zu Mein leben a. d. Unstrut. Sein Grab in dem von ihm gegründeten Ouedlinburg. x) Derselbe, vo» dem die Sage vom Mäusethurm erzählt wird. y) nn Italien waren sie schon srüher ausgestorben; in Frankreich erst. 978 mit Ludwig dem Faulen. Eo folgt Hngocapet, Stanim Vater der Bourbonen. z) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsinsignien. a) Die Beinamen „Städteerbauer" oder gar „Bogetsteller, Finkler" ge nügen nicht. Man könnte ihn den Großen nennen. b) Lo entstehen Ouedlinburg, Wittenberg, Merseburg, Nordhausen. <;) Fürst Tugumir. Ein plötzlicher Frost erleichtert die Eroberung, ä) Erst 1735 fiel es wieder an Frankreich, e) Das Engelsbanner. Befreiung vieler Gefangenen,

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 117

1865 - Eisleben : Reichardt
- 117 1439- 1493 Friedrich 111 (Iv). Schwach und träge.e) Während seiner langen Regierung erreicht das Faustrecht in Deutschland seinen Gipfel. 1455 der sächsische Prinzenraub f). Angriffe der Türken auf Oestreich (Capistrano, Hunyad >. Nach dem Tode des jungen Ladislaus l Albrechts Sohn) wählten die Böhmen Georg Podiebrad, die Ungarn Matthias- Corvinus (Sohn des tapfern Türkensie- gers Johann Hunyad» zum König, der auch Oestreich einnahm. 1449 Erfindung der Bucbdruckerknnft durch Johann Gut- tenberg G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem Gold- schmied Johann Faust und dem Schönschreiber Peter Schöffe r. Die Buchsmben anfangs auf Holzstäben aus- geschnitten, später von Metall. Guttenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armuth (1456). 1453 Eroberung Eonstantinvpels durch Muhamed 11. Ende des o st r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m s. Der letzte Kaiser Constantin Iv. P a l ä o l o g u s fällt nach tapferer Gegenwehr. Biele griechische Gelehrte flüch- ten nach Italien; in Folge dessen Wiederaufblühen der Wissenschaften. «Hof der'medici in Florenz.) 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den Schweizern bei Granson und Murten geschlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Reuatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schwei- zern im Bündniß. Die Besatzung von Granson verrä- therisch getödtet. Darauf die beiden Schlachten. 1477 Karl der Kühne fällt bei Nancy gegen Schweiß zer and Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel Burgund an den schlauen König Ludwig Xi. von Frankreich; die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem ritterlichen Maximilian, verheiratete. So wur- den die Niederlande mit Oestreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas Der Genueser Christoph Columbus hatte die Idee, e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare orbi universo. i A. E. J. 0. ü.) f) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanstmüthigen und seinem Bruder Wilhelm Kunz von Kaufungen raubt die Söhne des ersteren, Ernst und Albrecht. Der wackere „Triller." Die Prinzen sind die Stammväter der ernestinischen und alber- rinischen Linie.

5. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 56

1861 - Stuttgart : Hallberger
56 und auf der Erde verbreiteten, sie auch immer schlimmer wurdet^ so, daß Gott endlich Alle, mit Ausnahme des gerechten Noah, von der Erde zu vertilgen beschloß, was auch durch eine große Ueber- schwemmung, die Sündfluth, geschah. Ueber dies Ereigniß stimmen die Sagen vieler Völker, selbst der Indianer in Amerika, überein. Noah hatte sich und die Seinigen, sowie ein Paar von jeder Gattung der Thiere durch die Erbauung eines großen Schiffes, Arche genannt, gerettet, indem er dasselbe beim Beginne der Fluth bestieg, wie ihm Gott befohlen hatte. Nachdem das Wasser, welches die höchsten Berge 15 Ellen hoch bedeckt hatte, wieder gefallen und die Erde trocken geworden war, zog Noah mit den Seinigen vom Gebirge Ararat in Arme- nien, wo die Arche stehen blieb, an den untern Euphrat, in das weidenreiche Babylonien hinab. — Da sich die Menschen aber bald wieder sehr vermehrten, so wurden sie hierdurch genöthigt, sich wei- ter zu zerstreuen. Um aber ihre erste Heimat immer wieder finden zu können, wollten sie zuvor einen Thurm bauen, der überall ge- sehen werden könnte und ihnen zum Vereinigungspunkte dienen sollte. Durch die Sprachverwirrung, welche Gott unter ihnen entstehen ließ, wurde das thörichte Unternehmen vereitelt, und die Menschen zer- streuten sich und bevölkerten nach und nach alle Gegenden der Erde. In der Folge traten die Menschen in größere Gesellschaften zusammen, wählten sich ein gemeinschaftliches Oberhaupt und bilde- ten endlich Staaten und Reiche, die wir in Folgendem näher kennen lernen wollen. Asiatische Völker. 1. Die Indier und Chinesen. Die Indier waren dem ursprünglichen Wohnsitze der Menschen, den Gegenden zwischen den Flüssen Indus und Ganges am näch- sten geblieben. Sie waren von jeher in gewisse Volksklassen oder Kosten getheilt, nämlich 1) in Priester und Gelehrte; 2) in Krie- ger; 3) in Kaufleute und Ackerbauer; 4) in Handwerker und Die- nende. Außer diesen giebt es jetzt noch eine fünfte, von allen Menschen gemiedene und verachtete Klasse, die Paria's, die nicht einmal bei den andern Menschen wohnen dürfen, weil diese glauben, daß sie dadurch entehrt wären. Dieses Kastenwesen, wonach der Sohn immer den Stand und Beruf seines Vaters auch zu dem seinigen machen muß, gleichviel ob er Lust und Fähigkeiten dazu besitzt, oder nicht, hat von jeher die Fortschritte der Kultur in diesem Lande ge- hindert, und die Indier sind darum, obgleich reich an Gebiet und Bewohnern, zu einem Volke herabgesunken, das keine große Bedeut

6. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 64

1861 - Stuttgart : Hallberger
64 Durch die Römer wurde Herodes in Judäa als Regent ein- gesetzt, welchem sie zugleich mehrere benachbarte Provinzen übergaben. Um seine Herrschaft zu befestigen, mordete er alle Makkabäer und selbst einen Theil seiner Familie. Nach seinem Tode wurde das Reich unter seine drei Söhne getheilt und ein Theil zu Syrien ge- schlagen, welches römische Landpfleger verwalteten. 8. Jesus Christus. Endlich stehen wir vor dem freudenreichsten und heilbringendsten aller Ereignisse, die uns durch die Geschichte berichtet werden. Als nämlich die ganze Menschheit in gräuliche Sittenl o si gleit und in das tiefste Elend versunken und die Religion überall in tiefen Verfall gerathen war: da erwachte in den Herzen Vieler das lebhafteste Verlangen nach dem Erlöser, den Gott schon längst durch den Mund seiner Propheten dem sündigen Menschengeschlechte ver- heißen hatte. Um das Maaß seiner Erbarmungen voll zu machen, sandte der Allbarmherzige seinen göttlichen Sohn selbst in die Welt, der Menschheit zur Rettung von dem ewigen Verderben, und Maria, die reinste und heiligste Jungfrau, ward von Gott aus- erwählt, die Mutter des Weltheilandes zu werden. Beinahe 4000 Jahre nach der Erschaffung der Welt, 753 Jahre nach der Erbauung der Stadt Rom, im 42ften Jahre der Regierung des Kaisers Augustus und 5 Jahre vor dem Tode des Herodes wurde Jesus Christus zu Bethlehem geboren. Engel ver- kündeten seine Geburt frommen Hirten und ein hellleuchtender Stern führte die frommen Weisen aus fernen Ländern zu dem neugebornen Friedensfürsten, wie ihn Jefaias nennt; zu ihm, der gekommen war, Frieden zu stiften zwischen dem beledigten Gotte und der sün- digen Menschheit. Bis zu seinem dreißigsten Jahre lebte er in stiller Zurückgezogenheit und war in allen Tugenden das schönste Muster für die Jugend. Jetzt aber trat er öffentlich auf als Stif- ter einer Religion, deren Lehren, in unerreichter und gött- lich e r E r h a b e nh e i t dastehend, wahrhaft geschaffen sind, die Men- schen zu beglücken und zu beseligen. Drei Jahre lang zog er lehrend und Kranke heilend in Städten und Flecken umher; er bezeichnete seden seiner Schritte mit Wohl- thun und Segen. Mit Freimüthigkeit aber rügte Jesus die Schein- heiligkeit und Verworfenheit der heuchlerischen Pharisäer undun- gläubigen Saddncäer, die ihn darum auch haßten und verfolgten. Seine einfach großen Lehren standen eben so sehr im Widerspruch mit ihren Satzungen, als das geistige Messiasreich, das Jesus zu gründen gekommen war, ihren irdischen Gesinnungen und Erwar- tungen entgegen stand. Ihr Haß ruhete daher nicht eher, bis der römische Landpfleger Pontius Pilatus den Unschuldigsten der Men-

7. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 327

1861 - Stuttgart : Hallberger
327 Palästina. Canaan, wie dieses Land in alter Zeit hieß, zählte in seiner Blüthezeit auf 450 Q.m. 5 Millionen Menschen. Unter seinen Gebirgen ist der Libanon seiner Cedern wegen berühmt. Sein 10,000 Fuß hoher Gipfel ist 10 Monate des Iähres hindurch mit Schnee bedeckt. Ein anderer merkwürdiger Berg ist der Karmel, der als ein Vorgebirg in das Mittelmeer hinaus ragt und in dessen Höhlen die Propheten Elias und Elisäus wohnten. Das Land wird der Länge nach vom Jordan durchströmt, der vom Libanon kommt, den 7 Q.m. großen See Tiberias, Genesareth oder das galiläische Meer durchfließt und im Süden in das todte Meer mündet. — Dieses für uns so merkwürdige Land, worin unser Heil gegründet und das große Werk unserer Erlösung vollbracht wurde, war damals in folgende vier Provinzen eingetheilt: 1) Galiläa. Hier ist uns vor Allem Nazareth / als die Vaterstadt Jesu, merkwürdig. Hier wurde seine Geburt der heiligen Jungfrau durch den Engel verkündigt, und hier brachte der Erlöser feine Jugcndjahre zu. Die Stadt liegt auf einem Berge, hat ein geräumiges Kloster und zählt 10,000 christliche Einwohner. Sie ist 12 Meilen von Jerusalem entfernt. An den Ufern des Sees liegt die Stadt Tiberias und fast ganz im Norden Eapernaum, wo Jesus sich besonders gerne auf- hielt und lehrte. Zwischen beiden liegt Magdala, der Geburtsort der Maria Magdalena, und nördlich von da finden wir das Fischer- dorf Betbsaida, in welchem die hl. Apostel Petrus, Andreas, Phi- lippus, Johannes und Jakobus geboren wurden. Hier an den Ufern des lieblichen Sees und in feiner Umgegend ist gleichsam der Vorschauplatz des großen Erlösnngswerkes. Ueberall begegnet der Reisende hier Stellen und Punkten, die ihm durch das heilige Evan- gelium ehrwürdig geworden sind. Hier ist die Stelle des großen Fischzugs; auf jenem Hügel hielt der göttliche Lehrer die Berg- predigt; dort speiste Er das Volk, und auf dem Berg Tabor, der sich zwischen Nazareth und Tiberias erhebt, wurde Er verklärt und zeigte sich den entzückten Jüngern in seiner Herrlichkeit. Nördlich vom Tabor erblicken wir Cana, die Vaterstadt des Apostels Si- mon, wo Jesus seiitz erstes Wunder verrichtete, und südlich liegt Nain, wo Er den Sohn der Wittwe vom Tode erweckte. Blicken wir über die nördlichen Grenzen des Landes hinaus, so finden wir am Ufer des Meeres die ehemaligen Hauptstädte Phöniziens: Tyrus und Eydon, jetzt Sur und Said genannt und sehr un- bedeutend. Zwischen beiden liegt Sarepta und mehr im Norden die Handelsstadt Beyrut.

8. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 55

1861 - Stuttgart : Hallberger
55 Auf die Kniee sank Johannes nieder, Küßte seine Hand und seine Wange, Nahm ihn, neugeschenket, vom Gebirge, Läuterte sein Herz mit süßer Flamme. Jahre lebten sie jetzt unzertrennet Mit einander; in den schönen Jüngling Goß sich ganz Johannes schöne Seele. Sagt, was war es, was das Herz des Jünglings Also tief erkannt, und innig festhielt, Und es wieder fand, und unbezwingbar Rettete? — Ein Sankt Johannesglaube, Zutrauen, Festigkeit und Lieb' und Wahrheit. (Herder.) Zweiter Abschnitt» Erzählungen, Schilderungen und Charakterbilder aus der Geschichte. Die ältesten Nachrichten über die Schöpfung der Welt und die Zustände der frühesten Bewohner unserer Erde verdanken wir der Bibel, mit welcher in dieser Beziehung die Sagen und mündlichen Ueberlieferungen vieler Völker, die dieses göttliche Buch nicht kann- ten, aus eine merkwürdige Weise übereinstimmen. Diesen Nachrich- ten zufolge wurde die Welt etwa 4000 Jahre vor der Geburt unseres göttlichen Heilandes erschaffen und dem Menschen •— dem Meisterstücke der Schöpfung ■— zum Wohnplatze angewiesen. Die ersten Menschen, Adam und Eva, bewohnten eine der mildesten und fruchtbarsten Gegenden Asiens, das Paradies genannt, welches, nach der Meinung gelehrter Männer, im südöstlichen Theile von Asien oder vielmehr im nördlichen Indien lag. Was uns die Geschichte von den Schicksalen der frühesten Erd- bewohner aufbewahrt hat, ist durch die Bibel hinlänglich bekannt. Wir kennen das Vergehen unserer Stammeltern im Paradiese, sowie die Strafe ihres Ungehorsams. Es ist uns bekannt, wie Neid und Haß das schreckliche Verbrechen des Brudermordes in die Welt einführten und wir wissen, daß wie sich die Menschen vermehrten

9. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 65

1861 - Stuttgart : Hallberger
65 scheu, den Sohn Gottes selbst, zum Tode verurtheilte und Ihn durch die Priester dem aufgereizten Volke zur Kreuzigung auslieferte. Jesus aber besiegelte durch seinen Tod die Wahrheit seiner Lehre und erlöste die Menschheit durch den unendlichen Werth seines Blu- tes von der Sünde und dem ewigen Tode; denn nur Er, der Reinste und Heiligste, konnte unsere Sündenschuld a^ sich neh- men und durch seinen Tod der göttlichen Gerechtigkeit genug thun. Am dritten Tage nach seinem Tode erstand Jesus Christus glorreich aus dem Grabe, und während 'der vierzig Tage, die Er noch auf Erden verweilte, erschien Er seinen Jüngern mehrere Male, tröstete, lehrte und stärkte sie und fuhr endlich hinauf gen Himmel, wo Er jetzt sitzet in unendlicher Herrlichkeit zur Rechten seines Vaters, von wannen Er einst wieder kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Todten. Zehn Tage nach seiner Auffahrt zum Vater sandte Jesus den Seinigen den Tröster, den Er ihnen verheißen hatte, den heiligen Geist. Des Morgens am Psingsttage ent- stand ein Brausen, wie das eines heftigen Windes und erfüllte das Haus, wo die Treuen Jesu, seine Mutter, die Apostel und die Jünger harrend und betend versammelt waren. In feurigen Zun- gen senkte sich der heilige Geist über sie herab und gop aus über sie die Fülle seiner Gnaden. Und wie des Feuers Kraft das Harte er- weicht, das Unreine verzehrt, das Dunkle erleuchtet und Alles durch seine Wärme belebt und stärkt: so wirkte jetzt die Macht des heili- gen Geistes in den Aposteln und Gläubigen. Ihr Verstand, vorher so schwach und träge in Auffassung des göttlichen Wortes, erkannte nun mit lichtheller Klarheit die ganze Lehre des himmlischen Mei- sters ; sie, die Ungebildeten, werden nun aller Weisheit voll und be- schämen die Klugheit der-Welt; sie, die niemals Judäa verlassen, verstehen und reden jetzt die Sprachen aller Völker mit geläufiger Zunge. Zu ganz andern Menschen hatte der Geist Gottes die Apo- stel umgewandelt; ihr Stolz war verschwunden und hatte der innig- sten Demuth Platz gemacht; ihre Träghell war zum glühendsten Eifer geworden; für Jesu zu leiden war ihre Lust, für Ihn zu ster- den Gewinn. Von dem Geiste Gottes erfüllt, erhob sich nun Petrus und ver- kündigte mit Feuerworten dem jüdischen Volke und Allen, welche bei dem heftigen Brausen des Windes sich vor dem Hause versammelt hatten, Jesum, den Sohn Gottes, den sie so schmachvoll gekreu- zigt, bewies ihnen seine Unschuld und den ganzen Jammer ihrer Sündennoth. Seine Worte erschütterten die Herzen aller Zuhörer, und noch an demselben Tage ließen sich 3000 Menschen taufen. So hatte die christliche Kirche zu Jerusalem ihren Anfang ge- nommen und das Wort des Propheten Jesaias sich erfüllt, daß von Reiser, der Dclksschülcr i. dk Oberklasse. 5 /

10. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 254

1860 - Stuttgart : Hallberger
254 verbreitete, daß irgendwo eine Kuh ein männliches Kalb von dieser Zeichnung geworfen habe, war das Land voll von Jubel, und Alle legten ihre schönsten Kleider an. Man brachte das Kalb, nachdem es vier Monate alt worden war, ans einem kostbar verzierten Schiffe nach der Hauptstadt Memphis, woselbst es einen Tempel und um denselben schöne Gärten mit frischem Brunnenwasser fand. Der Mann, von dessen Heerde der Apis kam, wurde für den glücklichsten unter den Sterblichen angesehn und von dem ganzen Volke mit Be- wunderung betrachtet. Zwar fehlte es der Religion der Egypter nicht an Keimen der Wahrheit, wie sie z. B. an eine Fortdauer des Menschen nach dem Tode glaubten, und der Verehrung der Thierwelt mag ursprünglich eine sinnliche Beobachtung der Thiere und des Nutzens oder Schadens, wel- chen sie den Menschen brachten, zu Grunde gelegen haben. Aber der ^ allmählich daraus entstandene Thierdienst zeigt deutlich, daß eine solche Religion ihre Bekenner weder weiser noch besser gemacht, sondern vielmehr den Geist des Volkes in finsterem Aberglauben gefangen ge- halten habe. Sie glaubten, ihren Göttern nicht durch Heiligkeit der Gesinnung und des Lebens, sondern nur durch Opfer und äußerliche Gebräuche beim Gottesdienst gefallen zu müssen; ja es gab gottes- dienstliche Gebräuche, bei denen sogar unsittliche Geberden und Hand- lungen in der Meinung verübt wurden, daß man damit seine Ehr- furcht für die Gottheit beweise. Wenn das Land durch das Uebermaß der Hitze dürre lag, oder wenn die Pest oder sonst ein allgemeines Uebel das Land heimsuchte, so führten die Priester etliche der Thiere, in denen sie ihre Götter verehr- ten, an einen abgesonderten Ort, woselbst sie ihnen zuerst die Noth des Landes vorstellten, Abhülfe verlangten und sie ernstlich bedrohe- ten, wofern diese nicht erfolgen würde. Wenn dann nach einiger Zeit keine Aenderung zum Besseren eintrat, so tödteten die Priester dieselben Thiere, welche sie zu ihren Göttern gemacht hatten. — Wie hoch stand doch nicht das Volk Israel über dem vielgepriesenen Egyp- tervolk durch seine Erkenntniß des wahren Gottes! Und dennoch konnte es sich immer wieder von diesem seinem Gott, dem Schöpfer und Herrn Himmels und der Erde, abwenden und den läppischen Stier- dienst in Aufrichtung goldener Kälber nachäffen! •— (2 Mos. 32. 1 Kön. 12, 28 ff.) „Mich, die lebendige Quelle", so muß der Herr (Jer. 2, 13.) klagen, „verlassen sie, und machen ihnen hie und da aus- gehauene Brunnen, die doch löchricht sind und kein Wasser geben!" — —-
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