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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 95

1865 - Eisleben : Reichardt
95 899—911 Ludwig das Kind. Bei des Vaters Tode erst 7 Jahr alt. Erzbischof Hatto von Mainz x) und Otto der Erlauchte vou Sachsen verwalten das Reich, welches durch bestän- dige Fehden geschwächt wird (Adalbert von Babenberg). Einfälle der Ungarn in Thüringen, Franken, bis an den Rhein. 911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger in D ent schland aus. y) 911 —919 Konrad 1 von Franken. Zwar kräftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht berstellen. Lothringen fällt zu Frankreich ab, nur den Elsaß gewann Konrad wieder. Kämpfe mit aufrühreri- schen Herzogen > Sachsen, Schwaben, Baieru» und den Ungarn. -Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem 'Rach- folger. z) ' ' 919—1024 Die sächsischen Kaiser. 919 -930 Heinrich La) Sohn Otto's des Erlauchten. Er schließt nach Gefan- gennehmuug eines Häuptlings mit den Magyaren einen neunjährigen Waffenstillstand. Während dessel- den Anlegung von Bürgend), Bildung einer Reiterei, ' Kriege gegen die Wenden jenseits der Elbe. 925 Erobe- rung von Brannibor. c) Gründung der Markgrafschaften Nordsachsen (Nordmark, Salzwcdell, Meißen und Schleswig. 925 wird Lothringen wieder d e u t s ch. ll) Herzog Giselbrecht heirathet Heinrichs Tochter Gerberga. 933 Heinrich schlägt die Ungarn bei Merseburg. Der räudige Hund statt des Tributes. Der eine Haufen der Magyaren bei Sonders hausen, das Hauptheer bei Merseburg (Keuschberg) geschlagen, e • Heinrich stirbt zu Mein leben a. d. Unstrut. Sein Grab in dem von ihm gegründeten Ouedlinburg. x) Derselbe, vo» dem die Sage vom Mäusethurm erzählt wird. y) nn Italien waren sie schon srüher ausgestorben; in Frankreich erst. 978 mit Ludwig dem Faulen. Eo folgt Hngocapet, Stanim Vater der Bourbonen. z) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsinsignien. a) Die Beinamen „Städteerbauer" oder gar „Bogetsteller, Finkler" ge nügen nicht. Man könnte ihn den Großen nennen. b) Lo entstehen Ouedlinburg, Wittenberg, Merseburg, Nordhausen. <;) Fürst Tugumir. Ein plötzlicher Frost erleichtert die Eroberung, ä) Erst 1735 fiel es wieder an Frankreich, e) Das Engelsbanner. Befreiung vieler Gefangenen,

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 117

1865 - Eisleben : Reichardt
- 117 1439- 1493 Friedrich 111 (Iv). Schwach und träge.e) Während seiner langen Regierung erreicht das Faustrecht in Deutschland seinen Gipfel. 1455 der sächsische Prinzenraub f). Angriffe der Türken auf Oestreich (Capistrano, Hunyad >. Nach dem Tode des jungen Ladislaus l Albrechts Sohn) wählten die Böhmen Georg Podiebrad, die Ungarn Matthias- Corvinus (Sohn des tapfern Türkensie- gers Johann Hunyad» zum König, der auch Oestreich einnahm. 1449 Erfindung der Bucbdruckerknnft durch Johann Gut- tenberg G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem Gold- schmied Johann Faust und dem Schönschreiber Peter Schöffe r. Die Buchsmben anfangs auf Holzstäben aus- geschnitten, später von Metall. Guttenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armuth (1456). 1453 Eroberung Eonstantinvpels durch Muhamed 11. Ende des o st r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m s. Der letzte Kaiser Constantin Iv. P a l ä o l o g u s fällt nach tapferer Gegenwehr. Biele griechische Gelehrte flüch- ten nach Italien; in Folge dessen Wiederaufblühen der Wissenschaften. «Hof der'medici in Florenz.) 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den Schweizern bei Granson und Murten geschlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Reuatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schwei- zern im Bündniß. Die Besatzung von Granson verrä- therisch getödtet. Darauf die beiden Schlachten. 1477 Karl der Kühne fällt bei Nancy gegen Schweiß zer and Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel Burgund an den schlauen König Ludwig Xi. von Frankreich; die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem ritterlichen Maximilian, verheiratete. So wur- den die Niederlande mit Oestreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas Der Genueser Christoph Columbus hatte die Idee, e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare orbi universo. i A. E. J. 0. ü.) f) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanstmüthigen und seinem Bruder Wilhelm Kunz von Kaufungen raubt die Söhne des ersteren, Ernst und Albrecht. Der wackere „Triller." Die Prinzen sind die Stammväter der ernestinischen und alber- rinischen Linie.

4. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 86

1861 - Stuttgart : Hallberger
86 Mit der ganzen Wildheit jener Zeiten brach nun der Haß der Heiden in die grausamsten Verfolgungen gegen die Christen aus. Den Anfang machte Kaiser Nero, der Muttermörder, eines der größten Scheusale, von welchen die Weltgeschichte erzählt. Wir haben schon früher gehört, daß er Rom anzünden ließ und die Schuld davon auf die Christen schob. Eine Menge derselben wurden den wilden Thieren vorgeworfen; Viele, und unter diesen selbst der heilige Petrus, wurden gekreuzigt; der heilige Paulus wurde mit vielen Andern durch das Schwert hingerichtet; noch Andere wurden in Säcke genäht, die man mit Werg ausstopfte und von außen mit Pech übergoß; so grub man sie in die Erde und zündete sie an, um des Nachts den kaiserlichen Garten zu beleuchten (J34). Nach Nero's schmachvollem Ende genossen die Christen unter den Kaisern Vespasicm und Titus Ruhe, bis nach dem frühen Tode des Letzteren dessen Bruder Domitian den Thron bestieg und den Nero an Grausamkell noch zu übertreffen suchte. Der folgende Kaiser Newa that den Christen Nichts zu leid, aber der auf ihn folgende Kaiser Trajau glaubte die Christen schon aus Klugheit verfolgen zu müssen, um sich bei dem Volk nicht verhaßt zu machen. Unter seiner Regierung wurden Viele, die sich weigerten den Götzen zu opfern, gemartert und getödtet, unter diesen auch die römischen Bischöfe Clemens und Evaristus, der 120 Jahre alte Bischof Simeon von Jerusalem, ein Anverwandter Jesu, und der heilige Ignatius, Bischof von Alexandrien, ein Schüler der Apostel Pe- trus und Johannes. Der folgende Kaiser Hadrian milderte nach und nach die Ver- folgung, die mehr durch die Bosheit der Statthalter, als nach des Kaisers Willen noch fortdauerte. Unter feiner Regierung errangen der heilige Eustachius mit seiner Gattin und seinen beiden Söhnen, sowie Symphorosa mit ihren sieben Söhnen die Märtyrerkrone. Unter dem Kaiser Antonius Pins, der dem vorigen im Jahre 138 n. Chr. folgte, genossen endlich die Christen eine längst ersehnte Ruhe; aber schon im Jahre 161 begannen unter seinem Nachfolger Marc Aurel, der sonst mit vielen trefflichen Eigenschaften begabt war, die Christenverfolgungen mit erneuter Wuth, weil der Kaiser glaubte, daß nur in dem Heidenthume für Rom Heil zu finden sei. Statins, der Statthalter zu Smyrna, begann die Verfolgung, indem er alle nur erdenkliche Martern gegen die Christen anwandte. Er ließ unter andern auch den 86jährigen Greis Polykarp ns, der seit 70 Jahren der Kirche von Smyrna als Bischof vorstand, vor sich rufen und befahl ihm, den Götzen zu opfern und Jesum zu lästern. Allein Polykarpus sprach: „Wie soll ich meinen Herrn lästern, der mich selig gemacht hat?" — Der Statthalter drohte ihm mit den furchtbarsten Qualen; allein Polykarpus blieb stand-

5. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 87

1861 - Stuttgart : Hallberger
87 haft und erlitt mit freudigem Muthe den Märtyrertod. So starben in allen Theilen des Reiches Tausende als Bekenner der heiligen Lehre Jesu. Von jetzt an gieng das römische Reich unter einer Reihe von elenden Regenten immer mehr feinem Verfalle entgegen. Die Chri- stenverfolgungen, deren man bis zum Jahre 312 zehn große zählt, dauerten fort, besonders unter den Kaisern Decins und Diokletian. Allein das Blut der Märtyrer wurde stets zur Aussaat für neue Bekenner. Die Freudigkeit, mit welcher diese Glaubenshelden, ja selbst zarte Kinder ihren Glauben an Jesus bekannten; die Standhaftigkeit, mit der sie alle Qualen und Martern er- trugen; die Zuversicht, mit welcher sie von dem ewigen Leben sprachen, und oft in den letzten Augenblicken noch, Psalmen singend oder für ihre Peiniger betend, Gott dankten, daß er sie gewürdigt, zu seiner Ehre zu leiden — dieses Alles bewog viele Tausende zur Annahme der göttlichen Lehre, und unter allen Verfolgungen blühte die Kirche Jesu stetssort herrlicher auf. 26. Eonsiantin der Große. Zur Zeit des Kaisers Diokletian herrschten vier Regenten über das römische Reich. Einer derselben war Constantinus Ch lorus, der im Jahr 306 zu Jork in England starb und seine Würde seinem Sohne Eonstarttiii hinterließ. Da nun einer der zuvor abgetretenen Kaiser, Maximian mit Namen, den Purpur wieder anlegte, und seinen Sohn Maxentius zum Mitregenten ernannte, so gab es sogar sechs Herrscher im römischen Reiche, welche einander wechselseitig bekriegten und zu stürzen suchten. Maxentius hatte sich mit einem ungeheuren Heere gegen Constantin gewendet, dessen Heer durch Mühsale und Kämpfe er- schöpft und durch zurückgelassene Besatzungen äußerst geschwächt war. Seine Soldaten murrten laut, die Heerführer riethen zum Rückzüge und Constantin befand sich somit in der schwierigsten Lage. Da erschien auf ein Mal am hellen Mittage hoch über der Sonne aus einer dunkeln Wolke ein leuchtendes Kreuz mit der Umschrift: „In diesem Zeichen wirst du siegen." Constantin und das ganze Heer sahen diese Erscheinung mit größtem Erstaunen. In der folgenden Nacht erschien ihm Jesus mit dem gleichen Zeichen und befahl ihm, dasselbe nachmachen und dem Heere vorantragen zu lassen. Dieses geschah; und mit der Kreuzesfahne voran stürzten sich die Soldaten Constantin's auf die Feinde und errangen den vollständigsten Sieg. Maxentius floh und ertrank in der Tiber, die er so oft mit dem Blute schuldloser Gläubigen geröthet hatte. So wurde Constantin nach und nach Alleinherrscher, nachdem

6. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 88

1861 - Stuttgart : Hallberger
er auch den letzten seiner Mitkaiser besiegt hatte, worauf er den Christen vollkommene Religionsfreiheit gewährte und ihnen selbst prächtige Kirchen erbaute. Seine Mutter Helena hatte 'im hei- ligen Lande nach langen Nachforschungen das Kreuz des Erlösers aufgefunden und ließ auf der Stätte, wo es verscharrt gewesen war, eine prachtvolle Kirche erbauen. Constantin wählte Byzanz, das er mit herrlichen christlichen Tempeln schmückte, zu seiner Residenz; er setzte das Kreuz aus seinen Palast und ließ sich endlich taufen, nach- dem er schon vorher seine Kinder hatte christlich erziehen lassen. Constantin, der mit Recht den Beinamen „der Große" erhielt, starb im Jahre 337, betrauert von seinem ganzen Reiche, besonders aber von den Christen, die endlich ungescheut ihren Gott öffentlich an- beten durften, nachdem das Kreuz über das Heidenthum gesiegt hatte. 27. Theodosius der Große und Ambrosius. Theodosius, ein ausgezeichneter Feldherr, war von dem Kaiser Gratianus zum Mitregenten erwählt worden. Dieser große Mann wurde nach Constantin der eifrigste Beförderer des Christen- thums, indem er im Jahr 380 das Gesetz erließ, daß alle seine Böller derjenigen Religion zugethan seyn sollten, welche der Apostel Petrus die Römer gelehrt habe. Er verbot alle Arten des Götzen- dienstes und ließ überall die Denkmäler desselben wegräumen. Bei Vollziehung dieses Gebotes sahen die Aegypter mit Entsetzen und Beschämung, daß ihre Priester sich hohler Bildsäulen zum Betrüge bedient und ans denselben heraus ihre Sprüche verkündigt hatten, gleich als hätten die Götter selber gesprochen. Schon im Jahre 311 hatte Arius, ein Priester aus Alexan- drien, die Irrlehre aufgestellt: Jesus Christus sei zwar vor der Welt, aber doch, wie diese, von Gott aus Nichts erschaffen wor- den; Er sei daher keineswegs mit Gott dem Vater von gleicher Wesenheit, sondern ihm nur ähnlich und der erhabenste unter den erschaffenen Geistern. Diese Irrlehre wurde auf einem Concil zu Alexandrien, dem an 100 Bischöfe beiwohnten, mit Abscheu verworfen und Arius aus der Kirche gestoßen. Seine Anhänger hießen Arianer, und durch sie wurden viele Streitigkeiten, Verfolgungen und Gewaltthätigkeiten gegen die rechtgläubigen Christen veranlaßt. Diese Sekte hob zur Zeit des Theodosius ihr Haupt wieder empor, und kurz zuvor hatte Macedonius, der Patriarch von Constantinopel, die Kirche mit einer neuen Ketzerei zu verwirren ge- sucht. Er läugnete nämlich die Gottheit des heiligen Geistes und behauptete, er sei tief unter dem Vater und dem Sohne. Diese Irrlehren, welche schon früher der heilige Athanasius verdammt

7. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 96

1861 - Stuttgart : Hallberger
96 beide in einen eisernen. Darauf begrub man ihn mit Pferdezeug und Waffen unter kriegerischen Gesängen; dann wurden Alle, welche an seinem Grabe gearbeitet hatten, umgebracht, damit Niemand ver- rathe^, wo der große Hunnenkönig begraben liege. Die Herrschaft der Hunnen zerfiel und sie zerstreuten sich wieder in den weiten Steppen Asiens. 32. Die Glaubensboten in Deutschland. Schon in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung war das Licht der Christuslehre in Süddeutschland eingedrungen, denn schon im Anfang des vierten Jahrhunderts werden der heilige Florian und die heilige Afra als die ersten Märtyrer in Deutsch- land genannt, und im folgenden Jahrhundert finden wir den heiligen Valentin in Passau und den heiligen Severin in Oesterreich rastlos thätig die Lehre Christi zu verbreiten. Im mittleren und nördlichen Deutschland dagegen herrschte noch allgemein das Heiden- thum. Da kamen aus dem fernen Irland herüber, wo schon früher der heilige Patricius die göttliche Lehre verbreitet hatte, fromme, gotterlenchtete Männer; diese scheuten weder Mühseligkeiten noch Gefahren, um den Heiden das Licht des Evangeliums zu bringen. Einer der ersten dieser Glaubensboten war der heilige Fridolin, der aus einer der vornehmsten Familien Irlands abstammte, aber dem Herrn zulieb auf Reichthümer, äußeren Glanz und alle Ge- nüsse des Lebens verzichtete, um Schätze höherer Art zu gewinnen und auch Andere derselben theilhaftig zu machen. Er durchzog lehrend und predigend ganz Frankreich und kam von dorther nach Deutschland, wo er besonders aus dem Schwarzwald segensvoll für das Christenthum wirkte, und mehrere Kirchen und Klöster griindete. Ein Jahrhundert später kam der heilige Columb an mit seinem Schüler Gallus und zehn andern Gefährten ebenfalls nach Frank- reich und von da in die Schweiz. In Bregenz fanden sie ein der heiligen Aurelia geweihtes Kirchlein, das aber inzwischen in einen heidnischen Tempel umgewandelt worden war. Als in demselben eben viel Volk versammelt war, fieng Gallus an zu predigen und verkündigte die reine Lehre des Evangeliums, worauf er die Götzen- bilder zertrümmerte und in den See warf. Daraus weihte er die Kapelle wieder zum christlichen Gottesdienste ein. Drei Jahre ver- weilten die frommen Glaubcnsboten in dieser Gegend; allein die Hartnäckigkeit der verblendeten Heiden vertrieb sie endlich wieder. Der heilige Gallus mußte, von einer Krankheit ergriffen, zurück- bleiben. Nach seiner Genesung zog er sich in das Gebirge zurück, baute dort eine Zelle, lehrte von da aus das Volk und legte den

8. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 97

1861 - Stuttgart : Hallberger
97 Grund zu dem Kloster Sankt Gallen. In Sonstanz besonders hatten seine Predigten willige Zuhörer gefunden und viele Herzen für das Reich Gottes gewonnen, so daß einmal Alles ausrief: „Fürwahr, Gottes Geist hat heute durch den Mund dieses Mannes zu uns geredet!" Man bot ihm die bischöfliche Würde an;,allein er wies sie demüthig zurück so wie auch das Amt eines Abtes von Luxen und starb zu Arbon im Jahr 627. Auch nach Deutschland waren die irischen Glaubensboten ge- kommen. Predigend und lehrend durchzogen Trudpert und Pir- min ins ganz Schwaben, während der heilige Emeran zu Regensburg, der heilige Kilian zu Augsburg, der heilige Wili- bald zu Eichstädt, der heilige Corbinian zu Freising und der heilige Rupert zu Salzburg die Lehre Jesu verkündigten und die- selbe mit ihrem Blute bekräftigten. Die größten Verdienste um Verbreitung des Christenthums in Deutschland erwarb sich jedoch der heilige Bo nifacius, der daher auch vorzugsweise der Apostel der Deutschen genannt wird. Auch er war aus England herüber gekommen von dem Drange erfüllt, den Heiden die Lehre des Heils mitzutheilen. Er kam zuerst zu den Friesen und sodann zu den Hessen. Die Hoheit seiner Gestalt, die Feuerkraft seiner Worte, die Liebe und Milde, die sein ganzes Wesen verklärte, zogen unwidersteh- lich an. Die heidnischen Deutschen kamen schaarenweise aus ihren Wäldern hervor, den gelehrten Fremdling zu hören, der ihre Sprache so geläufig redete und die Sagen ihrer Väter kannte. Viele Heiden ließen sich taufen, und zwei Brüder wurden von seinen Reden so tief bewegt, daß sie ihm ein großes Stück Land, Namens Amöne- burg, zum Geschenke machten, wo er dann eine Kirche und ein Kloster erbaute. Darauf berief ihn der Papst nach Rom, weihte ihn zum Bischof und sandle ihn wieder nach Deutschland zurück, um das an- gefangene Werk der Bekehrung weiter fortzusetzen. Er kam abermal nach Hessen, wo es noch viele Heiden gab. Bei Geismar traf er eine Eiche von ungewöhnlicher Größe, die dem Gott des Donners geweiht und ein Gegenstand der höchsten Verehrung war. Boni- facius beschloß sie umzuhauen und ließ sich durch die Drohungen der Götzenpriester, die ihr Heiligthum schützen wollten, nicht abschrecken. Sie glaubten, daß der Donnergott selbst seine Blitze auf den Frev- ler herabschleudern werde und standen in scheuer Erwartung umher, als der heilige Mann selbst eine Axt ergriff und die Eiche fällte. Als sie aber sahen, daß ihm Nichts widerfuhr, entsagten sie ihren unmächtigen Göttern und ließen sich taufen. Aus dem Holz der Eiche aber ließ Bonisacius eine kleine Kapelle erbauen. Im Be- griffe, die Bekehrung der Sachsen mit dem regsten Eifer zu be- treiben, vernahm Bonisacius die traurige Nachricht, daß die Friesen nach dem Tode ihres Bischofs Wilibrod vom Glauben abgefallen Reiser, der Nolksschüler i. d. Obcrklafse. ?

9. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 64

1861 - Stuttgart : Hallberger
64 Durch die Römer wurde Herodes in Judäa als Regent ein- gesetzt, welchem sie zugleich mehrere benachbarte Provinzen übergaben. Um seine Herrschaft zu befestigen, mordete er alle Makkabäer und selbst einen Theil seiner Familie. Nach seinem Tode wurde das Reich unter seine drei Söhne getheilt und ein Theil zu Syrien ge- schlagen, welches römische Landpfleger verwalteten. 8. Jesus Christus. Endlich stehen wir vor dem freudenreichsten und heilbringendsten aller Ereignisse, die uns durch die Geschichte berichtet werden. Als nämlich die ganze Menschheit in gräuliche Sittenl o si gleit und in das tiefste Elend versunken und die Religion überall in tiefen Verfall gerathen war: da erwachte in den Herzen Vieler das lebhafteste Verlangen nach dem Erlöser, den Gott schon längst durch den Mund seiner Propheten dem sündigen Menschengeschlechte ver- heißen hatte. Um das Maaß seiner Erbarmungen voll zu machen, sandte der Allbarmherzige seinen göttlichen Sohn selbst in die Welt, der Menschheit zur Rettung von dem ewigen Verderben, und Maria, die reinste und heiligste Jungfrau, ward von Gott aus- erwählt, die Mutter des Weltheilandes zu werden. Beinahe 4000 Jahre nach der Erschaffung der Welt, 753 Jahre nach der Erbauung der Stadt Rom, im 42ften Jahre der Regierung des Kaisers Augustus und 5 Jahre vor dem Tode des Herodes wurde Jesus Christus zu Bethlehem geboren. Engel ver- kündeten seine Geburt frommen Hirten und ein hellleuchtender Stern führte die frommen Weisen aus fernen Ländern zu dem neugebornen Friedensfürsten, wie ihn Jefaias nennt; zu ihm, der gekommen war, Frieden zu stiften zwischen dem beledigten Gotte und der sün- digen Menschheit. Bis zu seinem dreißigsten Jahre lebte er in stiller Zurückgezogenheit und war in allen Tugenden das schönste Muster für die Jugend. Jetzt aber trat er öffentlich auf als Stif- ter einer Religion, deren Lehren, in unerreichter und gött- lich e r E r h a b e nh e i t dastehend, wahrhaft geschaffen sind, die Men- schen zu beglücken und zu beseligen. Drei Jahre lang zog er lehrend und Kranke heilend in Städten und Flecken umher; er bezeichnete seden seiner Schritte mit Wohl- thun und Segen. Mit Freimüthigkeit aber rügte Jesus die Schein- heiligkeit und Verworfenheit der heuchlerischen Pharisäer undun- gläubigen Saddncäer, die ihn darum auch haßten und verfolgten. Seine einfach großen Lehren standen eben so sehr im Widerspruch mit ihren Satzungen, als das geistige Messiasreich, das Jesus zu gründen gekommen war, ihren irdischen Gesinnungen und Erwar- tungen entgegen stand. Ihr Haß ruhete daher nicht eher, bis der römische Landpfleger Pontius Pilatus den Unschuldigsten der Men-

10. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 66

1861 - Stuttgart : Hallberger
66 Sion das Licht ausgehen sollte. Die nach dem Heilande verlangten, wurden von den Aposteln unterrichtet und getauft. Sie verharrten in der Lehre und in dem Gebete, genoßen in Gemeinschaft das hei- lige Abendmahl und führten unter der Hut und Leitung der Apostel ein frommes und gottgefälliges Leben. In ihren Herzen war nur Ein Gefühl — die Liebe zu Jesu, nur Eine Sehnsucht — die Sehnsucht, zu Ihm zu kommen, nur Ein Verlangen — das Verlangen, Ihm allein zu dienen und zu gefallen. Wie sie Gott über Alles zu lieben trachteten, so liebten sie einander, wie sich selbst, verkauften Hab und Gut und vertheilten Alles nach dem Maaße des Bedürfnisses, so daß Alle nur eine einzi'ge große Familie auszumachen schienen. Die kleine Gemeinde des Herrn wuchs von Tag zu Tag und gedieh um so mehr, als die Apostel mit herrlichen Wundern die Wahrheit ihrer Lehre bekräftigten. Im Namen Jesu heilte Petrus einen Lahmgebornen, worauf 5000 Juden sich bekehrten und sich taufen ließen. Paulus wurde bekehrt, und er — der zuvor der erbittertste Feind der Christen war, bewies jetzt den glühendsten Eifer als Ver- breiter der Lehre Jesu. Die Apostel gieugen in alle Länder des damals so großen und mächtigen römischen Reiches, verkündigten das Evangelium und gründeten in fast allen größeren Städten christ- liche Gemeinden. Sie erlitten hiebei die schwersten Verfolgungen, wie ihnen dieses ihr göttlicher Meister voraus gesagt hatte, und fast Alle starben den Märtyrertod, weil ihre Lehre für staatsgefährlich gehalten wurde, und man sie deshalb unterdrücken wollte; allein die Wahrheit besteht ewig, und darum wird auch das Christenthum fortdauern durch alle Zeiten und sich verbreiten über alle Ge- schlechter. Die römischen Statthalter übten meistens eine sehr drückende Herrschaft über die Juden aus und erlaubten sich die grausamsten Mißhandlungen gegen dieselben. Das Volk empörte sich daher gegen die Römerherrschaft und wollte sich von diesem Joche wieder be- freien. Ein römisches Kriegsheer rückte gegen Jerusalem vor, um die Empörer zu züchtigen und den Aufruhr zu stillen, und nun brachen die Tage des Jammers herein, von denen einst Christus geweissagt hatte, als seine Jünger die Größe und Pracht des Tem- pels bewunderten. Jerusalem wurde von Kriegsheeren eingeschlossen und nach hartnäckigem Widerstande eingenommen und verbrannt. Wer dem Schwerte der Sieger entrann, wurde in die Sklaverei verkauft, und seitdem leben die Juden zerstreut unter allen Völkern der Erde.
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