Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 71

1865 - Eisleben : Reichardt
71 -- Der vor Jerusalem von Vespasian zurückgelassene Sohn Titus vollendet 70 Die Eroberung Jerusalems x) In der Stadt selbst wilde Parteiungen und schreckliche Hrmgersnoth. Endlich Erstürmung der Stadt, der Tem- pel verbrannt. Ueber eine Million Juden waren in die-- sem Kriege umgekommen, viele Tausende gefangen, y) Be- ginnende Zerstreuung des jüdischen Volkes über die ganze Erde. 79 81 Titus- Die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts. B Doch große Unglücksfälle: Feuersbrunst und Pest in Rom. 79 Herculanum und Pompeji durch einen Ausbruch des Vesuv verschüttet. 171 l fand man beim Graben eines Brunnens die ersten Spuren von Herculanum; jetzt steht der Flecken Por» tici darüber. Die Ausgrabungen von Pompejisehr wichtig für genaue Kenntniß des Alterthums. (Herrliche Wandmalereien.) 81—96 Domitianus Zwar des Titus Bruder, doch von grausamem Charakter. Er schließt einen schimpflichen Frieden mit Decebalus, dem Könige von Dacien, a) triumphirt aber doch. Läßt sich als Gott verehren.b> Zweite große Chri- stenverfolgung; der Apostel Johannes nach Patmos verbannt. Auf Anstiften seiner von ihm bedrohten Gemahlin wird Domitian vom Anführer der Leibwache ermordet. 96—98 Nerva Schon bejahrter Senator, wird durch die Verschworenen Kaiser, regiert mild, adoptirt den Spanier M. Ul Pius Trajanus, stirbt schon nach 16 Monaten. 98—117 Trajanus. Ein guter Kaiser.«) Macht Dacien, Armenien und Mesopotamien zu römischen Provinzen, stirbt nach glücklichem Kriege gegen die Parther in Cilicien. Er er- baute das prächtige forum Trajani. Die Trajanssäule (109 Fuß hoch) noch vorhanden. x) Zum Andenken daran der noch wohlerhaltene Triumphbogen des Titus errichtet. y) Darunter der in einer Höhle gefangene jüdische Geschichtsschreiber Josephus. z) Sein berühmtes „Diem perdidi! "pflegte er wann auszurufen? a) Oestl. Ungarn, Siebenbürgen, Moldau und Wallachei. d) „Unser Herr und Gott befiehlt." c) „Herrsche glücklicher, als Augustus, und besser, als Trajanus."

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 95

1865 - Eisleben : Reichardt
95 899—911 Ludwig das Kind. Bei des Vaters Tode erst 7 Jahr alt. Erzbischof Hatto von Mainz x) und Otto der Erlauchte vou Sachsen verwalten das Reich, welches durch bestän- dige Fehden geschwächt wird (Adalbert von Babenberg). Einfälle der Ungarn in Thüringen, Franken, bis an den Rhein. 911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger in D ent schland aus. y) 911 —919 Konrad 1 von Franken. Zwar kräftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht berstellen. Lothringen fällt zu Frankreich ab, nur den Elsaß gewann Konrad wieder. Kämpfe mit aufrühreri- schen Herzogen > Sachsen, Schwaben, Baieru» und den Ungarn. -Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem 'Rach- folger. z) ' ' 919—1024 Die sächsischen Kaiser. 919 -930 Heinrich La) Sohn Otto's des Erlauchten. Er schließt nach Gefan- gennehmuug eines Häuptlings mit den Magyaren einen neunjährigen Waffenstillstand. Während dessel- den Anlegung von Bürgend), Bildung einer Reiterei, ' Kriege gegen die Wenden jenseits der Elbe. 925 Erobe- rung von Brannibor. c) Gründung der Markgrafschaften Nordsachsen (Nordmark, Salzwcdell, Meißen und Schleswig. 925 wird Lothringen wieder d e u t s ch. ll) Herzog Giselbrecht heirathet Heinrichs Tochter Gerberga. 933 Heinrich schlägt die Ungarn bei Merseburg. Der räudige Hund statt des Tributes. Der eine Haufen der Magyaren bei Sonders hausen, das Hauptheer bei Merseburg (Keuschberg) geschlagen, e • Heinrich stirbt zu Mein leben a. d. Unstrut. Sein Grab in dem von ihm gegründeten Ouedlinburg. x) Derselbe, vo» dem die Sage vom Mäusethurm erzählt wird. y) nn Italien waren sie schon srüher ausgestorben; in Frankreich erst. 978 mit Ludwig dem Faulen. Eo folgt Hngocapet, Stanim Vater der Bourbonen. z) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsinsignien. a) Die Beinamen „Städteerbauer" oder gar „Bogetsteller, Finkler" ge nügen nicht. Man könnte ihn den Großen nennen. b) Lo entstehen Ouedlinburg, Wittenberg, Merseburg, Nordhausen. <;) Fürst Tugumir. Ein plötzlicher Frost erleichtert die Eroberung, ä) Erst 1735 fiel es wieder an Frankreich, e) Das Engelsbanner. Befreiung vieler Gefangenen,

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 117

1865 - Eisleben : Reichardt
- 117 1439- 1493 Friedrich 111 (Iv). Schwach und träge.e) Während seiner langen Regierung erreicht das Faustrecht in Deutschland seinen Gipfel. 1455 der sächsische Prinzenraub f). Angriffe der Türken auf Oestreich (Capistrano, Hunyad >. Nach dem Tode des jungen Ladislaus l Albrechts Sohn) wählten die Böhmen Georg Podiebrad, die Ungarn Matthias- Corvinus (Sohn des tapfern Türkensie- gers Johann Hunyad» zum König, der auch Oestreich einnahm. 1449 Erfindung der Bucbdruckerknnft durch Johann Gut- tenberg G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem Gold- schmied Johann Faust und dem Schönschreiber Peter Schöffe r. Die Buchsmben anfangs auf Holzstäben aus- geschnitten, später von Metall. Guttenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armuth (1456). 1453 Eroberung Eonstantinvpels durch Muhamed 11. Ende des o st r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m s. Der letzte Kaiser Constantin Iv. P a l ä o l o g u s fällt nach tapferer Gegenwehr. Biele griechische Gelehrte flüch- ten nach Italien; in Folge dessen Wiederaufblühen der Wissenschaften. «Hof der'medici in Florenz.) 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den Schweizern bei Granson und Murten geschlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Reuatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schwei- zern im Bündniß. Die Besatzung von Granson verrä- therisch getödtet. Darauf die beiden Schlachten. 1477 Karl der Kühne fällt bei Nancy gegen Schweiß zer and Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel Burgund an den schlauen König Ludwig Xi. von Frankreich; die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem ritterlichen Maximilian, verheiratete. So wur- den die Niederlande mit Oestreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas Der Genueser Christoph Columbus hatte die Idee, e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare orbi universo. i A. E. J. 0. ü.) f) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanstmüthigen und seinem Bruder Wilhelm Kunz von Kaufungen raubt die Söhne des ersteren, Ernst und Albrecht. Der wackere „Triller." Die Prinzen sind die Stammväter der ernestinischen und alber- rinischen Linie.

5. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 103

1861 - Stuttgart : Hallberger
103 sich wieder gegen ihn, bis sie endlich, freilich erst nach 3ojährigem Kampfe, gänzlich unterworfen und zur Annahme des Christenthums bewogen wurden. So besiegte Karl auch die Longo Karden und vereinigte ihr Land mit seinem Reiche; dann schlug er die Araber in Spanien und machte das Land zwischen den Pyrenäen und dem Ebro zur spanischen Mark. Die Juten in Norddeutschland wurden aus ihre Halbinsel zurückgetrieben und die Eider als Grenze Deutschlands festgestellt. Den rebellischen Herzog Thassilo von Bayern ent- setzte Karl durch ein Gericht seiner Länder, zog'nachher gegen die Awaren, die östlichen Nachbarn und Bundesgenossen der Bayern, schlug sie bis hinter die Raab und Theiß zurück, nahm ihnen ein großes Stück Land weg und bildete daraus die östliche Mark (Oesterreich). Nachdem Karl auf diese Weise ein Reich erworben hatte, das vom Ebro in Spanien bis zur Weichsel und Theiß und von der Tiber bis zur Nordsee reichte, ein Reich, das nicht weniger als 26,000 Quadratmeilen umfaßte und also doppelt so groß war als das heutige Deutschland, zog er nach Rom, um den Papst Leo, welchen die Römer vertrieben hatten, wieder einzusetzen. Als dies geschehen war und der große Herrscher am Weihnachtsfeste in tiefster Andacht an den Stufen des Altars aus den Knieen lag, ergriff der Papst plötzlich eine kostbare goldene Krone, setzte sie ihm auf das Haupt und erklärte ihn feierlich zum römischen Kaiser. „Langes Leben und Sieg dem von Gott gekrönten Kaiser Karl! Lange lebe der große und fromme römische Kaiser!" So ries laut jubelnd das Volk, und der Papst führte den Kaiser unter den feierlichen Ge- säugen der Priester auf einen prächtigen Thron und bezeugte ihm mit allen Anwesenden Anerkennung und Verehrung. Theilnehmend an der Ehre ihres großen Stammgenossen schworen alle gegenwär- tigen Deutschen, daß sie ihn mit Gut und Blut bei seiner neuen Würde schützen wollten, er aber sicherte ihnen dagegen ihre alten Volksrechte und bürgerliche Freiheit zu. Von dieser Zeit an regierte Karl noch 14 Jahre, stetsfort bemüht, sein Volk glücklich zu machen. Ausgezeichnet als Krieger, Regent, Mensch und Christ faßte er zuerst den großen Ge- danken, die deutschen Stämme durch Religion, Gesetze und Re- gierung zu vereinigen und sie zu einem großen, glücklichen und geachteten Volke heranzubilden. Groß und ehrwürdig er- scheint er aber vor Allem durch seinetiefegottessurcht und Liebe zur Religion. Mit wahrer Inbrunst pflegte er seiner Andacht. Die Kirche besuchte er Morgens und Nachmittags, oft auch des Abends. Während seiner Regierung veranstaltete er vierzig Ver- sammlungen zur Bewahrung der heiligen Lehre und zur Aufrecht-

6. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 62

1861 - Stuttgart : Hallberger
62 « Gefühle beizubringen und es an eine sittlich fromme Zucht zu ge- wöhnen. Darum gab er ihm auf Gottes Geheiß die zehn Gebote. Ueberdies führte er sie, nach dem Willen Gottes, vierzig Jahre lang in der Wüste umher, bis ein besseres und kräftigeres Geschlecht unter ihnen aufgewachsen war, mit welchem er die Eroberung des gelobten Landes unternehmen konnte. Moses sollte das Ende des von ihm begonnenen großen Werkes nicht mehr erleben. Er starb auf dem Berge Nebo, nachdem er zuvor den Josna zu seinem Nachfolger ernannt hatte. Dieser führte endlich, nach langen Kämpfen mit den Philistern, Moabitern und Amonitern, das Volk Israel in das Land der Verheißung hinein und vertheilte dasselbe unter die zwölf Stämme. Der drei- zehnte, der Stamm Levi, als Priesterstand, erhielt kein Land, son- dern acht und vierzig Städte sammt dem Zehnten. Moses war und bleibt für alle Zeiten ein großer und weiser Mann, was schon daraus hervor geht, daß es ihm gelang, ein störriges Volk au Zucht und Ordnung zu gewöhnen und für sein leibliches und geistiges Wohl durch eine großartige Gesetzgebung bestens zu sorgen. In seinem Charakter vereinigte er die Ent- schlossenheit und Kraft des Gesetzgebers mit der Milde des Va- ters gegen sein Volk, und mit dem Feuereifer des Vaterlands- freundes verband er die Anspruchslosigkeit und Bescheidenheit eines tief religiösen Gemüthes. Seine Schriften sind die einzigen Quellen, woraus wir die Nachrichten über den Zustand der Völker in den ersten dritthalbtausend Jahren geschöpft haben. Nach Moses und Iosua leiteten die Priester und Stammes- ültesten das Volk, und in Zeiten besonderer Noth wurden hiezu weise und kraftvolle Männer gewählt, die man Richter nannte. Sie soll- ten die Religion wahren, die Selbstständigkeit des Vaterlandes retten, und leiteten die öffentlichen Angelegenheiten int Kriege und im Frie- den. Unter den Richtern sind Gideon, Iephta, Simson und Samuel vorzüglich zu merken. Da jedoch die umliegenden Völker meistens durch Könige re- giert wurden, so forderte das Volk den letzten Richter Samuel auf, ihm auch einen König zu geben und er salbte den Sank zum ersten Könige (lloo v. Chr.). Nachdem der im Kriege tapfere Saul in .einer Schlacht gegen die Philister das Leben verloren hatte, bestieg David, der schon früher als Hirtenknabe zum Könige gesalbt worden war, den Königs- thron. Unter seiner Regierung lebte das Volk glücklich, erreichte großen Wohlstand und war durch Tapferkeit angesehen bei fremden Völkern. David erbaute die Burg Zion, wohin die Stiftshütte mit der Bundeslade gebracht wurde, worin die Tafeln mit den zehn Geboten Gottes aufbewahrt waren. Er richtete einen öffentlichen »

7. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 63

1861 - Stuttgart : Hallberger
63 Gottesdienst ein und dichtete viele Gesänge oder Psalmen, die wir jetzt noch besitzen. David starb im Jahr 1014 v. Chr. nach vierzigjähriger Re- gierung, und sein Sohn Salomon, dessen Weisheit sprichwörtlich geworden ist, wurde König in dem durchaus wohlgeordneten Staate. Er vollendete den schon von seinem Vater angefangenen prächtigen Tempel zu Jerusalem und regierte lange Zeit mit Weisheit und Gerechtigkeit; allein gegen das Ende seines Lebens verfiel er in die Abgötterei, in Weichlichkeit und Prachtliebe und drückte das Volk durch unerschwingliche Abgaben. Als (975) sein Sohn Reha- beam zur Regierung gelangte und den Beschwerden des Volkes kein Gehör geben wollte, sondern zu seinen Abgeordneten sprach: „Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich aber will euch mit Scor- pionen züchtigen!" so rissen sich 10 Stämme des Volkes von dem Reiche los. Sie bauten die Hauptstadt Samaria und wählten den Jerobcam zum König. Der neue Staat wurde das Reich Israel genannt und Jerobeam führte, um eine ewige Trennung zu unter- halten, sogar den ägyptischen Stierdienst ein. Die Stämme Juda und Benz am in, welche Rehabeam treu geblieben waren, bildeten das Reich Inda, dessen Hauptstadt Jerusalem blieb. Diese Theilung führte den Untergang beider Reiche herbei, in- dem sie sich gegenseitig haßten und fast unaufhörlich verfolgten, wo- durch es ihren Feinden leicht wurde, die unmächtigen Reiche zu über- wältigen. Israel wurde schon 722 durch Salmanassar von Assyrien, das Reich Inda aber von Nebukadnezar, König von Babylon, im Jahr 588 zerstört, und die Eroberer führten die Besiegten als Gefangene mit sich in ihre Staaten. Siebenzig Jahre spater eroberte der Perserkönig Cyrus das babylonische Reich und ließ die Inden wieder in ihr Vaterland zu- rückkehren; doch sollen nur etwa 42,000 diese Erlaubniß benützt haben. Die Uebrigen hatten sich längst in Babylonien angesiedelt und wollten das zur zweiten Heimat gewordene Land nicht wieder verlassen. Die heimgekehrten Juden bauten den zerstörten Tempel und die Stadt Jerusalem wieder auf, woran sie die benachbarten Samariter (größtenteils Heiden) vergebens zu hindern suchten. Geprüft durch Unglück und Leiden hielten sie von nun an fest an ihrem Glauben und an ihrer Gesetzgebung, wiewohl sie bald den Geist derselben außer Acht ließen und an den Formen hängen blieben. Von dieser Zeit an blieb der jüdische Staat immer von den mächtigeren Nach- barstaaten abhängig und nur noch einmal erkämpften sie sich, unter Anführung der heldenmüthigen Makkabäer eine vorübergehende Selbst- ständigkeit (167 bis 37 v. Chr.), woraus sie den Römern unter- worfen wurden.

8. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 65

1861 - Stuttgart : Hallberger
65 scheu, den Sohn Gottes selbst, zum Tode verurtheilte und Ihn durch die Priester dem aufgereizten Volke zur Kreuzigung auslieferte. Jesus aber besiegelte durch seinen Tod die Wahrheit seiner Lehre und erlöste die Menschheit durch den unendlichen Werth seines Blu- tes von der Sünde und dem ewigen Tode; denn nur Er, der Reinste und Heiligste, konnte unsere Sündenschuld a^ sich neh- men und durch seinen Tod der göttlichen Gerechtigkeit genug thun. Am dritten Tage nach seinem Tode erstand Jesus Christus glorreich aus dem Grabe, und während 'der vierzig Tage, die Er noch auf Erden verweilte, erschien Er seinen Jüngern mehrere Male, tröstete, lehrte und stärkte sie und fuhr endlich hinauf gen Himmel, wo Er jetzt sitzet in unendlicher Herrlichkeit zur Rechten seines Vaters, von wannen Er einst wieder kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Todten. Zehn Tage nach seiner Auffahrt zum Vater sandte Jesus den Seinigen den Tröster, den Er ihnen verheißen hatte, den heiligen Geist. Des Morgens am Psingsttage ent- stand ein Brausen, wie das eines heftigen Windes und erfüllte das Haus, wo die Treuen Jesu, seine Mutter, die Apostel und die Jünger harrend und betend versammelt waren. In feurigen Zun- gen senkte sich der heilige Geist über sie herab und gop aus über sie die Fülle seiner Gnaden. Und wie des Feuers Kraft das Harte er- weicht, das Unreine verzehrt, das Dunkle erleuchtet und Alles durch seine Wärme belebt und stärkt: so wirkte jetzt die Macht des heili- gen Geistes in den Aposteln und Gläubigen. Ihr Verstand, vorher so schwach und träge in Auffassung des göttlichen Wortes, erkannte nun mit lichtheller Klarheit die ganze Lehre des himmlischen Mei- sters ; sie, die Ungebildeten, werden nun aller Weisheit voll und be- schämen die Klugheit der-Welt; sie, die niemals Judäa verlassen, verstehen und reden jetzt die Sprachen aller Völker mit geläufiger Zunge. Zu ganz andern Menschen hatte der Geist Gottes die Apo- stel umgewandelt; ihr Stolz war verschwunden und hatte der innig- sten Demuth Platz gemacht; ihre Träghell war zum glühendsten Eifer geworden; für Jesu zu leiden war ihre Lust, für Ihn zu ster- den Gewinn. Von dem Geiste Gottes erfüllt, erhob sich nun Petrus und ver- kündigte mit Feuerworten dem jüdischen Volke und Allen, welche bei dem heftigen Brausen des Windes sich vor dem Hause versammelt hatten, Jesum, den Sohn Gottes, den sie so schmachvoll gekreu- zigt, bewies ihnen seine Unschuld und den ganzen Jammer ihrer Sündennoth. Seine Worte erschütterten die Herzen aller Zuhörer, und noch an demselben Tage ließen sich 3000 Menschen taufen. So hatte die christliche Kirche zu Jerusalem ihren Anfang ge- nommen und das Wort des Propheten Jesaias sich erfüllt, daß von Reiser, der Dclksschülcr i. dk Oberklasse. 5 /

9. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 66

1861 - Stuttgart : Hallberger
66 Sion das Licht ausgehen sollte. Die nach dem Heilande verlangten, wurden von den Aposteln unterrichtet und getauft. Sie verharrten in der Lehre und in dem Gebete, genoßen in Gemeinschaft das hei- lige Abendmahl und führten unter der Hut und Leitung der Apostel ein frommes und gottgefälliges Leben. In ihren Herzen war nur Ein Gefühl — die Liebe zu Jesu, nur Eine Sehnsucht — die Sehnsucht, zu Ihm zu kommen, nur Ein Verlangen — das Verlangen, Ihm allein zu dienen und zu gefallen. Wie sie Gott über Alles zu lieben trachteten, so liebten sie einander, wie sich selbst, verkauften Hab und Gut und vertheilten Alles nach dem Maaße des Bedürfnisses, so daß Alle nur eine einzi'ge große Familie auszumachen schienen. Die kleine Gemeinde des Herrn wuchs von Tag zu Tag und gedieh um so mehr, als die Apostel mit herrlichen Wundern die Wahrheit ihrer Lehre bekräftigten. Im Namen Jesu heilte Petrus einen Lahmgebornen, worauf 5000 Juden sich bekehrten und sich taufen ließen. Paulus wurde bekehrt, und er — der zuvor der erbittertste Feind der Christen war, bewies jetzt den glühendsten Eifer als Ver- breiter der Lehre Jesu. Die Apostel gieugen in alle Länder des damals so großen und mächtigen römischen Reiches, verkündigten das Evangelium und gründeten in fast allen größeren Städten christ- liche Gemeinden. Sie erlitten hiebei die schwersten Verfolgungen, wie ihnen dieses ihr göttlicher Meister voraus gesagt hatte, und fast Alle starben den Märtyrertod, weil ihre Lehre für staatsgefährlich gehalten wurde, und man sie deshalb unterdrücken wollte; allein die Wahrheit besteht ewig, und darum wird auch das Christenthum fortdauern durch alle Zeiten und sich verbreiten über alle Ge- schlechter. Die römischen Statthalter übten meistens eine sehr drückende Herrschaft über die Juden aus und erlaubten sich die grausamsten Mißhandlungen gegen dieselben. Das Volk empörte sich daher gegen die Römerherrschaft und wollte sich von diesem Joche wieder be- freien. Ein römisches Kriegsheer rückte gegen Jerusalem vor, um die Empörer zu züchtigen und den Aufruhr zu stillen, und nun brachen die Tage des Jammers herein, von denen einst Christus geweissagt hatte, als seine Jünger die Größe und Pracht des Tem- pels bewunderten. Jerusalem wurde von Kriegsheeren eingeschlossen und nach hartnäckigem Widerstande eingenommen und verbrannt. Wer dem Schwerte der Sieger entrann, wurde in die Sklaverei verkauft, und seitdem leben die Juden zerstreut unter allen Völkern der Erde.

10. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 296

1860 - Stuttgart : Hallberger
7 296 die Muhammedaner ihre Zeitrechnung. Doch rechnen sie nicht, wie wir, nach Sonnenjahren, sondern nach Mondjahren, von 354 Tagen. Die Meccaner wollten den Entflohenen mit Gewalt der Waffen wieder zu- rückführen, aber auch Muhammed hatte seine Schüler bewaffnet und führte sie gegen die Feinde. Anfangs ward er geschlagen, aber er sammelte seine An- hänger aufs neue und wusste -sie so zu begeistern, dass er nun den Sieg ge- wann. Bald darauf eroberte er sogar Mecca und einige umliegende Städte. Nun ward er immer kühner. Er erklärte, er habe den Auftrag von Gott empfangen, seine Lehre mit Feuer und Schwert auszubreiten; wer sich ihm nicht unterwerfe, der müsse sterben. Ein grosses Heer tapferer und beute- lustiger Streiter sammelte sich um ihn, und mit diesem zog er siegend umher, und fiel sogar in Syrien ein. Heiden, Juden und Christen bekannten sich, theils gezwungen, theils freiwillig, zum Islam (Glauben) und hiessen dann Moslemim (Gläubige), woraus später das Wort Muselmann entstand. Muham- med wagte es sogar, den König von Persien und den griechischen Kaiser zu Constantinopel, von denen der erste ein Heide, der letztere aber ein Christ war, aufzufordern, ihrem bisherigen Glauben zu entsagen und seine Lehre an- zunehmen. Er würde ohne Zweifel seine Eroberungen noch weiter fortgesetzt haben, all ei u er starb, 63 Jahre alt, im Jahre 632, wie man sagt, an ver- giftetem Fleische, das ihm eine Jüdin vorgesetzt hatte, um zu erfahren, ob er auch,Zue Andere ein sterblicher Mensch sei. j Man hat viel darüber gestritten, ob Muhammed selbst geglaubt habe, was er lehrte, oder nicht; — mit andern Worten, ob er ein Schwärmer oder ein Betrüger gewesen sei? Wahrscheinlich glaubte er anfangs wirklich, göttliche Eingebungen empfangen zu haben. Er sah die Abscheulichkeit des Götzen- dienstes, der in seinem Yaterlande getrieben wurde und dem sich damals noch viele seiner Landsleute ernstlich widersetzten, deutlich ein. Von Juden hatte er sich Vieles aus der Geschichte ihres Volkes und von ihrem Gesetze er- zählen lassen. Die schöne äussere Ordnung des Gottesdienstes gefiel ihm wohl, aber die Gebote dünkten ihm zu strenge zu sein. Auch das Christen- thum lernte er kennen, aber nur durch einige unwissende Mönche, die ihm kaum etwas von der Geschichte und Lehre des Herrn erzählen konnten, und ihn dann auf einige äussere Gebräuche, auf Fasten, Psalmenlesen, Kreuz- schlagen und willkürliche Bussübungen hinwiesen und ihm sagten, das sei Christenthum. Da konnte denn Muhammed freilich von der Herrlichkeit des Christenglaubens, von seinem Troste und seiner Kraft nichts erkennen, viel- mehr dünkte es ihm, es sei in jeder Religion, in der heidnischen, jüdischen und christlichen, etwas Wahres und Gutes; dieses zusammengenommen müsse die rechte Lehre sein. In seiner lebhaften Einbildungskraft hielt er sich von Gott berufen, diesen neuen Glauben auszurichten. Als aber das Glück ihm günstig war, da bediente er sich offenbar betrügerischer Mittel zu Erreichung seines Zweckes. Sein Leben war eines göttlichen Gesandten völlig unwürdig. Er suchte Kriegsruhm und weltliche Ehre, er predigte Mord und Zerstörung und erklärte, Gott habe ihm die Erlaubniss gegeben, Lüste auszuüben, die er allen andern Menschen verboten hatte. Es kann nicht geleugnet werden, dass Muhammed seinem Volke einiges Gute brachte, z. B. dass er statt der frühern Selbsthülse die Araber gewöhnte,
   bis 10 von 57 weiter»  »»
57 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 57 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 0
4 0
5 2
6 0
7 0
8 4
9 1
10 13
11 11
12 2
13 0
14 0
15 0
16 0
17 1
18 1
19 0
20 2
21 0
22 2
23 0
24 0
25 0
26 1
27 16
28 0
29 0
30 0
31 3
32 0
33 0
34 0
35 1
36 2
37 43
38 0
39 0
40 0
41 1
42 3
43 0
44 0
45 3
46 12
47 4
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 34
2 1
3 7
4 4
5 1
6 5
7 29
8 11
9 13
10 0
11 5
12 2
13 1
14 13
15 4
16 19
17 275
18 6
19 8
20 20
21 8
22 2
23 36
24 3
25 14
26 41
27 0
28 2
29 10
30 2
31 7
32 6
33 0
34 22
35 3
36 14
37 16
38 5
39 52
40 1
41 24
42 5
43 16
44 9
45 43
46 13
47 0
48 0
49 0
50 1
51 3
52 40
53 1
54 10
55 0
56 22
57 0
58 14
59 4
60 5
61 3
62 0
63 0
64 9
65 11
66 23
67 7
68 14
69 31
70 1
71 28
72 8
73 56
74 10
75 6
76 7
77 51
78 4
79 1
80 1
81 1
82 19
83 74
84 3
85 30
86 25
87 16
88 8
89 5
90 17
91 3
92 77
93 2
94 65
95 3
96 25
97 0
98 80
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 8
1 0
2 1
3 1
4 10
5 1
6 12
7 1
8 2
9 0
10 14
11 0
12 1
13 4
14 0
15 0
16 5
17 0
18 28
19 10
20 1
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 7
27 0
28 4
29 0
30 1
31 5
32 0
33 45
34 1
35 0
36 1
37 0
38 0
39 2
40 5
41 1
42 3
43 4
44 6
45 1
46 1
47 0
48 27
49 4
50 1
51 8
52 0
53 0
54 0
55 22
56 3
57 3
58 30
59 34
60 0
61 1
62 2
63 3
64 7
65 1
66 0
67 0
68 2
69 0
70 9
71 0
72 11
73 2
74 0
75 0
76 0
77 10
78 3
79 3
80 8
81 67
82 1
83 0
84 1
85 8
86 0
87 0
88 3
89 8
90 0
91 5
92 4
93 7
94 0
95 0
96 0
97 20
98 1
99 2
100 68
101 1
102 0
103 1
104 1
105 1
106 6
107 0
108 1
109 2
110 4
111 3
112 3
113 3
114 0
115 6
116 7
117 0
118 7
119 0
120 4
121 1
122 0
123 1
124 4
125 2
126 1
127 6
128 9
129 0
130 0
131 15
132 2
133 1
134 2
135 0
136 9
137 2
138 1
139 1
140 2
141 0
142 9
143 24
144 1
145 0
146 2
147 2
148 0
149 0
150 3
151 1
152 2
153 1
154 1
155 2
156 5
157 2
158 6
159 4
160 0
161 4
162 0
163 0
164 2
165 1
166 3
167 21
168 0
169 4
170 0
171 35
172 0
173 10
174 1
175 24
176 1
177 41
178 0
179 41
180 0
181 12
182 7
183 13
184 2
185 0
186 3
187 59
188 1
189 37
190 1
191 21
192 7
193 2
194 3
195 4
196 4
197 4
198 2
199 3