Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 95

1865 - Eisleben : Reichardt
95 899—911 Ludwig das Kind. Bei des Vaters Tode erst 7 Jahr alt. Erzbischof Hatto von Mainz x) und Otto der Erlauchte vou Sachsen verwalten das Reich, welches durch bestän- dige Fehden geschwächt wird (Adalbert von Babenberg). Einfälle der Ungarn in Thüringen, Franken, bis an den Rhein. 911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger in D ent schland aus. y) 911 —919 Konrad 1 von Franken. Zwar kräftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht berstellen. Lothringen fällt zu Frankreich ab, nur den Elsaß gewann Konrad wieder. Kämpfe mit aufrühreri- schen Herzogen > Sachsen, Schwaben, Baieru» und den Ungarn. -Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem 'Rach- folger. z) ' ' 919—1024 Die sächsischen Kaiser. 919 -930 Heinrich La) Sohn Otto's des Erlauchten. Er schließt nach Gefan- gennehmuug eines Häuptlings mit den Magyaren einen neunjährigen Waffenstillstand. Während dessel- den Anlegung von Bürgend), Bildung einer Reiterei, ' Kriege gegen die Wenden jenseits der Elbe. 925 Erobe- rung von Brannibor. c) Gründung der Markgrafschaften Nordsachsen (Nordmark, Salzwcdell, Meißen und Schleswig. 925 wird Lothringen wieder d e u t s ch. ll) Herzog Giselbrecht heirathet Heinrichs Tochter Gerberga. 933 Heinrich schlägt die Ungarn bei Merseburg. Der räudige Hund statt des Tributes. Der eine Haufen der Magyaren bei Sonders hausen, das Hauptheer bei Merseburg (Keuschberg) geschlagen, e • Heinrich stirbt zu Mein leben a. d. Unstrut. Sein Grab in dem von ihm gegründeten Ouedlinburg. x) Derselbe, vo» dem die Sage vom Mäusethurm erzählt wird. y) nn Italien waren sie schon srüher ausgestorben; in Frankreich erst. 978 mit Ludwig dem Faulen. Eo folgt Hngocapet, Stanim Vater der Bourbonen. z) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsinsignien. a) Die Beinamen „Städteerbauer" oder gar „Bogetsteller, Finkler" ge nügen nicht. Man könnte ihn den Großen nennen. b) Lo entstehen Ouedlinburg, Wittenberg, Merseburg, Nordhausen. <;) Fürst Tugumir. Ein plötzlicher Frost erleichtert die Eroberung, ä) Erst 1735 fiel es wieder an Frankreich, e) Das Engelsbanner. Befreiung vieler Gefangenen,

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 117

1865 - Eisleben : Reichardt
- 117 1439- 1493 Friedrich 111 (Iv). Schwach und träge.e) Während seiner langen Regierung erreicht das Faustrecht in Deutschland seinen Gipfel. 1455 der sächsische Prinzenraub f). Angriffe der Türken auf Oestreich (Capistrano, Hunyad >. Nach dem Tode des jungen Ladislaus l Albrechts Sohn) wählten die Böhmen Georg Podiebrad, die Ungarn Matthias- Corvinus (Sohn des tapfern Türkensie- gers Johann Hunyad» zum König, der auch Oestreich einnahm. 1449 Erfindung der Bucbdruckerknnft durch Johann Gut- tenberg G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem Gold- schmied Johann Faust und dem Schönschreiber Peter Schöffe r. Die Buchsmben anfangs auf Holzstäben aus- geschnitten, später von Metall. Guttenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armuth (1456). 1453 Eroberung Eonstantinvpels durch Muhamed 11. Ende des o st r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m s. Der letzte Kaiser Constantin Iv. P a l ä o l o g u s fällt nach tapferer Gegenwehr. Biele griechische Gelehrte flüch- ten nach Italien; in Folge dessen Wiederaufblühen der Wissenschaften. «Hof der'medici in Florenz.) 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den Schweizern bei Granson und Murten geschlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Reuatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schwei- zern im Bündniß. Die Besatzung von Granson verrä- therisch getödtet. Darauf die beiden Schlachten. 1477 Karl der Kühne fällt bei Nancy gegen Schweiß zer and Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel Burgund an den schlauen König Ludwig Xi. von Frankreich; die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem ritterlichen Maximilian, verheiratete. So wur- den die Niederlande mit Oestreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas Der Genueser Christoph Columbus hatte die Idee, e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare orbi universo. i A. E. J. 0. ü.) f) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanstmüthigen und seinem Bruder Wilhelm Kunz von Kaufungen raubt die Söhne des ersteren, Ernst und Albrecht. Der wackere „Triller." Die Prinzen sind die Stammväter der ernestinischen und alber- rinischen Linie.

4. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 281

1860 - Stuttgart : Hallberger
281 130. Leben -er Christen in den ersten Jahrhunderten. Dieselbige Veränderung, die das Christenthum im Herzen der Menschen hervorbrachte, konnte nicht im Innern verborgen bleiben, sie mußte sich im Leben und im Wandel offenbaren. Welch ein Unter- schied, wenn man das Thun und Treiben der Heiden der damaligen Zeit mit dem Leben der Christen vergleicht! Die Christen lebten in der Liebe zu ihrem Herrn und zu ihren Brüdern ein frommes, demü- thiges Leben in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit; sie nannten sich unter einander Brüder und waren bereit, für einander das Leben zu lassen. Ihre Kinder wurden in der Furcht des Herrn erzogen; ihre Sklaven mit Gerechtigkeit und Güte behandelt; ihre Armen, Kran- ken, Wittwen und Waisen wurden mit aufopfernder Sorgfalt ge- pflegt; auch der Fremde, sogar der Feind, war nicht von dieser Liebe ausgeschlossen. Ein heiliger, aber heiterer Ernst begleitete alles Thun der Christen; ihr Blick war gerichtet auf das, was droben ist, sie sahen den Himmel als ihr Vaterland an und nannten ihre irdische Wohnung nur ihre Herberge. So waren sie das Salz der Erde und ein Licht der Welt, und auch ihre Feinde konnten ihnen ein gutes Zeugniß nicht versagen. In den Gemeinden der Christen war eine einfache Ordnung ein- geführt. Einige der erfahrensten Christen, die den Namen Presbyter oder Aelteste führten, wurden dazu ernannt, die gemeinschaftliche Er- bauung zu leiten und über Lehre und Leben der Brüder zu wachen. Andere übernahmen die Sorge für Arme und Kranke; diese hießen Armenpfleger oder Diakonen. Derjenige unter den Presbytern, der den Vorsitz führte, hieß Bischof oder Aufseher der Gemeinde. Als später sich mehrere nahliegende Gemeinden unter einem Bischof an einander schlossen, wurde das Amt der Bischöfe noch bedeutender und ihr Ansehen größer. Am Tag des Herrn, am Sonntage, versammelten sich die Chri- sten in einem Christenhause', in Zeiten der Verfolgung auch wohl zur Nachtzeit in Wüsten und Höhlen. Erst später baute manche Ge- meinde ein eigenes Haus zu gottesdienstlichen Versammlungen und nannte es des Herrn Haus, auf griechisch: Kyriake, woraus unser deutsches Wort: Kirche worden ist. Bei diesen Zusammenkünften wurde ein Psalm gesungen, ein Abschnitt aus der heiligen Schrift gelejen, darüber geredet und gebetet. Jeden Sonntag, und in ae-

5. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 342

1860 - Stuttgart : Hallberger
Q ! -) O t C oder Vorsteher von Klöstern, vier Kurfürsten, zwanzig Herzoge, achtzig Grafen und Andere mehr, die aus allen Theilen von Europa zusammengekommen waren, um dem offenkundigen Verderben zu steuern und die christliche Kirche an Haupt und Gliedern zu bessern. Vor dieser äußerlich zwar glänzenden, aber innerlich finstern Versammlung, als einem geistlichen Gericht über ihn, sollte Huß seine bisherige Lehre widerrufen. Da er aber dies Gewiffens halber nicht thun konnte, so kehrte er mit seinenketten in den Kerker zurück und erwartete nun nichts an- deres als baldigen Tod. „Ein großer Trost" , so schreibt er aus seinem Ge- fängniß, „ist jenes Wort unseres Heilandes: selig seid ihr, so euch die Men- schen hassen, und euch absondern und verwerfen euren Namen als einen bos- hastigen um des Menschensohnes willen." (Luc. 6, 22.). Am 5. Juli 1415 verlangte der Kaiser von ihm die letzte Erklärung. Huß antwortete unter Thränen: „Ich rufe Gott zum Zeugen an, daß ich von Herzen bereit bin, wenn ich aus Zeugnissen der heiligen Schrift eines Bessern belehrt werde, sogleich meine Meinung zu ändern." Den folgenden Tag frühe (es war Hüffens drei und vierzigster Geburts- tag) versammelte sich der ganze Kirchenrath in der Domkirche. Der Kaiser erschien mit den Reichssürsten und der ganzen Ritterschaft und setzte sich auf seinen Thron unter einer goldenen Krone; an der einen Seite stand der Kur- fürst von der Pfalz mit dem goldenen Reichsapfel, und an der andern Burggraf Friedrich von Nürnberg mit dem Neichsschwert; vor ihm saßen die Cardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Prälaten, Mönche, Doktoren re. Eine unzählige Menge Volks erfüllte den übrigen Raum der Kirche. Nach vollendeter Meffe wurde Huß vor diese große Kirchenversammlung geführt. Man stellte ihn auf einen ^elw^ erhabenen Ort, damit er von Jedermann könnte gesehen werden. Darauf " stieg der Bischof von Lodi (in Italien) auf die Kanzel und hielt eine latei- nische Rede über Nöm. 6, 6., und forderte darin zugleich den Kaiser auf, die Ketzereien zu zerstören und sonderlich den hier stehenden verstockten Ketzer. Huß lag indeß auf seinen Knieen und befahl sich Gott zum Sterben. Daraus wur- den von einem andern Bischof die aus Hüffens Schriften ausgezogenen soge- nannten Ketzersätze vorgelesen. Huß wollte antworten; der Cardinal Emmerich hieß ihn aber schweigen. Huß wollte wieder reden; aber man gebot den Schergen und Soldaten, ihn nicht reden zu lasten. Da hob er seine beiden Hände gen Himmel und sagte: „Ich bitte euch um des allmächtigen Gottes willen, ihr wollet doch unbeschwert meine Antwort anhören, daß ich mich doch nur bei denen, die umher stehen, entschuldigen und ihnen den Argwohn wegen meiner vermeinten Irrthümer benehmen möge." Und als es ihm abgeschlagen jj wurde, fiel er mit gen Himmel gerichteten Augen und Händen auf die Erde nieder. ' Darnach-las ein Bischof den endlichen Beschluß ab: „Daß erstlich Hüffens Schriften sollten verbrannt, und er als ein öffentlicher, schädlicher Ketzer und böser, halsstarriger Mensch seines priesterlichen Standes schmählich sollte ent- setzt und gänzlich entweiht, d. h. der geistlichen Weihe beraubt werden." Der , Ausspruch wurde sogleich vollzogen. Der Bischof von Mailand mit sechs andern Bischöfen führte Huß zu einem ‘ Tisch, darauf Meßgewand und andere priesterliche Kleider lagen, und kleidete ihn an. Als dies geschehen war, und er in vollem priesterlichem Schmuck und

6. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 400

1860 - Stuttgart : Hallberger
400 Ihre Liebe genossen nicht nur ihre Angehörigen, sondern hauptsächlich diejenigen, welche der Liebe am bedürftigsten waren, die stch kümmerlich Näh- renden, die Angefochtenen, die Wittwen und Waisen, die Armen überhaupt, die Kranken in Spitälern und Lazarethen, zu welchen sonst nicht leicht Je- mand einzukehren pflegt. Mit solchen Personen machte stch Beata bekannt, für diese sorgte ste nach eigenem Vermögen und durch Fürsprache bei Anderen, diese besuchte und tröstete sie, diesen brachte ste Essen, Trinken und was ihre Hand fand; diesen suchte ste durch ihre Handreichung an das Herz zu kommen und ihre Seelen durch die leiblichen Wohthaten aufwärts zu den geistlichen Gütern und zu Gott zu ziehen. Als ste einst einem armen Weibe Etwas zu essen gebracht hatte, und das Weib nebst der Danksagung für diese Sät- tigung sagte, wenn jetzt nur sonst auch noch Jemand wäre, der ihr ein altes Kleid zukommen ließe, so zog Beate Sturm auf der Stelle ihren Rock aus und ging in ihrem langen Schlafrock heim, und erfüllte also auch dem Buch- staben nach, was Johannes forderte: wer zween Röcke hat, der gebe dem, der keinen hat (Luc. 3, 11.). Ihrem Essen und Trinken brach sie ab, damit sie desto besser ausreichen könnte, die Hungrigen zu speisen und die Durstigen zu tränken. Einmal erfuhr man zufälligerweise hinterher, daß sie zwei ganze Tage keinen Bissen zu essen gehabt hätte, und froh gewesen wäre, wenn ihr Jemand ein Stücklein Brod gegeben hätte; sie bekannte dabei, daß es doch etwas Entsetzliches sei um das Hungerleiden. Um so mehr war sie aber deßhalb darauf bedacht, es Andern zu ersparen. Mit diesen Werken der Liebe ging das Gebet immer Hand in Hand. Sie hat entweder, sagt Rieger von ihr, gebetet oder ein gutes Werk aus- gerichtet; ja, sie hat nichts gethan als gebetet; denn indem sie auch etwas Anderes that, betete sie doch ohne Unterlaß. Wer sie gekannt hat, der hat eine lebendige Auslegung über die Worte Christi gehabt, daß man allezeit beten und nicht laß werden solle (Luc. 18, 1.). Auch beim Bibellesen ver- band sie Lesen, Nachdenken und Beten beständig mit einander. Ans Beten ging sie mit Beten, d. i. wenn sie in eine öffentliche Betstunde oder sonst in eine Gebetsversammlung ging, bereitere sie sich vorher darauf mit Beten und Fürbitten für sich und die Mitversanimelten. Hörte ste in ihrem Hause in die Rathversammlung läuten, so beugte sie ihre Kniee für die zu Rath ge- henden Landstände mit Bitten und Flehen für sie und das gesamte Vater- land. Unter dem Gehen auf der Straße betete sie. Wenn sie in ein Haus eintrat, so sprach sie still: Friede sei mit diesem Hause (nach Luc. 10, 5.). In ihrem Gebet hielt sie sich besonders gern an das Vaterunser. „Wenn gute Freund-e von einander scheiden müssen", sagte sie öfters, „so kommen sie doch bald wieder im Vaterunser zusammen." Obwohl sie bei ihrer großen Gebetsgabe und Gebetsübung sich zu Hause für sich wohl zu erbauen verstand, so versäumte sie doch ohne dringende Noth keinen Gottesdienst, weder an Sonntagen noch in der Woche. „Das Herz bedarf (nach Hebr. 3, 13.) täglich er- mahnt zu werden, auch durch Andere", sagte sie, „und da sei eben die Kirche eine besonders gute Gelegenheit dazu." Als einmal das Himmelfahrtsfest gekommen war, so erzählte sie selbst, habe sie sich ge- freut, wie sie sich diesen Tag zu Nutzen machen wolle. Wie sie aber

7. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 89

1890 - Leipzig : Reichardt
89 ganze Lndermasse Karls des Groen. Den bis Paris vordringenden Normannen kaufte er den Frieden ab und wurde 887 zu Tribur abgesetzt. 887899 Arnulf von Krnten. Bruderssohn Karls des Dicken, tapfer, schlgt die Nor-mannen bei Lwen 891. Gegen den mhrischen Fürsten Zwentibold (Swatoplnk) ruft er die Ungarn oder Magyaren (finnisches Volk vom Ural) zu Hilfe, die sich an der Donau festsetzten. Auch zwei Feldzge nach Jta-lien unternahm Arnulfs) und erhielt die Kaiserwrde. 899911 Ludwig das Kind. Bei des Baters Tod erst 7 Jahre alt. Erzbischof Hatto von Mainz3) und Otto der Erlauchte von Sachsen verwalteten das Reich, welches durch bestndige Fehden geschwcht wird (Adalbert von Babenberg). Einflle der Ungarn in Thringen, Franken, bis an den Rhein. 911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger rw in Deutschland aus4). 911918 Konrad I. von Franken. Zwar krftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht herstellen. 'Lothringen fllt zu Frankreich ab, nur den Elsa gewann Konrad wieder. Kmpfe mit aufrhre-rifchen Herzgen (Sachsen, Schwaben, Bayern) und den Ungarn. Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem Nachfolger5). 919-1024 Die schsischen Kaiser. 919-936 Heinrich I.6) Sohn Ottos des Erlauchten. Mit den Magyaren schliet er nach Gefangennahme eines Huptlings einen neun-jhrigen Waffenstillstand. Whrend desselben An-legung von Burgen^). Bildung einer Retterei, Kriege gegen die Wenden jenfeit der Elbe. 927 Eroberung von Brennabor (Brandenburg)8). Grndung der Markgrafschaften Nordsachsen (Nordmark, Salzwedel), Meien und Schleswig. !) Sie erhielten 911 durch Karl den Einfltigen feste Wohnsitze im nordwestlichen Frankreich. (Herzog Robert von der Normandie.) 2) Er untersttzt Berengar von Friaul gegen Herzog Guido von Spoleto. 3) Derselbe, von dem die Sage von dem Museturm erzhlt wird. *) In Italien waren sie schon frher ausgestorben; in Frankreich erst 986 mit Ludwig dem Faulen. Es folgt Hugo Capet, Stammvater der Bonrbonen. , 5) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsmsigmen. 6) Die Beinamen Stdteerbauer" oder gar Vogelsteller, Finkler" gengen nicht. Man knnte ihn den Groen nennen. 7) So entstehen Quedlinburg, Merseburg, Goslar, Meien. 8) Ein pltzlicher Frost erleichtert die Eroberung.

8. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 102

1890 - Leipzig : Reichardt
102 1235 Friedrich Ii. in Deutschland. Reichstag in Mainz. Aus-shnung mit den Welsen, welche Braunschweig-Lneburg als Herzogtum erhalten. 1237 Friedrich siegt bei Corte nuova der die lom-bardischen Städte. Sie waren durch den Papst gegen ihn aufgeregt worden und hatten Friedrichs Sohn Heinrich als König an-erkannt. Dieser wurde von seinem Vater bis an seinen Tod gefangen gehalten. Im weiteren Verlaufe dieses Krieges trifft den Kaiser manches Unglck, so wird sein Lieblingssohn Enzio (1249) von den Bologneser ge-fangen genommen und stirbt im Kerker. Whrend Friedrich in Italien war, geschah 1241 Der Einfall der Mongolen') in Schlesien. Schlacht bei Liegnitz. Trotzdem sie hier bei Wahlstatt den tapferen Herzog Heinrich den Frommen endlich besiegten, drangen sie nicht weiter in Deutschland vor, sondern wandten sich beim Heranrcken der Bhmen nach Ungarn und zogen dann wieder nach Asien, wo sie das Kalifat von Bagdad strzten. 1246 Papst Innocenz Iv. stellt Heinrich Raspe, den Land-grasen von Thringen, als Gegenkaiser auf. Friedrich hatte den Kirchenstaat verwstet und grten-teils unterworfen. Daher erklrte I n n o c e n z Iv.2) ihn auf der Kirchenversammlung zu Lyon fr abgesetzt und belegte ihn als Frevler und Ketzer3) mit dem Bann (1245). Der Pfaffenknig" Heinrich Raspe stirbt bereits 1247 auf der Wartburg. Darauf 1247 Graf Wilhelm von Holland Gegenkaiser. Friedrich ist während dieser Wirren in Deutschland, wo sein Sohn Konrad die Regentschaft fhrte, fortwhrend in Italien beschftigt. Sein unteritalisches Erbreich bringt er zu hoher Blte. Er stirbt 1250 in Apulien. 1250 oder 1254 -1273 Das Interregnum in Deutschland. Die kaiserlose, die schreckliche Zeit." Blte des Faust-rechtes. Die Städte vereinigen sich zum gegenseitigen Schutze: der rheinische Stdtebund und die Hansa !) Unter Dschingis Chan hatten sie zu Anfang des 13. Aahrhun-derts einen groen Teil Asiens bis Rußland erobert. Jetzt fhrte ste Batu Chan. t _. . t , 2) Als Kardinal Mesco Friedrichs Freund. Dieser sagt: Ich habe einen Freund verloren; denn kein Papst kann ein Ghlbellme fem. 3) Weil er der aufgeklrteste und gebildetste Fürst seiner Zeit war und die Saracenen in seinem Reiche nicht ausrottete, sondern durch Huma-nitt an sich zu fesseln wute.

9. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 108

1890 - Leipzig : Reichardt
108 Durch dieses Reichsgesetz wurde das Recht der Knigs-whl (Kurwrde) auf folgende 7 Fürsten beschrnkt: Die Erzbischfe von Mainz. Trier und Kln; König von Bhmen (Erzschenk), Pfalzgraf bei Rhein (Erztruch-se), Herzog von Sachsen (Erzmarschall), Markgraf von Brandenburg (Erzkmmerer). Die Macht dieser Kur-frsten wurde sehr erweitert und ihre Wrde fr erblich erklrt. Frankfurt a. M. fortan die Wahlstadt und bald auch bleibend die Krnungsstadt. 13731415 Die Luxemburger regieren in der Mark Brandenburg. 1373 Karl kauft Otto dem Faulen, dem letzten bayri-fchen Markgrafen, die Mark Brandenburg ab. Schon 1363 war ein Erbvertrag geschlossen worden ; Otto mute aber erst mit Gewalt gezwungen werden, die Mark gegen 600 000 Gulden an Kaiser Karl abzutreten, der sie fr seinen Sohn Wenzel verwaltete; doch erhielt dieser bei Karls Tode Bhmen (1378) und die Mark kam an dessen zweiten Sohn Sigismund. 1378 1400 Wenzel. Zeigt sich anfangs nicht untchtig, versinkt aber bald in Trgheit und Ausschweifungen, kommt fast nie aus Bh-men. Neigung zu Gewaltthtigkeiten; erklrt auf einem Reichstage alle Schulden, welche die Juden ausstehen hatten, fr null und nichtig. Joh. v. Nepomun). Verwirrung im Reiche. Krieg des schwbischen Stdtebundes gegen Graf Eberhard den Greinet2). 1386 Die sterreicher von den Schweizern bei Sempach besiegt. Herzog Leopold der Fromme fllt. Sage von dem Heldentode des Arnold von Winkelried. 1388 erkmpften die Brger von Glarus einen zweiten Sieg bei Nfels. 1400 Wenzel auf ppstlichen Betrieb zu Renfe ab-gesetzt. Gewhlt wird 14001410 Ruprecht von der Pfalz. Trotz trefflicher Eigenschaften vermochte er nirgends die Ordnung wiederherzustellen. Vergebens versuchte er dem Galeazzovisconti, welchem Wenzel fr 100 000 Goldgulden Mailand als erbliches Herzogtum verliehen hatte, dasselbe zu entreien. Es folgte Wenzels jngerer Bruder !) Der Sage nach, weil er das Beichtgeheimnis der Knigin nicht ver-raten wollte, von der Prager Brcke (auf welcher sein Standbild steht) ttt die Moldau gestrzt. Spter Schutzheiliger Bhmens. 2) Dieser siegt an der Spitze der Rltterbnde bei Dffingen. Sem Sohn Ulrich, der sich zuvor bei Reutlingen hatte schlagen lassen, stirbt den Heldentod.

10. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 281

1854 - Stuttgart : Hallberger
281 130. Leben -er Christen in den ersten Jahrhunderten. Dieselbige Veränderung, die das Christenthum im Herzen der Menschen hervorbrachte, konnte nicht im Innern verborgen bleiben, sie mußte sich im Leben und im Wandel offenbaren. Welch ein Unter- schied, wenn man das Thun und Treiben der Heiden der damaligen Zeit mit dem Leben der Christen vergleicht! Die Christen lebten in der Liebe zu ihrem Herrn und zu ihren Brüdern ein frommes, demü- thiges Leben, in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit; sie nannten sill- unter einander Brüder und waren bereit, für einander das Leben zu lassen. Ihre Kinder wurden in der Furcht des Herrn erzogen; ihre Sklaven mit Gerechtigkeit und Güte behandelt; ihre Armen, Kran- ken , Wittwen und Waisen wurden mit aufopfernder Sorgfalt ge- pflegt; auch der Fremde, sogar der Feind, war nicht von dieser Liebe ausgeschlossen. Ein heiliger, aber heiterer Ernst begleitete alles Thun der Christen; ihr Blick war gerichtet auf das, was droben ist, sie sahen den Himmel als ihr Vaterland an und nannten ihre irdische / Wohnung nur ihre Herberge. So waren sie das Salz der Erde und ein Licht der Welt, und auch ihre Feinde konnten ihnen ein gutes Zeugniß nicht versagen. In den Gemeinden der Christen war eine einfache Ordnung ein- geführt. Einige der erfahrensten Christen, die den Namen Presbyter oder Aelteste führten, wurden dazu ernannt, die gemeinschaftliche Er- bauung zu leiten und über Lehre und Leben der Brüder zu wachen. Andere übernahmen die Sorge für Arme und Kranke; diese hießen Armenpfleger oder Diakonen. Derjenige unter den Presbytern, der den Vorsitz führte, hieß Bischof oder Aufseher der Gemeinde. Als später sich mehrere nahliegende Gemeinden unter einem Bischof an einander schlossen, wurde das Amt der Bischöfe noch bedeutender und ihr Ansehen großer. Am Tag des Herrn, am Sonntage, versammelten sich die Chri- sten in einem Christenhause, in Zeiten der Verfolgung auch wohl zur Nachtzeit in Wüsten und Höhlen. Erst später baute manche Ge- meinde ein eigenes Haus zu gottesdienstlichen Versammlungen und nannte es des Herrn Haus, auf griechisch: Kyriake, woraus unser deutsches Wort: Kirche worden ist. Bei diesen Zusammenkünften wurde ein Psalm gesungen, ein Abschnitt aus der heiligen Schrift gelesen, darüber geredet und gebetet. Jeden Sonntag, und in ge- 1
   bis 10 von 22 weiter»  »»
22 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 22 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 0
4 1
5 2
6 0
7 0
8 2
9 0
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 1
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 2
27 6
28 0
29 0
30 0
31 3
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 10
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 0
46 10
47 3
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 10
2 0
3 2
4 3
5 1
6 1
7 26
8 4
9 7
10 0
11 3
12 0
13 0
14 0
15 3
16 6
17 74
18 4
19 4
20 12
21 5
22 0
23 17
24 0
25 3
26 9
27 0
28 0
29 2
30 1
31 0
32 3
33 0
34 21
35 1
36 5
37 13
38 1
39 16
40 0
41 17
42 2
43 3
44 1
45 12
46 5
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 4
53 0
54 6
55 0
56 11
57 1
58 8
59 1
60 3
61 4
62 2
63 0
64 3
65 7
66 7
67 2
68 13
69 22
70 0
71 13
72 3
73 29
74 5
75 2
76 4
77 15
78 2
79 1
80 1
81 0
82 4
83 55
84 0
85 28
86 21
87 9
88 4
89 4
90 5
91 0
92 24
93 0
94 27
95 1
96 12
97 1
98 33
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 8
1 0
2 1
3 1
4 10
5 1
6 12
7 1
8 2
9 0
10 14
11 0
12 1
13 4
14 0
15 0
16 5
17 0
18 28
19 10
20 1
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 7
27 0
28 4
29 0
30 1
31 5
32 0
33 45
34 1
35 0
36 1
37 0
38 0
39 2
40 5
41 1
42 3
43 4
44 6
45 1
46 1
47 0
48 27
49 4
50 1
51 8
52 0
53 0
54 0
55 22
56 3
57 3
58 30
59 34
60 0
61 1
62 2
63 3
64 7
65 1
66 0
67 0
68 2
69 0
70 9
71 0
72 11
73 2
74 0
75 0
76 0
77 10
78 3
79 3
80 8
81 67
82 1
83 0
84 1
85 8
86 0
87 0
88 3
89 8
90 0
91 5
92 4
93 7
94 0
95 0
96 0
97 20
98 1
99 2
100 68
101 1
102 0
103 1
104 1
105 1
106 6
107 0
108 1
109 2
110 4
111 3
112 3
113 3
114 0
115 6
116 7
117 0
118 7
119 0
120 4
121 1
122 0
123 1
124 4
125 2
126 1
127 6
128 9
129 0
130 0
131 15
132 2
133 1
134 2
135 0
136 9
137 2
138 1
139 1
140 2
141 0
142 9
143 24
144 1
145 0
146 2
147 2
148 0
149 0
150 3
151 1
152 2
153 1
154 1
155 2
156 5
157 2
158 6
159 4
160 0
161 4
162 0
163 0
164 2
165 1
166 3
167 21
168 0
169 4
170 0
171 35
172 0
173 10
174 1
175 24
176 1
177 41
178 0
179 41
180 0
181 12
182 7
183 13
184 2
185 0
186 3
187 59
188 1
189 37
190 1
191 21
192 7
193 2
194 3
195 4
196 4
197 4
198 2
199 3