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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 95

1865 - Eisleben : Reichardt
95 899—911 Ludwig das Kind. Bei des Vaters Tode erst 7 Jahr alt. Erzbischof Hatto von Mainz x) und Otto der Erlauchte vou Sachsen verwalten das Reich, welches durch bestän- dige Fehden geschwächt wird (Adalbert von Babenberg). Einfälle der Ungarn in Thüringen, Franken, bis an den Rhein. 911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger in D ent schland aus. y) 911 —919 Konrad 1 von Franken. Zwar kräftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht berstellen. Lothringen fällt zu Frankreich ab, nur den Elsaß gewann Konrad wieder. Kämpfe mit aufrühreri- schen Herzogen > Sachsen, Schwaben, Baieru» und den Ungarn. -Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem 'Rach- folger. z) ' ' 919—1024 Die sächsischen Kaiser. 919 -930 Heinrich La) Sohn Otto's des Erlauchten. Er schließt nach Gefan- gennehmuug eines Häuptlings mit den Magyaren einen neunjährigen Waffenstillstand. Während dessel- den Anlegung von Bürgend), Bildung einer Reiterei, ' Kriege gegen die Wenden jenseits der Elbe. 925 Erobe- rung von Brannibor. c) Gründung der Markgrafschaften Nordsachsen (Nordmark, Salzwcdell, Meißen und Schleswig. 925 wird Lothringen wieder d e u t s ch. ll) Herzog Giselbrecht heirathet Heinrichs Tochter Gerberga. 933 Heinrich schlägt die Ungarn bei Merseburg. Der räudige Hund statt des Tributes. Der eine Haufen der Magyaren bei Sonders hausen, das Hauptheer bei Merseburg (Keuschberg) geschlagen, e • Heinrich stirbt zu Mein leben a. d. Unstrut. Sein Grab in dem von ihm gegründeten Ouedlinburg. x) Derselbe, vo» dem die Sage vom Mäusethurm erzählt wird. y) nn Italien waren sie schon srüher ausgestorben; in Frankreich erst. 978 mit Ludwig dem Faulen. Eo folgt Hngocapet, Stanim Vater der Bourbonen. z) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsinsignien. a) Die Beinamen „Städteerbauer" oder gar „Bogetsteller, Finkler" ge nügen nicht. Man könnte ihn den Großen nennen. b) Lo entstehen Ouedlinburg, Wittenberg, Merseburg, Nordhausen. <;) Fürst Tugumir. Ein plötzlicher Frost erleichtert die Eroberung, ä) Erst 1735 fiel es wieder an Frankreich, e) Das Engelsbanner. Befreiung vieler Gefangenen,

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 117

1865 - Eisleben : Reichardt
- 117 1439- 1493 Friedrich 111 (Iv). Schwach und träge.e) Während seiner langen Regierung erreicht das Faustrecht in Deutschland seinen Gipfel. 1455 der sächsische Prinzenraub f). Angriffe der Türken auf Oestreich (Capistrano, Hunyad >. Nach dem Tode des jungen Ladislaus l Albrechts Sohn) wählten die Böhmen Georg Podiebrad, die Ungarn Matthias- Corvinus (Sohn des tapfern Türkensie- gers Johann Hunyad» zum König, der auch Oestreich einnahm. 1449 Erfindung der Bucbdruckerknnft durch Johann Gut- tenberg G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem Gold- schmied Johann Faust und dem Schönschreiber Peter Schöffe r. Die Buchsmben anfangs auf Holzstäben aus- geschnitten, später von Metall. Guttenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armuth (1456). 1453 Eroberung Eonstantinvpels durch Muhamed 11. Ende des o st r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m s. Der letzte Kaiser Constantin Iv. P a l ä o l o g u s fällt nach tapferer Gegenwehr. Biele griechische Gelehrte flüch- ten nach Italien; in Folge dessen Wiederaufblühen der Wissenschaften. «Hof der'medici in Florenz.) 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den Schweizern bei Granson und Murten geschlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Reuatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schwei- zern im Bündniß. Die Besatzung von Granson verrä- therisch getödtet. Darauf die beiden Schlachten. 1477 Karl der Kühne fällt bei Nancy gegen Schweiß zer and Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel Burgund an den schlauen König Ludwig Xi. von Frankreich; die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem ritterlichen Maximilian, verheiratete. So wur- den die Niederlande mit Oestreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas Der Genueser Christoph Columbus hatte die Idee, e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare orbi universo. i A. E. J. 0. ü.) f) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanstmüthigen und seinem Bruder Wilhelm Kunz von Kaufungen raubt die Söhne des ersteren, Ernst und Albrecht. Der wackere „Triller." Die Prinzen sind die Stammväter der ernestinischen und alber- rinischen Linie.

4. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 281

1860 - Stuttgart : Hallberger
281 130. Leben -er Christen in den ersten Jahrhunderten. Dieselbige Veränderung, die das Christenthum im Herzen der Menschen hervorbrachte, konnte nicht im Innern verborgen bleiben, sie mußte sich im Leben und im Wandel offenbaren. Welch ein Unter- schied, wenn man das Thun und Treiben der Heiden der damaligen Zeit mit dem Leben der Christen vergleicht! Die Christen lebten in der Liebe zu ihrem Herrn und zu ihren Brüdern ein frommes, demü- thiges Leben in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit; sie nannten sich unter einander Brüder und waren bereit, für einander das Leben zu lassen. Ihre Kinder wurden in der Furcht des Herrn erzogen; ihre Sklaven mit Gerechtigkeit und Güte behandelt; ihre Armen, Kran- ken, Wittwen und Waisen wurden mit aufopfernder Sorgfalt ge- pflegt; auch der Fremde, sogar der Feind, war nicht von dieser Liebe ausgeschlossen. Ein heiliger, aber heiterer Ernst begleitete alles Thun der Christen; ihr Blick war gerichtet auf das, was droben ist, sie sahen den Himmel als ihr Vaterland an und nannten ihre irdische Wohnung nur ihre Herberge. So waren sie das Salz der Erde und ein Licht der Welt, und auch ihre Feinde konnten ihnen ein gutes Zeugniß nicht versagen. In den Gemeinden der Christen war eine einfache Ordnung ein- geführt. Einige der erfahrensten Christen, die den Namen Presbyter oder Aelteste führten, wurden dazu ernannt, die gemeinschaftliche Er- bauung zu leiten und über Lehre und Leben der Brüder zu wachen. Andere übernahmen die Sorge für Arme und Kranke; diese hießen Armenpfleger oder Diakonen. Derjenige unter den Presbytern, der den Vorsitz führte, hieß Bischof oder Aufseher der Gemeinde. Als später sich mehrere nahliegende Gemeinden unter einem Bischof an einander schlossen, wurde das Amt der Bischöfe noch bedeutender und ihr Ansehen größer. Am Tag des Herrn, am Sonntage, versammelten sich die Chri- sten in einem Christenhause', in Zeiten der Verfolgung auch wohl zur Nachtzeit in Wüsten und Höhlen. Erst später baute manche Ge- meinde ein eigenes Haus zu gottesdienstlichen Versammlungen und nannte es des Herrn Haus, auf griechisch: Kyriake, woraus unser deutsches Wort: Kirche worden ist. Bei diesen Zusammenkünften wurde ein Psalm gesungen, ein Abschnitt aus der heiligen Schrift gelejen, darüber geredet und gebetet. Jeden Sonntag, und in ae-

5. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 400

1860 - Stuttgart : Hallberger
400 Ihre Liebe genossen nicht nur ihre Angehörigen, sondern hauptsächlich diejenigen, welche der Liebe am bedürftigsten waren, die stch kümmerlich Näh- renden, die Angefochtenen, die Wittwen und Waisen, die Armen überhaupt, die Kranken in Spitälern und Lazarethen, zu welchen sonst nicht leicht Je- mand einzukehren pflegt. Mit solchen Personen machte stch Beata bekannt, für diese sorgte ste nach eigenem Vermögen und durch Fürsprache bei Anderen, diese besuchte und tröstete sie, diesen brachte ste Essen, Trinken und was ihre Hand fand; diesen suchte ste durch ihre Handreichung an das Herz zu kommen und ihre Seelen durch die leiblichen Wohthaten aufwärts zu den geistlichen Gütern und zu Gott zu ziehen. Als ste einst einem armen Weibe Etwas zu essen gebracht hatte, und das Weib nebst der Danksagung für diese Sät- tigung sagte, wenn jetzt nur sonst auch noch Jemand wäre, der ihr ein altes Kleid zukommen ließe, so zog Beate Sturm auf der Stelle ihren Rock aus und ging in ihrem langen Schlafrock heim, und erfüllte also auch dem Buch- staben nach, was Johannes forderte: wer zween Röcke hat, der gebe dem, der keinen hat (Luc. 3, 11.). Ihrem Essen und Trinken brach sie ab, damit sie desto besser ausreichen könnte, die Hungrigen zu speisen und die Durstigen zu tränken. Einmal erfuhr man zufälligerweise hinterher, daß sie zwei ganze Tage keinen Bissen zu essen gehabt hätte, und froh gewesen wäre, wenn ihr Jemand ein Stücklein Brod gegeben hätte; sie bekannte dabei, daß es doch etwas Entsetzliches sei um das Hungerleiden. Um so mehr war sie aber deßhalb darauf bedacht, es Andern zu ersparen. Mit diesen Werken der Liebe ging das Gebet immer Hand in Hand. Sie hat entweder, sagt Rieger von ihr, gebetet oder ein gutes Werk aus- gerichtet; ja, sie hat nichts gethan als gebetet; denn indem sie auch etwas Anderes that, betete sie doch ohne Unterlaß. Wer sie gekannt hat, der hat eine lebendige Auslegung über die Worte Christi gehabt, daß man allezeit beten und nicht laß werden solle (Luc. 18, 1.). Auch beim Bibellesen ver- band sie Lesen, Nachdenken und Beten beständig mit einander. Ans Beten ging sie mit Beten, d. i. wenn sie in eine öffentliche Betstunde oder sonst in eine Gebetsversammlung ging, bereitere sie sich vorher darauf mit Beten und Fürbitten für sich und die Mitversanimelten. Hörte ste in ihrem Hause in die Rathversammlung läuten, so beugte sie ihre Kniee für die zu Rath ge- henden Landstände mit Bitten und Flehen für sie und das gesamte Vater- land. Unter dem Gehen auf der Straße betete sie. Wenn sie in ein Haus eintrat, so sprach sie still: Friede sei mit diesem Hause (nach Luc. 10, 5.). In ihrem Gebet hielt sie sich besonders gern an das Vaterunser. „Wenn gute Freund-e von einander scheiden müssen", sagte sie öfters, „so kommen sie doch bald wieder im Vaterunser zusammen." Obwohl sie bei ihrer großen Gebetsgabe und Gebetsübung sich zu Hause für sich wohl zu erbauen verstand, so versäumte sie doch ohne dringende Noth keinen Gottesdienst, weder an Sonntagen noch in der Woche. „Das Herz bedarf (nach Hebr. 3, 13.) täglich er- mahnt zu werden, auch durch Andere", sagte sie, „und da sei eben die Kirche eine besonders gute Gelegenheit dazu." Als einmal das Himmelfahrtsfest gekommen war, so erzählte sie selbst, habe sie sich ge- freut, wie sie sich diesen Tag zu Nutzen machen wolle. Wie sie aber

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 89

1890 - Leipzig : Reichardt
89 ganze Lndermasse Karls des Groen. Den bis Paris vordringenden Normannen kaufte er den Frieden ab und wurde 887 zu Tribur abgesetzt. 887899 Arnulf von Krnten. Bruderssohn Karls des Dicken, tapfer, schlgt die Nor-mannen bei Lwen 891. Gegen den mhrischen Fürsten Zwentibold (Swatoplnk) ruft er die Ungarn oder Magyaren (finnisches Volk vom Ural) zu Hilfe, die sich an der Donau festsetzten. Auch zwei Feldzge nach Jta-lien unternahm Arnulfs) und erhielt die Kaiserwrde. 899911 Ludwig das Kind. Bei des Baters Tod erst 7 Jahre alt. Erzbischof Hatto von Mainz3) und Otto der Erlauchte von Sachsen verwalteten das Reich, welches durch bestndige Fehden geschwcht wird (Adalbert von Babenberg). Einflle der Ungarn in Thringen, Franken, bis an den Rhein. 911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger rw in Deutschland aus4). 911918 Konrad I. von Franken. Zwar krftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht herstellen. 'Lothringen fllt zu Frankreich ab, nur den Elsa gewann Konrad wieder. Kmpfe mit aufrhre-rifchen Herzgen (Sachsen, Schwaben, Bayern) und den Ungarn. Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem Nachfolger5). 919-1024 Die schsischen Kaiser. 919-936 Heinrich I.6) Sohn Ottos des Erlauchten. Mit den Magyaren schliet er nach Gefangennahme eines Huptlings einen neun-jhrigen Waffenstillstand. Whrend desselben An-legung von Burgen^). Bildung einer Retterei, Kriege gegen die Wenden jenfeit der Elbe. 927 Eroberung von Brennabor (Brandenburg)8). Grndung der Markgrafschaften Nordsachsen (Nordmark, Salzwedel), Meien und Schleswig. !) Sie erhielten 911 durch Karl den Einfltigen feste Wohnsitze im nordwestlichen Frankreich. (Herzog Robert von der Normandie.) 2) Er untersttzt Berengar von Friaul gegen Herzog Guido von Spoleto. 3) Derselbe, von dem die Sage von dem Museturm erzhlt wird. *) In Italien waren sie schon frher ausgestorben; in Frankreich erst 986 mit Ludwig dem Faulen. Es folgt Hugo Capet, Stammvater der Bonrbonen. , 5) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsmsigmen. 6) Die Beinamen Stdteerbauer" oder gar Vogelsteller, Finkler" gengen nicht. Man knnte ihn den Groen nennen. 7) So entstehen Quedlinburg, Merseburg, Goslar, Meien. 8) Ein pltzlicher Frost erleichtert die Eroberung.

7. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 56

1896 - Halle : Anton
56 wonnene Land war darauf durch Anlegung von Burgen (z. B. der herrlichen Marlenburg an der Nogat), durch Grndung von Stdten und die Ausbreitung des Christentums eine Sttte deutschen Wesens geworden. Aber die mch-tlgen Fortschritte der Deutschritter hatten die Eifersucht der Polen erweckt und das^hatte zum langjhrigen Kampfe zwischen dem König von Polen und dem deutschen Ritterorden um die Oberherrschaft in Preußen gefhrt. Die unglckliche mr k ^ a n n e n b e r fl (6i Osterode) hatte die Macht des Ordens gebrochen (1410)' so da der Orden Westpreuen an Polen berlassen und auch Ostpreuen zu Lehn hatte nehmen mssen. Mit der Einfhrung der Reformation in Preußen war das Ordensland zu einem weltlichen Herzogtum unter polnischer Lehnshohelt umgewandelt worden, der das bereits Kurfürst Joachim Ii. die Mitbelehnung erlangt hatte. ^ Als dann 1618 das Herzogsgeschlecht in Preußen ausstarb, fiel Ost-Preuen an Branbenburg. Schon frher (1609) war das rheinische Land Kleve nebst den westflischen Grafschaften Mark und Ravensberg an Branbenburg gekommen infolge einer Erbschaft, zu beren Behauptung Johann Sigismunb von der lutherischen zur reformierten Kirche bertrat. Mit biesen Lanberwerbungen waren die Grenzen des spteren Knigreichs Preußen gegen Ost und West festgelegt. e. Georg Wilhelm (16191640) war der unglcklichste unter den branbenburgischen Kurfrsten. In feine Regierungszeit fallen die Drangsale des 30 jhrigen Krieges. Da er zu unentfchieben war, um sich einer ober der andern der friegfhrenben Mchte anzuschlieen, so war das un-glckliche Land Branbenburg abwechselnb den Verwstungen durch die Kaiserlichen und durch die Schweden ausgesetzt. So sank die lanbesherr-liche Macht immer tiefer. Es war sogar so weit gekommen, ba Georg Wilhelms erster Ratgeber, der katholische Abam vonschwarzenberg, die kurfrstlichen Truppen dem Kaiser den Eib der Treue hatte schwren lassen! 4. Der dreiigjhrige Krieg (1618 1648). a. Der bhmische Krieg. 1) Auch in Bhmen hatte Luthers Lehre Eingang gesunben. Kaiser Rubols Ii. hatte den evangelischen Bhmen sogar in einem Majesttsbriefe" zugesichert, ba sie sich eigene Kirchen erbauen brsten. Als aber unter Kaiser Matthias Jesuiten^) in das Land kamen, arbeiteten diese mit grtem Eifer der Verkettung der evangelischen Lehre entgegen. Sie brachten es bahin, ba eine der evangelischen Kirchen geschlossen, eine anbere sogar ntebergerissen wrbe. Die evangelischen Bhmen sanbtm beshalb eine Beschwerbeschrift an den Kaiser, die aber ungnbig zurckgewiesen wrbe. Als sich nun das Gercht verbreitete, ba die kaiserlichen Rte zu Prag die Schulb an dem ungnbigen Bescheibe trgen, strmten bewaffnete bhmische Ablige auf das Schlo und strzten nach altbhmischem Brauch zwei kaiserliche Rte und einen Schreiber zum Fenster hinaus (1618). 2) Kurze Zeit nach dieser Gewaltthat wrbe Ferbinanb Ii., ein strenger Gebieter, zum deutschen Kaiser erwhlt. Da dieser zugleich König ') Die Jesuiten bilden einen geistlichen Orden, welcher 1640 von dem Spanier <^gnaz von Loyola gestiftet worden ist und vornehmlich den Zweck verfolgt, die evangelische Lehre zu bekmpfen

8. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 39

1896 - Halle : Anton
39 Mu erbitterte Papst aber brachte bald darauf die drei geistlichen Kur-frsten auf seine Seite, und diese whlten als Gegenlaiser König Karl von Bhmen. 3. Karl Iv. von Bhmen. 13471378. 1) Karl von Bhmen war aus luxemburgischem Geschlecht, der Enkel Kaiser Heinrichs Vii. Aber er hatte nicht die Art seines edelsinnigen Gro-Vaters, sondern war ein schlauer, feinberechnender Mann, der sich mehr auf die Macht des Geldes sttzte, als auf sein kaiserliches Recht. Das zeigte sich, als er einen Rmerzug machte. Da verkaufte er an die reichen italienischen Städte leichten Herzens die kaiserlichen Rechte; in Rom aber weilte er nur einen Tag, gerade lange genug, um sich vom Papste krnen zu lassen. 2) Im Deutschen Reiche galt Karl als der Pfaffenknig" und wurde deshalb nicht von allen Fürsten anerkannt. Besonders feindlich stand ihm der Markgraf Ludwig von Brandenburg entgegen, der Sohn Kaiser Ludwigs, den Karl als Gegenkaiser bekmpft hatte. Der brachte, um Karl zu strzen, eine Anzahl Wahlfrsten auf seine Seite, und sie stellten in dem wenig begterten, aber hochangesehenen Grasen Gnther von Schwarzburg einen Gegenkaiser gegen Karl auf. Statt aber durch einen offenen Kampf seine Sache zur Entscheidung zu bringen, untersttzte Karl ein von den Feinden Ludwigs ausgehendes Gaukelspiel, indem er den pltzlich aufgetauchten falschen Waldemar" (S. 44) als den echten Mark-grasen von Brandenburg anerkannte. Als dann Markgraf Ludwig, fast von allen Brandenburgern verlassen, sich nach Hilfe umsah, vershnte er sich mit Kaiser Karl, und das hatte zur Folge, da Gnther, der zum Tode erkrankt war, seine Ansprche an die Kaiserkrone wieder aufgab (1349). 3) Karls Iv. einziges Verdienst um das Reich bestand darin, da er 1356 ein Reichsgesetz gab (die goldene Bulle"l), worin bestimmt war, wie es in der Folge bei der Wahl und Krnung eines deutschen Kaisers gehalten werden solle. Nach diesem Gesetz wurde der neue Kaiser von 7 Fürsten gewhlt. Unter diesen waren 4 weltliche: die Kurfrsten (kren = whlen) von Brandenburg, Sachsen-Wittenberg und von der Pfalz, sowie der König von Bhmen, und 3 geistliche: die Erzbischfe von Mainz, Trier und Kln. Bei der feierlichen Tafel, welche der Krnung folgte, verwalteten die weltlichen Kurfrsten die Erzmter. Der Erztruchses trug die Speisen auf, der Erzmundschenk fllte dem Kaiser den Becher mit Wein, der Erzmarschall sorgte fr das Lager und das Heer, der Erzkmm er er bereitete die kaiserlichen Zimmer. 4) War Karl durch seine Regierung des heiligen rmischen Reichs Erzstiesvater", so ist er doch ein Vater seines eigenen Landes Bhmen und der damit verbundenen Lnder Schlesien, der Lausitz und Branden-brg gewesen. Um seine groen Geldbedrfnisse zu befriedigen, sorgte er fr das Aufblhen dieser Lnder aufs eifrigste: so frderte er Gewerbe ') Wegen der gldenen Siegelkapsel (Bulle"), welche diesem Gesetz an-gehngt war.

9. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 55

1896 - Halle : Anton
00 a. Joachim Ii. (15351571) war gutmtig, aber auch Pracht-liebend und verschwenderisch. Von Jugend auf war er durch seine Mutter Elisabeth der Lehre Luthers gewonnen, wenn auch nur insgeheim. Vier Jahre nach seinem Regierungsantritt (1539) bekannte er sich aber auch ffentlich zum evangelischen Glauben, indem er und viele Herren seines Hofstaates zu Spandau das heilige Abendmahl unter beiderlei Gestalt aus den Hnden des Bischofs Mathias von Jagow empfingen. Fr die Vergrerung Bran-denbnrgs sorgte Joachim durch zwei wichtige Vertrge: 1537 kam er mit den Herzgen von Liegnitz berein, da die schleichen Frstentmer Liegnitz, Brieg und Wohlau an Brandenburg fallen sollten, wenn das schlesische Frstengeschlecht ausstrbe, und 1569 erlangte er von dem König von Polen, da dieser ihn neben seinem Vetter Albrecht mit dem Herzogtum Preußen belehnte. Aber Joachims Liebe zu gln-zenden Festen und seine Verschwendung in prchtigen Bauten reizten auch den Brgerstand zu ppigem Leben und huften auf das Land eine groe Schuldenlast. Gerade entgegengesetzt ging es zu an dem Hofe seines Bruders Johann von Kstrin. Der war so sparsam, da er einst seinem Geheimrate tadelnd schrieb: Bartholde! ich habe auch seidene Strmpfe, aber ich trage sie nur Feiertags." Das aus seinen Einknften ersparte Geld verwendete er zum Bau von Landstraen und zum Ankauf der Herrschaften Beeskow und Storkow. Da Johann von Kstrin keinen Sohn hinterlie, so wurden nach seinem Tode die Marken wieder vereinigt. d. Johann Georg (15711598) war ein einfacher und sparsamer Herr, weshalb er durch strenge Kleider- und Speiseordnungen der ber-handnehmenden Genusucht zu steuern suchte. Besonders wichtig wurde es fr den Wohlstand des Landes, da er Niederlnder, die wegen ihres evangelischen Glaubens vertrieben waren, in das Land zog; denn da diese Einwanderer meist betriebsame Gewerbsleute waren, so wurde durch ihr Beispiel das Handwerk gehoben. c. Joachim Friedrich (15981608) se.tzte bei seinem Regierungs-antritt, zur Verhtung knftiger Landesteilungen, im Geraer Haus-vertrage die Unteilbarkeit des Kurfrstentums Brandenburg nochmals fest. Um die Verwaltung des Landes besser zu ordnen, richtete er eine besondere Behrde, den Staatsrat ein, und damit die hohen Beamten auch gelehrte Leute seien, grndete er ein berhmtes Gymnasium (zu Joachimsthal). In landesmtterlicher Weise wirkte Joachim Friedrichs Gemahlin Katharina, die Tochter des sparsamen Johann von Kstrin, besonders dadurch, da sie die Schloapotheke einrichtete, ans welcher sie den Armen unentgeltlich Arznei verabreichen lie. <1. Johann Sigismund (16081619) war der erste der branden-burgtschen Kurfrsten, der mit weitschauendem Blicke nach der Vergrer-ung seines Landes strebte. Denn er erlangte von dem König von Polen die Belehnung mit dem Herzogtum Preußen (1611). Das Preuenland war bis ins 13. Jahrhundert heidnisch qewesen. Dann waren in dem Weichsellande Ritter des deutschen Ordens (@. 27) erschienen welche das Land an der Weichsel erobert hatten. Das mit dem Schwerte ge.'

10. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 281

1854 - Stuttgart : Hallberger
281 130. Leben -er Christen in den ersten Jahrhunderten. Dieselbige Veränderung, die das Christenthum im Herzen der Menschen hervorbrachte, konnte nicht im Innern verborgen bleiben, sie mußte sich im Leben und im Wandel offenbaren. Welch ein Unter- schied, wenn man das Thun und Treiben der Heiden der damaligen Zeit mit dem Leben der Christen vergleicht! Die Christen lebten in der Liebe zu ihrem Herrn und zu ihren Brüdern ein frommes, demü- thiges Leben, in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit; sie nannten sill- unter einander Brüder und waren bereit, für einander das Leben zu lassen. Ihre Kinder wurden in der Furcht des Herrn erzogen; ihre Sklaven mit Gerechtigkeit und Güte behandelt; ihre Armen, Kran- ken , Wittwen und Waisen wurden mit aufopfernder Sorgfalt ge- pflegt; auch der Fremde, sogar der Feind, war nicht von dieser Liebe ausgeschlossen. Ein heiliger, aber heiterer Ernst begleitete alles Thun der Christen; ihr Blick war gerichtet auf das, was droben ist, sie sahen den Himmel als ihr Vaterland an und nannten ihre irdische / Wohnung nur ihre Herberge. So waren sie das Salz der Erde und ein Licht der Welt, und auch ihre Feinde konnten ihnen ein gutes Zeugniß nicht versagen. In den Gemeinden der Christen war eine einfache Ordnung ein- geführt. Einige der erfahrensten Christen, die den Namen Presbyter oder Aelteste führten, wurden dazu ernannt, die gemeinschaftliche Er- bauung zu leiten und über Lehre und Leben der Brüder zu wachen. Andere übernahmen die Sorge für Arme und Kranke; diese hießen Armenpfleger oder Diakonen. Derjenige unter den Presbytern, der den Vorsitz führte, hieß Bischof oder Aufseher der Gemeinde. Als später sich mehrere nahliegende Gemeinden unter einem Bischof an einander schlossen, wurde das Amt der Bischöfe noch bedeutender und ihr Ansehen großer. Am Tag des Herrn, am Sonntage, versammelten sich die Chri- sten in einem Christenhause, in Zeiten der Verfolgung auch wohl zur Nachtzeit in Wüsten und Höhlen. Erst später baute manche Ge- meinde ein eigenes Haus zu gottesdienstlichen Versammlungen und nannte es des Herrn Haus, auf griechisch: Kyriake, woraus unser deutsches Wort: Kirche worden ist. Bei diesen Zusammenkünften wurde ein Psalm gesungen, ein Abschnitt aus der heiligen Schrift gelesen, darüber geredet und gebetet. Jeden Sonntag, und in ge- 1
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