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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 17

1865 - Eisleben : Reichardt
17 4. Das jüdische Volk.*)' 2000 Abraham, Stammvater des Volkes. (1625) Moses führt die Kinder Israels aus Aegypten und giebt ihnen am Sinai das göttliche Ge- setz. Vierzigjähriges Hernmziehen in der Wüste. (>585) Die Kinder Israel ziehen in Palästina ein. Josua. (1585—1096) Richter über Israel. Theokratie. Gideon, Jephta, Simson, Samuel. — Kämpfe. 1096—1056 Daul, erster König. 1056 — 1016 David. Hauptstadt Jerusalem. Größte Ausdehnung des Reiches: Vom rothen Meer (Ezeon Geber) bis über Damascns hinaus. Bündniß mit - Hiram, König von Tyrns. 1016—976 Salomo. Tempelbau. Beginnender Verfall. Damascns fällt ab. 976 Theilung des Reiches. Reich Juda unter Rehabeam, Reich Israel unter Je- robeam, Hauptstadt Samaria. 721 Zerstörung des Reiches Israel durch Salmanas- ■ sar. (L. K. Hosea.) 587 Zerstörung des Reiches Juda durch Rebucadne- za r. (L. K. Zedekia.) 538 Cyrus ertheilt den Juden die Erlanbniß zur Rückkehr. Durch Cyrus kamen die Juden statt der babyloni- schen unter persische Herrschaft. Dann gehörten sie zum Reich Alexanders des Großen, kamen hierauf unter ägyptische und dann unter syrische Herrschaft. Religiöser Druck unter Antiochüs Epiphanes. 167 Die Juden befreien sich unter Anführung der Maccabäer von der syrischen Herrschaft. Ueber 100 Jahre blieben sie frei, bis sie in Abhängigkeit von Rom kamen. *) Wir geben hier nur die nothwendigsten Data, da das Speciellere aus der biblischen Geschichte hinreichend bekannt ist. 2

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Geschichtsbilder - S. 53

1911 - Leipzig : Brandstetter
ev9 53 6v9 Fingern an, und Brei ah man, indem man Brotstücke mit den Fingern in die Schüssel tauchte. Auch nach dem Essen erschien daher ein Edelknabe mit dem Waschbecken, und ein anderer reichte das Handtuch dar. Von einem Unterrichte, wie ihn jetzt deutsche Knaben erhalten, war bei den Edelknaben nicht die Rede. Lesen und Schreiben konnte ein Ritter sehr selten. Wenn ein Ritter einen Brief bekam, mußte er gewöhnlich warten, bis der Burgkapellan oder sonst jemand ihn vorlas. Wollte er jemand brieflich eine Nachricht geben, so mußte wieder der Geistliche auf der Burg den Brief schreiben. Ja, viele Ritter konnten nicht einmal ihren Namen schreiben. Galt es, eine wichtige Urkunde zu unterzeichnen, so drückte der Ritter wohl gar seine Handfläche, die er zuvor mit etwas Farbe bestrichen hatte, unter dem Schriftstück ab, und der Kaplan bemerkte dazu: „Dies ist das Handzeichen des Ritters 3e. 2)., der nach Ritterwürde des Schreibens unkundig." Öfter als die Knaben lernten die Mädchen lesen und schreiben, und sie wurden darin von dem Kapellan unterrichtet. Alle aber, Knaben und Mädchen, unterrichtete der Geistliche wenigstens in den Hauptstücken der christlichen Religion. Durch Vor- und Nachsagen lernten sie das Vaterunser, das Ave Maria und etliche andere Gebete, auch den christlichen Glauben und die zehn Gebote. Der Geistliche erzählte ihnen auch vom Herrn Jesus, von seiner Geburt im Stalle zu Bethlehem, von seinem Kreuzestode und von seiner Auferstehung, und er zeigte ihnen Bilder, auf denen das alles abgebildet war. Damit war aber das Lernen für einen Ritterknaben abgeschlossen. 5. War der Knabe vierzehn Jahre alt, so begann ein neuer Abschnitt in seinem Leben, er wurde nun Knappe. Als solcher sollte er seine ritterliche Zucht im Dienste der Frauen und seine ritterliche Waffentüchtigkeit im Dienste des Herrn mit der Tat erweisen. Die für die Herrin zu leistenden Dienste mehrten sich; insbesondere hatte der Knappe die Falken zu pflegen, deren die Herrin zur Jagd bedurfte. Und ritt man zur Jagd aus, so mußte der Knappe den Falken, der mit einem Kettchen am Fuße gefesselt war, und dem man eine lederne Kappe über den Kopf gezogen hatte, auf der Hand tragen, bis er ihn am Orte der Jagd der Herrin übergab, die dann den Falken vom Kettchen löste und ihm die Haube abnahm. War der Falke in die Lüfte aufgestiegen und hatte aus der Höhe niederstoßend einen Vogel erlegt, so mußte der Knappe das erlegte Wild und den wieder eingefangenen Falken zurückbringen. Auch die Dienste für den Herrn mehrten sich. Der Knappe hatte für die Reinhaltung und den Glanz der Rüstung und der Waffen zu sorgen, die Rüstkammer zu beaufsichtigen, die Pferde zu pflegen und bett

4. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 62

1861 - Stuttgart : Hallberger
62 « Gefühle beizubringen und es an eine sittlich fromme Zucht zu ge- wöhnen. Darum gab er ihm auf Gottes Geheiß die zehn Gebote. Ueberdies führte er sie, nach dem Willen Gottes, vierzig Jahre lang in der Wüste umher, bis ein besseres und kräftigeres Geschlecht unter ihnen aufgewachsen war, mit welchem er die Eroberung des gelobten Landes unternehmen konnte. Moses sollte das Ende des von ihm begonnenen großen Werkes nicht mehr erleben. Er starb auf dem Berge Nebo, nachdem er zuvor den Josna zu seinem Nachfolger ernannt hatte. Dieser führte endlich, nach langen Kämpfen mit den Philistern, Moabitern und Amonitern, das Volk Israel in das Land der Verheißung hinein und vertheilte dasselbe unter die zwölf Stämme. Der drei- zehnte, der Stamm Levi, als Priesterstand, erhielt kein Land, son- dern acht und vierzig Städte sammt dem Zehnten. Moses war und bleibt für alle Zeiten ein großer und weiser Mann, was schon daraus hervor geht, daß es ihm gelang, ein störriges Volk au Zucht und Ordnung zu gewöhnen und für sein leibliches und geistiges Wohl durch eine großartige Gesetzgebung bestens zu sorgen. In seinem Charakter vereinigte er die Ent- schlossenheit und Kraft des Gesetzgebers mit der Milde des Va- ters gegen sein Volk, und mit dem Feuereifer des Vaterlands- freundes verband er die Anspruchslosigkeit und Bescheidenheit eines tief religiösen Gemüthes. Seine Schriften sind die einzigen Quellen, woraus wir die Nachrichten über den Zustand der Völker in den ersten dritthalbtausend Jahren geschöpft haben. Nach Moses und Iosua leiteten die Priester und Stammes- ültesten das Volk, und in Zeiten besonderer Noth wurden hiezu weise und kraftvolle Männer gewählt, die man Richter nannte. Sie soll- ten die Religion wahren, die Selbstständigkeit des Vaterlandes retten, und leiteten die öffentlichen Angelegenheiten int Kriege und im Frie- den. Unter den Richtern sind Gideon, Iephta, Simson und Samuel vorzüglich zu merken. Da jedoch die umliegenden Völker meistens durch Könige re- giert wurden, so forderte das Volk den letzten Richter Samuel auf, ihm auch einen König zu geben und er salbte den Sank zum ersten Könige (lloo v. Chr.). Nachdem der im Kriege tapfere Saul in .einer Schlacht gegen die Philister das Leben verloren hatte, bestieg David, der schon früher als Hirtenknabe zum Könige gesalbt worden war, den Königs- thron. Unter seiner Regierung lebte das Volk glücklich, erreichte großen Wohlstand und war durch Tapferkeit angesehen bei fremden Völkern. David erbaute die Burg Zion, wohin die Stiftshütte mit der Bundeslade gebracht wurde, worin die Tafeln mit den zehn Geboten Gottes aufbewahrt waren. Er richtete einen öffentlichen »

5. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 63

1861 - Stuttgart : Hallberger
63 Gottesdienst ein und dichtete viele Gesänge oder Psalmen, die wir jetzt noch besitzen. David starb im Jahr 1014 v. Chr. nach vierzigjähriger Re- gierung, und sein Sohn Salomon, dessen Weisheit sprichwörtlich geworden ist, wurde König in dem durchaus wohlgeordneten Staate. Er vollendete den schon von seinem Vater angefangenen prächtigen Tempel zu Jerusalem und regierte lange Zeit mit Weisheit und Gerechtigkeit; allein gegen das Ende seines Lebens verfiel er in die Abgötterei, in Weichlichkeit und Prachtliebe und drückte das Volk durch unerschwingliche Abgaben. Als (975) sein Sohn Reha- beam zur Regierung gelangte und den Beschwerden des Volkes kein Gehör geben wollte, sondern zu seinen Abgeordneten sprach: „Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich aber will euch mit Scor- pionen züchtigen!" so rissen sich 10 Stämme des Volkes von dem Reiche los. Sie bauten die Hauptstadt Samaria und wählten den Jerobcam zum König. Der neue Staat wurde das Reich Israel genannt und Jerobeam führte, um eine ewige Trennung zu unter- halten, sogar den ägyptischen Stierdienst ein. Die Stämme Juda und Benz am in, welche Rehabeam treu geblieben waren, bildeten das Reich Inda, dessen Hauptstadt Jerusalem blieb. Diese Theilung führte den Untergang beider Reiche herbei, in- dem sie sich gegenseitig haßten und fast unaufhörlich verfolgten, wo- durch es ihren Feinden leicht wurde, die unmächtigen Reiche zu über- wältigen. Israel wurde schon 722 durch Salmanassar von Assyrien, das Reich Inda aber von Nebukadnezar, König von Babylon, im Jahr 588 zerstört, und die Eroberer führten die Besiegten als Gefangene mit sich in ihre Staaten. Siebenzig Jahre spater eroberte der Perserkönig Cyrus das babylonische Reich und ließ die Inden wieder in ihr Vaterland zu- rückkehren; doch sollen nur etwa 42,000 diese Erlaubniß benützt haben. Die Uebrigen hatten sich längst in Babylonien angesiedelt und wollten das zur zweiten Heimat gewordene Land nicht wieder verlassen. Die heimgekehrten Juden bauten den zerstörten Tempel und die Stadt Jerusalem wieder auf, woran sie die benachbarten Samariter (größtenteils Heiden) vergebens zu hindern suchten. Geprüft durch Unglück und Leiden hielten sie von nun an fest an ihrem Glauben und an ihrer Gesetzgebung, wiewohl sie bald den Geist derselben außer Acht ließen und an den Formen hängen blieben. Von dieser Zeit an blieb der jüdische Staat immer von den mächtigeren Nach- barstaaten abhängig und nur noch einmal erkämpften sie sich, unter Anführung der heldenmüthigen Makkabäer eine vorübergehende Selbst- ständigkeit (167 bis 37 v. Chr.), woraus sie den Römern unter- worfen wurden.

6. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 61

1861 - Stuttgart : Hallberger
61 6. Abraham. Abraham war um das Jahr 2000 v. Chr. aus Mesopota- mien nach Kanaau eingewandert. Die Ureinwohner des Landes nannten ihn Heber, d. h. Fremdling, woher auch seine Nachkommen den Namen Hebräer erhielten. Abraham, so wie sein Sohn Jsak und sein Enkel Jakob, der später auch Israel genannt wurde jda- her der Name Israeliten), beschäftigten sich mit der Viehzucht. Die Schicksale dieser Erzväter oder Patriarchen sind aus den Bü- ch.ern Mosis hinlänglich bekannt. Wir wissen, wie Joseph, einer der zwölf Söhne Jakobs, von seinen Brüdern aus Haß und Neid nach Aegypten verkauft, dort durch Gottes wunderbare Fügungen zum ersten Staatsbeamten erhoben wurde und durch Anlegung von Getreidemagazinen Aegypten und die benachbarten Länder gegen eine mehrjährige Hungersnoth schützte; wie ferner seine Brüder selbst zu ihm kamen, um Getreide zu kaufen, und er endlich seinen alten Vater und alle die Seinigen zu. sich nach Egypten berief. — Um das Jahr 1700 v. Chr. zog Jakob mit seinen Kindern und Enkeln dahin und erhielt den Landstrich Gosen für die Seinigen zum Aufenthalte. Hier lebten die Israeliten mehr als 200 Jahre glück- lich und beschäftigten sich mit Ackerbau und Viehzucht. Als sie aber endlich zu einem zahlreichen Volke herangewachsen waren, fieng man an, sie zu unterdrücken, bürdete ihnen schwere Frohndienste aus, und um nach und nach das ganze Volk wieder auszurotten, befahl der König, alle neugeborenen israelitischen Knäblein in's Wasser zu werfen. Auch den Knaben Moses sollte dieses Geschick treffen, allein die Liebe und Klugheit seiner Mutter Jochebed und seiner Schwe- ster Mirjam, sowie das Mitleid der Tochter des Königs rettete ihn. Er wurde am Hofe erzogen und durch ägyptische Priester zu einem weisen Manne herangebildet. 7. Moses. Moses war von Gott dazu bestimmt, das israelitische Volk aus der Knechtschaft in Aegypten zu befreien, bei demselben den Glauben an den Einen wahren Gott zu erhalten und es wieder in das Land Kanaan zurück zu führen. Nach vielen Hindernissen gelang es ihm, mit dem Volke, das nun auf dritthalb Millionen Menschen angewachsen war, aus Aegypten auszuziehen. Das Volk Israel zeigte sich^jedoch oft ungehorsam und mißtrauisch; es war in Aegypten an Sklaverei gewöhnt worden und besaß daher nicht den Muth und die Kraft, sein Heimatland Kanaan mit Waffen- gewalt denjenigen Völkern wieder abzunehmen, die sich indessen dort niedergelassen hatten. Es war darum für Moses eine große Auf- gabe, die gemeine Gesinnung dieses Volkes zu veredeln, ihm bessere

7. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 328

1861 - Stuttgart : Hallberger
328 2) Samarla. Die Samariter wurden wegen ihrer Verbin- dungen mit heidnischen Familien von den Juden gehaßt und ver- achtet. Sie hatten deshalb ihren eigenen Tempel auf dem Berge Garizim. Ihre Hauptstadt Samaria hatte eine Stunde im Um- fang und lag aus einem Berge. Als die Einwohner durch Alexan- der den Großen aus der Stadt vertrieben wurden, machten sie Sichem, welches im alten Testament Sichar und jetzt Nablos heißt, zur Hauptstadt. In der Nähe liegt Josephs Grab und der Iakobsbrunnen, bei welchem Jesus mit der Samariterin sprach. In Silo, drei Meilen von Sichem, befand sich drei Jahrhunderte lang die Stiftshütte. 3) In Judäa finden wir die Hauptstadt Pal ästin a's, Je- rusalem, die heilige Stadt, den Schauplatz des Erlösungswerkes und des Opfertodes, den der Gottmensch für die sündige Mensch- heit erlitt/ Die Stadt zählte damals 200,000 Bewohner und be- herbergte zur Zeit des Osterfestes oft eine Million Menschen in ihren Mauern. Sie.lag theils an, theils auf dem Berge Zion und drei andern Hügeln und war mit einer dreifachen Mauer um- geben, von welchen die erste durch 60, die zweite durch 14, und die dritte durch 90 Thürme beschützt war. Aus Zion lag die Burg - David's, der Palast drs Hohenpriesters, die Hauptwache und das Staatsgefängniß; der Palast Salomon's zierte die untere Stadt, und der Tempel schmückte den Berg Moria und war durch einen unterirdischen Gang mit der Burg Antonia verbunden. Auf der Ostseite der Stadt liegt der Oelberg. Das jetzige Jerusalem ist nur ein Schatten seiner ehemaligen Größe, und doch betritt jeder christliche Pilger die Stadt mit der größten Ehrfurcht; denn er betritt den Staub, auf dem ehemals sein Erlöser gewandelt. Sein Blick und sein Gang ist vor Allem nach der Kirche des heiligen Grabes gerichtet, welche die hei- ligste Stelle der Welt, — den Ort und die Erde umschließt, die des Erlösers Blut trank, als er starb für die Sünden der Mensch- heit! — Eine eigene Kapelle in dieser Kirche, worin beständig 200 Lampen brennen, schließt das Felsengrab ein, in welchem der Leich- nam des Heilandes geruht hat. Auch außer der Kirche zeigt man dem Pilger noch viele Stellen, welche durch das Leiden Jesu merk- würdig geworden sind, und er wird es nicht versäumen, auch den Oelgarten zu besuchen, wo das Leiden des G»tt men scheu begann. 'In dem Flecken Bethanien, nahe bei Jerusalem, wohnte La- zarus mit seinen zwei Schwestern Maria und Martha. Vier Meilen weiter östlich lag die Stadt Jericho, die jetzt zu einem unbedeuten- den Dorf, Namens Ri cha, herabgesunken ist. Zwei Stunden südlich von Jerusalem liegt das Städtchen Bethlehem mit christlichen Ein- wohnern. An der Stelle des Stalles, wo einst Christus geboren

8. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 217

1860 - Stuttgart : Hallberger
dessen innere Theile, das Heilige und das Allerheiligste, mit Ledern getäfelt und reich mit Gold verziert waren. Dies war der Tempel Jehovas, dessen Stelle Davids Opfer geweiht, und welchen Salomo mit großer Pracht erbaut, Nebucadnezar, der König von Babel, zerstört, Serubabel wieder aufgebaut in kümmerlicher Zeit, der syrische König Antiochns Epiphanes mit heidnischem Götzengreuel freventlich entweiht, Herodes der Große aber größer und prächtiger wieder hergestellt hatte, ein Wunderwerk damaliger Baukunst. Hier war der Ort, den der Herr erwählt hatte zu seiner „Wohnung" im Dunkel des Allerbeiligsten (1 Kön. 8, 12.), wo die Priester ihm opferten im heiligen Schmuck, das Volk anbetete in seinen Vorhöfen; das Haus Gottes, das durch die Erscheinung Christi, des Sohnes Gottes, in dem- selben aufs höchste verherrlicht, aber da ihn sein Volk verwarf, zur Slätte der Ver- wüstung wurde, an welcher gemäß den Worten Christi kein Stein aus dem andern blieb (Matth. 23, 38. 24, 1. 2.). Im Jahr vier und sechzig nach Christo wurde der Tempel vollendet und sechs Jahre nachher in der Zerstörung Jerusalems durch die Römer verbrannt. Jetzt steht an seiner Stelle ein schönes muhammedanisches Bcthaus, und nur von den alten Mauern der Vorhöfe sind noch die Grundlagen aus ungeheuren, schön gehauenen Steinen übrig geblieben als Zeugen der einstigen Größe des ganzen Baues (Marc. 13, 1?). An der Nordweftseite des Tempels stand zur Zeit Christi die Burg Antonia, die den Tempel beherrschte und durch Trep- pen mit ihm verbunden war; hieher ward Paulus gefangen geführt (Apoftelg. 21, 34. 35. 40.). Am Fuße des Zion iin Südosteu liegt der Teich Silva h (Joh. 9, 7.), der sein Wasser durch einen unterirdischen Felsenkanal des Königs Hiskia (2 Chron. 32, 3. 4. 30.) von einer verborgenen Quelle empfängt; seine ausflicßeuden Gewässer machen die Gegend im Winkel der zusammenstoßenden Thäler Kidron und Hin- ii oiii, wo einst die Königsgärten und Keltern lagen (Reh. 3, 14. Sach. 14, 10.), zu einem allezeit grünenden Garten, zum lieblichsten Ort in der sonst öden und steinigen Umgebung Jerusalems, wo aber auch einst die abgöttischen Israeliten im Thophct ihre Kinder dem Moloch verbrannten (2 Kön. 23, 10. Jercm. 7, 31. 32.). Nicht weit davon im Kidromhal abwärts ist der Brunn Rogel (Jos. 15, 7. 1 Ko». •1, 9.), das Thal aber zieht von da als eine tiefe Felsschlucht nach Südosten hinab zum todten Meer. Weiter aufwärts in demselben, dem Tempel gegenüber, am Fuß des Oelbergs bezeichnen noch jetzt acht alte Oelbäume die wahrscheinliche Stelle des Gartens Gethsemane, wo der Heiland in heißem Seelenkampfe mit dem Tode rang (Matth. 26, 36.). Im Süden, Osten und Norden umzieht die Stadt in weitem Bogen eine Todtenstadt unzähliger, alter Felsgräber, zum Theil von Königen, Hohenpriestern und andern. Die Stätte der Kreuzigung Christi aber, Golgatha, und das heilige Grab ist ungewiß. Längs der ganzen Ostleite der.stadt zieht sich der Oelberg in drei Spitzen von Nord nach Süd hin, deren mittlere die höchste ist, 2530 Fuß über dem Meere. Von diesem Berge aus fuhr Jesus ans gen Fimmel vor den Augen der Jünger (Apostelg. 1, 12. Luc. 24, 50. 51.). Ueber den Oelberg zog der Herr herab, und da er die Stadt ansah, weiucte er über sie (Luc. 19, 41.). Eine weite Aussicht über die Stadt und das Land »ach allen Seiten hin eröffnet sich auf seinem Gipfel; insbe- sondere nach Osten über die öde Felswüste zwischen Jerusalem und Jericho, den Aufenthalt der Räuber (Luc. 10, 30.), hinab in die Tiefebene des Jordanthales mit den buschigen Ufern des Flusses und auf,das stille Gewässer des todten Meers, "r—7r '.'"Tt>

9. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 252

1860 - Stuttgart : Hallberger
252 Die größten Städte des Landes waren Theben (No oder No- Amon, Hesek. 30, 14.) im südlichen und Memphis (Moph oder Noph, Ies. 19, 13., Hes. 30, 13.) im nördlichen Theile Egyptens, unweit des jetzigen Kairos. Trümmer aller Art, die stundenlang das Land bedecken, zeugen noch heute von ihrer Größe und Pracht. Bewundernswürdig sind vornemlich die sogenannten Pyramiden, deren es gegen vierzig gibt. Es sind das vierseitige Gebäude von Steinen, die sich nach oben immer mehr, zuspitzen und den Königen als Begräbnisse dienten. Die höchste derselben ist 465 Fuß hoch und unten 728 Fuß breit und lang. Es sollen an derselben 360,000 Arbeiter zwanzig Jahre gebaut haben. Diese Pyramiden, ebenso die sogenannten Obelisken, d. h. spitz zulaufende Säulen, von fünfzig bis zu hundert und achtzig Fuß Höhe, aus einem einzigen Granitblock gehauen, und verschiedene riesenhafte Trümmer von Tempeln und Palästen, von kolossalen Menschen- und Thiersiguren aus Stein, von Dämmen und Kanälen, auch (in Felsen) gehauene Grabkammern mit Mumien bezeugen uns, daß die alten Egypter auf einer nicht unbedeutenden Stufe der Bildung in Künsten und Fertigkeiten gestanden sein müssen, wie sie denn auch in allerlei Wissenschaften wohl erfahren gewesen sind. (Apostelgesch. 7, 22.) Schon zu Abrahams Zeiten (2000 vor Chr.) waren sie ein geord- netes Reich, eben so zu Josephs Zeiten, als der Herr den Erzvater Israel mit seiner Familie dorthin gewiesen hatte, und zur Zeit des Auszugs der Israeliten (um 1500). Die Macht dieses Reiches war so bedeutend und blendend, daß sich Israel und Juda immer wieder darauf verließen und den Propheten Gottes nicht glauben wollten/ es sei wie alle bloß menschliche Macht nur ein leicht zerbrechlicher Rohrstab. (2 Kön. 18, 21.) Dennoch sind die Egypter in Beziehung auf das Höchste, nem- lich die Religion, Kinder geblieben, ja große Thoren gewesen. Die Vielgötterei, welche schon vor Abrahams Zeit unter den damals be- kannten Völkern die Anbetung des einzigen, wahren Gottes verdrängt hatte, herrschte auch in Egypten, und zwar in einer Gestalt, welche sogar den andern ebenfalls heidnischen Völkern unwürdig und lächer- lich erschien. Die befruchtende Kraft der Sonne nemlich verehrten sie unter dem Namen des Osiris, und die Erde, welche als eine gütige Mutter Nahrung spendet, hielten sie für die Gattin des Son- nengottes und beteten sie unter dem Namen Isis an. So hielten sie aber auch alles Schädliche und Widrige für die Wirkung einer

10. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 254

1860 - Stuttgart : Hallberger
254 verbreitete, daß irgendwo eine Kuh ein männliches Kalb von dieser Zeichnung geworfen habe, war das Land voll von Jubel, und Alle legten ihre schönsten Kleider an. Man brachte das Kalb, nachdem es vier Monate alt worden war, ans einem kostbar verzierten Schiffe nach der Hauptstadt Memphis, woselbst es einen Tempel und um denselben schöne Gärten mit frischem Brunnenwasser fand. Der Mann, von dessen Heerde der Apis kam, wurde für den glücklichsten unter den Sterblichen angesehn und von dem ganzen Volke mit Be- wunderung betrachtet. Zwar fehlte es der Religion der Egypter nicht an Keimen der Wahrheit, wie sie z. B. an eine Fortdauer des Menschen nach dem Tode glaubten, und der Verehrung der Thierwelt mag ursprünglich eine sinnliche Beobachtung der Thiere und des Nutzens oder Schadens, wel- chen sie den Menschen brachten, zu Grunde gelegen haben. Aber der ^ allmählich daraus entstandene Thierdienst zeigt deutlich, daß eine solche Religion ihre Bekenner weder weiser noch besser gemacht, sondern vielmehr den Geist des Volkes in finsterem Aberglauben gefangen ge- halten habe. Sie glaubten, ihren Göttern nicht durch Heiligkeit der Gesinnung und des Lebens, sondern nur durch Opfer und äußerliche Gebräuche beim Gottesdienst gefallen zu müssen; ja es gab gottes- dienstliche Gebräuche, bei denen sogar unsittliche Geberden und Hand- lungen in der Meinung verübt wurden, daß man damit seine Ehr- furcht für die Gottheit beweise. Wenn das Land durch das Uebermaß der Hitze dürre lag, oder wenn die Pest oder sonst ein allgemeines Uebel das Land heimsuchte, so führten die Priester etliche der Thiere, in denen sie ihre Götter verehr- ten, an einen abgesonderten Ort, woselbst sie ihnen zuerst die Noth des Landes vorstellten, Abhülfe verlangten und sie ernstlich bedrohe- ten, wofern diese nicht erfolgen würde. Wenn dann nach einiger Zeit keine Aenderung zum Besseren eintrat, so tödteten die Priester dieselben Thiere, welche sie zu ihren Göttern gemacht hatten. — Wie hoch stand doch nicht das Volk Israel über dem vielgepriesenen Egyp- tervolk durch seine Erkenntniß des wahren Gottes! Und dennoch konnte es sich immer wieder von diesem seinem Gott, dem Schöpfer und Herrn Himmels und der Erde, abwenden und den läppischen Stier- dienst in Aufrichtung goldener Kälber nachäffen! •— (2 Mos. 32. 1 Kön. 12, 28 ff.) „Mich, die lebendige Quelle", so muß der Herr (Jer. 2, 13.) klagen, „verlassen sie, und machen ihnen hie und da aus- gehauene Brunnen, die doch löchricht sind und kein Wasser geben!" — —-
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