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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 95

1865 - Eisleben : Reichardt
95 899—911 Ludwig das Kind. Bei des Vaters Tode erst 7 Jahr alt. Erzbischof Hatto von Mainz x) und Otto der Erlauchte vou Sachsen verwalten das Reich, welches durch bestän- dige Fehden geschwächt wird (Adalbert von Babenberg). Einfälle der Ungarn in Thüringen, Franken, bis an den Rhein. 911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger in D ent schland aus. y) 911 —919 Konrad 1 von Franken. Zwar kräftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht berstellen. Lothringen fällt zu Frankreich ab, nur den Elsaß gewann Konrad wieder. Kämpfe mit aufrühreri- schen Herzogen > Sachsen, Schwaben, Baieru» und den Ungarn. -Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem 'Rach- folger. z) ' ' 919—1024 Die sächsischen Kaiser. 919 -930 Heinrich La) Sohn Otto's des Erlauchten. Er schließt nach Gefan- gennehmuug eines Häuptlings mit den Magyaren einen neunjährigen Waffenstillstand. Während dessel- den Anlegung von Bürgend), Bildung einer Reiterei, ' Kriege gegen die Wenden jenseits der Elbe. 925 Erobe- rung von Brannibor. c) Gründung der Markgrafschaften Nordsachsen (Nordmark, Salzwcdell, Meißen und Schleswig. 925 wird Lothringen wieder d e u t s ch. ll) Herzog Giselbrecht heirathet Heinrichs Tochter Gerberga. 933 Heinrich schlägt die Ungarn bei Merseburg. Der räudige Hund statt des Tributes. Der eine Haufen der Magyaren bei Sonders hausen, das Hauptheer bei Merseburg (Keuschberg) geschlagen, e • Heinrich stirbt zu Mein leben a. d. Unstrut. Sein Grab in dem von ihm gegründeten Ouedlinburg. x) Derselbe, vo» dem die Sage vom Mäusethurm erzählt wird. y) nn Italien waren sie schon srüher ausgestorben; in Frankreich erst. 978 mit Ludwig dem Faulen. Eo folgt Hngocapet, Stanim Vater der Bourbonen. z) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsinsignien. a) Die Beinamen „Städteerbauer" oder gar „Bogetsteller, Finkler" ge nügen nicht. Man könnte ihn den Großen nennen. b) Lo entstehen Ouedlinburg, Wittenberg, Merseburg, Nordhausen. <;) Fürst Tugumir. Ein plötzlicher Frost erleichtert die Eroberung, ä) Erst 1735 fiel es wieder an Frankreich, e) Das Engelsbanner. Befreiung vieler Gefangenen,

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 117

1865 - Eisleben : Reichardt
- 117 1439- 1493 Friedrich 111 (Iv). Schwach und träge.e) Während seiner langen Regierung erreicht das Faustrecht in Deutschland seinen Gipfel. 1455 der sächsische Prinzenraub f). Angriffe der Türken auf Oestreich (Capistrano, Hunyad >. Nach dem Tode des jungen Ladislaus l Albrechts Sohn) wählten die Böhmen Georg Podiebrad, die Ungarn Matthias- Corvinus (Sohn des tapfern Türkensie- gers Johann Hunyad» zum König, der auch Oestreich einnahm. 1449 Erfindung der Bucbdruckerknnft durch Johann Gut- tenberg G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem Gold- schmied Johann Faust und dem Schönschreiber Peter Schöffe r. Die Buchsmben anfangs auf Holzstäben aus- geschnitten, später von Metall. Guttenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armuth (1456). 1453 Eroberung Eonstantinvpels durch Muhamed 11. Ende des o st r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m s. Der letzte Kaiser Constantin Iv. P a l ä o l o g u s fällt nach tapferer Gegenwehr. Biele griechische Gelehrte flüch- ten nach Italien; in Folge dessen Wiederaufblühen der Wissenschaften. «Hof der'medici in Florenz.) 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den Schweizern bei Granson und Murten geschlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Reuatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schwei- zern im Bündniß. Die Besatzung von Granson verrä- therisch getödtet. Darauf die beiden Schlachten. 1477 Karl der Kühne fällt bei Nancy gegen Schweiß zer and Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel Burgund an den schlauen König Ludwig Xi. von Frankreich; die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem ritterlichen Maximilian, verheiratete. So wur- den die Niederlande mit Oestreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas Der Genueser Christoph Columbus hatte die Idee, e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare orbi universo. i A. E. J. 0. ü.) f) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanstmüthigen und seinem Bruder Wilhelm Kunz von Kaufungen raubt die Söhne des ersteren, Ernst und Albrecht. Der wackere „Triller." Die Prinzen sind die Stammväter der ernestinischen und alber- rinischen Linie.

4. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 40

1899 - Breslau : Handel
1619 bis 1640 40 Brandenburg unter Kurfürsten aus dem Hause Hohenzollern. C. Das Kurfürstentum fett der Bereinigung mit Meußen. Georg Wilhelm (1619—1640). Die Regierung Georg Wilhelms gehört der Unglückszeit des Dreißigjährigen Krieges an. Der schwierigen Aufgabe, vor den Greueln desselben seine durch ganz Norddeutschland zerstreuten Gebiete möglichst zu bewahren, war er nicht gewachsen. Raschheit des Entschlusses und Thatkraft des Handelns, in so bewegter Zeit wichtige Regententugenden, fehlten dem sonst wohlwollenden Fürsten; sein oberste^ Rat, der katholische Graf Adam von Schwarzenberg, nahm nicht immer den Vorteil Brandenburgs einzig und allein zur Richtschnur seiner Politik, und zudem versagten gar oft die lutherischen Landstände ihrem reformierten Landesherrn die nötige Unterstützung. Trotzdem der Winterkönig sein Schwager, der wegen seiner Teilnahme am böhmischen Aufstande geächtete und seiner Besitzungen beraubte Markgraf Johann Georg von Jägern-dorf sein Oheim war, verhielt sich der Kurfürst während der ersten Periode des Krieges neutral. Aber die Hoffnung, hierdurch seinem Lande die Ruhe zu sichern, erwies sich als trügerisch. Nur eine achtunggebietende Kriegsmacht hätte die Schrecknisse des Krieges von der Mark einigermaßen fernzuhalten vermocht. An einer solchen aber fehlte es gerade, da die Stände in übel angebrachter Sparsamkeit das zur Anwerbung einer hinreichenden Anzahl von Söldnern nötige Geld nicht bewilligten. So machten denn Mansfelder und Wallensteiuer, das Heer des Dänenkönigs und das der Liga die wehrlose Mark zum Schauplatz ihrer verheerenden Züge. Schon während der dänisch-niedersächsischen Periode stellten sich allein die Kriegssteuern und sonstigen Leistungen für die fremden Völker höher, als der Unterhalt eines eigenen Heeres gekommen wäre. Auch das Herzogtum Preußen hatte in dieser Zeit unter Kriegsdrangsalen zu leiden. Gustav Adolf, gleichfalls ein Schwager Georg Wilhelms, landete 1626 in Pillau zum Kampfe gegen seinen Vetter, den Polenkönig Sigismund Iii., der die Ansprüche der älteren Linie des Hauses Wasa auf die schwedische Krone aufrecht erhielt. Er besetzte Pillau, um sich für den Fall der Not den Rückzug zu sichern, und zwang den Kurfürsten, der zum Schutze seines Herzogtums mit einem kleinen Heere auf dem Kriegsschauplätze erschien, zur Neutralität. Als 1629 durch französische Vermittelung zwischen Polen und Schweden ein Waffenstillstand abgeschlossen wurde, behielt ersteres für die Dauer desselben die beiden befestigten Hafenplätze Ostpreußens, nämlich Pillau und Memel. Nach seines Schwagers Landung an der pommernschen Küste verweigerte Georg Wilhelm gleich den übrigen protestantischen Fürsten des nordöstlichen Deutschlands dem Schwedenkönig das geforderte Bündnis und suchte den Mittelweg der Neutralität einzuschlagen. Wenn im allgemeinen hierfür reichspatriotische Bedenken und Furcht vor der kaiserlichen Macht maßgebend waren, so kam für Georg Wilhelm hierzu noch

5. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 48

1899 - Breslau : Handel
48 Brandenburg unter Kurfürsten aus dem Hause Hohenzollern. mit dem Kaiser, den Niederlanden und Spanien ein Bündnis gegen Frankreich und stand mit seinem Heere bald wieder am Rhein. Jedoch die Uneinigkeit der Verbündeten und die Lässigkeit der Kaiserlichen ließ es auch jetzt gegen die Franzosen zu keinen Erfolgen kommen. d) Der Einfall der Schweden in Brandenburg. Ludwig Xiv. erkannte bald, daß er den Kurfürsten unter allen seinen Gegnern am meisten zu fürchten habe. Um denselben vom Rheine zu entfernen, veranlaßte er die Schweden zu einem Einfalle in die von Truppen entblößte Mark Brandenburg. Von Vorpommern aus drangen sie Ende 1674 unter dem Feldmarschall von Wrangel in die Uckermark ein und breiteten sich bald bis zur unteren und mittleren Havel ans. Die unglücklichen Märker sahen die Greuel des Dreißigjährigen Krieges erneut über sich hereinbrechen. Die Bauern bewaffneten sich zur Abwehr der Landbeschädiger mit Heugabeln, Sensen und Dreschflegeln. In einer Dorfkirche wird jetzt noch eine ihrer Fahnen aus jener Zeit aufbewahrt. Sie trägt die Inschrift: „Wir sind Bauern von geringem Gut Und dienen unserm Kurfürsten mit unserm Blut." e) Vom Rhein zum Rhin. Als der Kurfürst in seinen Winterquartieren am Main die Nachricht von dem Einfall der Schweden erhielt, rief er aus: „Das kann den Schweden Pommern kosten!" Die Bemühungen, von seinen Bundesgenossen Hilfstruppen gegen die Schweden zu erlangen, erwiesen sich jedoch als vergeblich. Er sah sich auf die eigene Kraft angewiesen. Im Mai 1675 brach er mit seinem Heere aus den Winterquartieren auf und gelangte in Eilmärschen nach Magdeburg. Sofort ließ er die Thore der Stadt schließen, um zu verhindern, daß den Schweden seine Ankunft bekannt werde. Nachdem er einen Rasttag gehalten hatte, zog er mit seiner Reiterei, 13 Kanonen und 1200 Mann auserlesenen Fußvolkes, die auf 120 Wagen befördert wurden, in aller Eile gegen den Feind. Derselbe wähnte den Kurfürsten noch am Main und überließ sich in seinen Quartieren an der unteren Havel voller Sorglosigkeit. Der Feldmarschall befand sich mit dem kleineren Teile der Armee in Havelberg; sein Bruder, der General von Wrangel, befehligte den stärkeren linken Flügel derselben in Brandenburg. Ein Dragonerregiment in Rathenow unter dem Obersten Wangelin hielt die Verbindung beider Flügel aufrecht. Friedrich Wilhelm empfing von der Sachlage Kunde und beschloß, die feindlichen Linien in ihrer Mitte zu durchbrechen. Beim ersten Morgengrauen des 15./25. Juni wurde Rathenow durch Überrumpelung gewonnen, wobei die List und Kühnheit Derfflingers und seiner Dragoner das Beste that. Die Besatzung der Stadt wurde teils niedergehauen, teils gefangen genommen. f) Fehrbellin (18./28. Juni 1675). Auf die Nachricht von der Ankunft des Kurfürsten und der Wegnahme Rathenows suchte der General von Wrangel in nördlicher Richtung über den Rhin zu gelangen, um sich dort mit seinem Bruder zu vereinigen. Schon aber waren die kurfürstlichen Retter trotz des strömenden Regens und der

6. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 281

1860 - Stuttgart : Hallberger
281 130. Leben -er Christen in den ersten Jahrhunderten. Dieselbige Veränderung, die das Christenthum im Herzen der Menschen hervorbrachte, konnte nicht im Innern verborgen bleiben, sie mußte sich im Leben und im Wandel offenbaren. Welch ein Unter- schied, wenn man das Thun und Treiben der Heiden der damaligen Zeit mit dem Leben der Christen vergleicht! Die Christen lebten in der Liebe zu ihrem Herrn und zu ihren Brüdern ein frommes, demü- thiges Leben in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit; sie nannten sich unter einander Brüder und waren bereit, für einander das Leben zu lassen. Ihre Kinder wurden in der Furcht des Herrn erzogen; ihre Sklaven mit Gerechtigkeit und Güte behandelt; ihre Armen, Kran- ken, Wittwen und Waisen wurden mit aufopfernder Sorgfalt ge- pflegt; auch der Fremde, sogar der Feind, war nicht von dieser Liebe ausgeschlossen. Ein heiliger, aber heiterer Ernst begleitete alles Thun der Christen; ihr Blick war gerichtet auf das, was droben ist, sie sahen den Himmel als ihr Vaterland an und nannten ihre irdische Wohnung nur ihre Herberge. So waren sie das Salz der Erde und ein Licht der Welt, und auch ihre Feinde konnten ihnen ein gutes Zeugniß nicht versagen. In den Gemeinden der Christen war eine einfache Ordnung ein- geführt. Einige der erfahrensten Christen, die den Namen Presbyter oder Aelteste führten, wurden dazu ernannt, die gemeinschaftliche Er- bauung zu leiten und über Lehre und Leben der Brüder zu wachen. Andere übernahmen die Sorge für Arme und Kranke; diese hießen Armenpfleger oder Diakonen. Derjenige unter den Presbytern, der den Vorsitz führte, hieß Bischof oder Aufseher der Gemeinde. Als später sich mehrere nahliegende Gemeinden unter einem Bischof an einander schlossen, wurde das Amt der Bischöfe noch bedeutender und ihr Ansehen größer. Am Tag des Herrn, am Sonntage, versammelten sich die Chri- sten in einem Christenhause', in Zeiten der Verfolgung auch wohl zur Nachtzeit in Wüsten und Höhlen. Erst später baute manche Ge- meinde ein eigenes Haus zu gottesdienstlichen Versammlungen und nannte es des Herrn Haus, auf griechisch: Kyriake, woraus unser deutsches Wort: Kirche worden ist. Bei diesen Zusammenkünften wurde ein Psalm gesungen, ein Abschnitt aus der heiligen Schrift gelejen, darüber geredet und gebetet. Jeden Sonntag, und in ae-

7. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 400

1860 - Stuttgart : Hallberger
400 Ihre Liebe genossen nicht nur ihre Angehörigen, sondern hauptsächlich diejenigen, welche der Liebe am bedürftigsten waren, die stch kümmerlich Näh- renden, die Angefochtenen, die Wittwen und Waisen, die Armen überhaupt, die Kranken in Spitälern und Lazarethen, zu welchen sonst nicht leicht Je- mand einzukehren pflegt. Mit solchen Personen machte stch Beata bekannt, für diese sorgte ste nach eigenem Vermögen und durch Fürsprache bei Anderen, diese besuchte und tröstete sie, diesen brachte ste Essen, Trinken und was ihre Hand fand; diesen suchte ste durch ihre Handreichung an das Herz zu kommen und ihre Seelen durch die leiblichen Wohthaten aufwärts zu den geistlichen Gütern und zu Gott zu ziehen. Als ste einst einem armen Weibe Etwas zu essen gebracht hatte, und das Weib nebst der Danksagung für diese Sät- tigung sagte, wenn jetzt nur sonst auch noch Jemand wäre, der ihr ein altes Kleid zukommen ließe, so zog Beate Sturm auf der Stelle ihren Rock aus und ging in ihrem langen Schlafrock heim, und erfüllte also auch dem Buch- staben nach, was Johannes forderte: wer zween Röcke hat, der gebe dem, der keinen hat (Luc. 3, 11.). Ihrem Essen und Trinken brach sie ab, damit sie desto besser ausreichen könnte, die Hungrigen zu speisen und die Durstigen zu tränken. Einmal erfuhr man zufälligerweise hinterher, daß sie zwei ganze Tage keinen Bissen zu essen gehabt hätte, und froh gewesen wäre, wenn ihr Jemand ein Stücklein Brod gegeben hätte; sie bekannte dabei, daß es doch etwas Entsetzliches sei um das Hungerleiden. Um so mehr war sie aber deßhalb darauf bedacht, es Andern zu ersparen. Mit diesen Werken der Liebe ging das Gebet immer Hand in Hand. Sie hat entweder, sagt Rieger von ihr, gebetet oder ein gutes Werk aus- gerichtet; ja, sie hat nichts gethan als gebetet; denn indem sie auch etwas Anderes that, betete sie doch ohne Unterlaß. Wer sie gekannt hat, der hat eine lebendige Auslegung über die Worte Christi gehabt, daß man allezeit beten und nicht laß werden solle (Luc. 18, 1.). Auch beim Bibellesen ver- band sie Lesen, Nachdenken und Beten beständig mit einander. Ans Beten ging sie mit Beten, d. i. wenn sie in eine öffentliche Betstunde oder sonst in eine Gebetsversammlung ging, bereitere sie sich vorher darauf mit Beten und Fürbitten für sich und die Mitversanimelten. Hörte ste in ihrem Hause in die Rathversammlung läuten, so beugte sie ihre Kniee für die zu Rath ge- henden Landstände mit Bitten und Flehen für sie und das gesamte Vater- land. Unter dem Gehen auf der Straße betete sie. Wenn sie in ein Haus eintrat, so sprach sie still: Friede sei mit diesem Hause (nach Luc. 10, 5.). In ihrem Gebet hielt sie sich besonders gern an das Vaterunser. „Wenn gute Freund-e von einander scheiden müssen", sagte sie öfters, „so kommen sie doch bald wieder im Vaterunser zusammen." Obwohl sie bei ihrer großen Gebetsgabe und Gebetsübung sich zu Hause für sich wohl zu erbauen verstand, so versäumte sie doch ohne dringende Noth keinen Gottesdienst, weder an Sonntagen noch in der Woche. „Das Herz bedarf (nach Hebr. 3, 13.) täglich er- mahnt zu werden, auch durch Andere", sagte sie, „und da sei eben die Kirche eine besonders gute Gelegenheit dazu." Als einmal das Himmelfahrtsfest gekommen war, so erzählte sie selbst, habe sie sich ge- freut, wie sie sich diesen Tag zu Nutzen machen wolle. Wie sie aber

8. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 89

1890 - Leipzig : Reichardt
89 ganze Lndermasse Karls des Groen. Den bis Paris vordringenden Normannen kaufte er den Frieden ab und wurde 887 zu Tribur abgesetzt. 887899 Arnulf von Krnten. Bruderssohn Karls des Dicken, tapfer, schlgt die Nor-mannen bei Lwen 891. Gegen den mhrischen Fürsten Zwentibold (Swatoplnk) ruft er die Ungarn oder Magyaren (finnisches Volk vom Ural) zu Hilfe, die sich an der Donau festsetzten. Auch zwei Feldzge nach Jta-lien unternahm Arnulfs) und erhielt die Kaiserwrde. 899911 Ludwig das Kind. Bei des Baters Tod erst 7 Jahre alt. Erzbischof Hatto von Mainz3) und Otto der Erlauchte von Sachsen verwalteten das Reich, welches durch bestndige Fehden geschwcht wird (Adalbert von Babenberg). Einflle der Ungarn in Thringen, Franken, bis an den Rhein. 911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger rw in Deutschland aus4). 911918 Konrad I. von Franken. Zwar krftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht herstellen. 'Lothringen fllt zu Frankreich ab, nur den Elsa gewann Konrad wieder. Kmpfe mit aufrhre-rifchen Herzgen (Sachsen, Schwaben, Bayern) und den Ungarn. Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem Nachfolger5). 919-1024 Die schsischen Kaiser. 919-936 Heinrich I.6) Sohn Ottos des Erlauchten. Mit den Magyaren schliet er nach Gefangennahme eines Huptlings einen neun-jhrigen Waffenstillstand. Whrend desselben An-legung von Burgen^). Bildung einer Retterei, Kriege gegen die Wenden jenfeit der Elbe. 927 Eroberung von Brennabor (Brandenburg)8). Grndung der Markgrafschaften Nordsachsen (Nordmark, Salzwedel), Meien und Schleswig. !) Sie erhielten 911 durch Karl den Einfltigen feste Wohnsitze im nordwestlichen Frankreich. (Herzog Robert von der Normandie.) 2) Er untersttzt Berengar von Friaul gegen Herzog Guido von Spoleto. 3) Derselbe, von dem die Sage von dem Museturm erzhlt wird. *) In Italien waren sie schon frher ausgestorben; in Frankreich erst 986 mit Ludwig dem Faulen. Es folgt Hugo Capet, Stammvater der Bonrbonen. , 5) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsmsigmen. 6) Die Beinamen Stdteerbauer" oder gar Vogelsteller, Finkler" gengen nicht. Man knnte ihn den Groen nennen. 7) So entstehen Quedlinburg, Merseburg, Goslar, Meien. 8) Ein pltzlicher Frost erleichtert die Eroberung.

9. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 127

1897 - Breslau : Handel
6. Der Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. 127 beim Krönungsmahle saß und seine Krieger sich der Freude überließen, drangen sie bewaffnet ins Lager ein. Jedoch durch die Tapferkeit der Deutschen, besonders Heinrichs des Löwen, wurden sie blutig zurückgeschlagen. Zweitausend kamen durchs deutsche Schwert oder in den Fluten des Tibers um. Trotz seines Sieges trat der Kaiser mit seinem Heere schon am nächsten Tage den Heimweg an und gelangte nach mancher Heldenthat (Veroneser Klause) über die Alpen. Ordnung der Staatenverhältnisse diesscit der Alpen, a) Befestigung der Herrschaft über Burgund (1156). Nach der Rückkehr aus Italien feierte Friedrich seine Hochzeit mit Beatrix, der Erbin der Erzgrafschaft Burgund (jetzt Freigrafschaft Burgund). Diese Vermählung brachte nicht nur die Freigrafschaft in seinen unmittelbaren Besitz, sondern befestigte von neuem die gelockerte Herrschaft der Kaiser über das gesamte Königreich Burguud. Auf einem zu Besan^on*) gehaltenen Reichstage empfing Friedrich die Huldigung der weltlichen und geistlichen Großen des arelatischen Reiches.., b) Erhebung Österreichs zum Herzogtum (1156). Der Kaiser wollte für die bevorstehenden Kämpfe in Italien sich die treue Hilfe der Welfen sichern. Darum belehnte er 1156 mit Bayern Heinrich den Löwen, der dadurch gleich seinem Vater Besitzer zweier Herzogtümer wurde. Um seinen Oheim Heinrich Jasomirgott, den bisherigen Herzog von Bayern, zufrieden zu stellen, wurde jedoch ein Landstrich am linken Ufer der Enns von Bayern abgezweigt und mit der Heinrich Jasomirgott verbleibenden Markgrafschaft Österreich vereinigt. Das so vergrößerte Land wurde zu einem dem Kaiser unmittelbar unterstehenden Herzogtum erhoben und mit wichtigen Vorrechten und Freiheiten ausgestattet, so daß Österreich von da ab das selbständigste aller deutschen Länder war. c) Erneuerung der Lehnshoheit über Polen (1157). Wladislaw Ii., der oberste Herzog von Polen, war von seinen jüngeren Stiefbrüdern vertrieben worden und hatte mit seiner Gemahlin Agnes von Österreich, Friedrichs Tante, am deutschen Kaiserhofe eine Zufluchtsstätte gefunden. Um den Verwandten in die verlorene Herrschaft wieder einzusetzen und die deutsche Lehnshoheit im slawischen Osten erneut zur Geltung zu bringen, brach Friedrich 1157 mit einem Heere in Polen ein. Die Polen zogen sich vor ihm zurück und verbrannten ihre Oderfestungen Beuthen und Glogau. Verheerend folgten die Deutschen bis in die Nähe der polnischen Hauptstadt Gnesen. Da unterwarf sich der polnische Oberherzog Boleslaw Iv. Er erschien vor dem Kaiser mit bloßen Füßen, das Schwert am Halse, und bat kniefällig um Guade. Diese erhielt er, mußte aber eine ansehnliche Summe Geldes erlegen, Geiseln stellen und versprechen, am nächsten Weihnachtsfeste am Kaiserhofe zu erscheinen, wo die polnischen Angelegenheiten endgültig geregelt werden sollten. Freilich hat der Pole die feierlichen Versprechungen vergessen, sowie erst die Deutschen aus dem Lande waren, und der Kaiser war in Italien zu *) Sprich: besanßon. 1156

10. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 167

1897 - Breslau : Handel
13. Luther und die Reformation. 167 Übermacht die Kaiserlichen bezwingen können, aber die Teilung des Oberbefehls und die Vielköpfigkeit des Kriegsrates ließ es bei ihnen zu keiner entscheidenden That kommen. So hatte der Kaiser Zeit, Verstärkungen aus seinen ausgedehnten Staaten heranzuziehen. Unterdes fiel Herzog Moritz in das sächsische Kurland ein und eroberte dasselbe. Auf die Kunde hiervon zog Kurfürst Johann Friedrich zur Rettung seines Landes aus Süddeutschland ab. Der Landgraf Philipp folgte seinem Beispiel. Der Rest des gewaltigen Heeres verlief sich. Leicht wurde jetzt der Kaiser über die süddeutschen Mitglieder des Bundes Herr. Die Unterwerfung Norddeutschlands. Der sächsische Kurfürst hatte zwar fein Land dem herzoglichen Vetter wieder entrissen, aber schon im nächsten Frühjahr rückte in Sachsen das Heer des Kaisers ein. Bei Mühlberg gelangten die Kaiserlichen durch eine Furt über die Elbe und schlugen das kleine kurfürstliche Heer ebenso leicht, wie entscheidend. Der Kurfürst, der erst gegen das Ende des Kampfes aus der Kirche, woselbst er dem sonntäglichen Gottesdienste beigewohnt hatte, herbeigeeilt war, wurde leicht verwundet und gefangen genommen. In der Wittenberger Kapitulation mußte er 1547 die Kurwürde und den größeren Teil seines Landes seinem Vetter Moritz überlassen und blieb überdies Gefangener des Kaisers. Nur die thüringischen Besitzungen der älteren Linie behielten die Söhne Johann Friedrichs, deren Nachkommen jetzt noch im Großherzogtum Sachsen-Weimar und in den drei thüringischen Herzogtümern herrschen. Die Vermittelung der Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg bewirkte sodann, daß auch der Landgraf von Hessen, Moritzens Schwiegervater, sich unterwarf und den Kaiser fußfällig um Gnade bat. Wider die ihm von den Vermittlern gemachten Zusagen wurde er jedoch gleichfalls gefangen genommen. Das Interim (1548). Der siegreiche Kaiser gab 1548 auf dem Reichstage zu Augsburg im Interim*) eine vorläufige Richtschnur des Glaubens, welche bis zur Entscheidung des Konzils gelten sollte. Von den Neuerungen Luthers blieb danach den Protestanten nur die Priesterehe und der Laienkelch. e) Der Keligionsfriede ;u Augsburg. Abfall des Fürsten Moritz. Die Stadt Magdeburg weigerte sich, das Interim anzunehmen, und wurde deshalb in die Reichsacht erklärt. Mit der Vollstreckung derselben wurde Kurfürst Moritz von Sachsen beauftragt, der sich fortgesetzt der Gunst und des Vertrauens des Kaisers erfreute. Derselbe erwies sich jedoch treulos. Nachdem der Zweck seines Anschlusses an den Kaiser, die Erhebung zum Kurfürsten, erreicht war, wurden für seiu ferneres Verhalten Gründe maßgebend, die ihn gegen den Kaiser auftreten hießen. Ihn erbitterte die fortgesetzte Gefangenhaltung seines Schwiegervaters. Das immer deutlicher zu Tage tretende *) Vom tatein. interim, d. h. inzwischen.
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