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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 461

1868 - München : Lindauer
461 Beilagen zum fünften Zeitraum. 69. Auf dem Berge Andechs, eine halbe Stunde vom Ammersee ent- fernt, hatte sich kurze Zeit, nachdem Kaiser Karl der Große das Herzog- thum Bajoarien zum fränkischen Reiche (788) geschlagen, eine Veste er- hoben, die ursprünglich dem Karolingischen Herrschergeschlechte gehörte und nach dessen Erlöschen in Deutschland an die Nachkommen Ratolds I (Sighards?), eines natürlichen Sohnes des deutschen Kaisers Arnulf (887 bis 899), überging, die den Titel „Grafen von Andechs" führten. An die Kapelle, die sich innerhalb dieser Veste befand, hatte schon Kaiser Ludw ig der Fromme (814—840), der drittgeborne Sohn Karls desgroßen, einige Reliquien geschenkt, bestehend in einem Theile des Schwammes, womit Christus am Kreuze getränkt wurde, und in zwei Stückchen Eisen, daö eine von einem Nagel, womit der Heiland an das Kreuz geheftet war, das andere von dem Speere, mit welchem die Seite des Erlösers geöffnet worden. Dazu kam entweder durch Ludwigs des Frommen Bruder Pippin (-s 810), oder, was mehr Glauben verdient, durch Ludwigs des Frommen Sohn Pippin (ch 838) das sogenannte Sieges kreuz Karls des Großen. Ein Sohn des oben genannten Ratold I, mit Namen Ras so, Razzo oder Ratho, Graf von Dießen und Andechs, berühmt dnrch seine Körpersgröße und noch mehr durch seine Tapferkeit gegen die Ungarn, die er 949 und 950 schlug, begleitete Judith, des Luitpoldinger Arnulf I Tochter, welche mit dem bayerischen Herzog Heinrich I (948—955) aus dem sächsischen Hause vermählt war, auf einer Reise in's heilige Land und wurde dort beim Besuche der heiligen Orte von dem Verlangen erfüllt, Reliquien zu sammeln. Nachdem Rasso mit Zustimmung des Papstes Agapet Ii zu Jerusalem, Konstantinopel, Rom und Mailand kostbare Reliquien gesammelt hatte, hinterlegte er dieselben in dem von ihm erbauten Kloster Wö rth (dem heutigen „Gr af Rath" bei Fürstenfeldbruck), wo er als Mönch am 15. Juni 954 sein Leben beschloß. Als im folgenden Jahre (955) die Ungarn neuerdings in Bayern einsielen und tief nach Schwaben vordrangen, flohen die Mönche des Klosters Wörth mit ihren heiligen Schätzen nach Andechs, um sich und ihre Heiligthümer vor der Wuth der Ungarn in der festen Burg zu schützen. Nach der Niederlage, welche die Ungarn auf dem Lechfelde (955) erlitten, kehrten die Mönche von Wörth in ihr Kloster zurück, die Reliquien dagegen ließen sie in Andechs, weil das Kloster Wörth für dieselben nicht genug Sicherheit bot. Die Zahl dieser heiligen Schätze mehrte Graf Pop Po von Andechs, des Markgrafen Bcrthold Ii von Istrien Bruder, der unter dem Namen „Graf von Plassenburg" während des zweiten Krenzzuges (1147—1149) unter König Konrad Ii (1138—1152) Berühmtheit erlangt hat. Durch seine Verwandte, die griechische Kaiserin Irene in Konstantinopel, kam er in den Besitz vieler heiliger Reliquien, die von ihm sämmtlich in Andechs hinterlegt und zunächst durch König Ludwigen von Frankreich (1137—1180), und später durch den Bischof Otto Ii von Bamberg (1177 bis 1196) vermehrt wurden. Letzterer übersandte 1182 seinem Bruder, dem Markgrafen Berchold Ii von Istrien, zur Abwendung der auf seinem Gebiete Andechs-Istrien lastenden Bedrängnisse drei heilige Hostien, die bis dahin in Bamberg die größte Verehrung genossen hatten. Zwei derselben, vom Papste Gregor dem Großem (590 — 604) consecrirt (die eine läßt ein blutfärbiges Kreuz, die andere ein blutfärbiges Fingerglied erkennen), hatte Papst Leo Ix (1048—1054) dem deutschen Kaiser Heinrich Iii (1039 bis 1056) persönlich überbracht, die dritte (welche das blutfarbige Zeichen Iiv^S ~ das bedeutet in hoc signo vinces — in diesem Zeichen wirst du siegen — erkennen läßt) war vom Papste Leo Ix selbst consecrirt und dem Kaiser Heinrich Iii zugeschickt worden. Seit diese Hostien nach Andechs gekommen waren, wurden an der Schloßkapelle daselbst regelmäßig etliche

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 103

1868 - München : Lindauer
103 Bayern unter Ludwig I, dem Kelheimer. Erbmarsch all von Kallentin*) und Pappenheim eingeholt und in einer Scheune erschlagen. Sein abgeschlagenes Haupt wurde in den Fluß geworfen und sein Andenken verflucht. Die Pfalzgrafenwürde erhielt Rapoto Ii, Graf von Ortenburg, der mit Mathilde, der Schwester des Herzogs Ludwig I vermählt war; doch wurde diese Würde bald nur ein leerer Titel und nach dem Tode Napoto's Iii (1249), des Sohnes Na- poto's Ii, von dem bayerischen Herzoge Otto Ii, dem Erlauch- ten, ganz eingezogen. Die Güter und Lehen, welche Otto Viii von Wittelsbach in Bayern inne gehabt, fielen an Herzog Ludwig I, der (1209) im Aufträge des Kaisers Otto Iv das Schloß Wittelsbach bei Aichach schleifte. Mit den Steinen des Wittclsbacher Stammschlosses wurden später die Mauern der Stadt Aichach erbaut. Eingedenk dessen, was Kaiser Otto Iv zu Gunsten des Hauses Wittelsbach gethan hatte, hielt Ludwig auch dann noch zum Kaiser, als dieser vom Papste J nn oc enz Iii mit dem Banne belegt und der Hohenstause Friedrich, des Kaisers Heinrich Vi Sohn, als deutscher König in Aussicht genommen war. Erst nachdem Otto Iv [eine Gemahlin Beatrix, die jüngste Tochter des gemordeten Philipp von Schwaben, nach zwanzigtägiger Ehe durch den Tod eingebüßt und mit ihr die Unterstützung der schwäbischen und b a y e r i s ch e n Großen verloren hatte, trat auch Ludwig trotz eines (am 4. März 1212) mit Kaiser Otto Iv geschlossenen Vertrages auf die Seite des vom Papste aufgestellten Gegenkönigs, des Hohenstau- fen Friedrich Ii (1215 — 1250). So war Otto genöthigt, in feinem Erblande Braunschweig Hilfe zu suchen, zumal da sein Gegenkönig Friedrich vom Elsaß aus mit dem gegen Otto längst feindlich gesinnten König Philipp August von Frankreich einen Bund schloß (in Vaucouleurs bei Toul am 19. November 1212). Unvorsichtigerweise ließ sich Otto mit diesem König in eine Schlacht ein und wurde bei Bouvines unweit von Tournay am 27. Juli 1214 vollständig besiegt. *) Eine Ruine zwischen Floßheim und Fünfstetten in der Nähe von Monheim.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 243

1868 - München : Lindauer
243 Bayern unter Maximilian l. Linz eilig nach Böhmen. Am weißen Berge bei Prag stießen die feindlichen Heere am 8. November 1620 aufeinander. Als unter den Feldherren der katholischeil Truppen über die Art des vorzunehmenden Angriffs gctheilte Meinung herrschte, trat der alte, im Rufe eines Wunderthäters stehende Carmelitermönch P. Do minien s de Jesu Maria zu den Anführern und ver- mochte sie durch [eine begeisternden Worte zu einem unmittelbaren Angriff auf Prag, der am 8. November, einem Sonntage, Mit- tags 12 Uhr erfolgte. Unter Tilly's Fahne focht hier, kaum 24 Jahre alt, der nachmals so berühmte Denker Rens Des- cartes. In einer Stunde war das durch einen Nachtmarsch ermüdete Heer Friedrichs Y vollständig geschlagen, gerade an dem Sonntage, an welchem das Evangelium der treffenden Messe die Worte enthielt: „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist." Beim Gastmahle sitzend, vernahm Friedrich den Anfang und beit Ausgang der Schlacht. Die von Maximilian ihm gewährte achtstündige Waffenruhe benützte er, um mit den Seinigen Prag zu verlassen, wo er in der Eile und Bestürzung Krone und Scepter zurückließ. An demselben Tage, an welchem der „Winterkönig" Friedrich von der Pfalz nach Breslau geflohen war, hielt der Bayernherzog Maximi- lian I seinen Einzug in der böhmischen Hauptstadt. Nachdem er für den Kaiser die Huldigung empfangen hatte, übergab er die weitere Verwaltung dem Fürsten Karl von Lichtenstein als kaiserlichem Statthalter und reiste nach München, wo er am 25. November 1620 eintraf und mit großem Jubel empfangen wurde. Er verfügte sich geraden Weges in die Frauenkirche und begab sich erst nach Beendigung des dort gefeierten Gottes- dienstes in die Gemächer des von ihm (1601 — 1616) erbauten westlichen Flügels*) der neuen Residenz. Hier berichtete er un- verzüglich an den Papst Paul V mit den Worten: „Ich kam, *) Den Bau dieses Flügels hatte Herzog Maximilian I im Jahre 1601 unternommen, weil während seines Aufenthaltes in Schleißheim ein Theil der neuen Residenz niedergebrannt war. In der Nähe der östlichen ^and dieses Flügels, am Schlüße des südlichen Portals rechts, ließ derselbe Herzog gleichzeitig eine Kapelle bauen, die sogenannte schöne Kapelle, die gegenwärtig noch steht. 16 *

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 270

1868 - München : Lindauer
270 Bayern unter Ferdinand Maria. ein Bruder des verlebten Kurfürsten Maximilian, die Regent- schaft. Sämmtliche Räthe, die dem Vater gedient, der Minister Graf von Kurz, die Kanzler Johann Hörwart und Johann Adlzreiter (der Herausgeber der von dem Jesuiten Verveaux verfaßten Geschichte von Bayern), der Hofkammer- Präsident Freiherr von Haslaug und die geheimen Räthe Johann Mandel und Georg Oechsle u. a. wurden für die Regierung des Sohnes beibehalten; auch ward dem jungen Kur- fürsten die von seinem Vater erkorne Henriette Adelheid, des Herzogs Victor Amadeus I von Savoyen Tochter *), als Gemahlin zugeführt (22. Juni 1652) und seinem Bruder Max Philipp, wie es der Vater verordnet hatte, die Landgras- schaft Lenchtenberg gegeben (1653)**). Im Jahre 1654 wurde der Prinz volljährig und übernahm die Regierung selbst. Nach dem Ableben des Kaisers Ferdi- nand Iii (f 1657) bekam er Streit mit dem Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz, welcher das Neichsvikariat für sich beanspruchte, weil, wie er behauptete, dieses nicht mit der an Maximilian von Bayern übergegangenen alten Kurwürde, sondern mit der Pfalz graf sch a st verbunden sei. Als dieser zur Vertheidigung seines prätendirten Rechtes Rüstungen vornahm, wendete sich Ferdinand Maria an König Leopold, des *) Mit ihr kamen mehrere italienische und französische Adels- familien (Adelheids Mutter Christin« war eine Tochter des Königs Hein- rich Iv von Frankreich) nach München, z. B. die Familie Montgel as, Rambaldi, La Perouse u. a. **) Maximilian Philipp, der sich am 24. Mai 1668 mit Mau- ritia Febronia, Herzogs Friedrich Mauritius von Bouillon Tochter, ver- mählte, residirte später in dem von ihm 1687 erkauften Markte Türkheim bei Mindelheim, wo er den Kapuzinern 1683 ein Kloster gebaut hatte. Nach seinem am 20. Mai 1705 erfolgten kinderlosen Ableben fiel die Landgrasschaft Leuchtenberg wieder an Bayern. Seine Wittwe Man- ri tia Febronia (ch 20. Juni 1706) stiftete gemäß Uebereinknnft mit ihrem Gemahl durch letztwillige Verfügung vom 20. September 1705 in Plünchen ein Kloster für Carmeliterinen, dessen Bau erst 1711—1714, gleich- zeitig mit dem Bau der nebenanstehenden Dreifaltigkeitskirche, zur Ausführung kam. Bei der Säcularisation im Jahre 1802 wurde das Klostergebäude an das kurfürstliche Pfand- und Leihhaus verkauft.

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

6. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 95

1865 - Eisleben : Reichardt
95 899—911 Ludwig das Kind. Bei des Vaters Tode erst 7 Jahr alt. Erzbischof Hatto von Mainz x) und Otto der Erlauchte vou Sachsen verwalten das Reich, welches durch bestän- dige Fehden geschwächt wird (Adalbert von Babenberg). Einfälle der Ungarn in Thüringen, Franken, bis an den Rhein. 911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger in D ent schland aus. y) 911 —919 Konrad 1 von Franken. Zwar kräftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht berstellen. Lothringen fällt zu Frankreich ab, nur den Elsaß gewann Konrad wieder. Kämpfe mit aufrühreri- schen Herzogen > Sachsen, Schwaben, Baieru» und den Ungarn. -Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem 'Rach- folger. z) ' ' 919—1024 Die sächsischen Kaiser. 919 -930 Heinrich La) Sohn Otto's des Erlauchten. Er schließt nach Gefan- gennehmuug eines Häuptlings mit den Magyaren einen neunjährigen Waffenstillstand. Während dessel- den Anlegung von Bürgend), Bildung einer Reiterei, ' Kriege gegen die Wenden jenseits der Elbe. 925 Erobe- rung von Brannibor. c) Gründung der Markgrafschaften Nordsachsen (Nordmark, Salzwcdell, Meißen und Schleswig. 925 wird Lothringen wieder d e u t s ch. ll) Herzog Giselbrecht heirathet Heinrichs Tochter Gerberga. 933 Heinrich schlägt die Ungarn bei Merseburg. Der räudige Hund statt des Tributes. Der eine Haufen der Magyaren bei Sonders hausen, das Hauptheer bei Merseburg (Keuschberg) geschlagen, e • Heinrich stirbt zu Mein leben a. d. Unstrut. Sein Grab in dem von ihm gegründeten Ouedlinburg. x) Derselbe, vo» dem die Sage vom Mäusethurm erzählt wird. y) nn Italien waren sie schon srüher ausgestorben; in Frankreich erst. 978 mit Ludwig dem Faulen. Eo folgt Hngocapet, Stanim Vater der Bourbonen. z) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsinsignien. a) Die Beinamen „Städteerbauer" oder gar „Bogetsteller, Finkler" ge nügen nicht. Man könnte ihn den Großen nennen. b) Lo entstehen Ouedlinburg, Wittenberg, Merseburg, Nordhausen. <;) Fürst Tugumir. Ein plötzlicher Frost erleichtert die Eroberung, ä) Erst 1735 fiel es wieder an Frankreich, e) Das Engelsbanner. Befreiung vieler Gefangenen,

7. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 117

1865 - Eisleben : Reichardt
- 117 1439- 1493 Friedrich 111 (Iv). Schwach und träge.e) Während seiner langen Regierung erreicht das Faustrecht in Deutschland seinen Gipfel. 1455 der sächsische Prinzenraub f). Angriffe der Türken auf Oestreich (Capistrano, Hunyad >. Nach dem Tode des jungen Ladislaus l Albrechts Sohn) wählten die Böhmen Georg Podiebrad, die Ungarn Matthias- Corvinus (Sohn des tapfern Türkensie- gers Johann Hunyad» zum König, der auch Oestreich einnahm. 1449 Erfindung der Bucbdruckerknnft durch Johann Gut- tenberg G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem Gold- schmied Johann Faust und dem Schönschreiber Peter Schöffe r. Die Buchsmben anfangs auf Holzstäben aus- geschnitten, später von Metall. Guttenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armuth (1456). 1453 Eroberung Eonstantinvpels durch Muhamed 11. Ende des o st r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m s. Der letzte Kaiser Constantin Iv. P a l ä o l o g u s fällt nach tapferer Gegenwehr. Biele griechische Gelehrte flüch- ten nach Italien; in Folge dessen Wiederaufblühen der Wissenschaften. «Hof der'medici in Florenz.) 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den Schweizern bei Granson und Murten geschlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Reuatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schwei- zern im Bündniß. Die Besatzung von Granson verrä- therisch getödtet. Darauf die beiden Schlachten. 1477 Karl der Kühne fällt bei Nancy gegen Schweiß zer and Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel Burgund an den schlauen König Ludwig Xi. von Frankreich; die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem ritterlichen Maximilian, verheiratete. So wur- den die Niederlande mit Oestreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas Der Genueser Christoph Columbus hatte die Idee, e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare orbi universo. i A. E. J. 0. ü.) f) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanstmüthigen und seinem Bruder Wilhelm Kunz von Kaufungen raubt die Söhne des ersteren, Ernst und Albrecht. Der wackere „Triller." Die Prinzen sind die Stammväter der ernestinischen und alber- rinischen Linie.

8. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 281

1860 - Stuttgart : Hallberger
281 130. Leben -er Christen in den ersten Jahrhunderten. Dieselbige Veränderung, die das Christenthum im Herzen der Menschen hervorbrachte, konnte nicht im Innern verborgen bleiben, sie mußte sich im Leben und im Wandel offenbaren. Welch ein Unter- schied, wenn man das Thun und Treiben der Heiden der damaligen Zeit mit dem Leben der Christen vergleicht! Die Christen lebten in der Liebe zu ihrem Herrn und zu ihren Brüdern ein frommes, demü- thiges Leben in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit; sie nannten sich unter einander Brüder und waren bereit, für einander das Leben zu lassen. Ihre Kinder wurden in der Furcht des Herrn erzogen; ihre Sklaven mit Gerechtigkeit und Güte behandelt; ihre Armen, Kran- ken, Wittwen und Waisen wurden mit aufopfernder Sorgfalt ge- pflegt; auch der Fremde, sogar der Feind, war nicht von dieser Liebe ausgeschlossen. Ein heiliger, aber heiterer Ernst begleitete alles Thun der Christen; ihr Blick war gerichtet auf das, was droben ist, sie sahen den Himmel als ihr Vaterland an und nannten ihre irdische Wohnung nur ihre Herberge. So waren sie das Salz der Erde und ein Licht der Welt, und auch ihre Feinde konnten ihnen ein gutes Zeugniß nicht versagen. In den Gemeinden der Christen war eine einfache Ordnung ein- geführt. Einige der erfahrensten Christen, die den Namen Presbyter oder Aelteste führten, wurden dazu ernannt, die gemeinschaftliche Er- bauung zu leiten und über Lehre und Leben der Brüder zu wachen. Andere übernahmen die Sorge für Arme und Kranke; diese hießen Armenpfleger oder Diakonen. Derjenige unter den Presbytern, der den Vorsitz führte, hieß Bischof oder Aufseher der Gemeinde. Als später sich mehrere nahliegende Gemeinden unter einem Bischof an einander schlossen, wurde das Amt der Bischöfe noch bedeutender und ihr Ansehen größer. Am Tag des Herrn, am Sonntage, versammelten sich die Chri- sten in einem Christenhause', in Zeiten der Verfolgung auch wohl zur Nachtzeit in Wüsten und Höhlen. Erst später baute manche Ge- meinde ein eigenes Haus zu gottesdienstlichen Versammlungen und nannte es des Herrn Haus, auf griechisch: Kyriake, woraus unser deutsches Wort: Kirche worden ist. Bei diesen Zusammenkünften wurde ein Psalm gesungen, ein Abschnitt aus der heiligen Schrift gelejen, darüber geredet und gebetet. Jeden Sonntag, und in ae-

9. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 400

1860 - Stuttgart : Hallberger
400 Ihre Liebe genossen nicht nur ihre Angehörigen, sondern hauptsächlich diejenigen, welche der Liebe am bedürftigsten waren, die stch kümmerlich Näh- renden, die Angefochtenen, die Wittwen und Waisen, die Armen überhaupt, die Kranken in Spitälern und Lazarethen, zu welchen sonst nicht leicht Je- mand einzukehren pflegt. Mit solchen Personen machte stch Beata bekannt, für diese sorgte ste nach eigenem Vermögen und durch Fürsprache bei Anderen, diese besuchte und tröstete sie, diesen brachte ste Essen, Trinken und was ihre Hand fand; diesen suchte ste durch ihre Handreichung an das Herz zu kommen und ihre Seelen durch die leiblichen Wohthaten aufwärts zu den geistlichen Gütern und zu Gott zu ziehen. Als ste einst einem armen Weibe Etwas zu essen gebracht hatte, und das Weib nebst der Danksagung für diese Sät- tigung sagte, wenn jetzt nur sonst auch noch Jemand wäre, der ihr ein altes Kleid zukommen ließe, so zog Beate Sturm auf der Stelle ihren Rock aus und ging in ihrem langen Schlafrock heim, und erfüllte also auch dem Buch- staben nach, was Johannes forderte: wer zween Röcke hat, der gebe dem, der keinen hat (Luc. 3, 11.). Ihrem Essen und Trinken brach sie ab, damit sie desto besser ausreichen könnte, die Hungrigen zu speisen und die Durstigen zu tränken. Einmal erfuhr man zufälligerweise hinterher, daß sie zwei ganze Tage keinen Bissen zu essen gehabt hätte, und froh gewesen wäre, wenn ihr Jemand ein Stücklein Brod gegeben hätte; sie bekannte dabei, daß es doch etwas Entsetzliches sei um das Hungerleiden. Um so mehr war sie aber deßhalb darauf bedacht, es Andern zu ersparen. Mit diesen Werken der Liebe ging das Gebet immer Hand in Hand. Sie hat entweder, sagt Rieger von ihr, gebetet oder ein gutes Werk aus- gerichtet; ja, sie hat nichts gethan als gebetet; denn indem sie auch etwas Anderes that, betete sie doch ohne Unterlaß. Wer sie gekannt hat, der hat eine lebendige Auslegung über die Worte Christi gehabt, daß man allezeit beten und nicht laß werden solle (Luc. 18, 1.). Auch beim Bibellesen ver- band sie Lesen, Nachdenken und Beten beständig mit einander. Ans Beten ging sie mit Beten, d. i. wenn sie in eine öffentliche Betstunde oder sonst in eine Gebetsversammlung ging, bereitere sie sich vorher darauf mit Beten und Fürbitten für sich und die Mitversanimelten. Hörte ste in ihrem Hause in die Rathversammlung läuten, so beugte sie ihre Kniee für die zu Rath ge- henden Landstände mit Bitten und Flehen für sie und das gesamte Vater- land. Unter dem Gehen auf der Straße betete sie. Wenn sie in ein Haus eintrat, so sprach sie still: Friede sei mit diesem Hause (nach Luc. 10, 5.). In ihrem Gebet hielt sie sich besonders gern an das Vaterunser. „Wenn gute Freund-e von einander scheiden müssen", sagte sie öfters, „so kommen sie doch bald wieder im Vaterunser zusammen." Obwohl sie bei ihrer großen Gebetsgabe und Gebetsübung sich zu Hause für sich wohl zu erbauen verstand, so versäumte sie doch ohne dringende Noth keinen Gottesdienst, weder an Sonntagen noch in der Woche. „Das Herz bedarf (nach Hebr. 3, 13.) täglich er- mahnt zu werden, auch durch Andere", sagte sie, „und da sei eben die Kirche eine besonders gute Gelegenheit dazu." Als einmal das Himmelfahrtsfest gekommen war, so erzählte sie selbst, habe sie sich ge- freut, wie sie sich diesen Tag zu Nutzen machen wolle. Wie sie aber

10. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 89

1890 - Leipzig : Reichardt
89 ganze Lndermasse Karls des Groen. Den bis Paris vordringenden Normannen kaufte er den Frieden ab und wurde 887 zu Tribur abgesetzt. 887899 Arnulf von Krnten. Bruderssohn Karls des Dicken, tapfer, schlgt die Nor-mannen bei Lwen 891. Gegen den mhrischen Fürsten Zwentibold (Swatoplnk) ruft er die Ungarn oder Magyaren (finnisches Volk vom Ural) zu Hilfe, die sich an der Donau festsetzten. Auch zwei Feldzge nach Jta-lien unternahm Arnulfs) und erhielt die Kaiserwrde. 899911 Ludwig das Kind. Bei des Baters Tod erst 7 Jahre alt. Erzbischof Hatto von Mainz3) und Otto der Erlauchte von Sachsen verwalteten das Reich, welches durch bestndige Fehden geschwcht wird (Adalbert von Babenberg). Einflle der Ungarn in Thringen, Franken, bis an den Rhein. 911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger rw in Deutschland aus4). 911918 Konrad I. von Franken. Zwar krftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht herstellen. 'Lothringen fllt zu Frankreich ab, nur den Elsa gewann Konrad wieder. Kmpfe mit aufrhre-rifchen Herzgen (Sachsen, Schwaben, Bayern) und den Ungarn. Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem Nachfolger5). 919-1024 Die schsischen Kaiser. 919-936 Heinrich I.6) Sohn Ottos des Erlauchten. Mit den Magyaren schliet er nach Gefangennahme eines Huptlings einen neun-jhrigen Waffenstillstand. Whrend desselben An-legung von Burgen^). Bildung einer Retterei, Kriege gegen die Wenden jenfeit der Elbe. 927 Eroberung von Brennabor (Brandenburg)8). Grndung der Markgrafschaften Nordsachsen (Nordmark, Salzwedel), Meien und Schleswig. !) Sie erhielten 911 durch Karl den Einfltigen feste Wohnsitze im nordwestlichen Frankreich. (Herzog Robert von der Normandie.) 2) Er untersttzt Berengar von Friaul gegen Herzog Guido von Spoleto. 3) Derselbe, von dem die Sage von dem Museturm erzhlt wird. *) In Italien waren sie schon frher ausgestorben; in Frankreich erst 986 mit Ludwig dem Faulen. Es folgt Hugo Capet, Stammvater der Bonrbonen. , 5) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsmsigmen. 6) Die Beinamen Stdteerbauer" oder gar Vogelsteller, Finkler" gengen nicht. Man knnte ihn den Groen nennen. 7) So entstehen Quedlinburg, Merseburg, Goslar, Meien. 8) Ein pltzlicher Frost erleichtert die Eroberung.
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