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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

2. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 125

1890 - Leipzig : Reichardt
125 1630 Wallcnstews Absetzung auf dem Reichstage zu Regensburg beschlossen. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein bald und zog sich auf seine Gter in Bhmen zurck. Prchtige Hofhaltung. Gustav Adolf, König von Schweden, landet mit 13000 Mann, die aber bald auf 40000 vermehrt wurden, auf Usedom. Gustav Adolf1) hatte sein Heer in mehrjhrigem Kriege mit Rußland und Polen ausgebildet^). Er erschien teils zum Schutze des bedrckten Protestantismus, teils um seine Macht zu vergrern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm^), mu er zwingen, sich ihm anzuschlieen. Whrend er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. 20. Mai In Magdeburg, das wegen des Widerstandes gegen das Restitutionsedikt gechtet worden war, befehligte der schwe-difche Oberst Falkenberg. Erstrmung durch Tilly und den khnen Reitergeneral Pappenheim. Mord, Brand und Plnderung. Zerstrung Magdeburgs bis auf den Dorn4) und etwa 150 Gebude. Von 35 000 Einwohnern kaum 5000 brig5). Gustav Adolf gelobt, das Schicksal Magdeburgs an Tilly zu rchen. Letzterer bedrngte nun den Kurfrsten von Sachsen so sehr, da er sich jetzt notgedrungen mit Gustav Adolf verband. 1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von Gustav Adolf Sept. geschlagen. Gegen Tillys Rat wurde die Schlacht von Pappen-heim erffnet. Zwar wichen die Sachsen vor den Kaiserlichen, desto tapferer waren die Schweden. Tilly verwundet nach Halle gebracht. Die ganze Lage der Dinge in Deutschland verndert. Die Sachsen nahmen Prag und Gustav Adolf zog siegreich durch Franken bis an den Rhein (Mainz), dann gegen Bayern. 1632 Tilly fllt am Lech gegen Gustav Adolf. Durch diese siegreiche Schlacht erzwang Gustav Adolf den x) Enkel des Gustav Wasa, der (seit 1523) die Reformation in Schweden durchgefhrt hatte. 2) Den Frieden mit Polen hatte der Kardinal Richelieu vermittelt, um die Hnde des schwedischen Knigs fr die Einmischung in Deutschland frei zu machen. 3) Seine schwankende Haltung grtenteils das Werk seines Ministers, des katholischen Grafen Schwarzenberg. 4) Tie in denselben Geflchteten von Tilly begnadigt. B) Pappenheim meldet an den Kaiser: Seit Trojas und Jerusalems Eroberung sei keine grere Victoria erfahren und erhret worden."

3. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 100

1897 - Breslau : Handel
100 C. Aus der deutschen Geschichte. Herstellung der Reichseinheit, a) Unterwerfung der Herzöge von Schwaben und Bayern. Die Herzöge von Schwaben und Bayern wollten von einem neuen Könige nichts wissen. Sie suchten ihre Unabhängigkeit zu wahren und innerhalb ihrer Stämme die königliche Gewalt selbst auszuüben. Da bot Heinrich den Heerbann Sachsens und Frankens auf und zog zunächst nach Schwaben. Der Herzog des Landes unterwarf sich angesichts der starken Heeresmacht des Königs. Und letzterer machte ihm die Unterwerfung leicht. Er wollte keineswegs den Herzögen alle Gewalt rauben, die sie in der Zeit der Verwirrung sich angeeignet hatten. Vielmehr rechnete er mit den thatsächlichen Verhältnissen und begnügte sich damit, daß sie ihn als ihren Oberherrn anerkannten und das Königsgut innerhalb ihrer Herzogtümer auslieferten. — Der Herzog Arnulf von Bayern hatte seine waffenfähige Mannschaft in seiner festen Hauptstadt Regeusburg gesammelt und gedachte dem Angriff des Königs zu trotzen. Letzterer ließ den stolzen Herzog zu einer Unterredung einladen. Arnulf erschien am verabredeten Orte in voller Waffenrüstung, denn er glaubte, Heinrich suche einen Zweikampf zur Entscheidung des Streites. Dieser aber trat ihm ohne Rüstung entgegen, legte ihm in überzeugenden Worten dar, wie ein Zusammenschluß der Stämme zur gemeinsamen Abwehr der Landesfeinde nötig sei, und ermahnte ihn, die Anerkennung der königlichen Oberhoheit ferner nicht zu verweigern. Heinrichs versöhnliche Rede verfehlte ihren Zweck nicht. Arnulf unterwarf sich ohne Schwertstreich. b) Wiedererwerbung Lothringens. Zur Wiedererwerbung Lothringens wartete Heinrich einen günstigen Zeitpunkt ab. Die westfränkischen Großen hatten dem einfältigen Karl in der Person des Herzogs Rudolf von Burgund einen Gegenkönig aufgestellt, der bald alle Gewalt an sich riß. Die Verwirrungen, die im Gefolge des Bürgerkrieges über das Reich hereinbrachen, benutzte Heinrich zur Besetzung Lothringens, wo es noch viele gab, die die oftfränkische Herrschaft der westfränkischen vorzogen. Giselbert, der Herzog des Landes, wurde in feiner Würbe bestätigt und erhielt des Königs Tochter Gerberga zur Gemahlin. So war der Rhein wieber Dentschlanbs Strom geworben, die Einigung der vor kurzem noch auseinanber strebenben Stämme vollenbet. Sicherung der Grenzen, a) Der Einfall der Ungarn (924). Im Jahre 924 erschienen wieber Schwärme der Ungarn in Sachsen. Rauchwolken und Feuerschein bezeichneten ihren Weg. Wer sich nicht in die wenigen festen Plätze bergen konnte, floh ins Dickicht der Wälber ober in verborgene Schluchten des Gebirges. Die Ortschaften würden aus-geplünbert und verbrannt, die überraschten Einwohner unter Martern getötet ober in schmachvolle Sklaverei geschleppt. Wiberstanb gegen die Reiterschwärme konnte der sächsische Heerbann, der fast nur zu Fuß den Kriegsbienst leistete, nicht wagen. In seiner Burg Werla (bei Goslar) harrte Heinrich, bis das Unwetter sich verzöge. Da würde von seinen Kriegsleuten ein angesehener Anführer der Ungarn in Fesseln vor ihn gebracht. Gegen Freilassung besselben und die Zusicherung eines jährlichen Tributs bewilligten ihm die Ungarn einen mehrjährigen Waffenstillstand

4. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 85

1897 - Breslau : Handel
4. Das Frankenreich. 85 Nordwestens bewahrte ein Rest der Christen die Freiheit und gründete hier das Königreich Asturien. c) Karl Martell (714—741). Die merowingischen Schattenkönige. Unter den Nachfolgern Chlodwigs gewann das Frankenreich noch an Ausdehnung. Die Unterwerfung Alemanniens und Burgunds wurde beendet, das südliche Thüringen erobert und der Bayernherzog in Abhängigkeit gebracht. Aber mit der Ausbreitung des Reiches ging innerer Verfall einher. Die Ursache des letzteren war die verderbliche Sitte der Reichsteilung unter alle Königssöhne. Die Beherrscher der Teilreiche schwächten sich nicht nur gegenseitig durch unaufhörliche, höchst grausam geführte Kriege, sondern untergruben hierdurch auch das Ansehen des Herrschergeschlechts. Zudem erwuchs dem sinkenden Königstum im Hausmeiertum ein mächtiger Feind. Der Maior domus war ursprünglich nur der Verwalter des königlichen Palastes und der zur Bestreitung des Hofhaltes nötigen Einkünfte gewesen, hatte aber bei der Schwäche der meisten Könige allmählich die oberste Leitung des ganzen Staatswesens an sich gezogen. Die Merowinger sanken zu Schattenkönigen herab. Pippin von Heristal. Unter den Großen Austrasiens, des reingermanischen Ostteils des Frankenreiches, war keiner so mächtig, als Pippin von Heristal. In der Schlacht bei Tertri (im nordöstlichen Frankreich) besiegte er 687 den König und den Hausmeier Neustrieus, des überwiegend romanischen Westteils des Reichs. Seitdem war er im Besitz der Regierungsgewalt über das ganze Frankenreich und vererbte dieselbe sogar auf seine Nachkommen. Schlacht zwischen Tours*) und Poitiers (732). Pippins Sohn Karl wurde der Retter des geeinten Reiches, ja aller christlich-germanischen Kultur vor den Scharen der gewaltig anstürmenden Mohammedaner. Diese hatten unter Anführung Abderamans, des Statthalters von Spanien, die Pyrenäen überstiegen und waren bereits bis zur Loire vorgedrungen, als Karl mit dem fränkischen Heerbann ihnen entgegentrat. Auf der Ebene zwischen Tours*) und Poitiers widerstand er durch sechs Tage allen Angriffen der mohammedanischen Reiter und Bogenschützen. Am siebenten Tage errang germanische Heldenkraft über die wilde Kampfeswut der Moslems einen entscheidenden Sieg. Abderaman siel; die Trümmer 738 seines Heeres flohen den Schluchten der Pyrenäen zu. Der Anführer in dem glorreichen Kampfe, der Zermalmer der feindlichen Übermacht erhielt den Ehrennamen „Martell", d. h. der Hammer. d) Pippin der Kleine (741[751]—768). Annahme der königlichen Würde (751). Pippin der Kleine war durchaus nicht von kleiner Körpergestalt. Der auf eine solche hindeutende *) Sprich: tur.

5. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 174

1897 - Breslau : Handel
174 C. Aus der deutschen Geschichte. f) Entlassung Wallensteins (1630). Auf dem Fürstentage zu Regensburg erhoben katholische wie evangelische Fürsten, besonders Maximilian von Bayern, die heftigsten Beschwerden gegen den Übermut Wallensteins und die Zuchtlosigkeit seines Heeres und forderten seine Entlassung. Da diese Klagen nur zu sehr begründet waren, entließ Ferdinand, wenngleich mit schwerem Herzen, seinen Feldherrn. Dieser vernahm die Nachricht von seiner Absetzung, die er bereits in den Sternen gelesen haben wollte, anscheinend mit aller Gelassenheit und zog sich auf seine Güter in Böhmen zurück. Die schwedische Periode (1630—1635). Zur selben Zeit, als der Kaiser Wallenstein, seine Hauptstütze, entließ, erschien ein neuer Feind auf deutschem Boden: Der Schwedenkönig Gustav Ii. Adolf. a) Gründe und Zweck seiner Einmischung. Der schwedische Kronprinz Sigismund war am Hofe seines kinderlosen Oheims in Warschau katholisch erzogen und von den Polen nach dessen Tode zum Könige erwählt worden. Daraufhin übergingen später die Schweden sein Erbrecht und erhoben seinen Oheim auf ihren Thron. Gegen dessen Sohn und Nachfolger Gustav Adolf machte Sigismund seine Erbansprüche geltend. In dem deshalb ausbrechenden Kriege unterstützte Kaiser Ferdinand Ii. den ihm verschwägerten Polenkönig durch ein Hilfsheer. Nichtsdestoweniger mußte sich der letztere zu einem für ihn ungünstigen Waffenstillstand entschließen, den Frankreich vermittelte. Die Einmischung des Kaisers in den Krieg mit Polen, die Vertreibung der ihm verwandten Herzöge von Mecklenburg und die Abweisung seiner Gesandten beim Abschluß des Lübecker Friedens bezeichnete Gustav Adolf selbst als Gründe für den Beginn seines Krieges in Deutschland. Zweck desselben war wohl die Unterstützung der deutschen Protestanten und die Eroberung der südlichen Küste der Ostsee. b) Fall Magdeburgs (1631). Nur 18 000 Mann zählte das Heer Gustav Adolfs, als er 1630 auf der kleinen Insel Rüden (bei Usedom) landete. Aber es war wohl geübt und stand unter erprobten Führern. Zudem hoffte Gustav Adolf auf Verstärkung durch die protestantischen deutschen Fürsten. Leicht vertrieben die Schweden die Truppen Tillys aus Pommern und Mecklenburg, setzten hier die angestammten Herzoge wieder ein und zwangen dort den alten Herzog Boguslaw Xiv. zu einem Bündnis. Auch die Stadt Magdeburg, die sich weigerte, den österreichischen Erzherzog aufzunehmen, dem das Erzstift in Ausführung der Bestimmungen des Restitutionsediktes übertragen worden war, bat Gustav Adolf um Hilfe. Dieser sandte der Stadt in dem Obersten von Falkenberg einen erfahrenen Befehlshaber und versprach weitere Hilfe. Bald wurde Magdeburg von dem Heere Tillys eingeschlossen und nach sechswöchentlicher Belagerung genommen. Die waffenfähige Bürgerschaft fiel größtenteils im Straßenkampfe. Als die Sieger plündernd in die Häuser drangen und dort an den unglücklichen Einwohnern alle Greuel und Schandthaten verübten, entstand ein Brand, dem die Stadt bis auf den Dom und wenige Bürgerhäuser zum Opfer fiel.

6. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 173

1897 - Breslau : Handel
14. Der dreißigjährige Krieg. 173 gegen die Feinde nur mühsam das Feld behauptete. An der Elbbrücke, unweit Dessau, verschanzte sich Wallenstein. Vergeblich versuchte Mans- 1626 selb, die Befestigungen zu nehmen. Er erlitt vielmehr eine Niederlage. Von Wallenstein verfolgt, zog er daraus durch Brandenburg und Schlesien nach Ungarn. Dort gedachte er, sich mit Bethlen Gabor zu vereinigen, der sich wiederum gegen den Kaiser erhoben hatte. Aber noch bevor er zu jenem wetterwendischen Fürsten gelangte, hatte derselbe mit dem Kaiser Frieden geschlossen. Da entließ der Mansfelder fein Heer. Er selbst suchte mit einigen Getreuen durch Ungarn und Bosnien nach Venedig zu gelangen. Aber auf dem Wege dahin ereilte ihn der Tod. Zur selben Zeit war auch Christian von Brauufchweig feinen Leidenschaften erlegen. Als Wallenstein von der Verfolgung der Mansfelder nach Nord-deutfchlaud zurückkehrte, hatte Tilly den Dänenkönig bereits bei Lutter am Barenberge (in Braunschweig) besiegt. Jetzt vertrieben die beiden 1626 Feldherren sein Heer aus Deutschland, ja aus Jütland. Aber zur See vermochten sie dem Jnselvolke nicht beizukommen. Wollenstem war zwar vom Kaiser zum Abmiral des Ozeanischen und Baltischen Meeres (Nord-unb Ostsee) ernannt worben, aber eine Flotte staub ihm nicht zu Gebote. Die Stadt Stralsunb wibersetzte sich seiner Forberung, eine kaiserliche Besatzung aufzunehmen. Deshalb würde sie von feinem Heere belagert. Aber die Bürger, von den Danen und Schweden zur See unterstützt, leisteten heldenmütigen Widerstand. Wohl sagte er: „Und wenn die Stadt mit Ketten an den Himmel geschlossen wäre, so mußte sie herunter!" Aber nachdem er in einer sechsmonatlichen Belagerung 12 Ooo seiner Krieger vor ihren Wällen verloren hatte, mußte er die Belagerung aufheben. d) Friede zu Lübeck (1629). Zu Lübeck kam 1629 ein für den 1629 Dänenkönig recht günstiger Friebe zu staube. Er erhielt feine Länder ungeschmälert zurück, versprach aber, in Zukunft sich nicht mehr in die deutschen Angelegenheiten einzumischen. Mit Mecklenburg, besten Herzoge als Bundesgenossen des Dänen geächtet worben waren, würde Wallenstein belehnt. e) Das Restitutionsedikt (1629). Der Kaiser staub jetzt auf dem Gipfel feiner Macht. Durch das Restitutionsebikt (Wiebererstattungs-besehl) orbnete er die Herausgabe aller von den Protestanten feit dem Paffauer Vertrage eingezogenen geistlichen Gebiete an. Zwei Heere stauben zur Durchführung besfelben bereit. War sie erst erfolgt, so war auch in Norbbeutschlanb das Übergewicht des Katholizismus wieber hergestellt; benn zwei Erzbistümer, zwölf Bistümer und eine große Anzahl kleinerer Stifter gehörten zu den nun auszuliefernben Länbereien. Die protestantischen Fürsten sahen sich mit dem Verlust von Laub und Leuten bedroht, die sie als ihr eigen zu betrachten sich längst gewöhnt hatten. Darum strebten sie mit allen Kräften danach, die Ausführung des Ediktes zu hintertreiben.

7. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 175

1897 - Breslau : Handel
14. Der dreißigjährige Krieg. 175 Nur eine geringe Anzahl Magdeburger überlebte den Fall ihrer Vaterstadt. „Seit Jerusalems und Trojas Zerstörung ist keine größere Viktorie erhört worden!" berichtete der Sieger nach Wien und München. Aber die Zerstörung Magdeburgs war für Tilly ein großer Verlust, da der feste Platz ein sicherer Stützpunkt bei seinen weiteren Unternehmungen gewesen wäre. — Gustav Adolf wurde bei seilten Glaubensgenossen geschmäht, weil er nichts zum Entsatz der bedrängten Stadt gethan hatte. Er schob die Schuld auf die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen, welche trotz langer Unterhanblungen ein Bünbnis mit ihm nicht eingegangen waren. Der branbenburgifche Kurfürst Georg Wilhelm zögerte mit dem Abschluß eines solchen, obwohl Gustav Aböls sein Schwager war, schon barum, weil er durch denselben seine Erbansprüche auf Pommern gefährdet sah. Erst als der Schwedenkönig mit seinem Heere vor Berlin erschien und mit Gewaltmaßregeln drohte, schloß der ge-ängstigte Kurfürst wenige Tage nach Magdeburgs Fall mit ihm ein Bündnis, in welchem er ihm Spandau und Küstrin überließ und ihm 30 000 Thaler monatliche Hilfsgelder versprach. c) Schlacht bei Breitenseld (1631). Sachsen war unterdessen mit mehreren kleineren Staaten in Leipzig zu einem Bunde zusammengetreten, um sowohl gegen den Kaiser, als auch gegen Schweden eine bewaffnete Neutralität aufrecht zu erhalten. Da rückte Tilly in Sachsen ein, um den Kurfürsten zur Rückkehr zur kaiserlichen Partei zu zwingen. Aber er veranlaßte das Gegenteil. Der bedrängte Kurfürst suchte und fand Rettung durch Gustav Adolf. Mit diesem ging er ein enges Bündnis ein und ließ seine Truppen zu den schwedischen stoßen. Bei Breitenfeld unweit Leipzig kam es am 17. September 1631 zur Schlacht zwischen 1681 dem Heere Tillys und den vereinigten Schweden und Sachsen. Trotz tapferer Gegenwehr wurde der greise Tilly, der Sieger in 36 Schlachten, durch die überlegene Kriegskunst Gustav Adolfs völlig besiegt. Die Wiener Höflinge hatten noch vor kurzem gespöttelt: „Der Schneekönig wird von der südlichen Sonne balb schmelzen!" Jetzt lag das katholische Süb-beutschlanb, lagen selbst die Erblande des Kaisers wehrlos vor dem Sieger. Dieser wandte sich durch Thüringen und Franken nach den Rheingegenden. In Mainz hielt er den Winter über Hof. Der fremde Eroberer schaltete damals in deutschen Landen mit einer Machtfülle, wie sie die Kaiser seit Jahrhunderten nicht mehr entfaltet hatten. Vom Rheine zog er im nächsten Frühjahr nach Bayern. Tilly deckte mit den Trümmern seines Heeres bei Rain den Übergang über den Grenzfluß Lech. Aber feine Truppen wurden vertrieben, er selbst erhielt eine tödliche Wunde, welcher der greife Held nach wenigen Tagen erlag. München geriet in die Hänbe der Schweden. Der Kaiser war in feiner Hauptstabt bebroht. d) Schlacht bei Lützen (1632). In feiner Bebrängnis wanbte sich der. Kaiser an Wallenstein, der zu Gitschin inmitten seiner Güter mit königlichem Aufwanbe lebte, um ihn zur Ausstellung eines neuen Heeres zu bewegen. Erst auf wieberholtes Ersuchen und nach Bewilligung der ausgebehnteften Vollmachten ließ er sich dazu herbei. Er erhielt den

8. Unterrichtsstoff der vaterländischen Geschichte in Volksschulen - S. 32

1913 - Breslau : Handel
32 Schwedenkönig Gustav Adolf auf. Aber auch der Kaiser erhielt Hilfe. Ein reicher, mächtiger Feldherr, namens Wallenstein, sammelte für sein Geld ein großes Heer. Plündernd durchzog er das ganze Deutsche Reich. Bei Lützen lieferte Wallenstein dem Schivedenkönige eine Schlacht, in der Gnftav Adolf fiel. Aber Wallenstein war dem Kaiser schon zu mächtig geivordeu. Deshalb wollte ihu der Kaiser gefangen nehmen lassen. Er wurde aber vorher ermordet. Darauf mischten sich noch die Franzosen in den Krieg und nahmen deutsche Gebiete weg. Endlich wurde im Jahre 1648 der Friede geschlossen. Aber in Deutschland sah es nach dem Kriege schrecklich aus. Alle Lebensrnittel waren von den Feinden aufgezehrt worden. Man fand meilenweit keinen Menschen. Durch Hunger und Krankheiten waren die Leute umgekommen. Die übrigen Bewohner hatten Handwerk und Ackerbau verlernt. Viele Städte imd Dörfer waren durch Feuer verwüstet worden. 1. Jugend des Großen Kurfürsten. Weil die Eltern in dem langen Kriege um den Prinzen Sorge hatten, schickten sie ihn mit seinem Lehrer nach Cüstrin- denn das war eine befestigte Stadt. Hier lernte der Knabe fleißig. Im Alter von 15 Jahren redete er schon vier fremde Sprachen. Darauf besuchte er eine Hochschule in Holland. Hier wurde er mit jnngen Leuten bekannt, die ein schlechtes Leben führten. Da verließ er jenen Ort. Er sagte: „Ich bin es Gott und meinen Eltern schuldig, die Verführung zu fliehen." Er begab sich zu seinem Dhetin, der damals in Holland regierte. Dieser belagerte gerade eine Festung. Er freute sich, daß der Prinz die böse Gesellschaft gemieden hatte, und sagte: „Das war eine größere Tat, als wenn ich diese Festung erobert hätte./z In Holland stannte der Prinz über die fleißigen Bewohner. Ihr Land grenzte ans Meer und war oft iu Gefahr. Aber sie hatten es durch Dämme geschützt und jedes Stückchen Erde bebaut. Darum lebten sie glücklich und znsrieden. Der Prinz nahm sich damals vor, sein Volk ebenso glücklich zu machen. 2. Der Große Kurfürst übernimmt die Regieruug. Im Alter von 20 Jahren mußte der Große Kurfürst die Regieruug übernehmen. Er fand ein wüstes Land vor; denn schon 22 Jahre dauerte der Krieg. Da schloß der Kurfürst mit den Feinden einen Waffenstillstand. Um künftig sein Land verteidigen zu können, verbesserte er zuerst sein Heer. Das bestand damals noch ans Soldaten, die nur für den Krieg angeworben waren. Weitn dieser zu Ende war, wurden sie entlassen. Sie suchten sich dann einen anderen Fürsten, der Krieg führen wollte. Dabei lebten sie von Raub und Plünderung. Da sammelte der Kurfürst 3000 Soldaten, die ihm allein Treue schwören mußten. Sie dienten ihm auch im Frieden und wurden das ganze Jahr hindurch geübt. Auf diese Weise schuf auch er sich ein stehendes Heer. Es wurde in wenigen Jahren 8000 Mann stark. Der Kurfürst stand mm in großer Achtung. Die Feinde hatten Furcht vor ihm. Als der Krieg zu Ende war, wurde fein Land vergrößert. Er erhielt Hinterpommern und die Gebiete der früheren Bistümer Magdeburg, Halberstadt und Minden.

9. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

10. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 16

1873 - Kempten : Dannheimer
16 zu erwhnen: Pontius Pilatus, Claudius Felix, Porttus Festu? und Gessius Florus, unter dem der rmisch-jdische Krieg begann. B. Geschichte des Mittelalters. Zur Zeit Christi war unser deutsches Vaterland ein un-geheures Waldland, voll Smpfe und Morste. Es war klter, nebe-liger und unfruchtbarer als es jezt ist, wo der Boden offen der Ein-Wirkung der wrmenden und belebenben Sonne ba liegt. Urochsen, Bren, Wlfe, Eber, Hirsche, Rehe und Elenthiere und allerlei wilbes Geflgel gab es in Menge. Die strme berschwemmten hufig die Thler. Auf beii Wiesen und Triften weibeten Pferde, Rinber, Schafe und Ziegen. Haber und Gerste, Hopfen und Hanf waren die Er-zeugnisse des ckerbaues, in en Grten wuchsen Rettige, Rben, wilde Obstbume. Die Bewohner, von den Rmern Germanen genannt, d. h. Kriegs- oder Waldmnner, waren groß, stark, abgehrtet, freiheitsliebend. Die rauhe Luft und die Jagd strkte ihre Glieder. Sie kleideten sich sogar in Hute. Bogen und Pfeil, Spie, Keule und Schwert waren ihre Waffen. Ihre Huser, Hfe und Weiler waren mit Pfahlwerk umzunt. Wodan, Odin, Thor, Freia, ftere, auch Sonne und Mortb wurden als Götter verehrt. Dc;t Ort der Seligen nannten sie Walhalla. Deutsche Volksstmme hieen Alemannen, Franken, Hessen, Thringer, Sachsen, Bojer, Markomannen, Gothen. Unter dem Kaiser Oktavian Augustus suchten die Rmer ihre Herrschaft in Deutschland zu erweitern. Am Rieberrhein, an bcr Ems, Weser nnb Elbe brattgen sie vor, erbauten Kastelle und unterwarfen sich Land und Leute. Dagegen schlssen die Germanen einen Bunb und erhoben sich. Der Statthalter Varus in Kln zog i. I. 9 n. Chr. mit brei Legionen gegen die aufstndischen Stmme, an deren Spize sich der Cheruskerfrst Armin stellte. Im Teutobur-ger Walde erfolgte der Kampf. Drei Tage lang wurde mit Er-Mttenmg und Tapferkeit gefochten; die Rmer erlitten eine Niederlage und ihr Anfhrer, an der Rettung verzweifelnd, strzte sich in sein Schwert. Die Deutschen schlachteten viele Gefangenen wie Opferthiere den Gttern, andere wurden als Sklaven vertheilt. Als Auguftus von der Vernichtung seines Heeres benachrichtigt wurde, rief er wie
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