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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 228

1877 - Berlin : Herbig
228 Mittlere Geschichte, Zweite Periode. nach Frankreich zurück. Er heifst deshalb der Ueberseeische (Trans- marinus, d'outre-mer). Er wird von Hugo von Francien bedrängt und des Thrones beraubt,, von Otto I. von Deutschland wieder als König eingesetzt.. Letzte Karolinger: Lothar, Ludicig V. (Fainéant). 987—1328. Capetinger gerader Linie. Hugo Capet, Herzog von Fronden, zum König ausge- rufen. Ohne Macht den großen Vasallen gegenüber, ebenso wie seine unmittelbaren Nachfolger: Robert, Heinrich L, Philipp I. (t 1108), unter denen das Königthum erblich wird. Unter Heinrich 1. durch den burgundischen Klerus Verkündigung der Treuga Dei, eines von der Kirche gebotenen Stillstandes aller Fehden während der kirchlichen Feste und bestimmter Tage in der Woche. (In einigen Gegenden von Mittwoch Abend bis Montag Morgen). §. 3. England Und Der Norden. 827—1066. England unter sächsischen Königen. Egbert ivon Wessex) seit 827 (Sussex, Kent, Essex unterworfen, Oberhoheit über Mcrcia u. Ostanglien) erster König von England. Einfä'le u. Ansiedlungen d. heidnischen Normannen (Dänen). 871—901. Alfred der Große kämpft glücklich gegen die Dänen, die sich allmählich zum Christenthum bekehren. Revision der Gesetzgebung, Trennung der Rechtspflege von der Verwaltung. Blüthe des Reichs unter seinem Sohn und seinem Enkel. (Sanct, Dunstan, Erzbischof von Canterbury, 961). 1002. Ermordung aller Dänen auf englischem Boden an einem Tage (dänische Vesper), auf Befehl König Ethelreds. In Folge davon neue Rachezüge der Dänen nach Eng- land und endlich 1016—1035. Dänische Herrschaft über England unter Knud dem Grolsen. Nach dem Tode der Söhne Knuds 1042—1066. Eduard der Bekenner, Sohn Ethelreds. Einfluss fran- zösisch-normannischer Günstlinge und seines Schwieger- vaters Godwin. Nach seinem Tode wird zum König ausgerufon Hnrold Ii. (Godwin's Sohn). Er besiegt seinen Bruder Tostig und Harald Hardrade von Norwegen bei Stamford in Yorkshirc, verliert aber Thron und Leben in der m

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 267

1877 - Berlin : Herbig
Frankreich, Italien. 267 1429. Johanna d’Arc (oder Darc), aus Domremy am linken Ufer der Maas, genannt die Jungfrau von Orléans, weil sie dieser Stadt Entsatz bringt. Die Engländer zurückgetrieben, Karl Vii. in Reims gekrönt. Johanna 1430 bei Compiègne gefangen. 1431 in Rouen verbrannt. Die Engländer verlieren alle französischen Be- sitzungen aufscr Calais. Errichtung der Ordonnanz-Compagnien, erster Anfang der stehenden Heere. 1461—1483. Ludwig Xi. vernichtet durch Klugheit und Treulosigkeit die Macht der großen Vasallen und legt den ersten Grund zur absoluten Monarchie. Ligue du bien public. Kampf mit Karl dem Kühnen, Herzog von Burgund. Zusammenkunft in Peronne. Karl, von den Schweizern 1476 bei Gransee und bei Murten geschla- fen, fällt 1477 vor Nancy. Herzogthum Bourgogne mit der Krone 'rankreich vereinigt, eben so durch Aussterben der Nebenlinie Anjou: Provence, Anjou und Maine. Auf Ludwig Xi. folgt sein Sohn 1483—1498. Karl Viii. Rasche Eroberung Neapels, das in Folge eines Bündnisses zwischen dem Papste, dem Kaiser, dem Herzog von Mailand, Venedig und Spanien wieder aufgegeben werden muss. — Karl vermählt sich mit Anna, Erbin der Bretagne. §. 3. Italien. Mailand seit Kaiser Heinrich Vii. (1308—1313) unter den Visconti als kaiserlichen Statthaltern, seit 1395 als Herzogen. 1447 nach dem Aussterben der Visconti wird Mailand kurze Zeit Republik. Bald bemächtigt sich der von den Mailändern in Sold genommene Con- dottiere Franz Sforza, Gemahl einer Tochter des letzten Visconti, der Herrschaft und wird Herzog von Mailand (1450). Venedig seit 697 ein Staat unter einem Dogen (dux), seit dem Jahre 1000 Beherrscherin des Adriatischen Meeres, wächst während der Kreuzzüge an Macht und Ansehen. Seino Theilnahmc am soge- nannten liierten Krouzzuge (s. S. 234) unter dem 94jährigen Dogen Heinrich Dandolo. Nach den Kreuzzügen und dem siègreichen, 125 Jahre dauernden Kriege mit Genua im 13. und 14. Jahrhundert, ist Venedig Herrin des Mittelmcers und des Levantehandels. Corfu wird gegen das Ende des 14., Cypern (Catharina Cornaro) am Ende des 15. Jahrhunderts (1489) erworben. Höchste Blüthe der Republik in der ersten Hälfte des 15. Jahrh. Verfassung streng oligarchiseli. 1172 Einsetzung des großen Rathcs (450—500 Mitglieder), dann des

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 173

1826 - Kempten : Dannheimer
■0 475 welche Kinder verherrlichten Alberts Iii. Ehe, #— wann starb er; — uttd welche Tugenden schmück- ten diesen Fürsten?^ An iw. Albert in., 1401 geboren, wurde in seiner Jugend zu Prag bei seines Vaters Schwester, der Gemahlin» Leö Böhmen Königs Wenzel, ganz unter weiblichen Händen erzogen. Nach K. Alberts Tod wurde ihm 14-10 die böhmische Krone angetrag'cn, ste anzunehmen war gegen die Rechtlichkeit seiner Grundsätze, er schlug ste aus, in- dem er zu den Abgeordneten sprach: — »Die Krone, die ihr mir anbietet, ist rechtliches Eigenthum eueres Königs, des jungen Ladislaus; mit Unrecht ein Königreich an sich zu bringen, ist Frevel, der stch nirgends lohnt, und überall bestraft:" — Um einem verheerenden Krieg in Baiern auszuweichen, ließ er es geschehen, daß stch Hein- tich von Landshut, nach dem Erlöschen der ingolstädti- schen Linie (1447) der gesummten Länder derselben be. mächtigte, obgleich dem Herzoge Albert die Hälfte der. selben gehört hätte; er wollte nichts nehmen, was dem Hause Wittelsbach doch nicht verloren ging; es kam da- mals nur die Herrschaft Schwaben an ihn; doch Hein. richs Sohn, Ludwig, überließ ihm die.herrschaft Deckendorf und gab ihm 32,000 Goldguldeu. — Nach dem unglücklichen Ende seiner geliebten Agnes und der ein- getretenen Versöhnung mit seinem Vater Herzog Ernst, ließ stch Albert in. (1436) mit Anna von Braun- schweig, Herzog Erichs Tochter trauen, und hielt die Hochzeiifeier mit fürstlicher Pracht. — Kinder dieser Ehe waren: i) Johann in., geb 1437. 2) Ernst, geb. 1438, starb bald. 3) Sigismund, geb. 1439. 4) M arg areth, geb. 1441 und 1462 vermahlt mit Friedrich Gonzaga, Markgrafen zu Mantua. 5) Elisabeth, geb. 1442 und verheirathet 1456 an Herzog Ernst, Sohn Friedrichs, Churfürfteu von Sachsen. 6) Albert, geb. 1445 und bald gestorben. 7) Albert iv., geb. 15. Dec. 1447. 8) Christoph, geb. 5. Juni 1449. 9) Wolfgang, geb. 1451 und 10) Barbara, geb. 1454, welche als Nonne im Kloster am Anger zu München I47i im Rufe der Heiligkeit starb. — Herzog Albert in. v

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 192

1826 - Kempten : Dannheimer
1yl 6 Loretto und beschenkte dag dortige Marienbild reichlich; zu München stiftete er mit fürstlicher Milde ein Spital, ein Kranken,, Findel- und Waisenhaus, nicht selten sab man in diesen Wohnungen der Armuth den wohl- thätigen Fürsten die eckelhaftesten Kranken mir from- mer Selbstüberwindung warten und pflegen, ihnen Trost einsprechen und Sterbenden vorbeten, er ernährte väter- lich viele verlassenen Kleinen. Unter solchen Liebeswer- ken der Wohlthätigkeit übte Wilhelm v. Kasteiungen und Selbstgeiselnngeo in stiller Zurückgezogenheit. — Die Staatöführung litt durch seine einseitigen Neigungen sehr, er legte daher 1598 die eigene landesfürstliche Ge- walt ab, übertrug die Negierung seinem ältesten Sohne Maximilian und verlebte den Rest seiner Jahre, in frommer Gottergebenheit, meist in der Einsamkeit der Klöster. Der 7. Hornung 1626 war der Sterbtag die- ses theuern Fürsten, den alle Tugenden eines bürgerlichen Hausvaters schmückten. — Seine Ehe mit Renata, der Tochter Franz l. aus Lothringen, wurde durch folgende Söhne gesegnet; alg: 1) Maximilian l. sein Nach- folger (geb. 1573), — 2) Philipp, der 1579 als Knabe von drei Jahren Bischof von Regensburg wurde und 1595 von demselben Besitz nahm, 1 1598. — ^Fer- dinand, der 1612 Erzbischof von Cöln, Bischof von Münster, Lütlich und Hildesheim, und 1619 auch Bischof von Paderborn wurde; 4) Albert, der sich mit M ech- tilde der Tochter des Landgrafen: Georg Ludwigs von Leuchtenberg vermählte, und, nach dem Tode ibres Oheims, des Landgrafen Maximilian Adams (Bruders von Georg Ludwigs) die Landgrafschaft Leuchtend erg erbte; die aber Albert an seinen Bruder Maximilian, gegen die Grafschaft Haag am Inn vertauschte. *) Iv. P e- ’) Mausoleum virtutis et Honoris G u i lie 1 m i V. Bojoa- riae ducis, Monadi. l6z6. 4. Lorz. v. Westenrieders Beitrage zur Vaterland. Historie. München 1806. Band Viii. S. 250. t

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 44

1826 - Kempten : Dannheimer
44 o Frg. 35) Auö welchen Gründen, wie und wann theilte Theodo Ii. Bojoarien unter seine Söhne, welche unglücklichen Folgen hatte diese Theilung; und wie regierte Herzog Hugibert? > Antw. Theodo n. hatre drei Söhne: T h e o d o b e r t, Grimoald und T h e o d o a l d. Diese drei Prinzen zeigten sich zu Regierungsgeschaften sehr fähig' und eine große Neigung zu denselben. Theo, d o li- gab ihnen als Greis bei zunehmendem hoben Alter wahrscheinlich schon früher Theil an den Geschäften des Reiches; und er glaubte die Wohlfahrt, den Nutzen des Landes, die sittliche, christliche und ökonomische Cultur seines Volkes wesentlich zu fördern, wenn er die Regie, rung mit seinen Söhnen theilen würde. — Aus sol- chen Gründen nahm er 702 eine Theilung des baiemchen Staates vor; obgleich selbe nur nutznießlich sein, und der Antheil einer abgehenden Linie wieder an den Ge. ineinftaat zurückfallen sollte; so wurde dadurch doch ein unberechenbar nachtheiliges Hof. und Staatsprinzip für die Zukunft aufgestellt. Theodobert, der älteste Prinz, erhielt einen Theil von Oberbaiern, nebst dem südlichen Gebirgölande; Bo- tzen wurde seine Residenzstadt. Grimoald, der zweitgeborne, bekam den Südgau, und hielt in der Burg Frei sing Hof, wo er mit fürst- licher Milde ein Kloster stiftete und am Hügel Tetmons eine Kirche baute, die der Grundstein der Abtei We i- henstephan wurde. Theodobald, dem jüngsten Sohn, (welcher spater auch das sogenannte Nordgäu eroberte) fiel der Distrikt vom östlichen Baiern (nachher Oesterreich) zu; — Passau wurde sein Hauptsitz. Theodo, der Vater, behielt Unterbaiern, und Re- gensburg zur Residenz. Wohlgemeint, aber kurzsichtig und ohne Staatöklugheit war diese erste Theilung Baiernsl — Die trauri- gen Folgen, welche sie nach sich zog, beweisen fest genug,

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 155

1826 - Kempten : Dannheimer
■ o- 155 Frg. 118) Wie und wann wurden Ober- und Niederbaiern wieder vereinigt? Antw. Niederbaiern erschien im Vertrage von Pavia nicht, weil damals noch die Seitenlinie daselbst regierte. Herzog Heinrich der ältere dieser Linie starb, wie be- kannt 1539, und da ihm sein minderjähriger Sohn: Jo- hann schon 1340 im Tode folgte, so erlosch mit diesem Prinzen die niederbaterische Linie. (Siehe Frage ioi. 107. 111.) Kaiser Ludwig vereinigte jetzt, nach dem Wil- len der Stände, ganz Niederbaiern mit Oberbaiern, ohne daß die Pfalz grafen am Rhein damals An- sprüche darauf machten; die schüchterne Forderung, wel- che Oesterreichs Fürsten wegen Verwandtschaft machten, wurde als grundlos, nach baierischen Staats- rechten, zurückgewiesen. *) Also war Baiern wieder ein eigenes, ungetheilteö Land. Frg. 119) Wie kam die schöne Grafschaft Tyrol an Wittelsbach? Antw. Tyrol, (das vielherrliche Land im Gebirge), «ach der Römer und Gothen Untergang Hansgut der al- ten Agilolfinger, später, als deutsches Reichslehen, stetheilt unter die mächtigen Geschlechter der Grafen von Ander, Tyrol, Ep pan und andern Dynasten, als: Ulten, Greifenftein, Matrei, Kastelbark, Arco und Lodron rc., die im Laufe der Zeit theilö erloschen, theils demüthig unter dem Krumstabe der reichbegüterten Bischöfe von Trient und Brixen sich schmiegen mußten, sollte nun die Macht Wittelsbachs schützen und mehren. Heinrich, der letzte Herzog von Kärnthen und Graf von Tyrol, starb 1335, dessen Länder machte K. Ludwig der Baier durch einen Gnadenbrief zur weiblichen Suc- cession fähig, und es trat daher nach Heinrichs Hinschci. den Margaretha, eine Enklin der Grafen von Görz, als Erbtochter Heinrichs in den Besitz von T y r 0 l und *) Mit Herzog Stephans Tochter: Elisabeth, einer Schwester Heinrichs Xv. des altern, war nämlich Herzog Otto von Oesterreich, Friedrich des Schönen Bruder, vermählt.

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 184

1826 - Kempten : Dannheimer
J84 — o— Lavdschaftsverordneten, die vormundschaftliche Regierung in Baiern. — Kaum hatte Wilhelm lv. die'regie- rung deö Landes angetreien, als fein Bruder Ludwig, unzufrieden mit der von seinem Vater eingeführten Primo. genitur, die Theilnng des Landes, und statt des gräfli- chen Titels, den herzoglichen verlangte. *) Auf Lud- wigs Seite standen: dessen Mutter, der Herzog Ulrich von Würtemberg uttd mehrere baierifche Große. Die Angelegenheit kam vor den Kaiser Maximilian, der, zur Abschließung eines Vergleiches zwischen den Brüdern, zwei Rache nach München schickte, welche den Herzog Wilhelm lv. vermochten, seinem Bruder eine Apanage von 6000 st. auszusetzen, und ihm den herzoglichen Titel zuzugesiehen, der auch jedeömal auf den Äeltesten von seinen Nachkommen forterben sollte. Ludwig, dadurch nicht befriedigt/ nahm ein Drittheil von ganz Baiern für sich und ein Drittheil für seinen jüngern Bruder Ernst in Anspruch. Der Kaiser entschied, daß Ludwig den vierten Theil mit voller Landeshoheit und Wil- helm Iv. daö Uebrige bekommen, zugleich aber für den jüngern Bruder Ernst sorgen, und diesem entweder einen Laudesdistrict überlassen, oder, wenn er sich dem gcistli- chen Stande widmen würde, dessen standesmäßigen Unter- halt übernehmen sollte. Wilhelm Iv. dachte edel ge- nug, seinem Brüder Ludwig, der mit der kaiserlichen Entscheidung unzufrieden war, den dritten Theil dcs Landes mit Lands Hut zu überlassen, wodurch Ludwig ä515 bewogen wurde, mit Wilhelm lv. sich zu einer ge- meinschaftlichen Regierung zu vereinigen, die ste hie zu Ludwigs unbeerbtem Tod 0545) in vollkomme- ner Eintracht fortführten, von welcher Zeit au Wil- Helm Alleinherrscher in Baiern wurde. — Prinz Ernst trat in den geistlichen Stand, ward 1517 Bischof zu Passau und 1540 Erzbischof zu Salzburg. *) Zusammentrag der wichtigsten Urkunden, auf welche in den über die baierische Erbfolgssachc bisher her- ausgekommenen Druckschriften sich bezogen worden. Re- gensburg bei Montag 1773- Ii. Theil. S. 2ó2. Nro. Hz. Vertrag wegen gemeinschaftlicher Landesregierung zwischen Wilhelm Iv. und Ludwig.

9. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 173

1834 - Kempten : Dannheimer
173 zweite Periode. §. 195. Schweden. Durch die große Niederlage bei Pultawa, die Karl der Xii- von Zaar Peter dem I. im Jahre 1709 erlitten nos hatte (§. 154.), war Schwedens Macht im Norden von Europa gebrochen, und Rußlands Uebergewicht daselbst fest gegründet worden. Von Karls des Xii. Tod in den Laufgraben von Friedrichshall (30. Nov. 18*18) *7(a bis zum Beginne der französischen Revolution folg- ten in Schweden rühmlose Regenten. König Gustav der Iii. (von 1771—1792) war eben im 1771 Begriffe, gegen das empörte Frankreich zu Felde zu zie- hen, als ihn am 16. März 1792 Ankerström auf einem 1702 Maskenballe zu Gefle ermordete. Ihm folgte sein noch "Mrz. minderjähriger Sohn Gustav der Iv., für welchen bis zum 1. Nov. 1796 der Herzog von Südermanland, des nsñ verstorbenen Königs Bruder, die vormundschaftliche Regie- rung führte. Sobald Gustav volljährig geworden war, und die Regierung angetreten hatte, reizte er durch sein unkluges, kriegerisches Wesen die größten Mächte gegen sich auf. Er beleidigte Preußen, beleidigte Frankreich, und verlor im September 1807 an letztere Macht P ommern und Rü- i8<n gen. Da er aber aus Haß gegen Napoleon in dem Bündnisse mit Großbritannien fest beharrte, veran- laßte er Rußland und Dänemark, Schweden den Krieg zu erklären. Ein russisches Heer unter Buxhöfden brach in Finn- land ein, und eroberte diese schöne Provinz, welche Kaiser Alexander, um seine Grenzen zu sichern, am 16. März 1808 *8ns dem russischen Reiche einverleibte. Der Verlust von Finn-"^". land und die drückenden Kriegsauflagen erregten all- gemeine Unzufriedenheit, die endlich so weit gedieh, daß die Großen des Reiches am 13. März 1809 den isoq König Gustav entthronten, und seine Nachkommenschaft "Mrr. aus immer von der Erbfolge ausschloßen. §. 196. Beschluß. Jetzt übernahm der Herzog von Südermanland die Regentschaft, und bestieg darauf, nachdem er am 7. Juni 1809 eine neue Verfassung bestätiget hatte, als 7. Juni Karl der Xiii. den schwedischen Thron. Da aber der Kö-

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 320

1869 - Berlin : Herbig
320 Neuere Geschichte, Zweite Periode. *790—*79*. Leopold Ii. Kaiser, Josephs Bruder und Nachfolger, überwältigt den belgi- schen Aufstand, stellt aber zugleich die alten Ver- fassungen und Privilegien her. 4. Dänemark, Schweden, Russland, Polen. Dänemark (mit Norwegen), seit Beendigung des Nordischen Krieges im Besitz Schleswigs, erfreut sich unter Friedrich Iv., Christianvi., Friedrichv., Christianvii. (Graf Hernstorf Minister) eines langen inneren und äusseren Friedens. Unter dem schwachen Christian Vii. revolutionäre Reformversuche nach Art Kaiser Jo- sephs Ii. durch den deutschen Abenteurer Struensee (Arzt, Erzieher des Kronprinzen, Günstling der Königin Karoline Mathilde, Premier- minister, Graf), welcher 1772 durch eine Verschwörung (Königin Mutter Juliane Marie) gestürzt und mit seinem Freunde Brand enthauptet wird. — Die Streitigkeiten mit der Holstein-Gottorpschen Linie werden beendigt (1773) durch Abtretung Oldenburgs an die jüngere Linie gegen Holstein, welches dadurch mit der Krone Däne- marks verbunden wird. In Schweden, bis 1751 unter der Regierung Friedrichs v. Hessen- Cassel (s. Seite 350), Sinken der königlichen Gewalt, inmitten der Zwistigkeiten zweier Adelsparteien, Hüte (franz.) und Mützen (russ.). Unglücklicher Krieg mit Russland beendigt durch den schimpflichen 1743. Frieden zu Abo. 1) Der Kymen wird die Grenze zwischen Schweden und Russland, da- durch gesicherte Lage Petersburgs. 2) Dem Prinzen Adolf Friedrich von Holstein-Gottorp wird die Thronfolge in Schweden zugesichert. l?5i—isis. Haus Holstein-Gottorp in Schweden. Unter Adolf Friedrich (1751—1771) wird die königliche Macht durch den Reiclisrath dergestalt eingeschränkt, dass Schweden mehr eine Aristokratie als eine Monarchie ist. Unrühmliche Theilnalime am siebenjährigen Kriege. Adolf Friedrichs Sohn Gustav Iii. (1771 — 1792), stürzt durch eine unblutige Revolution (1772) die Macht des adeligen Reichsraths, der nach der neuen Verfassung aus einem Mitregenten ein blosser Bath wird; doch bleibt den Ständen ihr Einfluss, ohne ihre Einwilligung kein Angriffskrieg. Auch dies
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