Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 215

1877 - Berlin : Herbig
Karl der Große. 215 788. Aufhebung des Herzogthums Bajuvarien (Baiern) nach der zweimaligen Empörung des Herzogs Tassilo. Kriege gegen die Normannen (Gesammtname der Germanen des skandinavischen Nordens) und gegen die Slaven. 791—799. Krieg gegen die Avaren, welche den Herzog Tassilo von Baiern unterstützt hatten. Die Avaren werden über die Raab gedrängt. Kolonisirung des Landes durch fränkische Ansiedler. Im Jahre 796 erstürmt Karls Sohn Pipin den Ring, das befestigte Lager der Avaren zwischen Donau und Theifs, und macht ihrem Reiche ein Endo. 800. Karl ernouort dio weströmische Kaiserwürde. iv , Papst Leo Iii., von den Verwandten seines Vorgängers hei einem Aufstande misshandelt und verjagt (799), sucht Schutz hei Karl im Lager von Paderborn. Nach Rom zurückgeführt, krönt er (am Weihnachtsfest 800) Karl als Kaiser. 793—804. Neue Aufstände der nordalbingischen Sachsen führen zu einem Kriege mit den Dänen, hei denen die Nordleute Schutz suchen. Gottfried, König von Dänemark, dringt in die fränkischen Marken ein, seine Schiffe beunruhigen die Küsten der Nordsee. 808. Die Dänen, von Karl, dem ältesten Sohn des Kaisers, zurückgeschlagen, gehen über die Eider zurück. 810. Kaiser Karl muss selbst gegen Gottfried zu Felde ziehen. Der dänische König wird von seinen Dienstleuten er- schlagen. Friede mit seinen Nachfolgern, das überelbische Sachsen “leibt dem Frankenreiche. Grenzen des Reichs: Ebro — Raab, Eider — Garigliano. Auch die Wenden wieder unterwerfen. Residenz Karls in Aachen (besonders wegen der warmen Quellen gewählt) in Austrasion, oder in den rheinischen Pfalzen (palatia) Eigelheim und Nymwegcn. Capitularien (Reichsverordnungen). Reichs Versammlungen, bestehend aus allen geistlichen und weltlichen **ofscn („in quo Placito generalitas universorum maiorum, tarn y er j cor um quam Laicorum conveniebat“). Heerbann. Gaugrafen, Markgrafen (comitcs marchiae), Sendgrafen (missi regis). — Der

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 227

1877 - Berlin : Herbig
Wormser Concordat, Karolinger in Frankreich. 227 Kampf Heinrichs gegen seine Söhne Konrad (f 1101) und Heinrich. Der Kaiser flüchtet nach Lüttich, wo er stirbt. Ihm folgt sein jüngerer Sohn 1106—1125. Heinrich V. Der König zieht nach Rom, nimmt den Papst Paschalis Ii. gefangen, erzwingt die Kaiserkrönung und das Recht der Investitur (1111;. Sobald der Kaiser Italien verlassen hat, erklärt das Late- ranische Concil den Vertrag für erzwungen und nichtig und spricht den Bann über Heinrich aus. Kämpfe Heinrichs gegen aufständische deutsche Fürsten (nament- lich Lothar von Sachsen und die Erzbischöfe von Mainz und Cöln). Sieg der Sachsen am Welfesholze bei Mansfeld (1115). Der Investitur- streit wird endlich nach langen Kämpfen mit Calixtus Ii. beendigt durch das 1132. Wormser Concordat. Wahl der Bischöfe und Aebte in Gegenwart des Kaisers oder seiner Abgeordneten, kaiserliche Belehnung nicht mit Ring und Stab, sondern mit dem Scepter. §. 2. Frankreich. 843—987. Karolinger in Frankreich. Karl der Kahle, Ludwig der Stammler (Ludwig und Karlmann), das cisjuranische Burgund an Boso (879;; Karl der Dicke, abgesetzt (887); das transjmanische Burgund reifst Rudolf an sich. Da der karolingische Thronerbe (Karl) noch Kind ist, wählen dio von den Normannen bedrängten Grofsen zum König 887—898. Odo, Grafen von Paris. Bald erhebt dio Gegenpartei 893—923. Karl Iii., den Einfältigen, zum König. Er wird erst nach Odos Tode allgemein anerkannt. Durch ihn erhalten die 911. Normannen fosto Sitzo an dor Seino (Normandie). Rolf oder Roll, getauft Robert, erster Gr.if (Herzog) der Normandie mit der Lehnshoheit über die Bretagne. ' Empörungen gegen Karl; erst Odos Bruder Robert, Herzog von /rc<anc*<n' dann dessen Schwiegersohn Rudolf von Burgund König (923—936), Karls Sohn Ludwig Iv. nach England entflohen; dann 16*

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 294

1877 - Berlin : Herbig
294 Neuere Geschichte, Erst« Periode. welches ihn förmlich absetzt. Wallenstein begibt sich am 24. Febr. nach Eger, wohin auch Bernhard von S.-W. und Arnim kommen sollen. Dort wird er am 25. Februar 1(534, nachdem seine Vertrauten meuchlings niedergemacht waren, auf Veranstaltung des irischen Obersten Butter vom Hauptmann Devereux ermordet. Der Kaiser hat den Mord weder befohlen, noch bestimmt gewünscht; aber er hat der Partei von der er wusste, dass sie Wallenstein „lebendig oder tot einbringen“ wollte, freie Hand gelassen und er hat, nach- dem die That vollbracht war, die Mörder mit Ehren und Reicli- thümern belohnt. 1634. Sieg der Kaiserlichen (unter Ferdinand, des Kaisers Sohn, Aug. und Gallas) und der Baiern (Johann von Werth) über die Schweden bei Nördlingen. -1035. Friede zu Prag, zwischen dem Kaiser und dem Kurfürsten von Sachsen: 1) Der Kurfürst von Sachsen erhält die Lausitz erblich, das Erz- bisthum Magdeburg für seinen zweiten Sohn August auf Lebenszeit, 2) die vor dem Passauer Vertrage (s. S. 285) eingezogenen geistlichen Hüter sollen den Besitzern für immer, die anderen auf 40 Jahre bleiben. Brandenburg und die meisten übrigen protestantischen Stände treten diesem Frieden bei. 4. Schwedisch-französische Periode (1635—1648). Die schwedischen Angelegenheiten von Oxenstierna, die franzö- sischen erst von Tüchelieu (f 1g42), später von Mazarin geleitet. Frankreich führt den Krieg anfänglich nur durch Bernhard von Sachsen-Weimar, mit dem es einen Subsidienvertrag schliefst, und der sich im Eisass einen neuen Staat zu erobern sucht. Nach seinem Tode (1639) bemächtigt sich Frankreich seines Heeres. '•1636. Sieg der Schweden unter Baner bei Wittstock über das kais.-sächs. Heer. Kaiser Ferdinand Ii. f. Sein Sohn - 1037—1657. Ferdinand Iii., zum Frieden geneigt. Das pommerschc Herzogshaus erlischt (1637 ). Nach Bauers Tode (1641) erhält Torstenson den Ober- befehl über die Schweden. 1640. Georg Wilhelm f. Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Branden- burg (1640—1688). 1641. Friedenspräliminarien in Hamburg, ein Congress verabredet.

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 55

1826 - Kempten : Dannheimer
Frg. 4l) Wie verließ Tassilo Ii. Frankreich, welche Anordnungen traf der junge Herzog beim Antritt der Regierung seines Erblandeö, — und wie söhnte er sich mit Pipin aus? Antw. Tassilo Ii. wurde 757 Vasall von Frank- reich. In einem Alter von fünfzehn Jahren war der junge Prinz nach den Gesetzen, die zu Pipinö Zeiten galten zwar mündig, zur Uebernahme Baierns aber noch unfähig, erst das ein und zwanzigste Lebensjahr, das T a s. silo ll. 763 erreichte, gab ihm gänzliche Vollmündigketr zum Regierungsantritt. — In eben diesem Jahre be- schloß der fränkische Reichstag zu Revers den Vertil- gungskrieq gegen die Waöken in Aquitanien; auch Tas- silo H. war zum Zuge mit dem fränkischen Heere auf. geboten. Es empörte den jungen Herzog wider die W aö. ken zu kriegen, deren Fürst 743 für Odilo seinen Va- ter an der Loire stritt; zudem behauptete Waifar, der Herzog der Waöken, nur die Unabhängigkeit seines Lan. deö gegen Pipinö Allgewalt; zu gleicher Behauptung hatte Tassilo Ii. bereits in seinem Herzen festen Ent. schluß gefaßt, und sah in dem Untergange der Waö- kcn seinen eigenen. Er hielt es daher unräthlich, an dem Kampf gegen Waifar Theil zu nehmen; unter dem Vorwand einer Unpäßlichkeit entzog er sich dem Feldzug, und eilte im Gefühle erlittenen Unrechts plötzlich, ohne Abschied zu nehmen, aus Frankreich in seine Heimath, der lieben Donau zu, an deren Ufern er mit heiterm Knabenstnn ehmals sorglos und wonniglich spielte. — Mit allgemeinem Jubel huldigte dem ersehnten Fürsten sein treues Volk;, denn seit Odilos Tod (748), volle fünfzehn Jahre, drückte fränkische Herrschsucht hart und übermüthig das verwaisete Vaterland! kein eingeborner Fürst stand den Bannern des Heeres oder den Landtagen vor! — Tassilo u. erklärte den ihm abgenöthigten Eid für ungerecht und ungiltig, und berief bei seiner Zurück, knnft, die Stände des Reichs, die geistlichen und weltli. chen, nach Aschhaim, um neue Landesordnungen zu geben, oder die Kraft der allen zu verjüngen. In den Urkunden wurde nun, wie vor 748, kein Wort mehr von einem Franken. König erwähnt. Ais unumschränkter Lau.

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 63

1826 - Kempten : Dannheimer
0- 63 Volk eingerichtet, die Mißbrauche akgestellr, und schlimme Dinge verbessert werden sollend — Geheiliget war aber auch die Person des Priesters durch diese Landtagsgesetze. Tödmng und Körperverletzung geistlicher Personen wurde nach dem Stande des Verletzten mit doppelt so vielem Gelde, als bei weltlichen gebüßt; hatte der Geistliche die Weihe eines Priesters, so war die Straft des Mörders Zoo Goldschilltuge, war er Diakon, betrug sie 200; der Mörder eines Bischöfe6 mußte ein dem Leichname anpassendes Chorhemd von Blei machen lassen, und so viel an Gold erlegen, als das Blei wog. Man sieht in diesen Landtäge» weder den römischen Hof, noch den König der Franken als gesetzgebende Macht in Kirchen und Staatö- fachen aufireten; Tassilo u. erscheint in diesen Versamm- lungen alö ftlststständiger Fürst umgeben von des Landes Bischöfen, den Großen seines Reiches und den freien Grundeigenthümern seines Volkes. — Ein Land mit solchen Institutionen zeigt keine nomadische Unruhe mehr. Carl hatte in Bojoarien keinen Nomaden- geist zu bändigen, die Unterthanen Tassilo's Ii. er- freuten sich einer nicht geringer« Civilisation, wie die Franken selbst. Frg. 4q) Wann erklärte Tassilo Ii. seinen Sohn Theodo zum Mitregen Len, und was beurkundet dieser Akt? Antw. Im Jahre 772 taufte Papst Hadrian den jungen agilolsingischen Prinzen Theodo feierlich in Rom, und 777 nahm Tassilo U. ihn zum Mitregenten an. Vom König Carl ward weder Bestätigung gefordert noch geleistet, und auch durch diesen Akt sohin Tassilo's unabhängige Landesherrlichkeil beurkundet — Wäre Tas- silo nur ein fränkischer Statthalter, oder oberster Reichs- beamter des fränkischen Hofes gewesen, hätte er sich nicht einen Mitregenten geben können. F rg. 50) Welchen Antheil nahm Tassilo Ii. cm dem Feldzug gegen die Saracenen oder Mauern in Spanien? Antw. Während diesen Vorfällen in Bojoarien, von 774 bis 77«, unternahm Carl der Franken.könig zwei beschwerliche Feldzüge gegen die unbezähmbaren

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 71

1826 - Kempten : Dannheimer
von Negeuskurg entfernt, als durch fränkische Nit. rer Luitberga mit ihren Kindern, Hofgesind und allen Schätzen gewaltsam aufgehobeu und eilig nach Inqel- heim entführt wurde. — Vor Tassilo in die Reichs- versammlung eintrat, fragte Carl die anwesenden Herrn und Stände plötzlich, welche Strafe ein rückfälliger und meineidiger Lehenmann nach den Gesetzen verschuldet hätte? Den Tod war die allgemeine Antwort. Sogleich erging ein Verhaftbefehl über Tassilo, entwaffnet kam er in den Kreis der Vasallen. Ueberraschl durch den Verrath konnte er sich gegen die Anklage nicht verthei- Ligen; das geheime Bündniß mit den Avaren gegen Carl seinen Lehensherrn, der Aufruhr der Sachsen, die Un. ruhe der Beneventiner, die Feindseligkeiten der Griechen waren Punkte der Anklage, deren Wahrheit er frei be- kannte; das Todes,Urtheil ward über den Unglück, lichen Fürsten gesprochen, gegen den selbst Unterthanen seines eigenen Landes als Zeugen des Treubrucheü und des unvorsichtigsten Trotzes auftraten, was ferne Brust am tiefsten mit Schmerz erfüllte! Mit Standhaftigkeit hörte er das grausame Urtheil an, er bat nicht um sein Leben! — Carl wollte indeß mit dem Blut seines näch. sten Verwandten und Jugendfreundes sich nicht beflecken. Er ließ dem Agilolftngen großmüthig die Wahl zwi« schen Tod und Kloster, — Tassilo wählte letzteres. Da wurde dessen Gemahlinn mit ihren Kindern herbei- geführt; in ihrer Gegenwart und vor der ganzen Reichs- versammlung wurde Bojoariens Herzog des Hochver- rathö schuldig, seines Landes und seiner persönlichen Freiheit verlustig erklärt und zum Mönchsleben verur- theilt! — Am Rhein im Kloster des heiligen Razarius wurde Tassilo geschoren und eingekleidet; und dann tiefer ins Frankenland in das Kloster Demeticum bei Rouen abgeführl; ein gleiches Loos traf die Herzoginn Luitberga, auch Tassilos sämmtliche Kinder starben als Mönche und Nonnechin entfernten Klöstern! — Re. gensbnrg die graue agilolsingische Regierungö-Stadt stand verwaist und öde, viele edlen Baiern, die Tassilo treu geblieben, wurden ins Elend verwiesen. *) *) Durch Tassilos Fall endete die Herrschaft der Agilol-

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 74

1826 - Kempten : Dannheimer
74 0 Horden Bekenner -es Christenchums. Groß war aber auch bei bieten mehrjährigen Streitzügen der Verlust der Baleni, selbst ihr berühmter Heerführer Gerold, ein reichbegüterter allemanischer Dynast am Bodensee, kam von einem feindlichen Pfeil durchbohrt, in diesem Kriege (799) nm, in dem vorzüglich Baierà, auch viele Italiener, Franken aber nur wenige kämpften. F rg. Ö2) Welche Einrichtungen ordnete König Earl in Bojoarien an, und wer erhielt die Statt- halterschaft in dieser neuen fränkischen Provinz? Antw. Carl begab sich im Herbste 788 nach Re- gensburg. Mit schwerer Sorge empfing das geäng. stigte Volk den gefürchteten Usurpator. Vor Allem wur. den der Geistlichkeit ihre Schankungen und Pri. vileqien bestätigt, und um selbe dem neuen Herrscher noch anhänglicher zu machen, vermehrte der Franken. König die Güter der Kirche großmüthigft. Volk und Land behielten den alten mehr alö tausendjährigen Namen, während die bisherige rechtniäßige Regenten, Dynastie, der eingeborne Fürst aus eigenem Volke, verschwand; die Carolinger bestiegen den Thron der Agilolfinger, Carl warb nun Herr des wichtigen Landes. Unter sei- nen unmittelbaren Befehlen stand der Statthalter der Provinz Bojoaricns, und diesem untergeordnet besorgten die Grafen die Verwaltung der Gauen. Die kirchliche und bürgerliche Verfassung, die Bisthümer und Gauen des Landes blieben, wie bisher; die alten Gesetze erhiel- ten nur einige unbedeutende Zusätze, denn der kluge Carl war behutsam, er wollte das Volk Bojoariens durch Neue- rungen auf keine Weise reizen.— Gerold, Graf von Bussen, aus Allemanien, ein Bruder der frommen Kö- uiginn Hildegardis, ward erster fränkischer Statthal- ter in Bojoarien. Frg. 63) Welchen Wirkungskreis hatte ein zeitlicher Statthalter im Herzogthum Bo- joarien ? Antw. Ein zeitlicher Statthalter des fränkischen Kö« uigs in Bojoarien hatte den Vorfitz bei den Landtagen oder den Versammlungen der Stände, er bereiste die

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 76

1826 - Kempten : Dannheimer
7 6 ■o- und Regenkreis in sich schließt. — Im Osten vo» Baiern verfügte Carl, jedoch um einige Jahre später (799), gleich wichtige Veränderungen. Er bildete auch in diesen Landeötheilen zwei mächtige Markgrafschaf, teu. — Durch die Vertilgung der A varen rückte die Ostgränzebaierns von der E n n S bis an den R a b. fluß hinab, dann am linken Donauufer bis zur mähri. fchcn Gränze und zum Flusse March, welcher von fei. ver Gränzbildung des Reiches den Namen March er- hielt. — Diese große Ostmark zerfiel in zwei Theile, in die obere und untere Mark, die erste erstreckte sich biö zu dem alten Lauriacum, die letztere von der Cun- an abwärts bis zur Gränze des Reiches. Also groß und ausgebreitet wurde Bojoar-ien, das durch den Regen, teuwechsel seinen National. Namen nicht verlor, unter Carl dem Großen. F r g. 65) Zn welchem Verhältnisse standen das Mals Steiermark und Kärnthen? Antw. Steiermark und Kärnthen hatte Eingeborne als Herzoge, die Carl bestätigte, und als seine Mark, grafen betrachtete. — Sie waren dem Markgrafen von Friaul untergeben, gehörten sohin zum Reiche Italien, übten die Aufsicht über die Gaugrafen ihres Markbezir. keö und waren die Führer (vuces) -es Heerbann- ih. rer Mark. Frg. 66) Wie war in Bojoarien damals die Aristokratie beschaffen; — warum vermehrte Carl die Gaugrafen; — welchen Wirkungs- kreis hatten sie, — und blieben ihre Stellen erblich? Antw. In allen Zeiten hatten die geistlichen und weltlichen Aristokraten die Absicht und das Streben, von der königlichen Autorität sich möglichst uuabhängig zu macheu; — darin lag auch die vorzüglichste Ursache, daß bei Tassilos Entthronung kein Bojar für der Agilolfingen Recht das Schwerdt gegen die Franken zuckte. — Die großen freien Landeigenthümer und die mächtigen Grafen der Gaue hofften durch den Fall der agilolfingifchen Herzogswürde w Bojoarien an eigener

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 36

1826 - Kempten : Dannheimer
56 —0— geschriebene Gesetz, und in welchem Geiste war selbes abgefaßt? Antw. Das erste schriftliche Gesetz gab Herzog Gart bald H. seinen Bojoaren. Da man bisher in Baiern noch kein geschriebenes Gesetz hatte/ so wendete sich der baierische Hof an den fränkischen König Dago- bert l., um Mittheilung der in Allemanien vorhandenen Gesetzsammlung. Dagobert bewilligte nicht nur die Mtttheilung dieser Gesetze, sondern ließ selbe durch erfah- rene Männer seines Landes, mit Beiziehung baierifcher Edlen in eine den Volks-Verhältnissen Bojoariens ent. sprechende Ordnung bringen, nach dem Wunsche der baie. rischen Nation Zusammentragen, woher dann kommt, daß vieles, was in den allemanischen Gesetzen auf Baiern paßre, in die baterischen Gesetze wörtlich ausgenommen wurden. —> Der Geist dieser Gesetzsammlung war rauh wie das stebente Jahrhundert. / Die damaligen Rechte Baierns hatten ein und zwanzig Abtheilungen, voran standen die Befugnisse der Geistlichkeit; dann erst die des Herzogs. Ihnen nach folgten die Satzungen von den Freien, von Heiraihen, von Leibeigenen, Freigelasse- nen, Eheweibern. Besondere Abschnitte behandeln die Verbrechen des Diebstahls, der Mordbrennerei, des Gränz. frevels, andere dagegen die bürgerlichen Rechte der Un. terpfander, die geliehenen und verkauften Dinge, die Ver- hältnisse der Zeugen, Kämpfer, und wie es mir den Tod- ten zu halten fei. — Hunde, Jagdvögel. Obstgärten, Wäl- der und Bienen waren besondere Gegenstände dieser Ge- setzsammlung, und zeigen, wie wichtig ste im Haushalt der Menschen dortiger Zeit waren; und obwohl die Ur- spräche der Borer die keltische war, so ist dieses erste Ge- setzbuch Bojoariens doch in lateinischer Sprache abgefaßt, welche Sprache stch bei den römischen Abkömmlingen selbst im Volke noch nicht verloren hatte. Frg. 2l)) Wie lange regierte Garibald Ii.? Antw. Dreisig und ein Jahr dauerte Garibald n. kräftige Negierung in Baiern, im Jahr 640 erfolgte sein Hinrritt.

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 56

1826 - Kempten : Dannheimer
desherr erschien -er Herzog Bojoariens wieder/ man rech- nete sein Herzogthum nicht vom Jahre seines frohen Wie- dersehens (763), sondern vom Tode seines erlauchten Va- ters Odilo, vom Jahre 74$ an; um damit Alles für richtig zu erklären, was während der vormundschaftlichen Negierung der Franken geschah; für Tassilo allein wurden die Kirchengcbete angeordnet, er und nicht Pipin wurde für den Beschützer der Kirchen und ihrer Güter erklärt. — Der alten Sitte der Väter treu, saß der Her- zog jeden Samstag und an jedem ersten Monatstag per- sönlich zu Gericht, die Grafen, Gaurichter und Haupt- leuie wurden zur Schirmung der Hilflosen streng ange- halten, er sendete vollmächtige Herrn (Missi) durch die Gauen, das Verfahren der Beamten gegen dag Volk zu untersuchen, weiche von nun an ein Priester als Volks- schirmer begleiten mußte, um jede List und Bestechung zu verhindern Um über das Gemeine Wesen zu berathen, oder über Verwendung des öffntlichen Guts zu verfügen, schrieb Tasstlo n. Landtage aus, auf denen Bischöfe, Aebte, Grafen und Richter die freien Wortführer des Volkes waren Also regierte Tassilo 1l. nach seiner Befreiung aus fränkischem Zwang.---------Das Volk der Masken hat seinen Untergang nach langjährigem Hel- denkampf erfahren, Waifar ihr Fürst verlor warnungs» voll Krön und Leben, doch nach Bojoarien zog kein Fran- kenheer, den mit Ruhm gekrönten Tassilo zu bekriegen. Ein Jahr nach seiner Ankunft in Baiern (764) kam Tassilos Trennung vom fränkischen König zwar auf dem Wormser Reichstag zur Sprache. Doch Pipin, klug und gemäßigt in allen seinen Handlungen, wollte die Waffen gegen seinen Reffen, den er in der Jugend lieb gewann, nicht erheben, es mochte zugleich die innere Stimme den alternden König über den argen Mißbrauch ferner Vormundschaft gegen den hochedlen Agilolfinger beunruhiget haben; Bertha, die Königinn der Franken, Plpins friedliebende Gemahlin», blieb dem Tasstlo auch nach ferner eiligen Entfernung aus Frankreich immer freundlich gewogen; — diese Gesinnungen, verbunden mit dem friedlichen Vor" das Papst Paul \t als frommer Beschützer des j: assilo, durch eigene Abgeord- nete an P i p i n ste söhnten den alten Franken - König
   bis 10 von 10
10 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 10 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 0
4 0
5 0
6 0
7 1
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 4
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 5
38 0
39 1
40 0
41 0
42 2
43 0
44 0
45 1
46 9
47 0
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 14
1 4
2 0
3 9
4 4
5 2
6 15
7 14
8 6
9 5
10 0
11 11
12 6
13 0
14 0
15 0
16 7
17 31
18 4
19 0
20 12
21 19
22 1
23 12
24 2
25 2
26 6
27 1
28 2
29 0
30 0
31 0
32 3
33 2
34 31
35 0
36 0
37 12
38 1
39 5
40 0
41 10
42 4
43 6
44 2
45 5
46 0
47 5
48 3
49 7
50 19
51 1
52 3
53 0
54 5
55 0
56 10
57 0
58 6
59 1
60 1
61 3
62 4
63 0
64 14
65 14
66 7
67 3
68 10
69 7
70 12
71 6
72 1
73 14
74 5
75 0
76 3
77 11
78 4
79 3
80 5
81 1
82 4
83 72
84 12
85 31
86 21
87 2
88 3
89 7
90 0
91 1
92 21
93 3
94 6
95 19
96 10
97 1
98 22
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 2
4 1
5 21
6 0
7 3
8 0
9 2
10 3
11 0
12 0
13 1
14 0
15 5
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 5
23 0
24 0
25 0
26 4
27 1
28 0
29 1
30 1
31 1
32 0
33 22
34 0
35 1
36 0
37 0
38 0
39 12
40 0
41 2
42 0
43 2
44 0
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 5
51 1
52 0
53 0
54 1
55 6
56 2
57 1
58 3
59 10
60 0
61 1
62 26
63 1
64 5
65 1
66 0
67 0
68 1
69 0
70 3
71 0
72 3
73 4
74 0
75 4
76 0
77 3
78 1
79 0
80 10
81 7
82 0
83 0
84 0
85 1
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 4
92 0
93 2
94 0
95 0
96 0
97 4
98 4
99 11
100 8
101 0
102 1
103 1
104 0
105 0
106 1
107 1
108 2
109 0
110 3
111 4
112 0
113 0
114 0
115 0
116 1
117 0
118 9
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 1
126 0
127 2
128 2
129 0
130 0
131 2
132 4
133 1
134 0
135 0
136 1
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 1
143 0
144 1
145 10
146 2
147 2
148 0
149 1
150 2
151 2
152 1
153 1
154 3
155 0
156 0
157 2
158 1
159 0
160 0
161 1
162 3
163 1
164 0
165 2
166 1
167 1
168 0
169 1
170 0
171 4
172 2
173 1
174 0
175 11
176 0
177 40
178 1
179 3
180 0
181 0
182 2
183 9
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 4
192 3
193 0
194 4
195 0
196 0
197 3
198 1
199 3